Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
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Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Ich habe nun den Frontal 21-Beitrag gesehen und der Podcast-Beitrag sowie der Pixeldiskurs-Beitrag stehen noch aus. Im Stillen habe ich aber den Thread schon mal gelesen und muss speziell zum Thema Huberts und Sissor auch meine 2 Cents dazu geben.
Christian Huberts tritt in dem Beitrag extrem professionell auf und seine Aussagen entsprechend auch meiner Wahrnehmung. Die Gaming Community ist nicht anfälliger für rechte Parolen als andere Teile der Gesellschaft, genauso ist die Art und Weise wie er versucht dem Spiel der Identitären Bewegung so wenig Platz wie möglich einzuräumen verständlich und nachvollziehbar. Auch die Blockadehaltung auf Twitter kann ich nachvollziehen. Die Empörungskultur ist im Bereich Videospiele mittlerweile immanent, nachdem die Medien ständig auf Spieler, Streamer und Co. eingeschlagen haben in den letzten Jahren. Dass Herr Huberts das nun selbst widerfährt, zeigt nur, dass die Shitstorm-Mechaniken auch im Gaming sehr gut funktionieren und eine aktive Auseinandersetzung ein Perpetum Mobile mit anderen Teilnehmern in Gang setzt und die Diskussionen inklusive sich wiederholender Argumente im Kreis dreht.
Auch Sissor als Streamerin wurde anscheinend im Vorfeld als naiv und dumm wahrgenommen. Im Laufe der Dreharbeiten stellt sich anscheinend heraus, dass Sie das nicht ist und man Sie mit flapsigen Kommentaren wie "[...] und Katzen." versucht zu verunglimpfen.
Zum Beitrag selbst: Selten habe ich einen redaktionell so miesen Beitrag gesehen: Von Identitären und Rechtsradikalen, denen fast 1/3 der gesamten Zeit eine Plattform gegeben wird, zu Sexismus, Alt-Right in den USA und wieder zurück zum Rechtsextremismus. Von den weggelassenen Inhalten ganz zu schweigen, die wiederum ja schon groß und breit diskutiert worden. Dieser Beitrag taugt nicht unbedingt dazu in der breiten Bevölkerung das Thema Computer-/Videospiele salonfähig zu machen.
Interessant in dem Zusammenhang ist, dass die Producerin des GTA-Beitrages einen Preis für Ihren LGBTQ+-Film "No Other Girl" bekommen hat. (Q: https://www.helloitsellafunk.com/about).
Christian Huberts tritt in dem Beitrag extrem professionell auf und seine Aussagen entsprechend auch meiner Wahrnehmung. Die Gaming Community ist nicht anfälliger für rechte Parolen als andere Teile der Gesellschaft, genauso ist die Art und Weise wie er versucht dem Spiel der Identitären Bewegung so wenig Platz wie möglich einzuräumen verständlich und nachvollziehbar. Auch die Blockadehaltung auf Twitter kann ich nachvollziehen. Die Empörungskultur ist im Bereich Videospiele mittlerweile immanent, nachdem die Medien ständig auf Spieler, Streamer und Co. eingeschlagen haben in den letzten Jahren. Dass Herr Huberts das nun selbst widerfährt, zeigt nur, dass die Shitstorm-Mechaniken auch im Gaming sehr gut funktionieren und eine aktive Auseinandersetzung ein Perpetum Mobile mit anderen Teilnehmern in Gang setzt und die Diskussionen inklusive sich wiederholender Argumente im Kreis dreht.
Auch Sissor als Streamerin wurde anscheinend im Vorfeld als naiv und dumm wahrgenommen. Im Laufe der Dreharbeiten stellt sich anscheinend heraus, dass Sie das nicht ist und man Sie mit flapsigen Kommentaren wie "[...] und Katzen." versucht zu verunglimpfen.
Zum Beitrag selbst: Selten habe ich einen redaktionell so miesen Beitrag gesehen: Von Identitären und Rechtsradikalen, denen fast 1/3 der gesamten Zeit eine Plattform gegeben wird, zu Sexismus, Alt-Right in den USA und wieder zurück zum Rechtsextremismus. Von den weggelassenen Inhalten ganz zu schweigen, die wiederum ja schon groß und breit diskutiert worden. Dieser Beitrag taugt nicht unbedingt dazu in der breiten Bevölkerung das Thema Computer-/Videospiele salonfähig zu machen.
Interessant in dem Zusammenhang ist, dass die Producerin des GTA-Beitrages einen Preis für Ihren LGBTQ+-Film "No Other Girl" bekommen hat. (Q: https://www.helloitsellafunk.com/about).
Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Ich glaube das war auch nicht die Intention davon Sieht man auch sehr schön wie das Friendly Fire Event quasi nicht existent ist in der Medienlandschaft.RatteFalke43 hat geschrieben: ↑11. Dez 2020, 09:40 Dieser Beitrag taugt nicht unbedingt dazu in der breiten Bevölkerung das Thema Computer-/Videospiele salonfähig zu machen.
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Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Ich war beim Hören des (sehr unterhaltsamen) Podcasts ein bisschen überrascht davon, dass da von euch so viel böse Absicht der Frontal-Redaktion gesehen wird. Beim Schauen des Beitrags hatte ich eher den Eindruck, dass man versucht hat, angesichts der angepeilten jungen Zielgruppe mit so Sachen wie den Katzen und der GTA-Nachstellung für humorvolle Auflockerung zu sorgen, was dann bloß sehr schief gegangen ist. Andre hatte ja so einen ähnlichen Verdacht auch mal geäußert. Ich kann mir eigentlich gut vorstellen, dass die wirklich dachten, einen ausgewogenen Beitrag zum Thema gemacht zu haben, mit dem sie die "Gamer" jetzt mal so richtig wachrütteln können ("Gamer gegen Nazis sensibilisieren" klingt ja auch nach einer prima Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrags), und gar nicht begriffen haben, wie das Ganze dann am Ende wirkt. Aber vielleicht bin ich da jetzt auch zu gnädig mit der Frontal-Redaktion, ihr kennt die ja aus beruflicher Erfahrung sicher besser als ich.
Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Ja, du bist zu gnädig. Wer bei dem Intro und der Dramaturgie tatsächlich glaubt, dass Frontal einen fairen Bericht wollte, der hat ein zu positives Weltbild.Karlo von Schnubbel hat geschrieben: ↑11. Dez 2020, 12:13 Ich war beim Hören des (sehr unterhaltsamen) Podcasts ein bisschen überrascht davon, dass da von euch so viel böse Absicht der Frontal-Redaktion gesehen wird. Beim Schauen des Beitrags hatte ich eher den Eindruck, dass man versucht hat, angesichts der angepeilten jungen Zielgruppe mit so Sachen wie den Katzen und der GTA-Nachstellung für humorvolle Auflockerung zu sorgen, was dann bloß sehr schief gegangen ist. Andre hatte ja so einen ähnlichen Verdacht auch mal geäußert. Ich kann mir eigentlich gut vorstellen, dass die wirklich dachten, einen ausgewogenen Beitrag zum Thema gemacht zu haben, mit dem sie die "Gamer" jetzt mal so richtig wachrütteln können ("Gamer gegen Nazis sensibilisieren" klingt ja auch nach einer prima Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrags), und gar nicht begriffen haben, wie das Ganze dann am Ende wirkt. Aber vielleicht bin ich da jetzt auch zu gnädig mit der Frontal-Redaktion, ihr kennt die ja aus beruflicher Erfahrung sicher besser als ich.
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Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Dieser Satz in seiner Absolutsetzung von Verallgemeinerung und Verkürzung gewinnt zwar wohl keinen Dabattierwettbewerb, ist einer rechtschaffen empörten Gamerschaft aber absolut würdig.
- DexterKane
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Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Jemandem der erwiesenermaßen mehrfach mit bad faith Argumenten gearbeitet hat, dem brauche ich nicht mit good faith begegnen.
Ich glaube auch nichts, was in der BILD Zeitung steht, auch wenn da sicherlich nicht alles gelogen bzw. verklärt ist.
Ich glaube auch nichts, was in der BILD Zeitung steht, auch wenn da sicherlich nicht alles gelogen bzw. verklärt ist.
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Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Du meinst, schlechte Erfahrung legitimiert das Vorurteil? Ich weiß nicht, würde da zumindest mal Unterschiede zwischen Personen und Redaktionen machen, so 'ne Redaktionslinie ist schnell geändert.DexterKane hat geschrieben: ↑11. Dez 2020, 14:22 Jemandem der erwiesenermaßen mehrfach mit bad faith Argumenten gearbeitet hat, dem brauche ich nicht mit good faith begegnen.
Ich glaube auch nichts, was in der BILD Zeitung steht, auch wenn da sicherlich nicht alles gelogen bzw. verklärt ist.
Nicht in Ordnung find ich es, jemandem, der nicht auf der Bad Faith-Linie der Wutgamerschaft ist ein zu positives Weltbild vorzuwerfen.
- DexterKane
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Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Wozu?
Frontal 21 hat kein Anrecht darauf von mir konsumiert zu werden.
Da ich im Zweifel davon ausgehen muss, dass jeder Beitrag des Magazins genauso tendentiös und unsachlich ist, kann ich nichts trauen, was die sagen.
Damit ist Frontal 21 als potentielle Quelle für mich verbrannt. Gibt nun wirklich genug seriöse Angebote, bei denen ich mich informieren kann.
Und in, sagen wir die Spiegel Redaktion (SPON ist da schon wieder was anderes), hab ich im zweifel mehr Vertrauen als in den ÖR.
Frontal 21 hat kein Anrecht darauf von mir konsumiert zu werden.
Da ich im Zweifel davon ausgehen muss, dass jeder Beitrag des Magazins genauso tendentiös und unsachlich ist, kann ich nichts trauen, was die sagen.
Damit ist Frontal 21 als potentielle Quelle für mich verbrannt. Gibt nun wirklich genug seriöse Angebote, bei denen ich mich informieren kann.
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Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Jetzt erst?DexterKane hat geschrieben: ↑12. Dez 2020, 15:21
Damit ist Frontal 21 als potentielle Quelle für mich verbrannt.
- DexterKane
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Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Nein, auch schon seit damals.ZERNICHTER hat geschrieben: ↑12. Dez 2020, 15:52Jetzt erst?DexterKane hat geschrieben: ↑12. Dez 2020, 15:21
Damit ist Frontal 21 als potentielle Quelle für mich verbrannt.
Ich wollte nur meine Denkweise darlegen.
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Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Ist recht, ich teile sie so nicht, also keine Gamerfront zwischen uns beiden in dem Punkt. Macht ja nix.
Gruß
Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Habe das jetzt erst gesehen und den Podcast dazu gehört. Der erweist dem Beitrag aber schon zu viel Ehre mit der unterstellten absichtlich tendenziösen Berichterstattung. Ich würde stark dazu tendieren, dass in den Beitrag sehr viel weniger Gedanken geflossen sind als ihm beigemessen wird. Die wollten einfach mal alles dazu in den Raum stellen, was ihnen eingefallen ist und ein bisschen "hipp" für eine jüngere Zielgruppe präsentieren. Da steckt keine Agenda dahinter, denn der Beitrag hat ja keine Aussage. Ich würde fast alle Kritikpunkte auf Unfähigkeit schieben bzw den überhaupt fehlenden Willen sich journalistisch damit auseinanderzusetzen. Das sollte wohl eher eine Art Anstoß zur Diskussion sein, aber was es so richtig werden sollte uns wem man damit ansprechen will, das wissen die Autoren doch selbst nicht. Für Unfähigkeit spricht auch, das nun wirklich jeder, der sich ernsthaft damit auseinandergesetzt hätte, den Shitstorm hätte kommen sehen müssen, wenn man das so präsentiert.
Re: Frontal 21: Die rechte Unterwanderung der Gamer-Szene
Und genau das ist mein großes Problem mit diesem Beitrag. So etwas tut dem Journalismus einen Bärendienst. Denn als Konsument sollte ich mir erwarten können, dass ein journalistischer Beitrag gut recherchiert ist und so objektiv wie möglich aufgearbeitet und präsentiert wird. Denn ich habe nicht die Zeit und die Lust den einzelnen Themen nachzurecherchieren und zu prüfen. Nur wenn solche Beiträge veröffentlicht, "verliert" man schon ein bisschen den Glauben an eine sachliche und mehr oder weniger Objektive Berichterstattung. Zusätzlich drängt sich, mir zumindest, die Frage auf, wie das andere Medien machen und wie hoch deren vermeintlicher Wahrheitsgehalt ist (natürlich gibt's Qualitätsmedien die eine sehr gute Arbeit machen). Dann ist es gar nicht mehr sooo weit entfernt zu "fake news", wenn diese Bezeichnung nicht sogar schon erreicht wurde.DexterKane hat geschrieben: ↑12. Dez 2020, 15:21 Wozu?
Frontal 21 hat kein Anrecht darauf von mir konsumiert zu werden.
Da ich im Zweifel davon ausgehen muss, dass jeder Beitrag des Magazins genauso tendentiös und unsachlich ist, kann ich nichts trauen, was die sagen.
Damit ist Frontal 21 als potentielle Quelle für mich verbrannt. Gibt nun wirklich genug seriöse Angebote, bei denen ich mich informieren kann.
Und in, sagen wir die Spiegel Redaktion (SPON ist da schon wieder was anderes), hab ich im zweifel mehr Vertrauen als in den ÖR.
Zusätzlich, vor allem wenn Aussagen vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen werden und so eine Art der Berichterstattung betrieben wird (weiß jetzt nicht mehr inwiefern dies auf diesen Beitrag zutrifft), braucht man sich nicht wundern, wenn Menschen aus bestimmten kulturellen Kreisen, nicht mehr mit Journalist*innen sprechen wollen. Und das ist schade, daß sehr viele Interessante Einblicke in bestimmte Kulturen verloren gehen (z.B. die Ultraskultur).
Zum Abschluss noch eine kleine Bemerkung am Rande. Wenn man in eine Berichterstattung mehr oder weniger involviert war (in Form einer Beteiligten Person bei dem Sachverhalt) und dann die Berichterstattung verfolgt, ist es sehr spannend, fast schon humoristisch, wie sehr die Tatsachen gedehnt werden können, bzw. nur eine Seite eines Konflikts beachtet wird.