Bonuszahlungen ist eine ziemlich komplexe Sache. Habe aus Interesse mir nochmal mein damaliges Uni-Script zu diesem Thema angeschaut (bzw. eins davon), alles sehr mathematisch, mikroökonisch, bzw. geht in die Richtung der Spieltheorie und Behavioral Finance.Inkognito hat geschrieben: ↑30. Apr 2021, 14:21 CDPR, the gift that keeps on giving:
https://mobile.twitter.com/jasonschreie ... 8350875658
5 Manager erhalten USD 28m Cash Bonus.
Alle anderen (865 Angestellte) zusammen USD 29,8m.
Ist auch nur fair, nachdem das Topmanagagement den perfekten Releasezeitpunkt gefunden haben.... und alle anderen Angestellten ein mies verbuggtes Spiel abgeliefert haben....
Ziel der Boni Zahlungen ist Moral Harzard zu vermeiden und den Anreiz für Qualität und/oder Quantität der erbrachten Arbeitnehmer Leistung zu erhöhen.
Salopp gesagt bedeutet Moral Harzard in diesem Zusammenhang, dass Arbeitnehmer mit Absicht eine schlechte Leistung (für ihren persönlichen Vorteil) erbringen und sie dadurch keinen direkten Nachteil erleiden, das Arbeitnehmerkolletkiv, der Arbeitgeber oder der Staat aber schon.
Je direkter der Arbeitnehmer für einen Erfolg abhängig ist, desto sinnvoller sind Boni.
Auf niedriger Einkommensebene sind Obstpflücker gute Beispiele, auf höherer Ebene der CEO eines Aktienunternehmens. Das Mangement hat normalerweise einen höheren Einfluss auf den Output und auch ein höheres Moral Harzard Risiko --> Dadurch ist es sinnvoll, das bei ihnen der Boni-Anteil größer ist, als das fixe Gehalt. Aber deshalb ist ihr fixes Gehalt ,relativ gesehen, niedriger (die Gehaltsstruktur ist ein anderes Thema, sollte aber ebenfalls vom Einfluss auf den Unternehmenserfolg abhängig sein).
Wenn dann die Boni-Zahlungen bei Aktienunternehmen bekannt werden, ist der Aufschrei oft groß, besonders wenn das Management Fehler gemacht hat.
Als würden die Eigentümer des Unternehmens gerne Boni für schlechte Arbeit zahlen. Nur sind die Bonizahlungen in deren Verträgen definiert und die "Verfehlungen" sind wohl nicht als Ausschlussgrund für die Boni aufgelistet und selbst wenn, kann es dann zu juristischen Auseinandersetzungen kommen.
Ein Problem von Bonizahlungen in Arbeitnehmerverträgen ist, dass man die Bonuszahlungen in der Theorie an komplexe Bedingungen knüpfen müsste - Der Nachteil ist, dass der Arbeitnehmer die Boniregelungen nicht mehr versteht und somit der "Anreiz zur besseren Arbeit" abgemildert wird.
Also in der Theorie versucht man genau das, was mit CDPR passiert ist oder den Abgasskandal von VW, mit cleveren Boniregeln zu verhindern.
Mit schlechten Boniregeln fördert man aber den Moral Harzard.
Und selbst gute Boniregeln sind nicht für jeden "Scheiß", den Arbeitnehmer verzapfen, gewappnet.