Ich denke, Du hast das gut zusammengefasst.Andre Peschke hat geschrieben: ↑29. Jan 2021, 16:35
Wir bräuchten einen Protokollanten, der hier immer nachhält, welche Punkte schon dargestellt wurden.
Es gab hier im Thread durchaus schon Menschen, die kategorisch einen Schwierigkeitsgrad ausgeschlossen haben. Aber ob es die gibt ist eigentlich auch egal. Ich fand es interessant, den Diskurs mal in einzelne Schritte aufzuspalten. Also als erstes mal fragen: Gibt es denn Argumente, die kategorisch gegen einen Schwierigkeitsgrad sprechen. Denn, gäbe es da zum Beispiel einen Konsens, dass man sagt: "Ne, erstmal nicht", dann könnte man den nächsten Schritt gehen und sagen: "Okay, unter welchen Bedingungen wäre er denn okay / nicht okay". Das war der Sinn der Sache.
Tatsächlich gab es aber IMO durchaus ein paar Argumente dagegen:
Von allen eigentlich akzeptiert und deswegen ausgeklammert: From Software will das einfach nicht.
Da waren wir uns eigentlich schnell alle einig, dass das Studio natürlich sein Werk gestalten kann, wie es will.
Weiter aber auch:
- Exklusivität (Wer zum Club der Dark Souls Bezwinger gehören will, muss die vorgegebene Leistung erbringen). Und nur nochmal zum Senken des Blutdrucks: Ich behaupte nicht, dass das für jeden eine Rolle spielt oder das einzige oder das vorherrschende Argument bzw. die vorherrschende Motivation sei. Ich sage nur: Das IST eben ein Argument, das kategorisch gegen Schwierigkeitsgrade spricht.
- Die Ästhetik des Gesamtwerks (Dark Souls als dieser monolithische Brocken hat eine gewisse Ausstrahlung)
- Die Aussage des Gesamtwerks (Die Abwesenheit eines Easy-Modes ist eine Aussage. Wie man diese Aussage liest - von "Git gud" bis hin zu "Wir glauben an dich, das du das trotzdem schaffst" oder was auch immer, liegt beim Rezipienten)
Die letzten zwei davon, kamen für mich erst durch die Diskussion hier im Thread so richtig klar zum Vorschein. Es haben natürlich schon immer Leute gesagt: "Nein, das verändert ja was", aber erst in der Auseinandersetzung, wenn erklärt wird, WARUM man das so denkt, treten IMO echte Argumente zutage und nicht nur gefühlte Behauptungen. Insofern war das auf jeden Fall schon eine Bereicherung.
Andre
Was mir noch einfällt, was irgendwann auch mal kurz angeschnitten wurde, aber vielleicht war's doch in einem anderen Thread:
Es geht etwas in die Richtung von "Aussage des Gesamtwerks", aber nehmen wir doch mal an, From Software will die Message senden: Gemeinsam kann man Hürden überwinden, die für den Einzelnen unüberwindbar erscheinen (Death Stranding hat doch auch so ne Message, nicht?).
Von der "Story", über die teils obskuren Systeme und noch obskureren Questbedingungen scheinen die Spiele sehr bewusst darauf ausgelegt zu sein, dass Leute sich in Foren darüber austauschen (was auch marketing-technisch super ist). Die Spiele haben sogar Systeme, um anderen Spielern Botschaften zu schicken, sie auf gefährliche Stellen hinzuweisen oder so. Und dann natürlich die unmittelbareren Co-op Möglichkeiten. Es wäre nicht völlig abwegig zu sagen: wenn der Schwerigkeitsgrad nicht angepasst werden kann, dann motiviert das vielleicht Leute zur Kooperation, die das sonst nie versucht hätten. Und die Kooperation gewinnt eine ganz neue Bedeutung, weil die Hürden eben für manche tatsächlich nicht anders zu überwinden gewesen wären. Dark Souls als Gemeinschaftspuzzle für die Community. Wir reden ja hier von Spielmechaniken, die ziemlich einzigartig sind und alles andere als Action-RPG Standardkost, die rein zufällig im Spiel enthalten ist, weil halt alle das so machen.