Runde #302: Demon's Souls

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dadadave
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Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von dadadave »

Eine tolle Folge, habe mich auch sehr gefreut, mal wieder den Dom in einer Sonntagsfolge zu hören. Als jemand, der sich ziemlich mit einigen dieser Spiele beschäftigt hat, hatte ich mich zwar darauf gefreut, Andre und Dom bei diesem Thema zuzuhören, aber ich hatte nicht unbedingt erwartet, dass da noch einige coole neue Gedanken auftauchen, die mir so noch nicht begegnet waren (diese Spiele sind ja inzwischen derart intensiv besprochen worden), das war eine Freude.

MULTIPLAYER AUSSERHALB DES SPIELS?
In einem Punkt gehe ich nicht ganz mit Andre einig, und zwar bei der Frage der Elemente, die sich doch bitte komplett aus dem eigentlichen Spiel heraus selbst zu erklären haben, wie World Tendency etc. Diese From Software Spiele haben alle relativ ungewöhnliche Multiplayer-Elemente. Nebst den ganze PvP-Möglichkeiten und der Möglichkeit, sich von anderen Spielern direkt im Kampf helfen zu lassen, deutet schon die Möglichkeit, anderen Spielern Nachrichten (Warnungen etc.) zu hinterlassen darauf hin, dass diese Spiele ein Stück weit auch als Gemeinschaftsaufgabe für eine Community gedacht sind. Die maximal obskure Weise, Backstory zu vermitteln und die maximal versteckten Mechaniken (World Tendency), bei denen wirklich nicht davon ausgegangen werden kann, dass ein einzelner Spieler sie alle entdeckt, deuten für mich auch in die Richtung, dass das von Anfang an so designt wurde, damit sich eine Community bildet, die das Metaspiel des Theory-Crafting spielen und geniessen kann und sich darüber erfreuen kann, welche Tür irgendwo plötzlich offen ist, wenn man bei Vollmond und gleichzeitiger weisser World Tendency Charakter XY ermordert etc. Das kann man mögen oder auch nicht, genau so wie bei gewissen modernen Serien wie Lost oder Westworld, die auch darauf ausgerichtet sind, dass sich die Leute in Foren darüber unterhalten und maximal spekulieren etc. Ich würde es aber durchaus als legitime Designentscheidung ansehen, zumal es sich quasi um Bonuscontent handelt. Man kann das Spiel problemlos komplett durchspielen, ohne sich je mit World Tendency auseinanderzusetzen.

SCHWIERIGKEITSGRAD
Last but not least: Keine Soulslike-Besprechung ohne die leidige Schwierigkeitsdiskussion, so will es das Gesetz :ugly:
Ich finde es schade, wie oberflächlich diese meist verlauft und welch primitives Bild vom Spieler und seiner Psychologie da oft zugrundegelegt wird. ein paar Gedanken dazu:

FLEXIBLER SCHWIERIGKEITSGRAD VS BEHARRLICHKEIT

Als Spieldesigner stellt man ganz grundsätzlich den Spieler vor Probleme, die der Spieler ohne den Designer nicht haben würde. Dabei gibt man das Versprechen ab, dass es sich lohnen wird, sich darauf einzulassen. Bei einem Spiel wie Dark Souls ist die Erfahrung von Beharrlichkeit, wie es Andre nennt (auf Englisch kommt mir der Begriff perseverance in den Sinn) ein ganz zentrales Element. Das muss nicht bei allen Spielen so sein, es ist aber legitim, dass es bei diesen Spielen so ist. Wenn ich dem Spieler nun nicht die Möglichkeit (und damit die Versuchung) gebe, den Schwierigkeitsgrad runterzuschrauben, um endlich den schwierigen Boss doch noch zu besiegen, dann ermögliche ich ihm dieses ästhetische Erlebnis, dass heutzutage nur in ganz wenigen Spielen zu haben ist. Wenn ich es zulasse, dann beraube ich all jene Spieler, die vielleicht mal einen schwachen Moment haben, dieser Erfahrung.

Anders gesagt, Als Spieldesigner muss man manchmal den Spieler etwas zu seinem Glück zwingen bzw. vor sich selber schützen, insbesondere wenn psychologische Hürden wie Loss-Aversion etc. diesen sonst von interessanten Spielerfahrungen abhalten würden*. Dass dabei Kompromisse in Sachen Zugänglichkeit gemacht werden, ist nicht nur Spielen inhärent, sondern schlicht bei jedem Kulturprodukt (ich vermeide mal den Begriff Kunst) der Fall. Wenn ich Bilder male, schliesse ich Blinde aus. Wenn ich komplizierte Bücher mit komplexer Sprache schreibe, schliesse ich eine ganz grosse Mehrheit der Menschen aus. Und da es jedesmal kommt: Nein, "aber solange die Menschen die Buchstaben wahrnehmen können, können sie's ja bis zum Ende des Buchs schaffen" ist ein total theoretisches Quatsch-Argument, dass selbst in der Theorie keiner näheren Betrachtung standhält, und schon gar nicht in der Praxis relevant ist.

Nun könnte man sagen, ok, dann baut man unterschiedliche Schwierigkeitsgrade ein und erlaubt einfach nicht, den Schwierigkeitsgrad während eines Playthroughs zu wechseln. Aber abgesehen davon, dass es ja dann auch problematisch ist, von der Spielerin zu verlangen, dass sie ohne Informationen im Voraus schon vorhersagt, welcher Schwierigkeitsgrad für sie richtig sein wird, kommt für mich ein ganz anderes, wichtiges Argument zum Tragen. Auch dieses hat genau nichts mit Elitismus und Exklusivität oder irgendeinem sonstigen Bezug der Spielerin zu anderen Menschen zu tun:

"AUTHENTIZITÄT" BZW. DAS SPIEL ALS OBJEKT MIT EIGENER IDENTITÄT/INTEGRITÄT

Dadurch, dass Demon's Souls sich nicht an den Spieler anpasst, erhält es einen Grad an Authentizität (nenn ich mal so), der anders nicht möglich wäre, und der eben auch zentraler Bestandteil der intendierten Spielerfahrung ist. Egal, wer Du bist, Demon's Souls ist Demon's Souls, und nicht ein à la carte Unterhaltungsprodukt, dass sich dehnt und streckt und verbiegt, damit Du es ja bis zum Ende schaffst und alles siehst. Dieses Erlebnis ist heutzutage höchst selten zu haben, wie man auch an von Anfang an mit Icons nur so zugeschissenen Open-World Maps sieht. Ganz klar, das ist nicht für jedermann. Das ist vermutlich auch nicht die kommerziell optimale Variante, die Schwierigkeit eines Spiels zu handhaben. Aber für die Leute, für die das Spiel gemacht ist, ist es etwas, dass die Spielerfahrung ungemein intensiviert. Nicht, weil sie elitäre Gatekeeper sind (also einige davon sicher schon auch), sondern, weil die Spielwelt um einiges immersiver wird, wenn Boss XYZ nicht eine Ansammlung von Parametern ist, die zurechtdividiert werden, damit meine Frustrationstoleranz ja nicht überbeansprucht wird. Die Fiktion einer echten Welt, die nicht nur für den Spieler existiert und die nicht auf ihn gewartet hat, wird so viel stärker. Das passt auch wunderbar zur düsteren Atmosphäre all dieser Spiele. Das kann man toll finden oder es ist einem egal und man will einfach mal ein paar Monster metzeln, aber es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass die Abwesenheit eines Schwierigkeitsgradreglers hier einen Einfluss auf die Spielerfahrung hat. Das Argument, dass niemandem ein Nachteil daraus entstünde, wenn ein niedrigerer Schwierigkeitsgrad ebenfalls zur Auswahl stünde, greift schlicht zu kurz, ohne, dass man dafür asoziale Spieler voraussetzen muss, die sich daran aufgeilen, anderen eine Spielerfahrung vorzuenthalten oder deren fragiles Ego die Bestätigung braucht, besser als andere in einem Videospiel zu sein.

Der eigentliche Challenge-Regler bei Demon's Souls ist die Frage, ob man sich durch die Community mit Co-op und Guides helfen lässt oder ob man es allein und offline durchziehen will.

*Dasselbe gilt beim Ironman-Modus in X-COM, wo man dem Spieler die Erfahrung ermöglicht (bzw. wesentlich erleichtert), zu akzeptieren, dass in einem Krieg nunmal Leute sterben und man nicht jedesmal neu laden kann, wenn eine Spielfigur stirbt. Es ist die vermutlich intendierte, kohärentere Art, X-COM zu spielen und auch in dem Genre eine Erfahrung, die man als Spieler selten geboten kriegt: das teilweise Scheitern als integraler, akzeptierter Bestandteil des Spiels (und nicht etwa die Auslagerung an ein die Kohärenz und Immersion schwächendes Checkpoint- oder Speichersystem). Leider hatte man da nicht den Mut, dies allen Spielern zuzumuten. Als Folge davon sind manche meiner Freunde nie in den Genuss dieser Spielerfahrung gekommen, weil der Default nunmal etwas anderes ist und uns Spiele jahrzehntelang mehrheitlich dazu erzogen haben, nach Fehlern F9 zu drücken und so zu tun, als seien sie nie geschehen, anstatt sie auf interessante Weise ins Spielerlebnis zu integrieren.
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Dee'N'bee
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Dee'N'bee »

Tolle Folge. Auch wenn ich die Ps5 Version in all seiner Pracht nicht gespielt habe, so fand ich mich als jemand der die alte Ps3 Version rauf und runter gespielt hat durchaus wieder.
Damals 2009 in einer kleinen Spiele-Klitsche gefunden, ohne zu wissen was ich da überhaupt kaufe, war ein erhellendes Erlebnis. Eins das ich seitdem nie wieder hatte.

Wie schön wäre es auch heutzutage völlig ohne Kentnisse und nichtsahnend in ein Spiel einzutauchen.
Leider ist es gar nicht so einfach der Berichterstattung komplett aus dem Weg zu gehen.
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AwkwardBanana
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von AwkwardBanana »

Dee'N'bee hat geschrieben: 17. Jan 2021, 18:40 Tolle Folge. Auch wenn ich die Ps5 Version in all seiner Pracht nicht gespielt habe, so fand ich mich als jemand der die alte Ps3 Version rauf und runter gespielt hat durchaus wieder.
Damals 2009 in einer kleinen Spiele-Klitsche gefunden, ohne zu wissen was ich da überhaupt kaufe, war ein erhellendes Erlebnis. Eins das ich seitdem nie wieder hatte.

Wie schön wäre es auch heutzutage völlig ohne Kentnisse und nichtsahnend in ein Spiel einzutauchen.
Leider ist es gar nicht so einfach der Berichterstattung komplett aus dem Weg zu gehen.
Wobei viele Spiele auch einfach sehr durchschaubar sind, stell dir vor du würdest ohne einen Trailer gesehen zu haben Resident Evil 3 spielen, ich denke dir wäre sehr schnell klar wie der Hase läuft.

Bei Demon's Souls ist ja schon die gesamt Spielwelt und der Einstieg so mystisch und rätselhaft, es werden einem ja immer nur kleine Infohappen mitgegeben aus denen man sich die Geschichte selbst erschließen muss.
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XfrogX
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von XfrogX »

Zum Schwierigkeitsgrad denke ich mir immer nur, das Leute solche Spiele mit körperlichen Einschränkungen geschafft haben oder man sich selber sowas ausgelegt wie ohne zu Leveln, mit Gitarren Controller ...
Und zuletzt kann man ja grinden mit jedem Leber wird es leichter und mit jeder Stunde wird man besser mit der Steuerung.

Bleibt halt es leichter machen um Frust zu vermeiden, statt um es Leuten zu ermöglichen, den das es theoretisch für jeden möglich ist sollte wohl doch bewiesen sein.

Aber damit tut sich dann die nächste Frage auf, wieviel Frust soll man vermeiden, so das jemand der noch nie gespielt hat sich ne ps5 holt und ohne Frust es durchspielt? Oder wie soll man ermitteln das diese Person genau soviel Hilfe bekommt das der Frust genauso groß ist wie beim Durchschnitt? Oder doch bei einem guten Spieler?

Ich finde es super wenn spiele keine Schwierigkeitstufen haben. Genau weil ich ein schlechter Spieler bin, klar tue ich mich mit dark souls schwer, aber es zeigt ja super das man andere Lösungen finden kann, damit man am Ende doch durch kommt.
Ansonsten stelle ich meistens alles auf leicht, dann komme ich aber oft an stellen wo ich merke, ich habe das gameplay nicht wirklich gelernt und komme nicht weiter, oder es fehlt der Reiz weil es zu leicht ist. Dann stelle ich’s hoch und komme 0 weiter.

Dann lieber dark souls. Oder auch die Idee von resident evil 4 wo man das ganze unbemerkt immer wieder angepasst hat ohne das man als Spieler was machen musst, ist man gestorben worde es leichter, und mit der Zeit wieder schwerer, ohne Munition hat man mehr gefunden als mit vollen Taschen ...
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IpsilonZ
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von IpsilonZ »

Als großer "Soulsborne" Fan war das echt ne schöne Folge. Grad die Lobhudelei über das World Building, wie die Welt seine eigene Geschichte erzählt und die kleinen Details etc. zu hören hat mir sehr viel Spaß gemacht. Viele fokussieren sich für meinen Geschmack viel zu sehr auf Item-Beschreibungen wenn es um die Story geht, dabei haben diese Spiele noch so viele mehr Wege wie sie ihre Geschichte erzählen.

Ich finde es fast etwas schade, dass der Foto-Modus des Remakes kaum Erwähnung fand. Dieser hat mich nämlich das Spiel noch mal auf ner ganz neuen Ebene wertschätzen lassen. Mir wurden so zum ersten mal noch mal einige Details im Levelaufbau bewusst, die mir im Original gar nicht aufgefallen waren. Und es war einfach toll so auch kleine Details (die es auch im Remake ja an allen Ecken gibt) angucken zu können.

Ein paar Dinge die im Podcast angesprochen wurden:

Grafik
Da bin ich (wenn ich ihn richtig verstanden habe) bei Andre. Es sieht schon toll aus aber ich hoffe doch schon sehr, dass da noch mehr kommt in Zukunft was Grafik angeht.

Waffen
Da würde ich Andre komplett widersprechen. Ich finde bei Demon's Souls merkt man die Auswirkung der verschiedenen Schadenstypen so extrem wie in keinem anderen Spiel. Die Skelette können mit nem normalen Säbel echt schwer sein, mit ner Keule knüppelt man sie mit wenigen Schlägen relativ schnell nieder. Die Bearbugs nehmen deutlich mehr Schaden durch magisch aufgeladene Waffen (und Magie insgesamt). Und die Minenarbeiter sind eben schnell mit Stichwaffen zu besiegen.
Sicher gabs das teilweise auch bei Dark Souls (grad bei den Skeletten) aber alles in allem fand ich das bei Demon's Souls viel ausgeprägter.

Parieren
Muss natürlich nicht sein aber es gibt einige Stellen im Spiel in denen es mMn sehr praktisch ist. Grad in engen Bereichen (wie es sie im Shrine of Storms) sind sie für mich sehr wertvoll geworden. 1. weil man dann nicht gezwungen ist rumzurollen und so nicht Gefahr läuft in den nächsten Abgrund zu rollen oder zu rennen (oder geschlagen zu werden) 2. weil man dann für 1-2 Sekunden ja auch erstmal invincibility frames hat, also keinen Schaden nimmt wenn andere während der darauf folgenden Attacke auf einen einhauen.
Wenns einem nicht liegt, lässt mans natürlich lieber. Grad wenn ich hektisch werde bin ich auch echt schlecht mit Parries. Aber es ist zumindest wert es mal zu trainieren um zu gucken, ob man es vielleicht doch hinkriegt. ^^

Waffen upgraden
Ja.. äh.. suckt. :D
Die Grundidee ist eigentlich finde ich in Ordnung erklärt. Man muss aufmerksam sein aber es ist schon verständlich. Aber dass man dann nicht direkt sieht aus welcher Waffe man was machen kann und die spezielle Option dann nur aufploppt wenn man die richtige Waffe auf dem richtigen Level (!) hat, ist einfach dumm designed.

"was nicht im Spiel ist zählt nicht.."
Ich hab das Interview grad nicht zur Hand aber Miyazakis Idee ist es wohl, dass die Spieler*innen sich austauschen müssen. Ich glaube also nicht, dass sein großer Plan war "holt euch den Guide" oder "schlagt im Wiki nach" sondern wohl, dass die Leute über das Spiel reden und sich gegenseitig Tipps etc. geben. Denke mal die Nachrichten auf dem Boden sind auch ein Teil dieser Idee, auch wenn ich sie bis heute oft eher so meh finde und wünschte man könnte sie deaktivieren.
Ob diese Philosophie jemanden gefällt ist natürlich Ansichtssache. Auch über die Art wie es umgesetzt ist kann man streiten, da ich grad das Nachschlagen in Wikis ziemlich lahm finde und es eigentlich auch nie mache. Ich bin aber auch in ein paar Discords, die sich hauptsächlich um Soulsborne drehen.
Aber ich finde schon, dass es zählt, wenn es so gewollt war. ^^

Schwierigkeitsgrad
Ich bin hier auf Doms Seite, dass das Argument, dass man das Spiel schwer haben wolle, damit der eigene Sieg mehr heraussticht auch unsympathisch und blöd ist. Es sollte für meinen Genuss eines Spiels keine Rolle spielen, wie viele andere das selbe geschafft haben. Wenn ich das Bedürfnis habe mich so über sie zu stellen ist das sehr meh.
Aber ich will auch sagen, dass es nicht DAS Argument ist. Also nicht das einzige. Ich kenne einige sehr untoxische und vernünftige Soulsborne-Spieler*innen die zumindest ihre Probleme mit der Idee einer Schwierigkeitsgradsoption haben. Ich selbst war froh, dass Bloodborne mich damals gezwungen hat über meinen eigenen Schatten zu springen. Und das war lange mein Hauptargument in diesen Diskussionen. Das hatte nichts mit "ich gönne es dir nicht und wenns dir nicht gefällt get good oder hau ab" zu tun, sondern damit, dass ich überzeugt war, dass diese Optionslosigkeit dieses Erlebnis erst möglich gemacht hat.
Inzwischen bin ich grundsätzlich aber auch für Anpassungsmöglichkeiten, weil ich weiß, dass es Menschen gibt, die über Stunden und Stunden am ersten Boss festhängen und ich keinen Grund dafür sehe, warum diese das Spiel nicht auch genießen dürfen sollten, wenn sie es doch sonst mögen. Ich habe einen Stream auf Twitch gesehen, wo die Spielerin wirklich über Tage an jedem Boss fest hing. Warum sollte sie (in diesem Fall) nicht auch das Spiel genießen dürfen? Das sind Menschen die es ernsthaft versuchen, denen das Erfolgserlebnis aber auf lange Sicht verwehrt bleibt.

Zur kleinen Diskussion über die Stadien des verrückt werdens: Die Idee ist wohl wirklich, dass man langsam seine Persönlichkeit und seinen Verstand verliert. Das merkt man beim Crestfallen Warrior, der einen irgendwann nicht mehr erkennt und am Ende einfach verschwindet (er ist ja schon in Geistform)
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Dee'N'bee
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Dee'N'bee »

AwkwardBanana hat geschrieben: 17. Jan 2021, 18:54
Dee'N'bee hat geschrieben: 17. Jan 2021, 18:40 Tolle Folge. Auch wenn ich die Ps5 Version in all seiner Pracht nicht gespielt habe, so fand ich mich als jemand der die alte Ps3 Version rauf und runter gespielt hat durchaus wieder.
Damals 2009 in einer kleinen Spiele-Klitsche gefunden, ohne zu wissen was ich da überhaupt kaufe, war ein erhellendes Erlebnis. Eins das ich seitdem nie wieder hatte.

Wie schön wäre es auch heutzutage völlig ohne Kentnisse und nichtsahnend in ein Spiel einzutauchen.
Leider ist es gar nicht so einfach der Berichterstattung komplett aus dem Weg zu gehen.
Wobei viele Spiele auch einfach sehr durchschaubar sind, stell dir vor du würdest ohne einen Trailer gesehen zu haben Resident Evil 3 spielen, ich denke dir wäre sehr schnell klar wie der Hase läuft.

Bei Demon's Souls ist ja schon die gesamt Spielwelt und der Einstieg so mystisch und rätselhaft, es werden einem ja immer nur kleine Infohappen mitgegeben aus denen man sich die Geschichte selbst erschließen muss.
Wird schwierig werden etwas ähnlich oder neues zu erschaffen, dass den gleichen Impact wie damals haben wird. Vieleicht Elden Ring? Bisher weiß man ja noch gar nichts darüber. Hm...wahrscheinlich wird es aber auch bekannte Fromsoftware'sche Kost werden.
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AwkwardBanana
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von AwkwardBanana »

Dee'N'bee hat geschrieben: 17. Jan 2021, 21:07 Wird schwierig werden etwas ähnlich oder neues zu erschaffen, dass den gleichen Impact wie damals haben wird. Vieleicht Elden Ring? Bisher weiß man ja noch gar nichts darüber. Hm...wahrscheinlich wird es aber auch bekannte Fromsoftware'sche Kost werden.
Das stimmt, moderne Spiele geben dem Spieler ja eher immer mehr Möglichkeiten und Spielsysteme, die Souls Spiele waren ja eher eine Abkehr und Reduzierung von vielen klassischen Spielkomponenten:
- Anstelle von aufwändig animierten Cutscenes, gibt es ganz wenige, pointierte Cutscenes zu besonderen Momenten
- Anstelle von ausufernder Story mit Codexeinträgen, gibts nur Dialoge und Itembeschreibungen
- Die Kämpfe setzen ja auch sehr stark eher auf Klasse statt Masse
- es gibt in dem Sinn ja auch keine Quests, man kann natürlich für einige NPCS Aufgaben erledigen; aber generell ist man ja fast nur damit beschäftigt Monster zu metzeln.
Es gibt ja auch kein Dialogsystem ala Dragon Age und Co. stattdessen erzählt dir ein Charakter etwas und du hörst eben zu.

Es ist schon ein wenig auffällig, dass man von Elden Ring so wenig hört, vielleicht wird es doch anders, als die üblichen Fromsoftware Spiele, wenn ja sogar George R.R. Martin die Story macht...
Naja wir werden sehen, ich mag zwar alle Fromsoftware Spiele, aber Demon's Souls hat irgendwie schon eine Sonderstellung, ich hatte das damals auch sehr unbedarft aus dem Playstation Network heruntergeladen, aber war dann doch ziemlich schnell sehr angetan.
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Heretic
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Heretic »

IpsilonZ hat geschrieben: 17. Jan 2021, 21:04 Inzwischen bin ich grundsätzlich aber auch für Anpassungsmöglichkeiten, weil ich weiß, dass es Menschen gibt, die über Stunden und Stunden am ersten Boss festhängen und ich keinen Grund dafür sehe, warum diese das Spiel nicht auch genießen dürfen sollten, wenn sie es doch sonst mögen. Ich habe einen Stream auf Twitch gesehen, wo die Spielerin wirklich über Tage an jedem Boss fest hing. Warum sollte sie (in diesem Fall) nicht auch das Spiel genießen dürfen? Das sind Menschen die es ernsthaft versuchen, denen das Erfolgserlebnis aber auf lange Sicht verwehrt bleibt.
Das bringt's auf den Punkt. Ich fordere keinen leichteren Schwierigkeitsgrad für faule Säcke wie mich, die nicht stundenlang üben wollen. Das ist mein persönliches Problem. Ich würde nur ebenfalls davon profitieren, wenn er denn eingebaut würde. :D
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Vinter
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Vinter »

Demon's Souls ist sicherlich mit Abstand das leichteste und einsteigerfreundlichste Souls, dass man spielen kann - und im Remake das schönste.

Insofern: Wer immer schon am Schaufenster stand und sich die Nase plattgedrückt hat, sich aber unsicher war, kann hier gut zugreifen. Man kommt hier ziemlich gut durch, bis auf wenige Ausnahmen sind die Bosse sind eher leicht, die Gebiete in der Tendenz eher kompakt und linear und wenn man scheitern verliert man selten mehr als ein paar Minuten Fortschritt. Bei vielen Bossen ist das Leuchtfeuer sogar unmittelbar neben der Arena, so dass man es häufig direkt nochmal versuchen kann. In anderen Fällen muss man mal drei, vier Gegner besiegen, dass Wars aber schon. Und gerade in der zweiten Hälfte kippt die Balance dann sehr deutlich Richtung "leicht", wenn man seine Waffen erstmal in den Bereich von +5, +6, +7 gebracht hat.

Das heißt natürlich nicht, dass man nicht generell ein paar Wege mehrmals laufen muss, dass man nicht scheitern und von vorne anfangen muss. Aber das ist halt das Spielprinzip.
Aber wer ein bisschen am Ball bleibt und nicht erst seit gestern Videospiele spielt, der kann hier zugreifen.

Und als Tipp noch:
Im Podcast werden die richtigen Stichwörter für dieses Genre schon genannt: Gier und Konditionierung. Die Serie nutzt im Prinzip nur gewisse Gewohnheiten von Spielern aus, um ihnen ein Bein zu stellen. Normalerweise geht man bei Spielen hin und haut möglichst aggressiv und schnell auf Gegner drauf, um sie aus dem Weg zu räumen, bevor sie einem was tun können. Und hier ist das genau das falsche! Wild draufhauen bestraft das Spiel sofort. Man darf einfach nicht wild draufhauen, sondern muss bei jedem Gegner diszipliniert auf eine Lücke in der Verteidigung warten (oder diese Lücke herbeizuführen!), die man dann ausnutzt.

Und man darf dabei auch nicht gierig sein. Wenn der Gegner fast tot ist und du dir denkst "Komm, jetzt schlag ich noch ein weiteres Mal zu" obwohl du weißt, dass dein Zeitfenster nur für zwei Angriffe reicht, bestraft das Spiel das auch augenblicklich. Dann stampft dich ein Boss, der eigentlich schon besiegt war, trotzdem in den Boden. In so einem Fall darf man einfach nicht gierig werden, sondern muss diszipliniert abwarten, weiterhin im rechten Moment den Angriffen ausweichen und auf die nächste Möglichkeit warten, um seinen Angriff anzubringen. Die wichtigsten Tasten in diesem Spiel sind nicht die Angriffstasten, sondern die für Blocken und Ausweichen. "Nicht gierig sein" gilt aber auch für Heilung: Wer eine dicke Schelle kassiert und direkt einen Heiltrank einwirft, ist im nächsten Moment definitiv tot. Man muss es einfach mal aushalten können, zehn, fünfzehn, zwanzig Sekunden mit nur noch 30% Lebensenergie dazustehen und auf den richtigen Moment zu warten. Und wenn man dann noch seine Ausdauer im Blick behält, das Schild auch mal runternimmt, damit diese sich schnell regeneriert, dann klappt das auch.
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Voigt »

Vinter hat geschrieben: 17. Jan 2021, 22:14 Demon's Souls ist sicherlich mit Abstand das leichteste und einsteigerfreundlichste Souls, dass man spielen kann - und im Remake das schönste.

Insofern: Wer immer schon am Schaufenster stand und sich die Nase plattgedrückt hat, sich aber unsicher war, kann hier gut zugreifen.
Ich vermute bloß eine Einschränkung: Ich gehe stark davon aus, dass Demonsouls keine Maus+Tastatur als Eingabegeräte an der PS5 anerkennt. Daher Controllersteuerung muss schon noch gelernt werden.
Aber denke eh, wird kaum reine PC Spieler, die bisher keinen Controller nutzen, und sich nur für Demon Souls eine PS5 kaufen würden... aber kaum heißt nich niemamd. Also besser mal angemerkt. ^^
Mahaman
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Mahaman »

Mal was ganz anderes: Dom erwähnt die Gestaltung der Treppen, die authentisch seien, weil im Uhrzeigersinn, um Angreifer abwehren zu können. Ich habe erst kürzlich in der Liste https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of ... onceptions
gelesen (unter "History, Middle Ages and Renaissance, Punkt 8"), dass es wohl auch sehr viele Treppen gegen den Uhrzeigersinn gibt und die Gestaltung allein zur Abwehr von Angreifern wohl eher der Fantasie entspringt. Jetzt bin ich aber auch Laie und habe nicht tiefer recherchiert. Was sagt der Historiker denn dazu? 😉
Zuletzt geändert von Mahaman am 18. Jan 2021, 12:57, insgesamt 1-mal geändert.
Khaelekar
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Khaelekar »

Vielen Dank für den tollen Podcast. Ich habe das Spiel damals (2009) bei einem Freund kennen gelernt und es hat mich so reingezogen, dass ich mir deswegen eine PS3 gekauft habe. Für mich war es der Einstieg in ein Genre, dass für mich alles was danach gekommen ist beeinflusst hat.
Im Podcast waren einige Punkte für mich dabei, die ich so noch nicht bedacht habe, danke dafür.
Die Schwierigkeit ist da immer so ein Thema. Ich verstehe das. Was mir oft geholfen hat, ist die Tatsache das man andere Spieler zur Hilfe holen kann wenn man nicht weiter kommt ... Mit dieser Option konnte ich extrem entspannt spielen, da man sich helfen lassen konnte. Und ehrlich gesagt, finde ich das Spiel (und den Rest der Souls Reihe) aus diesem Grund auch nicht so extrem schwierig. Hängt man wirklich irgendwo fest ... holt man sich Hilfe.
Und das ist etwas, dass mir beispielsweise bei Sekiro gefehlt hat. Du schaffst den Boss nicht ...? Naja du stehst hier ganz alleine ... sieh zu wie du zurechtkommst ... ^^ (da stand ich ab und an da und wünschte mir einen einfachen Schwierigkeitsgrad). Aber das ist ein anderes Thema.
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Asphyx
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Asphyx »

Einspruch, lieber Dom!

Robert E. Howard war der Autor der originalen Conan-Romane. Die in der Tat stilprägende visuelle Gestaltung der Cover (die heute vielfach als Grundpfeiler des Dark Fantasy Genres betrachtet wird), stammte hingegen vom legendären Frank Frazetta. ;)
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echtschlecht165
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von echtschlecht165 »

Eigentlich war meine mistgabel geschärft und die Fackeln entzündet.
Aber ihr habt da einen tollen Podcast zusammengebracht. Ihr habt imo das spiel und was es so gut macht gut beschrieben
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Rick Wertz »

Obwohl ich Souls/Sekiro-Titel mangels Interesse nie selbst spielen würde war das auch für mich ein sehr interessanter Cast. Er funktioniert also auch für das Fallobst unter den Hörern.
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mrz
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von mrz »

@andré zum Kaffee:
Handmühle 23€
Melitta Porzellanfilterhalter 9€

Handaufguss schmeckt besser als aus jedem Vollautomaten.

Ansonsten für größere Portionen (Frau und ich trinken auch paar Liter Kaffee weg) n "MoccaMaster*
Beste Filterkaffee Maschine. Und auch das schmeckt besser (imho) als jeder Vollautomat. Ansonsten haben wir noch ne Lelit Sievträger für Espresso
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Andre Peschke
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Andre Peschke »

mrz hat geschrieben: 18. Jan 2021, 13:02 Handaufguss schmeckt besser als aus jedem Vollautomaten.
ABER DIE CONVENIENCE!

Andre
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mrz
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von mrz »

Andre Peschke hat geschrieben: 18. Jan 2021, 13:19
mrz hat geschrieben: 18. Jan 2021, 13:02 Handaufguss schmeckt besser als aus jedem Vollautomaten.
ABER DIE CONVENIENCE!

Andre
Dann MoccaMaster 8-)
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Andre Peschke
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Andre Peschke »

mrz hat geschrieben: 18. Jan 2021, 13:32 Dann MoccaMaster 8-)
Hat mir per Email tatsächlich schonmal jemand empfohlen vor kurzem. Naja, wenn die Kaffeemaschine mal wieder den Geist aufgibt...

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Desotho
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Re: Runde #302: Demon's Souls

Beitrag von Desotho »

Ich bin Kaffeebanause. Ich begnüge mich mit einer Bialetti Moka Express, einer simplen manuellen Kaffeemühle und Discounterbohnen. Habe aber zu Weihnachten ein Päckchen "Schamong Espresso Palermo Rosso" bekommen. Der riecht schon anders, aber schmeckt am Ende irgendwie doch recht ähnlich. Ev. sollte ich ne Müller Milch reinkippen :D
El Psy Kongroo
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