Dazu hatte ich immerhin schonmal geschrieben, dass es zumindest viel einfacher herstellbar ist. In einem Spiel kann ich qua seiner Struktur über die Veränderung von Werten praktisch mit einem Federstrich eine Anpassung vornehmen. Das hatten wir weiter vorne schon diskutiert mit einem Vorschlag von mir und einem außführlicheren Vorschlag von Voigt (da ging es zB um höhere Startwerte für den Spielcharakter und/oder höhere Seelenausschüttung). Beides ist extrem einfach herstellbar und verändert nicht die Substanz des Werkes (denn: Wie schwer es effektiv ist, ist ja ohnehin veränderlich, je nach Befähigung des Spielers oder auch nur seinem Vorgehen im Spiel - siehe Grind, Koop etc).dadadave hat geschrieben: ↑27. Jan 2021, 18:32 Um eine unterschiedliche Behandlung zu rechtfertigen, müsste man erstmal darlegen, inwiefern sich Spiele und Filme im entscheidenden Punkt relevant unterscheiden. Die Ungleichbehandlung ist nicht per se gerechtfertigt, bloss weil in irgendeiner Dimension ein Unterschied besteht. Da liegt auch der Hund begraben, oder jedenfalls einer davon. "Schwierigkeit" ist ein Konzept, das irrtümlicherweise nur bei Spielen ernsthaft wahrgenommen und folglich breit diskutiert wird.
Das ist ein signifikanter Unterschied zu David Lynch.
Dann diskutieren wir grundsätzlich keinen intellektuellen Anspruch (keiner fordert ja, die Story von Dark Souls soll bitte mal stringent und auf den Punkt erzählt werden). Es ist also IMO implizit klar, dass wir uns in der Diskussion auf eine Qualität drehen, die Spielen zu eigen ist und Filmen/Romanen iaR nicht. Vermutlich eben WEIL es dort so große Veränderungen bewirken würde, dass alle sich einig sind, dass das nicht geht. Dort wird das dann auf andere Quellen ausgelagert (wie die ganzen "Ending Explained"-Videos auf Youtube etc). Mit diesen Hilfestellungen, ist dann der Film wieder zugänglich. Wenn ich aber die Timings in Dark Souls nicht auf die Kette bekomme, dann hilft mir keine Erklärung. Das ist etwas, das ich lernen muss. Und wie bei den Übersetzungen gibt es eben Menschen, die das nicht lernen können. Entweder mangels Befähigung oder mangels Zeit oder mangels Willen.
Übrigens gibt es da durchaus mit Blick auf Dark Souls, wo ich dann für die andere Seite argumentieren würde. Was ist zB mit den Passagen in denen man auf engen Balken etc balancieren muss. Wenn einen ein Gegner mit ordentlich Pushback in den Abgrund schubst, hilft ja selbst ein Godmode nicht weiter. Da gibt es Stellen im Spiel, die sind (auch dank der mittelmäßigen Kamera) ziemlich "gefährlich". Das kann man theoretisch auch umbauen für einen Easy-Mode, aber das ist dann schon nicht mehr so mir nichts, dir nichts erledigt.
Siehe oben: IMO gibt es da erhebliche Unterschiede. Würde jetzt aber zB jemand anfangen alternative Versionen von David Lynch Filmen zu machen... who cares? Würdest du da ernsthaft auch sagen: "Nein, da bin ich dagegen?". David Lynch darf da von mir aus gern entrüstet sein, aber ich als Konsument der weiter einfach sein Original schauen kann? Ich würde selbst auch nie eine deutsche Synchro schauen oder spielen. Die machen mich wahnsinnig. Ich kann nicht verstehen, wie Leute sogar glauben können, die deutsche Stimme von Bruce Willis sei "besser", wenn man zB bei "Der Schakal" sieht, wie viel nuancierter Bruce Willis im Original ist (was den Film jetzt nicht gut macht, aber da fiel es mir damals besonders auf). Oder wie viel besser "Braveheart" im Original ist - Fake-Akzent von Mel Gibson hin oder her. Da denke ich mir auch immer, was den Leuten alles entgeht! Aber das sie existieren ist mir egal. Das Leute, die eigentlich Englisch können und diese Filme im Original sehen wollen würden sich weigern und eine Synchro-Fassung abwarten: Finde ich legitim.Andre Peschke hat geschrieben: ↑27. Jan 2021, 17:30 Dabei wäre es in all diesen Fällen tatsächlich so, dass niemandem etwas weggenommen würde durch die Alternativ-Versionen (jedenfalls fällt mir kein Beispiel dafür ein). Auch was den Aufwand anbelangt, wäre es in vielen Fällen nicht aufwendiger als bei Spielen, diese Alternativ-Versionen zu erstellen. Übrig bleibt für mich eine ungerechtfertigte Ungleichbehandlung, die sich aus der Entstehungsgeschichte der diversen Medien und unterschiedlichen Kunst/Kulturprodukt- und Künstlerverständnissen ergibt, aber bei genauerer Betrachtung Stirnrunzeln verursacht.
Andre