Feierabendbier: Spiele des Jahres & Cyberpunk-Nachlese
Verfasst: 19. Jan 2021, 14:49
Im Feierabendbier kommt das Thema Realität und Wahrnehmung zur Sprache. Leider werden die Begriffe teilweise verwendet, als seien sie austauschbar. Das entspricht zwar dem aktuellen postfaktischen Zeitgeist, der den Subjektivismus gerne auf die Spitze treibt, ist aber Quatsch und erschwert leider vernünftige Diskussionen. Nein, die Realität ist nicht, was im Hirn entsteht. Das ist die Wahrnehmung. Die Realität interessiert unser Hirn nicht. Wir mögen viele Dinge auf unterschiedlichste Weise wahrnehmen, aber wir können auch belegen, dass es eine gemeinsame Grundlage gibt.
Realität: Objektiv messbar, durch replizierbare wissenschaftliche Versuche feststellbar. Cyberpunk hat Bugs, das lässt sich im Programmcode feststellen.
Erfahrung: Person A spielt Cyberpunk auf Platform X und erlebt dabei gewisse Bugs. Person B spielt Cyberpunk auf Platform Y und erlebt dabei andere Bugs. Das Objekt Cyberpunk ist das gleiche, die Erfahrung ist aber individuell verschieden, weil die Rahmenbedingungen es auch sind.
Wahrnehmung: (würd ich jetzt nicht kategorisch von Erfahrung unterscheiden, das ist nicht als eine saubere Dreiteilung gemeint). Person A trifft auf schwebende Handys und findet das einen inakzeptablen Bug und das Spiel eine Frechheit, die so nicht hätte erscheinen dürfen. Person B trifft auf schwebende Handys, schmunzelt, und zuckt mit den Schultern, bevor sie weiterspielt, weil sie dies als nicht so schlimm empfindet. Person A hat vielleicht immer nur AAA Spiele 6 Monate nach Release gespielt. Person B ist langjähriger Bethesda- und Obsidian-Fan.
Ehrlich gesagt finde ich es beim Thema Bugs ja/nein! immer wieder beindruckend, leider auch hier im Podcast, wie man sich derart ausführlich und meinungsstark darüber auslassen kann, dass einem vermeintlich die eigene Erfahrung abgesprochen wird wenn jemand sich erdreistet zu erwähnen, er habe keine nennenswerten Bugs erlebt, nur um dann allen Ernstes einen Atemzug später den Leuten, die sagen, sie hätten keine nennenswerten Bugs erlebt, ihre Spielerfahrung abzusprechen und ihnen das nicht zu glauben. Da könnte man ja eigentlich was merken, die beindruckende Leistung, die Selbstreflexion derart zu unterdrücken muss sich doch irgendwie durch das Gefühl von Anstrengung oder erhöhter Körpertemperatur bemerkbar machen.
Was Questbugs anbelangt, so ist es bei komplexen Rollenspielen mit zig Lösungswegen, Skills etc. absolut möglich, dass jemand eine total verbuggte, miserable Spielerfahung hat und jemand anderes eine absolut einwandfreie. Häufig sind es ja irgendwelche Edge Cases und Kombinationen, die nicht korrekt berücksichtigt wurden. Ich hab beispielsweise Vampire Bloodlines ungepatcht ziemlich schmerzfrei durchgespielt. Ich stell mich deshalb natürlich nicht hin und behaupte, das Spiel habe keine Bugs gehabt. Aber aufgrund meiner eigenen Spielerfahrung mit Cyberpunk (PC) und jener von Freunden, komm ich auch nicht umhin mich zu fragen, ob dies halt nicht auch einer jener Fälle ist, wo die Leute, die eine schlechte Erfahrung gemacht haben nunmal am ehesten jene sind, die sich im Internet laut zu Wort melden. Ist ja nicht so, als ob solche Shitstorms nicht öfters ihre eigenen Dynamiken und Narrative (um den im Podcast gefallenen Kampfbegriff aufzugreifen) entwickelten.
Da die Balance des Spiels komplett unbrauchbar ist, ist bei vielen Skill und Waffenbugs auch denkbar, dass die Leute sehr unterschiedliche Schmerztoleranzen dafür haben (ich hab mir Gorilla Arms gekauft, weil es im Beschreibungstext heisst, damit könne man Türen öffnen. Kann man nicht. aber ich hatte so viel Geld und nie eine verschlossene Tür, die ich nicht sonst irgendwie aufgekriegt oder sonstwie umgangen hätte, dass ich mich darüber nicht aufgregt habe. Müsste ich jeden Ennie zweimal umdrehen und wär das Spiel herausfordernd, hätt mich das hingegen sehr geärgert). Was Grafik- und Soundbugs anbelangt, sowie sonstiges Skripting, da ist auch gut vorstellbar, dass manche Leute sofort getriggert werden, während andere eine für andere offenbar irritierende Frustrationstoleranz an den Tag legen. Dasselbe bei der Performance.
Und noch ganz was anderes, zur Frage, wo man die Bullet-Time Implantate alles kriegt:
https://cyberpunk.fandom.com/wiki/Sandevistan listet 8 verschiedene Ripperdocs auf, die das im Regal haben. Bei den ganzen Implantaten ist es halt so, dass man jeweils den passenden Körperteil im Shop auswählen muss, damit sie angezeigt werden (man sieht immerhin die Anzahl der insgesamt verfügbaren daneben, sodass man nicht draufklicken muss, wenn nichts zur Auswahl steht). Angesichts der Rolle, die Cyberimplantate im Genre und in Cyberpunk 2077 generell spielen, kann man da aber schon darauf stossen, es ist jetzt nicht obskur wie ein World Tendency Event in Demon's Souls... aber ja, ich glaube das Spiel erklärt nie in einem Tutorial oder so, dass es da noch ganz andere Alternativen zu einem Hacker Cyberdeck gäbe.
Realität: Objektiv messbar, durch replizierbare wissenschaftliche Versuche feststellbar. Cyberpunk hat Bugs, das lässt sich im Programmcode feststellen.
Erfahrung: Person A spielt Cyberpunk auf Platform X und erlebt dabei gewisse Bugs. Person B spielt Cyberpunk auf Platform Y und erlebt dabei andere Bugs. Das Objekt Cyberpunk ist das gleiche, die Erfahrung ist aber individuell verschieden, weil die Rahmenbedingungen es auch sind.
Wahrnehmung: (würd ich jetzt nicht kategorisch von Erfahrung unterscheiden, das ist nicht als eine saubere Dreiteilung gemeint). Person A trifft auf schwebende Handys und findet das einen inakzeptablen Bug und das Spiel eine Frechheit, die so nicht hätte erscheinen dürfen. Person B trifft auf schwebende Handys, schmunzelt, und zuckt mit den Schultern, bevor sie weiterspielt, weil sie dies als nicht so schlimm empfindet. Person A hat vielleicht immer nur AAA Spiele 6 Monate nach Release gespielt. Person B ist langjähriger Bethesda- und Obsidian-Fan.
Ehrlich gesagt finde ich es beim Thema Bugs ja/nein! immer wieder beindruckend, leider auch hier im Podcast, wie man sich derart ausführlich und meinungsstark darüber auslassen kann, dass einem vermeintlich die eigene Erfahrung abgesprochen wird wenn jemand sich erdreistet zu erwähnen, er habe keine nennenswerten Bugs erlebt, nur um dann allen Ernstes einen Atemzug später den Leuten, die sagen, sie hätten keine nennenswerten Bugs erlebt, ihre Spielerfahrung abzusprechen und ihnen das nicht zu glauben. Da könnte man ja eigentlich was merken, die beindruckende Leistung, die Selbstreflexion derart zu unterdrücken muss sich doch irgendwie durch das Gefühl von Anstrengung oder erhöhter Körpertemperatur bemerkbar machen.
Was Questbugs anbelangt, so ist es bei komplexen Rollenspielen mit zig Lösungswegen, Skills etc. absolut möglich, dass jemand eine total verbuggte, miserable Spielerfahung hat und jemand anderes eine absolut einwandfreie. Häufig sind es ja irgendwelche Edge Cases und Kombinationen, die nicht korrekt berücksichtigt wurden. Ich hab beispielsweise Vampire Bloodlines ungepatcht ziemlich schmerzfrei durchgespielt. Ich stell mich deshalb natürlich nicht hin und behaupte, das Spiel habe keine Bugs gehabt. Aber aufgrund meiner eigenen Spielerfahrung mit Cyberpunk (PC) und jener von Freunden, komm ich auch nicht umhin mich zu fragen, ob dies halt nicht auch einer jener Fälle ist, wo die Leute, die eine schlechte Erfahrung gemacht haben nunmal am ehesten jene sind, die sich im Internet laut zu Wort melden. Ist ja nicht so, als ob solche Shitstorms nicht öfters ihre eigenen Dynamiken und Narrative (um den im Podcast gefallenen Kampfbegriff aufzugreifen) entwickelten.
Da die Balance des Spiels komplett unbrauchbar ist, ist bei vielen Skill und Waffenbugs auch denkbar, dass die Leute sehr unterschiedliche Schmerztoleranzen dafür haben (ich hab mir Gorilla Arms gekauft, weil es im Beschreibungstext heisst, damit könne man Türen öffnen. Kann man nicht. aber ich hatte so viel Geld und nie eine verschlossene Tür, die ich nicht sonst irgendwie aufgekriegt oder sonstwie umgangen hätte, dass ich mich darüber nicht aufgregt habe. Müsste ich jeden Ennie zweimal umdrehen und wär das Spiel herausfordernd, hätt mich das hingegen sehr geärgert). Was Grafik- und Soundbugs anbelangt, sowie sonstiges Skripting, da ist auch gut vorstellbar, dass manche Leute sofort getriggert werden, während andere eine für andere offenbar irritierende Frustrationstoleranz an den Tag legen. Dasselbe bei der Performance.
Und noch ganz was anderes, zur Frage, wo man die Bullet-Time Implantate alles kriegt:
https://cyberpunk.fandom.com/wiki/Sandevistan listet 8 verschiedene Ripperdocs auf, die das im Regal haben. Bei den ganzen Implantaten ist es halt so, dass man jeweils den passenden Körperteil im Shop auswählen muss, damit sie angezeigt werden (man sieht immerhin die Anzahl der insgesamt verfügbaren daneben, sodass man nicht draufklicken muss, wenn nichts zur Auswahl steht). Angesichts der Rolle, die Cyberimplantate im Genre und in Cyberpunk 2077 generell spielen, kann man da aber schon darauf stossen, es ist jetzt nicht obskur wie ein World Tendency Event in Demon's Souls... aber ja, ich glaube das Spiel erklärt nie in einem Tutorial oder so, dass es da noch ganz andere Alternativen zu einem Hacker Cyberdeck gäbe.