[Sammelthread] Dark Souls Diaries

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Andre Peschke
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Andre Peschke »

Stew_TM hat geschrieben: 8. Apr 2021, 21:38 Zunächst die oberste Strebe in Sen's Fortress, wo der Schlangenmagier von links mit Blitzen wirft.
Mit dem Bogen abknallen. Fertig. Der wirft nix mehr. Rest ist dann recht easy.

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IpsilonZ
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von IpsilonZ »

Stew_TM hat geschrieben: 8. Apr 2021, 21:38
IpsilonZ hat geschrieben: 8. Apr 2021, 12:14 Finde dieses Gebiet so beeindruckend, sowohl optisch als auch von der Stimmung her. Es wirkt so prunkvoll aber gleichzeitig auch so verlassen und einsam.
Ja, war auch überrascht dass Anor Londo die beiden in so eine positive Stimmung versetzt hat. Auf mich wirkte die ganze Architektur mit seinem oberbordenden PRUNK vom ersten Moment an total oppressiv und die endlosen, unbelebten Weiten darin haben mich richtig runtergezogen. Es soll für einen kleinen, schwächlichen Menschen ja auch genauso wirken, schließlich hat der fucking Sonnengott Anor Londo als seine Residenzstadt errichtet - entrückt vom liderlichen Rest der Welt, hoch über den Wolken, hinter einer riesigen Mauer. Es ist nicht nur architektonisch und von seiner Lokation her ohne Frage das Highlight des Spiels - und der Drachtöter & sein Henker in der Herzkammer von Anor Londo der zentrale Boss des gesamten Spiels. Ich will wieder zurück nach Blighttown.
Es ist halt auch wirklich prunkvoll und schön. Und ein so starker Kontrast zu Sen's Fortress, was es glaube ich noch umso mehr für mich erstmal zu nem "Wohlfühlmoment" gemacht hat. Endlich kann ich mich wieder frei bewegen ohne, dass überall mich gleich irgendne Falle aus dem Nichts umhaut. Es ist traurig und leer aber trotzdem war mein erster Eindruck extrem positiv und ich habe immer wieder innegehalten und mich umgesehen. Also gewissermaßen Beverly Hills aber nach einer Evakuierung. :D
echtschlecht165 hat geschrieben: 8. Apr 2021, 21:57 Ich habe schon früher in einer Folge geschrieben dass die beiden wohl wesentlich kompetenter durchs Spiel marschieren als ich. (Dass der Capra demon so nebenbei abgespeist wurde ist einfach nur wtf).
Einerseits ist es wohl schlicht der gamepadskill (andre spielt cuphead und so zeug und dom kompetitiv for honor) Aber bestimmt auch der Mythos den es im Jahr 2021 schon hat.
Angstgrinding ist schon ein geiler Begriff. Das macht man nicht bei jedem spiel :ugly:

PS: Doms blighttownabenteur mal ausgenommen. Diese Schmerzen hatte ich nie
Ich muss auch sagen, dass ich echt das Gefühl habe, dass die beiden entweder sehr viel besser am Gamepad sind als ich oder das "Angstgrinding" ihnen mehr Sicherheit gegeben hat, wodurch sie bestimmte unheimliche Momente etwas sorgloser angehen können.
Vielleicht hat ja auch der Verlust der 20k Seelen geholfen. :D
Aber da ich sonst auch selten wirklich krass herausfordernde oder kompetetive Spiele spiele, gut möglich, dass es ersteres ist. ^^

Aber find ich gut. Umso geringer die Chance, dass am Ende der Frust überwiegt. ^^
Numfuddle
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Numfuddle »

André, Dom wir müssen mal kurz über die Hintergrundgeschichte von Dark Souls reden. Dom wäre nämlich bei der Beschreibung von Anor Londo aus Versehen fast auf die richtige Fährte gekommen.

Die Welt von Dark Souls ist ja im Verfall begriffen. Insbesondere das Land Lordran wo ursprünglich die Träger der Lord Souls herkamen. Eigentlich ist Lordran ja sowas wie Asgard allerdings sind die Königreiche der Götter zerfallen, verlassen und von Dämonen und Untoten überrannt, das Licht und die Wärme des ‚ersten Feuers’ lässt nach und Lordran ist nur noch ein Schatten seiner selbst.

Überall. Bis auf augenscheinlich Anor Londo das hell, warm und sonnig, geradezu prunkvoll wirkt und einen geradezu irritierenden Kontrast zum Rest der Welt liefert. Euch beide hat das sichtlich irritiert und ihr liegt mit eurer Irritation richtig.

Mit dem Schwinden der ersten Flamme schwindet auch die Macht der ‚Lords‘ die ihre Macht und die mächtigen ‚Lord-Souls‘ aus der ersten Flamme beziehen. Warum ist dann der Verfall noch nicht in Anor Londo angekommen? Insbesondere da Gwyn, der buchstäblich der Sonnengott von Dark Souls ist nicht mehr im Sonnendurchfluteten Londo wohnt? (Anor bedeutet Sonne, das haben sie von Tolkien entlehnt)

Die Antwort darauf ist, dass Anor Londo in Wahrheit in Dunkelheit gehüllt ist und nur durch einen dunklen Mond erhellt wird, die Sonne, die Wärme und das Licht sind Illusionen die ursprünglich erschaffen wurden um das Schwinden der göttlichen Macht und der ersten Flamme vor den Bewohnern von Anor Londo und Lordran zu verbergen. der oder die BewahrerIn der Illusion verweilt immer noch in Anor Londo und hält die Illusion weiter aufrecht auch wenn sie Mittlerweile keinen rechten Zweck mehr erfüllt, weil auch Anor Londo buchstäblich von allen Göttern verlassen ist.

Einer der ihren war schon vor Jahrhunderten wahnsinnig geworden weil er seine Lordseele in unzählige kleine Fragmente zerteilt und diese an die Menschen weitergegeben hatte (das ist die Humanity die jeder lebende Mensch in sich trägt). Durch diesen Prozess bis zur Unkenntlichkeit entstellt und völlig dem Wahnsinn anheim gefallen erschuf (?) er den Abyss ein hungriges schwarzes Loch, das für die Götter lebensfeindlich ist, alle Humanity in sich aufsaugt und die Welt zu verschlingen drohte.

Die Rückkehr der Dunkelheit ließ die Götter zunehmend in Panik verfallen aber es gab für sie keine Möglichkeit diesen Prozess aufzuhalten - warum wäre ein Spoiler. In ihrer Verzweiflung haben sie sogar versucht eine eigene ‚erste Flamme‘ zu kreieren. Die Hexe von Izalith wirkte mit der Hilfe ihrer „Töchter“ mächtige Feuermagie. Doch der Zauber ging schief und anstelle einer Flamme erschuf sie Feuer, Lava und das Chaos. Das Chaos welches sie und ihre Anhänger in scheußliche Höllenkreaturen verwandelte, die Dämonen in die Welt holte und Izalith in dämonenverseuchte Ruinen verwandelte
Numfuddle
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Numfuddle »

Das ist der Ausgangszustand von Dark Souls.

Die Dunkelheit schreitet voran, das Licht wird schwächer. Die Götter, allen voran der Sonnengott, sind vor langer Zeit verschwunden und wurden nicht mehr gesehen. Die Rückzugsgefechte haben das Land verwüstet. Die Ausbreitung des Abyss konnte man nur stoppen weil man den Eingang - und damit ganz New Londo - überflutet und alle Bewohner dem Untergang geweiht hat und der Versuch die erste Flamme wieder anzufachen oder zu ersetzen hat das Chaos und die Dämonen in die Welt geholt.
Salvatore2910
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Salvatore2910 »

Wieder eine sehr schöne Folge. Hat Spaß gemacht zuzuhören. 🙂

Nun zum Kebab,

Auf dem Fahrstuhl wahr halt ein riesiger Blutfleck aber das ist meines Wissens nach der einzige Hinweis auf die Falle. 😁

Was ich ein wenig vermisst habe, war die erste Begegnung mit einer Mimic in Sens Festung. Habt ihr die etwa gar nicht gesehen? Ich war immer der Meinung, an der kommt man zwangsläufig vorbei. 😅

Ich freue mich schon auf die nächste folge. 😁👍
Numfuddle
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Numfuddle »

Es ist übrigens schade dass die Switch mit dem Online Modus solche Probleme hat dadurch entgehen dir ja auch viele der Spielerhinweise.

Einige sehr hilfreich wie z.B. die Warnhinweise vor dem Aufzug der dich gekillt hat. Aber auch einige nette Gags, wie z.B. der Hinweis „Great Chest Ahead“ der gerne mal bei Gwendolyn (die sehr große Dame hinter Ornstein und Smough die dir die Lordvessel gibt) hinterlassen wird. :D
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Andre Peschke
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Andre Peschke »

Numfuddle hat geschrieben: 9. Apr 2021, 07:18 Es ist übrigens schade dass die Switch mit dem Online Modus solche Probleme hat dadurch entgehen dir ja auch viele der Spielerhinweise.
Neee, die sind zahlreich vorhanden. Die werden in einer späteren Folge auch noch eine prominente Rolle spielen. Und in Anor Londo hing schon ein Gemälde von einer Frau mit genau dem Gag davor.

Andre
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Stew_TM
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Stew_TM »

[Achtung, Lore]

@Numfuddle: Schön geschrieben. :clap: Die Vermutung, Miyazaky wäre großer Tolkien-Fan, ist vermutlich durchaus kein Hot Take. Aber zumindest eine Erklärung warum ich, der in seinen Teenagerjahren stark von Tolkien geprägt wurde, den mythologischen Aspekt auch bei Dark Souls so faszinierend finde. An irgendeiner Stelle hier im Forum hatte ich schonmal bemerkt, dass mich das Darksign aus dem Cinematic Intro von Dark Souls in seiner Inszenierung auch an den Einen Ring erinnert.

Nur an einer Stelle würde ich dir widersprechen wollen: Gwyn und die anderen Götter hatten keine Panik vor einer Rückkehr der Dunkelheit, sondern vielmehr davor, dass sie ihren rechtmäßigen Platz beansprucht. Die Dunkelheit ist zusammen mit Gwyns Licht, dem Leben der Hexe von Izalith und Nitos Tod in die Welt gekommen und war demzufolge immer schon da - abgesehen von den "Ancient Times" natürlich, aber da war eben auch sonst nix anderes. :D Nur weil Gwyn und seine göttlichen Super-Duper-Sonnenfreaks entschieden haben, den Furtive Pigmy (gibt es dafür eigentlich eine gute deutsche Übersetzung :think: ) und die Dunkelheit zu ignorieren und sich wortwörtlich in einer entrückten Wolkenstadt über sie hinwegsetzten und Anspruch auf die Herrschaft über diese Welt zu erheben, heißt das nicht, dass sie zwischenzeitlich nicht existierte. Sie ist seitdem ständig präsent, und zwar in der Seele jedes Menschen.

Dom hat ja schon öfter gesagt, dass es ihn stört, wie statisch die Welt ist. In dieser Folge hat ihm Sen's Fortress dann gut gefallen, weil er hier das Gefühl bekam, dass die Welt auch ohne seine Präsenz existiert. Spielerisch kann ich das nachvollziehen. Aber Lordran ist für mich qua seiner Mythologie eine weitgehend statische Welt, das ist die Kernaussage des Spiels. Eine Welt im Stillstand, eine Welt der endlosen Wiederholung, eine Welt ohne Tod, in der die Menschen dazu verdammt sind, ewig zu leben. Bis auf einige wenige sind vom ständigen Kreislauf alle wahnsinnig geworden, weil sie ihre Menschlichkeit verloren haben (und selbst bei den wenigen Menschen, die noch bei Bewusstsein sind, ist man sich nicht so sicher, ob sie nicht auch durchgeknallt sind). Diese "Hollows" haben nur noch ihre Seele, aber keinen Fünkchen Verstand mehr übrig. Was sollte auch sonst mit einem Menschen passieren, der dazu verurteilt ist, selbst dann nicht sterben zu können, wenn er es möchte und dazu bereit ist? Jeder würde da durchdrehen. Durch den Fluch der Untoten ist die Dunkelheit überhaupt erst zu einem Problem für die Menschen und damit die Welt geworden, vorher war sie ein grundsätzlich gleichberechtigter Teil dieser Welt - so wie es überall Licht und Schatten, Wärme und Kälte gibt. Kontrast macht das Leben erst aus, Individualität und Vielfalt machen es lebenswert, endlos graue Uniformität ist der Wahnsinn.
Und die Gegensätze in Lordran sind nun durch das Schwächeln der First Flame im Schwinden begriffen, seit Jahrhunderten. Erneut legt sich eine kontrastlose graue Suppe über die Welt, wie sie vor der First Flame herrschte. Und wir sind der eine auserwählte Untote, der die Macht besitzt, diesen Kreislauf zu durchbrechen und den Staub und Nebel aufzuwirbeln. Für mich fühlt sich Dark Souls an wie das Überwinden einer Depression bzw. einer depressiven Phase.


Andre Peschke hat geschrieben: 9. Apr 2021, 00:26
Stew_TM hat geschrieben: 8. Apr 2021, 21:38 Zunächst die oberste Strebe in Sen's Fortress, wo der Schlangenmagier von links mit Blitzen wirft.
Mit dem Bogen abknallen. Fertig. Der wirft nix mehr. Rest ist dann recht easy.
Ja, ich erinnere mich auch an zähe Minuten bis Viertelstunden, in denen ich versucht habe, irgendwie einen Schusswinkel auf den Heinz zu bekommen, ohne dass er mich vorher mit seinen Blitzen trifft. :D Ich hab genau für solche Situation ja stets einen Bogen dabei, aber irgendwie hat das bei mir nie so gut funktioniert. Und als ich es einmal mit automatischem Anvisieren probiert habe, die Kamera aber nicht richtig gelockt ist, bin ich durch den unerwartet ausgebliebenen Kamerschwenk schön nach vorne ins Nichts gelaufen und durfte unten wieder anfangen. :lol:
Zuletzt geändert von Stew_TM am 9. Apr 2021, 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
Numfuddle
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Numfuddle »

Tiefer in die Frage einzusteigen wie es sich mit dem Verhältnis zwischen Licht und Dunkelheit verhält wäre ein Endgame-Spoiler, weswegen ich das bewusst wage formuliert habe.

Nur so viel auch die „Dunkelheit“ trägt ihren Teil dazu bei das die Welt statisch bleibt und sich ewig im Kreis dreht.
Numfuddle
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Numfuddle »

Ich gebe dir aber recht, dass die Welt relativ wahrscheinlich absichtlich wie „eingefroren“ wirkt.

Auch weil keiner der im Vordergrund oder Hintergrund handelnden noch genug Verstand, Kraft oder überhaupt die Möglichkeit hat diese Erstarrung aufzulösen.

Außer mglw. wir als chosen undead.
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Andre Peschke
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Andre Peschke »

Numfuddle hat geschrieben: 9. Apr 2021, 02:11 André, Dom wir müssen mal kurz über die Hintergrundgeschichte von Dark Souls reden.
Mich würde ja viel mehr ein Guide interessieren, welche Stellen / Dialoge / Items ich denn abgrasen muss, damit diese Story so für mich aus dem Spiel heraus erlebbar wird? Jetzt mal von dem Zeug aus dem Intro abgesehen.

Andre
Numfuddle
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Numfuddle »

Andre Peschke hat geschrieben: 9. Apr 2021, 11:23
Numfuddle hat geschrieben: 9. Apr 2021, 02:11 André, Dom wir müssen mal kurz über die Hintergrundgeschichte von Dark Souls reden.
Mich würde ja viel mehr ein Guide interessieren, welche Stellen / Dialoge / Items ich denn abgrasen muss, damit diese Story so für mich aus dem Spiel heraus erlebbar wird? Jetzt mal von dem Zeug aus dem Intro abgesehen.

Andre
Ich würde dir da ernsthaft eher dazu raten, dir das von Leuten erklären zu lassen die diese Mühe schon auf sich genommen haben und dir da entsprechende Videos oder Texte empfehlen.

Die Lore erschließt sich fast ausschließlich aus environmental storytelling und den Beschreibungstexten der Gegenstände, weil es neben den Beschreibungen keinen weiteren Text und keine Voice-Overs oder Zwischensequenzen gibt.

Die Erzählung ist sehr fragmentarisch. Vermutlich auch aus Kostengründen. From Software hatte wenig Budget für aktives Storytelling.

Zusätzlich muss man fast schon die japanischen Originaltexte nehmen weil Bandai Namco bei der Übersetzung stellenweise relativ schlampig war und dadurch in der englischen Version bei einigen Elementen der Sinn verloren gegangen ist.
Karlo von Schnubbel
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Karlo von Schnubbel »

Numfuddle hat geschrieben: 9. Apr 2021, 07:18 Es ist übrigens schade dass die Switch mit dem Online Modus solche Probleme hat dadurch entgehen dir ja auch viele der Spielerhinweise.
Fände es ja super, wenn die Online-Features im Podcast nochmal ein bisschen genauer analysiert würden. Die Spielerhinweise sind für mich ja der Grund, warum ich die Souls-Spiele immer offline spiele. Das ist so, als würde ich einen Film gucken und es würden dabei ständige irgendwelche Youtube-Kommentare oder Tweets eingeblendet. Oder als hätte jemand die Mona Lisa mit irgendwelchen Kommentaren beschmiert. Ist für mich der totale Atmo-Killer. :D Ich hätte auch eh keine Lust, mir die Geheimnisse von Hinweisen verraten zu lassen oder gar beim Kampf helfen zu lassen, weil gerade dieses "Ich gegen das Spiel" für mich das Spannende und Motivierende ist. Finde es nur schade um die Spieler-Invasionen, die so eine gewisse Unberechenbarkeit hineinbringen würden, die ich eigentlich ganz spannend fände. Leider kann man ja nur ganz oder gar nicht online gehen, und da nehm ich dann doch lieber den Offline-Modus.
Numfuddle
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Numfuddle »

Alternativ müsstest du tatsächlich einen großen Teil der Itembeschreibungen lesen und über Kreuz referenzieren.

Ein Element was für viele Souls-Fans einen der Reize ausmacht, das man sich der Geschichte fast wie Historiker nähern muss. Kann aber auch eher anstrengend sein
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Andre Peschke
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Andre Peschke »

Numfuddle hat geschrieben: 9. Apr 2021, 11:36 Ich würde dir da ernsthaft eher dazu raten, dir das von Leuten erklären zu lassen die diese Mühe schon auf sich genommen haben und dir da entsprechende Videos oder Texte empfehlen.

[...]
Zusätzlich muss man fast schon die japanischen Originaltexte nehmen weil Bandai Namco bei der Übersetzung stellenweise relativ schlampig war und dadurch in der englischen Version bei einigen Elementen der Sinn verloren gegangen ist.
Mich interessiert halt vor allem, welcher Aufwand nötig ist und auch, wie viel davon in irgendeiner Form wirklich explizit enthalten ist und wie viel davon der Textexegese der Lore-Gelehrten entspringt. ^^

Die Item-Texte habe ich zB mal alle gelesen. Aber daraus hätte ich nicht ohne irgendwelche Notizen eine kohärente Handlung extrahieren können. Im Gegenteil war das eher ein Kuddelmuddel aus irgendwelchen Namen und Titeln, dem schwer zu folgen war.

Kurz: Stand jetzt bleibe ich dabei, das Dark Souls für mich als "normalen Spieler" keine gute Story hat. Vielleicht kann man sie dem Spiel abringen, wenn man es drauf anlegt. Aber selbst wenn ich deinen Text lese denke ich mir da "The juice ain't worth the squeeze". Das gerade dieser Archaelogie-Aspekt manche Leute fasziniert, sehe ich aber ein. Auch wenn der Funke nichtmal auf Dom überzuspringen scheint. :D

Andre
MikeKapan
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von MikeKapan »

die Dark Souls Story ist super, gerade im Bezug auf den Spieler. Man kann nämlich keine wirkliche Veränderung bewirken als Spieler, wie eigentlich in jedem anderen Spiel. Der Weg ist das Ziel. Und die melancholische Atmosphäre unterstützt diesen Kreislauf zwischen Licht und Dunkelheit. Es ist schon ein Kommentar auf die Heldenreise. Die NPCs verweisen ja darauf dass man nur einer von vielen ist und das stimmt ja auch wenn man die Mitspieler in Form der Phantome sieht, die genauso oft wie man selbst gescheitert sind. Es gibt ja sogar die Heldenseele, die wenn man die Boss-Seelen ausklammert am meisten Seelen bringt.
Voigt
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Voigt »

Für mich ist die Story:
Ok ich verstehe grobst die Welt durch Introsequenz, NPC Dialoge und Weltdesign, aber es scheint noch mehr zu geben, aber irgendwie versteckt. Wie Easterggs bloß mit Lore.
Keine Lust auf Ostereierjagd selbst zu gehen, wenn ich mag kann ich YouTuber schaun die das gemacht haben, aber muss auch nicht. Für mich reicht das grobe verstehen und das weitere Mysterium dahinter

Story ist okish, aber Lore der Welt ist schon ok, und Lore kann ruhig bissel versteckt sein für meinem Geschmack. Die muss ich garnicht unbedingt komplett durchdringen.
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bluttrinker13
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von bluttrinker13 »

Andre Peschke hat geschrieben: 9. Apr 2021, 11:44 Kurz: Stand jetzt bleibe ich dabei, das Dark Souls für mich als "normalen Spieler" keine gute Story hat. Vielleicht kann man sie dem Spiel abringen, wenn man es drauf anlegt. Aber selbst wenn ich deinen Text lese denke ich mir da "The juice ain't worth the squeeze". Das gerade dieser Archaelogie-Aspekt manche Leute fasziniert, sehe ich aber ein. Auch wenn der Funke nichtmal auf Dom überzuspringen scheint. :D

Andre
Das finde ich auch so überraschend, für mich ist Dark Souls DAS Archäologie-Spiel schlechthin, da alles aus sehr indirekten und gegenständlichen Quellen erschlossen werden muss. Da hatte ich vermutet, dass Dom's Archäologen-Sense irgendwann anfängt zu klingeln. Dem ist (bisher) aber nicht so. Krass. :think:
Numfuddle
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Numfuddle »

Andre Peschke hat geschrieben: 9. Apr 2021, 11:44
Numfuddle hat geschrieben: 9. Apr 2021, 11:36 Ich würde dir da ernsthaft eher dazu raten, dir das von Leuten erklären zu lassen die diese Mühe schon auf sich genommen haben und dir da entsprechende Videos oder Texte empfehlen.

[...]
Zusätzlich muss man fast schon die japanischen Originaltexte nehmen weil Bandai Namco bei der Übersetzung stellenweise relativ schlampig war und dadurch in der englischen Version bei einigen Elementen der Sinn verloren gegangen ist.
Mich interessiert halt vor allem, welcher Aufwand nötig ist und auch, wie viel davon in irgendeiner Form wirklich explizit enthalten ist und wie viel davon der Textexegese der Lore-Gelehrten entspringt. ^^

Andre
Ich würde sagen etwa 2/3 aus dem Spiel heraus und 1/3 Exegese.

Ein Beispiel:

Solaire von Astora. Man lernt aus den Unterhaltungen und über die Texte, dass er ein Krieger des Sonnenlichts ist und die Sonne fast religiös verehrt. Er ist auf der Suche nach seiner eigenen Sonne nach Lordran gekommen (my very own sun). Er beschreibt die Sonne am Himmel mit Bewunderung als geradezu „ekelhaft glühend“ (grossly incandescent) aber auch als „wie ein Vater“ (Like a magnificent father)

Er muss über Humanity verfügen weil er beschworen werden kann und er hat sich freiwillig zum Untoten machen lassen um überhaupt (wieder?) nach Lordran zu kommen.

Er taucht außerdem überall da auf wo wir auch hingehen. In der Nähe beider Glocken, in Anor Londo und am Schluss auch in der Nähe des Kiln of the First Flame. Immer auf der Suche nach „seiner“ Sonne die er aber nicht finden kann und die ihn verlassen hat.

Irgendwann hadert er dann mit seinem Schicksal und fragt sich was die Sonne am Himmel wohl über sein Vorhaben denken würde (But when I peer at the Sun up above, it occurs to me…What if I am seen as a laughing stock, as a blind fool without reason?)

Er könnte genau wie wir der chosen undead sein weil er etwas geleistet hat was laut Frampt seit tausend Jahren niemandem mehr gelungen ist, nämlich Anor Londo zu erreichen.

Alles das lässt sich aus Dialogen und Beschreibungstexten erfahren.

man weiß auch das Gwyn der Sonnengott ist und mehrere Söhne hat über deren Schicksal teilweise nichts bekannt ist und Solaire redet ja über den „magnificent father“ am Himmel der ihn möglicherweise für eine lächerliche Gestalt halten könnte den er aber zu suchen scheint weil seine Quest am Kiln of the First Flame endet.

Bis hierhin steckt alles im Spiel selbst.

Die Exegese ist jetzt das Solaire möglicherweise einer der verstoßenen Söhne von Gwyn ist der seine eigene Göttlichkeit/Menschlichkeit aufgegeben hat weil er als ausgestoßener nur als Untoter wieder nach Lordran zurückkehren kann. Er tut das weil er mglw. seinen Vater sucht.

Dieser Teil ist jetzt eine mögliche Interpretation aber schon nicht mehr durch die explizite Geschichte abgedeckt
Numfuddle
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Re: [Sammelthread] Dark Souls Diaries

Beitrag von Numfuddle »

Letztendlich ist es auch nur eine brauchbare Videospiel-Hintergrundgeschichte. Hier bitte den Gebauerschen Wasserkopfkind-Vergleich einsetzen.

Der Reiz kommt daher das man sich die fragmentarische Geschichte wie ein Archäologe oder Historiker selbst zusammenpuzzlen muss.

Das übt auf viele eine starke Faszination und Anziehungskraft aus. Auch weil man dann wie die Philosophen im Kaffeehaus miteinander über die unterschiedlichen Geschichtsauslegungen diskutieren kann
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