also DAS erscheint mir doch hochsuspekt. Das würde einen ja von jeglicher Verantwortung befreien, die etwas weiter liegt: was konsumiere ich (Umwelt, Produktionsbedingungen,...) Welchen Einfluss habe ich mit meinen Entscheidungen und meiner Arbeit auf Andere? wenn sich jeder nur um sich kümmern würde, hätte unsere Gesellschaft ein riesiges Problem.MikeKapan hat geschrieben: ↑11. Apr 2021, 19:23 es gibt ja diese idee von manchen dass Menschen nur so handeln müssten wie Bienen und es würde alles super laufen. also dass wenn jeder seine Arbeit macht und man nur auf sich guckt es keine Probleme mehr geben würde und dass Probleme nur durch "Bienen" entstehen, die aus dem System ausscheren.
das ist aber eine Übertreibung. Niemand würde der Religion (oder etwas Anderem) die alleinige Schuld an "Allem" geben. Vielleicht habe ich mich nicht gut ausgedrückt: ich glaube, dass Religionen eine gesellschaftliche Bedeutung hatten, die sie nicht mehr erfüllen. Und wenn man sich alleine die deutschen Kirchen als konkrete Ausprägung von Religionen ansieht, dann fällt es mir schwer zu sehen, wo diese Konstrukte mehr Gutes tun, als das sie schaden...MikeKapan hat geschrieben: ↑11. Apr 2021, 19:23 man kann der Religion sicher viel negatives zuschreiben, aber viele heutige Probleme wie Klimawandel, Menschenrechte, Arbeitsbedingungen Ungleichheiten etc resultieren nicht aus der Religion. Ich will aber damit nicht sagen dass Religion hier irgend eine Lösung wäre, sie wird oft instrumentalisiert oder soll ablenken.
es fällt mir immer noch schwer zu verstehen, was dich so ärgert oder was dich so sehr trifft. Es hat doch niemand irgendwo rumkritisiert. Es hat ja auch niemand einer guten Tat ihre Bedeutung abgesprochen. Wie kommst du denn auf diese Ideen mit neoliberalen Gedanken oder postmodernen Spielchen?MikeKapan hat geschrieben: ↑11. Apr 2021, 19:23 Was ich aber denke ist, dass viele Menschen unabhängig ihrer Religion anderen Menschen aus ihrem eigenem Menschenbild heraus helfen.
Vielleicht sollte man darauf mal seinen Fokus legen, anstatt zu hinterfragen warum es überhaupt Menschen gibt die in Suppenküchen aushelfen und spekulieren warum sie das überhaupt machen. Das ist auch dieses postmoderne Spiel, dass es keine guten Taten mehr geben darf ohne dass man es verdreht mit irgendeiner Küchen-Psychologie.
Alles was gesagt wurde - und wozu ich auch hier stehe ist: Wenn man es genau nimmt, dann sind auch selbstlose Taten nicht rein selbstloser Natur, weil sie eben - wie du sagst - aus einem Menschenbild geschehen, das sie als "richtig" erachtet. Und "richtig" fühlt sich nunmal besser als als "falsch". Nur, weil man motiviert ist etwas zu tun, weil es sich GUT anfühlt, dann wertet das die Tat doch lange nicht ab. Es ist ja auch nicht so, dass das bedeutet, dass man für jede Tat eine Gegenleistung erwartet oder finstere Hintergedanken hat.
Stört dich das Konzept, dass manche aus sich heraus Dinge tun, weil sie positive Gefühle in einem auslösen und man sie deshalb tut?