Den Artikel ohne weitere Erleuterung so hinzuklatschen ist ein bisschen unfair. Es werden dort Such-, Optimierungs-, Enscheidungs-Algorithmen ohne weitere Begründung als Teilbereiche KI deklariert. Im Text selbst wird dann weicher formuliert, wie "Die KI beschäftigt sich häufig mit Problemen..." , Will sagen, (bewusst vereinfacht), das war mal der heiße Scheiße, heute halt nicht mehr. Besonders beim "Logisches Schließen" fällt das auf. Ich glaube nicht, das heute noch jemand als erstes ein "ExpertenSystem" in den Ring wirft, wenn er Forschungsgelder abgreifen will, da wird "Irgendwas mit DeepLearning und n Blockchains" in den Ring geworfen.
Kriktor hat geschrieben: ↑28. Apr 2021, 14:25
Ich persönlich habe im dem Bereich promoviert. Ja, das ist schon ein bisschen her, zugegeben.
Ich hab das nur im Rahmen meines Studiums gehabt und ist auch schon eine Weile her, das tut hier aber auf diesem "populärwissenschaftlichen" Nivea nichts zur Sache.
Kriktor hat geschrieben: ↑28. Apr 2021, 14:25
[...] Ändert aber nichts an der Feststellung, dass sich in der einen Dimension, Input, nur der Weg, zu Entscheidungsregeln zu kommen, geändert hat ("Big Data"), und in der anderen Dimension, Output, die Entscheidungsbäume, -regeln usw. komplexer (und damit für Menschen nicht mehr lesbar) geworden sind. Trotzdem ist und bleibt es alter Wein in neuen Schläuchen, denn selbst das komplexeste neuronale Netz ist ja letztlich nichts fundamental anderes als ein Entscheidungsbaum mit vielen Knoten und Ästen.
Der Grundaussage stimm ich Prinzipjell zu. Die neuen Schläuche sind aber erheblich viel besser und sie punchen jetzt ordentlich künstliche Aromastoffe rein
Will sagen: viele Techniken die aktuell als neuer heißer scheiß durchs dorf getrieben werden, sind seit den 70ern (das muss ein geiles Jahrzehnt als Informatiker gewesen sein) bekannt und durchgekaut. Jetzt sind wir halt so weit, das wir die Technik haben, das auch um zusetzten. Oder anders Formuliert: wir kommen dem unendlichen Kellerband halt immer näher
In einem Punkt würde ich dir aber "widersprechen" bzw ein neue Diskussions-Perspektive anregen: "letztlich nichts fundamental anderes als ein Entscheidungsbaum mit vielen Knoten und Ästen" im Endeffekt kannst du das auf alle "Intelligenzen" Anwenden, auch die Biologischen. Mit dem neuen Ansätzen (wie man eine KI trainiert) schreiben sich diese Entscheidungsbäume aber eigenständig (um). Du als Entwickler /Trainer kannst nur bedingt vorhersehen, was die KI lernen wird. Spätestens wenn "zufälliges Vergessen" mit dazu genommen wird dürfte es Unmöglich werden. Am Ende kommt etwas bei raus, das größer ist als die Summe der Einzelteile und am Beispiel Go mit uns Menschen den Boden aufwischt. Die neuen Methoden haben halt "Entscheidungsbäume" hervorgebracht, die wir selbst (ohne viel Aufwand) nicht mehr in der Lage sind zu verstehen oder nachzuvollziehen. Das ist eine andere Ebene als vorher DeepBlue im Schach erreicht hat.
Ob das Erstrebens oder Wünschenswert ist, ist eine andere Frage. ich hab noch gelernt, dass Selbstveränderlicher Code schlecht ist, aber die Büchse der Pandora ist offen. Hoffentlich gibt sich die KI in Zukunft wenigstens coolere Namen als SkyNet