Wertschätzung: Fire Emblem – Three Houses

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Jon Zen
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Re: Wertschätzung: Fire Emblem – Three Houses

Beitrag von Jon Zen »

Mir hat die Wertschätzung ausgesprochen gut gefallen. Ich konnte mich in die Rolle des Spielers hineinversetzen und den Konflikt zwischen "cool", "Grind" und "wieso, macht man nur so etwas?!" nachfühlen.

Ich würde mich beim Tee trinken, Angeln und Essen gehen zu Tode langweilen. Ich kann solche "Features" überhaupt nicht leiden.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
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Desotho
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Re: Wertschätzung: Fire Emblem – Three Houses

Beitrag von Desotho »

Wie bei vielen japanischen Spielen, kannst Du diese Sachen aber auch auslassen. Wie halt Gwent bei Witcher :D
El Psy Kongroo
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philoponus
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Re: Wertschätzung: Fire Emblem – Three Houses

Beitrag von philoponus »

Desotho hat geschrieben: 2. Mai 2021, 00:47 Wie bei vielen japanischen Spielen, kannst Du diese Sachen aber auch auslassen. Wie halt Gwent bei Witcher :D
Ja, ich habe etwa die Geschenkeverteilerei ausgelassen...
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Jochen Gebauer
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Re: Wertschätzung: Fire Emblem – Three Houses

Beitrag von Jochen Gebauer »

Varus hat geschrieben: 29. Apr 2021, 18:31Die Folge selber war dann eine Achterbahn der Gefühle. Dass Jochen gerne Extremurteile fällt ist ja nichts Neues, aber an einige Punkten konnte ich seine Kritik überhaupt nicht nachvollziehen. Beispiel Schwierigkeitsgrad: Ich habe die beiden Fire Emblems auf dem 3DS, XCOM 1 und 2 (mehrfach und auf höheren Schwierigkeitsgraden) und auch einige andere Taktikspiele gespielt, als ich Three Houses angefangen habe. Als Neuling würde ich mich also auf keinen Fall bezeichnen. Habe zu Release auf Schwer gespielt und fand das Spiel über die längste Zeit hinweg recht herausfordernd
Ich nehme deinen Beitrag mal stellvertretend für die Debatte um den Schwierigkeitsgrad: Wenn ein Spiel für mich grotesk zu einfach ist (und nein, ich habe nicht Storymode und Maddening verwechselt, ich bin vielleicht blöd, aber sooo blöd dann auch wieder nicht), dann sage ich das in einer Wertschätzung, begründe es und kritisiere es. Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir Spiele subjektiv beurteilen. Im Gegenteil: Wir wollen eben gerade nicht im Kaffeesatz lesen und versuchen, zu ergründen, wie schwierig andere Menschen das Spiel möglicherweise finden könnten. Das bringt nämlich keinem was.

Insofern kann ich natürlich verstehen, dass jemand, der das anders empfindet, zunächst einmal irritiert ist. Aber ich glaube, ich habe das unterm Strich in der Folge ziemlich umfangreich begründet. Und ich behaupte ja auch nie (nicht in dieser Folge, nicht im Feierabendbier), dass das Spiel zu Anfang leicht ist. Im Gegenteil. Ich spreche ausdrücklich davon, dass der Schwierigkeitsgrad wie ein U geformt ist. Knackig zu Beginn und am Ende, gewaltiger Durchhänger im Mittelteil.

Diesen Durchhänger übrigens halte ich rein faktisch für gar nicht wegzudiskutieren. Gib mir irgendein Haus, lass mich damit 5-6 Schlachten schlagen und ich gewinne dir jede weitere ohne mehr als ein oder zweimal Schaden zu nehmen (gegen die Monster wahrscheinlich). Das System ist halt extrem eindimensional und wenn man einmal dahinter gestiegen ist, wie es funktioniert (dazu brauchte ich nicht einmal einen halben Durchgang, siehe das Feierabendbier), dann nimmt man es aus wie eine Weihnachtsgans. Jetzt mag das auf dich oder andere natürlich nicht zutreffen, weil ihr Spiele nicht so spielt oder analysiert o.ä. Das ist auch völlig legitim. Aber das macht meine Kritik eben auch nicht weniger legitim. Ich kann nur beurteilen, was ich spiele, wie einfach es für mich ist. Für dich kann ich nicht sprechen. Was ich aber sehr wohl kann, hoffentlich jedenfalls: Dir den Richtwert an die Hand zu geben, dass ein Rundenstrategiespiel, das mir zu einfach ist, für dich vielleicht genau richtig ist ;)
Auch dass das Social System so unterentwickelt sein soll…. Also ich hab das eigentlich immer sehr ausladend und effizient gemacht, aber ich kann mich nicht erinnern, dass ich mal öfter als zweimal in der Gruppe was gegessen hätte
Was hast du denn bitte stattdessen gemacht? Es gibt ja sonst schlicht nichts, was man mit den ganzen Aktivitätspunkten machen könnte. Außer Trainieren freilich, aber in meinem Fall - wozu? Um einen hoffnungslos overpowerten Byleth noch overpowerter zu machen?
Wirklich mies fand ich aber, dass viele der empfundenen Kritikpunkte so endlos in die Länge gezogen wurden. Ja ich hab verstanden, dass es das schlechteste Spiel, Kampfsystem, Story etc. aller Zeiten ist. Mies auch, dass den Fans des Spiels dann ständig irgendwelche Charakterschwächen angedichtet wurden. Sie seien pubertär, blöd, notgeil oder schlecht in Taktikspielen. Habt ihr doch nicht nötig, auf dieses Niveau abzufallen.
Ich hab jetzt extra nochmal in die Folge reingehört: An wirklich keiner Stelle dichte ich einem Fan irgendwas an. Nicht an einer einzigen. Ich kritisiere das Spiel dafür, dass es Lustmolch-Fantasien bedient, ja. Aber das heißt im Umkehrschluss keineswegs, dass jeder Fan ein Lustmolch ist. Wenn du dich davon angesprochen fühlst, tut mir das leid, aber das ist dann wirklich eher ein Empfängerproblem ;)

Was mir übrigens auch aufgefallen ist: Wie sehr ich die Charakterzeichnung insbesondere mit dem Zeitsprung lobe. Da verstehe ich deine Kritik auch nicht wirklich. Das wird explizit als eine der ganz großen Stärken genannt. Verwässert wird's halt in meinen Augen leider dadurch, dass mir die Persönlichkeit der Figuren vor dem Zeitsprung in jeder sozialen Interaktion siebzehnmal mit dem Holzhammer auf den Kopf gehauen werden. Die Figuren sind schon teilweise gut gezeichnet, aber sie wiederholen sich im Mittelteil quasi in Endlosschleife, bis endlich die Entwicklung kommt. Das geht besser.
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nachtgiger
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Re: Wertschätzung: Fire Emblem – Three Houses

Beitrag von nachtgiger »

For what it's worth: ich spiele selbst gerne und öfter mal Taktik-Rundenspiele und fand Normal auch viel zu leicht, sogar so leicht, dass ich nach 4 Stunden noch einmal von vorne auf schwer gestartet habe, weil es mir einfach Null Spaß gemacht hat. Klar, jeder erwartet was anderes von einen Spiel, ich möchte halt Spannung durch knackige Kämpfe, anderen passt normal. Aber auch schwer hatte irgendwann nen Durchhänger wo es etwas zu leicht wurde (die von Jochen benannte U-Form).
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Indii
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Re: Wertschätzung: Fire Emblem – Three Houses

Beitrag von Indii »

Die Sache mit dem Schwierigkeitsgrad ist für mich immer einer der heikelsten Aspekte in jeder Rezension. Zum einen, weil es wirklich so furchtbar subjektiv ist, und zum anderen, weil die Subjektivität in diesem Fall schwerer zu beschreiben ist als bei anderen Teilen eines Spiels. Für Grafik und auch für Sound gibt es immer neben dem subjektiven Eindruck auf zum Teil objektive Kriterien. Und ob einem ein Grafikstil gefällt oder nicht, dafür hat die Kulturkritik über die Jahrhunderte hinweg (kleine Übertreibung vielleicht) ein großes Arsenal an Formulierungen entwickelt. Hier lassen sich eben am einfachsten auch Vergleiche zu anderen Medien ziehen. Für Spielmechaniken bieten sich zumindest viele greifbare Vergleiche, weil sich hier innerhalb von Genres ein gewisser (sicher großer, aber nicht unüberschaubarer) Werkzeugkasten entwickelt hat.

Beim Schwierigkeitsgrad fällt das alles weg, finde ich. Ob ich Spiel leicht oder schwer finde, kann ich schon in Vergleichen schlecht ausdrücken. Zum einen gibt es ja nicht die eine Schwierigkeit. Jemand mag ganz toll sein in Dark Souls, verzweifle aber bei den Puzzles von Baba Is You. Nichtmal bei scheinbar ähnlichen Spielen ist das einfach. Ich fand zum Beispiel The Witcher III auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad immer lesbar und bin gut durchgekommen. Bei Bloodborne hab ich auch nach einem Dutzend Stunden nicht verstanden, was da auf dem Bildschirm passiert ist. Tony Hawk's Pro Skater 2 konnte ich super damals auf dem PC mit der Tastatur, beim Remake schaffe ich es nicht einmal, alle Level freizuschalten, weil ich die Steuerung mit dem Gamepad nicht hinbekomme. Und zum anderen kommt es natürlich auch auf die persönliche Erfahrung und das Können an. Hier hat vor Kurzem jemand geschrieben, dass er Returnal mit 14 Toden durchgespielt hat. Ich hab nach 14 Toden den ersten Boss geschafft. Ich weiß nicht, welche Geschichte mit ähnlichen Spielen die Person hat, aber wahrscheinlich mehr als ich, der erst in seinen 20ern überhaupt das erste Mal mit Gamepad gespielt und bisher kaum Roguelikes in dieser Art gespielt hat.

Jochen hat schon gut begründet, warum er Three Houses für ein (zu) einfaches Spiel hält. Es kann aber trotzdem sein, dass er mit seinem Eindruck und seiner Begründung meilenweit an den Wahrnehmungen anderer vorbeiredet.
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Kesselflicken
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Re: Wertschätzung: Fire Emblem – Three Houses

Beitrag von Kesselflicken »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 5. Mai 2021, 11:34 Ich nehme deinen Beitrag mal stellvertretend für die Debatte um den Schwierigkeitsgrad: Wenn ein Spiel für mich grotesk zu einfach ist (und nein, ich habe nicht Storymode und Maddening verwechselt, ich bin vielleicht blöd, aber sooo blöd dann auch wieder nicht), dann sage ich das in einer Wertschätzung, begründe es und kritisiere es. Wir haben nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir Spiele subjektiv beurteilen. Im Gegenteil: Wir wollen eben gerade nicht im Kaffeesatz lesen und versuchen, zu ergründen, wie schwierig andere Menschen das Spiel möglicherweise finden könnten. Das bringt nämlich keinem was.
Pardon, der Gag mit Maddening und Story Mode war nur mein erster Gedanke beim hören der Folge und fand die Vorstellung ganz ulkig. Wollte dir das nicht ernsthaft unterstellen. :oops: Wollte auch nie bestreiten, dass das Spiel irgendwann leichter und vielleicht auch zu leicht wird. Gerade weil die zweite Hälfte zu lang ist, sind die "Anführer" der eigenen Armee irgendwann derartig overpowert, dass die gegen die allermeisten Gegnertypen eine sichere Bank waren. Bei Byleth ist das ja sogar in der Story verankert. Aber gewisse Herausforderungen gab es immer ich erinnere mich zum Beispiel noch an die Begleiterquest von Marianne. Die war grausig und hat mich auch Charaktere gekostet. Ein Auxiliary Battle (hießen die so?) in dem man gegen einen Drachen kämpft, der gefühlt 60% der Karte einnahm, war auch hart. Hinzu kommt garantiert auch eine andere Spielweise. Ich hätte vermutlich deutlich mehr optimieren können, als ich es in Three Houses gemacht habe. Durch die hohe RPG-Komponente war mein Optimierungsdrang hier aber auch nicht so ausgeprägt, wie bei bspw. XCOM. Ich habe durchaus auch mal schwächere Einheiten mitgenommen und aktiv eingesetzt. Byleth habe ich manchmal bewusst rausgehalten.
Wie gesagt, ich halte mich eigentlich auch nicht für völlig untalentiert in diesem Genre und habe mich dann nur über Aussagen geärgert alá "Niemand der schon mal ein Taktikspiel gespielt hat, kann das ernsthaft schwer finden." (Sinngemäß, kam durch die Härte der gewählten Worte und des Tonfalls bei mir so an.)
Jochen Gebauer hat geschrieben: 5. Mai 2021, 11:34 Was hast du denn bitte stattdessen gemacht? Es gibt ja sonst schlicht nichts, was man mit den ganzen Aktivitätspunkten machen könnte. Außer Trainieren freilich, aber in meinem Fall - wozu? Um einen hoffnungslos overpowerten Byleth noch overpowerter zu machen?
Boah gute Frage. Das ist zwei Jahre her. :| Ich meine mich aber zu erinnern, dass ich mehrfach Leute trainiert habe um die benötigten Skills für diese Turniere zu pushen. Und die Turniere selbst haben dann auch mal mehr als einen Aktivitätspunkt gefressen, weil ich die im ersten Anlauf nicht
gepackt habe. Und konnte man nicht auch kämpfen statt eines freien Tages zu nehmen?
Jochen Gebauer hat geschrieben: 5. Mai 2021, 11:34 Ich hab jetzt extra nochmal in die Folge reingehört: An wirklich keiner Stelle dichte ich einem Fan irgendwas an. Nicht an einer einzigen. Ich kritisiere das Spiel dafür, dass es Lustmolch-Fantasien bedient, ja. Aber das heißt im Umkehrschluss keineswegs, dass jeder Fan ein Lustmolch ist. Wenn du dich davon angesprochen fühlst, tut mir das leid, aber das ist dann wirklich eher ein Empfängerproblem
Das war gar nicht das Problem. Mir ging dieses generelle gebashe auf die Anime-Fans mit ihren Waifus und Husbandos nur auf den Senkel. Und dabei schaue ich nicht mal großartig Animes. Hab mich vielleicht stellvertretend für die geärgert. Empathie und so :P Mein männlicher Byleth hat ja immer Raphael zur Teeparty eingeladen. Der Bodybuilder, der aufgrund seiner Bosshaftigkeit und des überspannten Bizeps nicht mal das Hemd zuknöpfen kann. Ich hatte immer Angst, dass er gleich die Teetasse zerquetscht :ugly: Da kann Dimitri einpacken!
Jochen Gebauer hat geschrieben: 5. Mai 2021, 11:34 Was mir übrigens auch aufgefallen ist: Wie sehr ich die Charakterzeichnung insbesondere mit dem Zeitsprung lobe. Da verstehe ich deine Kritik auch nicht wirklich. Das wird explizit als eine der ganz großen Stärken genannt. Verwässert wird's halt in meinen Augen leider dadurch, dass mir die Persönlichkeit der Figuren vor dem Zeitsprung in jeder sozialen Interaktion siebzehnmal mit dem Holzhammer auf den Kopf gehauen werden. Die Figuren sind schon teilweise gut gezeichnet, aber sie wiederholen sich im Mittelteil quasi in Endlosschleife, bis endlich die Entwicklung kommt. Das geht besser.
Das habe ich auch sehr positiv wahrgenommen. Und dass das noch besser geht: Volle Zustimmung! Ich fand die Wiederholungen aber nie schlimm, weil den Charakteren quasi immer neue Nuancen hinzugefügt wurden. Klar das waren manchmal nur Banalitäten hat bei mir aber dazu geführt, dass ich sie als sehr viel dreidimensionaler wahrnahm als in ähnlich Spielen.
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Jochen Gebauer
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Re: Wertschätzung: Fire Emblem – Three Houses

Beitrag von Jochen Gebauer »

Varus hat geschrieben: 5. Mai 2021, 18:37Pardon, der Gag mit Maddening und Story Mode war nur mein erster Gedanke beim hören der Folge und fand die Vorstellung ganz ulkig. Wollte dir das nicht ernsthaft unterstellen
Alles gut! Hab das auch nicht böse aufgefasst oder gar böse genommen!
Aber gewisse Herausforderungen gab es immer ich erinnere mich zum Beispiel noch an die Begleiterquest von Marianne. Die war grausig und hat mich auch Charaktere gekostet
Ah! Sehr tolles Beispiel! Das ist in der Tat ein schwieriges Battle - wahrscheinlich das schwierigste im ganzen Spiel. Aber eben ausschließlich deshalb, weil das Spiel "cheatet". Du siehst nix, es tauchen laufend neue harte Gegner aus dem Nichts auf und es gibt - wenn ich mich recht entsinne - auch noch ein Zeitlimit. Die Schwierigkeit kommt einzig daraus, dass du Dinge wissen musst, die du beim ersten oder auch zweiten Mal gar nicht wissen kannst. Und das finde ich eben das Gegenteil von gutem Balancing. Wenn mein grundlegendes System so kaputt ist, dass ich Schwierigkeit daraus beziehen muss, dass ich cheate, dann habe ich als Spiel ein fundamentales Problem.

Bevor jetzt jemand sagt: Ja, aber Spiele wie Civ cheaten doch auch. Stimmt teilweise. Aber dadurch, dass sie zu Beginn des Spiels mehr Zeugs kriegen. Hab nix dagegen, wenn das bei Fire Emblem auch so ist. Aber wenn bei Civ irgendwann im Jahr 1865 die KI plötzlich 20 Elite-Einheiten aus dem Nichts vor der eigenen Hauptstadt spawnt, dann wäre das auch ein extrem uncooler Weg, den Schwierigkeitsgrad künstlich zu erhöhen.
Wie gesagt, ich halte mich eigentlich auch nicht für völlig untalentiert in diesem Genre und habe mich dann nur über Aussagen geärgert alá "Niemand der schon mal ein Taktikspiel gespielt hat, kann das ernsthaft schwer finden." (Sinngemäß, kam durch die Härte der gewählten Worte und des Tonfalls bei mir so an.)
Kapiert. Das ist halt so ein Fall von: Ich verstehe schon, warum das manchen sauer aufstößt, aber es ist halt in dem Moment meine ehrliche Meinung und gar nicht böse gemeint. Es soll keinen Elitarismus ausdrücken, sondern schlicht Unverständnis. Wie gesagt, ich verstehe, warum solche Sätze leicht in den falschen Hals geraten können und ich könnte bestimmt auch drauf aufpassen, es "sanfter" zu formulieren ... aber ich weiß nicht, ob ich wirklich sollte. Denn ich merke, dass gerade solche Folgen auch immer wieder zu bereichernden Diskussionen führen, die es sonst wahrscheinlich nicht gäbe. Denn mir war echt unverständlich, wie man das ernsthaft schwer finden kann. Ehrlich, aufrichtig, ohne bösen Hintergedanken.
Und konnte man nicht auch kämpfen statt eines freien Tages zu nehmen?
Konnte man, stimmt. War aber aus den genannten Gründen nur bei Quests eine Option für mich. Oh Gott, noch mehr viel zu einfache Schlachten, die 20 Minuten dauern, Hilfe! :mrgreen:
Das war gar nicht das Problem. Mir ging dieses generelle gebashe auf die Anime-Fans mit ihren Waifus und Husbandos nur auf den Senkel
Hm. Hatte echt nicht den Eindruck, dass wir Anime-Fans gebasht hätten. Paar saloppe Sätze zu sowas gab's bestimmt, aber Sebbe findet die ganze Japan-Subkultur ja sowieso herrlich und mir sind Animes offen gestanden so egal, dass ich gar nicht wüsste, warum ich da was bashen sollte. Insofern war das wahrscheinlich ein reines Kommunikationsproblem zwischen Sender und Empfänger.
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Kesselflicken
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Re: Wertschätzung: Fire Emblem – Three Houses

Beitrag von Kesselflicken »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 6. Mai 2021, 00:43 Alles gut! Hab das auch nicht böse aufgefasst oder gar böse genommen!
Dann bin ich beruhigt :)
Jochen Gebauer hat geschrieben: 6. Mai 2021, 00:43 Ah! Sehr tolles Beispiel! Das ist in der Tat ein schwieriges Battle - wahrscheinlich das schwierigste im ganzen Spiel. Aber eben ausschließlich deshalb, weil das Spiel "cheatet". Du siehst nix, es tauchen laufend neue harte Gegner aus dem Nichts auf und es gibt - wenn ich mich recht entsinne - auch noch ein Zeitlimit. Die Schwierigkeit kommt einzig daraus, dass du Dinge wissen musst, die du beim ersten oder auch zweiten Mal gar nicht wissen kannst. Und das finde ich eben das Gegenteil von gutem Balancing. Wenn mein grundlegendes System so kaputt ist, dass ich Schwierigkeit daraus beziehen muss, dass ich cheate, dann habe ich als Spiel ein fundamentales Problem.
Hmm, wenn du es so ausdrückst. Hab mir zur Sicherheit gerade nochmal ein Video von der Schlacht angesehen und stimmt schon, einige Stellen sind hier schlicht unfair. Eigentlich müsste die Mission ohne Neuladen unmöglich machbar sein. Allerdings finde ich, dass sich durch die Divine Pulses (Rückspulfunktion) das ein wenig relativiert und narrativ eingebettet wird. Man kann nun mal de facto die Zeit zurückdrehen und so in die Zukunft schauen. Zu dem Zeitpunkt hat man ja auch schon ordentlich Aufladungen für die Rückspulfunktion. Three Houses hat hier das "Problem" ein wenig zu einem Feature gemacht..... ja mir wird gerade bewusst, dass ich versuche Gameplay-Schwächen mit der Story/dem Setting zu entschuldigen. :ugly:
Jochen Gebauer hat geschrieben: 6. Mai 2021, 00:43 Kapiert. Das ist halt so ein Fall von: Ich verstehe schon, warum das manchen sauer aufstößt, aber es ist halt in dem Moment meine ehrliche Meinung und gar nicht böse gemeint. Es soll keinen Elitarismus ausdrücken, sondern schlicht Unverständnis. Wie gesagt, ich verstehe, warum solche Sätze leicht in den falschen Hals geraten können und ich könnte bestimmt auch drauf aufpassen, es "sanfter" zu formulieren ... aber ich weiß nicht, ob ich wirklich sollte. Denn ich merke, dass gerade solche Folgen auch immer wieder zu bereichernden Diskussionen führen, die es sonst wahrscheinlich nicht gäbe. Denn mir war echt unverständlich, wie man das ernsthaft schwer finden kann. Ehrlich, aufrichtig, ohne bösen Hintergedanken.
Wahrscheinlich bin ich da auch empfindlicher als der Durchschnitt. Wie gesagt, ich hab Three Houses sehr sehr lieb.
Grundsätzlich: zieh deinen Stiefel weiter so durch, wie du es für richtig hälst. Das ganze Projekt fährt mit dieser Maxime imo seit Jahren hervorragend. In Diskussionen wie diesen wird dann schon eine Kurskorrektur angeregt werden, wenn es mal aus dem Ruder laufen sollte. Btw: Freue mich sehr, dass du wieder so aktiv bist hier!
Jochen Gebauer hat geschrieben: 6. Mai 2021, 00:43 Konnte man, stimmt. War auch eine tolle Option für mich. Yay, noch mehr nette bis tolle Schlachten die 20 Minuten dauern, Count me in!
Fixed it for you ;)
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Martin L00ter
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Re: Wertschätzung: Fire Emblem – Three Houses

Beitrag von Martin L00ter »

War als großer Fan von Three Houses (mein Spiel des Jahres 2019) hin- und hergerissen. Kann schon einiges der Kritik nachvollziehen, aber ich komme bei der Bewertung und der Gewichtung zu weniger harscher Kritik und zu mehr Lob.

Jochen hat gut rausgearbeitet, dass Three Houses eher ein Charaktermanagmentspiel als ein typisches Strategiespiel ist. In Kämpfen hab ich mich sehr viel damit befasst, wie ich am besten ziehe, um die Bonding-Ausbeute zu erhöhen.

Die KI mag gern sinnlos sterben, aber sie ist nicht "kaputt" im Sinne von nicht zuende entwickelt, die war schon in den beiden Vorgängern genau so passiv und doof. :D Da Three Houses nun sogar angezeigt, wen der Gegner angreifen will, kann man das noch besser exploiten. Das Balancing ist nicht so gelungen (wobei FE im Westen wohl immer deutlich leichter gemacht wird als es im jap. Original ist), aber dennoch hat man genug Werkzeuge, um sich beim Kampf taktisch Gedanken zu machen. Ich kann den Haus-Anführer als Wall of Death alle abfrühstücken lassen, muss das aber nicht. Und will es auch nicht, wenn ich die Figuren mag, weil ich dann noch mehr Unterstützungsgespräche will und dafür entsprechend in den Kämpfen plane.

Fire Emblem lebt für mich von den quirky Charakteren und die sind auch diesmal sehr gut gelungen und viele Fans finden wieder "ihre" Schar Archetypen mit kleinen Twist in den Facetten, die für sie zünden oder mit denen sie sich identifizieren können. Dazu ist die Welt und die Hauptgeschichte die am besten ausgearbeitete, seit ich die Serie verfolge. Finde auch den zweiten Teil nicht zu lang, eher der erste hätte vlt. einen Monat weniger vertragen, aber im zweiten kommt doch endlich der Abschnitt, wo die Routen sich richtig entfallten und auseinander gehen.

Insgesamt ist es trotz düsterer Momente (die blauen Löwen sind ja doch die düsterste - und beste - Route) ein Spiel, mit so schönen "wholesome"-Momenten am laufenden Band durch die Charakterinteraktion. Wer das Hauptspiel genug mochte, um mehr als eine Route zu spielen, der will auch den DLC Fahle Schatten haben. Gibts leider nur im Season Pass mit dem wenig bringenden zusätzlichen Goodies in der Akademie wie der erwähnten Sauna, aber das neue Haus mit vier weiteren Schülern, die auch im Hauptspielverfügbar werden und der dazugehörige neue Abschnitt in Garreg Mach sind eine tolle Ergänzung.

Eines muss mal auch gesagt sein: Dafür, dass Three Houses wirklich an mancher Stelle unfertig wirkt (gerade bei der Adler-Route und der weißen Route), ist da eine absurde Menge an kontextsensitiven Dialogen drin (wenn auch nicht so viel, wie in Hades). Sendet unbedingt mal bei den Löwen Dimitri und Dedue Unkraut jäten. Auch beim gemeinsamen Essen ändern sich die Dialoge teils mit dem Unterszützungslevel der beiden Eingeladenen.
aka Hagen, Redakteur bei GamersGlobal
Jochen hat geschrieben:Ich sage Ihnen: Die Straße zur Hölle ist mit Beute gepflastert, für die kein Platz im Inventar mehr war.
Marcari
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Registriert: 2. Mär 2021, 19:12

Re: Wertschätzung: Fire Emblem – Three Houses

Beitrag von Marcari »

Es hat mich sehr gefreut, dass es noch eine Folge zu Fire Emblem gab. Ich fand es eigentlich auch ganz nett, dass trotz der Kritik eine Wertschätzung draus gemacht wurde. Ich hatte sehr viel Spaß mit Three Houses und habe da insgesamt immer noch ein positives Gesamtbild, allerdings hat das Spiel durchaus seine Macken.

Mir war der Anteil an den sozialen Aktivitäten zwischen den Schlachten ein bisschen zu groß. Die Charaktere sind zwar durchaus interessant, aber das Abklappern des Schlosses war auf Dauer sehr ermüdend. Vom Gefühl her hat man 50% Dating-Sim (oder so etwas in der Art) und 50% Taktik. Ein Verhältnis von 1/3 zu 2/3 hätte es auch getan. Ich kann da nur zustimmen, dass ein Persona 5 die sozialen Aspekte sehr viel interessanter gestaltet.

Der Schwierigkeitsgrad kam mir meistens angemessen vor. Ich spiele nur gelegentlich mal ein Taktikspiel und habe mich gerade anfangs angenehm gefordert gefühlt. Ich habe allerdings immer probiert die meisten Charaktere in meiner Gruppe auf dem gleichen Niveau zu halten, man weiß ja nie, ob man mal gezwungen wird mit dem ein oder anderen wenig genutzten Charakter zu spielen. Ab der Mitte des Spiels wurde es allerdings wirklich etwas einfacher. Man hat sich dann doch für die meisten Situationen ein paar Taktiken zurechtgelegt, die immer funktionieren.

Wie schon zu gesagt, mir hat es Spaß gemacht, vor allem auch aufgrund der Charaktere und den Geschichten hinter ihnen.
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