Runde #317: Cancel Culture?

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Schreibkraft

Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Schreibkraft »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 4. Mai 2021, 13:46 2. Die Kritik die ich Ansprach zeigte sich in den Kommentaren. Weiterhin waren die Lügen offensichtlich, da muss man nichts einordnen und PULS hat das Video nicht ohne Grund offline genommen.
Ich habe mir das Video gerade angeschaut und würde einerseits behaupten, dass es nach hinten losgeht, weil der Versuch, sexistische Beleidigungen gegen Spielerinnen zu zeigen, daran scheitert, dass die Moderatorin während ihrer Spielzeit nicht beleidigt wird. Es ist aus journalistischer Sicht zudem fragwürdig, weil sie dann am zweiten Spieltag einen Mann aus der Redaktion hinzuziehen, der die Moderatorin beleidigt, um die Reaktionen anderer Spieler/innen zu beobachten.

Eine Lüge, im Sinne einer Falschaussage, wie du es darstellst, konnte ich nicht entdecken. Kannst du diesen Vorwurf bitte anhand eines Beispiels konkretisieren. Danke!
Dr_Hasenbein
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Schreibkraft hat geschrieben: 4. Mai 2021, 15:21
Dr_Hasenbein hat geschrieben: 4. Mai 2021, 13:46 2. Die Kritik die ich Ansprach zeigte sich in den Kommentaren. Weiterhin waren die Lügen offensichtlich, da muss man nichts einordnen und PULS hat das Video nicht ohne Grund offline genommen.
Ich habe mir das Video gerade angeschaut und würde einerseits behaupten, dass es nach hinten losgeht, weil der Versuch, sexistische Beleidigungen gegen Spielerinnen zu zeigen, daran scheitert, dass die Moderatorin während ihrer Spielzeit nicht beleidigt wird. Es ist aus journalistischer Sicht zudem fragwürdig, weil sie dann am zweiten Spieltag einen Mann aus der Redaktion hinzuziehen, der die Moderatorin beleidigt, um die Reaktionen anderer Spieler/innen zu beobachten.

Eine Lüge, im Sinne einer Falschaussage, wie du es darstellst, konnte ich nicht entdecken. Kannst du diesen Vorwurf bitte anhand eines Beispiels konkretisieren. Danke!
Ich sagte sie lügen. Das haben sie getan. Die Aussage, dass 7 Spieler neben Ihnen ja hören, was sie im Voicechat sagen, ist eine Lüge. Unter anderem.
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Andre Peschke
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Andre Peschke »

Vielleicht hilft es ja, wenn wir das mal runterbrechen?

Medien gestatten wir ja allgemein Aussparungen. Sim City bildet keine Verkehrstoten ab etc. Es ist also vermutlich unstrittig, dass nicht grundsätzlich eine umfassende Repräsentation von "allem" notwendig oder auch nur machbar wäre.

Auch Anno 1800 gestatten wir das. Afaik wird keine Kinderarbeit dargestellt, die Ausbeutung der Arbeiter sicher insgesamt auch verharmlost etc.

Dies kam aber gar nicht zur Sprache. Es geht also nicht darum,dass sich Anno allgemein als authentisch darstellt und dann nicht liefert, würde ich folgern? Es wird also vermutlich an diesem konkreten Thema der Sklaverei liegen.

Wäre die Frage also ob das Ausklammern der Sklaverei in Anno 1800 also derart gewichtig ist, dass dies hier zu kritisieren ist. Wir tolerieren zumindest schon lange Spiele im 2. WK Szenario unter Ausbkendung des Holocaust. An der Gewichtigkeit des Themas kann es also nicht allein liegen. Die Beteiligung Europas am transatlantischen Sklavenhandel ist vielleicht aber im Gegenteil so unbekannt und das Thema zugleich so gewichtig, dass man hier deswegen sagen mag, es ist eine besonders sensible Auslassung?

Eine solche Herleitung, warum gerade gerade bei Anno 1800 diese konkrete Auslassung problematisch ist, wäre vermutlich gut. Was mir insbesondere auch noch fehlt wäre der Grund, warum man die Kritik bei Anno ansetzt und nicht bei Versäumnissen der Schulbildung oder öffentlichen Thematisierung, wenn man die Wissenslücke als besonders schwerwiegend begreift.

Alles ein wenig knapp, da auf Handy getippt, aber vielleicht nochmal ein Ansatz sich dem Thema strukturiert zu nähern?

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Andre Peschke
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Andre Peschke »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 4. Mai 2021, 15:25
Ich sagte sie lügen. Das haben sie getan. Die Aussage, dass 7 Spieler neben Ihnen ja hören, was sie im Voicechat sagen, ist eine Lüge. Unter anderem.
Findet bitte wieder einen Weg back to topic.
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Ironic Maiden
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Ironic Maiden »

Rigolax hat geschrieben: 4. Mai 2021, 15:02
Ironic Maiden hat geschrieben: 4. Mai 2021, 14:55
Jochen Gebauer hat geschrieben: 4. Mai 2021, 14:01 Hatten André und ich diese Funk-Story nicht auch mal in einem Podcast besprochen? Mir war da was? Oder war das eine andere?
Ja, es gab eine Folge darüber, weiß aber nicht mehr welche.
Ich habe die "Reportage" damals auch gesehen und fand sie indiskutabel schlecht. Warum man aber immer wieder auf diese einzelnen Beispiele zurückkommen muss, ist mir trotzdem ein Rätsel.
Da ging's doch aber um eine andere Sendung bei einem anderen funk-Kanal, konkret um die bei frontal und nicht die bei puls.
Mh, das stimmt wohl, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, sowas gehört zu haben. Konnte die mysteriöse Folge aber gerade nicht finden, also muss ich mich wohl geirrt oder das mit einem anderen Podcast verwechselt haben...(Ich werde alt und es gibt zu viele Podcasts... :D )
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Rince81 »

Andre Peschke hat geschrieben: 4. Mai 2021, 15:30 Wir tolerieren zumindest schon lange Spiele im 2. WK Szenario unter Ausbkendung des Holocaust.
Tun wir das? Ich habe eher das Gefühl, dass wir Spiele in 2.WK Szenario am ehesten dann tolerieren, wenn wirklich alles abseits des rein militärischen Partei A gegen B, rot gegen grün oder wie auch immer ausgeblendet wird. Spiele mit dem entsprechenden Szenario sind im Regelfall Shooter und dann gibt es keine Zivilisten, kein Leid und keine Opfer, nur Team A gegen Team B. Zerbombte Häuser sind dann meist eher schicke Kulisse. Wenige Ausnahmen aus dem Serious Game Bereich mal ausgenommen...
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Fouriety
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Fouriety »

Ironic Maiden hat geschrieben: 4. Mai 2021, 15:37 Mh, das stimmt wohl, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, sowas gehört zu haben. Konnte die mysteriöse Folge aber gerade nicht finden, also muss ich mich wohl geirrt oder das mit einem anderen Podcast verwechselt haben...(Ich werde alt und es gibt zu viele Podcasts... :D )
Meinst du Feierabendbier: Frontal & Die rechte Unterwanderung der Gamer? (alte Folgen wiederzufinden ist echt nicht einfach, bin nur über die Suche nach "Feierabendbier" noch drauf gekommen, welche es ist). Den darin thematisierten Beitrag hatte ich damals gesehen, mir gedacht "ok, das war dumm" und mich nicht weiter drüber aufgeregt.
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von mockturtle »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 4. Mai 2021, 13:28 Zwischen ...

"Die Darstellung von Geschichte in Medien beeinflusst unser Geschichtsbild"

... und ...

"Wer nicht zufällig Geschichte studiert hat, vermutet, dass die Industrialisierung so abgelaufen ist wie in Anno 1800 dargestellt"

... liegen Bedeutungswelten. Die beiden Aussagen befinden sich nicht einmal auf dem selben Planeten. Und nein, das ist nicht bösartig hineininterpretiert, sondern einfachste Semantik. Das hat er exakt so gesagt. Und diese Aussage ist nicht nur kinderleicht als falsch und völlig unwissenschaftlich zu entlarven, sondern auch noch elitär und - ja - saudumm. Im Übrigen fördert sie die von mir in der Folge kritisierte Unsachlichkeit der Debatte, weil sie eben so weit von Sachlichkeit entfernt ist wie man als Wissenschaftler überhaupt nur davon entfernt sein kann.

Ergo ist es auch einigermaßen amüsant, wenn man mir Unsachlichkeit vorwirft, weil ich die Dummheit beim Namen nenne. Der Kaiser bleibt leider nackt, auch wenn man das Kind, das darauf aufmerksam macht, wegen Majästätsbeleidigung verhaftet :mrgreen:
Ich vermute hier eher ein Problem der Pragmatik als der Semantik, dass Jochen den Text tatsächlich absoluter interpretiert als von Zimmerer gemeint. Mir scheint seine Aussage eher in einem kolloqialen Register gehalten, bei dem man gerne mal auf einschränkende Konjunktive oder ähnlich komplizierte grammatische Konstruktionen verzichtet. Hat Dom das interview mündlich oder fernmündlich geführt und wörtlich zitiert?
In dem Fall wäre seine Aussage nicht unbedingt "elitär" oder "saudumm" sondern nur fehlinterpretiert?
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Andre Peschke
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Andre Peschke »

Rince81 hat geschrieben: 4. Mai 2021, 15:46 Tun wir das? Ich habe eher das Gefühl, dass wir Spiele in 2.WK Szenario am ehesten dann tolerieren, wenn wirklich alles abseits des rein militärischen Partei A gegen B, rot gegen grün oder wie auch immer ausgeblendet wird.
Verstärkt den Punkt ja nur. Hab das absichtlich soft formuliert, damit keiner sagt "Das wurde aber auch schon kritisiert, und zwar hier...".

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Jochen Gebauer
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Jochen Gebauer »

mockturtle hat geschrieben: 4. Mai 2021, 16:01Ich vermute hier eher ein Problem der Pragmatik als der Semantik, dass Jochen den Text tatsächlich absoluter interpretiert als von Zimmerer gemeint. Mir scheint seine Aussage eher in einem kolloqialen Register gehalten, bei dem man gerne mal auf einschränkende Konjunktive oder ähnlich komplizierte grammatische Konstruktionen verzichtet. Hat Dom das interview mündlich oder fernmündlich geführt und wörtlich zitiert?
In dem Fall wäre seine Aussage nicht unbedingt "elitär" oder "saudumm" sondern nur fehlinterpretiert?

Ehrlich gesagt fände ich die Aussage auch kolloqialer nicht sehr viel besser :mrgreen:

Gerade Sklaverei ist ein Thema, dessen Bild durch die extensive mediale Darstellung über mehr als 100 Jahre sicherlich an vielen Orten falsch- oder fehlgeprägt ist, aber selbst die scherzhafte Annahme, Menschen in nennenswerter Zahl könnten ausgerechnet durch ein Spiel wie Anno auf die Idee gekommen, es habe Sklaverei nie gegeben, ist - mit Verlaub - immer noch hirnrissig. Selbst wenn er das kolloqialer meint als es dort steht.

Aber wir müssen dieses Thema auch nicht totdiskutieren. Ich hab' nichts gegen den Mann, er forscht bestimmt spitze und ist ein kluger, feiner Kerl. Ich halte lediglich diese eine konkrete Aussage für ausgemachten, einfach nachzuweisenden Unsinn, den ich sinnbildlich nahm für eine ungesunde Diskussionskultur, in der auch Experten öfter mal keine gute Figur abgeben. Womöglich auch deshalb, weil sie in der Materie Videospiele nicht drinstecken und z.B. nicht wissen, dass Anno noch nie in seiner Geschichte auch nur ansatzweise den inhaltlichen Anspruch erhob, echte Geschichte authentisch darzustellen - ungeachtet der Blabla-Texte auf der Webseite.
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Voigt »

Andre Peschke hat geschrieben: 4. Mai 2021, 15:30 Auch Anno 1800 gestatten wir das. Afaik wird keine Kinderarbeit dargestellt, die Ausbeutung der Arbeiter sicher insgesamt auch verharmlost etc.

Dies kam aber gar nicht zur Sprache. Es geht also nicht darum, dass sich Anno allgemein als authentisch darstellt und dann nicht liefert, würde ich folgern? Es wird also vermutlich an diesem konkreten Thema der Sklaverei liegen.

Wäre die Frage also ob das Ausklammern der Sklaverei in Anno 1800 also derart gewichtig ist, dass dies hier zu kritisieren ist. Wir tolerieren zumindest schon lange Spiele im 2. WK Szenario unter Ausblendung des Holocaust. An der Gewichtigkeit des Themas kann es also nicht allein liegen. Die Beteiligung Europas am transatlantischen Sklavenhandel ist vielleicht aber im Gegenteil so unbekannt und das Thema zugleich so gewichtig, dass man hier deswegen sagen mag, es ist eine besonders sensible Auslassung?
Auch hier ist wieder das Problem der Name Anno 1800, sowie welche Nation man im Spielt, oder zumindest an was die fiktive Welt orientiert ist.

Wenn ich mich richtig erinnere hatte Ubisoft vor dem Release schon explizit gesagt, dass es eigentlich um ads gesamte 19. Jhr. geht, also eher Anno 1800 bis 1899 (für Quersumme) und nicht nur nur 1800.

Beispielsweise gibt es ja Elektrizität im Spiel, aber städtische Beleuchtung kam erst in den 70er und 80er Jahren des 19. Jhr. auf. Nutzung von Elektrizität in Fabriken als Antriebskraft auch erst in den 40ern 50ern so.

Und jetzt halt zurück zu Sklaverei, in England was am ehsten für Industrialisierung kombiniert mit weltweite Kolonisierung im 19. Jhr. steht war der Sklavenhandel, inklusive transatlantischer Sklavenhandel 1807 schon verboten. Trotzdem gab es aber sicherlich Schlupflöcher, wenn einfach Britische Transportschiffe unter anderer Flagge segelten oder so. 1834 wurde Sklaverei allgemein und nicht nur Handel von UK verboten, hat sich wohl trotzdem noch bis 1838 gehalten bis es wirklich vorbei war.

Daher ist es durchaus valide in einem Spiel was die Industrialsierung, inkl. Elektrifizierung behandelt das Sklavereithema als versteckten Nebenthema zu behandeln. Es ist daher nicht "derartig gewichtig, dass es hier zu kritisieren sei".

Ich möchte aber abermals klarstellen, dass ich kein Apologet des Kolonialismus-Imperialismus im 19. Jhr bin. Auch wenn die Sklaverei deutlich zurück ging, und für die Industrialsierung nur noch indirekte Bedeutung, durch Rohstoffhandel aus Drittländern hatte, war die kolonialistische Ausbeutung genauso zu verachten, und halt viel passender als Kritikpunkt für Anno 1800, dass dies nicht ordentlich dargestellt wird.
Weil Kolonialismus wird ja sogar grundsätzlich in Anno 1800 dargestellt, aber halt als größtenteils Friede-Freude Eierkuchen, wir helfen uns gegenseitig Kram.
Ich finde es dann bloß irritierend, wenn man sich auf Sklaverei einschießt, und auch noch behauptet es wäre einfach mal historischer Fakt dass dies so bedeutend wäre im 19. Jhr wo Anno 1800 spielt.
Aber auch hier ist Ubisoft zu kritisiern, mit den Namen Anno 1800, aber ein Spiel was eher 1880 spielt, und halt deren Werbetexte mit historischer Industrialsierung nachempfinden.
Peninsula
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Peninsula »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 4. Mai 2021, 14:10 Ich unterstelle dir nicht Unehrlichkeit, weil du eine andere Position vertrittst. Du vertrittst ja gar keine andere. Dass die Darstellung von Geschicht in Medien das Geschichtsbild beeinflusst, darin sind wir beide und der Professor und wahrscheinlich alle hier im Thread uns einig. Du negierst einfach nur die - es bleibt leider kein passenderes Wort - elitäre Dummheit, mit der er das in Doms Artikel zum Ausdruck brachte. Und um genau die geht es mir im Podcast, weil diese heillos übetriebene und ganz einfach als falsch zu entlarvende Form des Expertendiskurses eben nicht hilfreich ist, sondern die Unsachlichkeit der Debatte potenziert.
Wie viele Leute müssen dir denn hier im Thread sagen, dass sie deine Interpretation von Zimmerers Äußerung nicht teilen, damit du anerkennst, dass die Aussage eben sehr wohl andere Lesarten hergibt? Auch ich habe nicht Geschichte studiert und fühle mich trotzdem in keinster Weise von oben herab behandelt, weil da unter Berücksichtigung des Kontexts für mich schlicht nicht steht

"Wer nicht zufällig Geschichte studiert hat, vermutet, dass die Industrialisierung so abgelaufen ist wie in Anno 1800 dargestellt"

sondern

"Wer sich nicht so gut mit Geschichte auskennt, kann aus [Spielen wie] Anno 1800 falsche Informationen als vermeintliche historische Tatsachen mitnehmen."

Ich erkenne ja an, dass die Aussage deine Interpretation offenbar auch hergibt, aber mir fehlt das Verständnis dafür, dass du diese Anerkennung umgekehrt verweigerst, gerade wenn dir doch an einem sachlichen Austausch so gelegen ist.
Jochen Gebauer hat geschrieben: 4. Mai 2021, 16:21 Gerade Sklaverei ist ein Thema, dessen Bild durch die extensive mediale Darstellung über mehr als 100 Jahre sicherlich an vielen Orten falsch- oder fehlgeprägt ist, aber selbst die scherzhafte Annahme, Menschen in nennenswerter Zahl könnten ausgerechnet durch ein Spiel wie Anno auf die Idee gekommen, es habe Sklaverei nie gegeben, ist - mit Verlaub - immer noch hirnrissig.
Was spricht denn gegen die, so wie ich ihn verstanden habe, auch von Dom im Podcast angedeutete Annahme: "Wenn ein Bild über mehr als 100 Jahre an vielen Orten falsch- oder fehlgeprägt ist, ist es allerhöchste Zeit, sich dessen bewusst zu werden und anzufangen, damit aufzuhören"? Und warum soll man mit dieser Kritik als deutschsprachiger Spielejournalist, nicht gerade bei einem im deutschsprachigen Raum entwickelten und populären Titel wie Anno 1800 anfangen?
Jochen Gebauer hat geschrieben: 4. Mai 2021, 14:10 Womöglich auch deshalb, weil sie in der Materie Videospiele nicht drinstecken und z.B. nicht wissen, dass Anno noch nie in seiner Geschichte auch nur ansatzweise den inhaltlichen Anspruch erhob, echte Geschichte authentisch darzustellen - ungeachtet der Blabla-Texte auf der Webseite.
Diese Aussage könnte man erstens als Videospieler-Elitarismus empfinden und zweitens ist der Anspruch einer authentischen Darstellung doch gar nicht wesentlich für die Kritik. Man kann auch gerade die Tatsache, dass Anno 1800 eine idealisierte Eskapismusfantasieversion der Epoche anbietet, als Teil des Problems ansehen. Es stimmt natürlich, wie im Podcast und auch hier im Thread angemerkt, dass nicht alle Spiele/Filme/Bücher mit WK2-Setting und Nazis den Holocaust thematisieren. Andererseits wäre ein romantisch verklärtes, gemütliches Wohlfühlaufbauspiel mit deutlich erkennbarem NS-Zeit-Flair im Mainstream aus guten Gründen untragbar.
Wieso soll das dann bei Kolonialismus/Imperialismus "okay" sein? - Ich behaupte nicht, diese Frage selbst beantworten zu können, aber diskussionswürdig finde ich sie.
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Jochen Gebauer
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Peninsula hat geschrieben: 4. Mai 2021, 17:17Wie viele Leute müssen dir denn hier im Thread sagen, dass sie deine Interpretation von Zimmerers Äußerung nicht teilen, damit du anerkennst, dass die Aussage eben sehr wohl andere Lesarten hergibt?
Da würde ich keine Obergrenze festlegen wollen, denn die andere Lesart bliebe dessen ungeachtet ohne jede Grundlage. Das steht dort schlicht nicht drin. Natürlich kann man in jede Aussage irgendeine Intention reinspekulieren und im Kaffeesatz lesen, aber das macht die Kaffeesatzleserei nicht richtiger. Ich beziehe mich auf das, was ein anerkannter Wissenschaftler in einem Interview exakt so gesagt hat. Und ich nehme an, der ist erfahren und schlau genug, dass er in einem Interview sagt, was er meint.
Ich erkenne ja an, dass die Aussage deine Interpretation offenbar auch hergibt, aber mir fehlt das Verständnis dafür, dass du diese Anerkennung umgekehrt verweigerst, gerade wenn dir doch an einem sachlichen Austausch so gelegen ist
Ein sachlicher Austausch muss sich notwendigerweise auf sachliche Argumente stützen. Deine "Interpretation" ist nicht sachlich, sondern pure Spekulation. Meine Lesweise ist das, was da steht und gesagt wurde. Nicht mehr, nicht weniger. Natürlich steht es dir frei, zu sagen, aber ich glaube, der meint das ganz anders als er es gesagt hat. Und natürlich besteht die theoretische Möglichkeit, dass das stimmt. Aber das ist nicht sachlich, weil weder du noch ich seine Intention beurteilen können. Bloße Spekulation. Beurteilen können wir das Gesagte. Das tue ich.
Was spricht denn gegen die, so wie ich ihn verstanden habe, auch von Dom im Podcast angedeutete Annahme: "Wenn ein Bild über mehr als 100 Jahre an vielen Orten falsch- oder fehlgeprägt ist, ist es allerhöchste Zeit, sich dessen bewusst zu werden, und anzufangen, damit aufzuhören"? Und warum soll man mit dieser Kritik als deutschsprachiger Spielejournalist, nicht gerade bei einem im deutschsprachigen Raum entwickelten und populären Titel wie Anno 1800 anfangen?
Wo hab' ich denn behauptet, dass man das nicht soll oder darf? Wenn ich mich nicht irre, habe ich dieser Kritik gerade in meinem* Podcast eine ziemlich große Bühne geboten, nicht?
Diese Aussage könnte man erstens als Videospieler-Elitarismus empfinden
Könnte man, wäre aber Quatsch, weil der Satz von "womöglich" eingeleitet wurde, was indiziert, dass es sich um eine von mehreren Möglichkeiten handelt (und dass es prinzipiell Wissenschaftler gibt, die sich mit Spielen nicht auskennen, dürfte jetzt nicht auch noch Interpretationssache sein, oder?).
und zweitens ist der Anspruch einer authentischen Darstellung doch gar nicht wesentlich für die Kritik. Man kann auch gerade die Tatsache, dass Anno 1800 eine idealisierte Eskapismusfantasieversion der Epoche anbietet, als Teil des Problems ansehen. Es stimmt natürlich, wie im Podcast und auch hier im Thread angemerkt, dass nicht alle Spiele/Filme/Bücher mit WK2-Setting und Nazis den Holocaust thematisieren. Andererseits wäre ein romantisch verklärtes, gemütliches Wohlfühlaufbauspiel mit deutlich erkennbarem NS-Zeit-Flair im Mainstream aus guten Gründen untragbar.
Wieso soll das dann bei Kolonialismus/Imperialismus "okay" sein? - Ich behaupte nicht, diese Frage selbst beantworten zu können, aber diskussionswürdig finde ich sie.
Ich auch. Komisch. Mir war so als hätte ich da mit Dom einen Podcast zu gemacht. Noch gar nicht lange her ;)

*André-soll-keine-Schnappatmung-kriegen-Sternchen-du-weißt-wie-es-gemeint-ist-Schatz :mrgreen:
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Jochen Gebauer
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Jochen Gebauer »

@Dephira: Ich war ein bisschen zu arschig zu dir. Tut mir leid. Zur Erklärung: Ich habe eine kurze Zündschnur, wenn ich mir gaslighted vorkomme. Und dass man dieses konkrete Zitat irgendwie anders als wörtlich lesen könnte oder sollte, erscheint mir nach wie vor völlig abwegig. Aber netter kann und sollte ich trotzdem sein.
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Felidae
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Felidae »

Andre Peschke hat geschrieben: 4. Mai 2021, 15:30 Vielleicht hilft es ja, wenn wir das mal runterbrechen?

Medien gestatten wir ja allgemein Aussparungen. Sim City bildet keine Verkehrstoten ab etc. Es ist also vermutlich unstrittig, dass nicht grundsätzlich eine umfassende Repräsentation von "allem" notwendig oder auch nur machbar wäre.

Auch Anno 1800 gestatten wir das. Afaik wird keine Kinderarbeit dargestellt, die Ausbeutung der Arbeiter sicher insgesamt auch verharmlost etc.

Dies kam aber gar nicht zur Sprache. Es geht also nicht darum,dass sich Anno allgemein als authentisch darstellt und dann nicht liefert, würde ich folgern? Es wird also vermutlich an diesem konkreten Thema der Sklaverei liegen.

Wäre die Frage also ob das Ausklammern der Sklaverei in Anno 1800 also derart gewichtig ist, dass dies hier zu kritisieren ist. Wir tolerieren zumindest schon lange Spiele im 2. WK Szenario unter Ausbkendung des Holocaust. An der Gewichtigkeit des Themas kann es also nicht allein liegen. Die Beteiligung Europas am transatlantischen Sklavenhandel ist vielleicht aber im Gegenteil so unbekannt und das Thema zugleich so gewichtig, dass man hier deswegen sagen mag, es ist eine besonders sensible Auslassung?

Eine solche Herleitung, warum gerade gerade bei Anno 1800 diese konkrete Auslassung problematisch ist, wäre vermutlich gut. Was mir insbesondere auch noch fehlt wäre der Grund, warum man die Kritik bei Anno ansetzt und nicht bei Versäumnissen der Schulbildung oder öffentlichen Thematisierung, wenn man die Wissenslücke als besonders schwerwiegend begreift.

Alles ein wenig knapp, da auf Handy getippt, aber vielleicht nochmal ein Ansatz sich dem Thema strukturiert zu nähern?

Andre
Zum einen denke ich, dass die Kritik deshalb bei "Anno" kommt, weil die Thematik "Kolonialismus und seine Auswirkungen" tatsächlich vergleichsweise unbekannt ist, zum anderen, weil uns die Spätfolgen gerade auf die Füße fallen. Wie schon weiter vorn geschrieben, hört bzw. liest man in Bezug auf afrikanische Flüchtlinge sehr häufig den Satz, "Was haben wir damit zu tun?". Während in anderen entsprechenden Zusammenhängen der Satz (und damit wenigstens die indirekte Schuldanerkennung) "Ich bin nach 45 geboren, ich schulde der Welt einen Schei**" kommt, ist das Bewusstsein im Fall vom afrikanischen Kontinent bis heute in weiten Teilen "wir können ja nix dafür, wenn die dort zu dumm sind, eine gescheite Wirtschaft aufzubauen". Dass "die dort" unter anderem aufgrund der europäischen Geschichte bis heute wirtschaftlich kleingehalten werden - das ist weitgehend unbekannt. Oder wird bewusst ausgeblendet. So oder so - das ist ein sehr guter Grund, um von Unterhaltungsmedien zu verlangen, diese Thematik nicht auszuklammern, wenn sie denn schon diese Epoche behandeln wollen. Soweit ich mich erinnere, hast Du in Eurer Eskapismusfolge damals ja auch als leichteste Lösung vorgeschlagen, dass sich "Anno" einfach weniger konkret der tatsächlichen Geschichte bedienen sollte, um dieses Problem zu lösen. Aber genau das tut Ubisoft ja eben nicht, siehe die zitierten Werbe-Aussagen weiter vorn.

Der Unterschied zu WW2-Spielen wäre, meiner Meinung nach, im übrigen auch die Figur, die die spielende Person verkörpert. Dass ein amerikanischer/englischer/russischer Frontsoldat in Spielen nicht mit den Gräuel in KZs konfrontiert wird, ist das eine. Was ganz anderes wäre es aber, wenn man in einem Spiel einen Mann der SS spielen könnte - und der im gesamten Spiel kein einziges Kriegsverbrechen mitbekäme. Ich denke, wir sind uns alle einig, dass so ein Spiel durchaus ein bisschen Kritik abbekäme. :)

Warum schlussendlich "Anno" diese Kritik abbekommen hat - meine Antwort wäre, "Es erschien halt zum richtigen Zeitpunkt und hatte das 'richtige' Setting dafür". Vier Jahre früher hätte es vielleicht noch keine:n deutschsprachige:n Journalist:in gegeben, den das gestört/interessiert hätte, zehn Jahre früher hätte es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen gegeben. 2019 war das Bewusstsein hat schon so weit, dass es dann doch einen gab - den guten Dom Schott.

Zugleich kann und sollte man natürlich sowohl die Mängel in der Schulbildung als auch mangelnde öffentliche Aufarbeitung kritisieren. Aber zumindest für letztere können Unterhaltungsmedien auch einen wichtigen Anstoss darstellen - siehe die Serie "Holocaust" von 1979, die in der BRD einiges bewirkt hat für den Umgang mit dem Dritten Reich. Die Gesetzesänderung, dass Mord nicht mehr verjährt, wird beispielsweise als direkte Folge dieser Serie angesehen. Unterschätze also nie die Wirkung, die Unterhaltungsmedien haben können. :)
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Gonas »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 4. Mai 2021, 18:02 @Dephira: Ich war ein bisschen zu arschig zu dir. Tut mir leid. Zur Erklärung: Ich habe eine kurze Zündschnur, wenn ich mir gaslighted vorkomme. Und dass man dieses konkrete Zitat irgendwie anders als wörtlich lesen könnte oder sollte, erscheint mir nach wie vor völlig abwegig. Aber netter kann und sollte ich trotzdem sein.
Danke, vielen Dank. Ich kann dir garnicht beschreiben wie sehr mich der Beitrag aufgeregt hatte, einfach weil andere User für diese Wortwahl im Normalfall verwarnt werden und es sich eben nicht um die gute Diskussionskultur handelt. Ich hatte wirklich keinerlei Lust mehr hier zu schreiben.

Schön zu sehen das auch mit genug Selbstreflexion nochmal zurückgeschaut wird.
Schreibkraft

Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Schreibkraft »

Mal eine Frage zu Doms Interview mit Prof. Zimmerer: Handelt es sich bei den veröffentlichten Zitaten um die kompletten Aussagen oder sind das Auszüge (was ja bei solchen Artikeln nicht unüblich wäre)?
Denn nur dem veröffentlichten Text folgend, würde ich Jochen zumindest im Groben zustimmen, auch wenn zu bedenken ist, dass nicht jeder Akademiker zwangsläufig ein Meister der Rhetorik ist.
Aber oft werden einzelne knackige Zitate, die die Kernthese eines Interviewten widerspiegeln, journalistisch für Artikel genutzt, obwohl sie im Kontext einer längeren Ausführung zusätzliche Nuancen bekommen. Würden dem Zitat z.B. einige Beispiele folgen, wie durch Unterhaltungsmedien gesellschaftlich oder auch gruppenspezifisch Geschichtsbilder beeinflusst oder vorhandene gefestigt wurden, ließe sich daraus ja durchaus ableiten, dass der Prof. sich entweder ungeschickt ausgedrückt oder er bewusst zugespitzt hat und nicht etwa meinte, dass Anno bei Spieler/innen ganz konkret ein falsches Geschichtsbild erzeugt.
Dr_Hasenbein
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Felidae hat geschrieben: 4. Mai 2021, 18:12 Dass "die dort" unter anderem aufgrund der europäischen Geschichte bis heute wirtschaftlich kleingehalten werden - das ist weitgehend unbekannt.
Naja, Wirtschaft ist brutal. Wenn einer gewinnt, verliert ein anderer. Dass sich dieses Blatt auch schnell wandeln kann, sehen wir bspw. in Asien. Hier ist der Aufschwung noch gar nicht abgeschlossen und es werden weitere Nationen den Preis dafür zahlen. Man wird einfach nicht ewig behaupten können, dass sie nicht aufstehen können wegen der Kolonialzeit.
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Voigt »

Also wird zwar Off Topic, aber Asien hatte zumindest schon existiernde Staaten die "bloß" zeitwillig in Abhängigkeit der Westmächte gedrängt worden. Das auch vergleichsweise spät.

Afrika wurde einfach komplett neue Staaten mit arbiträren Grenzziehungen erschaffen, und das alleine beutelt das Staatswesen da schon lange.
Ich meine den Nordafrikanischen Staaten geht es wirtschaftlich auch nicht perfekt, aber von Marokko bis Ägypten waren das schon vorher existierende Staaten und den geht es vergleichsweise deutlich besser als Sub-Sahara Afrika.

Nicht der alleinige Grund, aber ganz so einfach ist es nicht im Vergleich von Asien und Afrika.
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Felidae
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Re: Runde #317: Cancel Culture?

Beitrag von Felidae »

Dr_Hasenbein hat geschrieben: 4. Mai 2021, 18:49
Felidae hat geschrieben: 4. Mai 2021, 18:12 Dass "die dort" unter anderem aufgrund der europäischen Geschichte bis heute wirtschaftlich kleingehalten werden - das ist weitgehend unbekannt.
Naja, Wirtschaft ist brutal. Wenn einer gewinnt, verliert ein anderer. Dass sich dieses Blatt auch schnell wandeln kann, sehen wir bspw. in Asien. Hier ist der Aufschwung noch gar nicht abgeschlossen und es werden weitere Nationen den Preis dafür zahlen. Man wird einfach nicht ewig behaupten können, dass sie nicht aufstehen können wegen der Kolonialzeit.
Mir wäre nicht bekannt, dass wir mit asiatischen Staaten Handelsverträge haben, die jene dazu zwingen, unsere Lebensmittelüberproduktion aufzukaufen, deshalb keine eigene Lebensmittelwirtschaft auf die Beine bekommen und dann hungern, wenn wir grad mal nichts übrig haben.
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