Runde #319: Resident Evil 8 Village

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mrz
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von mrz »

Hab's gestern durchgespielt und fand es besser als 7 :>
Hatte 8:26h nach den Credits. Aber das is ja Japan Zeit. (Japanspiele sind immer netto).

N paar Resi Typische Dinge stören mich nach wie vor, aber das erwarte ich bei Resi und fällt daher nicht in die Kritik.

Aber der Gameplay Loop, die Abwechslung der Schauplätze und das Pacing wären besser als bei 7. War halt Quatsch überwiegend, aber hat als Spiel besser funktioniert imho. Und ich fand die Fabrik deutlich cooler als den Tanker.
Schönes PS 5 Spiel. Hab die 60€ nicht bereut.

Bei der Stelle mit dem Fensterrahmen dachte ich das selbe :lol:
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Cthalin
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von Cthalin »

mrz hat geschrieben: 20. Mai 2021, 05:52
Bei der Stelle mit dem Fensterrahmen dachte ich das selbe :lol:
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass da keine Intention hinter war. Wie die Kamera auch so auf die Hand mit dem Verband schwenkt. Ich hab regelrecht zusammengezuckt in dem Moment und Ethan nur so "Hm? War was?". :lol:
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mrz
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von mrz »

Gestern das Spiel beendet - heute den Spoiler-Cast gehört.

Bei der Wertschätzung geht halt irgendwie unter, dass es trotzdem n gutes Spiel is, wenn man nicht alles mit der Lupe hinterfragt :>

Man sammelt halt McGuffins um die Story voran zu bringen. Ob das jetzt hier die Flasks-mit-Inhalt sind oder bei Ocarina of Time die Amulette der Wächter, is für's Gameplay doch wumpe :D
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Sevolt
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von Sevolt »

Wie man sich so lange über die Geschichte unterhalten kann *kopfschüttel*
Es sagt und schreibt auch niemand, dass man mit Resi 8 keinen Spaß haben kann oder gar darf. Es gibt eben sehr viele verschiedene Spielertypen und damit auch unterschiedliche Herangehensweisen an ein Spiel. Die einen konzentrieren sich auf die Herausforderung, manche auf die Geschichte und andere mögen es, ihren Erkundungstrieb auszuleben. Die Liste ließe sich fortführen.

Wenn man ein Spiel kauft und damit Spaß hat, hat man alles richtig gemacht. Daran ändern auch Kritiken nichts. ;)
"WIEso MÜSsen Alle STERben??"
Da konnte sich Gronkh zurecht das Lachen nicht verkneifen. :D Ich schaue auch das Let's Play und finde es schön, dass der Mann teilweise bei den gleichen Rätseln kleben bleibt, wie ich. Geteiltes Doof ist halbes Doof. :lol:
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MrSnibbles
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von MrSnibbles »

Schade, ich habe RE7 sehr genossen, da es gerade am Anfang für mich sehr guter Horror war. Ich gehöre allerdings scheinbar nicht zur normalen RE Zielgruppe. Ein Uwe Boll Film zum Nachspielen gibt mir leider nicht viel ;-)
Ich hab das RE2 Remake noch auf der Playstation, das werde ich zumindest mal ausprobieren. Danach ziehe ich mich zurück und warte, bis sie wieder Horror machen.
Rodario
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von Rodario »

Ich hab schon lange aufgehört bei Resi auf die Story zu achten. Das sind alles nur rote Fäden für alles irgendwie zusammen halten sollen. Es gab nur einen Moment wo ich wirklich mit dem Kopf geschüttelt habe.
SpoilerShow
Ethan Winters ist seit Teil 7 tot??? Und das hat keiner gemerkt? Es wurden keine Untersuchungen durchgeführt? Und Kinder kann er auch noch zeugen? Sry das macht einfach sowas von keinen Sinn.
Alles andere war halt Resident Evil Logik.
Ansonsten gefiel mir das Gameplay und der Look diesmal sehr gut.
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Andre Peschke
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von Andre Peschke »

Rodario hat geschrieben: 20. Mai 2021, 17:09
SpoilerShow
Ethan Winters ist seit Teil 7 tot??? Und das hat keiner gemerkt? Es wurden keine Untersuchungen durchgeführt? Und Kinder kann er auch noch zeugen? Sry das macht einfach sowas von keinen Sinn.
Naja, streng genommen...
SpoilerShow
Ist er in Resi 7 nur gestorben. Er ist aber nicht mehr tot, sondern wurde vom Pilz reanimiert. Das ist ein Unterschied! :D
Andre
Sdfendor
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von Sdfendor »

Dieser Cast ist eine gute Gelegenheit, sich hier zu registrieren :D .
Ich möchte zu Anfang den Beitrag von "imanzuel" auch noch einmal hervorheben und den Autor loben. Dieser enthält so viele wichtige und richtige Informationen.

Also den "Exposition-Raum" gab es im 7. Teil auch, nur unterfüttert von einem Rückblende-Abschnitt, der aber auch nichts total neues erzählt, es nur klarer macht.
Dazu (weil in diesem Raum):
SpoilerShow
Leider war die Umbrella Verbindung wenngleich signifikant durch das Spencer Dokument, jedoch nicht direkt ("nur" das Logo), also bspw. kein altes Umbrella Seitenprojekt dass mit dem Fall der Firma rogue gegangen ist. Ich finde es in der Reihe immer toll wenn es in die Vergangenheit geht zu den Ursprüngen (Progenitor (5. Teil) oder hier jetzt mir Verbindung Spencer - MIranda).
Generell schade in meinen Augen, dass die klaren Anleihen an Resident Evil 4 nicht genannt/gewürdigt wurden. Bei Village wurde offensichtlich eine Mischung aus 4 und 7 versucht (Inventarsystem, Händler (mit direktem Wink in einem der Sätze, die er sagt), verkaufbare Schätze
SpoilerShow
leuchtende Edelsteine in den Levels, kombinierbare Schätze, und natürlich die Jagdszene im Dorf, die von EINER GLOCKE beendet wird
usw. usf.). Ich frage mich nur was das für das Remake des 4. Teils heißt, so nah an Village ist das auffällig :D .

zu den Story-Verbindungen zur Reihe:
SpoilerShow
Man sollte vielleicht so langsam einen Glossar mitliefern, da auch die globale Story fortgesetzt wird. Dass die BSAA nicht zugeordnet werden konnte, ist ein Zeichen dafür. Dass Chris nicht mehr bei der BSAA ist (war er in 5 und 6 noch), wurde durch die 7 zumindest angedeutet (auch wenn nur an Blue Umbrella "ausgeliehen"), mehr dann noch im Not A Hero DLC, indem man Chris spielt.
zu Chris:
SpoilerShow
Kann ich absolut nicht verstehen, was bzgl. seinen Entscheidungen und seiner Intelligenz erzählt und drüber gelacht wird. Man trifft ihn zwei Mal (bis man ihn dann selber übernimmt). Er hat sich nach der 7 verpflichtet, die Familie zu schützen und hat sie deswegen nach Europa verfrachtet, um sie zu verstecken (vor The Connections). Er fühlt sich verantwortlich und reagiert emotional, als er bemerkt dass sein Plan in Gefahr ist, im Begriff ist fehlzuschlagen. Er macht sich Vorwürfe und wollte Ethan eben raushalten. Dass er das auch noch aufrecht erhält, nachdem dieser zwei der "Großen" gelegt hat, ist vielleicht etwas komisch aber beim zweiten Mal sieht er ein, dass Ethan sich nicht raushalten lässt und gibt ihm die Mittel Heisenberg zu bekämpfen.
zu Ethan:
SpoilerShow
Das Ethan definitiv mit dem Pilz infiziert ist, wurde aus der Erklärung der Biowaffe in Resident Evil 7 und den späteren Erscheinungen Evelyns als man Ethan spielt, deutlich. Dass der überlebte Gliedmaßen-Verlust nur durch die Infektion erklärbar sein kann (oder eben durch "ist halt ein Spiel" aber das wäre schon ein weiter Sprung), konnte man sich zumindest mal denken, wenngleich eine Infektion Ethan nie thematisiert wurde, auch nicht als es um die Gegenmittel und an die Herstellung dieser ging. Das hat man ja jetzt nachgeholt und damit meine (und ich werde sicher nicht der einzige sein der darauf gekommen ist) Theorie bestätigt :dance: .
Dass er am Ende langsam kalzifiziert, wie andere Mold Infizierte vorher, ist nicht wirklich verwunderlich. Hohen Schaden genommen und Herz herausgerissen, heißt Regenerationsfähigkeit am Ende. Der Wille zur Familie lässt ihn die Kraft ein letztes Mal aufbringen (pathetisch natürlich).
zum Ende:
SpoilerShow
Mit der Doppeldeutigkeit wird erneut gespielt, ob es sich bei Rose um Rose und nicht um Eve handelt, der Agent zur Bewachung macht sogar einen Spruch in die Richtung (ein Witz). Es wird auch klar, dass sie für gefährlich gehalten wird, weil ein Scharfschütze sie im Visier hat.
Das Rose eine Rolle in der Zukunft spielen wird, ist dann mit dem letzten Satz - wie von euch betont - relativ naheliegend. Sie ist nicht die erste Teenagerin, die in der Reihe eine wichtige Rolle spielt bzw. spielen wird.
Johpir
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von Johpir »

Das alles ändert nichts daran, dass das Spiel eine Beleidigung an die Intelligenz jedes denkenden Lebens ist. Bin auch gestern fertig geworden und, oh mein Gott, ist die ganze Story so dumm, insbesondere der Schluss. Ja, selbst für RE-Verhältnisse. Allein die ganze Schimmelsache... Alter! Anfangs dachte ich ja noch, ist ganz ok, bis auf die KI der "Werwölfe", die bei mir, glaube ich, verbuggt war, und das mangelhafte Gunplay. Aber spätestens ab den Fliegenweibern ging alles den Bach runter...
Sorry für den Rant, aber ich kann ja Vieles ab, aber nicht, wenn ich für dumm verkauft werde. Unter dem Aspekt kann ich sogar die 66 von 4players verstehen.
imanzuel
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von imanzuel »

Naja, ich frage mich nur, wenn man dieses Spiel als "eine Beleidigung an die Intelligenz jedes denkenden Lebens" sieht - warum erst jetzt? Und warum bekommt RE4 so einen Freifahrtscheint? "Die Ironie dieser Geschichte ist ja, dass Capcom gerade an Resi 4 anknüpft - das ich damals mit Platin gefeiert habe" (4Players-Test), gleichzeitig wirft man dem Spiel eine absolute Dummheit vor. RE4 war nochmal ein ganzes Stück dümmer als Village. Und wer mir das nicht glaubt, bitte spielt es nochmal. Und denkt darüber nach was ihr da spielt.
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mrz
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von mrz »

imanzuel hat geschrieben: 21. Mai 2021, 15:59 Naja, ich frage mich nur, wenn man dieses Spiel als "eine Beleidigung an die Intelligenz jedes denkenden Lebens" sieht - warum erst jetzt? Und warum bekommt RE4 so einen Freifahrtscheint? "Die Ironie dieser Geschichte ist ja, dass Capcom gerade an Resi 4 anknüpft - das ich damals mit Platin gefeiert habe" (4Players-Test), gleichzeitig wirft man dem Spiel eine absolute Dummheit vor. RE4 war nochmal ein ganzes Stück dümmer als Village. Und wer mir das nicht glaubt, bitte spielt es nochmal. Und denkt darüber nach was ihr da spielt.
Das wundert mich auch.
Auch das schlechte Gunplay. Das is kein Kritikpunkt für mich mehr, weil das immer scheiße war. Das erwarte ich.

Und mich nerven auch immer die Bulletsponge-Geschwür-Abnormalitäten-Mutanten Bosse, aber das seh ich jetzt auch nicht als RE8 Kritik, weil das das in jedem RE so war.


PS: Und ja, die Fabrik ist der beste Abschnitt in RE8, weil es der einzige richtige RE-Gameplay Abschnitt ist und nicht nur 100% linearer Walking Sim.

Das Schloss z.B. ist 100% linear. Du kannst immer nur exakt da lang, wo du lang musst. Nicht so wie z.b. die Polizeistation in RE2, die man sich Stück für Stück erschließt mit Backtracking. Im Schloss findest du die Lösungen für die Räume und die Schlüssel immer in den Räumen, wo sie gebraucht werden.
Und Rätsel gab es - bis auf im Puppenhaus - wirklich gar keine in RE8. Einmal Glocken abschießen und das Klavierding konnte man einfach brute-forcen indem man alle Tasten klimpert. :D
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Andre Peschke
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von Andre Peschke »

imanzuel hat geschrieben: 21. Mai 2021, 15:59 Naja, ich frage mich nur, wenn man dieses Spiel als "eine Beleidigung an die Intelligenz jedes denkenden Lebens" sieht - warum erst jetzt? Und warum bekommt RE4 so einen Freifahrtscheint? "Die Ironie dieser Geschichte ist ja, dass Capcom gerade an Resi 4 anknüpft - das ich damals mit Platin gefeiert habe" (4Players-Test), gleichzeitig wirft man dem Spiel eine absolute Dummheit vor. RE4 war nochmal ein ganzes Stück dümmer als Village. Und wer mir das nicht glaubt, bitte spielt es nochmal. Und denkt darüber nach was ihr da spielt.
Bei RE4 kam halt aber noch hinzu: Innovativer Schritt für die Reihe vom Gameplay her, vom Szenario her plus technisch damals ein echt geiles Ding. Die Local-Damage bei den Gegnern, die bei Treffern hinfallen, die Straucheln - das war NEU. Die Bossfights waren zum Teil zumindest viel kreativer und geiler (gut, ich erinnere mich gerade echt nur an die Sache mit dem Boot^^ - vielleicht hier wirklich die rosa Brille).

All das hat Resi 8 halt nicht mehr.

Ich kann mir super vorstellen, dass Resi 4 im Rückblick nicht mehr groß besser ist. Aber im Kontext seiner Zeit, IMO erheblich.

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imanzuel
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von imanzuel »

Andre Peschke hat geschrieben: 21. Mai 2021, 18:45 Ich kann mir super vorstellen, dass Resi 4 im Rückblick nicht mehr groß besser ist. Aber im Kontext seiner Zeit, IMO erheblich.
Um die spielerische Qualität ging es mir nicht (wobei man nicht abstreiten kann das RE4 einige Füllersequenzen und richtig dämliche Gameplay-Abschnitte hat - das Spiel ist eindeutig ein paar Stunden zu lang). Sondern nur um die Story, Dialoge, usw. Das man das wegen der damaligen Qualität gar nicht beachtet kann schon sein. Aber deswegen habe ich auch geschrieben, dass soll man heute nochmal spielen, und darüber nachdenken was da (storytechnisch) passiert. Dann kommt man schnell zum Schluss, dass das was in Village passiert im Vergleich dazu gar nicht mal so großartig dümmer ist :D

Wenn ich an den ganzen Präsidenten-Tocher-Entführungs-Plot denke, mit Maulwurf und allem drum und dran, und dann wird Leon, der ausgebildet wurde die Familie und damit auch die Tochter des Präsidenten der US und A zu beschützen ohne Spanischkenntnisse in ein spanisch-sprachiges Dorf geschickt wird, wo er erst mal mit seinem Walki Talki ohne Kamera Bemerkungen zur Optik von Hunnigan macht nachfragen muss, wie denn die Tochter vom Präsidenten heißt... ähm ne. Wenn man die Handlung von Village doof findet, muss man die von Resident Evil 4 zerreißen :ugly:
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Dicker
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von Dicker »

Interessante Diskussion. Wall of Text incoming.

Ich habe RE8 im Vorfeld immer als Mischung von RE4 mit RE7 wahrgenommen und war nach dem Durchspielen etwas ernüchtert, konnte den Finger aber nicht so genau in die Wunde legen. Ich wusste nur, so geil wie RE4 damals hat sichs definitiv nicht angefühlt. Aber das kann auch die erwähnte rosarote Nostalgiebrille sein. Also hab ich meine Steam Version gestartet (in 4K), HD-Texturen angestellt und muss sagen, RE4 ist verdammt gut gealtert. Man muss sich eigentlich nur an die Panzersteuerung gewöhnen, dann funktioniert das Spiel heute immer noch hervorragend. Ich bin noch nicht durch, so ca. bei der Hälfte, kurz vor Ende des 3. Kapitels.

Was mir zuerst aufgefallen ist, die Atmosphäre gefällt mir deutlich besser. Das Dorf ist zwar nicht so verwinkelt, dafür sind die Gebiete etwas weitläufiger und der Friedhof ist z.B. wenigstens mal etwas schaurig. Dazu der Bauern Mob mit Fackeln und Mistgabeln, der regelmäßig auf einen einströmt und die Panik, für die RE4 steht mit am besten verkörpert. Sowas gab es nur in der Anfangssequenz in RE8.
Und auch die Story ist in sich schlüssiger erzählt, wenn auch natürlich immer noch nur Mittel zum Zweck. Wo man sich in RE8 die ganze Zeit fragt, warum Ethan nichts von dem hinterfragt, hat man in RE4 die Codec Gespräche. Die sind zwar echt cheesey, treiben die Story aber viel plausibler voran und geben Leon die Möglichkeit über die bekloppten Dinge mit jemandem zu reden und eben auch Fragen zu stellen. Ok, zwar reagiert er auf alles sehr abgeklärt, reißt sexistische Sprüche, aber es funktioniert für mich auf narrativer Ebene deutlich besser.
Klar gibt es auch hier extrem bescheuerte Story-Fetzen, z.B. wenn der Hauptboss in der Hälfte des Spiel einen Nebencharakter tötet und Leon mit den Worten verschon, dass sich jemand anderes um ihn kümmern wird (wtf). Oder Setpieces, die so gar keinen Sinn ergeben, wie der Lavaraum im Schloss. Auch die Logiklöcher sind zum Teil riesig. Da verabschieden sich Nebencharakter aus einer Sackgasse von Leon und man selbst muss sich danach durch dutzende Gegner schießen. Aber man hinterfragt nie die Motivation von Leon. Anders als in RE8, wo ich mich wirklich gefragt habe, wie weit Ethan noch gehen will.

Resident Evil 4 zeichnet aber etwas ganz anderes aus, seine Vielfalt. Seien es die Locations, die Gegnern oder die Waffen. Allein dass manche Los Ganados mit Dynamit auf einen zurennen und man sie rechtzeitig aufhalten muss. Dass sie irgendwann mutieren und gefährlicher werden. Immer wird man mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Seien es Schildträger, Hunde oder Motorsägen. Sowas habe ich in RE8 vermisst. Neben den Lycans gibt es nur mit den Fledermäusen im Schloss und diese Frankensteins in der Fabrik mal andere Gegner, die andere Strategien erfordern. Immerhin hat RE8 zwischendrin einen ganz coolen Gruselabschnitt.
Und man mag von Ashley halten was man will, aber sie ändert das Gameplay noch mal und zwingt den Spieler neu zu agieren. Dazu kommen zum Teil wirklich ikonische Bossfights (der Fisch, der Bürgermeister, die linke und rechte Hand). Nur die Quick Time Events nerven. Aber das wars aus heutiger Sicht imo fast schon.

tl;dr
Also, was vermisse ich an RE8 im Vergleich zu RE4.
Mehr Vielfalt bei den Gegnern und den Herausforderungen, vor die sie einen stellen.
Mehr Waffenoptionen, sodass ich nicht 70% des Spiels mit den gleichen Waffen rumrenne und mein Koffer nie voll ist.
Eine Geschichte, die sich zumindest etwas ernst nimmt und eine Möglichkeit für Ethan zum "reflektieren" bietet, zum Beispiel durch Codec Gespräche. Dazu gehört auch, dass die Lore nicht hinter den Artworks am Ende des Spiel versteckt wird.
Mehr und längere/größere Locations. Ich war enttäuscht, als es dann doch nach knapp 10h rum war und hätte mit gerade Gebiet 2 und 3 noch etwas größer gewünscht. Insbesondere, da sie ein gute Abwechslung boten.

Trotz all dem hatte ich viel Spaß mit RE8 und fand z.B. auch das letzte Drittel noch gut. Gerade die andere Szenerie und die anderen Gegner war eine willkommene Abwechslung. Man hätte sich mehr rausholen können, aber ich fand das nicht groß schlechter als den Anfang.

Edit:
Girlfriend Reviews hat das Spiel verstanden, die hatten einfach Spaß, auch wenn es bescheuert ist. Oder genau deswegen ^^
https://www.youtube.com/watch?v=myAHnJ7A0j0&t=501s
imanzuel
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von imanzuel »

Hmm. Spielerisch kann man dazu nichts sagen, da war ist und Resident Evil 4 großartig. Zumindest bei den Gebieten würde ich ein bisschen widersprechen, weil optisch ist das einfach nur grau-braun. Das Dorf ist braun, die Mine ist braun, die Insel ist (grau-) braun, sogar das Schloss ist braun. Irgendwie habe ich das Gefühl das Spiel kennt nur eine Farbpalette, eben auch weil es mir zu lange vorkommt.

Aber die Story. Du schreibst, bei Leon hinterfragt man nie seine Motivation. Dabei macht er doch nur seinen Job. Er hat keine persönliche Verbindung zu Ashley. Eigentlich sollte es für ihm wichtiger sein, den Parasiten aus den Körper zu kriegen. Ashley kann dem doch erstmal egal sein. Ethan dagegen muss sein Kind retten. Also wenn mein Kind entführt würde... hui ich glaube ich würde sehr weit gehen ;)

Aber die Story ist schlüssiger erzählt? Die Tochter des Präsidenten wurde entführt. In der USA, auf dem Rückweg von der Uni. Das wäre schon eine internationale Krisensituation. Aber nein, halt. Weil man vermutet, dass das ein Insider-Job war und man dementsprechend einen Maulwurf vermutet kann man nicht die ganze Armee losschicken, weil man das doch geheim halten muss. Deswegen schickt man nur eine (1) Person los (Leon), um Ashley zu finden. Laut Ingame-File wusste nur eine Handvoll Leute über die Entführung bescheid ("Only a handful of people know about this kidnapping"). Trotzdem findet der Geheimdienst den Aufenthaltsort von Ashley irgendwo in Spanien heraus. Obwohl nur 5 Leute über die Entführung eingeweiht wurden. Wie soll das gehen? Das es nie einen Maulwurf gab (Jack Krauser zählt als ehemaliger US-Soldat ja wohl nicht zum Inneren Zirkel), dass ein offiziell Toter auf US-Boden es mal so easy schafft ohne "Insider-Wissen" die Tochter des Präsidenten, die anscheinend komplett ungeschützt herumlaufen darf entführt wird und unentdeckt bis nach Spanien verfrachtet werden kann - ne das funktioniert nicht. Die Information über Ashley ist auch so geheim, dass Leon es erstmal den zwei spanischen Bullen erzählt. Geheimhaltung und so.

Die gesamte Ausgangssituation ist doch schon fürn Eimer. Dazu kommt noch die gesamte Story, warum das alles: Die mit dem Parasiten infizierte Ashley soll zurück nach Amerika geschickt werden, damit die (unter Saddlers Kontrolle) die USA von Innen zerstören bzw. wenn möglich weitere Menschen infizieren soll. Und aus welchen Grund wird das gesamte Spiel über versucht Ashley umzubringen? Das macht null Sinn. Selbst Salazar steckt Ashley in eine tödliche Falle. Oder was soll die Rolle von Jack Krauser sein? Der wurde von Wesker zu der Sekte geschickt, um an den Parasiten zu gelangen. Hat er geschafft. Warum ist er noch da? Warum entführt er für Saddler Ashley? Es gab keinen Grund dazu. Gut, irgendwann selber knallt er sich den Parasiten rein, und blöd, er braucht halt nen neuen. Da wird es schon einen geben. Zu Not hätte es auch sein Körper getan, weil nach RE4 Wesker das ja auch macht (den Parasit aus Krausers Körper extrahieren). Seine Rolle macht halt null Sinn. Ada Wongs ursprüngliche Mission fällt damit auch raus, weil Krauser sie ja gerufen hat. Und eigentlich das dämlichste: Leon, ohne vorher davon zu wissen gerät an den Ort, wo wieder ein Virus (Parasit) Menschen zu quasi Zombies macht, wo er - zufällig - wieder auf Ada Wong trifft, und wo er - zufällig - auch noch auf seinen alten, verstorbenen Kameraden trifft. Zufällig(*), irgendwo in einem Nest in Europa. Die Welt ist schon klein.

Ne, sorry, die Story ist von vorne bis hinten Schwachsinn. Und zum Glück gibt es das Gerücht das beim Remake die Story geändert werden soll. Capcom hat mein Segen, die dürfen da gerne eine komplett neue Story schreiben.

(* zufällig kann man hier wörtlich nehmen, weil es gibt keine Quelle das da eventuell Ada oder so die Informationen an den Geheimdienst weitergegeben hat. Was so einfach gewesen wäre, und ich wette hier verbessert sich auch das Remake. Die Kritik an der Handlung dürfte bei Capcom angekommen sein, erste Veränderung bezüglich RE4 haben die ja schon beim Remake von Teil 3 gemacht)
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Dicker
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von Dicker »

Klaro, die Ausgangssituation ist nur ein McGuffin. Braucht man auch nicht all zu sehr hinterfragen, weil für das Spiel keine Relevanz hat. Was Relevanz hat, ist warum Leon von einem Ort zum nächsten hetzt. Und das passt. Er will Ashley da raus holen, der Hubschrauber wird abgeschossen, deshalb landen sie in einem Schloss, müssen dort den Irren entfliehen und so weiter. Klar sorgen die sich um die Parasiten in sich. Aber was soll er machen, wenn er Ashley schon hat. Sie jetzt zurück lassen?
Im Spiel wird Ashley auch immer nur entführt. OK, manchmal auf seltsame Weise. Aber töten will sie keiner. Dass man Leon immer wieder davonkommen lässt, find ich viel schlimmer.
Für mich als Spieler hat das immer gereicht. In RE8 hatte ich da mehr Glaubwürdigkeitsprobleme, weil alles so erkennbar gamey ist mit den vier Total unterschiedlichen Monstrositäten, die alle auch noch ihr eigenes Gebiet haben mit ihrem eigenen Puzzlestück und eigenem Thema. Ist in RE4 zwar ähnlich, wird dem Spieler aber nicht so plump vor den Latz geknallt.

Aber die Story ist in beiden Banane, ich komm nur mit der Erzählweise in RE4 besser klar. Ethan kommt halt strunz doof rüber.
Wie gesagt, das Gameplay ist besser, die Location finde ich zumindest besser. Und da ist es egal ob die alle grau braun sind. Ist imo stimmig und mehr Farbe würde nicht zum Spiel passen.
imanzuel
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von imanzuel »

Dicker hat geschrieben: 21. Mai 2021, 21:33 Aber töten will sie keiner
https://www.youtube.com/watch?v=vDJLkhA7sp0 :ugly:
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Dicker
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von Dicker »

imanzuel hat geschrieben: 21. Mai 2021, 22:20
Dicker hat geschrieben: 21. Mai 2021, 21:33 Aber töten will sie keiner
https://www.youtube.com/watch?v=vDJLkhA7sp0 :ugly:
Upsi, so weit war ich in meinem Durchgang noch nicht und ist mir früher nie negativ aufgefallen.

Egal, hier soll es ja um RE8 gehen und da gehe ich jetzt mal meinen 2. Durchgang an. Gibt ja so einige Waffen, die erst jetzt freigeschaltet werden. Außerdem hab ich nicht alle Rezepte und Murmel Labyrinthe
Otis
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Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von Otis »

Also die Story grenzt an Hirnrissigkeit, keine Frage, aber ein Detail, das kritisiert wurde, wurde im Podcast leider fasch dargestellt.
SpoilerShow
Als Ethan das Einmachglas von Moreau stibitzt, pöbelt er ihn keineswegs grundlos an und macht damit auf sich aufmerksam. Vielmehr stand das Glas genau wie bei den anderen Momranda-Groupies auf einem Podest, das sich rödelnd absenkt, als er das Glas nimmt, und dadurch bemerkt Moreau ihn. Erst dann sülzt Ethan los, als es also eh schon zu spät ist. (Wie glaubwürdig es ist, dass die vier an den jeweiligen Stellen so eine passende Indiana-Jones-Hebebühne für ihr Rosenwasser installiert haben, sei mal dahin gestellt, aber das steht ja auf einem anderen Blatt.
Zur Blödheit der Handlung und der Charaktere und der Verteidigung, dass das bei Resi halt schon immer so war und B-Movie und bla ... naja, kann man so nicht gelten und auch nicht stehen lassen. Was meiner Meinung nach richtig ist, ist dass so ein Biohazard sich nicht verpflichtet fühlen muss, sich auf wissenschaftlich korrekt dargestellte Vorgänge zu beschränken und gerne auch übertrieben sein darf. Trotzdem muss auch bei Resident Evil die Handlung in sich schlüssig sein, zumindest einigermaßen. (Und selbst wenn man sich jetzt die Mühe macht, in allen bisherigen REs irgendwelche Widersprüche oder Dämlichkeiten rauszusuchen, macht das die Sache an sich ja nicht besser.) Alleine schon sowas wie
SpoilerShow
Fake-Mia (warum überhaupt?) die aber am Anfang des Spiels in keinster Weise wie eine fremde Person wirkt, sondern viel zu überzeugend als Ethans Ehefrau posiert und sich kein bisschen wunderlich verhält für eine eigentlich in ihrem Hintertupfigen versumpfte, geistesgestörte Schrulle, darf einfach nicht passieren.
Genau wie der merkwürdige "Plot-Twist" bzgl.
SpoilerShow
Ethans körperlicher Verfassung
gegen Ende, der gar keiner ist und auch keinen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Handlung hat, das hat mich so sehr rausgerissen, dass mir
SpoilerShow
Ethans vermeintliches Ableben in diesem Spiel noch egaler war als es es mir ohne diese Szene eh schon gewesen wäre.
Zum Spiel an sich, es hat mir erst recht gut gefallen und tut es immer noch, aber nicht so wirklich aus den Gründen, die mir bei einem Resident Evil wichtig sind. Mir gefällt das Erkunden der und Schatzsuche in den Gebieten ... und das war es dann irgendwie auch schon. Ja, das Spiel machte mir deshalb Spaß und das Puppenhaus fand ich auch einigermaßen gruselig, aber dafür, dass das als große Mischung von RE4 und RE7 - die ich beide fantastisch finde - angepriesen wurde, steckte von beidem von diversen kosmetischen Oberflächlichkeiten abgesehen überaus enttäuschend wenig drin und wenn man das akribische Abgrasen der Karte, bis alles schön blau ist, unterlässt, steckt da auch erschreckend wenig sonstiges Spiel drin.

Die podcast-Folge hat mit allerdings viel Spaß gemacht und ich habe gerne zugehört. Ob man die Kritik und das Lob am Spiel ähnlich gewichten würde, ist nebensächlich, das war einfach unterhaltsam. Dankeschön!
POWMAloisDimpflmoser
Beiträge: 3
Registriert: 30. Mai 2021, 18:11

Re: Runde #319: Resident Evil 8 Village

Beitrag von POWMAloisDimpflmoser »

Bitte, macht eine Folge, in der sich Jochen(!) über die Qualität von Resi8 mit Christian Schiffer streitet!
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