Lurtz hat geschrieben: ↑7. Jun 2021, 22:57
Wie lange muss man denn spielen um bei CK3 halbwegs was zu erreichen?
Also wie bereits geschrieben wurde, die grundlegenden Mechaniken sind nicht so kompliziert. Als Vorwissen braucht man eigentlich nur grundlegende Kenntnisse zum Feudalwesen des Mittelalters, bzw. dessen Abstufungen (Kaiser > König > Herzog > Graf). Die genannten 10 Stunden passen ganz gut.
Wenn man die Spielereihe bisher nicht gespielt hat, empfehle ich zunächst einfach mal einen Graf. Da ist man zwar ganz unten in der Nahrungskette, bietet aber Anfängern den ungeheuren Vorteil, dass die Spieloptionen sehr limitiert sind und man nicht gleich erschlagen wird. Gleichzeitig hat man auch ein festgelegtes Ziel: Man möchte seine Besitzungen erweitern und möglichst entweder seinen Herzog beerben oder ein eigenes Herzogtum erschaffen.
Je nachdem wie mächtig die Herren über einem sind, kann dies entweder durch kleine Kriege oder aber oftmals nur durch die eine geschickte Heiratspolitik, flankiert mit netten Intrigen, geschehen. Hier kann man dann schon im Kleinen üben, was man dann als König oder Kaiser wissen muss. Wenn man dann tatsächlich einen Herzogtitel erschaffen oder geerbt hat, öffnet sich das Spiel wiederum. Man muss nun schauen, dass man in sein Kronland (Land, das man als Spieler selbst verwalten kann) zusammenhält. Dabei lernt man dann nach und nach die verschiedenen Erbregelungen kennen. Weiterhin muss an sich dann noch das erste Mal auch mit aufmüpfigen Grafen herumschlagen, die nun einem selbst als Herzog beerben wollen. Besonders als neuer Herzog ist man da sehr angreifbar und muss sich erstmal einen Grundrespekt erarbeiten. Wenn man dann fest im Sattel sitzen sollte, kann man dann wiederum nach dem Königstitel schielen...
Das, was ich jetzt hier so linear beschrieben habe, wird allerdings durch den "Sims-Faktor" des Spiels auf spannende Weise durcheinander gewirbelt. Durch die Eigenschaften seiner Spielfigur entwickeln sich im Spiel regelrechte Blutsfehden, aber auch manchmal nützliche Freundschaften. Das kann man nun ganz nüchtern als Teil der Spielmechanik sehen, aber viele, mich eingeschlossen, kommen dann ganz automatisch ins Rollenspiel. Dann ist man irgendwann von einem mächtigen Grafen so genervt, dass man diesen ohne gute Gründe einsperren und hinrichten lässt, sodass man eine große Rebellion riskiert. In einem anderen Fall lässt man dann wieder einen Unruhestifter unbehelligt, da es der Bruder der Spielfigur ist. Diese kleinen Geschichten, die sich dann im Laufe des Spiels entspinnen können, sind für mich der Kern des Spielspaßes der Reihe. Man kann das alles außer Acht lassen und das Spiel ohne jegliche Emotion oder Rollenspiel als reinen Mappainter betrachten, wozu dann auch gehört, dass man seine Nachkommen durch geschickte Gattenwahl zu Übermenschen hochzüchtet, allerdings geht dann meiner Ansicht nach ein großer Teil des Flairs verloren.