Runde #323: Die Anatomie des Hype

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Rince81
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Rince81 »

Passend dazu bin ich gerade über folgende Gamestar/Gamepro Meldung gestolpert:
https://www.gamepro.de/artikel/plague-t ... 70680.html
A Plague Tale Requiem ist offiziell: Die beste The Last of Us-Alternative erhält ein Sequel
Im Jahr 2019 entpuppte sich das Action-Adventure A Plague Tale Innocence als echter Überraschungshit, der mit einer emotionalen Geschichte insbesondere Fans von The Last of Us abholte.
Mich hat A Plague Tale ​Innocence echt abgeholt und ich freue mich riesig über die Fortsetzung aber ein Vergleich mit The Last of Us kam mir wirklich niemals in den Sinn.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
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zetdeef
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von zetdeef »

Also ich hab ja vor vielen Jahren meine Hype-Impfung bekommen:

Es gab da dieses Spiel, das sah immens besser aus, als die Vorgänger, es war größer, toller, besser!
Ich hab mir das nicht einfach nur zu Release gekauft, ich hab mir zusätzlich einen neuen Rechner und nen Monitor gekauft.
Ohne Tests abzuwarten, einfach hypen lassen und losrennen.

Das Spiel? Gothic 3.

Natürlich freue ich mich nach wie vor auf neue Spiele, aber immer mit einer gesunden Portion Skepsis dabei.
Rückblickend eine der wertvollsten Erfahrungen meines Lebens bis jetzt^^
skade
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von skade »

Ich fand den Kommentar zum Telegram angemessen und korrekt - es stimmt auf jeden Fall, dass die Firma kein Problem damit hat, dass alle Nazi- und Schwurbler-Kanäle dahin abwanderen (weshalb sie es halt auch tun). Telegram fährt eine ziemlich strikte "no platform moderation"-Strategie, weshalb sie auch wohl mal ein beliebter Messager für Terroristen waren. Da haben sie dann aber eingegriffen. Mal sehen, was sie mit Nazis jetzt machen. Den Ruf haben sie also zurecht!

That being said: ich war den ganzen Podcast voll gehypt für den Moment, in dem jemand "No Man's Sky" sagt, aber nein... Interessant an dem No Man's Sky-Hype ist ja auch, wie sehr sich das an einer Person entladen hat.
Stefan H.
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Stefan H. »

skade hat geschrieben: 14. Jun 2021, 09:56 Ich fand den Kommentar zum Telegram angemessen und korrekt - es stimmt auf jeden Fall, dass die Firma kein Problem damit hat, dass alle Nazi- und Schwurbler-Kanäle dahin abwanderen (weshalb sie es halt auch tun). Telegram fährt eine ziemlich strikte "no platform moderation"-Strategie, weshalb sie auch wohl mal ein beliebter Messager für Terroristen waren. Da haben sie dann aber eingegriffen. Mal sehen, was sie mit Nazis jetzt machen. Den Ruf haben sie also zurecht!
Sie halten halt Meinungsfreiheit auch für falsche Meinungen hoch. Das war Mal ein Ideal der Aufklärung, heute reicht es schon für pauschale Nazi Verleumdung.

Übrigens nutzt der Kindergarten meiner Tochter einen Telegram Channel als schwarzes Brett für alle Eltern.
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Felidae
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Felidae »

Stefan H. hat geschrieben: 14. Jun 2021, 10:38

Sie halten halt Meinungsfreiheit auch für falsche Meinungen hoch. Das war Mal ein Ideal der Aufklärung, heute reicht es schon für pauschale Nazi Verleumdung.
Klar, der Wunsch/Aufruf, andere Menschen zu lynchen, zu erschießen, ihnen Überlebenshilfe zu verweigern und rassistische/sexistische/homophobe Beleidigungen und Verunglimpfungen sind halt einfach nur Meinungen, die man pauschal als "Nazi" verleumdet.
Stefan H.
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Stefan H. »

Felidae hat geschrieben: 14. Jun 2021, 10:47
Stefan H. hat geschrieben: 14. Jun 2021, 10:38

Sie halten halt Meinungsfreiheit auch für falsche Meinungen hoch. Das war Mal ein Ideal der Aufklärung, heute reicht es schon für pauschale Nazi Verleumdung.
Klar, der Wunsch/Aufruf, andere Menschen zu lynchen, zu erschießen, ihnen Überlebenshilfe zu verweigern und rassistische/sexistische/homophobe Beleidigungen und Verunglimpfungen sind halt einfach nur Meinungen, die man pauschal als "Nazi" verleumdet.
Typische Twitter Verkürzung.
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Felidae
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Felidae »

Stefan H. hat geschrieben: 14. Jun 2021, 11:01
Typische Twitter Verkürzung.
Willst Du bestreiten, dass all das auf Telegram stattfindet?
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Andre Peschke
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Andre Peschke »

Felidae hat geschrieben: 14. Jun 2021, 11:02
Stefan H. hat geschrieben: 14. Jun 2021, 11:01
Typische Twitter Verkürzung.
Willst Du bestreiten, dass all das auf Telegram stattfindet?
Bitte back to topic. Das Thread soll nicht zu einer "wie böse ist Telegram"-Diskussion abgleiten. Wenn ihr das diskutieren wollt (und dann bitte auch differenzierter), macht einen neuen Thread im OT.
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Jochen Gebauer
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Jochen Gebauer »

Mastertronic hat geschrieben: 14. Jun 2021, 07:31Findet die WM nächstes Jahr dann auch ohne Dich statt, Jochen ?
Nun, es ist ein erheblicher qualitativer Unterschied, ob ich ein Turnier in einem menschenverachtenden Regime vor dem TV konsumiere oder ob ich Fan eines Vereins bin, der sich von diesem Regime finanzieren lässt und es im Gegenzug international hoffähig macht.

Die Argumentation "wenn man es so sieht, muss man ja auch ..." ist ein klassisches falsches Dilemma. Denn natürlich muss man nicht. Die Ethik erlaubt, ja erfordert gar qualitative Abstufungen im Einzelfall. Sonst ist sie keine Ethik, sondern Totalitarismus.
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Felidae
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Felidae »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 14. Jun 2021, 11:41
Mastertronic hat geschrieben: 14. Jun 2021, 07:31Findet die WM nächstes Jahr dann auch ohne Dich statt, Jochen ?
Nun, es ist ein erheblicher qualitativer Unterschied, ob ich ein Turnier in einem menschenverachtenden Regime vor dem TV konsumiere oder ob ich Fan eines Vereins bin, der sich von diesem Regime finanzieren lässt und es im Gegenzug international hoffähig macht.

Die Argumentation "wenn man es so sieht, muss man ja auch ..." ist ein klassisches falsches Dilemma. Denn natürlich muss man nicht. Die Ethik erlaubt, ja erfordert gar qualitative Abstufungen im Einzelfall. Sonst ist sie keine Ethik, sondern Totalitarismus.
Aber wird dieses Regime in dem Fall nicht dadurch hoffähig gemacht, dass die Zuschauenden trotzdem in gewohnter Menge zuschauen, sich deshalb auch für die Werbeindustrie das ganze genauso lohnt wie sonst auch, die Fernsehsender auch keine Einbusen haben etc. etc. etc.? Die Lehre daraus wäre dann doch für die FIFA, "Wir können die Deals mit diesen Staaten/Regimes durchaus machen - im schlimmsten Fall gibts davor bisschen schlechte Presse und Rumgemaule, aber nachher schauen ja doch alle zu und wir haben keine Nachteile"?
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Jochen Gebauer
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Jochen Gebauer »

Ich sage nicht, dass es moralisch korrekt ist, das Turnier zu verfolgen. Ich sage, es ist qualitativ etwas völlig anderes als sich vom Regime bezahlen zu lassen. Wenn ich in der Türkei Urlaub mache, ist das nicht deckungsgleich mit Propaganda für Erdogan.

Diese ethische Gleichmacherei von Dingen, die nicht gleich sind, führt letztlich zu exakt dem, was man vermeiden will. Denn dann kann sich jeder Einzelne immer wieder auf die Ultima Ratio zurückziehen, dass es schlechterdings unmöglich ist, sich jederzeit moralisch korrekt zu verhalten. Dann erlaubt man es z.b. den Bayern-Bossen, Quatsch a la "dann wollen wir doch Mal sehen, wie viele Fans die WM boykottieren" abzusondern, anstatt ihnen zu sagen, dass nicht einer dieser Fans Blutgeld an den Händen hat. Ethik ist keine Keule, sondern ein sehr scharfes Skalpell.
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Felidae
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Felidae »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 14. Jun 2021, 11:57 Ich sage nicht, dass es moralisch korrekt ist, das Turnier zu verfolgen. Ich sage, es ist qualitativ etwas völlig anderes als sich vom Regime bezahlen zu lassen. Wenn ich in der Türkei Urlaub mache, ist das nicht deckungsgleich mit Propaganda für Erdogan.

Diese ethische Gleichmacherei von Dingen, die nicht gleich sind, führt letztlich zu exakt dem, was man vermeiden will. Denn dann kann sich jeder Einzelne immer wieder auf die Ultima Ratio zurückziehen, dass es schlechterdings unmöglich ist, sich jederzeit moralisch korrekt zu verhalten. Dann erlaubt man es z.b. den Bayern-Bossen, Quatsch a la "dann wollen wir doch Mal sehen, wie viele Fans die WM boykottieren" abzusondern, anstatt ihnen zu sagen, dass nicht einer dieser Fans Blutgeld an den Händen hat. Ethik ist keine Keule, sondern ein sehr scharfes Skalpell.
Okay, danke. Ich verstehe, worauf Du rauswillst - bin mir aber noch unsicher, ob ich Dir da komplett folge. :)
Ich stimme Dir aber insofern zu, dass Differenzierung dringend generell viel mehr stattfinden sollte - allein, um auch vor Tatort-Schauspielern sicher zu sein, die eine Tatort-Einschaltquote mit einer Zustimmung zu ner Youtube-Aktion verwechseln. :ugly:

(Da mir selbst von André grade erst vorgeworfen wurde, zu undifferenziert geschrieben zu haben, dazu noch ein Satz, zur Einordnung: Die Feststellung, dass auf einer Plattform Nazidreck geduldet wird, kann meiner Meinung nach gar nicht differenziert betrachtet werden, das ist eine schlichte "ja" oder "nein"-Sache.)
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echtschlecht165
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von echtschlecht165 »

zetdeef hat geschrieben: 14. Jun 2021, 09:23 Also ich hab ja vor vielen Jahren meine Hype-Impfung bekommen:

Es gab da dieses Spiel, das sah immens besser aus, als die Vorgänger, es war größer, toller, besser!
Ich hab mir das nicht einfach nur zu Release gekauft, ich hab mir zusätzlich einen neuen Rechner und nen Monitor gekauft.
Ohne Tests abzuwarten, einfach hypen lassen und losrennen.

Das Spiel? Gothic 3.

Natürlich freue ich mich nach wie vor auf neue Spiele, aber immer mit einer gesunden Portion Skepsis dabei.
Rückblickend eine der wertvollsten Erfahrungen meines Lebens bis jetzt^^
haha , mein Hype Impfstoff hiess No Mans Sky.
Der Entwickler Sean Murphy fantasierte in schönen Worten und hochsympatisch über dieses Universum, dass "Prozedural" auf einen neues Level heben wird. Er schwärmte von eigens kreierter Chemie, mit eigenem Periodensystem, in dem ALLES möglich ist, und wo ich Dinge entdecken werde, die ich bisher nicht für möglich gehalten hätte.

Und dann erschien es: und man konnte hässliche Planeten mit unterschiedlicher Temperatur entdecken, und die revolutionäre Prozedurele Engine zeichnete sich dadurch aus, dass sie Penisförmige Tiere mit Haaren, oder Penisförmige Tiere mit Stacheln generieren konnte.'

Und dafür hatte ich Vollpreis bezahlt
In Stein gemeißelt
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Andre Peschke
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Andre Peschke »

echtschlecht165 hat geschrieben: 14. Jun 2021, 12:17und die revolutionäre Prozedurele Engine zeichnete sich dadurch aus, dass sie Penisförmige Tiere mit Haaren, oder Penisförmige Tiere mit Stacheln generieren konnte.'
:lol:

Würde ich es nicht kennen, würde ich es jetzt allerdings spielen wollen. ^^

Andre
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King_Arthur
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von King_Arthur »

Puh... so sehr wie ich gehypt war auf die Podcast-Folge, so sehr wurde ich leider enttäuscht. Okay gut... dass ich mich jeden Sonntag wie ein kleiner Schuljunge auf die neue "Auf ein Bier"-Folge freue ist dann mein eigens kreierter Hype. Aber trotzdem war die Folge schwere Kost. Das lange und weite Abschweifen in Themen wie Telegram und die rechte Szene war völlig offtopic und wirke generell seht planlos. Sorry für meine scharfen Worte, aber vielleicht ist sowas der Grund, wieso es aktuell eben nicht die (trotzdem verdienten) 5/5 Sterne-Bewertung gibt, da kann man die "Schuld" nicht am Hörer abladen lieber Andre ;)

Als ich an die Folge dachte, schwirrten in meinem Kopf solche Themen wie Duke Nukem Forever, Cyberpunk, No Man's Sky, WC3 Reforged etc. sprich Spiele, die von Außen gehypt wurden (egal ob Presse, Marketing...), aber auch Spiele, die im Laufe der Zeit (unerwartet) zum Hype wurden (Minecraft, Pokemon Go, Dark Souls Diaries). Von mir aus wäre auch ein Blick über den Tellerrand zum Game of Thrones- oder MCU-Hype okay... aber leider kam davon wenig in diesem Podcast vor. Vor allem da Jochen NFL-Fan ist und mit Patrick Esumes Buch "Believe the Hype" der Titel schon prädestiniert ist, es zumindest mal zu erwähnen, und das Phänomen "Hype" auch auf andere Bereiche zu übertragen.

Ich bleibe natürlich trotzdem als Backer erhalten und bin nun nicht mehr ganz so gehypt auf die kommende Folge ;)
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lolaldanee
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von lolaldanee »

Das einzige NEUE Spiel, das mir einfällt, bei dem ich zu hyped war, ist Pillars of Eternity
Das lag aber nicht am Spiel, das war sogar sehr gut, meine Erwartungen waren einfach auf dem Mond, basierend auf den vorherigen Spielen von Obsidian. Am Ende war Pillars das technisch DEUTLICH bessere Spiel, als die Vorgängerspiele, aber inhaltlich etwas weniger revolutionär
Interessanterweise war der Hype für Pillars aber am ENDE des Spiels sogar voll erfüllt. Pillars hat eines der besten Enden die Ich kenne, und genau so geil wie ich mir das ganze Spiel vorgestellt hatte, nur der Mittelteil des Spiels war eher so "meh"
Also insgesammt übertriebene Erwartung, aber am Ende tortzdem 100% glücklich, weil ausgerechnet das Ende der geilste Teil des Spiels ist

Ansonsten bin ich ständig bei Remasters zu gehyped... Ich weiß genau, dass ich bei einem Age of Mythology Remaster SOOO viel zu viel erwarten würde, einfach aus der Erinnerung wie unendlich geil ich das Spiel damals fand.
GoodLord
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von GoodLord »

@Floki: Naja, da sind wir ja wieder bei der Frage, ob es (aus Herstellersicht) überhaupt zu viel Hype geben kann oder ob z.B. NMS so nicht trotzdem letztendlich mehr Gewinn/Umsatz gemacht hat und es damit eben kein Fehler (aus ihrere Sicht) war.
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lolaldanee
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von lolaldanee »

ich bin 100% der Ansicht, dass es für den Hersteller nicht zu viel Hype geben kann
Selbst wenn ein Spiel massiv die Erwartungen enttäuscht, wird sich der Nachfolger noch besser verkaufen, als wenn gleich niemand vom ersten Spiel erfahren hätte :D
Voigt
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Voigt »

Mhm schwierig weil Hype ja nie alleine steht, sondern ja immer zu Relation zur Spielequalität.
Um SimCity 5 bestand ja schon ein recht großer Hype, alte Marke neu belebt, mit Multiplayer könnte cool werden. Dann Always-On, Server zum Release zusammengebrochen also war anscheinend schon beliebt, aber halt auch Frustration. Dann war das Spiel schlussendlich doch nicht so geil, und ich denke nicht dass wir SimCity 6 für die absehbare Zeit erwarten können.

Die Frage ist jetzt, hatte der Hype einen Einfluss darauf, oder liegt das jetzt nur daran dass Spiel halt im Endeffekt nicht gut genug war?
Oder sowas wie Imperator:Rome, wurde vor Release hochgelobt, die Fusion der besten Attritbute von verschiedenen Paradoxspielen, ist aber nach Release schnell komplett abgesoffen. Denke das hat jetzt erstmal ein Imperator:Rome 2 begraben, aber auch hier war Hype zumindest ein Teilproblem, oder lag es daran dass das Spiel nicht gut genug war.

Problem ist ja immer wenn ein Spiel dem Hype nicht gerecht wird, aber das bedeutet halt auch immer um Umkehrschluss das Spiel halt nicht so gut war. Daher schwierig den Einfluss des Hype der enttäuscht wurde zu konkretisieren.
Mastertronic
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Re: Runde #323: die Anatomie des Hype

Beitrag von Mastertronic »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 14. Jun 2021, 11:41
Mastertronic hat geschrieben: 14. Jun 2021, 07:31Findet die WM nächstes Jahr dann auch ohne Dich statt, Jochen ?
Nun, es ist ein erheblicher qualitativer Unterschied, ob ich ein Turnier in einem menschenverachtenden Regime vor dem TV konsumiere oder ob ich Fan eines Vereins bin, der sich von diesem Regime finanzieren lässt und es im Gegenzug international hoffähig macht.

Die Argumentation "wenn man es so sieht, muss man ja auch ..." ist ein klassisches falsches Dilemma. Denn natürlich muss man nicht. Die Ethik erlaubt, ja erfordert gar qualitative Abstufungen im Einzelfall. Sonst ist sie keine Ethik, sondern Totalitarismus.
Hmmh, wollte jetzt eigentlich gar keine Ethik-Diskussion a la Aristoteles lostreten oder Dir eine Denkweise vorschreiben, sondern einfach nur hören wie weit Du mit Deinem "Quatar Ban" gehst . Die Frage hast Du ja gar nicht klar beantwortet, aber ich entnehme Deiner Antwort, dass WM gucken wohl OK wäre - nur wir Bayern Fans fahren mit Blutgeld an der Hand in die Hölle.. aber tun wir das aus Sicht eines Frankfurt Fans nicht eh schon - da macht Quatar den Kohl auch nicht mehr fett.. :D

Denke die Abwägung von wirtschaftlichen und ethischen Interessen ist in Gänze ein sehr heißes Eisen. Fast alle Unternehmen arrangieren sich da zu Gunsten der Wirtschaftlichkeit. Jeder kauft chinesische Produkte, Rohstoffe kommen zum Großteil aus Rußland oder dem arabischen Raum - In all diesen Ländern/Regionen wird Menschenrecht mit Füßen getreten und es bleibt bei vorsichtigen Ermahnungen seitens der Wirtschaft und der Politik. Wenn man an die Anzahl der vollzogenen Todesstrafen, Polizeigewalt, Capitol Sturm, den ehemaligen Präsidenten, Waffengesetze etc. denkt kann man da ja fast auch noch die USA mit in die Verlosung nehmen... Nur die ganz großen "Schurkenstaaten" a la Nordkorea werden mit breiter Brust gebannt, aber da ist ja auch wirtschaftlich nix zu holen..

Sofern wir ethisch handeln würden, so wie Du auch von den Bayern forderst & die Wirtschaftsbeziehungen/Finanzierungen zu/von diesen Ländern und den Unternehmen dieser Länder abbrechen/ablehnen, wären wir vermutlich relativ zeitnah als Exportnation beim GDP von Angola oder so angekommen. Diese Tatsache soll das Vergehen der Bayern in diesem Fall nicht schmälern, aber will man das ? Befürchte einen Tod muss man hier wohl leider sterben.
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