Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

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HerrReineke
Archduke of Banhammer
Beiträge: 2124
Registriert: 6. Apr 2018, 12:03

Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von HerrReineke »

Fand die Folge auch sehr gut. Da ich auch kein Problem mit der Länge des Podcasts habe empfand ich die vier besprochenen Texte auch von der Anzahl als ganz angenehm. Genug Unterschiedliches und immer wieder neue Perspektiven und Ansätze; gleichzeitig wenig genug, dass man auch als Hörer noch gedanklich mitkommt. Gerade auch der Blick in ein englischsprachiges Magazin und aus der Gamesbranche heraus mit SPON fand ich hierbei sehr spannend.

Die Aufteilung, die Überschriften und Anreißer / Einstiege direkt gegenüberzustellen sowie zu vergleichen und danach die restlichen Texte eher nacheinander abzuschließen fand ich super, das kann gerne so beibehalten werden.

Mein Vorschlag für eine der nächsten Folgen: My Memory of us. Das Spiel bietet sich für eine Blattkritik finde ich besonders an, weil es sehr divers besprochen wurde und man hier glaube ich besonders schön Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausstellen kann, z.B. mit folgenden Artikeln:
Artikel in der FAZ: https://www.faz.net/suche/videospiel-my ... 46618.html
Artikel in der Washington Post: https://www.washingtonpost.com/arts-ent ... ffputting/
Review bei Gamepot: https://www.gamespot.com/reviews/my-mem ... 0-6417007/
Test bei Gamersglobal: https://www.gamersglobal.de/test/my-memory-of-us

Das wäre jetzt meine Auswahl: Zweimal deutsch, zweimal englisch. Je Sprache einmal aus dem "klassischen" Games-Journalismus und einmal einer großen, "klassischen" Zeitung. Gibt aber z.B. auch noch diese ziemlich kurze Review bei Maniac: https://www.maniac.de/tests/my-memory-o ... -test-ps4/ einen Test bei gamereactor https://www.gamereactor.de/my-memory-of-us-kritik/ oder - zumindest mir vorher vollkommen unbekannt - bei windowsunited unter https://windowsunited.de/xbox-one-test-my-memory-of-us/ und sicherlich auch noch einige mehr.
Quis leget haec?
Necro_JiL
Beiträge: 27
Registriert: 27. Apr 2019, 08:48

Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von Necro_JiL »

Nach der Weltherrschaft dachte ich, das Format klingt nicht gerade interessant, aber man lässt sich ja gerne vom Gegenteil überzeugen: Die ganze Diskussion über die verschiedenen Blickwinkel, Zielgruppen etc. die die verschiedenen Magazine haben und wie sich das im Text niederschlägt (bzw. Eure interpretation dessen) fand ich sehr interessant. Die Struktur und der Umfang haben mir auch sehr gut gefallen, das erst die Titel verglichen, dann die "Einleitungen" und dann die Texte hat irgendwie einen sehr guten Überblick gegeben, sodass man sich das ganze sehr gut anhören konnte ohne die Texte gelesen zu haben. Das ganze hat also auch mir, als jemand der so gut wie nie Spieletests, liest sehr gut gefallen.

Vielleicht bietet sich ja in Zukunft mal eine Spinoff-Folge an, in der ihr über Videoessays, also z.B. Youtube-Tests redet. Ich stell mir ziemlich interessant vor, was diese veränderung des Mediums, wo ja trotzdem noch ein vorgefertigter Text vorgetragen wird für einen effekt auf die Texte hat. Nur so als kleiner Vorschlag, vielleicht könnt ihr ja was cooles daraus machen. Bis dahin bin ich erstmal gespannt auf Folge 2.
Pixelbuster
Beiträge: 1
Registriert: 30. Jun 2021, 14:40

Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von Pixelbuster »

So langweilig das Format für mich erst klang, umso mehr finde ich mich in vielen Thesen wieder, nachdem ich die Folge durchgehört habe.
Selbst schreibe ich Online für unser vergleichsweise kleines Medium, dich viele der genannten Punkte kamen mir mehr als bekannt vor. Ich nenne einfach mal ein paar Punkte, inklusive meiner Meinung dazu.

- SEO optimierte Texte: ohne geht es heutzutage leider nicht, ich habe mir ein grosses Basiswissen mittlerweile selbst angeeignet. Wenn man das Schreiben als Hobby und nicht Hauptberuflich macht, hat man für gewöhnlich keinen SEO Beauftragten. Vieles geschieht per Trial and Error.

- Clickbait Überschriften: Eine Überschrift darf schon neugierig machen, jedoch sollte dann auch irgendwie ein Bezug im Text dazu hergestellt werden. Abseits einiger Magazine wird Clickbait ja zum Beispiel gerne von sogenannten "Youtubern" genutzt. So etwas macht für mich die Autoren/Personen direkt unglaubwürdig und unseriös.

-Einleitungen: Ein sehr interessantes Thema. Bei meinen Texten brauche ich meist für die Einleitung am längsten. Selbst wenn es nur ein Fünfzeiler ist. Ich Versuche möglichst interessante Infos zum Publisher oder Produkt in eine knappe Einleitung zu packen, die beim Leser eine Erwartungshaltung triggert für den Test. Ob diese Erwartung dann auch gestützt wird, hängt natürlich immer vom jeweiligen Test dann ab.

Publisher nach dem Mund reden/Blacklisting: Ein Thema was uns als kleine Online Publikation auch sehr beschäftigt hat. Mittlerweile ist es uns fast egal, wie die Publisher über uns denken. Wir sind nicht abhängig von ihnen, da wir unsere Seite als Hobby betreiben. Wir haben es auch schon zu spüren bekommen und stehen bei einigen Publishern, sowie Hardware Firmen auf der Blacklist. Das wird einem natürlich nicht direkt vom Gegenüber mitgeteilt, jedoch wenn man keine Antworten mehr auf Mails bekommt oder man komplett ignoriert wird nach einem kritischen Artikel, kann man seine Schlüsse ziehen. Hier wäre eurerseits vielleicht Interessant Artikel zu kleineren Titeln zu vergleichen. Hier Besteht nicht so sehr die Gefahr, das Artikel "künstlich" geschönt geschrieben werden. Denn was interessiert es z.B. Kotaku oder Gamestar, wenn sie der kleine Schwedische Indie Publisher Blacklisted, bzw. ob dieser das überhaupt wagen wird.

-Verteidigungshaltung: Ein Thema was mich ebenso oft betrifft. Leser die mit der Meinung des Autors nicht gleicher Meinung sind, werden oft persönlich. Sind die Leser dann auch noch Fanboys des Spiels, wird es noch schlimmer. Beleidigungen, Anschuldigungen, all das prasselt in den Kommentaren auf einen nieder. Wann hat die Gesellschaft angefangen so toxisch zu werden?

-Ansprache der Leser: Ich bin auch ein Freund der direkten Ansprache. Schließlich schreibt man hier über ein Medium, was Freude bringen soll und nicht über eine politische Abhandlung. Viele Artikel wirken zu unpersönlich und steif, ohne die direkte Anrede. Das Jonglieren zwischen man und ich muss man natürlich können, jedoch für mich persönlich das beste Stilmittel was ich im Videospiel Journalismus finde.

- Artikellänge: Ich bin jemand der gerne versucht viele relevante Informationen in kompakte Texte zu packen. Viele Tests auf 4Players oder ähnlichen Medien sind mir oftmals zu lang, gerade in Bezug auf AAA Titel.

Gerne mehr von dem Format. Es hat mir sehr gut gefallen, die Länge war auch vollkommen ok. Solltet ihr eure Androhung wahr machen und auch kleinere Publikationen analysieren, würde ich mich sogar zur Verfügung stellen, um euch Rede und Antwort stehen, sofern ihr eine meiner Publikationen als würdig erachtet.
rammmses
Beiträge: 265
Registriert: 28. Okt 2016, 20:05

Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von rammmses »

Die Formatidee finde ich spannend. Zum Hören aber nicht so einfach, glaube man müsste vorher die Artikel selbst lesen, um das alles nachvollziehen zu können. Insgesamt finde ich es auch etwas zu detailliert und "überanalytisch", denn wie bisweilen auch anklingt sind das nicht die wichtigsten und durchdachtesten Texte der Welt, bei Spiegel sind Videospielrezensionen nur ein Nachgedanke, bei Gamestar und co. sind die Testvideos viel wichtiger. Ansonsten halt wie erwartet der essayistische Ich-Stil im englischsprachigen Raum und der eher trockene, distanzierte Beschreibungs-Stil aus Deutschland und entsprechend weniger Handwerk bei schlecht bezahlten freien Autoren.
Was wäre interessanter? Also ich habe mir sowas vorgestellt, wie ein Vergleich von Argumentationen, also etwa bei Metacritic die weit auseinander liegenden Artikel nehmen und mal schauen, woran das liegt und ob das jeweils gut nachvollziehbar ist. War ja hier auch dabei, aber man muss es halten finden, da etwa die Analysen der verschiedenen mal mehr mal weniger zügig hingerotzten Einleitungen wenig gewinnbringend für mich sind.
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Textsortenlinguistik
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von Textsortenlinguistik »

Auch wenn Jochen sicher mehr Erfahrung vorzuweisen hat, ist das Gespräch imho angenehmer zu hören, wenn sich trotzdem beide auf Augenhöhe unterhalten. Ein wiederholt auftretendes "Sehr gut beobachtet Dom, das habe ich mir auch aufgeschrieben" wirkt auf mich auf eine unangenehme Weise belehrend. So mein subjektiver Eindruck.

Insgesamt gefällt mir das Konzept des Prototyps sehr gut, ich überlege nur noch, ob ich einen noch spielbezogeneren Schwerpunkt des Vergleichs bevorzuge. Das Handwerkszeug des Spielejournalismus trägt langfristig nicht.
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Otis
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von Otis »

Finde das Konzept interessant und auch die Folge an sich, gerade weil hier nicht irgendwelche Hansel senfen, sondern Fachleute, die selber schon Spielepresse inkl. Tests geschrieben haben. Als Verbesserungsvorschlag: das Spiel, um das es geht, im Vergleich zu den besprochenen Texten mehr einbeziehen. Das geht natürlich nur, wenn die Texte auch konkrete Aspekte oder Szenen des Spiels benennen und nicht nur allgemeine Aussagen treffen.

Ihr habt auch etwas angesprochen, was ich schon lange nervig finde: viele Redaktionen klatschen einfach die Bilder vom Hersteller in ihre Tests und ich denke nur immer wieder: "Ihr Dampfbananen seid nicht dafür da, deren PR-Material für die zu verbreiten. Zeigt mir gefälligst, was Ihr für zeigenswert haltet und was zu Eurem Text passt." Welchen Mehrwert haben die Bilder in Eurem Test, wenn ich genau die selben überall im Netz sehe? Keinen. Dann könnt Ihr sie auch weglassen.

Hat mich gefreut, dass Ihr nicht nur auf die Texte, sondern eben auch die Bilder eingegangen seid.
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derFuchsi
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von derFuchsi »

Cooles Format, danke für die Idee Dom :clap:
Ich habe auch nichts groß auszusetzen, die Länge passte und die Artikelmenge auch, war sehr lehrreich. Zum Beispiel die Auswirkungen vom Online-Journalismus auf Artikel und wie man sowas im Heft anders geschrieben hätte wie etwa das mit der Artikel-Zusammenfassung am Anfang oder Überschriften und sowas.
Ich wünschte jemand würde sich mal die Zeit nehmen so etwas in schriftlicher Form auszuarbeiten. Also einen klassischen Heftartikel schreiben oder einen bestehenden nehmen und das ganze nochmal schreiben wie man es heute für online macht und die Unterschiede und deren Hintergründe dazu aufzeigen. Nur mal so eine Idee die mir beim anhören im Kopf herumspukte.

Nur einen Wunsch hätte ich. Einen Euro in die Kaffeekasse für jedes mal wenn Dom "spannend" sagt. In jedem Podcast mit Dom gefühlt 50 mal dieses "spannend" :roll:
Macht mal einen Podcast mit Dom und verbietet ihm für diese eine Folge das Wort "spannend" zu benutzen, das wäre ein Spaß :D
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Gamer since ~1987 (C64 C / A 2000 / A1200 / PC)
Sanity Assassin
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von Sanity Assassin »

derFuchsi hat geschrieben: 30. Jun 2021, 20:10 Nur einen Wunsch hätte ich. Einen Euro in die Kaffeekasse für jedes mal wenn Dom "spannend" sagt. In jedem Podcast mit Dom gefühlt 50 mal dieses "spannend" :roll:
Macht mal einen Podcast mit Dom und verbietet ihm für diese eine Folge das Wort "spannend" zu benutzen, das wäre ein Spaß :D
Er kann ja stattdessen "bemerkenswert" sagen.
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tidus89
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von tidus89 »

Hervorragende Folge, trifft genau meinen Geschmack. Ich hatte beim Lesen vom Gamestar und 4Players Test die gleichen Eindrücke wie ihr und jetzt habe ich von euch noch eine richtig schöne Analyse bekommen, die meine Eindrücke erklärt.

Das ist der Content, den man woanders nicht bekommt und für den ich Abonnent bin.
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Leonard Zelig
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von Leonard Zelig »

Mir hat der Podcast auch gut gefallen. Interessanterweise rechtfertigt sich die M!Games im Editorial der aktuellen Ausgabe für ihren Test zu Resident Evil: Village. Der Vorwurf der Leser:innen ist, dass der Test zu viel gespoilert hat. Die M!Games schreibt, dass ihr Test zwei Wochen nach Release des Spiels erschienen sei und daher viele Fans den Titel zu dem Zeitpunkt schon durchgespielt hätten. Außerdem sei die Story sowieso nur auf "Groschenheft"-Niveau. Sie schreiben "Wir fanden es für die Begründung unserer Bewertung essenziell, bestimmte Spielsituationen und auch gewisse erzählerische Wegmarken zu beschreiben." Ich habe Resident Evil: Village nicht gespielt, aber mir fallen Spiele ein, deren Reviews darunter gelitten haben, dass auf Spoiler verzichtet wurde. Bei The Last of Us 2 muss man die Szene am Anfang nicht zwingend erwähnen, aber der Wendepunkt in der Mitte des Titels ist zu bedeutend um ihn zu ignorieren.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Heretic
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von Heretic »

derFuchsi hat geschrieben: 30. Jun 2021, 20:10 Nur einen Wunsch hätte ich. Einen Euro in die Kaffeekasse für jedes mal wenn Dom "spannend" sagt. In jedem Podcast mit Dom gefühlt 50 mal dieses "spannend" :roll:
Macht mal einen Podcast mit Dom und verbietet ihm für diese eine Folge das Wort "spannend" zu benutzen, das wäre ein Spaß :D
Ich bin also nicht alleine... :mrgreen:

Dom ist damit aber nicht alleine. Der inflationäre Gebrauch des Wortes "spannend" sticht mir auch regelmäßig in Gamestar-Überschriften oder in Podcasts ins Auge/Ohr. Ist das so ein SEO-Ding..?
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Jon Zen
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von Jon Zen »

Sehr gutes Format, sehr gute Folge. Durch die Folge bekomme ich Lust mir selbst ein paar Tests von unterschiedlichen Seiten durchzulesen.
Mir fallen keine nennenswerte Kritikpunkte auf. Angemessene Zeit (habe es nicht am Stück gehört), kein Leerlauf, 3-4 Tests passen dazu wunderbar. Weiter so!
Eine der besten The Pod Folgen.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
Otis
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von Otis »

Leonard Zelig hat geschrieben: 30. Jun 2021, 20:55Interessanterweise rechtfertigt sich die M!Games im Editorial der aktuellen Ausgabe für ihren Test zu Resident Evil: Village. Der Vorwurf der Leser:innen ist, dass der Test zu viel gespoilert hat. Die M!Games schreibt, dass ihr Test zwei Wochen nach Release des Spiels erschienen sei und daher viele Fans den Titel zu dem Zeitpunkt schon durchgespielt hätten. Außerdem sei die Story sowieso nur auf "Groschenheft"-Niveau. Sie schreiben "Wir fanden es für die Begründung unserer Bewertung essenziell, bestimmte Spielsituationen und auch gewisse erzählerische Wegmarken zu beschreiben."
Zwei echt schwache Argumente. Die M!Games weiß auch nach zwei Wochen erstens gar nicht, wieviele Leser des Tests schon bis zu welcher Stelle oder überhaupt gespielt haben, und zweitens wäre das explizite Erwähnen von Spoilern dann erst recht unnötig, wenn man meint, die meisten wüssten ja schon, was man meint. Und auch ein Groschenheft braucht man nicht zu spoilern. Zugegebenermaßen sind die Spoiler zu REVIII nicht allzu aufregend, ich finde aber, dass das eine Entscheidung ist, die man gefälligst nicht für andere zu treffen hat. Wüsste auch nicht, was an REVIIIs Story in einem Test unbedingt erwähnt werden müsste. Zur Not kann man immer noch einen separaten Spoilerartikel schreiben, wenn man die Geschichte ausdiskutieren zu müssen meint.
Bei The Last of Us 2 muss man die Szene am Anfang nicht zwingend erwähnen, aber der Wendepunkt in der Mitte des Titels ist zu bedeutend um ihn zu ignorieren.
Kommt darauf an, was für einen Test man schreibt. Die meisten Magazine verfassen eher keine "literarische Analyse" o.ä., sonder erzählen nur, wie sie das Spiel fanden. Dafür braucht’s keine Details, kann man alles umschreiben. Selbst wenn man ein Argument hat, was zwingend Spoiler benötigt, um behandelt werden zu können, sehe ich keinen Grund, warum man Spoiler nicht entweder separat, versteckt oder mit deutlicher Vorwarnung behandeln kann, auch nicht bei einem Twist wie in TLOU2.

Naja, ist bisschen offtopic, schätze ich. Wäre aber bestimmt für einen kommenden Podcast dieses Formats interessant, sich mal anzuschauen, wie und was und ob welche Tests zu einem Spiel gespoilert haben und wie nötig das im Nachhinein für die Argumentation im Test erscheint. (The Pod kommt vielleicht auch eher an Infos, welche Auflagen dafür vom Publisher gegeben wurden, was erwähnt werden darf und was nicht.)
qxtc
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von qxtc »

Fand die Folge sehr gut und möchte bitte mehr davon. :-)
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DrRandom
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von DrRandom »

Textsortenlinguistik hat geschrieben: 30. Jun 2021, 18:01 Auch wenn Jochen sicher mehr Erfahrung vorzuweisen hat, ist das Gespräch imho angenehmer zu hören, wenn sich trotzdem beide auf Augenhöhe unterhalten. Ein wiederholt auftretendes "Sehr gut beobachtet Dom, das habe ich mir auch aufgeschrieben" wirkt auf mich auf eine unangenehme Weise belehrend. So mein subjektiver Eindruck.
Das perfekte Gegenmittel dazu kann man in den "Heft in die Hand"-Folgen mit Jochen und Christian hören.
Dort haben die beiden sich immer fortwährend gegenseitig für ihre guten Beobachtungen gelobt.

Deshalb hier der Tipp an Dom: Für jedes Mal, das Jochen dich in der nächsten Folge belehrend lobt, einfach bei der nächsten Gelegenheit belehrend zurückloben. "Sehr gut beobachtet Jochen, das habe ich mir auch aufgeschrieben!" :lol:
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lolaldanee
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von lolaldanee »

War erwartetermaßen ein schöner Podcast, obwohl das Spiel so uninteressant ist, ein bisschen Medienkritik mit Jochen geht immer.
Der arme Valentin, an dessen Text habt ihr euch ja ganz schön abgearbeitet.
Und btw, ich bin mir sicher NIEMAND der Leser hat jemals länger als 0 Sekundne über "Rastlos durchs Horrordorf" nachgedacht, diese Art von Dinge interessieren nur Menschen, die sowas schreiben. Artikeleinstiege werde doch sowieso gnadenlos überbewertet. :mrgreen:

Darf ich mich mal über ein Pet Peeve von mir aufregen? Die Gamestar hatte ja früher über ihren Tests einfach die Titel der Spiele. Das war gut. Die PC Games hatte eben irgendwelche solche "prägnanten" Beschreibungen wie "Rastlos durchs Horrordorf". Das war schlecht. Irgendwann hat die GameStar das von der PC Games übernommen. Das war sehr schlecht. Man musste immer erst mal rumsuchen um welches Spiel es eigentlich geht, anstatt es auf den ersten Blick zu sehen, schreckliche Entscheidung. Zusammen mit den Abschaffung der Genre-Startseiten meiner Meinung nach die schlechteste inhaltliche Änderung der GameStar (Heft) Geschichte buuuuh!
Marcari
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von Marcari »

Zuerst ein Lob, das war ein sehr schöner Podcast.
Ich glaube das Format funktioniert besonders gut, wenn die Artikel zu stark unterschiedlichen Urteilen kommen. Das macht es umso spannender die Argumentation der Autorinnen/Autoren nachzuvollziehen, aus denen sie die Bewertung herleiten. Alternativ ist es auch interessant Berichte zu vergleichen, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten.

Hier wurde versucht beides zu beleuchten. Es wurden bspw. Fachmagazine verglichen, die stark in der Wertung auseinandergehen und diese wiederum mit dem Artikel eines Nachrichtenmagazins. Ich könnte mir vorstellen, dass die Fokussierung auf eine der beiden Unterschiede besser funktionieren könnte, zumal dann vielleicht nur 2-3 Artikel verglichen werden müssen, diese dafür aber etwas detaillierter.

Für welche Variante man sich dann entscheidet ist sicherlich abhängig vom besprochenen Spiel. Beispielsweise ist ein Vergleich zwischen Fach- und Nachrichtenmagazin sicher interessanter, wenn es um den nächsten Military-Ego-Shooter geht, der sich auch noch reale Konflikte zum Vorbild nimmt. Hingegen ist bei einem Resident Evil VIII besonders der Vergleich der Fachpresse spannend, da die Wertungen hier stark variieren.

Ansonsten finde ich, dass das Format schon mit der ersten Folge auf einem guten Weg ist, gerne mehr davon.
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Felidae
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von Felidae »

Toller Prototyp!

By the way, mal allgemein: Dass Ihr Euch Dom geschnappt habt, war eine der besten Ideen, die Ihr je hattet. Jede:r sollte einen Dom haben. <3
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derFuchsi
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von derFuchsi »

Der Unterschied Gamestar früher (Die höhere Experten-Instanz) und heute (Einer von "uns") war übrigens auch sehr schön erläutert, sehr interessant :clap:
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Gamer since ~1987 (C64 C / A 2000 / A1200 / PC)
Sanity Assassin
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Re: Blattkritik: Resident Evil Village (Prototyp)

Beitrag von Sanity Assassin »

Was ich noch auffällig fand, war Jochens Begeisterung für selbstgemachte Screenshots. Von mir aus könnten die aus solchen Texten völlig weg, wenn ich wissen will, wie das Spiel in Aktion aussieht, schaue ich mir Videos an. Der einzige Mehrwert, den ich bei Screenshots sehe, sind entweder interaktive Elemente (die Gamestar experimentiert da seit einer Weile mit einigen spannenden Sachen) oder ein gelungener Gag in der Bildunterschrift. Aber beim Lesen eines Textes überspringe ich die, ohne sie anzuschauen.
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