Seite 2 von 2

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Verfasst: 29. Mai 2016, 17:44
von christianneffe
Malvitus hat geschrieben:Ich fand die Folge wie die Staffel außergewöhnlich meh. Das mag daran liegen, dass ich als Buch Verfechter bei jeder zweiten Szene sage: "Ja okay, und was passiert wirklich? Das macht so ja gar keinen Sinn". Gerade Littlefinger und Sansa sind mittlerweile nichtmehr ernst zu nehmen, wenn man die Bücher kennt. Die ganze Staffel 5 ist ja Sansa so nie zugestoßen, weswegen ich immer so einen komischen Beigeschmack bei der Serie habe.
Das ist interessant, denn du bist der erste, von dem ich so etwas höre. Ich habe in meinem Bekanntenkreis einige Leute, die die Bücher gelesen haben und lieben und die dennoch von den neuen Entwicklungen in der Serie (also vor allem der aktuellen Staffel) begeistert sind.
Malvitus hat geschrieben: Interessant, dass die, die die Bücher gelesen haben die ganze Zeit die Klappe gehalten haben und umgekehrt jetzt durch diesen Riesenhype alles "gespoilert" bekommen.
Das würde ich nicht so pauschalisieren. Der Großteil mag sich mit Spoilern zurückgehalten haben, aber viele haben auch mehr oder minder drauf los gespoilert. Ist mir selbst ein paar mal passiert.
Aber trotzdem tun mir die Buchfans schon leid, da sie jetzt quasi dazu gezwungen sind, die Serie zu schauen. Ich persönlich habe mir ja vorgenommen, die Bücher erst zu lesen, wenn alle raus sind - falls das irgendwann noch passieren sollte. Aber ich habe keine Lust, mich durch so viele Seiten zu kämpfen, nur um dann vor einem offenen Ende zu stehen. Und den Mehrwert, den ich auf der Strecke bis dahin hätte, ist es mir dann doch nicht wert.
So toll ich es finde, dass sich Sansa in nur 5 Episoden (!) vom Daueropfer zur führenden Figur im Norden gewandelt hat, so sehr kann einem aber auch schwindelig werden, wie krass die Autoren das Ruder nun rumdrehen.
Ich finde diese Entwicklung gar nicht so sprunghaft, das hatte sich in den letzten Staffel schon immer ein subtil angekündigt, nur war Sansa da ständig in der Gewalt von irgendwelche gewaltätigen oder irren Leuten, von denen sie permanent klein gehalten wurde. Jetzt endlich schwebt sie mal nicht in direkter Gefahr, weshalb sie endlich aus sich "herausgehen" kann. Das, was sich hier also lange Zeit angedeutet hat (zumindest meinem Empfinden nach) zeigt nun endlich seine Auswirkungen auf die Charakterentwicklung, wie es ja schon so oft geschehen ist, siehe der Hound, Theon, Littlefinger, ets.

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Verfasst: 28. Jun 2016, 13:53
von Dostoyesque
GUESS WHO'S BACK

https://www.youtube.com/watch?v=ek2O6bVAIQQ

Sehr schönes Video. Zeigt aber nur ein Problem der Serie im Vergleich zu den Büchern auf.

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Verfasst: 28. Jun 2016, 15:19
von tobias
Da der Titel auch von Spielen spricht:

Das beste GoT/ASoIaF ist meiner Meinung nach der Mod A Game of Thrones für Crusader Kings II. Diesen findet man hier.

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Verfasst: 28. Jun 2016, 17:15
von lipt00n
Nachdem ich die ersten 8 Folgen der Staffel ja eher so "gähn" fand, muss ich sagen, dass mir die letzten beiden Folgen gut gefallen haben. Es gab ja viel Kritik darüber, dass sich die Handlung nun überschlägt -aber alles was passierte, hat sich ja schon vor Ewigkeiten abgezeichnet. Ich bin um das angezogene Erzähltempo überhaupt nicht böse. Darüber hinaus hatte ich seit Lost nicht mehr solche Genugtuung bei Serientoden empfunden, das war großartig :P

Ich warte nun auf die Hochzeit von Jon und Daenerys in der übernächsten (oder überübernächsten) Staffel und den damit einkehrenden Frieden und Glückseligkeit. :D

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Verfasst: 28. Jun 2016, 17:28
von Heretic
Hat hier jemand das Telltale-Spiel gespielt? Ich war positiv überrascht, obwohl die Story nur eine Art "Best of" der Serie darstellt (war ja bei The Walking Dead nicht anders). Die Atmosphäre fand ich aber sehr gelungen. Ich war schon ein bisschen traurig, als
SpoilerShow
meine Mira, die ich liebevoll zur leicht intriganten Bitch aufgebaut habe, am Ende ihren Kopf verlor. :mrgreen:
Ich frage mich nur, ob die teilweise seltsam ausgefranst wirkenden Hintergründe einem Grafikbug oder einem Grafikeffekt geschuldet sind...

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Verfasst: 28. Jun 2016, 17:51
von lipt00n
Ich war von dem Spiel maßlos enttäuscht. Bin jetzt mal so frei, meine eigene Steamrezension zu kopieren:

Ich versuche mich kurz zu fassen, denn das macht das Spiel ja auch meistens.

Was Telltale hier abgeliefert hat, enttäuscht mich maßlos. Ich habe "The Walking Dead" damals verschlungen, "The Wolf Among Us" aber nie gespielt, meine Erwartungen orientierten sich deshalb an TWD. Als großer Serienfan freute ich mich auf ein paar Stunden voller spannender Erzählstränge im GoT Universum.

Der sehr schlauchige Einstieg wird zum sehr schlauchigen Hauptteil und endet im sehr schlauchigen Ende. Ich habe nie wirklich das Gefühl, das meine Entscheidungen eine wichtige Rolle spielen. Noch schlimmer: Ich bekomme nicht mal das Gefühl, wirklich selbst spielen zu dürfen. Denken erst recht nicht.

Folgt TWD noch dem Muster, den Spieler in Schlauch-Schleusen an Orte zu führen, in denen man sich frei bewegen und reden und Dinge kombinieren/Rätsel lösen darf (Motel, Drugstore, Farm, Zug, usw.), verzichtet man auf diese Gameplayelemente komplett. Das Spiel besteht aus einer Aneinanderreihung von Dialogen und Quicktime-Events. That's it. In den wenigen Szenen, in denen ich mich tatsächlich mal bewegen kann, erinnert die Bewegungsfreiheit an ein Call of Duty: Anstatt "Drücke Maus 1 um dich abzuseilen" steht hier allerdings "Drücke W um nach vorne zu gehen" während alle anderen Tasten ohne Funktion bleiben und man nichts anderes machen kann, außer nach vorne zu gehen.
An ein oder zwei Stellen im Spiel darf man tatsächlich mal zwischen mehreren klickbaren Hotspots wählen und sich an jedem Bildschirmrand 2-3m hinausbewegen. Über ein stumpfes "Das Spiel geht erst weiter, wenn du alle Spots angeklickt hast" in wählbarer Reihenfolge, war es das aber auch schon wieder mit "Freiheiten" im Gameplay.

Die Storyline ist typisch GoT, wer die Serie und ihre Ungerechtigkeiten mag, der wird auch hier zufrieden sein. Mich entließ das Spiel dennoch total unbefriedigt und mit einem "Wieso habe ich das überhaupt gespielt" Gefühl, weil das Spiel/die Story den Spieler am Ende nicht belohnt. Das mag zwar für GoT sehr passend sein, für ein Computerspiel ist das aber sehr unpassend.

Mein Fazit: Es ist eine klickbare Ansammlung von Miniepisoden, gestraffter denn je, befreit von allem, was den Stempel "Gameplay" verdienen könnte. Wer sich noch an "Fahrenheit" aka "Indigo Prophecy" erinnern kann: Diesem Spiel warf man lange vor, nur ein Film mit Quicktime Events zu sein, verglichen mit GoT bietet es aber ungeahnten Bewegungsfreiheit.
Das Spiel ist so simpel gehalten, man könnte es mit einer 6-Tasten Fernbedienung spielen. Und genau darauf zielt es wohl auch ab: Den unglaublichen Casual-Casual-Casual Seriengucker abzumelken, der sonst außer Solitaire und Candy Crush mit digitaler Spieleunterhaltung nichts zu tun hat.

Sorry, Telltale. Das war dann eher nichts für mich.

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Verfasst: 28. Jun 2016, 18:55
von Heretic
lipt00n hat geschrieben:Ich war von dem Spiel maßlos enttäuscht. Bin jetzt mal so frei, meine eigene Steamrezension zu kopieren:
[...]
Ehrlich gesagt kann ich nicht ganz nachvollziehen, was dir an TWD gefallen hat, wenn dir GoT so zuwider ist. Die typische Telltale-Formel benutzen beide. Ob man jetzt sechs oder drei Meter weit gehen kann und vier statt acht Hotspots pro Bildschirm anklicken kann, macht für mich keinen großen Unterschied. Mittlerweile sollte doch jeder mitbekommen haben, wie der Hase bei Telltale läuft. Ich verstehe nicht, wie man sich da noch über sich kaum auswirkende Entscheidungen und fehlende Interaktionsmöglichkeiten echauffieren kann. Das einzige, was bei dieser Art Spiel zählt, ist die Geschichte und die Atmosphäre. Ich hätte zwar nichts gegen das ein oder andere kleine Rätsel - wenn es nicht den Erzählfluss bremst. Auf lange Laufwege kann ich heutzutage ebenfalls verzichten.

Mist, schon wieder die Adventure-Diskussion... :mrgreen:

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Verfasst: 28. Jun 2016, 22:22
von Nachtfischer
lipt00n hat geschrieben:Folgt TWD noch dem Muster, den Spieler in Schlauch-Schleusen an Orte zu führen, in denen man sich frei bewegen und reden und Dinge kombinieren/Rätsel lösen darf (Motel, Drugstore, Farm, Zug, usw.), verzichtet man auf diese Gameplayelemente komplett.
Naja, TWD hat sich aber genau deshalb auch in vielen Fällen komplett der Lächerlichkeit preisgegeben, bloß um noch als "Adventure" (bzw. Spiel) durchzugehen.

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Verfasst: 29. Jun 2016, 09:48
von lipt00n
Ich erkenne aber signifikante Unterschiede zwischen TWD und GoT, wie auch schon oben erklärt. TWD war für mich schon an der Grenze der Interaktivität -bei GoT geht ja wirklich gar nichts mehr. Hätte ich als XXL-Episode mehr Spaß dran gehabt.

Re: GoT-Meta-Thread: Buch, Serie, Spiele (Feedback #43)

Verfasst: 29. Jun 2016, 09:57
von Nachtfischer
Man kann es aber auch so sehen, dass die Dinger eben im Kern sowieso lineare, cineastische Erzählungen sein wollen. Die Interaktivität stört da ohnehin eher und sorgt gerade bei TWD immer wieder für allerlei Absurditäten und Inkonsistenzen. Bei GoT ist das schon deutlich weniger der Fall, eben weil es noch deutlich weniger interaktiv ist.