Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

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Voigt
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Voigt »

Naja je nach Faustregel, meine früher für Assassins Creed 3, Dark Souls und so war eher 1€ pro 3h Spielzeit.

Was aber heißen würde, ich müsste für HoI4 so 800€ ausgeben.. mhm.. ^^
Numfuddle
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Numfuddle »

Ich muss hier noch mal aufschreiben was für ein dummes, hingerotztes Stück „Kunden-für -Dumm-verkaufen“ der Arrival DLC ist.

Der DLC beleidigt die Intelligenz des Spielers auf jeder Ebene hat eine Geschichte für die sich Hollywood B-Movie Produzenten schämen würden und retconned mal eben die halbe Mass Effect lore damit die Ankunft überhaupt funktionieren kann. Die Beschreibung der Mass Effect Antriebe in Mass Effect und Mass Effect 2 macht es absolut unmöglich ohne die Hilfe eines Mass Relays die Zehntausende von Lichtjahre zurückzulegen die notwendig wären um vom ausserhalb der Milchstraße (das „Dark“ in „Dark Space“) in Citadel Space zurückzukehren.

Am schlimmsten ist aber, dass die Zerstörung des Relays noch nicht einmal hilft weil sie weniger als sechs Monate Zeit erkauft. Heißt auch dass die Reaper, die mal eben in wenigen Wochen Zehntausende Lichtjahre zurückgelegt haben - ohne das ihnen der Sprit ausgeht oder sie von der sich langsam aufbauenden elektrischen Ladung gegrillt wurden - dann plötzlich nur noch im Schritttempo fliegen sobald sie die Terminus Systeme erreicht haben. Interessanterweise fällt auch niemandem die massive, Tausende von Reapern umfassende, Flotte auf die durch die Galaxis marodiert und sich völlig unauffällig verhält bis sie dann vor dem Mars auftaucht.

Dann noch so Kleinigkeiten wie das magische Alpha-Relay das praktisch überall hinführt und das Reaper-Artefakt das uralt ist aber komischerweise trotzdem die Pläne der aktuellen Reaper kennt.

Der Arrival DLC kam ein Jahr vor ME3 raus und die Reaktion der Fans war „das ist jetzt kein gutes Zeichen für ME3 wenn DER Story DLC der die Teile verbinden soll schon soo furchtbarer Krampf ist“
Freitag
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Freitag »

YellowBlue hat geschrieben: 20. Jul 2021, 21:00 "Leistungsgerechter"? Ich hab die Trilogie 90 Stunden gespielt, das entspricht der 1€ / Stunde Faustregel. Ich find's schon einigermaßen fair dafür, dass man die alte Trilogie nicht an's Laufen bringen muss.
Bezogen auf den Aufwand, der in das Remaster geflossen ist. Alle Kosten der ursprünglichen Spiele sollten abgegolten sein, die damaligen Entwickler werden überwiegend auch nicht finanziell profitieren. Also wandert das Geld primär in die Taschen von EA und der Besprechung in den Podcasts nach ist hier kaum neue Arbeit reingeflossen. So meinte ich das.
Eine Faustregel mit €/Stunde finde ich generell schwierig. Das wertet jeder anders und ich weiß ja vorher nie, wieviel Spaß und Zeit ich haben werde. Andersrum kaufe ich gerne einen DLC zu Release, wenn ich mit dem Hauptspiel viel Freude hatte.
Cassini
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Cassini »

Numfuddle hat geschrieben: 20. Jul 2021, 22:26 Ich muss hier noch mal aufschreiben was für ein dummes, hingerotztes Stück „Kunden-für -Dumm-verkaufen“ der Arrival DLC ist.

Der DLC beleidigt die Intelligenz des Spielers auf jeder Ebene hat eine Geschichte für die sich Hollywood B-Movie Produzenten schämen würden und retconned mal eben die halbe Mass Effect lore damit die Ankunft überhaupt funktionieren kann. Die Beschreibung der Mass Effect Antriebe in Mass Effect und Mass Effect 2 macht es absolut unmöglich ohne die Hilfe eines Mass Relays die Zehntausende von Lichtjahre zurückzulegen die notwendig wären um vom ausserhalb der Milchstraße (das „Dark“ in „Dark Space“) in Citadel Space zurückzukehren.
Erstmal vorab, der Arrival DLC ist großer Schrott, obwohl ich die Idee ein Mass Relay zu zerstören ganz nett fand. Das dann ein ganzes System zerstört wird, ist dann auch plausibel. Dass sie das aber bei ME3 dann ignorieren ist genauso großer Quatsch.

Man könnte das mit den Reapern vielleicht maximal so erklären, dass sie schon seit über tausend Jahre fliegen.
Die Sovereign hat ja damals die Rachni beeinflusst, wahrscheinlich genau aus dem selben Grund wie die Geth: um wieder an die Citadel zu kommen.
Hat nicht geklappt und deswegen sind sie dann losgeflogen.

Allerdings würde dann das weitere Vorgehen Sovereigns keinen Sinn mehr ergeben. Die Reaper müssten doch im Dark Space auch ein Massenportal haben, oder wie kommen sie sonst auf die Citadel? Wenn sie losfliegen, können sie ja nicht auf normalen Weg dahin und dann wäre es für die Sovereign nicht mehr nötig gewesen alles aus ME1 zu tun. Sie hätte ja nur warten müssen.

Das nächste ist, wenn es so einfach wäre in die Milchstraße aus dem Dark Space zu fliegen, warum dann den Umweg über die Citadel? Die Reaper sind unsterblich, haben alle Zeit der Welt und ein Alpha Relay am Rand der Milchstraße, warum lassen sie dann überhaupt einen Reaper zurück, wenn sie die Collectoren habe?
Ach das alles ergibt so wenig Sinn. Nach ME1 sind die Geschichten um das große Ganze so schlecht geworden, dass das Ende schon fast gar nicht überrascht.
Numfuddle hat geschrieben: 20. Jul 2021, 22:26 Am schlimmsten ist aber, dass die Zerstörung des Relays noch nicht einmal hilft weil sie weniger als sechs Monate Zeit erkauft. Heißt auch dass die Reaper, die mal eben in wenigen Wochen Zehntausende Lichtjahre zurückgelegt haben - ohne das ihnen der Sprit ausgeht oder sie von der sich langsam aufbauenden elektrischen Ladung gegrillt wurden - dann plötzlich nur noch im Schritttempo fliegen sobald sie die Terminus Systeme erreicht haben. Interessanterweise fällt auch niemandem die massive, Tausende von Reapern umfassende, Flotte auf die durch die Galaxis marodiert und sich völlig unauffällig verhält bis sie dann vor dem Mars auftaucht.
Die Reaper waren bei der Zerstörung ja nur noch zwei Stunden oder so entfernt von dem Masseportal. Müssten die dann nicht schon lange im Einflussbereich der Explosion gewesen sein?
Das hätte doch alle Reaper auf einen Schlag vernichten müssen.

Ja der Arrival DLC ist wahrlich ein großer Haufen Mist.
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CenBlok
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von CenBlok »

So…ich bin dann mit Teil 2 durch.

Hatte jetzt den kompletten Nebenmissionskram noch abgearbeitet und dann den verlassenen Reaper erkundet, Legion rekrutiert…und war dann doch überrascht als etwa 2 Stunden später schon die Credits durchliefen. Das ging doch recht fix.

Ich hab den Menschenreaper in vielleicht 15 Sekunden niedergeschossen. Weil keine Munition rumlag, musst ich auf Shotgun switchen, hab das Riesenvieh damit fast jedes Mal verfehlt und trotzdem derart massiven Schaden verursacht…war irgendwie merkwürdig. Hat sich irgendwie nicht so richtig gut angefühlt. Den letzten Schuss (bei noch nem Viertel Lebensbalken) hab ich total daneben gesetzt und plötzlich geht die Cutscene los. :ugly:

Den sauschlechten Arrival DLC hab ich dann auch noch schnell gemacht und der war dann tatsächlich die erste Stelle im Spiel seit längerer Zeit, wo ich mich nicht easy durchballern konnte. Vermutlich auch wegen der größeren Gegnermengen und weil man da solo unterwegs ist.

Angemerkt sei noch: ich finds echt schade, dass so eine interessante Figur wie Legion so spät eingeführt wird. Der nimmt maximal 2-3 Stunden am Spiel teil und alles was er zu sagen hat wird in 5 Gesprächsoptionen abgehandelt. Da wäre sicher noch mehr drin gewesen. Und irgendwie scheint auf allen Planeten keiner Notiz davon zu nehmen, dass ich mit nem Geth umherziehe… :D
…still rockin‘ it oldschool.
Kaputtnick
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Kaputtnick »

Verdammt. Ich wollte mir die ME Madness eigentlich aufsparen, bis ich die Spiele selbst mal wieder anpacke, aber die Neugier war zu groß und ich fühle mich bisher hervorragend unterhalten. Das binge-taugliche Format kam mir auch sehr entgegen und ich kann nicht ganz nachvollziehen, warum sich das nicht jeder selbst einteilen kann, wie es passt, anstatt eine erzwungene Portionierung einzufordern.

Einige eurer Einschätzungen haben bei mir allerdings Unverständnis hervorgerufen oder zumindest Diskussionsbedarf erzeugt, allen voran eure Äußerungen zu Liara in ME1. Da der erste Teil bei mir schon zu lange her ist, um mich noch daran zu erinnern, habe ich mich erstmal mit euch über die unfähige Wissenschaftlerin amüsiert, da ich eure Aussagen für bare Münze genommen hatte, bis GoodLord das ganze ganze hier zurechtgerückt hat:
GoodLord hat geschrieben: 5. Jul 2021, 12:09 Ich hab mir jetzt übrigens extra noch mal die ersten Szenen mit Liara auf Youtube angesehen (https://www.youtube.com/watch?v=4o91uvdPasg) und vertehe echt nicht, warum ihr da so auf dem Wissenschaftsbild in Mass Effect generell oder in Bezug auf Liara im speziellen rum hackt.

... (gekürzt)

Dann ist es ja auch nicht so, dass Liara sagt, die hätte keine Anhaltspunkte, die sie zu ihrer Theorie geführt haben. Sie sagt halt, dass sie über die Jarhzente sehr viele Indizien gesammelt hat und bloß, weil sie in einem 10 Menütigen Gespräch den wissenschaftlichen/archäologischen Laien auf der Normandy keine "Smoking Gun" präsentieren kann bedeutet das ja nicht, dass da keine Substanz dahintersteckt.

Gleichzeitig sagt sie ja auch selbst, dass es eben noche eine Theorie ist und sie noch nach Beweisen sucht. Auch das scheint mir alles andere als unwissenschaftliches Vorgehen. Und dass man nach 50 Jahren Forschung/Suche (vermutlich weitgehend alleine) in einem schier endlosen Universum noch keine harten Beweise für etwas gefunden hat, was eine extrem fortschrittliche Zivilisation vor zehntausend Jahren versucht hat zu verheimlichen kann man jetzt auch nicht undbedingt dem einzelnen Wissenschaftler vorwerfen.

Jetzt kann man sich natürlich darüber lustig machen, dass sie das Wort "feeling" verwendet (nachdem sie übrigens auch von "findings", "scraps of evidence", "patterns" spricht), aber das Ausmaß, in dem ihr euch darüber auslasst steht meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zu dem, was gesagt wird. Im übrigen ist es ja auch nicht so, als ob sie hier ein Paper auf ner wissenschaftlichen Konferenz verteidigt auf der sie wahrscheinlich auch wesentlicher detaillierter ausführen würde, was sie denn Konkret zu ihren Schlussfolgerungen geführt hat. Sie ist halt überzeugt von ihrer Theorie und hält sie in dem Kontext der Runde für relevant genug um sie mit den anderen zu Teilen.
Dem stimme ich nach mehrmaligem Anhören auf youtube vollständig zu und möchte noch ergänzen, dass es auch kein Zeichen von Unfähigkeit ist, dass sie sich in das Kraftfeld eingesperrt hat, sondern ein Zeichen von Panik. Sie sagt ja, dass sie sich vor den Geth versteckt und dann das Sicherheitssystem aktiviert hat, um die Geth draußen zu halten und dabei scheinbar einen Fehler gemacht hat. Kann ich in dieser Stresssituation vollkommen nachvollziehen.

Zusätzlich werft ihr die Frage auf, ob Liara nicht vielleicht noch zu jung für Shepard ist (als Romanze) und das scheinbar primär auf Grund ihrer Aussage "Among the Asari I'm barely considered more than a child", aber ich denke, auch da gallopiert ihr in die falsche Richtung. Wenn sie 106 ist und seit 50 Jahren forscht und vorher studiert und ihren Doktor gemacht hat, geht ihr dann davon aus, dass Asari im jungen Kindesalter mit dem Studium anfangen? Das ergibt so keinen Sinn. Vielmehr denke ich, dass ihre oben zitierte Aussage eher plakativ (und vielleicht etwas sarkastisch) verdeutlichen soll, dass sie als junge Asari allgemein und speziell in ihrem Job nicht ernst genommen wird (was sie ja danach auch direkt anspricht). Kommt mir eigentlich sehr bekannt vor aus Deutschland, inklusive Aussagen wie "der/die ist ja fast noch ein Kind" von meist älteren Leuten über solche in ihren 20ern, oft mit dem Zweck, eine irgendwie geartete Befähigung abzusprechen oder einfach nur eine Meinung zu diskreditieren. Gab es nicht auch eine Debatte, ob Frau Baerbock mit ihren 40 Jahren nicht vielleicht zu jung für das Kanzleramt wäre? (hab das nicht so mitverfolgt). Für mich ist das in ME eher ein Hinweis darauf, dass die Gesellschaft der Asari ähnlich überaltert ist wie unsere, obwohl das auf den ersten Blick nicht so aussieht.

Ich finde generell die Ansichten zu den möglichen Romanzen aus ME1 und ME2, die sowohl im Podcast als auch hier im Forum die Vorherrschenden zu sein scheinen, nicht ganz nachvollziehbar:

Einmal ist da die Aussage, dass alle in Frage kommenden Personen Untergebene oder Schutzbefohlene sind. Für Ashley und Kaidan trifft das in ME1 sicher zu, da Shepard dort noch ihr militärischer Vorgesetzter ist. Bei Jacob und Kelly müsste man schon drüber diskutieren, wie das bei Cerberus geregelt ist (z.B. ob sie einfach gehen dürfen ohne Repressalien zu befürchten) und Miranda steht imho auf einer Ebene mit Shepard. Die Aliens und Jack sind freiwillig dabei und können imho jederzeit verschwinden, wenn ihnen Shepards verhalten nicht passt.

Weiterhin scheint Tali den meisten zu jung zu sein. Schwamm drüber, dass sie offiziell in ME2 24 (ME1 22) sein soll, denn da kann man ja viel hinschreiben, aber ich stimme auch nicht zu, dass sie wie "barely legal" wirkt. Sie ist als Nerd angelegt und da hab ich schon sozial unsicherere in dem angedachten Alter erlebt und bei einer Person wie Shepard wäre ich in dem Alter vielleicht auch ins Stottern gekommen. Warum sollte gerade das gegen eine Romanze sprechen?

Bei Jack wird angeführt, dass sie wegen ihrer Vergangenheit verletzlich ist und Shepard deshalb eher Distanz wahren sollte. Was gibt es denn besseres für eine verletzte Seele, als einen geeigneten Partner (egal welchen Geschlechts) an seiner Seite zu haben? Ich kann hier eigentlich nur vermuten, dass ihr Shepard nicht als geeignet anseht. Warum? Ich verstehe auch nicht, warum der fast nackte Oberkörper problematisch sein sollte. Passt doch genauso zu ihrer lma Attitüde wie ihr geschorener Kopf und ihr Verhalten. Nacktheit ist nicht gleichbedeutend mit Sexualisierung.

Bei Miranda stört mich ihr sexualisiertes Aussehen nicht im geringsten, denn das passt zum Hintergrund des Charakters (auf Perfektion gezüchtet und sie nutzt ihre Reize bewusst zur Manipulation), aber dass sie direkt dahinschmilzt, wenn Shepard mal nett zu ihr ist, ist völlig unglaubwürdig und daneben.

Bei Samara finde ich das Outfit dagegen auch völlig unpassend weil unglaubwürdig, aber in dem einen Punkt scheinen sich ja ohnehin alle einig zu sein.

Generell empfinde ich die Romanzen nicht wirklich als gelungen. Mein Problem ist aber nicht die Grundanlage der möglichen Partner sondern der Ablauf der Romanzen, sei es, dass die generell Interessierten immer zur Verfügung stehen, egal wie man Shepard sonst im Spiel handeln lässt, dass Shepard (fast?) nie abblitzt (der von Andre genannt rote Teppich), oder dass jede Romanze scheinbar mit Sex enden muss (vermute ich). Gerade bei Tali hätte ich mir die Option zu einer Liebesbeziehung gewünscht, bei der Sex erstmal auf nach der Rettung der Welt verschoben wird (falls überhaupt), um sie nicht zu gefährden und bei Jack ist Sex imho zu diesem Zeitpunkt auch völlig unpassend wegen ihrer Historie. Generell wirken Beziehungen in Spielen immer so gehetzt und zielgerichtet auf Sex oder Ehe ausgerichtet und dann kommt nix mehr. Ich würde mir als "Belohnung" eher mehr (und teils andere) Dialoge mit den Geliebten wünschen, aber vielleicht bin ich da auch seltsam (für einen Mann?). Gerade Tali könnte ich stundenlang zuhören... :romance-heartsthree:

Was mich aber ziemlich befremdet - dass ihr das bloße Vorhandensein eines weichen Kerns bei Miranda und Jack kritisiert und im Gegensatz Typen wie Grunt und Zaeed (harte Schale, harter Kern) eher lobt und euch scheinbar weibliche Charaktere nach ihrem Vorbild wünscht. Für mich sind das durchgeknallte Gewalttäter und/oder Psychopathen, die mir nur in Ausnahmefällen in die Gruppe kommen. Dann doch lieber den weichen Kern als Standard für beide Geschlechter. Ob das glaubwürdig umgesetzt wurde, ist natürlich eine andere Geschichte.

Generell finde ich das Männerbild, dass vor allem in Spielen oft vermittelt wird, unabhängig vom Aussehen ziemlich problematisch und viel zu selten erwähnt. Wie da die Romanzenoptionen für Femshep umgesetzt sind, weiß ich nicht, aber generell scheinen männliche Charaktere grundsätzlich eine geringe emotionale Bandbreite zu bekommen und warum ist der einzige Intellektuelle (Mordin) eigentlich keine Romanzenoption?
Numfuddle
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Numfuddle »

Ich muss sagen, dass mir mittlerweile die Anime Weebs sympathischer sind, weil die wenigstens offen zugeben dass es im Genre wahnsinnig viel ‚Fan Service‘ gibt und die sich nicht andauernd selbst und anderen vormachen wollen das dem nicht so sei.

Da muss man dann auch nicht andauernd Spiegelfechtereien und Sophisterei der Art „aber das Männerbild ist auch problematisch“ durchkauen oder in 30 seitigen threads zum bereits dutzenden Mal wieder die selben Erklärungen geben nur weil ein Fan die - durchaus berechtigte - Kritik an seinem Spiel als Majestätsbeleidigung auffasst oder fürchtet man möchte ihm jetzt gleich Mass Effect verbieten.

Ich weiß auch nicht warum ihr immer gleich so defensiv werden müsst. Man kann Dinge mögen auch wenn sie andere nicht gut finden oder bestimmte Aspekte daran kritisieren. So vieles von dem was ich mag ist objektiv gesehen qualitativ fragwürdig oder echter trash aber ich würde nie auf die Idee kommen das jetzt im Internet white knighten zu müssen nur weil es vermutlich Legionen von Leuten gibt die das haten.
Numfuddle
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Numfuddle »

Ich frag mich auch warum es so schwer ist anzuerkennen dass Mass Effect eine Power Fantasy für Männer ist.

Du bist der Held der die ganze Galaxis rettet.
Die Frauen liegen dir zu Füßen selbst die blauen Alienfrauen
Du musst dich keiner Autorität unterordnen und agierst außerhalb jeglicher Legalität
Egal wie du eine Situation bewältigst es ist immer richtig
Du führst ein Team an die sich deiner Autorität völlig unterordnen und die dich alle cool finden.
Niemand ist schlauer, gewitzter, stärker, charmanter als du.

Das muss ja nicht zwangsläufig schlecht sein aber ich würde mir schon wünschen dass die Zielgruppe insgesamt zumindest mehr gewahr darüber ist dass es so ist und was das mit einem machen kann. Insbesondere auch das dies eine Fantasie ist die nach bestimmten Mechanismen funktioniert und die mit bestimmten Stereotypen arbeitet, weil die in der Regel von der Zielgruppe erwünscht und erwartet werden.

Man muss jetzt nicht gleich die große Anime Ontologie aufmachen und genau klassifizieren wie viel und welcher Fan Service in einem bestimmten Werk steckt.

Man sollte da aber schon auch ehrlich zu sich selbst sein.

Ansonsten bekommt man Incels und eine ganze Generation von frustrierten jungen Menschen die nicht damit klarkommen, dass die Realität anderen Regeln folgt als der ganze Ego-kraulende Schund den wir tagtäglich konsumieren und man im echten Leben halt nicht reich und berühmt wird und einem auch kein Harem williger Frauen überall hin folgt nur weil man andere richtigen Stelle den richtigen Knopf auf dem Dialograd gedrückt hat
Cassini
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Cassini »

Numfuddle hat geschrieben: 22. Jul 2021, 00:14 Da muss man dann auch nicht andauernd Spiegelfechtereien und Sophisterei der Art „aber das Männerbild ist auch problematisch“ durchkauen oder in 30 seitigen threads zum bereits dutzenden Mal wieder die selben Erklärungen geben nur weil ein Fan die - durchaus berechtigte - Kritik an seinem Spiel als Majestätsbeleidigung auffasst oder fürchtet man möchte ihm jetzt gleich Mass Effect verbieten.
Jetzt übertreibst du aber Maßlos. Mass Effect hat viele Fehler, vor allem ME2 und ME3, aber das Frauenbild/Sexismus ist sicherlich nicht der auffälligste.
Und ich Frage mich, warum du jemanden die Legitimität absprechen willst, der auch das Männerbild kritisiert, unter dem absolut haltlosen Vorwand der Majestätsbeleidigung.

ME lebt von seiner Geschichte und nicht wie es Frauen oder Männer darstellt, das ist absolut Nebensache.
Numfuddle hat geschrieben: 22. Jul 2021, 00:14 Ich weiß auch nicht warum ihr immer gleich so defensiv werden müsst. Man kann Dinge mögen auch wenn sie andere nicht gut finden oder bestimmte Aspekte daran kritisieren. So vieles von dem was ich mag ist objektiv gesehen qualitativ fragwürdig oder echter trash aber ich würde nie auf die Idee kommen das jetzt im Internet white knighten zu müssen nur weil es vermutlich Legionen von Leuten gibt die das haten.
Und das darf man dann nicht sagen? Ziemt sich das nicht oder entspricht nicht der Etikette? Bist du jetzt hier der jenige, der entscheidet, welche Meinung die richtige und nennenswerte ist und welche die Falsche ist, bei der man doch lieber die Klappe halten sollte, weil das ja ein "White knighten" wäre?
Numfuddle hat geschrieben: 22. Jul 2021, 00:52 Ich frag mich auch warum es so schwer ist anzuerkennen dass Mass Effect eine Power Fantasy für Männer ist.
Sicherlich wird die Hauptzielgruppe Männer sein, das streitet auch niemand ab, aber jedes! Action Spiel ist eine Powerfantasy und abseits jedweder Realität.
Auch ein Zelda ist eine Powerfantasy. Willst du jetzt Frauen absprechen Powerfantasys zu mögen?
Meine Freundin mag Witcher und Zelda. Die Marvel Filme findet sie auch toll., alles Powerfantasys. Ist sie jetzt ein Sonderling?
Numfuddle hat geschrieben: 22. Jul 2021, 00:52 Du bist der Held der die ganze Galaxis rettet.
Die Frauen liegen dir zu Füßen selbst die blauen Alienfrauen
Doof nur, wenn du als Femshep spielst und dir die Kerle zu Füßen liegen.
Numfuddle hat geschrieben: 22. Jul 2021, 00:52 Du musst dich keiner Autorität unterordnen und agierst außerhalb jeglicher Legalität
Egal wie du eine Situation bewältigst es ist immer richtig
Du führst ein Team an die sich deiner Autorität völlig unterordnen und die dich alle cool finden.
Niemand ist schlauer, gewitzter, stärker, charmanter als du.
Schön, du beschreibst hier so ziemlich jedes Action Spiel oder auch Strategiespiel. Ziel ist es nunmal zu gewinnen egal wie.
Am Ende fragt keiner wie viele Space Marines ich verheizt hab um die Zerg Basis zu zerstören.
Numfuddle hat geschrieben: 22. Jul 2021, 00:52 Das muss ja nicht zwangsläufig schlecht sein aber ich würde mir schon wünschen dass die Zielgruppe insgesamt zumindest mehr gewahr darüber ist dass es so ist und was das mit einem machen kann. Insbesondere auch das dies eine Fantasie ist die nach bestimmten Mechanismen funktioniert und die mit bestimmten Stereotypen arbeitet, weil die in der Regel von der Zielgruppe erwünscht und erwartet werden.
Wer ist sich denn hier nicht gewahr dessen?
Numfuddle hat geschrieben: 22. Jul 2021, 00:52 Man sollte da aber schon auch ehrlich zu sich selbst sein.

Ansonsten bekommt man Incels und eine ganze Generation von frustrierten jungen Menschen die nicht damit klarkommen, dass die Realität anderen Regeln folgt als der ganze Ego-kraulende Schund den wir tagtäglich konsumieren und man im echten Leben halt nicht reich und berühmt wird und einem auch kein Harem williger Frauen überall hin folgt nur weil man andere richtigen Stelle den richtigen Knopf auf dem Dialograd gedrückt hat
Du scheinst ja ein sonderbares Bild von Menschen zu haben. Wahrscheinlich werden bei dir Egoshooter spielende Kids auch zu Amokläufern, Kids die Pornos schauen zu Vergewaltigern?
Wenn ich dran denke, wie "Ego kraulend" die Spiele aus dem 90ern waren, dann frag ich mich, wie ich nur durchs Leben gekommen bin und eine Freundin und ein Kind habe.
Wieso bin ich nicht bis an die Zähne bewaffnet in irgendwelche Terroristencamps gestürmt oder versuche jeden Tag die Welt zu retten und mit den schönsten Frauen zu schlafen?

Könnte das vielleicht daran liegen, dass ich zwischen Fiktion und Realität unterscheiden kann? Dass ich Eltern habe, die mir Werte beibringen? Das ich in der Schule war, die mir quasi fast alles andere beigebracht hat?

Nein, ein Mensch wird durch die Medien geformt, die er konsumiert. Alles andere wäre ja Quatsch. Man muss nur ehrlich zu sich selbst sein, dann klappt das schon....
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Gonas
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Gonas »

Kaputtnick hat geschrieben: 21. Jul 2021, 23:17 Generell wirken Beziehungen in Spielen immer so gehetzt und zielgerichtet auf Sex oder Ehe ausgerichtet und dann kommt nix mehr. Ich würde mir als "Belohnung" eher mehr (und teils andere) Dialoge mit den Geliebten wünschen, aber vielleicht bin ich da auch seltsam (für einen Mann?). Gerade Tali könnte ich stundenlang zuhören... :romance-heartsthree:
Da stimme ich dir zu. Die Romanzen in ME2 sind, vermutlich der Spielstruktur und Einfachheit geschuldet extrem Schablonenhaft. Jede läuft gleich ab und endet mit Sex. Das ist leider sehr dumm und unrealistisch.

Schön wäre, wenn man zu unterschiedlichen Zeiten Sex hat weil nunmal jeder anders ist. Von mir aus kann man mit Tali halt erst gegen Mitte ME3 erstmal Sex haben, oder in den Spielen garnicht, man spricht aber schon über die Planung für später. Dafür hat man mit Garrus oder Liara halt mehrmals pro Teil Sex weil die schlicht Lust drauf haben und das für sie zu einer Beziehung gehört. Die Lösung wäre für mich da nicht kategorisch weniger Sex(szenen), sondern schlicht Unterschiedlichkeit. So kann dann auch eher der freie Wille der Personen betont werden und es wirkt nicht nur die eine Belohnung für den Spieler.
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Maestro84 »

Man sollte da aber schon auch ehrlich zu sich selbst sein.
Ich gehe da durchaus mit dir. Es gibt leider wenig Akzeptanz dafür, dass manche Medienprodukte eben genau für (junge) Männer mit viel Powerfantasy sind. Der Markt sollte eigentlich groß genug sein, um sowohl der multibeldiverssonstwas Frau als auch dem durch Ideale der 1980er aufgewachsenen, heterosexuellen Mann Spiele zu bieten. Dieses ständig leicht verschämte von Andre, Jochen und Sebastian sorgt bei mir eher für ein Stirnrunzeln. Das hat häufig Etwas von: Eigentlich mögen die drei die Sache doch, aber aus einer Korrektheit heraus wird es umschrieben und nicht zugegeben. Das mag ich halt auch bei dem Trend der Isekai: Natürlich wacht da der Looser aus der Realwelt in einer Fantasywelt auf, ist der Held im Erdbeerfeld und bekommt alle Frauen (die mit dicken Titten, die Loli, die schüchterne, die taffe Lady). Powerfantasy wie auf einem Metalcover der 80er. Und es fühlt sich gut - auch wenn meine Frau mit diesen Anime so gar Nichts anfangen kann, ist halt Männerkram.
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Heretic
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Heretic »

Man sollte aber auch damit klarkommen, dass andere Leute diesen Kram für überholt und aus der Zeit gefallen halten. Sagt einer, der verdammt viele Metalcover der 80er in seinem CD-Regal stehen hat. ;)
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DieTomate
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von DieTomate »

Männerbilder, Frauenbilder, beleidigte Intelligenzen, nackte Oberkörper, Weebs, Alt-Right Power Phantasien, die aus Männern Incels machen, wenn sie nicht aufpassen... Das beste Spieleforum der Welt, meine Damen und Aliens.
Das Internet ist echt langweilig geworden.

Cassini hat geschrieben: 21. Jul 2021, 06:37
Numfuddle hat geschrieben: 20. Jul 2021, 22:26 Ich muss hier noch mal aufschreiben was für ein dummes, hingerotztes Stück „Kunden-für -Dumm-verkaufen“ der Arrival DLC ist.

Der DLC beleidigt die Intelligenz des Spielers auf jeder Ebene hat eine Geschichte für die sich Hollywood B-Movie Produzenten schämen würden und retconned mal eben die halbe Mass Effect lore damit die Ankunft überhaupt funktionieren kann. Die Beschreibung der Mass Effect Antriebe in Mass Effect und Mass Effect 2 macht es absolut unmöglich ohne die Hilfe eines Mass Relays die Zehntausende von Lichtjahre zurückzulegen die notwendig wären um vom ausserhalb der Milchstraße (das „Dark“ in „Dark Space“) in Citadel Space zurückzukehren.
Erstmal vorab, der Arrival DLC ist großer Schrott, obwohl ich die Idee ein Mass Relay zu zerstören ganz nett fand. Das dann ein ganzes System zerstört wird, ist dann auch plausibel. Dass sie das aber bei ME3 dann ignorieren ist genauso großer Quatsch.

Man könnte das mit den Reapern vielleicht maximal so erklären, dass sie schon seit über tausend Jahre fliegen.
Die Sovereign hat ja damals die Rachni beeinflusst, wahrscheinlich genau aus dem selben Grund wie die Geth: um wieder an die Citadel zu kommen.
Hat nicht geklappt und deswegen sind sie dann losgeflogen.

Allerdings würde dann das weitere Vorgehen Sovereigns keinen Sinn mehr ergeben. Die Reaper müssten doch im Dark Space auch ein Massenportal haben, oder wie kommen sie sonst auf die Citadel? Wenn sie losfliegen, können sie ja nicht auf normalen Weg dahin und dann wäre es für die Sovereign nicht mehr nötig gewesen alles aus ME1 zu tun. Sie hätte ja nur warten müssen.

Das nächste ist, wenn es so einfach wäre in die Milchstraße aus dem Dark Space zu fliegen, warum dann den Umweg über die Citadel? Die Reaper sind unsterblich, haben alle Zeit der Welt und ein Alpha Relay am Rand der Milchstraße, warum lassen sie dann überhaupt einen Reaper zurück, wenn sie die Collectoren habe?
Ach das alles ergibt so wenig Sinn. Nach ME1 sind die Geschichten um das große Ganze so schlecht geworden, dass das Ende schon fast gar nicht überrascht.
Numfuddle hat geschrieben: 20. Jul 2021, 22:26 Am schlimmsten ist aber, dass die Zerstörung des Relays noch nicht einmal hilft weil sie weniger als sechs Monate Zeit erkauft. Heißt auch dass die Reaper, die mal eben in wenigen Wochen Zehntausende Lichtjahre zurückgelegt haben - ohne das ihnen der Sprit ausgeht oder sie von der sich langsam aufbauenden elektrischen Ladung gegrillt wurden - dann plötzlich nur noch im Schritttempo fliegen sobald sie die Terminus Systeme erreicht haben. Interessanterweise fällt auch niemandem die massive, Tausende von Reapern umfassende, Flotte auf die durch die Galaxis marodiert und sich völlig unauffällig verhält bis sie dann vor dem Mars auftaucht.
Die Reaper waren bei der Zerstörung ja nur noch zwei Stunden oder so entfernt von dem Masseportal. Müssten die dann nicht schon lange im Einflussbereich der Explosion gewesen sein?
Das hätte doch alle Reaper auf einen Schlag vernichten müssen.

Ja der Arrival DLC ist wahrlich ein großer Haufen Mist.
Den Grundgedanken hinter dem Arrival DLC fand ich immer interessant. Der hätte eigentlich Teil des Hauptspiels sein müssen (ein Problem, welches öfter in der Trilogie auftaucht). Die Logiklücken hätte man auch leicht füllen können, wenn das nur die Priorität gewesen wäre.
Sovereigns Manipulationen unter Zeitdruck in und vor ME1 machen ja keinen Sinn, wenn der Rest der Reaper auch einfach ohne Relay zur Milchstraße fliegen kann. Ich hatte es so verstanden, dass die Reaper im Dark Space im Winterschlaf stecken und auf das Signal der Keeper warten. Diese spielten aber dank der Protheans nicht mehr mit. Also musste Sovereign sich selber darum kümmern, das Signal zu senden. Dieses ging zwar raus, doch die Zeit reichte nicht mehr, um auch noch das Mass Relay der Citadel zu aktivieren. Die Invasion wurde damit erstmal vermieden. Trotzdem sind die Reaper jetzt wach und haben keine andere Wahl, als mit ihrem Reaper-exklusiven FTL Antrieb, welcher selbstverständlich schneller ist als herkömmlicher FTL Antrieb, zum nächsten Mass Relay zu fliegen. Hier fehlt nur ein wichtiges Element: Zeitdruck.

Als ich vor einigen Jahren mal Star Control II nachgeholt habe, kam mir dieses Spiel verdächtig ähnlich vor. Es wirkt wie die Urgroßmutter von Mass Effect. Wer es nicht kennt: Hier spielt man auch die Rolle eines Commanders eines besonderen Raumschiffes, mit dem man durch die Galaxie fliegen und mit vielen außerirdischen Spezies interagieren muss, um sie im Kampf gegen eine Große Bedrohung zu vereinigen. Im Zentrum steht die Schlacht zwischen den Ur-Quan und den Kohr-Ah, welche die Kohr-Ah gewinnen werden. Anschließend werden die Kohr-Ah alles Leben in der Galaxie ausrotten, Spezies für Spezies.
Das Entscheidende ist hier die Zeit. Die Schlacht zwischen Ur-Quan und Kohr-Ah dauert 4 Jahre. Und das Erkunden von Sternensystemen und vor allem das Reisen zu anderen Sternen im Hyperspace kostet Zeit. Man muss sich also gut überlegen, welche Quests man in welcher Reihenfolge angehen möchte. Man bekommt auch Möglichkeiten, die Schlacht weiter hinauszuzögern. Das Spiel ist auch nicht sofort vorbei, sobald die Kohr-Ah gewonnen haben. Die Vernichtung der einzelnen Spezies dauert dann ebenfalls noch ein paar weiter Monate. Erst wenn die Kohr-Ah im Sol System angekommen sind, ist das Spiel verloren.
Viele Ereignisse spielen sich auch von alleine ab. Manche Spezies stehen mit anderen im Konflikt, und wenn man auf ihren Notruf zu spät reagiert, können diese frühzeitig ausradiert werden, wodurch Quests permanent verloren gehen. Die Flottenbewegungen kann man dabei immer auf der Karte beobachten.
SpoilerShow
Bild
Ich halte das Spiel für eine fantastische Simulation und frage mich, ob dieses Konzept auch zu ME2 gepasst hätte.
Scheiß auf Cerberus und Gary Stu TIM. Shepard wird am Ende von ME1 durch Sovereigns Trümmer verletzt und liegt ein paar Monate lang im Koma. Währenddessen verteilen sich ihre Begleiter in der Galaxie, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen, um z.B. mehr Infos zu den Reapern zu finden (ME1 hat ja reichlich Spuren hinterlassen). ME2 beginnt, nachdem Shepard aufwacht, und man muss - ähnlich wie jetzt auch - die einzelnen Begleiter in beliebiger Reihenfolge aufsuchen, ihnen helfen, und sie wieder rekrutieren. Zusätzlich wird man direkt am Anfang auf tausende Signale aus dem Dark Space aufmerksam, welche Sovereign ähneln. Diese nähern sich mit FTL Geschwindigkeit dem Alpha Relay. Man weiß also, die Reaper sind unterwegs, und man hat vielleicht ein oder zwei Jahre Zeit, um Charaktere zu rekrutieren, Spuren zu verfolgen, Allianzen zu schließen, MacGuffins zu sammeln, usw. bis die Reaper dort angekommen sind. Die Signale sind natürlich ständig auf der galaktischen Karte zu sehen, damit man immer schön den Zeitdruck vor Augen hat. Man hat es hier schließlich mit Space-Cthulhu zu tun, und davor soll man gefälligt Respekt haben. Die Mission aus dem Arrival DLC wäre dann eine Möglichkeit, um noch etwas mehr Zeit zu gewinnen, wenn man es nötig hat. "For a price."
Und vielleicht wäre es selbst bei perfekter Spielweise nicht möglich, die Ankunft der Reaper und die Vernichtung aller zur Raumfahrt fähigen Rassen zu verhindern. Vielleicht kann man bestenfalls mehr Antworten bekommen, einen Dialog mit Harbinger führen, oder weitere Hinweise für den nächsten Zyklus hinterlassen, so dass dieser bessere Überlebenschancen haben wird.
Aber das passt alles nicht zur PoWeR PhAnTaSiE.

...

Sorry, wo waren wir stehen geblieben?
Voigt
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Voigt »

Es gibt ja viele Shonen (für junge Kerle) Anime aber zumindest auch viel anderen Kram.

Selber schaue ich ja gerne Isekai, aber meine letzten Isekais mit Honzuki no Gekokujou, Youjo Senki, Otome Game no Hametsu Flag und Tensei Shitara Slime haben entweder keinen oder nur hintergründigen Harem und andere nervige Tropes.

Halt da auch Isekais haben genügend Alternativen neben den üblichen Harem-Isekais wie How Not to Summon a Demon Lord, Sword Art Online oder so.

Von Mass Effect ähnlichen Spielen gibt es anscheinend garnich so viele Alternativen im Vergleich. Und es steht daher so als Darling der Spieler da, was vieles richtig macht um Wpaß zu machen, aber auch einige Sache die paar Leute stören.
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Andre Peschke
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Andre Peschke »

BlackSun84 hat geschrieben: 22. Jul 2021, 07:57 Eigentlich mögen die drei die Sache doch, aber aus einer Korrektheit heraus wird es umschrieben und nicht zugegeben.
Würdest du sagen, unser Mund sagte "nein", aber unsere Augen sagten "Ja!"? ;)

Ich finde Sex-Szenen zu 99% dumm. In jedem Medium. Wie im Podcast irgendwann auch erwähnt: Sie sind meistens nur lazy writing für "die zwei sind jetzt ein Paar und in Zukunft wird er/sie sein/ihr Leben für den Partner opfern, wo nötig!".

Was ich durchaus mag: Romanzen. Aber dann lieber mit Third-Person-Erzählung wie in Life is Strange Before The Storm zB. Person A und Person B verlieben sich - das kann ich recht leicht niedlich finden und vor allem auch als glaubwürdig akzeptieren, weil es auch den "Ich"-Anteil reduziert. ICH muss mich nicht in Chloe verknallen, das macht Rachel und ich muss nur glauben können, dass Rachel was an ihr findet.

Aber das ganze Konzept von Spielen wie Mass Effect, mir ein Buffet von willigen Sexualpartnern hinzustellen, ist mir strukturell bereits zuwider. Mal abgesehen davon, dass ich es innerhalb der konkreten Fantasie von Mass Effect unpassend finde, als Commander und erster menschlicher Spectre mit Lizenz zum intergalaktischen Exekutieren eine Beziehung mit Crewmitgliedern anzufangen: Durch die deterministische Struktur, die ja auch jeden weiteren Verhaltenskontext ignoriert, geht für mich auch das Gefühl eines gegenseitigen Einverständnisses flöten. Ich kann Miranda die ganze Zeit ignorieren und Anpflaumen, solange ich im richtigen Moment im Verhaltensbaum auch nur in die Nähe von Zuwendung klicke, hypnotisiere ich sie schon Richtung Bett. Das missfällt mir.

Was ich damit aber nicht sagen will ist: Jeder, der das anders empfindet, spielt eine Bill-Cosby-Fantasie und hat nicht alle Latten am Zaun. Wenn da einer mit seinem Game-Crush ne gute Zeit hat und es erzählerisch cool findet, dass man eben aus dem Grund in der Kiste landet, weil das die Beziehung besiegelt (ich bezweifle mal, dass viele diese Szenen irgendwie erotisch finden): Good for you. Derjenige spielt Mass Effect dann auch vermutlich gleich anders, so dass die Beziehung organischer wirkt. Das Spiel bricht ja mehr oder weniger stark, in Abhängigkeit vom Spielstil, für die es an diesen Stellen dann keine Auffangoptionen anbietet (bzw. eben die Option auf Romanzen nicht zu streichen bereit ist, wenn sie nicht wenigstens sinnvoll angebahnt wurden). Andere finden manche Gewaltdarstellung pubertär und peinlich, bei der ich dann wieder vergnügt kichernd vor dem Rechner sitze.

Ich war schon immer dafür, dass man auch dumme und anstößige Dinge mögen darf. Schon allein aus Gründen der Selbstrechtfertigung. ^^

Andre
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Maestro84 »

Heretic hat geschrieben: 22. Jul 2021, 09:55 Man sollte aber auch damit klarkommen, dass andere Leute diesen Kram für überholt und aus der Zeit gefallen halten. Sagt einer, der verdammt viele Metalcover der 80er in seinem CD-Regal stehen hat. ;)
Hach ja, ich mag die Dinger, z.B. zuletzt wieder das von Manowar. :twisted:
Voigt hat geschrieben: 22. Jul 2021, 10:05 Halt da auch Isekais haben genügend Alternativen neben den üblichen Harem-Isekais wie How Not to Summon a Demon Lord, Sword Art Online oder so.
Mit der Diskussion, ob SAO ein Harem-Isekai ist, bringen heute noch junge Menschen Lebenszeit zu. :D
Ich finde Sex-Szenen zu 99% dumm. In jedem Medium. Wie im Podcast irgendwann auch erwähnt: Sie sind meistens nur lazy writing für "die zwei sind jetzt ein Paar und in Zukunft wird er/sie sein/ihr Leben für den Partner opfern, wo nötig!".
Sexszenen sind auch einfach nur dumm, bis heute. Wobei ich die mit Liara in ME1 sogar überraschend gut, weil dezent, empfand. Und dann kam DAO mit seinen Unterwäscheszenen. Grausig, schon 2010 (?) und bis heute ist die Sache nicht besser. Es hat schon seinen Grund, warum selbst gute Schauspieler Sexszenen nicht so einfach hinbekommen, bei Spielen fehlen gute Szenen und noch die passende Technik. Deswegen mochte der Sebastian - also ich, nicht der Andere - mit Mitte 20 Sexszenen und Romanzen, aber mit Mitte 30 bin ich da eher genervt. Vor Allem ist eine Romanze sofort nach dem Poppen vorbei. Entwickler: Ich bin Mitte 30 und keine Mitte 20 mehr. Bietet mir doch mal in diesem Bereich gute Inhalte.

PS: Ich hab deswegen aktuell auch Tali gewählt. Irgendwie ist deren süß-naive Art in deren jungen Jahren noch halbwegs glaubhaft und sie bleibt ja an Bord.
Shepard der Hirte
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Shepard der Hirte »

Hallo,

wie man an meinem Namen erahnen kann, sind die Mass Effects zu meine absoluten Lieblingsspielen.
Hab ME2 mit 12 das erste mal gezockt und fand damals Dinge gut, die ich heute etwas, sagen wir mal, seltsam finde (Samaras Rüstung und mit Mordin über Verhütung schnacken). Heute ist es vor allem das World Building was mich begeistert. Ich habe zwei Gedanken die ich hier gerne teilen möchte.

Zum ersten fällt im Podcast auf, dass vor allen Dingen aus einer literaturwissenschaftlichen/narrativen Sicht über die Spiele gesprochen wird. Was bei Jochens Hintergrund und Interessen super legitim ist btw. Ich persönlich hab was im Bereich Geistes- und Wirtschaftswissenschaften studiert und kann mir zB auch daher erklären warum mich das teilweise schlecht gealterte Writing nicht so sehr stört, wenn bspw. die Geth so etwas wie eine funktionierende kommunistische Gesellschaft aus Softwareknoten (nicht Hardware) sind. Man stelle sich vor, auf Twitter würde so "konsens" gefunden werde. Die "Geeeht" sind einfach ne tolle Idee. Bei den Quarianern würde ich ausserdem noch darauf verweisen wollen, dass sie sehr stark an Sinti und Roma oder andere Völker in einer "Diaspora" erinnern. Generell zeichnet sich das Worldbuilding dadurch aus, dass es keine fremden, sondern eigentlich menschliche Bilder und Ästhetiken aufgreift, abstrahiert und teilweise mischt. Turianer als Mischung von Römern (alle Namen enden auf "us") und Samurai mit Ehrenkodex bspw. Das kombiniert mit der (vertrauten) Tierästhetik der Spezies und dem Design ihrer Architektur und Schiffe (dass die Asari das mächtigste Volk sind, zeigt sich auch an der Größe ihrer Schiffe, wie der Ascension) erreichen denke ich die große Affektion die das Spiel bei SpielerInnen auslöst.

These 2 wäre, dass ein solcher Ansatz in einer solchen Fülle und Differenziertheit schlichtweg in keinem anderen Triple-A Spiel vorliegt. Selbst die Welt von The Witcher ist weniger Komplex und voller mit Klischees als Mass Effect. Ich denke, dass auch deshalb bis heute der Spielereihe ihre, vor allem im Gameplay und teilweise im Pacing zu verortenden Schwächen so gut zu verzeihen sind. Paradoxerweise steht die Reihe für mich auf einem so hohen Podest weil sie schlichtweg ein Unikum in ihrem World-Building darstellt. (Gerne auch Gegenvorschläge nennen hier)

LG

PS: Bei Tali wird imo in ME 2 gut getrickst in dem sie in Dialogen "sassy" antwortet und ihr die Spielwelt Kompetenz und auch Autorität zuschreibt. Nur wenn halt (Papa) Shepard kommt ist sie wieder ein kleines Mädchen.
Numfuddle
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Numfuddle »

Was das World building angeht kenne ich im Computerspielebereich kaum etwas besseres.
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Heretic
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Heretic »

Andre Peschke hat geschrieben: 22. Jul 2021, 10:16 Ich finde Sex-Szenen zu 99% dumm. In jedem Medium. Wie im Podcast irgendwann auch erwähnt: Sie sind meistens nur lazy writing für "die zwei sind jetzt ein Paar und in Zukunft wird er/sie sein/ihr Leben für den Partner opfern, wo nötig!".
Ich empfehle den Film "9 Songs" von Michael Winterbottom. Der ruft entweder völliges Unverständnis hervor oder beweist das Gegenteil. Bei mir war's letzteres: Ein interessantes Filmexperiment, das sich nicht um gängige Konventionen schert. Interessant wäre auf jeden Fall auch zu erfahren, wie die FSK in diesem speziellen Fall zu ihrer Einstufung gekommen ist... :mrgreen:
Phliege
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Re: Mass Effect Madness [Spoilerwarnung]

Beitrag von Phliege »

Also Tali als schlechteste Frauenfigur in ME zu betiteln, ich bin empört!

Ich seh, was ihr meint, aber Platz 1 hält da für mich Miranda. Denn anders als von Jochen so schön beschrieben, ist sie nicht selbstständig. Erst lebt sie unter dem Einfluss ihres Vaters und jede Selbstständigkeit wird ihr abgesprochen. Deswegen flieht sie zwar, aber geht dann zum neuen Daddy, dem Illusive Man,von dem sie sich vollkommen abhängig macht (der kümmert sich ja so schön um sie und ihre Schwester)! Sie ist schlau genug, sich in ME3 zu verstecken als sie sich von Cerberus löst. Bis dahin schien sie mir aber nicht sehr reflektiert über ihre wirklichen Freiheiten. Das macht mich wahnsinnig!

Mir ist beim Spielen aber auch das fragwürdige Frauenbild aufgefallen, da ist das mit der Reihenfolge schwierig und eigentlich ja auch egal ;)
Zuletzt geändert von Phliege am 22. Jul 2021, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
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