Runde #334: 4Players – Abgang mit erhobenem Haupt

[Jackdaniel1987]

Jochens Argument gehe fast mit. Menschen in Deutschland Bezahlen für Inhalte. Ich persönlich kann mich vor Abos kaum noch retten. Da gibt es Netflix, Amazon Prime Video, Sky, Disney+, Spotify, ThePod, DIE Zeit usw. Das Ganze hat natürlich, zu mindestens geht es mir so, ein gewisses Limit und dieses Limit ist stark verbunden mit meinem Einkommen. Ich muss an einem bestimmten Punkt abwägen für welche Inhalte ich bezahlen möchte und für welche nicht. Für Ideologische Abos und Unterstützung bestimmter Inhalte habe ich in meinem Geldbeutel leider keinen Platz mehr.

Inhalte, die ich bezahle müssen mich eben überzeugen, für mich relevant sein und mir einen Mehrwert bieten zu dem was ich bereits an Abos habe oder anderweitig kostenlos konsumieren kann.

Im Falle von 4Players, um mal darauf zurück zu kommen, und dem dortigem-PLUS Modell habe ich keinen Mehrwert erkannt.
Welche Inhalte und oder Faktoren beeinflussen euch bei der Entscheidung, ob ihr für Inhalte, vielleicht speziell im Bereich Spiele-Journalismus, Geld bezahlt?

[joker0222]

Die Stadtbücherei Frankfurt stellt jedem Mitglied (20 EUR im Jahr) einen integrierten kostenlosen Zugang zu "PressReader" bereit, wo man ePaper vieler gängiger Tageszeitungen lesen kann (darunter auch die WP). Ich gehe davon aus, diesen Service bieten auch viele andere öffentliche Büchereien.

Super Sache. Die Bücherei in meinem Kaff hat das natürlich nicht. Dafür kann man dort Konsolenspiele ausleihen.

Mal sehen ob man sich auch als Nicht-Frankfurter anmelden kann.

[joker0222]

Edit: Jörg hat jetzt einen Kommentar verfasst:
https://www.4players.de/4players.php/ko ... index.html

[Decius]

Edit: Jörg hat jetzt einen Kommentar verfasst:
https://www.4players.de/4players.php/ko ... index.html

https://www.4players.de/4players.php/ko ... uerzt.html wolltest du vermutlich, nachdem ich mich jetzt nach dem Durchlesen des Kommentars von 2006 gefragt habe, ob er da geheime Botschaften versteckt hat, oder einfach nur den Text heimlich ausgetauscht hat^^

[joker0222]

Edit: Jörg hat jetzt einen Kommentar verfasst:
https://www.4players.de/4players.php/ko ... index.html

https://www.4players.de/4players.php/ko ... uerzt.html wolltest du vermutlich, nachdem ich mich jetzt nach dem Durchlesen des Kommentars von 2006 gefragt habe, ob er da geheime Botschaften versteckt hat, oder einfach nur den Text heimlich ausgetauscht hat^^

Ups, sorry. Da hast du natürlich recht.

[bluttrinker13]

Der Nachsatz in Jörgs Post mit Feuer auf Holz ist geil!

[Lurtz]

Der Druck konnte noch so groß sein: wir haben uns davon nie auseinander treiben oder zu Unsinn hinreißen lassen. Neben "Editor's Choice" war "Stand your ground" unsere Maxime. Wenn man sich nicht wehrt, wenn letztlich immer nur der Profit oder die Angst vor einer Niederlage das eigene Handeln prägen, dann verliert man irgendwann nicht nur seinen Kampfgeist, sondern auch sein Rückgrat. Und das setzt rote Linien voraus, die man nicht überschreitet.



Und ich freue mich natürlich weiter auf Elden Ring. Dieses Abenteuer verdient (hoffentlich) eine dreißigseitige Spielvertiefung samt Podcast-Miniserie.

Ich hoffe mal das heißt Spielvertiefung wird (auch) ein Podcast Ich reserviere schon mal die 5€ in meinem Patreon/Steady-Budget.

[philoponus]

Ja, die Preise sind natürlich viel zu hoch. Außer man hat ein Print-Abo, dann sind es bei der Zeit 2,80€/Monat, bei 11 Freunde 1€/Monat.

Wenn ich ein Printabo habe, wäre meine Erwartungshaltung wiederum, dass ich digital gratis dazu bekomme...

[karg]

Die Stadtbücherei Frankfurt stellt jedem Mitglied (20 EUR im Jahr) einen integrierten kostenlosen Zugang zu "PressReader" bereit, wo man ePaper vieler gängiger Tageszeitungen lesen kann (darunter auch die WP). Ich gehe davon aus, diesen Service bieten auch viele andere öffentliche Büchereien.

Super Sache. Die Bücherei in meinem Kaff hat das natürlich nicht. Dafür kann man dort Konsolenspiele ausleihen.

Mal sehen ob man sich auch als Nicht-Frankfurter anmelden kann.

Definitiv geht das bei den Bücherhallen Hamburg (teuer) und bei der Stadtbibliothek Leipzig (günstig mit 20€/Jahr). Beide bieten neben PressReader noch eine ordentliche Auswahl an Online-Services an.

[Heretic]

Wenn ich ein Printabo habe, wäre meine Erwartungshaltung wiederum, dass ich digital gratis dazu bekomme...

Das hätte ich mir bei der Gamestar gewünscht: Heft ohne Datenträger inklusive Plus-Videos online zum Preis des aktuellen Print XL-Abos. Von mir aus auch ein, zwei Euro mehr. Aber um die zwölf Euro für das doppelt gemoppelte Komplettpaket (Heft + Datenträger + Plus) ist mir der Spaß nicht wert.

[Felidae]

Das hätte ich mir bei der Gamestar gewünscht: Heft ohne Datenträger inklusive Plus-Videos online zum Preis des aktuellen Print XL-Abos. Von mir aus auch ein, zwei Euro mehr. Aber um die zwölf Euro für das doppelt gemoppelte Komplettpaket (Heft + Datenträger + Plus) ist mir der Spaß nicht wert.

Bei der Gamestar wärs ja schon ein Wahnsinnsentgegenkommen, wenn sie ihre Pluspodcasts auf die Heft-DVD machen würden. Aber auch da haben sie keine Lust dazu. Insofern mach ichs bei der Gamestar tatsächlich so, wie ichs bei The Pod nie machen würde - alle paar Monate mal für einen Monat "Plus", dann die ganzen Pluspodcasts der letzten Monate runterladen und dann wieder kündigen. In dem speziellen Fall, da ich jede Print-Gamestar kaufe, hab ich da auch tatsächlich ein relativ unbeschwertes Gewissen dabei.

[Early]

Auch im deutschsprachigen Raum gibt es Angebote, die offensichtlich sehr gut angenommen werden. Die Zeit z.B. hat 220.000 Online-Abonnenten, was schon eine Hausnummer ist.

Wie bei den Ebooks ist halt das deutschsprachige Pricing absurd. Wieso sollte ich Größenordnung 30 Euro für eine SZ oder FAZ zahlen, wenn ich die tolle NYT mit viel mehr Inhalten schon für 5 Euro / Monat bekommen kann.

Und oft fehlt auch einfach die Option, nur die digitale Variante beziehen zu können. Hat mich beispielsweise erst bei GEO Epoche geärgert.

[samhayne]

man finanziert manchmal auch einfach aus Sympathie!
[…]

So war es bei mir bei 4Players PUR auch.
Ich mochte deren Einstellung bzgl. der Industrie, Design-Trends und damit auch z.B. ihr sehr hartes Abwatschen und die deutliche Kenntlichmachung von Microtransactions.
Zu Jörg Luibl - als jemand, der im Spielekosmos einfach schon viel gesehen hat und jede Art Andersartigkeit mit einem (für manche unverhältnismäßig) hohen Wertungsbonus belohnt - fühlte ich mich seelenverwandt, weswegen seine Urteile für mich bei der eigenen Spielauswahl außerordentlich relevant waren. Wenn Luibl Platin gab, hatte auch ich meine Freude am Titel.

Doch wie hab ich das 4Players-Angebot genutzt?
Mal in einen Test reingeklickt, ein paar Zeilen überflogen, Blick auf die Wertung, dann noch meist den Meinungskasten gelesen.
Schrecklich viele Reportagen gab es leider nicht - nur die ein oder andere Kolumne hat mich noch interessiert.
15 Euro im Jahr bei Black Friday war mir das natürlich wert. Aber 5€ / Monat hätt ich dafür jetzt nicht gezahlt.
Ihr zaghafter Versuch, mehr Richtung Podcasts zu machen, was den Wert für mich enorm erhöht hätte, kam sehr spät, war ohne PUR-Feed umständlich zu nutzen, und ich fand, man merkte auch immer eine gewisse Schwere, die da in der Luft hing, und einen beim Hören gleich mit runterzog.

Ich bin trotzdem überzeugt, dass das Team seine aufgebaute Reputation zu Kapital machen kann - es gibt einfach genug grantige alte Männer wie mich, die nicht schon wieder das gleiche Spiel spielen wollen, und prinzipiell auch bereit sind, schon für eine gute Orientierung zu bezahlen - und deutlich mehr für nebenbei konsumierbare Audioinhalte und Texte abseits von Tests.
Nur auf enorm ausschweifende Tests in Textform habe ich inzwischen nicht mehr so Lust.
Warum? Zum einen bin ich für YouTube zu alt, andererseits aber auch kein 12-jähriger ASM-Leser mehr, der nicht weiß wohin mit seiner Zeit.
Zu Spielen, die mich eh nicht interessieren, lese ich gewiss nicht noch lange Tests, höre aber vielleicht einen Podcast dazu, der meine Meinung vielleicht noch ändert, und eine angenehme Art ist, doch auch noch diesen Teilbereich der Games-Kultur mitzunehmen.
Zu Spielen, die mich interessieren, les ich erst recht keine Tests - nach einem kurzen, ängstlichen Blick auf die Wertung will ich mich danach eigentlich komplett überraschen lassen.
Ausnahme sind dann noch die raren Totalverrisse wie dereinst beim Mobile Dungeon Keeper.

So war das 4Players-Angebot für mich - abseits der Wertungen des geschätzten Personals - eigentlich größtenteils unattraktiv und das Abo einfach nur etwas Klimpergeld aus Sympathie, weil ich wollte, dass die Seite irgendwie weiterlebt. Wegen hinter der Paywall verstecktem Content hab ich 4P definitiv nicht abonniert. Davon gab’s ja eben nicht viel.

[toxic_garden]

Ihr zaghafter Versuch, mehr Richtung Podcasts zu machen, was den Wert für mich enorm erhöht hätte, kam sehr spät, war ohne PUR-Feed umständlich zu nutzen, und ich fand, man merkte auch immer eine gewisse Schwere, die da in der Luft hing, und einen beim Hören gleich mit runterzog.

ja, das fand ich auch enorm schade. Man hat schon so ein bisschen raushören können, dass die Teilnehmer oftmals nicht so richtig Bock auf den Podcast hatten. Daher war es dann auch ein recht verschmerzbarer Verlust, die nicht anständig in den Podcatcher einbauen zu können.

Was die Textlänge angeht: zu riesigen, populären AAA-Titeln gab es ja teilweise Tests über vier oder fünf Seiten. Bwoah ne! Das lese ich nicht mal zum einschlafen durch. Aber die 1-2 seitigen Tests zu "kleineren" Titeln fand ich immer sehr nett. Zum Ende hin gab es den ganzen Text dann ja auch nochmal in Videoformat, mit Spieleszenen unterlegt und hübsch vorgelesen.

Sollte Jörg (und eventuell einige seiner Ex-Kollegen) ein neues Projekt starten, werde ich es auf jeden Fall mit größtmöglichem Interesse verfolgen. Es wäre wirklich ein Jammer, wenn eine so prominente und sympathische Stimme aus der Spielewelt verschwinden würde...

[Heretic]

Btw: Alice betreibt hobbymäßig auf Youtube einen Kanal namens Horrorzeit.

Für Horrorfilmfans vielleicht einen Blick wert.

[Jochen Gebauer]

Auch im deutschsprachigen Raum gibt es Angebote, die offensichtlich sehr gut angenommen werden. Die Zeit z.B. hat 220.000 Online-Abonnenten, was schon eine Hausnummer ist. Da ist allerdings neben dem Zugang zu den Paywall-Artikeln auf der Webseite auch das ePaper inbegriffen, getrennt kann man diese nicht abonnieren (wobei die Artikel zu einem guten Teil eh deckungsgleich sind). Wobei die Zeit generell entgegen aller Trends in den letzten 20 Jahren deutlich an Auflage hinzugewinnen konnte (zuletzt knapp 10% im Jahresvergleich und fast 20% an Abonnenten). Irgendwas scheinen die da also richtig zu machen

Oder gut zu tricksen

Die Zeit will nach aktuellen IVW-Angaben (die IVW ist die zentrale Meldestelle für Auflagenzahlen) 449.000 Abonnenten haben - davon etwa 150.000 Online. Hinzu kommen noch 67.000 Einzelverkäufe am Kiosk (was in Relation zu Mitbewerbern richtig klingt, aber in Relation zu den Abo-Zahlen geradezu absurd falsch aussieht) und 497 Einzel-Epaper-Verkäufe. Plus ein paar Sonstige Verkäufe, die nicht in die harte Auflage gehören.

Nun kann und will ich nicht behaupten, dass das irgendwie getürkt sein muss. Aber für jemanden, der sich im Print- und Auflagenbereich auskennt, sind das Mondzahlen. Also die Abos. Eventuell gibt's ultra-lukrative Studentenabos an Unis oder sowas, aber rein mit "die machen irgendwas richtig" kann man das schlechterdings nicht erklären. Das ist nicht nur entgegen des Trends, sondern entgegen der Physik

[Desotho]

Absurde Idee, dass jemand seine Statistiken schönt

[samhayne]

Ihr zaghafter Versuch, mehr Richtung Podcasts zu machen, was den Wert für mich enorm erhöht hätte, kam sehr spät, war ohne PUR-Feed umständlich zu nutzen, und ich fand, man merkte auch immer eine gewisse Schwere, die da in der Luft hing, und einen beim Hören gleich mit runterzog.

ja, das fand ich auch enorm schade. Man hat schon so ein bisschen raushören können, dass die Teilnehmer oftmals nicht so richtig Bock auf den Podcast hatten. Daher war es dann auch ein recht verschmerzbarer Verlust, die nicht anständig in den Podcatcher einbauen zu können.

Weiß nicht. “Nicht so richtig Bock” klingt so’n bißchen nach Arbeitsverweigerung. Damit tut man ihnen glaub Unrecht. Sie überzogen ja auch zunehmend. Es war für mich eher so ‘ne Art Fremdeln mit diesem Medium “Podcast”, wo sie sich nicht so ganz trittsicher zu fühlen schienen - verbunden mit der erwähnten Schwere, die da auf den Gemütern zu liegen schien.

Zum Ende hin gab es den ganzen Text dann ja auch nochmal in Videoformat, mit Spieleszenen unterlegt und hübsch vorgelesen.

Video ist jetzt nicht so meins, aber war definitiv die richtige Richtung, denk ich.
Die Release-Vorschau werd’ ich vermissen. Kurze, knackige Spielimpressionen der im nächsten Monat erscheinenden Spiele als Video - das fand ich immer interessant und hilfreich.

Sollte Jörg (und eventuell einige seiner Ex-Kollegen) ein neues Projekt starten, werde ich es auf jeden Fall mit größtmöglichem Interesse verfolgen. Es wäre wirklich ein Jammer, wenn eine so prominente und sympathische Stimme aus der Spielewelt verschwinden würde...

[Otis]

Denke, zumindest die alten Hasen sind in erster Linie auch Schreiber und folglich vielleicht auch nicht so begeistert/geübt/frei, plötzlich vor die Kamera oder das Mikrofon zu treten, nur weil Lesen out ist.

[Herrmann]

Oder gut zu tricksen

Auslagen in Flugzeugen (und in Zügen sollte es das noch geben). Viele Firmen haben auch die Zeit in öffentlichen Bereichen rumliegen.