So,
Yakuza: Like a Dragon durch. 75 Stunden für alle Erfolge, Hautstory war nach ca. 60-65 Stunden durch und dann noch ca. 10 Stunden farmen für den True Final Mega Tower, der mal kein Spaß war
Wenig überraschend, ich fand es großartig. Obwohl da nun ein JRPG drinsteckt ist es immer noch 100% Yakuza. Wenn man überhaupt Kritik an dem Spiel finden will, dann eher weil es "zu wenig" JRPG noch ist. Vergleiche zu Persona 5 z.B. hinken da. P5 hat natürlich bessere Dungeons, Rätsel oder Bosse. Auch das Pokemon-artige Kampfsystem schlägt das von Like a Dragon locker. Aber ich glaube das möchte Yakuza 7 auch gar nicht sein. Wie schon andere Teile der Reihe setzt es kaum auf Dungeons, oder längere Kampfpassagen. Die meisten Kämpfe finden wie immer in der offenen Welt statt. Das Pacing und Flow vom Spiel ist einfach immer noch Yakuza. Dass das Kampfsystem dann am Ende doch noch was kann und durchaus anspruchsvoll ist zeig der True Final Tower. Auch schön das die Kämpfe sehr flott ablaufen, einen Auto-Modus haben und man zig Animationen überspringen kann. Kampfbeginn bzw. Kampfende-Screen geht auch flott weg. Ich hasse bei JRPG-Rundenkämpfe wenn man da immer so ausgebremst wird. Like a Dragon legt da immer ein ordentliches Tempo vor, so wie es sein muss. Und wenn nach 10 Stunden Penner-Grinden man nicht genervt ist, macht das Spiel halt da einfach wenig falsch.
Die Story ist typisch Yakuza. Also super. Stellenweise ist die Entwicklung der Geschichte eher langsam (so Kapitel 4-6 ca.), aber zum Ende nimmt das ein Tempo auf, so wie man es halt kennt. Emotional, spannend, packend. Sehr hilfreich sind da auch die neuen Charaktere, die ich durch die Bank alle top finde. Die neuen Interaktionen zwischen der Gruppe (vorher spielte man bis auf wenigen Ausnahmen ja nur immer eine Person), z.B. beim Essen oder die Nebenmissionen wenn man deren Bindung maximiert - andere Spiele können sich das als Vorbild nehmen. Ohne großartig zu Spoilern, die Fackelübergabe ist sprichwörtlich geglückt. Nach 7 Spiele mit Kiryu hätte ich das nicht erwartet, das ein Spiel reicht um mich zu überzeugen, aber Ichiban ist super und kann Kiryu für mich locker ersetzen. Große Leistung, hat mich wirklich überrascht. Und ich bin schon gespannt wie die Reise weitergeht. Allerdings verstehe ich nicht warum man das nicht wie in Japan mit Yakuza 7 beworben hat. Das Spiel ist nun mal Yakuza 7, da macht die Story keine Kompromisse. Und vor allem ist die Ausgangslage zu Yakuza 8 (oder Like a Dragon 2...) wirklich interessant, man könnte da jetzt nun in zig Richtungen gehen.
Technisch gibt es nichts zu beanstanten, außer das manche Mini-Spiele (die Arcade-Dinger) irgendwie nicht gehen. Sind aber glaube ich eh die selben von den Vorgängern, kenne ich also schon, und für alle Erfolge waren die nicht nötig. Performance war gut, mit einer 3080 bei 4k fast durchgehend 60 FPS, gelegentlich ging es in die niedrige 50er (z.B. bei einer Cutscene am Anfang auf der Toilette, da dürfte wohl der Spiegel schuld sein
), ansonsten lief das aber 1a.
Wirklich großartig kritisieren kann ich an dem Spiel nichts. Das Kampfsystem könnte tiefer sein, hat mich jetzt aber über 75 Stunden nicht gestört. Handlung, Charaktere etc. sind auf dem sehr hohen Niveau wie man es aus den Yakuza-Teile halt kennt. Und jetzt heißt es wieder warten bis zum nächsten Teil...
9/10. Großartig.