Habe vorhin
Knights of the Old Republic 2 beendet und bin enttäuscht. Vorweg: ich hatte es verpeilt, die Restored Content Mod zu installieren. Gab vor einigen Jahren einen Patch für die Steam-Version und das Hauptmenü wird vom Mod-Schriftzug geziert, so dass ich dachte, die wäre bereits integriert. Doof, aber hätte mein Erlebnis kaum fundamental geändert. (Edit: War laut Steam doch installiert. Vor Jahren abonniert und vergessen
)
Das Gute: die Technik ist natürlich veraltet, aber ich hatte damit keine Probleme. Die Grafik funktioniert immer noch zweckmäßig und bei der Inszenierung hat Obsidian für die damaligen Möglichkeiten viel rausgeholt. Da könnte sich Bethesda heute noch was abgucken.
Die allgemeine Star Wars Atmosphäre gefiel mir sehr gut und es war eines der wenigen Spiele, bei denen mich meine Begleiter interessieren. Alle haben ihre eigene interessante Geschichte, reagieren auf meine Macht-Ausrichtung und können sich im Verlauf weiterentwickeln. Schade, dass ich immer nur zwei der zehn Begleiter mitnehmen kann. Die anderen sehe ich nur dazwischen auf meinem Raumschiff, wodurch manche etwas verblassen.
Was mich stört: ganz vorne weg der USP, die "tolle Story". Das Spiel macht den gleichen Fehler wie die Filme mit den Midichlorianern: es wird unnötigerweise etwas übererklärt, ohne, dass es der Geschichte einen Mehrwert verschafft. Hier ist es die Ambivalenz der Macht und besondere Formen der Machtbindung. Im Ergebnis kriege ich viele langatmige, langweilige Monologe und eine "Erklärung", die genauso gut ist wie gar keine. Ich kanns glauben oder eben nicht. Leider dreht sich das Spiel komplett um diese Thematik und das "Ende" ist abrupt und unbefriedigend. Vielleicht wäre damals mit mehr Entwicklungszeit mehr drin gewesen, richtig glaube ich es allerdings nicht.
Dann missfällt mir die Spielzeitstreckung enorm. Man könnte in der Hälfte der Zeit durch sein, ohne nennenswert etwas zu verpassen. Die Laufwege sind durchgehend zu lang und langweilig, teils wird man hin und her geschickt. Dauernd werden mir Kämpfe vorgesetzt, weil es abseits davon nicht genug zu tun gibt. Ein viel zu langes Tutorialgebiet. Und ich muss mehrere Welten bereisen, um zig Dinge zu erledigen, um den dortigen Jedi zu finden. Der mir dann auch nicht so richtig relevante Sachen erzählt. Hier wären mehr eigenständige Missionen schöner gewesen, als ständig einen Köder vor der Nase zu haben, der sich dann als egal entpuppt.
Kotor 1 hatte ich vor wenigen Jahren nachgeholt und fands richtig gut. Hier bereue ich es fast, weil ich nach dem Abschluss so schlau bin wie vorher. Die Story verrennt sich in unnötigen Details und erklärt andere Aspekte nicht. Die beiden offensichtlichen Sith sind komplett langweilig. Habe aktuell keine Motivation, einen zweiten Durchlauf auf der hellen Seite zu starten. Die Story wird dadurch nicht gewinnen und das Gameplay bietet nicht genug Abwechslung. Schade finde ich, dass sich mir jetzt der gute Leumund des Titels nicht erschließt.