Metal Hellsinger
Es handelt sich um einen Rhythmusschooter bei dem man zu Metalmusik Dämonen wegschießt. Es versucht so sehr Doom zu sein wie als Indi Produktion halt so möglich ist und setzt dabei sehr auf seine einzigartige Idee. Denn man kann zwar durchaus auch ohne auf den Takt zu achten auf Gegner schießen, das macht dann aber nur einen Bruchteil des Schadens und das Spiel würde dann eventuell zu schwer, aber vor allem keinen Spaß machen.
Ich war bei der Idee eigentlich recht skeptisch, mit der Musik kann ich schon was anfangen, aber ich bin kein musikalischer Mensch der gut den Takt halten kann. Und wie lange trägt dieser Kniff?
Auf jeden Fall die 4 bis 6 Stunden die man an diesem Spiel hängen kann. Das Spiel hat mir überraschend viel Spaß gemacht, so sehr, dass ich danach große Lust hatte einen eventuellen Nachfolger oder andere Spiele mit diesem Kniff zu spielen. Anfangs brauchte ich ein wenig um rein zu kommen, sowohl wegen dem Takt halten, aber auch weil ich in den ersten zwei Welten nur den Schädel als Waffe verwendet habe und der kaum Schaden macht. Mit der Shotgun die die erste 'richtige' Waffe ist kam ich garnicht klar. Zum Glück waren alle folgenden Waffen die ich freigespielt habe deutlich intuitiver. Richtig tolles Detail ist, dass das Spiel sehr merklich auf diesem Takt halten aufbaut. Die Level machen durch Feuerschalen etc. im Takt mit und auch die Gegner scheinen sich halbwegs zum Takt zu bewegen, zumindest manche. Auch nachdem man dann ein Level geschafft hat und aufhört erwischt man sich die nächsten Minuten dabei jede Tätigkeit im Takt des letzten Liedes auszuführen.
Einziger Kritikpunkt: Ich mag Frauenstimmen einfach etwas lieber als Männerstimmen und alle Lieder mit Frauenbeteiligung kommen recht früh im Spiel. Da wäre etwas mehr Abwechslung super gewesen.
Redout 2
Ich bin grooooßer Fan von Redout1, einem der extrem rassanten und fordernden Rennspiele mit schwebenden 'Autos'. Dieses Spiel hat mich weggeblasen und verzaubert. Daher war ich sehr gespannt und in freudiger Erwartung auf den neuen Teil. Dann konnte ich ein paar Wochen nicht sofort anfangen und nebenbei bekam ich mit wie der Titel eher durchmischt oder sogar recht negativ ankam, die Argumente habe ich aber nicht recht verstanden.
Nun habe ich eine ganze Weile gespielt und verstehe sie leider. Was nicht heißt, das wäre ein schlechtes Spiel, es ist nur ... kompliziert.
Werden wieder rasante und sehr herausfordernde Rennen mit hoher Geschwindigkeit und bunten abwechslungsreichen Strecken geboten? Ja, absolut. Generell macht der Titel auf den ersten Blick sowieso nicht viel neu, was ja auch nicht nötig war. Es gibt jetzt einen Boost, der füllt wenn man ihn einsetzt eine Hitzeanzeige. Wenn die zu hoch wird nimmt das Fahrzeug Schaden. Auch gibt es einen Superboost der besonders schnell ist und nur hin und wieder eingesetzt werden kann, auch er erzeugt Hitze. Man kann sogar, wenn natürlich auch nur kurz, sogar beide Boostarten zusammen einsetzen.
In der Theorie erzeugt das eine größere Spieltiefe. Man muss das gut managen und ein Gefühl dafür bekommen wann man es wie stark einsetzt. In der Praxis macht es das aber für mich eher ein Stück unzugänglicher, fügt dem Reiz des Spiels aber nicht wirklich etwas hinzu. Es ist dadurch auch deutlich schwieriger ersichtlich weshalb mein Gegner jetzt gerade schneller ist als ich. War es die Kurve oder hat er irgendwie den Boost besser eingesetzt?
Die Strecken sind zwar herausfordernd und abwechslungsreich, aber teils auch unfair herausfordernd. Viele muss man eigentlich 'auswendig' lernen um nicht ständig in Abgründe zu fallen oder zumindest nicht frontal gegen Seitenwände zu krachen und dadurch Geschwindigkeit zu verlieren. Mit zunehmender Spielzeit scheinen auch Strecken dazu zu kommen die immer kleinteiligere und heftigere Kurven haben was zwar vielleicht eine Herausforderung darstellt, in einem Hochgeschwindigkeitsrennen aber auch viel vom Spaß herausnimmt.
Vielleicht eher ein persönlicher Kritikpunkt: Die Musik war ein sehr entscheidender Part warum der Vorgänger so gut funktioniert hat. Der neue Soundtrack ist von einer anderen Person und absolut nicht schlecht, aber das gleiche Gefühl der Harmonie zwischen Musik und Gameplay kam trotzdem deutlich seltener auf.
Das größte Problem ist aber wohl die Kampagne und deren Schwierigkeitsgrad. Im ersten Teil verdiente man durch Rennen Geld und man konnte sich dann die Fahrzeuge und Upgrades kaufen die man wollte. Jetzt schaltet man in bestimmten Rennen bestimmte Teile oder Fahrzeuge frei, und die ist linear. Ich kann mir nur sehr begrenzt aussuchen welches Rennen ich jetzt fahre. Dadurch fühlt man sich deutlich eingeengter.
Nun gibt es zwar einen Regler für den Schwierigkeitsgrad, der betrifft aber nur die Rennen mit anderen KIs. In der Kampagne gibt es aber noch genauso oft Zeitfahren oder einen Modus in dem du Punkte bekommst wenn du möglichst lange möglichst schnell fährst. Deren notwendige Punktzahlen für die Plätze sind fest und waren zumindest zu Release absurd hoch angesetzt. Nur absolute Profis hatten quasi überhaupt eine Chance durch die Kampagne zu kommen. Alle anderen rannten gegen eine Wand, immer und immer wieder. Das Problem wurde mittlerweile deutlich entschärft und die nötigen Punktzahlen/Zeiten reduziert. Auch muss man allgemein weniger Punkt bekommen um durch die Kampagne zu kommen.
Mit den bisherigen Kritikpunkten zusammen ist ein weiteres Problem, dass die Kamagne nicht nur ein paar Stunden launige Modi mit verschiedenen Stecken bietet. Es sind viele hunderte Events die aus den heruntergebrochen gleichen drei Rennmodi bestehen. Irgendwann fühlt es sich dann einfach zu sehr nach Fleißarbeit an.
Im Kern ist aber immer noch spaßig und die Genialität des ersten ist fern davon kaputt zu sein. Nur gibt es halt einfach zu viel was eher weniger anstatt besser funktioniert und den Funken nicht überspringen lässt. Schade drum.
Tinykin
Ein netter kleiner 3D Plattformer mit integriertem Pikmin. Heißt man hat auch viele kleine Helfer die einem folgen, die verschiedene Fähigkeiten haben und mit denen man Aufgaben erledigen kann.
Das Verkaufsargument ist eindeutig die Optik. Man befindet sich als geschrumpfter/winziger Mensch in einem Haus und hat somit eine Spielzeugperspektive, alles ist groß und alle anderen Figuren im Spiel sind (humanoide) Insekten. Sowohl die Wohnung als auch die Figuren etc. sind alle soooo zuckersüß und knuddelig designet, dass es eine Freude ist.
Das Gameplay unterstreicht diese Wohlfühlstimmung damit absolut anspruchslos zu sein. Man kann das Spiel nebenbei auch nur mit einem viertel Gehirn spielen. Es ist eher was zum nach dem Feierabend entspannen und nebenbei vielleicht noch einen Podcast hören. Dafür eignet es sich zwar super, aber der mangelnde Anspruch macht es auch beliebig. Ein netter Zeitvertreib, aber keiner an den man sich lange erinnern wird.
The Eternal Cylinder
Das Spiel ist schwer zu erklären. Es ist ein bisschen Überlebensspiel mit Essen und Trinken, man muss vor einem Zylinder fliehen der alles überrollt hat aber hin und wieder Verschnaufpausen und muss kleine Rätsel lösen die keinen Anspruch haben. Spielen tut es sich dabei total klunky.
Ein Vorteil: Das Konzept ist total einzigartig und man hat auf jeden Fall das Gefühl etwas 'frisches' zu spielen.
Zweiter Vorteil: Die Welt und ich die eigenen Spielfiguren (man steuert immer nur eine, hat aber ein Rudel) sind unglaublich kreativ und interessant. Allein die zu erkunden ist es irgendwie wert das Spiel zu spielen.
Leider geht dem Spiel trotzdem nach einigen Stunden die Luft aus, obwohl die begleitende Story durchaus recht gut funktioniert. Das liegt am fehlenden Anspruch, dass man doch irgendwie immer das gleiche macht und vor allem aber daran, dass es sich so klunky steuert, vor allem beim springen. Alles fühlt sich mühsam und irgendwie nach Arbeit an.
Irgendwo eine interessante Erfahrung, aber ob die Lebenszeit sich gelohnt hat? Ich bin unsicher.