Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

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Tripster
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Tripster »

Smutje187 hat geschrieben: 8. Feb 2022, 11:38
Wie kommst du drauf, dass ich das behaupte? :D

Hardware alleine interessiert aber halt nur eine Kernzielgruppe, Software verkauft Hardware, deswegen der Verweis auf Nintendo
Klar, aber die Software ist doch da. Das ist doch eines der Verkaufsargumente des Steamdecks. Die komplette Steam Bibliothek soll verfügbar sein. Das reicht doch 99% der potenziellen Nutzer.
Tripster
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Tripster »

Rince81 hat geschrieben: 8. Feb 2022, 10:38
Tripster hat geschrieben: 8. Feb 2022, 10:24 Handheld Konkurrenz gibt es kaum aber die Switch zeigt, dass Bedarf vorhanden ist. Next Gen Konsolen sind kaum zu bekommen und auch das Steam Deck wird lange Zeit ausverkauft sein und somit zusätzlichen Hype erzeugen.

Wenn das Steam Deck auch nur einigermaßen das hält was es verspricht, wird es ein großer Hit.
Die Alternativen gibt es, sei es Aya Neo oder die GPD Win Reihe - außerhalb einer sehr spitzen Nische gab es da aber bisher wenig Interesse dran und auch der Steam Deck wird nicht für den Massenmarkt taugen - im Gegenteil, das wird ein Gerät für Enthusiasten - keine Konkurrenz für die Switch.
Natürlich wird das Steamdeck nicht 100 Millionen Einheiten verkaufen wie die Switch. 5-10 Millionen würde ich für realistisch erachten und das wäre ja wohl ein voller Erfolg.
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Heretic
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Heretic »

Smutje187 hat geschrieben: 8. Feb 2022, 07:50 Wäre Valve klug, würden sie eine speziell für das Steam Deck kuratierte Sammlung handverlesener optimierter Spiele präsentieren, so wie es Nintendo seit 100 Jahren tut - man könnte ja zum Beispiel auf einzelne Hersteller zugehen, und deren Spiele auf eigene Kosten optimieren, um „Launch-Titel“ zu simulieren :)

Kein größerer Verkaufstod als Hardware ohne Software, das ist doch jetzt nix Neues :ugly:
Braucht das Steam Deck denn Launch-Titel? Das Ding hat die gesamte Steam-Bibliothek in der Hinterhand. Mit Einschränkungen, klar. Höchstwahrscheinlich wird auch mit installiertem Windows nicht jedes Spiel hundertprozentig fehlerfrei laufen. Aber die größten Baustellen scheinen Cheat-Software, Steuerung, Auflösung und dementsprechend zu kleiner Text zu sein. Klingt nach lösbaren Problemen, ohne die entsprechenden Spiele halb neu programmieren zu müssen. Dazu kommt, dass die meisten Steam-User Unmengen an Spielen in ihrer Bibliothek haben und bestimmt gut damit leben können, wenn einige davon inkompatibel mit dem Steam Deck sind.

Edit: Tripster war schneller. :D
GoodLord
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von GoodLord »

Tripster hat geschrieben: 8. Feb 2022, 11:47
Rince81 hat geschrieben: 8. Feb 2022, 10:38
Tripster hat geschrieben: 8. Feb 2022, 10:24 Handheld Konkurrenz gibt es kaum aber die Switch zeigt, dass Bedarf vorhanden ist. Next Gen Konsolen sind kaum zu bekommen und auch das Steam Deck wird lange Zeit ausverkauft sein und somit zusätzlichen Hype erzeugen.

Wenn das Steam Deck auch nur einigermaßen das hält was es verspricht, wird es ein großer Hit.
Die Alternativen gibt es, sei es Aya Neo oder die GPD Win Reihe - außerhalb einer sehr spitzen Nische gab es da aber bisher wenig Interesse dran und auch der Steam Deck wird nicht für den Massenmarkt taugen - im Gegenteil, das wird ein Gerät für Enthusiasten - keine Konkurrenz für die Switch.
Natürlich wird das Steamdeck nicht 100 Millionen Einheiten verkaufen wie die Switch. 5-10 Millionen würde ich für realistisch erachten und das wäre ja wohl ein voller Erfolg.
Ich wüsste ehrlich gesagt garnicht, wie man hier Erfolg definieren soll. Unterm Strich finanzieller Gewinn für Valve? Ein - für Entwickler - signifikanter Anteil an der HW Basis bei Steam (also so, dass es sich renitert Spile dafür zu Entwickeln/optimieren). Standardplatform für Spielebenchmarks in Spielemedien?
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Rince81 »

Tripster hat geschrieben: 8. Feb 2022, 11:47 5-10 Millionen würde ich für realistisch erachten und das wäre ja wohl ein voller Erfolg.
Die WiiU hat insgesamt 13 Millionen Exemplare verkauft und war "weltweit" verfügbar, im Retail und Online in jedem Versandhändlerangebot. Der Steam Deck ist ausschließlich bei Steam direkt erhältlich und zwar aktuell nur in den USA, Kanada, EU und UK - an der Verfügbarkeit wird sich auch erstmal nichts ändern, nie im Leben setzt Valve davon 5 Millionen Einheiten um.
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Komposti »

Die WiiU wollt dafür aber auch keiner haben :D
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Rince81 »

Komposti hat geschrieben: 8. Feb 2022, 12:10 Die WiiU wollt dafür aber auch keiner haben :D
Die WiiU war ein Beispiel, über welchen weltweiten Verbreitungsgrad wir bei 5-10 Millionen Steam Decks reden. Um den 2015 vorgestellten Steam Controller gab es auch einen totalen Hype und 2018 hatte Valve "nur" 1,5 Millionen Nutzer auf der eigenen Plattform und der Controller lief unter "Sonstige" - der war ebenfalls nur über Valve erhältlich. Das ist 2018(!) und zu dem Zeitpunkt haben mehr als doppelt so viele Nutzer einen Playstation 3(!) Controller auf Steam genutzt wie Valves Steam Controller.
Bild
https://www.notebookcheck.com/Steam-Sta ... 328.0.html
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Jon Zen
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Jon Zen »

Rince81 hat geschrieben: 8. Feb 2022, 09:59
Mauswanderer hat geschrieben: 8. Feb 2022, 09:15 Also bei mir läuft die 2FA über E-Mail. Wusste gar nicht, dass es dafür überhaupt eine App gibt.
Die Steam Mobile App. Die waren wirklich früh dran mit der 2FA Geschichte - nur haben sie es seitdem nie wieder angefasst. Es gibt mittlerweile einen etablierten Standard dafür, den unter anderem der Google oder Microsoft Authenticator, Authy oder diverse Open Source Lösungen nutzen, den Valve einfach nicht unterstützt.
Im Steam Forum zur Mobile App gibt es Mutmaßungen, dass sie die App an das Design des Steam Decks anpassen und dass es daher keine Updates gibt.

Am 29. Juli 21 gab es einen Patch mit dem Blogbeitrag:
Im Vorfeld der Veröffentlichung einer neuen Version der Steam Mobile App hat das Steam-Mobile-Team in den letzten Wochen Verbesserungen und Fehlerbehebungen an einigen Shopseiten vorgenommen.

Ab heute testen wir ein neues Layout für Shopseiten von Spielen für Mobilgeräte. Wir haben das Layout für Mobilgeräte optimiert und Text leichter lesbar gemacht. Die Änderungen sind bereits live
Ich wüsste nicht, ob diese Version bereits releast wurde.

Zur Nutzung eines Standards für 2FA: Ich glaube nicht, dass sie das machen. Kleinste Lücken darin könnten zu riesigen Schäden im Steam Inventar- und Communitymarktsystem führen. Indem sie die direkte Kontrolle haben, sind sie dafür selbst verantwortlich und haben auch Zugriff auf die genutzten Telefonnummern, um z.B. potenziellen Gambling-Anbietern sofort den Hahn zuzudrehen (was sie in der Vergangenheit taten). Ich weiß nicht, ob das mit einer Nutzung eines Standards so einfach möglich wäre.
Ihr 2FA System über die App funktioniert. Es besteht keine Not, unnötige Risiken einzugehen.

Ich hatte sowieso gedacht, dass die App i.d.R. nicht von den normalen Singleplayer Gamern genutzt wird (bis auf 2FA und gelegentlichen Shopbesuchen). Sie wurde für die Sicherheit des Item Handels der Inventare optimiert.
Für Multiplayerspieler ist sie nützlich, wenn man schauen möchte, wer von den Freunden gerade online ist und ob man eine Runde mitspielen möchte.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Rince81 »

Jon Zen hat geschrieben: 8. Feb 2022, 12:22 Zur Nutzung eines Standards für 2FA: Ich glaube nicht, dass sie das machen. Kleinste Lücken darin könnten zu riesigen Schäden im Steam Inventar- und Communitymarktsystem führen. Indem sie die direkte Kontrolle haben, sind sie dafür selbst verantwortlich und haben auch Zugriff auf die genutzten Telefonnummern, um z.B. potenziellen Gambling-Anbietern sofort den Hahn zuzudrehen (was sie in der Vergangenheit taten).
Verstehe ich nicht? 2FA beim einloggen sichert primär den eigenen Account. Dafür gibt es einen etablierten Standard und dafür braucht es keine Telefonnummern.
https://de.wikipedia.org/wiki/Time-base ... lgorithmus

Ich habe in einer App u.a. meine Accounts bei Nintendo, Twitter, Facebook, Google, Ubisoft, Rockstar, Bethesda, Nvidia, Reddit, Sony, Microsoft, Electronic Arts, Amazon und Paypal mit 2FA gesichert.
Wenn in diesem Standard Lücken wären - Valves Community Markt wäre vermutlich eines der kleinsten Übel...
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Tripster
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Tripster »

Rince81 hat geschrieben: 8. Feb 2022, 12:04
Tripster hat geschrieben: 8. Feb 2022, 11:47 5-10 Millionen würde ich für realistisch erachten und das wäre ja wohl ein voller Erfolg.
Die WiiU hat insgesamt 13 Millionen Exemplare verkauft und war "weltweit" verfügbar, im Retail und Online in jedem Versandhändlerangebot. Der Steam Deck ist ausschließlich bei Steam direkt erhältlich und zwar aktuell nur in den USA, Kanada, EU und UK - an der Verfügbarkeit wird sich auch erstmal nichts ändern, nie im Leben setzt Valve davon 5 Millionen Einheiten um.
Wir werden sehen. Ich glaube aktuell ist eher die Frage wie viele Exemplare sie produzieren können, als wie viel sie absetzen können.
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Numfuddle »

Bitte verwechselt nicht immer die Hard Core Enthusiasten-Blase in der wir uns befinden mit echter Nachfrage.

Es mag uns ja allen so vorkommen als wäre das Steam Deck ein großer Erfolg weil das überall in unserer Blase grade Thema ist und jede Webseite, jeder YouTube Kanal und jeder Podcast für Enthusiasten drüber redet, daraus aber echte Nachfrage oder gar einen Massenmarkt-Erfolg ableiten zu wollen halte ich für gewagt.

Confirmation Bias in Reinform.

Steam Controller Lifetime Sales waren ca. 1,5 Millionen, Steam machines weniger als 500,000 und Steam Link war so schlecht das Valve so weit ich weiß nie offizielle Verkaufszahlen veröffentlicht hat.

So lange man ein Steam Deck nicht im örtlichen Elektronikmarkt kaufen kann wird es ein Enthusiasten Produkt bleiben selbst etablierte Spieler wie Nintendo, Sony oder MS haben manches mal Schwierigkeiten richtige Erfolge zu landen OBWOHL sie weltweit in jedem Laden verfügbare Produkte haben.

Wie oben bereits erwähnt hat Nintendo „nur“ knapp 14 Millionen WiiU verkauft obwohl sie weltweit in jedem Laden verfügbar war und obwohl sie mit einem Multi-Millionen Dollar Marketing Budget beworben wurde.

Ich erwarte nicht das Valve überhaupt in die Sphären einer WiiU vorstoßen könnte wenn man Steam Decks nur Online bei Steam kaufen kann und der Marketing Push nur über Enthusiasten Seiten läuft.

5 Millionen verkaufte Steam Decks lifetime wäre für Valve bereits ein massiver Erfolg
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Kopsi »

Zumindest für Australien ist scheinbar ein Retail Vertrieb durch GameStop geplant. Je nachdem wie gut das läuft, kann ich mir vorstellen, dass das Modell auch in anderen Regionen zum Einsatz kommt.

Ein Element, dass ich noch interessant finde, sind die Märkte in Asien. Für Japan/Korea kann ich es mir vorstellen, dass es gut läuft, bei China aus politischen Restriktionen gegenüber Spielen wahrscheinlich eher nicht so. In Indien wird es wahrscheinlich aufgrund der Einfuhrzölle keinen großen Markt geben.
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Numfuddle »

Korea ja.

Japan eher nicht. Steam ist keine japanische Firma, der PC spielt in Japan keine Rolle als Spieleplatform und die Spieleauwahl ist sehr westlich orientiert. Wenn da schon Microsoft keinen Fuß auf den Boden kriegt wird es Valve erst Recht schwer haben.

In China ist das Steam Deck 5 Minuten nach Release als geklontes Produkt verfügbar und man kann die Kopien inklusive geklonten Steam OS auf den üblichen Märkten kaufen.
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Rince81 »

Was das Massenappeal betrifft muss man auch sagen, ja das ist ein PC - mit einem ganz großen ABER:

Die "Konsolenerfahrung", der maßgeschneiderten Software mit passendem OS bietet nur Steam OS. Das bedeutet gleichzeitig, ein guter Teil der aktuell beliebtesten Servicegames wird nicht laufen weil es die nicht auf Steam gibt. Kein Call of Duty Warzone, kein Fortnite, kein League of Legends, kein Genshin Impact, etc., etc. Dazu der ganze Battle.net Kram nicht, also kein Diablo, kein aktuelles CoD und kein Overwatch. Welche sonst noch nicht laufen, weil die Anticheatprogramme nicht mit Linux arbeiten werden wir in zwei Wochen sehen. Habe ich schon keine Ubisoftspiele der letzten Jahre erwähnt?

Das lässt sich alles umgehen, Multiboot und Windows laufen ja - wie das in der Praxis funktionieren wird und welche Probleme so entstehen - erfahren wir auch in zwei Wochen.

Ich wage aber die Prognose, der aktuelle Massenmarkt und Steam Deck? Das passt nicht zusammen.
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Kopsi »

Numfuddle hat geschrieben: 8. Feb 2022, 14:48 Japan eher nicht. Steam ist keine japanische Firma, der PC spielt in Japan keine Rolle als Spieleplatform und die Spieleauwahl ist sehr westlich orientiert. Wenn da schon Microsoft keinen Fuß auf den Boden kriegt wird es Valve erst Recht schwer haben.
Aber kommt da der Handheld Faktor und das “geschlossene” System dem Ganzen nicht zugute? Ich erwarte keine bahnbrechenden Erfolge in Japan, aber könnte mir schon ein höheres Interesse als bei der XBox vorstellen. Spieletechnisch deckt das SD ja den japanischen Markt doch auch ganz gut ab.
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Flo
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Flo »

Es gibt noch einen interessanten Faktor: Offene Plattform

Damit ich mir etwas in dieser finanziellen Größenordnung zulege, das keine existenziellen Grundbedürfnisse sichert, braucht es zweierlei:
- Ein Antrieb auf emotionaler Ebene, aka Gelüste
- Eine rationale Erklärung, warum es in diesem Fall okay ist, meine Verteidigung gegen Hype und Verführung runter zu fahren

Ersteres bedarf vermutlich keine Erklärung. Zweiteres materialisiert sich in Form der Linux Distribution SteamOS.

Ich mag es nicht in einem geschlossenen System wie MacOS dem Gutdünken eines profitorientierten Milliardenunternehmen unterworfen zu sein. Solange Microsofts Windows noch vergleichsweise offen war, hatte Apple aus geschäftsstrategischer Perspektive ein Incentive, keine oppressiven EULA Drohungen geltend zu machen, die zu sehr spürbar waren. Allerdings steht der Microsoft Kurs ja schon seit Jahren auf "Wir verwandeln unser System in ein geschlossenes". Und mit dem Game Pass und dem Kauf von Activision (und Deal mit Gamestop und Kauf von Bethesda und der Serverinfrastruktur und etc.) sind sie dabei der gesamten gamerschaft (was inzwischen vermutlich der Großteil der allgemeinen Nutzerschaft ist) Ketten umzulegen.

Wenn Windows zum geschlossenen System trasmorphiert hat Apple keinen Druck mehr den Good Cop zu spielen, was wiederum dazu führt, dass Microsoft sich mehr Erlauben kann und wird. Ich sehe keinen Grund, der gegen eine positiven Feedback Loop von oppressiven Gebaren gegenüber der Nutzerschaft spricht.

Ich fand Linux schon seit Dekaden reizvoll. Aber die Sorge bzgl. mangelnden Support, die Sorgen mich in Technik rein fuchsen zu müssen, die Sorge vor Unzuverlässigkeit, die Sorge von Inkompatibilität, die Sorge vor drastischen Leistungseinbusen meiner Hardware und persönliche Hemmung davor elektronisch in unbekannte Gefilde zu emigrieren, haben mich davon abgehalten mit Linux zu arbeiten. Ein Betriebssystem welches von Valve mitentwickelt wird, und dessen user base, dank dem Steam Deck, nächstes Jahr vermutlich schon mindestens im sechsstelligen Bereich, und damit wert, weiter gepflegt und supportet zu werden, vertraue ich.

Valve hebt sich meines Erachtens nach von anderen Unternehmen in der Spielebranche dadruch ab, dass es ideologisch konsistent anti autoritär/oppressiv ist. Angefangen von der Entwicklung von Half Life in den Neunzigern, über den Mod Support, der Etablierung und Kultivierung von Steam als Nährboden auf dem der heutige globale Indiemarkt herangezogen wurde, bis hin zur aktuellen pro sexual content und anti crypto/NFT Politik. Ganz zu schweigen von der internen Firmenstruktur. Im Gegensatz zu Jochen glaube ich nicht das Gabe Newell Valve an ein Unternehmen verkaufen würde, welches alle dem entgegen steht, was sein Lebenswerk auszeichnet. Und alle Unternehmen die das Geld hätten Valve zu kaufen sind solche Unternehmen.

Das Apple Gerät, was ich aktuell nutze ist bald zehn Jahre alt, ich spüre den e-Reaper näher kommen. Ich möchte mir dieses Jahr das Steam Deck holen. Mit der entsprechenden Peripherie kann ich es als zweites Gerät etablieren und mich mit diesen fremden OS akklimatisieren. Mit dem Gefühl den Fuß in der Tür zum gelobten Land zu haben, sehe ich der Entwicklung von Apple und Microsoft entspannter entgegen. Und bei der Menge an grandiosen Double A und Indie Titeln die regelmäßig erscheinen, mache ich mir auch keine Sorgen darüber wie ich der Zukunft meine (begrenzte) Spielzeit vernünftig füllen werde.
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Numfuddle »

„Wenn jeder zuständig ist ist niemand zuständig“

Ich sehe an der Stelle nicht wirklich einen Vorteil in Linux als offener Platform. Einerseits ist es so leichter die Verantwortung und den Support auf „Die Community“ abzuwälzen wenn das Produkt nicht den gewünschten Erfolg hat. Andererseits steckt ja das Steam Deck auch voller proprietärer Technologie, angefangen beim Grafiktreiber bis hin zu den Steam Teilen des Steam OS.

Teile die eine Community nicht immer auffangen und ausgleichen kann wenn Valve da den Stecker zieht
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Rince81 »

Flo hat geschrieben: 9. Feb 2022, 09:57 Valve hebt sich meines Erachtens nach von anderen Unternehmen in der Spielebranche dadruch ab, dass es ideologisch konsistent anti autoritär/oppressiv ist.
Steam begann als Zwangsplattform für Counter-Strike bis Valve bei Half-Life 2 auch Einzelspielern den eigenen Launcher, Account und Registrierung aufgezwungen hat. Das sich der Blick auf Steam gewandet hat, klar, die als konsistent anti autoritär/oppressiv zu nennen finde ich eher witzig.
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Flo »

Numfuddle hat geschrieben: 9. Feb 2022, 10:21 „Wenn jeder zuständig ist ist niemand zuständig“

Ich sehe an der Stelle nicht wirklich einen Vorteil in Linux als offener Platform. Einerseits ist es so leichter die Verantwortung und den Support auf „Die Community“ abzuwälzen wenn das Produkt nicht den gewünschten Erfolg hat. Andererseits steckt ja das Steam Deck auch voller proprietärer Technologie, angefangen beim Grafiktreiber bis hin zu den Steam Teilen des Steam OS.

Teile die eine Community nicht immer auffangen und ausgleichen kann wenn Valve da den Stecker zieht
Dadurch dass man letztendlich immer noch eine ordentliche Hardware hat, sehe ich da kein großes Risiko für den user. Haut man im Notfall halt Windows drauf oder verkauft das Teil über ebay.

Aus der Perspektive einer linux-curios person, halte ich das für den bisher besten Ort und besten Zeitpunkt um zu experimentieren. Siehst du das anders?
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Re: Steam Deck: PC im Switch-Format [ab 419€/Dez 2021/Valve]

Beitrag von Flo »

Rince81 hat geschrieben: 9. Feb 2022, 10:30
Flo hat geschrieben: 9. Feb 2022, 09:57 Valve hebt sich meines Erachtens nach von anderen Unternehmen in der Spielebranche dadruch ab, dass es ideologisch konsistent anti autoritär/oppressiv ist.
Steam begann als Zwangsplattform für Counter-Strike bis Valve bei Half-Life 2 auch Einzelspielern den eigenen Launcher, Account und Registrierung aufgezwungen hat. Das sich der Blick auf Steam gewandet hat, klar, die als konsistent anti autoritär/oppressiv zu nennen finde ich eher witzig.
Hätte Valve mittels Half Life 2 nicht plötzlich aus der Kalten heraus instant eine dermaßen dicke fette Nutzerbasis aufgebaut, dann hätten sie wohl nicht ihr quasi Monopol für digitale Distribution etablieren können. Das ist ein Schritt in die falsche Richtung, um Anlauf zu nehmen über einen Grand Canyon zu springen. Valve hat im Alleingang ein ganzes Unterhaltungsmedium auf eine gesunde Weise ins Internetzeitalter überführt. Weder der Literaturmarkt, noch die Musikindustrie schaften das. Und während die Film/Serien Branche in den letzten Jahren aufgelodert ist, sind die Leute jetzt schon genervt von den vielen Angeboten, die sich um exklusivrechte Zanken.

Während dessen etablierte Valve Familie Sharing und local coop über's Internet (aka Multiplayer wo nur eine Person das Spiel besitzen braucht). Wenn solche Nachrichten über Valve kommen, dann nahm ich das wie selbstverständlich hin. Aber wenn ich jetzt einen Schritt zurück gehe und mir vorstelle, dass ein Unternehmen wie Microsoft in den frühen Zweitausender das Monopol der digitalen Spieledistribution erlangt hätte, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass die auf diese Art gehandelt hätten. Man stelle sich die Aktionärssitzung vor, wo ein CEO den Investoren erklärt, wie man plane mehr Leute Spiele spielen zu lassen, die für die sie nichts gezahlt haben.

Als Half Live 2 mit Registrierungspflicht kam war Kritik absolut angebracht. Trotzdem lässt sich, imho, in der Rückschau das Urteil der konsistent anti autoritären/oppressiven Strategie verargumentieren. Beide Einschätzungen lassen sich gleichzeitig als wahr erachten, ohne Inkonsistenz in der eigenen Argumentation aufzutuen.
Zuletzt geändert von Flo am 9. Feb 2022, 11:04, insgesamt 1-mal geändert.
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