Die ewige Preisdiskussion

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HagenValour
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Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von HagenValour »

Hallo und guten Abend zusammen.

Ich trau mich mal, auf die Gefahr hin gesteinigt, mit Federn erschlagen und im toten Meer versenkt zu werden.

Facebook hat mir heute diesen Artikel von PCMag vorgeschlagen (Achtung Englisch), und ich neige dazu der These des Redakteurs zu zustimmen.

https://uk.pcmag.com/games/130383/next- ... g-anywhere

Kurz zusammen gefasst geht es darum, das Sony die Preise für neue Spiele auf der PS5 auf 70 Euro anzieht, obwohl diese Spiele Microtransaktionen enthalten. Der Redakteur findet das, für Spiele mit Microtransaktionen, unangebracht. Außerdem äußert er die Sorge das auch andere Publisher ihre Preise entsprechend anpassen könnten, wovon ich persönlich fest ausgehe. Er führt Nintendo als Beispiel an, die Ihre AAA-Titel auf der Switch quasi nie im Preis senken. Das hat dazu geführt das auch andere Anbieter auf diesen Zug aufgesprungen sind (Skyrim z.B.).

Wie steht Ihr so zu solchen Praktiken? Sollen wir der Industrie noch mehr Geld an den Kopf werfen in der Hoffnung das der Geldspeicher irgendwann Platzt und wir Bugfreie und total geile Spiel bekommen, die wir anschließend noch mit unserer Niere weiter Finanzieren um DLC oder Microtransaktionen bezahlen zu können? Oder wird hier eine Grenze überschritten die wir sehr argwöhnisch betrachten sollten?

Zum Schluss noch kurz ein Beispiel aus der eigenen Spielerfahrung: World of Warcaft. Hat seit Beginn ein Abo Modell (ca. 13 Euro im Monat), das Grundspiel und alle folgenden Erweiterungen kosten einmalig Geld. Trotzdem gibt es einen Ingame Shop für Reit- und Haustiere, kosmetische Charakeranpassungen, Servertransfer usw. Bekomme ich deswegen ein besseres Spiel? Meiner Meinung nach nicht, auf den letzten großen Inhaltspatch mussten die Spieler so lange warten wie noch nie in der Wow Geschichte zuvor. Dieser Bedarf dann aktuell immer noch Hotfixes, ist also auch nicht Bugfrei erschienen. Die Geschichte ist aktuell extrem repetitiv und Gefühlt wird da in Zukunft auch nicht mehr viel kommen. Sprich, Blizzard bekommt viel Geld von seinen Spieler ist aber nicht in der Lage das Spiel in eine zufriedenstellende Richtung zu entwickeln, da hilft auch kein höherer Preis oder zusätzliche Einnahmen aus Microtransaktionen.

Sorry, wurde am Ende doch mehr Text als ich wollte. ;) Haut mal einen raus!

Gruß
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Jon Zen
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Jon Zen »

Bei diesen Praktiken geht's um die Gewinnmaximierung. Wenn der Kunde auf andere Art und Weise mehr Geld abwirft, werden sie ihr System wieder ändern.
Die Erhöhung der Preise für neue Konsolenspiele halte ich nichtsdestotrotz für fragwürdig in Bezug auf die Corona Pandemie.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
Freitag
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Freitag »

Mich würde es ja freuen, wenn endlich dieser unsägliche Begriff der Mikrotransaktionen verschwindet. In aller Regel werden da ja richtig happige Summen ausgerufen, die weit Weg von "mikro" sind.
Und nein, sowas führt nicht automatisch zu besseren Spielen oder kommt dem netten, einzelnen Entwickler zugute. Das Geld streicht sich erstmal der Publisher ein.
Aber letztlich muss da jeder für sich entscheiden, was ihm welche Titel wert sind. Vote with your wallet. Anders geht es nicht. In beide Richtungen: ich hatte soviel Spaß mit Hitman 1+2, dass ich mir die entsprechenden DLC sofort gekauft habe, um den Entwickler zu unterstützen. Zum "Dank" Ist Teil 3 bei Epic zeitexklusiv :|
Ich selbst schätze mich in der glücklichen Lage, quasi nur bei Steam zu spielen und dadurch von Rabatten profitieren zu können. Und ich habe stets genug zu spielen, um bei den allermeisten Releases auf den 50% Rabatt warten zu können und kaufe fast keine Titel mit Ingameshop.
Andererseits habe ich mir auch schon selber böse die Finger verbrannt, sowohl mit Vorbestellungen als auch Ingameshop. Impulskontrolle ist ein Schwein.
Rince81
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Rince81 »

Ich sehe das mittlerweile recht entspannt. Ich weiß was ein Spiel mir wert ist und ob ich es jetzt spielen will. Dann ist das ein Spiel, was ich potenziell zu Release zum Vollpreis kaufe. Wenn ich dann davon ausgehen kann, dass das es in zwei bis drei Monaten um 50% oder mehr rabattiert sein wird, werde ich es nicht zum Release kaufen.

Da einige Publisher mittlerweile dazu übergehen, ihre Spiele nicht mehr so schnell und massiv zu reduzieren, bekommen sie mittlerweile von mir deutlich häufiger Geld zu Release. Nintendo sowieso aber auch Sony, einfach wegen der Gewissheit, mich nicht in einigen Wochen über einen verpassten massiven Rabatt ärgern zu müssen... Dafür kaufe ich mittlerweile deutlich weniger Spiele für den Pile of shame, nur weil die im Sale sind, wobei das nach wie vor zu oft passiert...
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Tom
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Tom »

Also mWn und nach kurzer Amazon-Recherche liegt der UVP für PS5 Spiele in Deutschland schon bei 80€...

Ich kaufe mir ganz selten Spiele zum Vollpreis - mein Pile of Shame ist gut gefüllt und auch auf meiner Liste an bereits erhältlichen Spielen, in die ich mal reinschauen wollen würde ist lang - und das Meiste darauf schon regelmäßig zum Schnäppchenpreis erhältlich.

Aus rein wirtschaftlicher Sicht habe ich aber Verständnis dafür, dass Publisher/Entwickler das machen, was ihnen am meisten Geld bringt.

Jede Preiserhöhung oder extra Mikrotransaktion schreckt manche potenzielle Kunden ab, bringt aber mehr Geld vom willigen Rest. Die Anbieter suchen dabei nach der für sie idealen Balance.

Hin- und wieder holen sich Publisher/Entwickler dabei eine blutige Nase, wenn sie den Bogen überspannen, eine Grenzüberschreitung einen Shitstorm provoziert und sie am Ende vor einem Scherbenhaufen stehen. Battlefront 2 (Pay 2 Win), Evolve (Vollpreis+Microtransaktionen), Deus Ex Mankind Divided (X-Editionen mit exklusiven Inhalten) kommen mir da als Beispiele in den Sinn. Langfristig konnte aber keine dieser Anstandsgrenzen gehalten werden.

Da Vollpreis+Mikrotransaktionen aber mittlerweile am Markt etabliert ist, glaube ich nicht daran, dass jetzt noch genug Spieler für einen Aufruhr mobilisiert werden können, nur weil der Preis um 10€/$ gestiegen ist.

Angesichts des großen Erfolges von Free2Play Spielen - insb. Fortnite - wundere ich mich aber schon darüber, dass Sony glaubt, mit der Preiserhöhung durchzukommen. Ich sehe die Gefahr, dass gerade junge Spieler bei Free2Play bleiben.

Meine Empfehlung für eine Kauf wäre immer, nicht darüber nachzudenken wie der Hersteller/Publisher an sein Geld kommt, sondern ob das Spiel aller Voraussicht nach Spaß macht, und wieviel man dafür ausgeben muss. Wenn ich also 80€ für ein Spiel ausgeben soll, aber dann noch 20€ für DLC, Lootboxen, XP-Boost, Season-Pass oder was auch immer ausgeben muss, damit mir das Spiel Spaß macht, dann muss mir das Spiel eben 100€ wert sein. Und wenn ich das Spiel ohne jede Microtransaktion genießen kann, dann spielt es für mich auch keine Rollen, wenn ich mir theoretisch einen unnötigen Skin im Ingame-Shop kaufen könnte.

Letzten Endes wirkt sich das Geld, das mit einem Spiel verdient wird, aber sicherlich schon auf das Spieleangebot aus: Die Hersteller/Publisher geben höhere Budgets für mehr und größere Spiele aus, wenn sich mit Spielen gut Geld verdienen lässt. Ob ein WoW-Spieler dann aber das Gefühl hat, dass der nächste Patch besser geworden ist, steht auf einem anderen Blatt...
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Felidae
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Felidae »

Ich denke, obwohl beides natürlich zusammengehört, muss man das dennoch trennen. Zum einen der Grundpreis für Spiele - der ist erstaunlich lange stabil geblieben. Ich weiß, dass ich zum Release von C&C 3 (also eigentlich "2") beim Mediamarkt 100 D-Mark gezahlt habe - und das war unter der UVP, die lag meiner Erinnerung nach bei 120. Das ist 22 Jahre her. Mir würde spontan nichts einfallen, was über 22 Jahre hinweg seinen Preis so konsequent gehalten hat - zumal in den 22 Jahren auch noch die Umstellung auf den Euro erfolgt ist, die viele zur unauffälligen Preiserhöhung genutzt haben. So gesehen wurden Spiele in den letzten zwanzig Jahren tatsächlich immer billiger. Und es ist okay, wenn sie jetzt im Preis steigen.

Das andere ist die Pest der Microtransaktionen. Das wird sich genau so lange halten, wie Spieler:innen bereit sind, dafür Geld auszugeben. Das ist nunmal Kapitalismus - und mir wird regelmäßig bei wesentlich wichtigeren Dingen als Spielen erklärt, dass das schon okay so sei, dass Firmen alles tun, um möglichst viel Geld zu verdienen. Bei sowas banalem wie Unterhaltungsmedien bin ich sogar bereit, dem zuzustimmen. Auch, wenns für mich bedeutet, dass ich dann entweder schlechtere Spiele kaufe oder bestimmte Spiele/Firmen halt meide. Das Angebot an Spielen ist aber derartig groß, dass letzteres nicht wirklich problematisch ist - stattdessen setze ich damit sogar ein Signal. Ich habe bislang für keine einzige dusselige Mictrotransaktion Geld ausgegeben - immer nur für mindestens DLCs, die umfangtechnisch dem entsprechen, was früher "Missions-CD" hieß. Für alles andere gibt es GotY-Editionen, Steambundles etc. etc.

Es liegt nun mal an den Kund:innen, die Hersteller von Produkten zu "erziehen". Wenn zu wenige Kund:innen das tun, um eine tatsächliche Veränderung zu erreichen - dann muss man sich evtl. auch einfach damit abfinden, dass man selbst nunmal zu einer Minderheit gehört. Ausgerechnet EA (ich weiß, das absolut abgrundtief Böse) hat in den letzten Jahren immer wieder bewiesen, dass sie sehrwohl auf Kundenfeedback reagieren.
Maestro84
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Maestro84 »

Ich sehe das auch entspannt. Die Spieler, also Kunden, entscheiden. Ich hatte über 15 Jahre viel Spaß mit WoW, ohne Geld für Extradienste auszugeben und gleichzeitig bei AC-Origins Geld für Handwerksmaterialien ausgegeben. Suspekt ist mir der F2P-Markt schon immer, gerade auch am Handy, aber da der mich nicht betrifft, gehe ich damit locker um. Aufgrund meiner geringen Zockerzeit darf ein Spiel halt gerne siebzig Euro kosten. Interessant wird in Zukunft bei Spieleabodiensten eh die Entwicklung der Inhalte, denn dann zählt nicht mehr der Preis pro Spiel, sondern die gespielte Zeit für den Entwickler.
Tripster
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Tripster »

Ich hoffe irgendwann ergeht es den Microtransactions genau wie den Jamba-Sparabos. Sie verschwinden genauso plötzlich wie sie gekommen sind. Die sind wirklich eine Pest und ignorieren fällt immer schwerer, da in immer mehr Spielen enthalten.

Dass Spiele teurer werden finde ich zwar nicht gut, aber es ist verständlich. Die Produktionskosten für AAA Titel steigen enorm und deutlich stärker als es die Anzahl Spieler tut. Auch finde ich die Preispolitik von Nintendo nicht schlimm. Im Gegenteil, für mich ist es ideal. Die Spiele kosten zum Release fast das gleiche wie nach 3 Jahren. Bedeutet, man kann zu jedem Zeitpunkt zuschlagen ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass bald die große Abpreisung kommt. Zweiter Vorteil, ich kann die Spiele beinahe zum Vollpreis weiterverkaufen.
Maestro84
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Maestro84 »

Ich hoffe irgendwann ergeht es den Microtransactions genau wie den Jamba-Sparabos
Da hoffst du wohl vergebens, denn mit Spieleabos werden solche Sachen die letzten Extraeinnahmen sein.
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lolaldanee
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von lolaldanee »

Als jemand der schon zu Zeiten der Softwarepyramiede seltenst mehr als 20€ für ein Spiel ausgegeben hat, zucke ich bei dem Thema nur wehement mit den Schultern, und empfehle ansonsten die Seite:
https://isthereanydeal.com/
Einfach Preisalarm setzen, und dann kaufen, wenn es den Preis erreicht hat, den man bereit ist dafür zu zahlen, fertig

Ansonsten habe ich eher das Problem, hunderte ungespielter Spiele zu besitzen, dass mir mal was ernsthaft zu teuer ist, kommt doch eher selten vor. Und ich bin wirklich knausrig :D Ich hab viel eher das Problem, dass mich Zeug nicht genug interessiert, um wirklich ernsthaft viel Geld dafür auszugeben, und fürs nur mal reinspielen sind die meisten Spiele halt nicht mehr wert als ein paar €
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Edelknödel
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Edelknödel »

Ich lege keinerlei Wert darauf, Spiele direkt zu Release zu spielen und kann gut abwarten bis der Preis entsprechend weit gesunken ist. Bei AAA-Vollpreistiteln warte ich meistens, bis sie so bei 30-35€ angekommen sind.

DLCs kaufe ich hin und wieder, wenn es sich um vollwertige Erweiterungen handelt - warte da aber auch meistens auf einen Sale.

Für Ressourcen, Items, Farben, Skins, XP-Boosts usw. werde ich niemals Geld ausgeben.
Otis
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Otis »

Freitag hat geschrieben: 21. Jul 2021, 23:10Mich würde es ja freuen, wenn endlich dieser unsägliche Begriff der Mikrotransaktionen verschwindet. In aller Regel werden da ja richtig happige Summen ausgerufen, die weit Weg von "mikro" sind.
Das Mikro könnte sich allerdings auch auf das beziehen,was man kauft, denn das ist ja meist nur irgend 'n Sch…

(Ich persönlich bezeichne als Mikrotransaktionen nur verbrauchbares, sowas wie Ingame-Währung gegen Echtgeld, Extraleben, Wartezeitverkürzung u.ä. Alles, was man einmal kauft und dann für immer benutzen/haben darf, heißt bei mir einfach DLC.)

Finde die aktuelle Preisgestaltung auch fragwürdig, speziell auch die Diskrepanz zwischen digital/retail, was oft genug dazu führt, dass Spiele im Sale via digital immer noch teurer sind als ohne Sale die Retailversion. Genauso nervig ist das Deluxe Edition Getue, wo man plötzlich nochmal 15€+ löhnen soll für irgendwelchen Kleinkram, nur um das Gefühl zu haben, ein vollständiges Spiel zu kaufen, obwohl man eh schon 60€ oder mehr rausrückt.

Oder der über die Jahre schön allmählich gesteigerte Preis von Season Passes. (Größtenteils von Spielen, die gar keine Seasons haben bzw. nur die eine halt. :think: ) Nachweislich wird nicht mehr geboten als zu der Zeit, als diese Mode aufkam, aber heute soll man halt 40€ zahlen, ehe man überhaupt weiß, was genau man dafür bekommt, was vor wenigen Jahren noch für standardmäßig 10 bis 15€ über die Theke ging. Da kriegt man schon ein bis zwei ganze frisch releaste Spiele für.

Auch wenn es faktisch falsch ist, das Bild vom Frosch im langsam zum Kochen gebrachten Wasser passt wie die Faust aufs Auge. Ich möchte Wetten, in zehn Jahren runzelt bei Ingame-Werbung auch keiner mehr die Stirn. Das traurige ist, man würde vielleicht auch manches gerne akzeptieren, wenn man nur nicht genau wüste, dass alles, was geht, übertrieben werden wird und immer noch ein Finger mehr genommen werden wird. Die Publisher kennen einfach kein Maß und genau deshalb sollte man nicht bei allem mitspielen nach dem Motto "Ach die paar Euro". Sie werden es NIE bei den paar Euro lassen.

„Mich stört bisschen Werbung nicht, wenn das Spiel dafür billiger oder gar umsonst ist.” — Du Narr, es wird nicht bei bisschen und billiger bleiben. Sobald die Eingewöhnung durchzogen ist, wird es mehr. Immer nur mehr. Bis die Werbung nicht mehr Alternative zur Preisgestaltung ist, sondern wie selbstverständlich dazu gehört. So wie heute halt auch der Seasonpass für 40€ wie muss wohl so gekauft wird.

Weil: „Mich stört bisschen Mikrontransaktionen nicht, wenn das Spiel dafür billiger oder gar umsonst ist.” Na, merkste was?

Bezeichnenderweise sind es immer die großen Publisher, die sowas machen. Kleine Indieklitschen, wo man als Spieler vielleicht noch am ehesten mal bisschen mehr abdrücken könnte, weil sie die Unterstützung brauchen, ziehen solche Mätzchen eher nicht durch.
Maestro84
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Maestro84 »

Die Sparsamkeit der Konsumenten ist natürlich auch ein Grund für Mikrotransaktionen. Wer erwartet, dass er ein Spiel wie RDR2 oder AC-Valhalla für dreißig Euro bekommt, aber bitte in der Qualität von heute, der erwartet wohl auch, für drei Euro inkl. Verpflegung in einen modernen Kinofilm zu kommen. Ich bin da realistischer, aber ich gebe auch gerne Geld für Kino, Sauna oder Essen gehen aus und habe von Allem nicht hundert Stunden wie zuletzt bei Valhalla Etwas. ;) Und bei Valhalla wie Odyssey und Origin waren die Extras ja dezent im Menü und ausschließlich kein Muss. Wir leben halt nicht mehr in 1995, als ein Spiel 130 Mark kostete.

Ingamewerbung wäre hingegen bei Spielen ok, die in einem modernen Szenario spielen - Fifa, Autobrummbrummsonstwaskennichnicht, GTA - und würde sogar die Immersion noch erhöhen.
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TheDarkShadow
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von TheDarkShadow »

Hm, kommt vermutlich drauf an.
Als PC Spieler hat man es ja recht einfach, noch nie war der Verfall des Vollpreises so schnell zu sehen, wie aktuell. Heute rausgekommen, Neuerscheinungsrabatt, ein paar Monate später dann im ersten Sale. Sprich, relativ unkritisch auch für recht aktuelle Spiele nicht den Vollpreis zu bezahlen oder sogar stark reduziert nach kurzer Zeit (Ausnahmen gibt es natürlich auch da immer).
Als Konsolenspieler scheint man da aber aktuell mehr gekniffen zu sein, da hat man diese Preisspirale/verfall ja nicht, zumindest nachdem was ich bisher so mitbekommen habe, von daher würde mich dass wohl als Konsolero auch ärgern.
Was die Microtransaktionen ageht, sind die Pest, waren sie früher, sind sie jetzt auch. Bei Sachen die irreleavant sind soll es mir ja egal sein (neue Skins, ohne Werteäänderung zB), bei allem anderen, grausig.
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Gonas
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Gonas »

Otis hat geschrieben: 22. Jul 2021, 09:57
Weil: „Mich stört bisschen Mikrontransaktionen nicht, wenn das Spiel dafür billiger oder gar umsonst ist.” Na, merkste was?

Bezeichnenderweise sind es immer die großen Publisher, die sowas machen. Kleine Indieklitschen, wo man als Spieler vielleicht noch am ehesten mal bisschen mehr abdrücken könnte, weil sie die Unterstützung brauchen, ziehen solche Mätzchen eher nicht durch.
Ähm, ja, warum sollte mich das stören?

Ich spiele jetzt seit Release Apex, müsste jetzt schon mehrere Jahre sein, und ich habe glaube ich etwa 20 Euro für 'Mikrotransaktionen' ausgegeben. Für über 1000 Stunden Spiel bisher ein lächerlicher Preis und auch von den 20 waren vielleicht 10€ für den Seasonpass den ich tatsächlich fürs Spiel 'brauche' weil es einfach ein netter zusätzlicher Anreiz ist Quests abzuschließen (durch den Seasonpass spielt man quasi den nächsten automatisch wieder frei).

Es gibt keinerlei Möglichkeiten mir für Geld einen spielerischen Vorteil zu erkaufen. Ich habe etwas mehr Wahlmöglichkeiten bei Helden wenn ich länger spiele oder Geld ausgebe, aber die sind keineswegs besser als die Standarthelden.

Ich finde sowas bei Free to Play völlig legitim solange es nicht ins Gameplay eingreift.

Mikrotransaktionen bei Titeln die Geld kosten sind wieder etwas anderes. Das werde ich auch nie verstehen und immer entschieden ablehnen.
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Edelknödel
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Edelknödel »

Wenn man Disc-Versionen kauft, bekommt man diese auch bei Konsolen meistens recht günstig - was auch der Grund ist, warum ich fast alle meine PS4 Spiele auf Disc habe, obwohl ich digital eigentlich praktischer fände.
Schroffer Reinhold
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Schroffer Reinhold »

Ich bin auf Immobiliensuche in der Nähe einer deutschen Großstadt, da kann ich über 10€ mehr für ein Spiel nur müde lächeln :D

Davon ab find ich's aber auch nicht schlimm. Sony und Nintendo machen aus ihrer Preispolitik ja nun auch kein Geheimnis. Speziell bei der PS5 war es doch vorher bekannt, was die Spiele kosten werden. Da hat man doch mit der Xbox mit dem Game Pass ein tolles Gegenmodell. Oder die vierteljährlichen Steam Sales. Oder die kostenlosen Epic Spiele. Da sollte doch eigentlich für jeden Geldbeutel etwas dabei sein.

Anmerken dazu muss ich allerdings auch, dass ich dank kleinem Kind und Job eh nur eine handvoll Spiele im Jahr durchbekomme. Das fällt natürlich nicht so ins Gewicht.
Otis
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Otis »

Gonas hat geschrieben: 22. Jul 2021, 10:32Ähm, ja, warum sollte mich das stören?
Der Grundgedanke war: zukünftige Entwicklung. Weil uns früher MTAs in günstigen oder umsonstigen Spielen nicht gestört haben, haben wir sie jetzt auch in Vollpreisspielen. Weil sie uns dann in Vollpreisspielen auch nicht mehr gestört haben, hatte ein Mittelerde: Shadow of War dann einen letzten Akt, der unerträglich gestreckt und per MTAs abkürzbar war, bis es endlich gesund gepatcht wurde. (Weil die großen Publisher den Karren immer erst an die Wand fahren müssen; weil sie sich schon aus Prinzip nicht selber zügeln wollen; Glücksspiel in Videospielen? Aber gerne doch, bis dann per Gesetz die Schelle kommt. Da kann man als Milliardenkonzern auf keinen Fall auch nur im entferntesten daran denken, aus Anstand wenigstens auf diese eine Masche zu verzichten. Nein, da muss erst ein Gericht eingeschaltet werden.)

Es ist ja schön, dass Du mit Apex Deinen Spaß hast, und ich werde mir, da ich sowas* nicht spiele, auch kein Urteil darüber erlauben, wie fair oder nicht fair die Monetarisierung dort abläuft. (*Nicht abwertend gemeint, ist halt nur so gar nicht mein Genre.)

Wir brauchen uns aber auch nichts vorzumachen: so wird gezielt eine Generation, die unser Früher gar nicht kennt, herangezogen, für die es völlig normal ist, dass Spiele auch nach Erwerb noch ständig die Hände offen halten. Jetzt kostet ein Apex vielleicht noch 20€ und MTAs sind optional. Das kann dann für Apex 2 & 3 schon auf 40 und 60€ hochgeschraubt werden und dann ist‘s auch kein großer Schritt mehr zu pay2win. (Nebenbei können selbst Cosmetics Vorteile schaffen, wenn z.B. ein Kostüm vor bestimmten Hintergründen schwerer zu sehen ist als ein anderes u.ä.)

(Apex jetzt nur stellvertretend genannt.)

Wenn man sich vor Augen hält, dass Kinder in der Schule gemobbt werden, weil sie in Fortnite nicht mit teuren Skins rumhüpfen, weiß man, wo die Reise hingeht. Mag sein, dass ich da recht negativ eingestellt bin, aber ich habe im Gamesbereich über die Jahrzehnte genug an Entwicklungen gesehen, um diese Meinung zu haben. Über Horse Armor in Oblivion haben wir noch gelacht.
Maestro84
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Maestro84 »

Zum Mobbing braucht es keine Mikrotransaktionen, dazu reichen Sprachfehler - *zeigt auf sich selbst* -, "falsche" Herkunft, keine Markenklamotten oder sonstwas. Kinder und Jugendliche können extrem brutal sein und finden immer irgendeine Lücke beim Schwächsten im Glied.
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Gonas
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Re: Die ewige Preisdiskussion

Beitrag von Gonas »

Otis hat geschrieben: 22. Jul 2021, 14:10
Wir brauchen uns aber auch nichts vorzumachen: so wird gezielt eine Generation, die unser Früher gar nicht kennt, herangezogen, für die es völlig normal ist, dass Spiele auch nach Erwerb noch ständig die Hände offen halten. Jetzt kostet ein Apex vielleicht noch 20€ und MTAs sind optional. Das kann dann für Apex 2 & 3 schon auf 40 und 60€ hochgeschraubt werden und dann ist‘s auch kein großer Schritt mehr zu pay2win. (Nebenbei können selbst Cosmetics Vorteile schaffen, wenn z.B. ein Kostüm vor bestimmten Hintergründen schwerer zu sehen ist als ein anderes u.ä.)

(Apex jetzt nur stellvertretend genannt.)

Wenn man sich vor Augen hält, dass Kinder in der Schule gemobbt werden, weil sie in Fortnite nicht mit teuren Skins rumhüpfen, weiß man, wo die Reise hingeht. Mag sein, dass ich da recht negativ eingestellt bin, aber ich habe im Gamesbereich über die Jahrzehnte genug an Entwicklungen gesehen, um diese Meinung zu haben. Über Horse Armor in Oblivion haben wir noch gelacht.
Verstehe was du meinst, aber ich glaube das überschätzt du (bzw. unterschätzt wie weit das schon ist). Man kann die Entwicklung da nicht ewig noch oben schrauben, außer Löhne würden deutlich nach oben gehen. Ab einem bestimmten Betrag ist die Schmerzgrenze erreicht in dem die meisten aussteigen und es sich wieder lohnt ein niedrigeres Angebot zu machen.

Diese Maximalausschöpfung wird jetzt schon betrieben. Zum Beispiel in Apex das so super ohne Geld, oder wenn man viel spielen will mit 10€ wunderbar ewig spielbar ist. Aber es gibt bestimmte zeitbegrenze CellectionEvents. Da kann man dann Packs kaufen in denen eins von einer bestimmten Anzahl an kosmetischen Sachen drinnen sind. Wenn man sich da alle holt bekommt man ein gaaaaanz besonderes kosmetisches Item. Man kann diese zwar auch durch normale Packs die man fürs spielen erhält bekommen, die Chance ist aber absurd niedrig. Heißt wenn man das will muss man für ein Event grob 160€ oder etwas in der Größenordnung zahlen.
Das macht natürlich kaum einer, erst recht weil es so ein Event alle zwei Monate gibt. Aber es gibt eben welche die so verrückt/süchtig sind oder einfach sehr locker mit Geld umgehen weil sie es sich leisten können.

Allerdings überschätzt du glaube ich wie viel Menschen die auch gerne Geld in sowas stecken da reininvestieren. Ja, vielleicht geben die 120€ im Jahr aus. Dafür spielen sie allerdings auch hauptsächlich dieses Spiel. Davor hätten sie vielleicht drei Vollpreistitel gekauft. Da kommen sie jetzt sogar billiger weg.

Natürlich gibt es Leute die da keine Kontrolle haben oder wirklich süchtig werden, aber das ist eine kleine Minderheit. Der Rest muss sich nur häufiger in einem Spiel fragen ob es ihm das wert ist. Ich nehme an Menschen die damit aufwachsen schätzen das für sich sogar noch abgeklärter ein als Leute die da reinstolpern.

Begeistert bin ich von der Entwicklung aber auch nicht. Verstehe warum das in Free to Play so ist und finde das auch in Ordnung, aber das es solche Angebote in Rollenspielen wie Assassins Creed gibt reißt mich einfach aus der Immersion und nervt mich. Aber Menschen die damit aufwachsen wird das vermutlich nicht stören, die schauen mal rein ob ihnen das wert ist, und blenden es danach vermutlich besser aus als wir das je könnten.
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