California Department of Fair Employment gegen Blizzard

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Ironic Maiden
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Ironic Maiden »

Early hat geschrieben: 25. Jul 2021, 20:33
Man kann über alles blödeln und über jedes Thema.
Ja, das würde ich auch sagen. Aber man kann nicht in jeder Situation über alles Witze machen. In meinem Freundeskreis, wo wir alle auf einer Ebene sind, uns lange kennen und "weltanschaulich" einordnen können und ich zudem jederzeit sagen kann, dass ich einen Witz dumm/geschmacklos/unangebracht finde und im schlimmsten Fall jederzeit gehen kann, ist das eine Sache.
In meinem Job, wo es Abhängigkeitsverhältnisse gibt und ich auch nicht einfach aufstehen und gehen kann, sieht das völlig anders aus. Da kann man eben nicht über alles rumblödeln.
Abgesehen davon finde ich Vergewaltigunswitze in einer überwiegend männlichen Gruppe, in der nur ein kleiner Teil der Anwesenden weiblich sind, nochmal unangebrachter. Ich würde mich in so einer Situation sehr unwohl fühlen, wenn ich nicht alle anwesenden Männer lange kennen und ihnen auch privat sehr vertrauen würde.

Zu Professionalität gehört eben auch dazu, dass man sich gegebenenfalls mehr zurücknimmt als im privaten Umfeld, weil es eben der Job ist, der anders funktioniert als der Stammtisch.
In Wirklichkeit bin ich Janna und podcaste hier ab und zu. Und in echt bin ich auch nicht so grün und flauschig wie auf dem Profilbild. Man kann mich auch auf Bluesky finden.
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Early
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

Ironic Maiden hat geschrieben: 25. Jul 2021, 20:55
Early hat geschrieben: 25. Jul 2021, 20:33
Man kann über alles blödeln und über jedes Thema.
Ja, das würde ich auch sagen. Aber man kann nicht in jeder Situation über alles Witze machen. In meinem Freundeskreis, wo wir alle auf einer Ebene sind, uns lange kennen und "weltanschaulich" einordnen können und ich zudem jederzeit sagen kann, dass ich einen Witz dumm/geschmacklos/unangebracht finde und im schlimmsten Fall jederzeit gehen kann, ist das eine Sache.
In meinem Job, wo es Abhängigkeitsverhältnisse gibt und ich auch nicht einfach aufstehen und gehen kann, sieht das völlig anders aus. Da kann man eben nicht über alles rumblödeln.
Abgesehen davon finde ich Vergewaltigunswitze in einer überwiegend männlichen Gruppe, in der nur ein kleiner Teil der Anwesenden weiblich sind, nochmal unangebrachter. Ich würde mich in so einer Situation sehr unwohl fühlen, wenn ich nicht alle anwesenden Männer lange kennen und ihnen auch privat sehr vertrauen würde.

Zu Professionalität gehört eben auch dazu, dass man sich gegebenenfalls mehr zurücknimmt als im privaten Umfeld, weil es eben der Job ist, der anders funktioniert als der Stammtisch.

Da stimme ich dir eigentlich zu 100 Prozent zu. Wenn ich grenzwertige Witze mache, muss ich damit rechnen, dass dann nicht überall Anklang findet und eventuell Konsequenzen daraus ziehen.

Auf der anderen Seite finde ich es aber auch nicht in Ordnung, wenn in in einer Arbeitsgruppe von 10 Personen sich 9 Personen super miteinander verstehen und vielleicht dementsprechende Witze machen und der Zehnte einfordert, dass die gesamte Gruppe ihr Verhalten ändern soll. Das haut dir das gesamte Teamgefühl zusammen und da müsste eigentlich ein Vorgesetzter drauf achten, dass es gar nicht zu so einer Eskalation kommen kann.
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Felidae
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Felidae »

Early hat geschrieben: 25. Jul 2021, 21:01
Auf der anderen Seite finde ich es aber auch nicht in Ordnung, wenn in in einer Arbeitsgruppe von 10 Personen sich 9 Personen super miteinander verstehen und vielleicht dementsprechende Witze machen und der Zehnte einfordert, dass die gesamte Gruppe ihr Verhalten ändern soll. Das haut dir das gesamte Teamgefühl zusammen und da müsste eigentlich ein Vorgesetzter drauf achten, dass es gar nicht zu so einer Eskalation kommen kann.
Sorry, aber dazu fällt mir nur der Satz ein, "Neun von zehn haben mit Mobbing kein Problem".
Voigt
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Voigt »

Ja, da geht es dann darum wertschätzen die 9 Personen die 10te Person genug und möchten die in der Firma halten um trotzdem Verhalten zu ändern.

Ich mein ist halt legitim dies nicht zu machen, dass so zu kommunizieren und dann sich von der 10ten Person zu trennen und dann in der Gruppe so zu bleiben. Verschreckt dann halt möglicherweise zukünftiges Talent. Die ähnlich wie die ehemalige 10te Person denkt.
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Early
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

Felidae hat geschrieben: 25. Jul 2021, 21:51
Early hat geschrieben: 25. Jul 2021, 21:01
Auf der anderen Seite finde ich es aber auch nicht in Ordnung, wenn in in einer Arbeitsgruppe von 10 Personen sich 9 Personen super miteinander verstehen und vielleicht dementsprechende Witze machen und der Zehnte einfordert, dass die gesamte Gruppe ihr Verhalten ändern soll. Das haut dir das gesamte Teamgefühl zusammen und da müsste eigentlich ein Vorgesetzter drauf achten, dass es gar nicht zu so einer Eskalation kommen kann.
Sorry, aber dazu fällt mir nur der Satz ein, "Neun von zehn haben mit Mobbing kein Problem".
Nö, das hat mit Mobbing nichts zu tun und soll auch gar nicht diese zehnte Person schlecht machen. Es können aber halt nicht immer alle mit allen und wenn ich in einem Team zusammenarbeiten soll, dann kommt's in erster Linie auf die Harmonie innerhalb dieses Teams an und nicht unbedingt auf die fachliche Qualifikation Einzelner. Eine Fußball-Mannschaft mit lauter Messis wird auch nix gewinnen.
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Stew_TM
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Stew_TM »

Ich glaube, die Analogie sollte in diesem Activision-Kontext nicht unbedingt auf einem Fußballteam mit lauter Messis aufbauen. Ein Haufen von unzivilisierten Flegeln erscheint mir da passender.

Das Ergebnis von dem "es können halt nicht alle mit allen"-Ansatz ist halt eben sehr häufig toxische Bro-Culture, wie die Realität zeigt. Folglich werden No-Bros rausgemobbt, es gibt weniger Diversität bei den Entwicklungsstudios, und schlussendlich auch weniger diverse AAA-Spiele. Und das sollte niemand wollen.
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Wudan
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Wudan »

Early hat geschrieben: 25. Jul 2021, 21:01 Auf der anderen Seite finde ich es aber auch nicht in Ordnung, wenn in in einer Arbeitsgruppe von 10 Personen sich 9 Personen super miteinander verstehen und vielleicht dementsprechende Witze machen und der Zehnte einfordert, dass die gesamte Gruppe ihr Verhalten ändern soll. Das haut dir das gesamte Teamgefühl zusammen und da müsste eigentlich ein Vorgesetzter drauf achten, dass es gar nicht zu so einer Eskalation kommen kann.
Also ich finde das man hier schon sehr stark unterscheiden muss und es sehr stark auf die Art der Witze ankommt. Wenn ich 9 Weiße und 1 Schwarzen im Team hab sind rassistische Witze vielleicht nicht sehr angebracht (sind sie eh nicht, aber fürs Beispiel), ebenso wie wenn 1 Frau im Team ist und sonst alle Männer, stark sexualisierte Witze genauso fehl am Platz sind. Von Vergewaltigungswitzen ganz zu schweigen. Generell würd ich das auf alle diskriminierenden Witze beziehen die eine Minderheit im Team als Ziel hat.

Aber es ist nicht so das ich das nicht auch so erlebt hab. Früher in meinem Ausbildungsbetrieb z.B. wurden den wenigen Frauen gegenüber auch durchaus "Witze" gemacht die ich heute als stark problematisch ansehen würde. Mit 17 hatt ich da aber kein Gespür dafür.
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Early
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

Wudan hat geschrieben: 25. Jul 2021, 23:42
Early hat geschrieben: 25. Jul 2021, 21:01 Auf der anderen Seite finde ich es aber auch nicht in Ordnung, wenn in in einer Arbeitsgruppe von 10 Personen sich 9 Personen super miteinander verstehen und vielleicht dementsprechende Witze machen und der Zehnte einfordert, dass die gesamte Gruppe ihr Verhalten ändern soll. Das haut dir das gesamte Teamgefühl zusammen und da müsste eigentlich ein Vorgesetzter drauf achten, dass es gar nicht zu so einer Eskalation kommen kann.
Also ich finde das man hier schon sehr stark unterscheiden muss und es sehr stark auf die Art der Witze ankommt. Wenn ich 9 Weiße und 1 Schwarzen im Team hab sind rassistische Witze vielleicht nicht sehr angebracht (sind sie eh nicht, aber fürs Beispiel), ebenso wie wenn 1 Frau im Team ist und sonst alle Männer, stark sexualisierte Witze genauso fehl am Platz sind. Von Vergewaltigungswitzen ganz zu schweigen. Generell würd ich das auf alle diskriminierenden Witze beziehen die eine Minderheit im Team als Ziel hat.

Aber es ist nicht so das ich das nicht auch so erlebt hab. Früher in meinem Ausbildungsbetrieb z.B. wurden den wenigen Frauen gegenüber auch durchaus "Witze" gemacht die ich heute als stark problematisch ansehen würde. Mit 17 hatt ich da aber kein Gespür dafür.
Wenn einzelne Personen gezielt gemobbt werden, ist das natürlich eindeutig zu verurteilen. Die bislang bekannten Vorwürfe lassen imho aber sehr viel interpretations Spielraum zu. Bei uns ist jedenfalls nie jemand gezielt veräppelt worden. Witze gab's allerdings immer schon zu allen Themen. Der schlechteste Witz ist meiner Meinung nach immer noch der, der nie gemacht wurde. ;) Ich habe auch selbst kein Problem, wenn jemand über meine Schwächen witzelt und kann auch über mich selbst lachen.
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Early
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

Stew_TM hat geschrieben: 25. Jul 2021, 22:23 Ich glaube, die Analogie sollte in diesem Activision-Kontext nicht unbedingt auf einem Fußballteam mit lauter Messis aufbauen. Ein Haufen von unzivilisierten Flegeln erscheint mir da passender.

Das Ergebnis von dem "es können halt nicht alle mit allen"-Ansatz ist halt eben sehr häufig toxische Bro-Culture, wie die Realität zeigt. Folglich werden No-Bros rausgemobbt, es gibt weniger Diversität bei den Entwicklungsstudios, und schlussendlich auch weniger diverse AAA-Spiele. Und das sollte niemand wollen.
Da interpretierst du jetzt allerdings schon sehr viel herum. Mal ganz davon abgesehen, dass ja auch Flegel gute Spiele abliefern können (vielleicht sogar unterhaltsamere?)

Ich will so ein Verhalten auch nicht schön reden und ich selbst würde mich auch sicher nicht so verhalten. Ich finde es allerdings nicht gut, wenn so etwas verklagt werden kann. Da geht's einfach um persönliche Geschmäcker, die man keinem juristischen Korsett unterlegen sollte
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Smutje187
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Smutje187 »

Der Punkt ist doch aber: Immer mehr Unternehmen schreiben zum Beispiel in ihre Stellenanzeigen dass man ein inklusives Unternehmen sei (*), was Menschen verschiedener Hintergründe willkommen heiße - und in den USA ist sowas halt juristisch problematischer, als in Deutschland, wo man fast beliebiges behaupten kann und hinterher gibt’s immer einen, der sagt „dass man halt der Werbung nicht immer trauen soll“ - insofern dürfen sich dann Firmen auch nicht beschweren, wenn sich Angestellte auf die angeblichen Werte berufen :)

* hier mal von https://careers.activisionblizzard.com/ ... um=organic: „Our ability to build immersive and innovate worlds is only enhanced by diverse teams working in an inclusive environment. We aspire to have a culture where everyone can thrive in order to connect and engage the world through epic entertainment. We provide a suite of benefits that promote physical, emotional and financial well-being for ‘Every World’ - we’ve got our employees covered!“
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Felidae
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Felidae »

Early hat geschrieben: 25. Jul 2021, 22:09

Nö, das hat mit Mobbing nichts zu tun und soll auch gar nicht diese zehnte Person schlecht machen. Es können aber halt nicht immer alle mit allen und wenn ich in einem Team zusammenarbeiten soll, dann kommt's in erster Linie auf die Harmonie innerhalb dieses Teams an und nicht unbedingt auf die fachliche Qualifikation Einzelner. Eine Fußball-Mannschaft mit lauter Messis wird auch nix gewinnen.
Das mit dem Mobbing war auch nicht als Gleichsetzung gedacht, ich wollte auf folgendes raus: Grundsätzlich stimmt es natürlich, dass ein Team als ganzes funktionieren muss. Wenn aber eine Person als "nicht passend" betrachtet wird, weil sie sexistische/rassistische/homophobe Witze einfach nicht lustig findet, dann sollten wir im Jahr 2021 so weit sein, dieses Kriterium als evtl. nicht mehr ganz zeitgemäß zu betrachten.

Anders gesagt: Ich kann in meinem privaten Umfeld geschmacklose Witze erzählen, soviel ich will - und mein Umfeld kann mich dann entsprechend zurechtweisen, mitlachen, zukünftig meiden, ganz nach eigenem Gusto. Am Arbeitsplatz sollte aber jede:r Mensch sicher sein vor geschmacklosen Witzen.

Speziell, was Vergewaltigungswitze angeht: Heutzutage ist bekannt, dass (hier in Deutschland) jede dritte Frau über 18 mindestens einmal Opfer von (auch sexueller) Gewalt wurde. Wenn man also einen Vergewaltigungswitz erzählt und den drei Frauen hören, beträgt die Wahrscheinlichkeit 100 %, dass mindestens eine Anwesende den Witz garantiert nicht lustig finden wird. Allein DAS sollte einen schon davon abhalten, so Witze zu erzählen.
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Gonas
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Gonas »

Felidae hat geschrieben: 26. Jul 2021, 09:39 Wenn man also einen Vergewaltigungswitz erzählt und den drei Frauen hören, beträgt die Wahrscheinlichkeit 100 %, dass mindestens eine Anwesende den Witz garantiert nicht lustig finden wird. Allein DAS sollte einen schon davon abhalten, so Witze zu erzählen.
Ähm, nein, so funktioniert Wahrscheinlichkeitsrechnung nicht.

Inhaltlich bin ich aber voll bei dir. Solange man sich nicht absolut sicher ist, dass alle im Umfeld keinen Anstoß am Witz nehmen sollte man ihn im Arbeitskontext stecken lassen. Das Recht auf einen geschmacklosen Witz ist nun wirklich kein hohes.
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TheDarkShadow
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von TheDarkShadow »

Hm, ich denke da wird gerade das Pferd auch von der falschen Seite aufgezäumt.
Beispiel wo ich arbeite. Just gerade wurde ein Bewerber abgelehnt, obwohl er fachlich top war, weil er nicht zum Team gepasst hätte.
Das ist ja auch die Aufgabe eines Teamleiters darauf zu achten. Solange so angegangen wird, gibt es die oben geschriebenen Problematiken ja auch erst gar nicht.
Rick Wertz
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Rick Wertz »

Das führt dann halt schnell auch zu sehr insulärer Firmenkultur, mit Menschen die alle denselben Hintergrund und dieselben Erfahrungen haben und daher auch nur ähnliche Denkansätze verfolgen.
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Early
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

Smutje187 hat geschrieben: 26. Jul 2021, 00:32 Der Punkt ist doch aber: Immer mehr Unternehmen schreiben zum Beispiel in ihre Stellenanzeigen dass man ein inklusives Unternehmen sei (*), was Menschen verschiedener Hintergründe willkommen heiße - und in den USA ist sowas halt juristisch problematischer, als in Deutschland, wo man fast beliebiges behaupten kann und hinterher gibt’s immer einen, der sagt „dass man halt der Werbung nicht immer trauen soll“ - insofern dürfen sich dann Firmen auch nicht beschweren, wenn sich Angestellte auf die angeblichen Werte berufen :)

* hier mal von https://careers.activisionblizzard.com/ ... um=organic: „Our ability to build immersive and innovate worlds is only enhanced by diverse teams working in an inclusive environment. We aspire to have a culture where everyone can thrive in order to connect and engage the world through epic entertainment. We provide a suite of benefits that promote physical, emotional and financial well-being for ‘Every World’ - we’ve got our employees covered!“
Halte ich für einen etwas utopischen Ansatz. Jeder kann halt nicht mit jedem. ;) Wobei es natürlich darauf ankommt, wie sehr man mit den jeweiligen Personen involviert ist. Wenn das einer ist, dem man nur alle paar Wochen über dem Weg läuft, ist es etwas anderes, als wenn ich mit dem den ganzen Tag zusammenarbeiten muss. Da wird's einfach nicht funktionieren, wenn das jemand ist, mit dem ich nicht kann oder umgekehrt.
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Early
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

Felidae hat geschrieben: 26. Jul 2021, 09:39
Early hat geschrieben: 25. Jul 2021, 22:09

Nö, das hat mit Mobbing nichts zu tun und soll auch gar nicht diese zehnte Person schlecht machen. Es können aber halt nicht immer alle mit allen und wenn ich in einem Team zusammenarbeiten soll, dann kommt's in erster Linie auf die Harmonie innerhalb dieses Teams an und nicht unbedingt auf die fachliche Qualifikation Einzelner. Eine Fußball-Mannschaft mit lauter Messis wird auch nix gewinnen.
Das mit dem Mobbing war auch nicht als Gleichsetzung gedacht, ich wollte auf folgendes raus: Grundsätzlich stimmt es natürlich, dass ein Team als ganzes funktionieren muss. Wenn aber eine Person als "nicht passend" betrachtet wird, weil sie sexistische/rassistische/homophobe Witze einfach nicht lustig findet, dann sollten wir im Jahr 2021 so weit sein, dieses Kriterium als evtl. nicht mehr ganz zeitgemäß zu betrachten.

Anders gesagt: Ich kann in meinem privaten Umfeld geschmacklose Witze erzählen, soviel ich will - und mein Umfeld kann mich dann entsprechend zurechtweisen, mitlachen, zukünftig meiden, ganz nach eigenem Gusto. Am Arbeitsplatz sollte aber jede:r Mensch sicher sein vor geschmacklosen Witzen.

Speziell, was Vergewaltigungswitze angeht: Heutzutage ist bekannt, dass (hier in Deutschland) jede dritte Frau über 18 mindestens einmal Opfer von (auch sexueller) Gewalt wurde. Wenn man also einen Vergewaltigungswitz erzählt und den drei Frauen hören, beträgt die Wahrscheinlichkeit 100 %, dass mindestens eine Anwesende den Witz garantiert nicht lustig finden wird. Allein DAS sollte einen schon davon abhalten, so Witze zu erzählen.
Wie gesagt: Beim Thema Vergewaltigung ist das Risiko, das der Witz schlecht oder geschmacklos ist, wahrscheinlich schon relativ hoch. Trotzdem würde ich das nicht alles schon im Vorfeld pauschal alles abverurteilen. Kommt auch auf die Situation an. Und ich habe auch schon genug Menschen kennengelernt, die ein extrem dünnes Fell haben und sich über jeden Schwachsinn bei offizieller Stelle beschweren müssen. Wie das im Fall Blizzard ist, kann ich nur schwer von der Ferne beurteilen.
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Rince81 »

TheDarkShadow hat geschrieben: 26. Jul 2021, 10:06 Hm, ich denke da wird gerade das Pferd auch von der falschen Seite aufgezäumt.
Beispiel wo ich arbeite. Just gerade wurde ein Bewerber abgelehnt, obwohl er fachlich top war, weil er nicht zum Team gepasst hätte.
Das ist ja auch die Aufgabe eines Teamleiters darauf zu achten. Solange so angegangen wird, gibt es die oben geschriebenen Problematiken ja auch erst gar nicht.
Was heißt denn "nicht zum Team passen"? Eine Frau im Männerteam, jemand mit Migrationshintergrund, andere sexuelle Orientierung? Vor allem - wie macht man das bereits in der Bewerbungsphase fest?
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Rince81 »

Early hat geschrieben: 26. Jul 2021, 10:21 Kommt auch auf die Situation an.
Die Situation st der ARBEITSPLATZ! Sollte eigentlich nicht SO schwer sein in diesem Kontext auf Vergewaltigungswitze, sexuelle Anspielungen, Bemerkungen und ähnliches zu verzichten.
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Early
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

Rince81 hat geschrieben: 26. Jul 2021, 10:22
Early hat geschrieben: 26. Jul 2021, 10:21 Kommt auch auf die Situation an.
Die Situation st der ARBEITSPLATZ! Sollte eigentlich nicht SO schwer sein in diesem Kontext auf Vergewaltigungswitze, sexuelle Anspielungen, Bemerkungen und ähnliches zu verzichten.
Gerade die Situation am Arbeitsplatz ist für jeden unterschiedlich. Schließlich ist es für viele überhaupt der Ort, an dem sie die meiste Zeit ihres Lebens verbringen und oft der Lebensmittelpunkt. Und irgendein Tabu-Thema haben halt die meisten Menschen. Wenn ich da jetzt alles rausnehme, bleibt am Ende meist nicht viel übrig. Deshalb halte ich es für absolut falsch, da pauschale Regeln für alle auszulegen. Das ist einfach individuell zu unterschiedlich und rechtfertigt - wenn es kein Mobbing ist - keinesfalls eine Klage.
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

Rince81 hat geschrieben: 26. Jul 2021, 10:21
TheDarkShadow hat geschrieben: 26. Jul 2021, 10:06 Hm, ich denke da wird gerade das Pferd auch von der falschen Seite aufgezäumt.
Beispiel wo ich arbeite. Just gerade wurde ein Bewerber abgelehnt, obwohl er fachlich top war, weil er nicht zum Team gepasst hätte.
Das ist ja auch die Aufgabe eines Teamleiters darauf zu achten. Solange so angegangen wird, gibt es die oben geschriebenen Problematiken ja auch erst gar nicht.
Was heißt denn "nicht zum Team passen"? Eine Frau im Männerteam, jemand mit Migrationshintergrund, andere sexuelle Orientierung? Vor allem - wie macht man das bereits in der Bewerbungsphase fest?
Mit ein bisschen Menschenkenntnis bekommt man das in einem Bewerbungsverfahren normalerweise schnell mit. Idealerweise kommt der Bewerber natürlich aus dem Umfeld eines schon bestehenden Mitarbeiters. Da kann man sich dann überhaupt relativ sicher sein, dass das dann passen sollte.
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