California Department of Fair Employment gegen Blizzard

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Felidae
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Felidae »

Rince81 hat geschrieben: 30. Jul 2021, 08:45

Cube Crawls gingen ums Saufen, nicht ums grapschen, die Cosby Suite war nach dem Komiker benannt, nicht dem Verbrecher. Im Gesamtkontext ist doch klar, worauf es hinaus lief, oder?
Es scheint eine Angewohnheit des Menschen zu sein, von bestimmten Personen/Personengruppen das bestmögliche denken zu wollen und deshalb Gesamtkontext gerne mal zu ignorieren. Dann wird gerne jedes einzelne - für sich genommen mehr oder weniger harmlose - Verhalten, jeder einzelne - für sich genommen mehr oder weniger harmlose - Satz heruntergespielt, bis man eine Ansammlung von Dutzenden Bagatellen hat. Na also, ist doch gar nicht so schlimm. Auch beim Umgang mit beispielsweise der AfD/ihren Vertreter:innen ist das ja zu beobachten.
Rick Wertz
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Rick Wertz »

Bei "cube crawls" werden sie sicherlich nicht an Belästigung gedacht haben. Darum geht es doch genau bei der "frat boy culture": Die Männer denken, sie hätten nur etwas betrunkenen Spaß während andere belästigt werden. Sie sehen sich selbst nicht als Grapscher, auch wenn sie genau das tun. Also werden sie wohl auch kaum gedacht haben "hey, lass uns Frauen belästigen gehen!"
meieiro
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von meieiro »

Tom hat geschrieben: 30. Jul 2021, 00:53 Auch, dass das Ganze evtl. subtiler war, als sich das so mancher vorstellt, kommt zum Ausdruck:

https://twitter.com/stinamc/status/1419408786872168450
Der von dir geteilte Link ist aus einem Thread.
Ich habe mir das mal komplett durchgelesen, was die Frau so berichtet. Das sind Sachen die sie erlebt hat.
- ungefragt die Schultern massiert bekommen
- BHs von Frauen öffnen ("It's a party trick. It's funny. Get over it.")
- Sie hat eine Women@Blizzard Mailing Liste eingerichtet und wurde darauf hin zu HR zitiert. Sie wollen keine Liste nur für Frauen("gender-specific mailing list is not allowed")
- Frauen wurden einfach nciht in Entscheidungsprozesse einbezogen("Men-only rooms, deciding product and career destinies")
- Design Ideen wurden abgelehnt und dann als eigene verkauft

Und das sind nur ein Ausschnitt aus ihren persönlichen Erfahrungen.
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Heretic
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Heretic »

Rick Wertz hat geschrieben: 30. Jul 2021, 09:38 Bei "cube crawls" werden sie sicherlich nicht an Belästigung gedacht haben. Darum geht es doch genau bei der "frat boy culture": Die Männer denken, sie hätten nur etwas betrunkenen Spaß während andere belästigt werden. Sie sehen sich selbst nicht als Grapscher, auch wenn sie genau das tun. Also werden sie wohl auch kaum gedacht haben "hey, lass uns Frauen belästigen gehen!"
Vielleicht nicht beim ersten Mal. Aber spätestens, wenn etwas dergleichen vorgefallen ist, sollte man es besser wissen und die Sache nicht wiederholen. Sie haben's offensichtlich trotzdem getan...
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Felidae
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Felidae »

Heretic hat geschrieben: 30. Jul 2021, 10:37

Vielleicht nicht beim ersten Mal. Aber spätestens, wenn etwas dergleichen vorgefallen ist, sollte man es besser wissen und die Sache nicht wiederholen. Sie haben's offensichtlich trotzdem getan...
Vermutlich haben sie auch nach dem ersten Mal tatsächlich nicht begriffen, dass es sich um sexuelle Belästigung handelt.

Das ist ja für "alte weiße Menschen" das Hauptproblem in unserer Zeit - dass plötzlich von heute auf morgen ganz viel nicht mehr okay sein soll. Dass plötzlich ganz viel von heute auf morgen rassistisch, sexistisch, belästigend, homophob sein soll, was davor doch Jahrezehnte lang okay war. Und sie verstehen eben nicht, dass manche Dinge noch NIE okay waren. Es nur bis zum 21. Jahrhundert gedauert hat, bis die Opfer endlich angefangen haben, sich zu wehren.

Zumindest ansatzweise findet sich das Unverständnis ja auch hier in diesem Thread. Indem eben zB jedes Problem für sich betrachtet wird und dann Etnschuldigungen, Erklärungen etc. gefunden werden. Statt zu verstehen, dass alle kleinen Bausteine zusammen ein absolut frauenfeindliches Betriebsklima geschafft haben dürften. Bei dem jede noch so kleine "Bagatelle" halt - um es mit Pink Floyd zu sagen - just another brick in the wall war.
Decius
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Decius »

Und Brack ist weg:
Ab sofort gibt es bei Blizzard Entertainment ein neues Führungsduo: Jen Oneal und Mike Ybarra sollen das zu Activision Blizzard gehörende Entwicklerstudio gemeinsam leiten. Der bisherige Chef J. Allen Brack verlässt das Unternehmen, "um sich neuen Möglichkeiten zu widmen" - so steht es in einer Pressemitteilung.

Die Formulierung lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass es sich um einen Rauswurf handelt. So gut wie sicher geht es bei dem Führungswechsel um die jüngsten Skandale rund um sexuelle Übergriffe und Diskriminierung.

Das kalifornische Department of Fair Employment and Housing hat deswegen eine Klage gegen Activision Blizzard eingereicht. Zudem kam es bei Blizzard zu Protesten und Streiks.
Probleme bei Blizzard eingeräumt

J. Allen Brack wird kein persönliches Fehlverhalten vorgeworfen - soweit bekannt. Der Manager hatte kurz nach Bekanntgabe der Klage öffentlich eingeräumt, dass es in seinem Zuständigkeitsbereich tatsächlich Probleme gebe. Zu diesem Zeitpunkt bestritt die Konzernführung von Activision Blizzard dies offiziell noch

Jen Oneal war längere Zeit die Chefin des Entwicklerstudios Vicarious Visions (Tony Hawk's Pro Skater), das Anfang 2021 in Blizzard integriert wurde. Die letzten Monate arbeitete Oneal als Executive Vice President of Development, sie war für Diablo und Overwatch zuständig.

Mike Ybarra ist seit 2019 als Executive Vice President und General Manager bei Blizzard tätig - damit war er nach J. Allen Brack die Nummer zwei bei dem Studio.

https://www.golem.de/news/spielebranche ... 58630.html
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Lurtz
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Lurtz »

Schreier dazu:
Titles mean a lot in the corporate world. Until 2018, Mike Morhaime was CEO. When Brack took over, he was president. Now, Oneal and Ybarra are described as "co-leaders." A clear glimpse at who's really in charge: Bobby Kotick
Children are dying.
That's a succinct summary of humankind, I'd say. Who needs tomes and volumes of history? Children are dying. The injustices of the world hide in those three words.
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Braincrack
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Braincrack »

Ach schön, der Sündenbock ist gefunden, die direkten Nachfolger (die natürlich von nichts wussten oder auch nichts machen konnten) übernehmen. Gefolgt von der Marketingphrase das alles besser wird und man sich auch für alle Ethnien, Rassen, Tiere und Marienkäfer einsetzen wird und überhaupt war das alles nur ein (wiederholter) Einzelfall. Sache abgehackt, Thema ist aus der öffentlichen Wahrnehmung raus.

Jedes Mal. Und jedesmal funktioniert es.
Decius
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Decius »

Na ja, die beiden “Copräsidenten” kommen fast frisch von extern, sind also wirklich völlig unverdächtig damit was zu tun zu haben, oder es ignoriert zu haben, anders als Brack.

Abgehakt ist dank Klage eben nix, darum das Rumrudern statt das sonst übliche unter den Teppich kehren mittels Arbritation.
skade
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von skade »

Braincrack hat geschrieben: 4. Aug 2021, 00:46 Ach schön, der Sündenbock ist gefunden, die direkten Nachfolger (die natürlich von nichts wussten oder auch nichts machen konnten) übernehmen. Gefolgt von der Marketingphrase das alles besser wird und man sich auch für alle Ethnien, Rassen, Tiere und Marienkäfer einsetzen wird und überhaupt war das alles nur ein (wiederholter) Einzelfall. Sache abgehackt, Thema ist aus der öffentlichen Wahrnehmung raus.

Jedes Mal. Und jedesmal funktioniert es.
In erster Näherung kann ich die Reaktion nachvollziehen, aber generell ist es gute Praxis, Leadership abzuziehen, dass es verbockt hat. Warum sollte eine Person, die Jahre solche Zustände toleriert und damit eventuell verschlimmert hat, den (hoch dotierten!) Posten behalten? Es ist nicht seinem Interesse, _irgendwie_ an einer Aufklärung/Änderung zu arbeiten.

Und zum zweiten lohnt sich durchaus, auf die Personalien zu schauen: Jen Oneal ist eine Frau (bei dem aktuellen Thema durchaus mal ein wichtiger Punkt) und war vorher Studioleiterin von Vicarious Visions, das heisst, sie hat Gewicht und Standing in Activision. Mike Ybarra war bis 2019 bei Microsoft, einer Firma, die regelmässig _Bestnoten_ bei Mitarbeitersupport bekommt.

Man sollte denen durchaus eine Chance geben - ich kann zumindest Ansätze sehen, dass die Wahl nicht komplett arbiträr ist. Das Activision allerdings _alles_ versuchen wird, die Sache kleinzureden, ist leider systemisch in deren Interesse: alles was sie sagen, wird vor Gericht gegen sie verwendet werden - und das lässt sich in Dollar beziffern. Das betrifft leider auch gemachte Änderungen - die werden sicher als indirektes Eingeständnis gewertet.
meieiro
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von meieiro »

Der Chef der HR-Abteilung ist anscheinend auch raus
https://twitter.com/jasonschreier/statu ... 0774907907
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Braincrack
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Braincrack »

skade hat geschrieben: 4. Aug 2021, 13:30
Braincrack hat geschrieben: 4. Aug 2021, 00:46 […]
In erster Näherung kann ich die Reaktion nachvollziehen, aber generell ist es gute Praxis, Leadership abzuziehen, dass es verbockt hat. Warum sollte eine Person, die Jahre solche Zustände toleriert und damit eventuell verschlimmert hat, den (hoch dotierten!) Posten behalten? Es ist nicht seinem Interesse, _irgendwie_ an einer Aufklärung/Änderung zu arbeiten.

Und zum zweiten lohnt sich durchaus, auf die Personalien zu schauen: Jen Oneal ist eine Frau (bei dem aktuellen Thema durchaus mal ein wichtiger Punkt) und war vorher Studioleiterin von Vicarious Visions, das heisst, sie hat Gewicht und Standing in Activision. Mike Ybarra war bis 2019 bei Microsoft, einer Firma, die regelmässig _Bestnoten_ bei Mitarbeitersupport bekommt.

Man sollte denen durchaus eine Chance geben - ich kann zumindest Ansätze sehen, dass die Wahl nicht komplett arbiträr ist. Das Activision allerdings _alles_ versuchen wird, die Sache kleinzureden, ist leider systemisch in deren Interesse: alles was sie sagen, wird vor Gericht gegen sie verwendet werden - und das lässt sich in Dollar beziffern. Das betrifft leider auch gemachte Änderungen - die werden sicher als indirektes Eingeständnis gewertet.
Die Frage ist halt, inwieweit solche Zustande die schon seit Jahrzehnten wohl bestehen auf einige wenige Personen ganz oben zurück zuführen sind. Das ist meiner Meinung einfach ein systematisches Problem der Firmenkultur, vom Hausmeister angefangen bis ganz oben zur Managerebene. Da einfach zu sagen man wechselt ein oder zwei Personen aus löst meiner Meinung halt einfach nicht das Grundproblem, allerdings ist es halt öffentlichkeitswirksam.

Das jetzt eine Frau eingesetzt wird (unteranderem) kann vieles Bedeuten oder auch nichts - das sind Manager, keine Moralapostel egal ob männlich oder weiblich.
Asgon
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Asgon »

Lurtz hat geschrieben: 3. Aug 2021, 17:25 Schreier dazu:
Titles mean a lot in the corporate world. Until 2018, Mike Morhaime was CEO. When Brack took over, he was president. Now, Oneal and Ybarra are described as "co-leaders." A clear glimpse at who's really in charge: Bobby Kotick
Bin sowieso gespannt wie lange es dauert bis Bobby die Zügel bei Blizzard richtig anzieht. Blizzard hat während der Pandemie 6 Millionen MAU (Monthly Active Users) - von 32 auf nur noch 26 Millionen - verloren.

Während Corona, wo gefühlt der ganze Gamingmarkt von einem Rekord zum nächsten gerannt ist. Und in im letzten Quartalsübersicht von Gestern war die aktuelle Krise rund um den letzten WoW-Patch und der Klage, abgesehen von ein paar üblichen "Es tut uns Leid"-CEO-Floskeln, noch garnicht dabei. Auch die ganzen Streamer/Content Creator samt deren Community (man mag davon halten was man will) die aktuell vor allem WoW anscheinend fast schon in Scharen davon zu rennen scheinen, sind in den Zahlen noch nicht enthalten.

Ich glaube der jetzige Zeitpunkt könnte man in naher Zukunft durchaus als Wendepunkt bezeichnen. Ob in positiver oder negativer Hinsicht müssen wir abwarten. Erschreckend vor allem wie wenig Anteil Blizzard überhaupt noch im Konzern darstellt. Activision mit CoD 127 Millionen MAU, King mit Candy Crush 255 Millionen MAU :shock:

Ob wir irgendwann mal ein CoD in Starcraft Skin "Call of Raynor" von Blizzard erwarten können, wenn sie in den Augen von Bobby nicht mehr profitabel genug sind? Vielleicht sehen wir ja doch irgendwann Starcraft Ghost wieder :mrgreen:
skade
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von skade »

Braincrack hat geschrieben: 4. Aug 2021, 14:22 Das jetzt eine Frau eingesetzt wird (unteranderem) kann vieles Bedeuten oder auch nichts - das sind Manager, keine Moralapostel egal ob männlich oder weiblich.
Natürlich stimmt alles, was du gesagt hast: das Schiff ist unterwegs und hat Richtung, das lässt sich nicht mal schnell mit ersetzen von Positionen machen. Der Captain kann halt nicht ohne Mannschaft.

Beim zitierten Satz stimme ich aber nicht zu: Die Personalien, über die wir hier reden, sind keine Manager. Sie sind Geschäftsführung. Das ist ein wichtiger Unterschied: die Leute sind nicht weisungsgebunden (ja, sie können entlassen werden, aber das ist was anderes) und das oberste Ende der Verantwortlichkeitskette. Sie haben Kompetenz und die Verantwortung, Richtungen vorzugeben und kulturelle Eingriffe vorzunehmen. Das ist sogar soweit kodifiziert, dass sie einiges an persönlichen rechtlichen Konsequenzen zu erwarten haben. Gerade in den USA ist der persönliche Durchgriff an Führungspersonen, wenn man ihnen nachweisen kann, dass sie von solchen Sachen wussten und nichts getan haben sehr massiv. Das ist auch in _jeder_ Directors & Officers-Versicherung explizit ausgeschlossen, das tragen die persönlich.

Mein Punkt ist: ja, das kann erfolgreich sein, oder nicht - das werden wir in 1-2 Jahren sehen. Ich will da auch kein Welpenschutz draus ableiten - die haben einen teuer bezahlten Job in ner Situation angenommen, die ihnen voll bewusst war. Mein Punkt ist wirklich nur der: Die Wahl an sich und die Personalie ist erstmal schwer zu kritisieren und macht Sinn.
meieiro
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von meieiro »

Kotaku hat mit der Frau aus dem Video von der Blizzcon gesprochen
https://kotaku.com/what-really-happened ... 1847408469

Interessantes Interview. Da gehts unteranderem auch darum, dass das sie das gar nicht also so schlimm angesehen hat, weil für sie als Frau ein gewisser Sexismus in der Branche einfach normal ist und sie gelernt hat, dass so gut wie möglich zu verdrängen.
Sie hat sich nach der Aktion sogar mal bei Blizzard beworben
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Maestro84 »

Von wegen jetzt ist eine Frau mit am Ruder. Wer schon einmal Chefinnen hatte, der weiß, wie verdammt toxisch auch Frauen in solchen Positionen oder selbst darunter sein können. In einer alten Dienststelle gab es, außer mir und einem Kollegen, nur Kolleginnen und Hölle, toxische Schlangengrube wäre noch eine Verharmlosung als Ausdruck. Ich habe nie eine Dienststelle mit einer Mehrheit von Kollegen kennengelernt, die so mit sich umgehen. Die Meinung, dass mit mehr Frauen an der Macht die Lage besser wird, ist arg naiv und wohl eher ein Wunschdenken von wegen "mütterliche Ader".
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Felidae
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Felidae »

Ich finde angesichts dessen, wie es Frauen unter Männern bei Blizzard ging, den Hinweis ungemein wichtig, dass auch Frauen echt böse Chefinnen sein können. Die Mädels werden sich die Herren noch zurückwünschen!
Maestro84
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Maestro84 »

Sicher nicht, aber solange Menschen als Chefs arbeiten, wird es toxische Arbeitsumgebungen geben. Ob am Ende ein Mitarbeiter wegen Mobbing Burnout erleidet oder eine Mitarbeiterin wegen sexueller Belästigung das Weite sucht, ist ja nicht wirklich ein Unterschied. Der Mensch an sich ist einfach toxisch.
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Felidae
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Felidae »

BlackSun84 hat geschrieben: 5. Aug 2021, 12:16 Sicher nicht, aber solange Menschen als Chefs arbeiten, wird es toxische Arbeitsumgebungen geben. Ob am Ende ein Mitarbeiter wegen Mobbing Burnout erleidet oder eine Mitarbeiterin wegen sexueller Belästigung das Weite sucht, ist ja nicht wirklich ein Unterschied. Der Mensch an sich ist einfach toxisch.
Es ist insofern ein Unterschied, als sexuelle Belästigung Symptom des strukturellen gesellschaftlichen Sexismus ist. Und gegen den kann man was machen.

Allerdings nicht, wenn man nur sagt, "Chefs sind halt scheiße".
Decius
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Decius »

Felidae hat geschrieben: 5. Aug 2021, 11:14 Ich finde angesichts dessen, wie es Frauen unter Männern bei Blizzard ging, den Hinweis ungemein wichtig, dass auch Frauen echt böse Chefinnen sein können. Die Mädels werden sich die Herren noch zurückwünschen!
Klar können sie das (und auch sexuelle Belästigung durchführen), aber ist was bekannt, dass Jennifer Oneal in irgendeiner Weise eine unangenehme Chefin ist (wobei natürlich die Frage ist, wie direkt die beiden überhaupt führen werden)?
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