California Department of Fair Employment gegen Blizzard

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Andre Peschke
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Andre Peschke »

TheDarkShadow hat geschrieben: 26. Jul 2021, 15:00 Wir streiten gar nicht, sondern unterhalten uns. Zumindest bin ich davon ausgegangen. Ich hab nur geschrieben, also stark verkürzt, dass man aus Vorurteilen nicht anderen Vorurteile annehmen/unterstellen soll und dabei vorsichtig sein sollte. Was Du daraus machst, dass musst Du selber wissen.
Bisschen gechillter in den Formulierungen dann, bitte. Auch sowas wie "Aufregerposts" liest sich, als würden implizit andere Forenkommentare mal eben abgewatscht.

Andre
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TheDarkShadow
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von TheDarkShadow »

Andre Peschke hat geschrieben: 26. Jul 2021, 15:16
TheDarkShadow hat geschrieben: 26. Jul 2021, 15:00 Wir streiten gar nicht, sondern unterhalten uns. Zumindest bin ich davon ausgegangen. Ich hab nur geschrieben, also stark verkürzt, dass man aus Vorurteilen nicht anderen Vorurteile annehmen/unterstellen soll und dabei vorsichtig sein sollte. Was Du daraus machst, dass musst Du selber wissen.
Bisschen gechillter in den Formulierungen dann, bitte. Auch sowas wie "Aufregerposts" liest sich, als würden implizit andere Forenkommentare mal eben abgewatscht.

Andre
Gut, nehme ich zur Kenntnis und werde mich bemühen dass so zu halten.
Urlaub_in_Italien
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Urlaub_in_Italien »

Ich finde Sterlings Vorschlag alles niederzubrennen absolut rational, logisch, vernünftig und konsequent.
https://youtu.be/k7SoLyWjwJw
Rick Wertz
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Rick Wertz »

Unabhängig von Aussagen irgendwelcher Clickbait-Youtuber wird es wahrscheinlich schon alleine aus PR-Gründen darauf hinauslaufen, dass Blizzard umstrukturiert wird - vielleicht auch stärker direkt unter der "Activision"-Marke eingegliedert wird, mit Auslaufen von "Blizzard" als eigenständigem Signet.

Andererseits haben schon viele andere Studios solche Skandale überlebt, Riot Games erfreut sich ja auch weiterhin sehr großer Beliebtheit.
ZiggyStardust
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von ZiggyStardust »

Felidae hat geschrieben: 26. Jul 2021, 14:44
skade hat geschrieben: 26. Jul 2021, 14:21
Zusammengefasst: Humor ist ne ganz schön ernste Sache :).
Natürlich ist er das. Nicht umsonst ist er eine komplett eigene Berufssparte - und selbst die vollberuflichen Humor-Betreibenden treten immer wieder in die gesellschaftliche Scheiße (manche voll absichtlich, wie die Herren Somuncu, Schroeder, Böhmermann, manche aus Versehen - und manche einfach aus Alter). Immer dann, wenn der normale Mensch, der einfach mal so in größerer Runde einen raushauen will, sich an Humor versucht, wirds gern kritisch. Im Gegensatz zu den Profis hat der nämlich nicht lang und breit über seine Gags nachgedacht - und auch null Erfahrungswerte, was Reaktionen angeht. Aber klar, Zoten funktionieren halt immer. Und wers nicht lustig findet, soll sich mal nicht so anstellen.

Nein, zum Glück funktioniert das so nicht mehr. Weshalb man Humor - außerhalb der eignen privaten kleinen Bubble - vielleicht halt doch den Profis überlassen sollte.

Ansonsten - vielen Dank für Deine spannenden Ausführungen!
Ist Dein Beitrag wirklich ernst gemeint oder erkenne ich einfach nur nicht die Ironie? :ugly:

Humor gehört zum Menschsein dazu und in JEDEM Unternehmen in dem ich war wurde in der Mittagspause herumgeblödelt. Das Problem ist doch nicht, dass Witze gemacht werden, sondern dass es bei manchen Spielestudios zugeht wie beim Bund. Wenn 99% der Belegschaft männlich oder weiblich sind und Diversität ein Fremdwort ist, dann ist das der perfekte Nährboden für toxische Bubbles. In reinen Männer- und Frauenrunden werden Zoten rausgehauen, die man bei einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis niemals von sich geben würde. Wenn man eine vernünftige Arbeitskultur schaffen möchte, dann sollte man als Personalabteilung darauf achten, dass solche Bubbles erst gar nicht entstehen können.
Rince81
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Rince81 »

ZiggyStardust hat geschrieben: 26. Jul 2021, 17:49 Ist Dein Beitrag wirklich ernst gemeint oder erkenne ich einfach nur nicht die Ironie? :ugly:
[...]
Wenn man eine vernünftige Arbeitskultur schaffen möchte, dann sollte man als Personalabteilung darauf achten, dass solche Bubbles erst gar nicht entstehen können.
Der Beitrag dürfte ernst gemeint sein und gleichzeitig dürftet ihr im Kern eigentlich einer Meinung sein...
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Felidae
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Felidae »

ZiggyStardust hat geschrieben: 26. Jul 2021, 17:49 Ist Dein Beitrag wirklich ernst gemeint oder erkenne ich einfach nur nicht die Ironie? :ugly:

Humor gehört zum Menschsein dazu und in JEDEM Unternehmen in dem ich war wurde in der Mittagspause herumgeblödelt. Das Problem ist doch nicht, dass Witze gemacht werden, sondern dass es bei manchen Spielestudios zugeht wie beim Bund. Wenn 99% der Belegschaft männlich oder weiblich sind und Diversität ein Fremdwort ist, dann ist das der perfekte Nährboden für toxische Bubbles. In reinen Männer- und Frauenrunden werden Zoten rausgehauen, die man bei einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis niemals von sich geben würde. Wenn man eine vernünftige Arbeitskultur schaffen möchte, dann sollte man als Personalabteilung darauf achten, dass solche Bubbles erst gar nicht entstehen können.
Im großen und ganzen meine ich das tatsächlich ernst - und zwar als Konsequenz aus diesem Thread, in dem ja auch drauf bestanden wird, dass Humor selbst übers Thema Vergewaltigungen ja erst mal okay sein muss, auch am Arbeitsplatz. Davon ausgehend: Wir leben nunmal nicht mehr in den 80ern - in denen man im kleinen Kreis seinen Sexismus, Rassismus, seine Homophobie in fröhlichen Scherzen ungezwungen loswerden kann und evtl. betroffene entweder die Klappe halten oder verzwungen mitlachen. Heute erdreisten sich die Betroffenen tatsächlich, sich zu wehren - und dank Internet ist das mit dem "kleinen Kreis" auch mehr oder weniger erledigt.

Man könnte natürlich sagen, "Das Problem ist nicht, dass Witze gemacht werden - das Problem ist, welche Art Witze gemacht werden". Wurde hier im Thread ja mehrfach geschrieben. Aber ebenfalls hier im Thread findet sich ja durchaus die Position, dass im Zweifel die Mehrheit entscheiden darf, was lustig ist. Womit wir bei "Drei Wölfe und ein Schaf entscheiden demokratisch, was es zu essen gibt" wären. Erschwerend kommt dazu, dass erfahrungsgemäß viele Menschen gar nicht blicken, dass ihre harmlosen Witze die Macht haben, auf sexistische, rassistische, homophobe Weise zu verletzen. Weil viele Menschen ja nicht mal blicken, WENN sie etwas rassistisches, sexistisches, homophobes sagen. (Aus dem Netz könnte ich da Beispiele en masse zitieren, mein Lieblingsbeispiel ist immer noch, "Da werd ich als 'Rassist' beleidigt, nur weil ich denke, dass der Musel hier...".)

Da Mensch offenbar nicht in der Lage ist, abschätzen zu können, wann er sein Gegenüber mit einem Witz verletzt, wärs vielleicht tatsächlich hilfreich, wenn Mensch dort, wo er rein professionell unterwegs ist, sich auch genauso verhält. Wär ja mal n Versuch wert. Und wenn einzelne Betriebe dann wirklich merken sollten, dass sie aber ohne herabsetzenden Humor weniger produktiv sind - tja, die gehen dann eventuell halt auch zurecht pleite.

Die Alternative wäre natürlich immer noch, einfach auf jeglichen menschenherabsetzenden "Humor" bei der Arbeit zu verzichten. Aber das scheint ja für manche unvorstellbar zu sein.
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Felidae
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Felidae »

Floki hat geschrieben: 26. Jul 2021, 18:00
Puh, als ich das las, musste ich schlucken und dachte mir, dass genau diese Annahme eines der grds. Probleme bei diesen - nennen wir sie - neuen Strömungen ist. Im Zweifel lassen. Klar, kann man so sehen, aber sehen wir das nicht alles gerade sehr schwarz weiß? Rape Jokes auf der einen Seite, totale Angst auf der anderen? In diesem konkreten Kontext und im Ausgangsfall sind ein paar Grenzen überschritten worden, dafür gibt es Ärger und daraus lernt man im besten Falle. Aber so ein vorauseilender Gehorsam, am besten noch stellvertretend für die angesprochene und vermeintlich diskriminierte Minderheit finde ich schon sehr befremdlich bzw. die Strömung gefällt mir nicht. Zum einen kann sich die Gruppe selber wehren und braucht da keine Simps oder weißen Ritter, zum anderen bin ich mir nicht sicher, ob es immer gut ist, ein Vorankommen dadurch zu erzwingen, indem wir einfach Sachen verbieten oder als "kann man nicht sagen" erklären. Wer setzt da den Maßstab an und wo hört das auf? Ich bin bspw. über 190 cm groß, also abseits der Norm. Wurde als Kind deswegen so manches mal vera*scht. Und? ich käme nie auf die Idee jetzt eine eigene Liga oder eV zu gründen und in Schulen aufzuklären? Nein, ein wenig Abstand und eine weniger vorhandene Verbissenheit bringt der Sache (und mir) da echt mehr.
Ich bin tierisch gespannt, zu erfahren, in welchem Alltagsbereich des Lebens Du aufgrund Deiner Größe systematisch diskriminiert wirst, außer, dass Du Dich manchmal vermutlich bücken musst.

Warum das relevant ist? Weil es Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund, Menschen mit Handycap und Menschen abseits der sexuellen Norm tagtäglich aufgrund all dessen passiert. Und entsprechende Witze am Arbeitsplatz Teil des Problems sind.

Und jetzt Du.
Maniac11
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Maniac11 »

Ich hab mich mal ein bisschen informiert: 2019 sind über 26000 Beschwerden beim California Department of Fair Employment eingegangen. Darauß sind 6000 Untersuchungen hervorgegangen, nur 4 wurden zur anklage gebracht.

Diese Behörde klagt nur an wenn sie gewinnen wird! Eine Mitarbeiterin wurde in den Suizid getrieben durch Kollegen und Vorgesetzte. Ein Chef hat wohl in seinem Department so geherrscht das es das Bill Cosby Department geheißen hat...Die Anklage spricht klar von Firmenkultur. Firmenkultur wird immer "von oben" vorgegeben und gelebt. Da braucht sich jetzt keiner der (ehemaligen) Bosse wegducken. Widerliche Geschichte das Ganze!
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Alienloeffel
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Alienloeffel »

Ich habe es echt satt, dass es anscheinend viele Firmen nicht schaffen ihre Angestellten vernünftig zu behandeln. Ich habe es auch satt diskussionen zu lesen in denen man darüber diskutiert ob man rape jokes verbieten soll oder nicht.
Sowas ist nicht tolerierbar und es wäre ein großer Fortschritt wenn jeder erstmal annehmen würde, man könne die Diskriminierung nicht nachvollziehen. Die meisten können das nämlich nicht.
Ich würde auch gern einfach Videospiele spielen, das Problem sind aber eben solche Firmenführungen. Von daher verstehe ich nicht warum sich der Zorn nicht ausschließlich gegen diese richtet.
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Felidae
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Felidae »

Alienloeffel hat geschrieben: 26. Jul 2021, 18:39 Ich habe es echt satt, dass es anscheinend viele Firmen nicht schaffen ihre Angestellten vernünftig zu behandeln. Ich habe es auch satt diskussionen zu lesen in denen man darüber diskutiert ob man rape jokes verbieten soll oder nicht.
Sowas ist nicht tolerierbar und es wäre ein großer Fortschritt wenn jeder erstmal annehmen würde, man könne die Diskriminierung nicht nachvollziehen. Die meisten können das nämlich nicht.
Ich würde auch gern einfach Videospiele spielen, das Problem sind aber eben solche Firmenführungen. Von daher verstehe ich nicht warum sich der Zorn nicht ausschließlich gegen diese richtet.
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Urlaub_in_Italien
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Urlaub_in_Italien »

Es ist bei der Videospielproduktion wie mit tierischen Produkten im Supermarkt. Umso mehr man über die Tierhaltung bzw. Arbeitsbedingungen erfährt, desto mehr ekelt einen alles an und desto weniger möchte man es eigentlich konsumieren. Leider sind wir Menschen nicht sehr konsequent und zudem noch sehr gut im Verdrängen :lol:
ZiggyStardust
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von ZiggyStardust »

Alienloeffel hat geschrieben: 26. Jul 2021, 18:39 Ich würde auch gern einfach Videospiele spielen, das Problem sind aber eben solche Firmenführungen. Von daher verstehe ich nicht warum sich der Zorn nicht ausschließlich gegen diese richtet.
Der Ruf der Firmenführung von Blizzard ist doch schon seit der Hongkong-Geschichte durch und auch Bobby Kotick wird bei ResetEra kein Ehrenmitglied mehr. Finde es nicht verkehrt, wenn sich der Zorn auch gegen die Täter richtet und nicht alles auf die Firmenführung abgewälzt wird. Es müssen sich auch Beschäftigte in der Videospielindustrie kritisch hinterfragen, warum sich solche Vorfälle in ihrer Branche häufen und ob es nicht doch Zeit wäre für eine gemeinsame Gewerkschaft. Die Firmenführungen werden in kapitalistischen Gesellschaften wie den USA immer maximales Arschlochverhalten an den Tag legen, da sollte man sich keine Illusionen hingeben.
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Early
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

Stew_TM hat geschrieben: 26. Jul 2021, 13:55
Early hat geschrieben: 26. Jul 2021, 11:23
Otis hat geschrieben: 26. Jul 2021, 10:42

Alternativ dazu könnte man sich auch einfach daran erinnern, dass man an seinem verdammten Arbeitsplatz ist und nicht auf Bolles Männertags-Fete. Man darf bei der Arbeit sicherlich auch seinen Spaß haben, aber seit wann hat man in professionellem Umfeld ein Anrecht darauf, sich wie ein Zwölfjähriger im MP aufzuführen? Es sollte kein Vorgesetzter nötig sein, damit man als Erwachsener für sein tolles Teamgefühl zumindest kein rechtlich belangbares Verhalten zu benötigen meint.

Und wenn man als Arbeitgeber meint, eine Frau passt nicht ins Team, weil sie es nicht lustig findet, dass man ihr beim Blödeln an den Arsch grabbelt, dann feuert man gefälligst das Team, nicht die Frau.
Du führst hier Beispiele zur Untermauerung deiner Argumentation an, die ich nie angeführt habe bzw. nie im Leben anführen würde.
Aber diese Beispiele stehen bei dieser konkreten Acitivision-Geschichte leider im Raum, und wir führen diese Diskussion in diesem Kontext, daher lassen die sich nicht ignorieren. Und in ebenjenem Kontext trifft eine Diskussion um ein paar heitere Vergewaltigungswitzchen und Menschen, die halt nicht zum Team passen, für mich nicht im Ansatz den Kern und die Ernsthaftigkeit der Anschuldigungen.

Wobei "Anschuldigung" vermutlich nicht das richtige Wort ist und den Sachverhalt verharmlost, schließlich handelt es sich nicht "nur" um Einzelaussagen auf Twitter, sondern um eine förmliche Klage einer Behörde.
Ich habe aber eben auch zu Beginn gezielt die anderen Punkte herausgestrichen und hinterfragt, ob das jetzt wirklich sinnvoll bzw notwendig ist. Dass es nicht in Ordnung ist, andere anzugrapschen sollte eigentlich klar sein. Umso schlimmer finde ich es, wenn so etwas mit schlechten Witzen gleichgesetzt wird.
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Gonas
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Gonas »

Early hat geschrieben: 26. Jul 2021, 19:28 Ich habe aber eben auch zu Beginn gezielt die anderen Punkte herausgestrichen und hinterfragt, ob das jetzt wirklich sinnvoll bzw notwendig ist. Dass es nicht in Ordnung ist, andere anzugrapschen sollte eigentlich klar sein. Umso schlimmer finde ich es, wenn so etwas mit schlechten Witzen gleichgesetzt wird.
Ich glaube niemand hier würde das gleichsetzen, aber viele finden es halb auch absolut nicht in Ordnung. Nur weil man zwei Dinge schlimm findet findet man sie nicht gleichschlimm. In dem zur Debatte stehenden Fall scheint beides passiert zu sein.
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Early
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

Gonas hat geschrieben: 26. Jul 2021, 19:31
Early hat geschrieben: 26. Jul 2021, 19:28 Ich habe aber eben auch zu Beginn gezielt die anderen Punkte herausgestrichen und hinterfragt, ob das jetzt wirklich sinnvoll bzw notwendig ist. Dass es nicht in Ordnung ist, andere anzugrapschen sollte eigentlich klar sein. Umso schlimmer finde ich es, wenn so etwas mit schlechten Witzen gleichgesetzt wird.
Ich glaube niemand hier würde das gleichsetzen, aber viele finden es halb auch absolut nicht in Ordnung. Nur weil man zwei Dinge schlimm findet findet man sie nicht gleichschlimm. In dem zur Debatte stehenden Fall scheint beides passiert zu sein.
Ja, nur will ich mir dann nicht unter die Nase reiben lassen, dass ich Grapschereien gut finden würde. ;)
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Early
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

Otis hat geschrieben: 26. Jul 2021, 14:42
Early hat geschrieben: 26. Jul 2021, 11:23Du führst hier Beispiele zur Untermauerung deiner Argumentation an, die ich nie angeführt habe bzw. nie im Leben anführen würde.
Ich führe Beispiele zur Untermauerung meiner Argumentation an, um die es ganz konkret im zur Diskussion Anlass gebenden Strafverfahren geht. Wenn es nicht Deine Absicht war, dieses angeprangerte Benehmen zu entschuldigen oder zu bagatellisieren, bin ich etwas irritiert, worauf Du eigentlich hinaus willst, wenn Du schreibst, es passe halt nicht jeder in jedes Team.

Vielleicht kannst Du zu meinem Verständnis ja ein Verhalten nennen, das sich als team-inkompatibel erweisen könnte, abseits von Verhalten, das eh in keinem Team geduldet würde, denn ich kann mir darunter nicht so recht etwas vorstellen und Deine Beispiele — in verschiedene Richtungen rudern, Fußballmannschaft — sind doch recht vage.

Es ist wohl richtig, dass Kollegen als Team gut zusammenarbeiten und sich idealerweise noch dazu gut verstehen sollten. Blizzard wird aber nun mal nicht vorgeworfen, hach der Uwe antwortet immer nicht, wenn man guten Morgen sagt, und legt seine Stinkekäsestulle in den Personalkühlschrank, sondern gezielte Ungleichbehandlung von Frauen in Bezug auf Arbeitspensum, Bezahlung und Beförderungen, sowie firmenkulturgeförderte sexuelle Belästigung, und das nicht mal hier und dort sondern strukturell als Gesamtkonzept.
Ob jemand team-inkompatibel ist oder nicht, kommt logischerweise auf das jeweilige Team an. ;) Wenn 9 disziplinierte Menschen mit einem Chaoten oder umgekehrt zusammen arbeiten sollen, nimmt das normalerweise kein gutes Ende. Auf der anderen Seite könnte es bei einem Team sogar notwendig sein, dass man eine derartige Person benötigen würde. Es kommt eben sowohl auf das Team, als auch auf dessen Aufgabe an.

Ein Klassiker wäre halt auch ein humorbefreiter Mitmensch mit dem man nur ungern seine Zeit verbringt und der bei Dienstplan-Diskussionen strikt auf seine Rechte im Betrieb pocht - auch wenn Kollegen dringend ein Entgegenkommen bräuchten. So einen wird man in einem Team wahrscheinlich bald einmal gerne loswerden wollen.

Was für Witze hast Du denn mit "dementsprechend" gemeint? Und wenn es danach geht, was die Mehrheit okay oder lustig findet, wo soll man dann die Grenze ziehen? Wenn sich neun von zehn ständig lautstark Witze über Schwarze oder Homosexuelle oder sonstwelche Gruppen erzählen und der Schwarze oder Homosexuelle im Team fühlt sich deshalb nicht sonderlich geschätzt, ist er dann das Problem, weil er nicht ins Team passt, und die anderen haben ein Recht darauf, sich mit diskriminierenen Sprüchen zu unterhalten, weil sie schließlich in der Mehrzahl sind? Oder soll der Schwarze oder Homosexuelle den Job gar nicht erst bekommen, damit die anderen weiter Fun wie bisher haben können? (So von wegen der Teamleiter muss darauf achten, dass alle da reinpassen …)
Grenzen beim Humor zu ziehen ist halt auch dementsprechend schwierig. Darauf wollte ich ja hinaus. Was dem einen schnell zu viel ist, ist für den anderen gerade erst der Anfang. Schwierig zu sagen, weil es auch vor allem auch dann wieder auf die jeweiligen Minderheiten ankommt. Haben erst vor Kurzem bei unserem Verein eine ähnliche Diskussion gehabt, weil manche einen Schwarzen, der neu dabei ist, als "Anbrennten" ansprechen und Witze bezüglich der aktuellen Hitze machen. Hab ich persönlich auch als zu heavy empfunden, ihn stört's aber nicht bzw. kommt's im selben Maß zurück. Auf der anderen Seite denke ich mir, dass ich wegen meiner sich verabschiedenden Haarpracht genauso depperte Witze bekomme - ich find's persönlich aber auch überhaupt nicht schlimm und nehme mich diesbezüglich auch gerne mal selber auf die Schaufel.
Was heißt überhaupt "einfordern"? Kann ich nicht von mir aus auf bestimmte Witze verzichten, wenn ich merke oder gesagt bekomme, dass sie jemandem unangenehm sind? Zumal es hier, und da schließt sich der Kreis, um den Arbeitsplatz geht, wo ich nicht dafür bezahlt werde, mich mit meinen Homies zu amüsieren und wo man sich auch nicht unbedingt aussuchen kann, in welchem Team man arbeitet. Es geht doch auch gar nicht darum, dass man nie irgendwo aneckt und es nie zu Unstimmigkeiten o.ä. kommen soll, aber wenn mir der Bundesstaat Kalifornien nach mehrjähriger Untersuchung wegen meiner Firmenkultur eine Klage an den Hals drückt, könnte ich schon mal überlegen, ob ich es mit dem Spaß vielleicht übertrieben haben könnte.
Wenn ich merke, dass die Witze jemandem unangenehm sind, dann sollte man sie natürlich aus Höflichkeitsgründen vermeiden. Ist aber pauschal auch schwierig zu sagen. Wenn's ein unsympathischer Korinthenkacker wäre, wär's mir wahrscheinlich auch wurscht. ;)
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Early
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

Felidae hat geschrieben: 26. Jul 2021, 14:44Natürlich ist er das. Nicht umsonst ist er eine komplett eigene Berufssparte - und selbst die vollberuflichen Humor-Betreibenden treten immer wieder in die gesellschaftliche Scheiße (manche voll absichtlich, wie die Herren Somuncu, Schroeder, Böhmermann, manche aus Versehen - und manche einfach aus Alter). Immer dann, wenn der normale Mensch, der einfach mal so in größerer Runde einen raushauen will, sich an Humor versucht, wirds gern kritisch. Im Gegensatz zu den Profis hat der nämlich nicht lang und breit über seine Gags nachgedacht - und auch null Erfahrungswerte, was Reaktionen angeht. Aber klar, Zoten funktionieren halt immer. Und wers nicht lustig findet, soll sich mal nicht so anstellen.

Nein, zum Glück funktioniert das so nicht mehr. Weshalb man Humor - außerhalb der eignen privaten kleinen Bubble - vielleicht halt doch den Profis überlassen sollte.

Ansonsten - vielen Dank für Deine spannenden Ausführungen!
Also als Österreicher kann ich nur sagen, dass es wohl kaum eine humorbefreitere Fraktion im deutschsprachigen Raum gibt, als die deutsche Comedy-Fraktion: ;)
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Gonas
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Gonas »

Early hat geschrieben: 26. Jul 2021, 19:38
Gonas hat geschrieben: 26. Jul 2021, 19:31
Early hat geschrieben: 26. Jul 2021, 19:28 Ich habe aber eben auch zu Beginn gezielt die anderen Punkte herausgestrichen und hinterfragt, ob das jetzt wirklich sinnvoll bzw notwendig ist. Dass es nicht in Ordnung ist, andere anzugrapschen sollte eigentlich klar sein. Umso schlimmer finde ich es, wenn so etwas mit schlechten Witzen gleichgesetzt wird.
Ich glaube niemand hier würde das gleichsetzen, aber viele finden es halb auch absolut nicht in Ordnung. Nur weil man zwei Dinge schlimm findet findet man sie nicht gleichschlimm. In dem zur Debatte stehenden Fall scheint beides passiert zu sein.
Ja, nur will ich mir dann nicht unter die Nase reiben lassen, dass ich Grapschereien gut finden würde. ;)
Nungut, so anders als du ich die Sache mit dem 'Humor' sehe, da hast du natürlich Recht. Kann die Reaktion aber trotzdem verstehen. Ob ein langfristiges ausgesetzt sein von für mich herabwürdigend empfunden Humor psychologisch so viel Unterschied zu Angrapschen hat? Ich bin mir da nicht sicher. Mindestens Angst dürfte beides erzeugen.
Zuletzt geändert von Gonas am 26. Jul 2021, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Early
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Re: California Department of Fair Employment gegen Blizzard

Beitrag von Early »

ZiggyStardust hat geschrieben: 26. Jul 2021, 17:49 Humor gehört zum Menschsein dazu und in JEDEM Unternehmen in dem ich war wurde in der Mittagspause herumgeblödelt. Das Problem ist doch nicht, dass Witze gemacht werden, sondern dass es bei manchen Spielestudios zugeht wie beim Bund. Wenn 99% der Belegschaft männlich oder weiblich sind und Diversität ein Fremdwort ist, dann ist das der perfekte Nährboden für toxische Bubbles. In reinen Männer- und Frauenrunden werden Zoten rausgehauen, die man bei einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis niemals von sich geben würde. Wenn man eine vernünftige Arbeitskultur schaffen möchte, dann sollte man als Personalabteilung darauf achten, dass solche Bubbles erst gar nicht entstehen können.
Ist halt oft leichter gesagt, als getan. Bei uns bewerben sich auch immer jährlich 50-70 Leute für eine Stelle. Ich glaube, vor vier oder fünf Jahren hat sich die letzte Frau beworben. Wir würden sogar gerne gezielt mal wieder eine nehmen, aber es findet sich halt kaum eine.
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