Runde #045: Sumpf der Gewalt

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Yometheus
Beiträge: 151
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Re: Feedback zu Runde 45

Beitrag von Yometheus »

So, da habe ich vorhin gerade die neue Folge zu Ende gehört (Zeit und so) und wollte gleich mal ins Forum schauen, was hier so zu geschrieben wird. Und dann sehe ich einen 5-Seiten-Thread seit Sonntag? Und zwischendurch ne Diskussion über die Zukunft der NFL und die Einordnung von Gewalt in die Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts? Oo
Junge Junge, also da macht es auch Spaß so einen Thread mal nachzulesen (wozu auch locker ein Bierchen schmeckt). Ich schreibe das um meiner Bewunderung und Verblüffung freien Raum zu lassen, also nicht das einer denkt, ich würde mich über tolle Thread beschweren. ;)

Zum Thema:
Ich halte Andres These für zu sehr zugespitzt, aber an ihr ist definitiv was dran. Der Markt ist breit aufgestellt, weil Spiele ein großes Publikum begeistern, viel größer als noch vor 25 Jahren als noch keiner der hier Diskutierenden bereits erwachsen war. Nur leider - und dieses "leider" bezieht sich weniger auf die Gewaltdiskussion im Speziellen als mehr auf die Entwicklung der Spiele im Allgemeinen - sitzt dieses Publikum jetzt in der Mitte der Gesellschaft und nicht mehr im Keller wie früher und versucht alle ins LAN zu bekommen, damit die Nächte durchgezockt werden können. Damit ist auch der Focus von Darstellungen und Inhalten in Spielen und letztendlich auch die Gewalt und deren Akzeptanz gehörig verschoben worden. Daher sind nahezu alle Nischen auch besetzt, vom gewaltfreien Knuddelsimulator bis zum Hardcore-Splatter-Gore-Horror-Genre. Weil das Rütteln am Sittenbild mehr Quote bringt (ist ja beim Film/TV auch so), wird’s bei AAA-Produktionen auch in Zukunft mehr Keile als Knuddeln geben, nichtsdestotrotz verdrängt hier aber nicht ein Genre das andere, sondern beide ergänzen die Spielelandschaft.

Es wird ja auch immer behauptet irgendein Medium, so z.B. die PC-Spiele, werde jetzt erwachsen. Und an diesem Begriff "erwachsen" störe ich mich persönlich sehr, weil es eine Abgrenzung aufbaut zu vermeintlich "kindischen" Inhalten. Meiner Erfahrung nach ist dies zwar ein immens wichtiger Teil der deutschen Kultur immer alles brav einzusortieren, aber hier finde ich es nicht nur pedantisch, sondern auch für die Diskussion nicht förderlich. Denn die Erfahrung von Gewalt und deren Einordnung - das ist jetzt mal meine These - funktioniert zuallererst im zuhörigen Kontext. Ohne diesen lehne ich jede Form von Gewalt ab, weil mir das einfach zu stumpf ist.
Bsp.: Erzählt mir jemand von einem Spiel, wo er anderen auf den Kopf springen muss um zu gewinnen, würde ich nur an Hand dieser Beschreibung die Stirn runzeln und hinter dieser die Vorverurteilung vorbereiten. Es ist aber ein riesengroßer Unterschied, ob derjenige ein Mario-Level beschreibt (bei mir persönlich war das Donkey Kong auf dem SNES) oder die neuste Mod für irgendeinen Shice wie Hatred (keine Ahnung ob es solche Mods wirklich gibt, mich würde hier aber nix mehr wundern).

Diese Kontexteinordnung halte ich auch im richtigen Leben für wichtig und auch unsere Gesetze sind auf diese Art und Weise gemacht.
Bsp.: Jemand sticht mir mit einem metallischen Gegenstand in den Arm. Dann ist das je nach Kontext entweder mindestens Körperverletzung oder aber ich bin z.B. beim Arzt und ohne die Infusion kann er nicht mein Leben retten. Hier macht der Gesetzgeber nicht ohne Grund Unterschiede, weshalb der Kontext zu bewerten ist. Und dies ist in den wenigsten Fällen eine Frage von Schwarz und Weiß, schließlich soll es auch Ärzte geben, die Patienten misshandeln.

Und neben den Kontext halte ich auch den persönlichen Hintergrund des Konsumenten für extrem wichtig, weshalb ich auch nichts Prinzipielles gegen Einschränkungen im Sinne des Jugendschutzes habe (ich erwähne das nur der Vollständigkeithalber, weil dies ja einige auch schon mal plump als Zensur bezeichnet haben). Als ich als kleiner Junge mit großen Augen vorm Fernseher saß und bei "Ein Land vor unserer Zeit" zusah wie Littlefoots Mutter durch den T-Rex stirbt, habe ich Rotz und Wasser geheult, weil ich diese "krasse Gewalt" sooo erschütternd fand. Was sind das für perverse Autoren? dachte ich damals und kann Dostoys Schilderungen zu Marios Toden nachvollziehen, auch wenn ich die Beispiele anders gewählt hätte. Das Ertrinken des N64-Marios fand ich aber auch beim Ansehen des YT-Links bissl krass, so eine Animation hätte es einfach nicht gebraucht. Und bei diesem Nutzen-Kosten-Gedanken sind wir auch schon wieder beim Kontext.

Kurz noch zu "Ori and the Blind Forest", weil Andre es nochmal angesprochen hat und es seit langem mal wieder ein Jump-and-Run war, dass ich durchgespielt habe: Hier fand ich den Grundton bedrohlich und nicht so quietsch-fröhlich wie bei den Nintendo-Klassikern, aber im Kontext der Geschichte, also was alles passiert, wie sich die Gegenspieler verhalten usw. war die Ori-Erzählung viel gewaltfreier als z.B. Donkey Kong Country auf dem SNES, wo ich jedem Boss entweder ein Fass an den Kopf schmeißen musste oder auf selbigen springen durfte. Ori lies mich mit 31 Jahren an so vielen Stellen mit offenem Mund dasitzen und nen "Ohhhh ..." ertönen, diese empatische Ebene würde ich jetzt mal so pauschal keinem Jump-and-Run-Spiel meiner Kindheit zubilligen. Ori ist für mich also der perfekte Beispiel eines knuddeligen Kontextes (wie Ori schwimmt!!!!), dass mit seinem Einsatz von Gewalt sehr bewusst und intelligent umgeht.

Da ich oben das "deutsche" Hobby des Schubladen-Denkens schon ansprach noch einen kurzen Nachschlag: Ich bin Brettspiel-Fan und PC-Spiele-Fan, habe beides zu Hause rumstehen, aber in meinem Verständnis sind das beides Hobbys. Der Begriff "Spielzeug" ist für mich keine Einordnung, sondern Wertung, daher lehne ich das (nicht nur an dieser Stelle) ab. Wenn jemand Spielzeug als sinnstiftendes Mittel zur Lebenszeitgestaltung sieht, dann sind Spiele für mich Spielzeug, und zwar auch als Erwachsener. Wenn dem nicht so ist, dann tut mir derjenige echt leid und ich hoffe das er paar andere coole Hobbys hat, und ich für meinen Teil gehe trotzdem in den nächsten Spieleladen und hole mir meinen Stuff. Aber anscheinend bin ich auch nicht der typische PC-Spieler auf den die ganzen tollen Marketing-Analysen zu stimmen … zumindest fand ich auch "Spartacus - Blood and Sand" toll, aber nicht weil es auch "Blood and Sex" hätte heißen können, sondern weil der Kontext passte. Ohne die Story hätte ich spätestens nach der 3. Folg abgeschaltet. Ähnlich isses bei GoT, aber zu GoT und Gewalt schreibe ich nochmal was im zugehörigen Thread hier im Forum. Das die Serie ab 16 ist, finde ich jedenfalls sehr krass, vorallem Sansas Story, ui ui ui ...
Rhetorik-Tipp: Diskussionen gewinnt man leichter, indem man ruhig und sachlich bleibt und eine Pistole vor sich auf den Tisch legt.
Jochen

Re: Feedback zu Runde 45

Beitrag von Jochen »

Leonard Zelig hat geschrieben:Versteh ich nicht. Weil es beim American Football mehr Spektakel gibt, ist es ein sportlicher Wettkampf?
Nein, so war das nicht gemeint. Beim American Football ist es trotz des Spektakels (auf das der Sport außerhalb der USA gerne runtergebrochen wird) ein sportlicher Wettkampf. Und zwar einer, bei dem es im Gegensatz zum modernen Fußball eine Chancengleicheit bzw. eine vergleichbare Ausgangspositionen gibt, was für mich den Begriff "Sport" ausmacht. Einen Wettkampf mit ungleichen Verhältnissen halte ich nicht für Sport, jedenfalls dann nicht, wenn die ungleichen Verhältnisse institutionalisiert und keine Ausnahmen (wie beispielsweise bei den Olympischen Spielen in manchen Disziplinen, was durchaus seinen Underdog-Reiz hat) sind. Football fasziniert mich, weil es a) die taktischste Sportart ist, die ich kenne und b) eine der ganz wenigen verbliebenen Sportarten ist, bei denen allem Kommerz zum Trotz immer noch die gewinnen, die am Besten geplant haben. Und eben nicht die, die das meiste Geld besitzen.

Im Übrigen möchte ich analog zu André anmerken, wie großartig ich die Diskussion in diesem Thread - und auch in den anderen - finde. Auch wenn ich gerade aus Zeitgründen nicht auf alle Beiträge antworten kann (sagt der Mann, der um halb vier morgens noch postet), lese ich sie mit aufrichtiger Freude. Und habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich wie bei Yometheus et al eben nicht ausführlich antworten kann.
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Dostoyesque
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Re: Feedback zu Runde 45

Beitrag von Dostoyesque »

Joss hat geschrieben:
Dostoyesque hat geschrieben:Stimmt nicht: [...] wohingegen während und nach dem 2. Weltkrieg Film Noir und eine eher düstere Inszenierung zum Trend wurde. [...] Dieser eher düstere Trend (nicht spezifisch Noir, aber der generelle Ton im Kino) [...]
Film Noir hab ich explizit erwähnt, weil es eben das anschaulichste Beispiel ist, mit dem man sofort etwas assoziieren kann, ich deute aber direkt danach durchaus an, dass Film noir keinen alleinigen Trend darstellt. Wenn ich jetzt mit Fellini antanz, werden viele wohl Schwierigkeiten haben, den Punkt nachzuvollziehen. Desweiteren hat das Film Noir Genre durchaus einen Haufen content rausgekotzt in seiner kurzen Zeit, da es eben so billig war. Desweiteren ist es schwierig, einfach nur box office Zahlen anzusehen und daran zu versuchen, den "impact" abzuleiten. Ich möchte den Film Noir nicht größer machen, als er war, aber ich denke, man kann Film Noir durchaus als Popkulturphänomen seiner Zeit bezeichnen, auch wenn es im box office nicht mit John Ford u.ä. konkurrieren konnte. Die wenigsten Popkulturphänomene sind auf eine gesamte Gesellschaft wirksam. Gone with the wind kam mit 20 Jahren Verspätung in die italienischen Kinos, wie die meisten amerikanischen Produktionen dieser Zeit, inklusive Film Noir. Im Kontext vom Gesagten ist es denke ich nicht allzu schwer zu verstehen, vor allem, wenn man im Film bewandert ist. Ich hab mich aber auch sehr kurz gehalten, muss ich zugeben. Ich versuchte gerade, 80 Jahre Film in 5 Sätzen zusammenzufassen. Dass hier viele Details verloren gehen, ist klar. Dieses Thema können Publizistikstudenten zu wissenschaftlichen Arbeiten verwenden. Man kanns sicherlich besser formulieren, aber dass das Kino, ob populär oder nischig, fluktuiert in seiner Ernsthaftigkeit, auch in Sachen Gewaltdarstellung, ist meiner Meinung nach nicht von der Hand zu weisen und oft auf historischen Kontext zurückzuführen. Lässt sich ja auch in der Literatur und Malerei an vielen Stellen (z.B. am Dadaismus) erkennen. Citizen Kane war, wenig überraschend. im Jahr 1941, wie viele Orson Welles Projekte, ein Flop, ja.
Hättest du nicht vor einigen Wochen schon die komplette Filmkritik als für dich irrelevant erklärt, hätte ich echt Schwierigkeiten, deine kreativen Schlüsse nachzuvollziehen. Meiner Meinung nach endet man so aber im Gelaber. Ich kann schon lesen, was du geschrieben hast, auch wenn du nun eine Unterstreichung dort machst, wo du meinst das "Eigentliche" zum Ausdruck zu bringen. Es wird aber auch so nicht richtiger, denn im Hollywood der 30er-50er Jahre lag auch keine düstere Inszenierung im Trend. Es war erst New Hollywood, das sich ab der zweiten Hälfte der 60er durchzusetzen begann und den Hollywood Film erneuerte, also Trendsetting (im Sinne des Begriffs) betrieb, während die Zeit der 30er bis zu den 50er Jahren als goldenes Zeitalter von Studio-Hollywood gilt. Und die Trends dieser Zeit setzte gewiss nicht der B-Movie, sondern der Blockbuster. Es ist doch etwas albern, das sich nun zu zu erfinden, nur um irgendwie recht zu haben. Aber geschenkt, du hast recht in deinem Sinne. Ich finde deine Betonung des Noir ja sogar sympathisch, bin ein Liebhaber (vom existenzialistischen Stummfilm über die eigentliche Geburt bis zum Neo Noir) und freue mich über andere Schauer, die seine Bedeutung schätzen. Aber deswegen muss man nicht die Filmgeschichte neu erfinden.

Etwas Präzision bei Begriffen und Geschichte sind übrigens kein Fall für Fachstudierende. Das sollte schicht selbstverständlich sein, wenn man diskutiert. Ernsthaftigkeit ist dabei auch ein Teil des Diskussionsniveaus. Was man mit Rechthaberei eher beschädigt und mit einer Kurzrecherche hebt.
Das mit der Ernsthaftigkeit, Rechthaberei, den "kreativen" Schlüssen und Kurzrecherche kann wohl nicht dein ernst sein. Also bitte, wehren tu ich mich schon.
Du machst mehr und mehr mich als Person zum Argument. Weiß ehrlich gesagt nicht, womit ich das verdient habe. Der einzige Nebensatz, der irgendwie in Richtung "ad hominem" geht ist das "[...]vor allem, wenn man im Film bewandert ist.[...]", wobei ich dich zu dieser Gruppe dazugezählt hätte, womit das auch nicht als Beleidung gemeint war. Wahrscheinlich sinds meine Kommentare zu deinen geliebten Filmkritikern. Wirst das nicht umsonst erwähnt haben (sonst seh ich den Kontext so gar nicht, mal abgesehen von der nicht-ganz-so-subtilen Beleidigung, die in dem Satz mitschwingt). Gut, damit kann ich leben. Was wirklich sehr anstrengend ist, ist wie du meine Meinung immer wieder so hinbiegst, damit du sie korrigieren kannst.
Demnach bin ich gezwungen, deine anhaltenden Falschzitate von mir zu korrigieren und du wirfst mir vor, meine Argumente neu zu formulieren, um recht zu haben, was ich, mit Verlaub, für ziemlich unglaublich halte. Ich bin also rechthaberisch, weil ich darauf reagiere, dass du meine eigenen Argumente formulierst, auf die du dann reagierst? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, woher die Aggression kommt und woher du diese Meinungen herzauberst. Wenn hier jemand rechthaberisch ist, dann wohl du. Ich rede noch nicht mal von Hollywood, du machst aus meinem Argument ein Argument über Hollywood. Noir war auch ein Trend in Frankreich, wie du sicherlich weißt. Ich rede von einem langsamen Trend bis in die 70er (auch wenn Noir kein Mainstream wie John Ford war, war es dennoch ein Trend nach dem 2. Weltkrieg), du redest von box office Erfolgen, ignorierst meine verlinkten Quellen und Zitate, die eindeutig klar machen, wie ich die Signifikanz des Film Noir historisch einordne, nämlich als Reaktion zu den Geschehnissen während des 2. Weltkriegs und durchaus als Beginn eines sehr prägenden ästhetischen Stils, der eigentlich in jedem darauffolgenden Filmjahrzehnt gern hergenommen wurde (ein Beispiel wär z.B. Brian DePalma in den 80ern oder die Coen Brüder heutzutage, vor allem mit Big Lebowski). Ich weiß sehr wohl, was parallel zu Film Noir in Hollywood stattfand, vielen Dank. Das nimmt Film Noir aber nicht seine Existenz, und allein die Existenz hat für mich bereits Ausdruckskraft über Teile der damaligen Gesellschaft und über Teile des kulturellen Lebens. Und so klein war Film Noir auch wieder nicht.
noir.png
noir.png (115.46 KiB) 3378 mal betrachtet
Ich hab auch kein einziges (!!) Mal "Hollywood" als Begriff erwähnt. Für mich zählt auch das europäische Kino dazu, was ich sogar erwähnt habe (Fellini, italienischer Neorealismus, etc). Nochmal: World War II left the European film industry in ruins, as only Italy’s production facilities avoided devastation. The war also affected American filmmakers and audiences, leading to the production of dark, morally ambiguous and socially critical films in the film noir style.. Der Italienische Neorealismus sowie Film Noir sind (unter anderem, damit du mir nicht wieder mit irgendwas kommst) meiner Meinung nach deutlich düsterere, trostlosere Bewegungen im Film. Das kam nicht aus dem Nichts, das kam von irgendwoher, wahrscheinlich der politischen Situation (was man aber natürlich diskutieren kann, was wir aber nicht tun, weil stattdessen ich als Person das Thema bin). Aber gut, wer in anderer Leute Argumente Dinge reinliest, um sie dann herablassend zu korrigieren um recht zu haben (right back at you), ist selbst Schuld. Bin ja weiß Gott nicht der einzige, bei dem du dich so herablassend verhältst. Du sprichst einem gern sämtliche Autorität über ein Fachgebiet ab, als ob du das wissen kannst und als ob Autorität auch nur irgendeine Rolle spielt (s. argumentum ad verecundiam). Sorry, Andre, ich weiß.

Wenn dir meine Beiträge nicht präzise genug sind, dann frag doch erst mal nach, bevor du meine Meinung selbst spezifizierst und mich angehst, als ob du der einzige bist, der sich jemals mit Film beschäftigt hat. Bist du nämlich nicht. Ich werd nicht jedes Mal nach einer Nachtschicht im Krankenhaus einen Roman schreiben, nur um sämtliche Lücken zu füllen, die irgendjemandem auffallen könnten. Ich mag zwar deine Filmkritiker nicht, habe aber durchaus filmhistorisches Wissen akquiriert, vor allem über screenings im örtlichen Filmmuseum. Hab aber keine Lust auf einen "Wer ist der größere Filmnerd" Schwanzvergleich. Bin auch gern im Unrecht, wenn man meine Meinung erfragt und mir dann erklärt, wo die Lücken liegen. Mir Worte in den Mund legen und dann über mich herziehen und mich beleidigen lass ich mir aber nicht gefallen. Wir hätten hier ein schönes Gespräch führen können, wenn du mich erst mal was gefragt hättest, bevor du im ersten Kommentar mit Wertungen wie "eigene Sicht", "gibt die Filmgeschichte so nicht her", etc. kommst, als ob du die Filmgeschichte in Person bist und deine Ansichten nicht hinterfragt werden können. Aber gut, you live and learn. Ich bin nicht besonders nachtragend, was man von dir nicht sagen kann, weil du mir anscheinend immer noch nicht verziehen hast, dass ich von deinen Lieblingsfilmkritikern bzw. ihrem Stil nicht besonders viel halte. Nichtsdestotrotz fänd ich es schade, wenn sich dieser Trend jetzt fortsetzt. Das Forum ist noch jung, ich will kein Problem mit irgendjemanden und führe ungern solch aggressiv aufgeladenen Gespräche. Deswegen darfst du in dieser Sache mit deinem nächsten Kommentar das letzte Wort haben, ich werds lesen und meine komplette Willenskraft aufbringen, nichts mehr zu schreiben, damit wir uns beide auf was vernünftiges konzentrieren können. Wie gesagt, bin nicht nachtragend, mach jetzt keine Forumjagd auf dich, bei der ich in jedem deiner Beiträge nach Fehlern suche, aber wehren tu ich mich schon. Mag zu nah am Bild sein, um es wirklich sehn zu können, aber deine Reaktion war schon sehr unangebracht und auch nicht unbedingt "ernsthaft". Wenn du mir meine Meinung zu Ebert&Co. und dieses Gespräch hier jedoch nicht verzeihen kannst, bin ich gezwungen, in Zukunft deine Kommentare zu meinen Beiträgen zu ignorieren.

Wenn wir wirklich ein "Problem" miteinander haben oder ich dich irgendwie beleidigt habe, kannst du mir gern auch eine PN schreiben. Wir müssen ja nicht dem Rest des Forums damit auf den Sack gehn.
Lo-lo-look at you, poster-r: a pa-pa-pathetic creature of meat and bone, panting and sweating as you r-read through my post. H-how can you challenge a perfect, fat machine? - asfm
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Re: Feedback zu Runde 45

Beitrag von admin »

Dostoyesque hat geschrieben:Wenn hier jemand rechthaberisch ist, dann wohl du.
Boah, Kinners!1111 Stop right here.

Ihr seid beide zwei wertvolle Mitglieder der Community und echt zu klug für so ein Kasperltheater. Lasst es bewenden, oder legt zumindest die Debatte ad acta, wer hier jetzt rechthaberisch sei. Argumente, nicht Personen, yadda-yadda.

Jetzt durfte jeder mal, aber damit sei es getan. Bitte.

Andre
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Leonard Zelig
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Re: Feedback zu Runde 45

Beitrag von Leonard Zelig »

Jochen hat geschrieben:
Leonard Zelig hat geschrieben:Versteh ich nicht. Weil es beim American Football mehr Spektakel gibt, ist es ein sportlicher Wettkampf?
Nein, so war das nicht gemeint. Beim American Football ist es trotz des Spektakels (auf das der Sport außerhalb der USA gerne runtergebrochen wird) ein sportlicher Wettkampf. Und zwar einer, bei dem es im Gegensatz zum modernen Fußball eine Chancengleicheit bzw. eine vergleichbare Ausgangspositionen gibt, was für mich den Begriff "Sport" ausmacht. Einen Wettkampf mit ungleichen Verhältnissen halte ich nicht für Sport, jedenfalls dann nicht, wenn die ungleichen Verhältnisse institutionalisiert und keine Ausnahmen (wie beispielsweise bei den Olympischen Spielen in manchen Disziplinen, was durchaus seinen Underdog-Reiz hat) sind. Football fasziniert mich, weil es a) die taktischste Sportart ist, die ich kenne und b) eine der ganz wenigen verbliebenen Sportarten ist, bei denen allem Kommerz zum Trotz immer noch die gewinnen, die am Besten geplant haben. Und eben nicht die, die das meiste Geld besitzen.
Beim Fußball ist es allerdings so, dass auch mal das schlechtere Team gewinnen kann, weil das Glück eine recht große Rolle spielt. Ich schätze mal, dass sich in der NBA und NHL öfter das stärkere Team durchsetzt, weil Ergebnisse wie 1:0 kaum vorkommen und man konstant punkten muss. Chancengleichheit ist ein schwieriges Thema, sicher kommt es auch in der NFL vor, dass der Top-Quarterback vom Konkurrenten aufgekauft werden kann. Aber vielleicht gibt es wie in der Premier League mehrere Top-Teams und nicht ein dominantes Team wie in der Bundesliga. Von fehlender Chancengleichheit kann man in der Formel 1 sprechen, weil dort nicht der beste Fahrer gewinnt, sondern der bessere Fahrer im besten Auto. Im Fußball stehen ja auf beiden Seiten 11 Leute, welche die gesamte Woche nichts anderes machen als Fußball spielen und trainieren.


Für europäische Maßstäbe ist die NFL ein Witz - es geht nur um Lizenzen, es gibt keine Möglichkeit zum sportlichen auf- oder Abstieg und die Einteilung der Conferences ist absoluter Quatsch.
Es ist nach wie vor kein Wunder, dass sich außerhalb Nordamerikas keine Masse von Leuten für diesen Randsport begeistern kann.

Man kann auch ein Franchise-System wie die NFL unmöglich mit einem Club System, das sich auch noch international vermischt vergleichen...
Zuletzt geändert von Leonard Zelig am 14. Apr 2016, 14:14, insgesamt 2-mal geändert.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Malvitus
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Re: Feedback zu Runde 45

Beitrag von Malvitus »

Ist zwar eigentlich OT aber egal.

Mittlerweile ist diese Football Welle auch langsam in meinem Freundeskreis angekommen (weiß der Geier wo das herkommt). Ich hab mir dann auch mal ein Spiel angeschaut. Zunächst einmal war ich hochgradig verwirrt, weil das was ich gesehen hab sehr wenig Sinn gemacht hat. Die stehen da, dann ruft einer, der Ball wird geschmissen, alle rennen ineinander, es wird abgepfiffen. Gott sei Dank wurden mir dann ein wenig die Regeln erklärt, sonst hätte ich wohl da aufgehört. Ich muss aber sagen, dass ich das Spiel trotzdem über weite Strecken recht langweilig fand, weil ständig unterbrochen wurde. Das fühlte sich so ein bisschen an wie Schach mit 20 Leuten in jedem Team. Der eigentliche Spielzug dauert nur wenige Sekunden, das Vorgeplänkel hingegen deutlich länger. Das finde ich als Zuschauer uninteressant. Der Gewalt/Spektakel Aspekt reizt mich auch überhaupt nicht. Ich würde den Superbowl höchstens mit Freunden schauen um halt mit meinen Freunden was zu machen. Das Spiel wäre für mich zweitrangig.

Das Problem beim Fußball im Ligabetrieb, was hier mehrfach angesprochen wurde, ist einfach, dass mittlerweile Geld hier eine große Rolle spielt. Große Vereine können sich Talent einkaufen. Viel Talent bedeutet bessere Chancen. Inwiefern das beim Football auch so ist weiß ich nicht. Vielleicht hat da einfach jeder viel Geld. Deswegen schau ich auch keine Bundesliga etc. sondern bin höchstens bei großen Tunieren dabei, weil ich die noch einigermaßen interessant finde (Bin auch sonst kein wirklicher Fußballfan).

Übrigens. Danke Jochen für den Link zur Football Dokumentation. Das war sehr interessant :)

Zurück zum eigentlichen Thema.

Die Beobachtung die André gemacht hat mache ich auch jedes Mal wenn ich wieder meine Wii U oder meinen 3DS benutze. Das ist alles sehr freundlich und nett gemacht und hinterlässt ein wohlig warmes Gefühl von Zuhause und Entspannung. Wenn Gewalt in Nintendo Spielen stattfindet ist diese doch sehr abstrakt, manchmal so abstrakt, dass man genau hinschauen musst um Gewalt festzustellen. Warum das allerdings im AAA Bereich nur noch bei Nintendo stattfindet erschließt sich mir leider nicht so ganz. Ich denke dass die Hauptzielgruppe der beiden großen anderen Hersteller immernoch der "testosteron gesteuerte 12 bis 21 jährige Mann" ist. Und als solcher spielt man so einen Kinderkram ja nicht. Ich bin mir sicher, dass es auch einen Markt für freundlichere, lustige und nette Spiele gibt. Gerade die weibliche Spielerschaft ist denke ich zugänglicher für so eine Art Spiel, leider wird diese jedoch häufig einfach nicht wahrgenommen gerade von Publisher Seite. Ich denke sie ist größer als gedacht, aber noch nicht groß genug für EA und Co. um relevant zu sein.

Was mich jedoch wundert ist, dass "fröhliche Spiele" auch im Indie Bereich selten stattfinden. Gerade die Leute dort sind doch mit Nintendo aufgewachsen und sollten Bock darauf haben solche Spiele zu machen. Natürlich gibt es da auch Sachen wie beispielsweise Shovel Knight etc. aber das meiste ist doch recht düster geraten. Vielleicht änder sich das ja mit Yooka-Laylee. Wünschen würde ich es mir.
Maestro84
Beiträge: 744
Registriert: 10. Feb 2016, 17:42

Re: Feedback zu Runde 45

Beitrag von Maestro84 »

Sobald ich meinen 3dsXL oder meine U anschalte, fühle ich mich in die 90er zurückversetzt. Nintendo schafft es, dass ich mich einfach wohl fühle und schnell stressfrei bin. Ob es nun an der Freundlichkeit der Spiele liegt - ein Zelda-MM ist ja sehr düster und auch ein Bayonetta sicher nichts für Kinder - oder einfach an einem gewissen Flow, kann ich nicht sagen, aber die Titel machen halt einfach Spaß. Mag aber auch daran liegen, dass unter den Fans der Spiele wengier Grantler und Miesmacher sind wie bei den anderen Plattformen.

Warum allerdings so mancher Spieler sich wünscht, dass sein Hobby als ernsthaft wahrgenommen wird, kann ich nicht verstehen? Ich schaue gerne und viel Anime, da ist es mir doch egal, ob diese als Kinderkram gelten oder das Hobby gesellschaftlich anerkannt ist. Hauptsache, ich hab Spaß und fertig. Denn am Ende zählt einzig und allein das.

Edith:
Noch eine Ergänzung zum Thema Manga/Anime. Man sollte auch nicht vergessen, dass es noch viele erwachsene Fans im Alter von bis zu 40 Jahren gibt. Zu diesen gehöre auch ich, denn vor 20 Jahren als Teenager konsumierte man natürlich das täglich Programm auf RTL 2 & Co und hat sich mit dem Thema weiterbeschäftigt, weshalb man natürlich heute weniger Lust auf Werke hat, die eher an Kinder/Teenager gerichtet sind, als doch die erwachseneren Serien sucht.
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