Feierabendbier: Wir haben uns nochmal “Hatred” angesehen…

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Heretic
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Re: Feierabendbier: Wir haben uns nochmal “Hatred” angesehen…

Beitrag von Heretic »

Otis hat geschrieben: 2. Okt 2021, 09:25 Und wenn man dann die Entwickler mit irgendwelchen Arier-Elite-Tats und nationalismusgeilen T-Shirts rumstehen oder deren eindeutig rechtsorientierte Äußerungen sieht, ist das Vertrauen ans Produkt, die Kulturhistorie neutral darzustellen, futsch. Von daher finde ich Verteidigungen wie "mir egal, was die privat machen, mich interessiert ja nur das Spiel" unpassend. Wer meint, gerade bei einem kleinen Studio hätte das keinen Einfluss auf das Spiel, betrügt sich selbst.
Selbst wenn die Rechtsaußen-Gesinnung der Macher nicht auf das Produkt abfärben sollte, entsteht bei mir ein fader Nachgeschmack, wenn ich davon weiß. So einem Entwickler möchte ich kein Geld in den Rachen werfen. Zumal es sich in diesem speziellen Fall ja nicht nur um zwei, drei Leute in einem größeren Team zu handeln scheint. Ich hätte aber keine Probleme damit, deren Spiele anzuspielen, um mir selbst ein Bild zu machen. Ich habe z. B. auch "Kingdom Come: Deliverance" gespielt, ohne es kaufen zu müssen (danke Epic! :D ). Da hab' ich dann keine Hemmungen, auch wenn der Entwickler noch ein paar Cents mitverdient. Aber selbst aktiv finanziell unterstützen möchte ich Entwickler wie Destructive Creations nicht. Und offen eine Rechtsaußen-Ideologie transportierende Spiele würde ich auch umsonst nicht mitnehmen. Zum Glück steht jedem Kunden frei, welche Entwickler er links (höhö) liegen lassen möchte und welche nicht. Es soll ja auch Leute geben, die z. b. Dontnod-Titel aus Gründen boykottieren. Ich verzichte dann eben auf Spiele von Destructive Creations. Muss jeder selbst für sich entscheiden.
Rigolax
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Re: Feierabendbier: Wir haben uns nochmal “Hatred” angesehen…

Beitrag von Rigolax »

Otis hat geschrieben: 2. Okt 2021, 09:25 Mich wundert vor allem, wie viele Leute auf die Argumentation bzw. den Gedankengang reinfallen, "gegen 1930/40er Nazi-Deutschland, also kann's nicht rechts sein". Als wäre das rechte Gedankengut speziell an eine bestimmte Nationalität gebunden, anstatt an jeweils die eigene. Warum sollten polnische Nationalisten Deutschland feiern? "Meine Omma wurde im Krieg von Nazis verkloppt, darum kann ich ja wohl schlecht fremdenfeindlich sein", ist die hirnrissigste logische Herleitung, die ich seit langem gelesen habe. Na gut, einer der Devs da bemüht ja auch wortwörtlich "I have gay friends".
Ich glaube, das Problem ist oft, dass Rechtsextremismus nicht von Neonazismus getrennt wird: Nicht jeder Rechtsextreme ist ein Neonazi, aber jeder Neonazi ist ein Rechtsextremer. Es macht tatsächlich erst einmal wenig Sinn imho, dass jemand, der in seiner Familiengeschichte unter den Nazis gelitten hat, selbst ein Neonazi wird (aber möglich ist das durchaus); davon unabhängig kann dieser jemand aber natürlich rechtextrem sein und viele Anknüpfungspunkte mit Neonazis haben. Das kommt wohl eben daher, wenn jeder Rechtextreme unterkomplex als "Nazi" bezeichnet und angesehen wird; a) prallt das an den tatsächlich sich nicht als Neonazi verstehenden Rechtsextremen ab (die sehen sich ja teils auch verbunden mit Stauffenberg oder gar Sophie Scholl), b) vernebelt es die ggf. vorhandenen ideologischen Unterschiede und macht rechtsextreme Phänomene ggf. schwerer zu begegnen. (Natürlich bezeichnet man diese aber ggf. auch kalkuliert so, weil "Nazi" eine starke emotionale Wucht hat.)
Otis hat geschrieben: 2. Okt 2021, 09:25 Problem bei sowas ist halt immer, dass man als Nichtfachperson eigentlich ständig nachforschen müsste, ob das nun wirklich historisch korrekt oder doch irgendwie gefärbt ist, gerade wenn es um so spezielle, ungewöhnliche Settings geht, weil man da nicht viel weiß. Bei mainstreamigeren Settings hat man evtl. noch bisschen Allgemeinbildung über die Jahre angehäuft, um zu sehen, was man als Fiktion abtun kann und was nicht.
Auf die eine oder andere Art "gefärbt" ist ohnehin jede einigermaßen komplexe historische Abbildung. Das ist 'Geschichte vs. Vergangenheit': Erstes ist eine Rekonstruktion bzw. Annäherung, zweites ist das tatsächlich sich so ereignete Geschehen damals. Moderne Geschichtswissenschaft nähert sich afaik dem Vergangenen aus verschiedenen Blickwinkeln an und kontextualisiert quellenkritisch, versucht sich so der tatsächlichen Komplexität anzunähern, wahrheitsnäher zu werden -- im Gegensatz dazu, Mythen stiftende Erzählungen/Narrative zu spannen. Wie soll man das aber in einem Spiel/Film umsetzen, denn man möchte ja meist eine stringente Geschichte erzählen und nicht parallel widersprüchlich wirkende Erzählungen nach dem Motto "könnte so oder so gewesen sein, und Variante a) ist wahrscheinlicher als b)". -- Man kann in KCD wahrscheinlich auch kaum glasklare Faktenfehler finden, die sich über mehr als so Dinge wie Rüstungsdarstellungen erstrecken (wobei die Darstellung dahingehend im Fall der Kumanen auch schon schwierig ist). Ideologisch gefärbte Geschichtsabbildungen wie die der Rolle/Stellung von Frauen sind da schon eher schwierig, aber selbst dann könnte man dies als "eine" teils so korrekte Abbildung/Annäherung rechtfertigen; ich möchte hier kein "both sides" aufmachen, aber manche Betonung einer Vielfalt im Mittelalter kann ich auch nur als ideologisch gefärbt ansehen, obwohl es natürlich eine solche Vielfalt durchaus gab, wenn man in die richtigen Bereiche guckt, aber die Absolutheit, mit der ein "buntes" Mittelalter vertreten wird, kommt mir manchmal etwas schwierig vor.
imanzuel
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Re: Feierabendbier: Wir haben uns nochmal “Hatred” angesehen…

Beitrag von imanzuel »

Ich bin mir nicht ganz sicher was ich von dem Text von Keinen Pixel den Faschisten halten soll. Ich denke es ist sinnlos zu erwähnen das die Haltung der im Text angesprochenen Personen kritisch zu sehen und zu verurteilen sind.

Aber schon alleine die Aufmachung des Textes: "Etwa ein Jahr später soll dieses Spiel nun erscheinen. Dies nehmen wir zum Anlass, dieses Dossier zu veröffentlichen." Danke für den Hinweis das von denen bald ein neues Spiel erscheint. Hatred war meh (aber auch nicht so schlecht wie sein Ruf) IS Defense ist Bullshit, das möchte ich gar nicht auf de Platte haben und Ancenstors Legacy war ganz nett. DC gehört jetzt nicht gerade zu den Studios die ich in irgendeiner Art und Weise verfolge, aber hey, danke dass ihr mich daran erinnert habt. GameStar geht da sogar noch eine ganze Ecke weiter: Die posten einfach ein Statement des Studios, direkt mit passender Werbung ("War Mongrels is coming out on October 19, but we encourage everyone to try our free demo, available October 1. That way players can form their own opinion regarding the game, it's setting, and story."). Oh, nett, da ist eine Demo aktuell bei Steam verfügbar. Werde ich heute Abend mal testen.

Von daher schonmal: Gut Werbung für die gemacht. Daumen hoch dafür! ... :roll:

Des weiteren bin ich echt verwundert von der Arbeit in dem Text. Logische Vorgehensweise: Man vermutet bzw. hat Belege dafür dass das Studio Rechtsextrem ist. Mit dem Wissen untersucht man nun die Spiele - und hoppla, natürlich findet man da Elemente. "Weiße Wikinger, Runen (Nazisymbole!) usw." Wäre es nicht sinnvoller gewesen die Spiele andersrum zu betrachten? Also erst spielen, schauen ob da Nazielemente bzw. Propaganda vorkommen, und dann nachzuforschen wer dahinter steckt? Weil wenn man gezielt danach sucht, findet man immer etwas. Auch in God of War (2018) gibt es doch bestimmt die selben Runen. Ist das jetzt auch kritische Nazipropaganda? Ne ich denke nicht. Aber was ist wenn da ein Entwickler oder noch schlimmer sogar ein Grafikdesigner einer von den MAGA-Dullies ist? Ja dann müsste man auch einen Kreuzzug gegen God of War führen...

Und das führt mich eigentlich zu meinem letzten Punkt: Was haben die erwartet? Ein Studio mit der Spielehistorie? In Polen? In fucking Polen??? Sind die Leute einfach nur blind auf den Augen? Bei Legia Warschau finden riesige "Festung Europa"-Choreographien statt. 30.000 Leute im Stadion beklatschen solche "Aktionen". Und jetzt ist man ehrlich überrascht das in einem polnischen Studio rechtsorientierte Personen arbeiten? Andere Länder, andere Sitten. Kann man kritisieren, sollte man auch. Aber man sollte nicht glauben, nur weil manche Studios extrem weltoffen und progresssiv sich geben, dass das für alle gilt. Die Mühe da irgendwelche Facebooks zu untersuchen, wer da was geliked hat, die hätte man sich sparen können. Polen + die Liste an Spiele sagt doch schon alles (ich möchte damit auch klar ausdrücken dass es nicht für alle Bewohner von Polen zählt. Es gibt bestimmt auch kleinere Studios die progressive Spiele machen, die sind aber dann auch dafür bekannt und wohl eher nicht der Standard). Das selbe kann man auch von Tschechien, Ungarn und Co schreiben. Oder glaubt wirklich jemand das der Vavra der einzige "Rechte"(?) bei der Entwicklung von Kingdom Come war? Oder bei Witcher 3? Okay da gab es das ja schon.

Also ich weiß nicht was manche Menschen da echt erwarten. Wer mit der Einstellung rangeht, "ich kaufe kein Spiel wo auch nur ein einziger Nazi mitgearbeitet hat", dann sollte man ernsthaft überlegen gar kein Spiel mehr aus den Osteuropäischen Raum zu kaufen. Die Wahrscheinlichkeit das so einer dabei ist immer ziemlich hoch. Es wäre doch viel interessanter ob diese Spiele solche Elemente beinhalten, ohne das man die Studios direkt davor schon brandmarkt. Und bei Ancestors und mit Abstriche auch bei Hatred würde ich eher sagen: Nein. (bei IS Defense ist die Sache denke ich relativ klar, hab das aber auch nicht gespielt)

Zum Abschluss, GameStar haut dann natürlich auch noch einen raus: "Eine Recherche der Initiative "Keinen Pixel den Faschisten!" brachte im September 2021 rassistisches, frauenfeindliches und LGBTQ-feindliches Gedankengut bei Mitarbeiter von Destructive Creations ans Licht. Im Zuge dessen wurden auch subtile rechte Codes und Referenzen in Ancestors Legacy entdeckt, die uns im Test nicht aufgefallen waren." (Ergänzung zum Test von dem Spiel). Mensch, wer hätte das auch nur ahnen können. Die sind echt solange Blind auf den Augen, bis es jemand ernsthaft kritisiert. Genau die Haltung halt die ich von der GameStar erwartet habe.
Notiz für mich
2022: 1. Elden Ring 10/10 2. HFW 7/10 3. DL2 6/10
Rigolax
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Re: Feierabendbier: Wir haben uns nochmal “Hatred” angesehen…

Beitrag von Rigolax »

imanzuel hat geschrieben: 2. Okt 2021, 13:34 Aber schon alleine die Aufmachung des Textes: "Etwa ein Jahr später soll dieses Spiel nun erscheinen. Dies nehmen wir zum Anlass, dieses Dossier zu veröffentlichen." Danke für den Hinweis das von denen bald ein neues Spiel erscheint. Hatred war meh (aber auch nicht so schlecht wie sein Ruf) IS Defense ist Bullshit, das möchte ich gar nicht auf de Platte haben und Ancenstors Legacy war ganz nett. DC gehört jetzt nicht gerade zu den Studios die ich in irgendeiner Art und Weise verfolge, aber hey, danke dass ihr mich daran erinnert habt. GameStar geht da sogar noch eine ganze Ecke weiter: Die posten einfach ein Statement des Studios, direkt mit passender Werbung ("War Mongrels is coming out on October 19, but we encourage everyone to try our free demo, available October 1. That way players can form their own opinion regarding the game, it's setting, and story."). Oh, nett, da ist eine Demo aktuell bei Steam verfügbar. Werde ich heute Abend mal testen.

Von daher schonmal: Gut Werbung für die gemacht. Daumen hoch dafür! ... :roll:
Der Hinweis bei Keinen Pixel am Anfang ist ja wohl ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung "Accountability Culture". Die Intention ist ja schon die soziale Ächtung des Studios und ihrer (sie wirtschaftlich unterstützenden) Veröffentlichungen, der eintretende Werbeeffekt ein in Kauf genommenes Trade-off (vergleichbar wohl mit der BPjM-Indizierung; Reiz des (vermeintlich) Verbotenen bzw. zu Ächtenden). Komplett ohne Basis agieren sie dabei nicht, siehe das in ihrem FAQ erwähnte Toleranz-Paradoxen von Popper (gebotene Intoleranz gegenüber gewaltbereiten und unverbesserlichen Intoleranten, um die Toleranz zu bewahren, nötigenfalls selbst mit Gewalt). Wobei man schon fragen kann, wie gefährlich die Spiele von Destructive Creations an sich (isoliert) denn wirklich sind bzw. wie viel Ideologietransfer von ihren Spielen potentiell und tatsächlich ausgeht.

Aber was hätte GameStar machen sollen, kein Statement von Destructive Creations einholen/anfragen wie offenbar bei GamePro oder PC Games und damit einen großen (Rest-)Teil journalistischen Anspruchs verlieren? Meines Erachtens ist es natürlich geboten, ein Statement einzuholen in so einem Fall. Kritisiert wird teils (auf Twitter), dass GameStar die Auslassungen von DC nicht wenigstens eingeordnet hat; aber da frage ich mich, wie sehr man sie einordnen sollte bzw. sollte die Einordnung von den Betroffenen dann zusätzlich noch kommentiert werden dürfen? Vielleicht stoßen wir hier auf das Problem, dass die News von GameStar nicht bloß neutral/distanziert Fakten wiedergibt, sondern sich selbst moralisch stark involviert (siehe auch ihr Vielfalt-Statement in der News) -- was per se okay ist und nicht zwingend unjournalistisch sein muss, wodurch dann aber eine "kühle" Distanz fehlt, was früher mal typisch für Journalismus war (mit keiner guten Sache gemein machen etc.). Hätte man sonst nur den Veröffentlichungshinweis entfernen sollen? Aber was ist gewonnen, könnte DC dann nicht "Zensur" schreien? Dass ein Unternehmen bei jeder sich bietenden Gelegenheit für ihre eigenen Produkte wirbt, ist ja auch nicht überraschend (oder per ser verwerflich). -- Imho hätte man aber nachfragen können, wen DC denn (angeblich) für "damages" bereits verklagt hat bzw. wofür. -- (Übrigens habe ich das Statement von DC oben selbst zitiert, aber die Release-Hinweise bewusst entfernt aus der ungewünschten Werbeerwägung.)
imanzuel hat geschrieben: 2. Okt 2021, 13:34 Und das führt mich eigentlich zu meinem letzten Punkt: Was haben die erwartet? Ein Studio mit der Spielehistorie? In Polen? In fucking Polen??? (...).

Also ich weiß nicht was manche Menschen da echt erwarten. Wer mit der Einstellung rangeht, "ich kaufe kein Spiel wo auch nur ein einziger Nazi mitgearbeitet hat", dann sollte man ernsthaft überlegen gar kein Spiel mehr aus den Osteuropäischen Raum zu kaufen.(...)
So in die Richtung dachte ich hier auch schon, muss ich zugegeben. Ich weiß auch nicht wirklich, was die Erwartungshaltung ist.

Kulturrelativismus ist zwar nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, aber arg verschiedenen gesellschaftlichen Realitäten bzw. durchschnittlichen Normvorstellungen, selbst bei unseren (Noch?-)EU-Nachbarn, sollte man sich schon bewusst sein.
imanzuel hat geschrieben: 2. Okt 2021, 13:34 Zum Abschluss, GameStar haut dann natürlich auch noch einen raus: "Eine Recherche der Initiative "Keinen Pixel den Faschisten!" brachte im September 2021 rassistisches, frauenfeindliches und LGBTQ-feindliches Gedankengut bei Mitarbeiter von Destructive Creations ans Licht. Im Zuge dessen wurden auch subtile rechte Codes und Referenzen in Ancestors Legacy entdeckt, die uns im Test nicht aufgefallen waren."
Das finde ich übrigens auch...schwierig. Ich finde diese Ergänzung potentiell irreführend. Ich glaube, die Vorstellung davon, was "subtile rechte Codes und Referenzen" sind, dürfte zwischen Autoren bei GameStar und dem durchschnittlichen Leser so eines Tests auseinandergehen.

Bei KeinenPixel heißt es ja: "Die rechten Codes, die in Ancestors Legacy stecken, sind damit deutlich subtiler als beispielsweise bei IS Defense, weil sie sich v.a. auf ahistorische Konzepte wie “Nation”, einen “Staat” (im modernen Sinne) im 13. Jahrhundert und Gesellschaftsstrukturen stützen, die das Mittelalter in Europa als vorrangig weiß, cis-männlich und nicht-queer imaginieren." https://keinenpixeldenfaschisten.de/202 ... rs-legacy/ Ich frage mich schon, inwiefern das überhaupt "Codes" sind und nicht höchstens konservative Geschichtsbilder entstanden durch Ideologeme, die bei Personen rechts der Mitte häufiger zu finden sind. -- Inwiefern sind das "Codes", im Sinne von Dog Whistles; funktioniert das so? -- Ich find's auch schwierig, angesichts dessen, dass "rechts" und "rechtsextrem" manchmal synonym benutzt wird, hier aber offenkundig bewusst "rechts" nicht im Sinne von zwingend rechtsextrem gemeint ist, aber so ankommen könnte.

Beim Artikel von Keinen Pixel zu Hatred übrigens: "Die BPjM räumt ein, dass nicht klar festzustellen sei, ob Hatred ein ideologisches Machwerk ist oder als Kunstwerk unter den Schutz von Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG fällt. Sie wägt daher präventiv die Kunstfreiheit gegen den Jugendschutz ab und kommt zum Schluss, dass auch dieser mögliche Schutz der Kunst im Fall von Hatred gegenüber dem ebenfalls verfassungsrechtlich geschützten Jugendschutz zurückgestellt werden müsse." https://keinenpixeldenfaschisten.de/202 ... er-hatred/ -- In der dort verlinkten BPjM-Entscheidung heißt es: "Das Spiel fällt grundsätzlich in den Schutzbereich der Kunstfreiheit, Art. 5 Abs. 3 GG.". Die BPjM zweifelt daran nicht, wäre auch rechtlich sehr abwegig, dass es nicht unter den gesetzlichen Kunstbegriff fallen könnte und damit grundsätzlich unter dessen Schutz (Art. 5 GG). Ggf. wurde das verwechselt mit dem Statement der Indizierung beantragenden KJM, kursiv am Anfang im Dokument: "Nachdem nicht ausgeschlossen werden kann, dass es sich bei dem dargebotenen Spiel um Kunst i.S.d. Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG handelt, ist ein Abwägungsprozess zwischen Kunstfreiheit und Jugendschutz vorzunehmen". Oder "Schutz von Art. 5 Abs. 3 Satz 1 GG" ist hier im Sinne von kann nicht indiziert werden gemeint, wofür das Wort "Kunstwerk" spricht. -- Außerdem hat die BPjM nicht wirklich "ideologische" Elemente festgestellt, jedenfalls im engeren, eher politischen Sinne, denke ich. (EDIT: Merk grad, die beiden Zitate in dem Artikel werden falsch der BPjM attribuiert, sind aber von der KJM).
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