So, jetzt habe ich die Folge auch endlich fertig gehört ... und weil ich sie diesmal nicht am Stück gehört habe, kann ich mich jetzt schon gar nicht mehr an alles erinnern. Seis drum, hier mein Senf zum Thema bzw. mein Cherrypicking, wegen Gedächtnis und so:
zum WoW-Modell vs. Season Pass:
Wenn ihr beide Bezahlmodelle vergleichen wollt und schlicht die zu zahlende Summe nehmt, wirds eine Milchmädchenrechnung. Denn beim Season Pass kaufe ich die berühmte Katze im Sack, die Qualität dessen für was ich bezahle, kann ich schlicht erst im Nachhinein abschätzen. Daher spielt das für mich auf derselben Ebene wie Vorbestelleroptionen samt Boni. Ich bin nicht prinzipiell dagegen, habe aber nur meine Erfahrungen gemacht und mir hats gereicht einmal damit aufs Maul zu fliegen. Insofern soll sich bitte jeder so viele Season Passes holen wie er lustig ist - leben und leben lassen -, aber dann bitte nicht tränenreich beschweren, wenn er sich um sein teures Geld und letztendlich seinen Spielspaß betrogen fühlt.
Als ich zu BC-Zeiten mit WoW angefangen habe, hatte ich das Spiel über mehrere Monate mehrmals bei Kumpels am PC ausprobiert, mich ausführlich über das Spiel informiert, die kostenlose 14-Tage-Testversion gespielt und DANN mein Abo abgeschlossen, dass ich auch jeden Monat wieder kündigen konnte. Das ist keine Katze im Sack, das ist das Gegenteil! Und anfangs war ich extrem skeptisch, warum denn WoW so geil und sein Geld wert sein soll (Vollpreis + monatliches Abo). Und einer der Hauptgründe, warum ich das Spiel über Jahre gespielt habe, war - und das meine ich Ernst! - der Content. Ich lasse mich gerne auf die Diskussion ein, inwiefern WoW ein gutes Spiel ist und sein Geld wert war und wo es schon damals seine Schwächen kaschiert hat (ich rede von der Zeit von BC bis Cataclysm, nicht über das aktuelle WoW!). Letztendlich überzeugt mich aber heute noch die riesige Spielwelt die es zu erkunden gab, und damit meine ich nicht die tatsächliche Größe in m², sondern auch das Spieldesign ringsherum mit seinen Völkern, Klassen, der geerbten WC3-Prominenz und dem immer wieder erkennbaren Stil. WoW ist auch kein Singleplayerspiel und technisch in einem einwandfreien Zustand, vor allem für ein MMORPG. In diesem Sinne:
For the Horde!
Heute spiele ich kein WoW mehr, einfach aus dem Grund weil es mir irgendwann zu runtergedummt war (z.B. der Schwierigkeitsgrad) und ich als Gruppenspieler ohne Gilde im Rücken kein besseres Gear für meine Jägerin mehr bekommen hätte - ich wage also mal die halbernste Behauptung, dass ich WoW in dieser Hinsicht "durchgespielt" habe. Daher hatte ich mich dann aufs PvP gestürzt, aber das war mir dann das Geld nicht mehr wert, ebenso wenig die paar Daily Quests im Lategame.
Fazit: Season Pass ist in gewisser Hinsicht zwar auch nichts weiter als ein "längeres Abo", die Details sind aber entscheidend, nicht das Modell an und für sich.
zu DLCs:
DLCs sind auch für mich mittlerweile auf der Abkotzskala weit vor F2P und bestärken meinen Verdacht, dass die Spielebranche durch den Hang bzw. Zwang zur Geldscheffelei massiv unter ihrem qualitativen Potential bleibt. Ich finde es eine einzige Frechheit, dass heutzutage DLCs auf den Markt kommen, wo das Spiel noch nicht mal richtig rundgepatcht ist und rund läuft, Stichwort Day1-DLCs und solche Unsitten. Das ist nichts anderes als eine mehr oder weniger geschickt versteckte Preiserhöhung für ein Spiel, dass qualitativ nichts bietet, so dass diese Erhöhung gerechtfertigt wäre. Gleiches gilt für Microtransactions in Vollpreisspielen und die völlig verlorengegangenen Relationen zwischen Content und Preis.
Im übrigen stört mich nicht die ursprüngliche Bedeutung der DLCs: Das ich den neuen Content runterladen darf statt ihn im Laden klassisch zu kaufen, ist mehr eine Diskussion über beschissene Internetverbindungen. Mich stört die mangelnde Transparenz durch die Masse an DLCs, die mich im Zweifelsfalls nur mehr Geld ausgeben lässt. Bei Endless Legend, z.B., gibts zig unterschiedliche Versionen, die sich in solchen marginalen Punkten unterscheiden wie: Paar mehr Soundtracks, 1 Held und 1 neutrale Fraktion mehr verfügbar, mehr Quests bei den neutralen Fraktionen - das ist alles sehr nebulös und von außen schwer einzuschätzen, ob das wichtig für die Spielerfahrung ist, und lässt mich von Zeiten schwärmen als tolle AddOns 1 Jahr nach Release des eigentlichen Spiels für einen Bruchteil des Geldes auf den Markt kamen, siehe Warcraft 3 - The Frozen Throne! Sry, dass ich schon wieder ein Blizzardbeispiel bringe, aber in dieser Hinsicht haben die Jungs immer Qualitätsarbeit geliefert, die ihr Geld wert war.
zu Games as Service als Trend:
Ich habe diesen "Service" bei WoW einmal durch (siehe oben) und fand das Prinzip ja auch ne ganze Weile sehr gut. WoW hat für mich die Gretchenfrage "Lohnt sich der Inhalt für das Geld was ich ausgebe?" lange Zeit mit "JA!" beantwortet - bis ich schließlich für mich persönlich zu einem "Nein, nicht mehr" tendiert bin und dann eben nicht mehr WoW spiele und dafür bezahle. Wenn andere Spieler bei anderen Spielern diesen Service haben wollen, why not? Ich sehe hier eher ein Problem in der mangelnden Konsequenz der Spielerschaft: Der Großteil der Käufer konsumiert ohne Sinn und Verstand, kauft blind und schmeißt denjenigen das Geld in den Rachen, die kurz zuvor noch wegen dem letzten Day1-DLC beinah ihrer Lynchjustiz zum Opfer gefallen wären. Diese Bigotterie nervt mich tierisch, weil sie uns Spieler in ein lächerliches Licht rückt und jedes gute Argument schon im Vornherein zu Nichte macht. Die Publisher wären wirklich mit dem Klammersack gepudert, den Jochen so gerne zitiert, wenn sie die Sahne bei dieser Gruppe der Spieler nicht abschöpfen würden ...
zu "Früher hatte ich fürs Zocken mehr Zeit":
Ich denke, dass keiner der heute über 30jährigen die gleichen zeitlichen Verpflichtungen wie zu seiner Schulzeit hat. Und das hat natürlich Konsequenzen für die liebgewonnenen Hobbys. Aber hier halte ich es mal ganz altklug mit dem schönen Satz: Zeit hat man nicht, die muss man sich nehmen. Und ich persönlich habe die letzten Jahre auch die Erfahrung gemacht, dass wenn man etwas richtig geil findet und es mehr genießen will, man nicht mehr, sondern weniger nehmen sollte. Das klingt erst mal paradox und nach Askese, ist aber ein sehr hilfreicher Gedankengang um bei der zunehmenden Reizüberflutung, die man ja beispielsweise an der reinen Anzahl der monatlichen Releases sieht, nicht den Kopf zu verlieren. Mehr ist nicht zwangsläufig gut, gleich gar nicht, wenns um Qualität geht.
Alles in allem aber eine sehr schöne Folge! Ich hatte als ehemaliger Katzenbesitzer übrigens gleich Angst um die Tiere anstatt um den doofen Spiegel, aber da ist ja offensichtlich nix passiert. Wie viele Katzen hat André eigentlich? 2? Ich habe kein Facebook, daher muss ich hier mal doof fragen.
Und Katzen finde ich wesentlich kewler als Hunde, sry Jochen. Mag beide Tiere, aber Hunde stinken halt einfach mehr als Katzen (egal was du am Futter auch drehst) und brauchen mehr Fürsorge und Platz. Außerdem sind Katzen eindeutig die intelligenteren Tiere im Sinne von "selbst denken". Auch wenn sie mehr shice bauen als Hunde.