Runde #338: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

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Otis
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Otis »

imanzuel hat geschrieben: 22. Sep 2021, 11:48Theoretisch möglich … schwierig, aber machbar.
Danke, das erleichtert mir die Wartezeit. Spielen werde ich es aber bestimmt trotzdem, sobald ich eine PS5 habe.
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Jochen Gebauer
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Jochen Gebauer »

Otis hat geschrieben: 22. Sep 2021, 21:43Danke, das erleichtert mir die Wartezeit. Spielen werde ich es aber bestimmt trotzdem, sobald ich eine PS5 habe
Nur nochmal um die Aussage von immanzuel zu sekundieren: Deathloop erlaubt zwar Schleichen, will aber nicht erschlichen werden. Das Spiel ist völlig auf Ballern ausgelegt. Das Ballern macht durchaus auch Laune. Aber es ist echt kein Spiel für schleichende Dishonored-Fans; es ist - etwas übertrieben formuliert - eher ein Far Cry. Schleichen geht, aber mehr halt auch nicht.
Otis
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Otis »

Dachte ich mir schon so, passt dann schon, aber wird auch seine Vorteile haben. (Auch wenn ich ein Dishonored 4 schon noch gerne sehen würde … :drool: )
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Lurtz
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Lurtz »

Sehe ich auch so. Habe wie gesagt die Dishonoreds immer geghostet, aber Deathloop ist kein Stealth-Spiel.

Sehe es jetzt am Ende auch als schwächstes Arkane-Spiel, zumindest seit Dishonored 1. Das Spiel hat ein bisschen was von "wasch mich, aber mach mich nicht nass". Zu viele der Arkane-Tugenden werden in die Loop-Mechanik verlagert, aber am Ende kann die nicht halten, was sie verspricht und bleibt auf einer zu seichten Ebene. Und narrativ ist es für mich auch selbst für das recht geringe Niveau bei Arkane eines ihrer Schwächeren.
Jochen Gebauer hat geschrieben: 21. Sep 2021, 18:12Andererseits zieht es und zieht es sich ohne ... Höhepunkte. Ich klappere Questmarker ab, kille Visionaries, von denen ich wenig weiß und die mich auch nicht wirklich interessieren, sammel Zeug ein und frage mich gelegentlich, was ich hier eigentlich mache - außer den Questmarker abklappern. Die Dialoge zwischen Colt und Julianna sind super, aber irgendwie lässt mich jeder Zettel, jedes Buch und jedes Termin völlig kalt. Meist, weil ich nicht mal so genau weiß, wer da gerade mit wem über was redet und auch gar kein gesteigertes Interesse daran habe. Und wo ich in anderen Spielen jeden letzten Winkel der Map erkunden will, ertappe ich mich hier dabei, dass ich einfach nur ... durch sein will.
Das ging mir nach hoffnungsvollem Beginn leider auch so. Den Banter zwischen Julianna und Colt finde ich noch ganz nett, aber am Ende dreht es sich vor allem um die Visionäre, und das sind keine Persönlichkeiten, die das Spiel mir wirklich begreifbar macht.

Die bisherigen Arkane-Titel waren da auch nicht viel besser, aber Dishonored hat für mich zumindest als Welt funktioniert - Blackreef ist aber keine Welt, das ist ein Sammelsurium an Ideen, die letztlich nirgendwo hingehen.

Das Spiel hätte entweder eine stärkere Narrative gebraucht, die mich emotional abholt, oder fordernderes Gameplay. So war ich am Ende auch einfach nur froh, endlich durch zu sein.

Das klingt jetzt etwas negativer, als es gemeint ist, es ist immer noch ein überdurchschnittliches Spiel und es hat ein paar Highlights wie das coole Artdesign. Aber meine Erwartungen waren deutlich höher... Erst CDPR, jetzt Arkane, die Luft für hochklassige Singleplayer-Unterhaltung wird beständig dünner -.-
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DickHorner
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von DickHorner »

Indii hat geschrieben: 22. Sep 2021, 09:55
DickHorner hat geschrieben: 22. Sep 2021, 09:46 Oh, Bethesda, dann ist es ja bald im Gamepass!
Das Spiel ist ja auf Konsole erstmal zeitexklusiv für die PS5 erschienen. Das stammt wohl noch aus der Zeit vor der Übernahme durch Microsoft. Ich weiß es natürlich nicht, aber spekuliere mal, dass das Spiel für zumindest ein Jahr auch nicht im Gamepass auftauchen wird, sondern erst, wenn (falls?) es auch für Xbox erscheint.
Ich spreche natürlich vom Gamepass PC.
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Smutje187
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Smutje187 »

MaxDetroit hat geschrieben: 23. Sep 2021, 19:05 Am Ende noch zu Deathloop:
Ich glaube das Deathloop sich nicht wegen dem Setting oder den Protagonisten gerade etwas schlecht verkauft. Das ist alles totaler Quatsch. Ihr habt die Antwort ja selbst gegeben: Sie haben es nicht geschafft ihr Gameplay innerhalb von ein paar Sätzen vernünftig erklären zu können, selbst ich weiß bis heute nicht was das Spiel außer "Zeitschleife-Shooter" wirklich sein soll. Und ja, keiner kauft gerne die Katze im Sack. Damit habt ihr, meines Erachtens, genau ins Schwarze getroffen - mit dem Rest nicht so sehr.
Er hier von Forbes sagt es auch: "The marketing for this game has been both overwhelming and under-informative. It felt like we saw Deathloop showed off at every PlayStation event for the last few years, so much so that people were almost sick of hearing about it. And yet the marketing simultaneously had a hard time explaining the core concept of the game. " (Quelle: https://www.forbes.com/sites/paultassi/ ... 9607f27718). Sehe ich genauso.
Habe DL noch nicht selbst gespielt, aber führt das nicht einfach die Mechanik von Mooncrash weiter? Das wäre doch mal ein guter Aufhänger, auch noch den Vorgänger zu promoten :)
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Lurtz
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Lurtz »

Ernst gemeinte Frage: Habt ihr am Ende eigentlich verstanden, was in dem Spiel passiert ist und was ihr genau die ganze Zeit gemacht habt? Ich muss ja ehrlich sagen, dass kaum was hängen geblieben ist bei mir :ugly:
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Nico
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Nico »

Nachdem ich den Sonntagspodcast gehört habe, frage ich mich: Hat man sich bei Bethesda/Arkane vielleicht bewusst dafür entschieden, das Spiel so unvollkommen zu veröffentlichen wie es ja anscheinend ist?

Ich will Microsoft nicht unterstellen, dass sie das Spiel absichtlich schlechter gemacht haben um Sony zu schaden, aber könnte es nicht zumindest sein, dass man nach der Übernahme von Bethesda den Invest in das Spiel erheblich zurückgefahren hat? Ich nehme an, dass der mäßige Verkaufserfolg (unabhängig von der Qualität, sondern aufgrund des Settings, der Prämisse, des schwierigen Marketings etc.) sich schon länger abgezeichnet hat und man damit rechnen musste, dass man jedes zusätzlich investierte Budget kaum wieder reinwirtschaften wird. Da macht es dann natürlich als Publisher Sinn, dem guten Geld kein schlechtes hinterher zu werfen und Schnitte zu machen, insbesondere wenn man vom Ruf des unterschätzen Kritikerlieblings im Portfolio nur bedingt selbst profitieren würde sondern vor allem Sony (die ja bekannt sind, häufiger mal diese Art von Spiel zu produzieren).
imanzuel
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von imanzuel »

Nico hat geschrieben: 27. Sep 2021, 03:23 Nachdem ich den Sonntagspodcast gehört habe, frage ich mich: Hat man sich bei Bethesda/Arkane vielleicht bewusst dafür entschieden, das Spiel so unvollkommen zu veröffentlichen wie es ja anscheinend ist?
Den selben Gedanken ist mir auch schon gekommen. Bethesda war von vorne rein klar, dass das Spiel kein Mega-Hit wird, sonst hätten die nicht vor der Microsoft-Übernahme die Exklusivrechte an Sony verkauft. Ich würde auch nicht komplett ausschließen dass der technische Zustand da mit reingespielt hat. Die müssen das ja selber getestet haben bei der Entwicklung, und ich kann mir nicht vorstellen dass denen nicht aufgefallen ist das da manche Sachen einfach nicht stimmen. Das es vielleicht wirklich als ganz anderes Spiel geplant war und man dann mitten in der Entwicklung das umgestellt hat (bei der Ankündigung klang das auch noch deutlich mehr PvP-Multiplayer-fokussiert). Das die dann das Geld von Sony nehmen, und auch noch PS5 exklusiv machen ist halt schon komisch. Gäbe auch keinen Grund das nicht für PS4 herauszubringen, technisch sollte das möglich sein. Wobei Sony jeden PS5 exklusiven Titel wohl im Moment ganz recht ist, die werden dafür schon ordentlich bezahlt haben.

Die Frage ist halt, was bedeutet das für Ghostwire? Hatte Bethesda damals das Geld wirklich so nötig?
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Lurtz
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Lurtz »

Schöne Besprechung, bin diesmal eigentlich 99% bei Team Jochen, auch wenn ich es schön finde, dass Sebastian das Spiel auf seine eigene Art genießen konnte.

Die Bunker-Reihe habe ich gemacht (muss man ja fürs Ende), die hat aber auch nicht so viel Background gegeben wie nötig wäre - IMO. An sich war das schon cool, das hat mich immer ein wenig an Lost erinnert, aber genau wie bei Lost ist der Payoff halt eher gering :D

Was die ganze Erkundungsmechanik und die Darstellung der Hinweise inkl. Mapmarker angeht: Da hat Outer Wilds gezeigt, wie man es viel, viel, viel besser umsetzt. Schade, dass weder Jochen noch Sebastian das gespielt haben.
Das hat zwar auch eine Visualisierungshilfe aller Hinweise, die fühlt sich aber wesentlich organischer an und vor allem muss man die Schlüsse selbst ziehen, nicht Mapmarkern hinterherrennen (auch da bin ich bei Jochen, die abzuschalten löst das Problem nicht, weil das Spiel wie bei allen AAA-Titeln offensichtlich darum herum designet wurde) und es funktioniert dennoch fantastisch. Und das obwohl es nicht einmal Gameplay wie Schießen oder Schleichen hat! :lol:

Was Outer Wilds auch viel besser macht ist den Handelnden, die man zu 90% nicht einmal persönlich trifft, Charakter und zumindest so etwas wie Emotionen entgegen zu bringen, obwohl die Inszenierung noch viel trockener ist.
Nico hat geschrieben: 27. Sep 2021, 03:23 Nachdem ich den Sonntagspodcast gehört habe, frage ich mich: Hat man sich bei Bethesda/Arkane vielleicht bewusst dafür entschieden, das Spiel so unvollkommen zu veröffentlichen wie es ja anscheinend ist?

Ich will Microsoft nicht unterstellen, dass sie das Spiel absichtlich schlechter gemacht haben um Sony zu schaden, aber könnte es nicht zumindest sein, dass man nach der Übernahme von Bethesda den Invest in das Spiel erheblich zurückgefahren hat? Ich nehme an, dass der mäßige Verkaufserfolg (unabhängig von der Qualität, sondern aufgrund des Settings, der Prämisse, des schwierigen Marketings etc.) sich schon länger abgezeichnet hat und man damit rechnen musste, dass man jedes zusätzlich investierte Budget kaum wieder reinwirtschaften wird. Da macht es dann natürlich als Publisher Sinn, dem guten Geld kein schlechtes hinterher zu werfen und Schnitte zu machen, insbesondere wenn man vom Ruf des unterschätzen Kritikerlieblings im Portfolio nur bedingt selbst profitieren würde sondern vor allem Sony (die ja bekannt sind, häufiger mal diese Art von Spiel zu produzieren).
Ich glaube nicht, dass das so gemeint war. Das Spiel ist ja nicht per se unfertig, das Konzept lässt nur vermuten, dass es evtl. etwas anders geplant war.

Ich habe nicht die Erfahrung von Jochen und Sebastian, aber IMO sind das alles Dinge, die wahrscheinlich schon stattgefunden haben, bevor die Microsoft-Übernahme sich ausgewirkt hat, sonst würde es weit unrunder wirken - das sind alles keine Dinge, die es wirklich unfertig wirken lassen, eher als hätte sich der Entwicklungsfokus vielleicht zwischendurch verändert.
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Jochen Gebauer
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Jochen Gebauer »

Lurtz hat geschrieben: 27. Sep 2021, 11:01Ich glaube nicht, dass das so gemeint war. Das Spiel ist ja nicht per se unfertig, das Konzept lässt nur vermuten, dass es evtl. etwas anders geplant war
Das. Ich finde das Spiel nicht unfertig, ich hab' bloß an manchen Stellen den Eindruck, dass es mal viel darksoulsiger werden sollte, als es jetzt ist. Sollte der Eindruck stimmen, wäre der größte Teil des Umbaus aber wahrscheinlich schon vor der Übernahme durch Microsoft passiert. Microsoft hat ja auch nicht viel davon, sich selbst zu sabotieren. Man gibt nicht Milliarden für Bethesda auf und lässt dann das erste Bethesdaspiel über die Klinge springen und ruiniert potenziell den Ruf von zwei Studios, die man sich gerade teuer erkauft hat.

Wahrscheinlicher erscheint mir, dass das Spiel lange ohne richtige, klare kreative Devise vor sich hin köchelte. Der Leveldesigner baut eine Immersive Sim, der Gameplay-Designer baut einen Power-Fantasy-Shooter. Oder eben, dass das Spiel erstmal als ein Zeitschleifen-Dark-Souls-mit-Arkane-Atmosphäre geplant war (eigentlich ne coole Idee) und dann irgendwann gesagt wurde, nee, mach wie Dishonored lieber. Es gibt ja wenig Sinn, einerseits zwei Extraleben , Seelen-Mechanik und Co. und kein freies Speichern zu implementieren, um dann andererseits einen lächerlich einfachen Schwierigkeitsgrad ohne Optionen zu wählen, der alles wieder konterkariert. Sowas baut man erfahrungsgemäß selten absichtlich.
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Smutje187
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Smutje187 »

Total off-topic, aber wie hoch ist die Chance, ganz im Zeichen von Reaction-Videos auf YouTube, dass Jochen einen Reaction-Podcast auf die Dark Souls-Diaries macht? Gerne auch mit Sebastian im Doppel! :D
rammmses
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von rammmses »

Witzig, mir ging es sehr ähnlich wie Jochen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum ich das hier mache; das Spiel hat mich narrativ null abgeholt. Wer bin ich? Warum sind alle Feinde? Wann spielt das überhaupt bzw. welchen Regeln folgt die Fantasy-Welt? Alles unklar und beliebig und hab dann auch irgendwann die Lust verloren, im Gegensatz zu euch fand ich es nicht zu leicht; denn wenn es mal schief geht, wird man ja ordentlich zurückgesetzt, verliert teilweise wirklich viel Progress, gerade bei den komplexeren Dingen, die sich über mehrere Tageszeiten erstrecken - das war mir zu mühsam und frustrierend und eben vom Storyunterbau völlig untererklärt. Schade, denn der Ansatz ist ja innovativ und spannend.
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Lurtz
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Lurtz »

Das ist auch symptomatisch für das Spiel: https://www.reddit.com/r/Deathloop/comm ... ving_this/

^^
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Nico
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Nico »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 27. Sep 2021, 13:03
Lurtz hat geschrieben: 27. Sep 2021, 11:01Ich glaube nicht, dass das so gemeint war. Das Spiel ist ja nicht per se unfertig, das Konzept lässt nur vermuten, dass es evtl. etwas anders geplant war
Wahrscheinlicher erscheint mir, dass das Spiel lange ohne richtige, klare kreative Devise vor sich hin köchelte. Der Leveldesigner baut eine Immersive Sim, der Gameplay-Designer baut einen Power-Fantasy-Shooter. Oder eben, dass das Spiel erstmal als ein Zeitschleifen-Dark-Souls-mit-Arkane-Atmosphäre geplant war (eigentlich ne coole Idee) und dann irgendwann gesagt wurde, nee, mach wie Dishonored lieber. Es gibt ja wenig Sinn, einerseits zwei Extraleben , Seelen-Mechanik und Co. und kein freies Speichern zu implementieren, um dann andererseits einen lächerlich einfachen Schwierigkeitsgrad ohne Optionen zu wählen, der alles wieder konterkariert. Sowas baut man erfahrungsgemäß selten absichtlich.
Da habe ich eure Interpretation im Podcast wohl etwas zu sehr im Sinne meiner eigenen umgedeutet. Nachdem ich mittlerweile auch selbst mehr Zeit hatte, das Spiel einige Loops weiter zu spielen (bis, wie ich annehme, kurz vor dem Finale), muss ich aber der These, dass das Problem die nicht ineinander passenden Teile des Spiels sind, widersprechen. Ich denke, dass hier grundsätzlich fast alles wunderbar harmonieren könnte, wenn mehr Zeit ins Polish geflossen wäre. Ich gehe das mal anhand der Probleme durch, die das Spiel hat:
  1. Das Spiel ist gerade am Anfang recht verwirrend, die Story und die Persönlichkeiten und Hintergründe der "Bosse" eröffnen sich einem nur sehr langsam, und nach dem linearen Tutorial kann man sich leicht verloren fühlen. Das ist für mich eindeutig etwas, das man mit wenig Aufwand hätte verbessert werden können. Ihr habt es ja im Podcast selbst angesprochen, dass man z. B. jedem Boss eine Einführungs-Zwischensequenz hätte geben können. Man hätte auch noch weiter gehen können und den Spieler als ein erweitertes Tutorial jeden Boss erst einmal einzeln töten lassen, damit man ein Gefühl für ihre Eigenheiten bekommt.
  2. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist sehr unausgewogen und fällt schnell ab sobald man halbwegs gutes Loot und die ersten Fähigkeiten findet. Ich denke, dass der anfängliche, meiner Meinung nach durchaus knackige Schwierigkeitsgrad näher am eigentlich vorgesehenen ist und es sich hier schlicht um ein Balance-Problem handelt. Die KI ist bis sie den Spieler entdeckt auch eigentlich ganz okay, wird dann im Kampf aber immer überforderter und lässt sich zu einfach austricksen. Ich denke, dass das daran liegt, dass Massenschlachten wie man sie nach Alarmen häufiger mal erlebt eigentlich der sichere Tod sein sollten und gar nicht als "Feature" vorgesehen sind. Hier nachzubessern, oder wenigstens einen Schwierigkeitsregler einzubauen, fällt meiner Meinung nach auch in den Bereich Polish und könnte (wenn man den anscheinenden Misserfolg mal außer Acht lässt) auch noch per Patch nachgereicht werden .
  3. Die Immersive Sim funktioniert oft nur "rückwirkend", also indem man die alternativen Lösungswege erst dann findet, wenn man schon längst den brachialen Weg eingeschlagen hat, und sich dann etwas dumm vorkommt. Das ist ein grundsätzliches Problem der Arkane-Spiele und ging mir auch in Dishonored schon so wenn ich nicht gerade 100% perfekt schleichend gespielt habe. Eigentlich ist gerade die Loop-Mechanik als Konzept ideal, um dieses Problem zu lösen und einem einen Grund zu geben, das gleiche Level nochmal anders anzugehen. In der Praxis ist auch hier das Balancing schuld, dass man sich in der Regel auch gut durch alles durch ballern kann.
  4. Die Invasionsmechanik ist nett gemeint und stellenweise sogar gut durchdacht (z. B. beim Fähigkeiten-Arsenal von Juliana, oder dass Colt nicht zwangsläufig gehen sie kämpfen muss, sondern im Zweifel auch fliehen kann), leidet aber auch wieder unter Balancing-Problemen. So gibt es z. B. kein Matchmaking und man steht als Newbie-Colt auch gerne mal einer bis an die Zähne mit Waffen und Spezialfähigkeiten ausgerüsteten Juliana gegenüber. Auch das ist etwas, was man theoretisch noch nachpatchen könnte.
  5. Zuletzt ist das Spiel leider auch noch ziemlich Bug-verseucht, selbst auf der PS5. Neben 2 Abstürzen hatte ich auch schon diverse Skript- oder KI-Fehler, was natürlich besonders frustrierend ist, wenn das Spiel innerhalb einer Map nicht speichert. Von allen Dingen, die ich hier aufgelistet habe, ist das für mich das stärkste Signal, dass das Spiel unabhängig von seinem Zustand einfach auf den Markt musste
Zusammengefasst sind das für mich alles Punkte, die weniger durch das grundsätzliche Spieldesign bedingt sind sondern durch die Umsetzung im Detail. Mich wundert z. B. auch, dass nicht innerhalb eines Loops der Schwierigkeitsgrad steigt wenn man zu viel rumballert (wie es ja bei Dishonored der Fall war). Dadurch hätte man zumindest sicherstellen können, dass der Spieler im finalen Durchlauf schleichend und mit Bedacht spielt. Ich denke, dass hier am Ende vieles der Schere zum Opfer gefallen ist und mit 6 Monaten mehr Entwicklungszeit, ohne Pandemie im Nacken oder mit einem motivierteren Publisher noch viel rauszuholen gewesen wäre. Ob das Spiel genauso auf den Markt gekommen wäre wenn es Xbox-exklusiv gewesen wäre kann natürlich niemand sagen, aber ich könnte mir vorstellen, dass dann Microsoft gerne noch einmal ein paar Millionen Dollar mehr investiert hätte, um einen echten Erfolg (zumindest für die Fans, wenn auch nicht kommerziell) vorweisen zu können.
MaxDetroit
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von MaxDetroit »

Nico hat geschrieben: 28. Sep 2021, 01:27 Ob das Spiel genauso auf den Markt gekommen wäre wenn es Xbox-exklusiv gewesen wäre kann natürlich niemand sagen, aber ich könnte mir vorstellen, dass dann Microsoft gerne noch einmal ein paar Millionen Dollar mehr investiert hätte, um einen echten Erfolg (zumindest für die Fans, wenn auch nicht kommerziell) vorweisen zu können.
Die Definitive Edition erscheint dann nächstes Jahr auf der XBox, wenn die Playstation Exklusivität abgelaufen ist. ;)
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VikingBK1981
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von VikingBK1981 »

Ich hätte gerne mal wieder einen Shooter, aber ich weiß nicht ob ich mit dem Loop anfreunden kann. Ein Spiel immer wieder von Anfang an zu spielen würde mich eher nerven denke ich.
Ch3st3r
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Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von Ch3st3r »

Fand den Podcast sehr interessant, auch um eure verschiedenen Standpunkte zu hören. Grundsätzlich vom Typ her bin ich da bei Sebastian. Mich holt ein Spiel auch viel mehr vom Gameplay, als von der Story ab. Bin mir tzd echt unsicher, ob es mir am Ende wirklich Spaß machen würde. Vor allem weil der Platz auf der PS5 schon sehr begrenzt ist.. :doh:

Also wer Interesse an einem OVP Deathloop für die PS5 hat kann sich ja mal melden :D
biaaas
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Registriert: 1. Sep 2016, 22:28

Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von biaaas »

Die Tastenbelegung am Pc klingt nach jemanden der gerne mit den Pfeiltasten spielt.
PrinzEisenerz
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Registriert: 22. Jun 2017, 13:04

Re: Deathloop - Zeitschleifenshooter von Arkane

Beitrag von PrinzEisenerz »

puh, ich finde so Tastenbelegungen mit Enter, Escape, Del, etc, ganz furchtbar. Offensichtlich nicht für PC Spieler gedacht
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