Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

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VikingBK1981
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von VikingBK1981 »

Auch ziemlich stimmt halt nicht.
Numfuddle
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Numfuddle »

VikingBK1981 hat geschrieben: 14. Okt 2021, 13:54
Numfuddle hat geschrieben: 14. Okt 2021, 13:38
Felidae hat geschrieben: 14. Okt 2021, 13:19

Und wie schon geantwortet wurde: Der Gesetzgeber, Gerichte. So wie bei anderen Gesetzen etc. eben auch. Und NATÜRLICH wird Schludrigkeit auch bestraft - das Ergebnis für den:die Kund:in ist ja dasselbe. Beim Strafmaß wird - wie bei allen anderen Urteilen auch - im Zweifel dann berücksichtigt, ob Vorsatz oder Schludrigkeit vorlag.

Ich versteh ehrlich gesagt nicht, warum unser rechtsstaatliches System, das an und für sich hervorragend funktioniert, plötzlich in dem Fall nicht geeignet sein soll. :)
Weil Pressearbeit kein Fliesenlegen ist, weil ein Fliesenleger keine für eine korrekte Funktion der Demokratie notwendige Rolle einnimmt, weil ein Fliesenleger eher selten von Geheimdienstkommandos entführt, von Großkonzernen ruiniert, von der Stasi in Geheimgefängnissen gehirngewaschen oder mit Autobomben ins Jenseits befördert wird. Weil es keine DIN/EN/ISO 420-0815 Journalismus gibt die eine IHK zertifiziert.

Weil wir aus der Vergangenheit gelernt haben das die Nachteile einer freien relativ offenen Presse weniger schwer wiegen als gar keine freie Presse zu haben.

Ich verstehe umgekehrt nicht warum ihr das alles drangeben wollt nur um zur Not einen Schreiber anzeigen zu können der ein bestimmtes Spiel nicht korrekt gewürdigt hat oder halt einfach unterdurchschnittlich arbeitet
Sonst noch Schreckgespenste die bedient werden müssen? Gerade weil Presse für unsere Demokratie wichtig ist muss sie geschützt werden! Und du zeigt sehr deutlich das du unsere Posts nicht liest, denn Spielepresse ist hier nur mitbetroffen. Es geht um die gesamte Presse.
Das sind keine Schreckgespenster das ist die tägliche Realität der journalistischen Arbeit in 2021 und es fußt auch auf Lehren die wir aus der Geschichte gezogen haben. Inklusive der eigenen deutschen Geschichte.

Die Pressearbeit wird geschützt deshalb gibt es ja u.a. Artikel 5 GG der Meinungs- und Pressefreiheit sogar gleichstellt.

und ja es geht vermaledeit nochmal um die gesamte Presse deshalb stelle ich jetzt nochmal die Frage warum ihr wegen einzelnen Auswüchsen aus dem Boulevard und Unterhaltungsbereich deren Arbeitsweise euch nicht qualitativ hoch genug erscheint gleich einen Meisterzwang und ein Standesgericht für alle inclusive Klassifikation in „richtige“ und „falsche“ Journalisten fordert mit offizieller von Staats wegen vergebener Urkunde und deutschem Amtsstempel denn das ist effektiv die Konsequenz daraus.

Ihr werft damit den kompletten Investigativen Journalismus gleich mit unter den Bus und wozu? Weil dann Ihr dann vielleicht Frontal 21 et al als „falschen“ Journalismus klassifizieren könnt oder sich die Macher von Bunte und Co jetzt nicht mehr Journalisten sondern nur noch Schreiber nennen?

Ich sehe da keinen Nutzen außer dass das den Leuten in die Hände spielt die absolut kein Interesse an einer freien und unabhängigen Presse haben
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VikingBK1981
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von VikingBK1981 »

Das du da keinen Nutzen siehst habe ich verstanden. Ich sehe es anders. Und es sind Schreckgespenster, den es gibt hier keine Stasi, Gestapo und Co mehr. Sollte man vielleicht schon gemerkt haben.
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VikingBK1981
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von VikingBK1981 »

Und gerade den investigativen Journalismus möchte ich mehr haben.
Numfuddle
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Numfuddle »

VikingBK1981 hat geschrieben: 14. Okt 2021, 14:27 Auch ziemlich stimmt halt nicht.
Die Schranken sind Jugenschutz, Schutz vor Ehrverletzung und bestimmte allgemeine Gesetzesregelungen in extrem enger Abgrenzung. Das BverG sieht solche allgemeinen Gesetzesregelungen in der Regel relativ unsportlich für den Gesetzgeber
Zuletzt geändert von Numfuddle am 14. Okt 2021, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.
Numfuddle
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Numfuddle »

VikingBK1981 hat geschrieben: 14. Okt 2021, 14:38 Das du da keinen Nutzen siehst habe ich verstanden. Ich sehe es anders. Und es sind Schreckgespenster, den es gibt hier keine Stasi, Gestapo und Co mehr. Sollte man vielleicht schon gemerkt haben.
Diese Bemerkung ist von solch erstaunlicher Naivität geprägt das mir dazu wirklich nichts mehr einfällt.
Numfuddle
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Numfuddle »

VikingBK1981 hat geschrieben: 14. Okt 2021, 14:39 Und gerade den investigativen Journalismus möchte ich mehr haben.
Das sind die ersten denen man über die Richtlinien zum „richtigen qualitativen Journalismus“ das Leben schwer machen wird
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VikingBK1981
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von VikingBK1981 »

Numfuddle hat geschrieben: 14. Okt 2021, 14:40
VikingBK1981 hat geschrieben: 14. Okt 2021, 14:27 Auch ziemlich stimmt halt nicht.
Die Schranken sind Jugenschutz, Schutz vor Ehrverletzung und bestimmte allgemeine Gesetzesregelungen in extrem enger Abgrenzung. Das BverG sieht solche allgemeinen Gesetzesregelungen in der Regel relativ unsportlich für den Gesetzgeber
Wenn man Staatsrecht nur bei Professor Google gelernt hat ja. Art 5 Abs. 2 besagt, das der Staat Gesetze erlassen kann, die Art 5 einschränken. Diese müssen natürlich verfassungskonform sein.
Numfuddle hat geschrieben: 14. Okt 2021, 14:43
VikingBK1981 hat geschrieben: 14. Okt 2021, 14:39 Und gerade den investigativen Journalismus möchte ich mehr haben.
Das sind die ersten denen man über die Richtlinien zum „richtigen qualitativen Journalismus“ das Leben schwer machen wird
Eben nicht, denn die halten sich komischerweise an Pressestandards.
Numfuddle hat geschrieben: 14. Okt 2021, 14:42
VikingBK1981 hat geschrieben: 14. Okt 2021, 14:38 Das du da keinen Nutzen siehst habe ich verstanden. Ich sehe es anders. Und es sind Schreckgespenster, den es gibt hier keine Stasi, Gestapo und Co mehr. Sollte man vielleicht schon gemerkt haben.
Diese Bemerkung ist von solch erstaunlicher Naivität geprägt das mir dazu wirklich nichts mehr einfällt.
Es lässt eher durchblicken in welchen Bahnen hier gedacht wird. Wer unseren Staat immer noch mit DDR oder 3. Reich gleichsetzt hat deutlich ein Problem.
Numfuddle
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Numfuddle »

VikingBK1981 hat geschrieben: 14. Okt 2021, 14:52 Eben nicht, denn die halten sich komischerweise an Pressestandards.
Du trollst mich, oder?
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HerrReineke
Archduke of Banhammer
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von HerrReineke »

Die Diskussion darüber, inwiefern man die Berufsbezeichnung schützen könnte und inwiefern man nicht lieber direkt auf die Tätigkeit selbst abstellen sollte und dann schaut, ob es im Einzelfall eine journalistische Tätigkeit ist oder nicht, ruft bei mir Erinnerungen an einen damit zusammenhängenden Fall wach: Die Frage, ob Markus Beckedahl von netzpolitik.org einen Presseausweis des Deutschen Bundestages (bzw. die Presse-Jahresakredditierung) erhalten darf oder nicht, nachzulesen beispielsweise hier. Auch dort ging es mit um die Frage, ob "Blogger" denn "Journalisten" sein können.

Persönlich glaube ich nicht, dass eine Instituionalisierung bzw. ein Schutz der Berufsbezeichnung irgendwas bringen würde. Dafür ist die Berufsbezeichnung in der Außenwirkung einfach viel zu unwichtig und unterrepräsentiert, weil - zumindest in meiner Wahrnehmung - kaum jemand sich als Journalist:in bezeichnet bzw. kaum ein Medium mit seinen (angestellten) Journalist:innen wirbt. Ich würde mir vielmehr wünschen, dass entweder die presseeigenen Kontrollinstanzen (z.B. der Presserat) deutlich mehr "Zähne" kriegen oder an den Stellen, an denen journalistisch tätige Menschen - unabhängig davon wie sie sich bezeichnen mögen - z.B. durch die Landesmedienanstalten mehr auf ethisch-journalistische Grundsätze festgelegt werden. Zum Teil geschieht das ja auch bereits (vgl. § 19 MStV und die ersten Verfahren im Zusammenhang z.B. mit KenFM).

Das wirft dann zwar auch diverse grundrechtliche Fragen auf, aber wenn ich hier keinen komplett falschen Eindruck bekomme geht die Diskussion hier doch primär darüber wie man journalistische Ethik im Sinne eines Pressekodex weiter verbreitet und durchsetzbar bekommt, also mehr über das "wie" als über das "ob", da hier ja weitestgehend Einigkeit hinsichtlich "journalistischer Standards" (bzw. deren Mangel) in weiten Teilen der Branche zu bestehen scheint.

Vielleicht könnten wir die Diskussion hier daher wieder ein wenig mehr abkühlen. Ich verstehe numfuddle beispielsweise nicht so, dass er unseren Staat aktuell mit der DDR oder dem 3. Reich gleichsetzen würde, sondern dass er solche Maßnahmen deshalb ablehnt, weil ein Staat sich ja auch entwickeln kann und auch andere Gruppierungen einen erheblichen Machtzuwachs erlangen können oder auch einzelne Personen oder Gruppierungen vorhandene Instrumente, die in einem demokratischen Staat nicht per se schlimm sind missbrauchen können und deshalb das Werkzeug von Beginn an fehlen sollte, um einen Missbrauch gar nicht erst zu ermöglichen - egal, wie demokratisch unser Staat jetzt gerade auch sein mag.
Quis leget haec?
Rince81
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Rince81 »

VikingBK1981 hat geschrieben: 14. Okt 2021, 14:52 Wenn man Staatsrecht nur bei Professor Google gelernt hat ja. Art 5 Abs. 2 besagt, das der Staat Gesetze erlassen kann, die Art 5 einschränken. Diese müssen natürlich verfassungskonform sein.
Komisch, ich hatte meine Staatsrecht II Vorlesung bei jemand anderem...
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Numfuddle
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Numfuddle »

HerrReineke hat geschrieben: 14. Okt 2021, 15:51 Die Diskussion darüber, inwiefern man die Berufsbezeichnung schützen könnte und inwiefern man nicht lieber direkt auf die Tätigkeit selbst abstellen sollte und dann schaut, ob es im Einzelfall eine journalistische Tätigkeit ist oder nicht, ruft bei mir Erinnerungen an einen damit zusammenhängenden Fall wach: Die Frage, ob Markus Beckedahl von netzpolitik.org einen Presseausweis des Deutschen Bundestages (bzw. die Presse-Jahresakredditierung) erhalten darf oder nicht, [url)https://netzpolitik.org/2014/pressestel ... rstattung/]nachzulesen beispielsweise hier[/url]. Auch dort ging es mit um die Frage, ob "Blogger" denn "Journalisten" sein können.

Persönlich glaube ich nicht, dass eine Instituionalisierung bzw. ein Schutz der Berufsbezeichnung irgendwas bringen würde. Dafür ist die Berufsbezeichnung in der Außenwirkung einfach viel zu unwichtig und unterrepräsentiert, weil - zumindest in meiner Wahrnehmung - kaum jemand sich als Journalist:in bezeichnet bzw. kaum ein Medium mit seinen (angestellten) Journalist:innen wirbt. Ich würde mir vielmehr wünschen, dass entweder die presseeigenen Kontrollinstanzen (z.B. der Presserat) deutlich mehr "Zähne" kriegen oder an den Stellen, an denen journalistisch tätige Menschen - unabhängig davon wie sie sich bezeichnen mögen - z.B. durch die Landesmedienanstalten mehr auf ethisch-journalistische Grundsätze festgelegt werden. Zum Teil geschieht das ja auch bereits (vgl. § 19 MStV und die ersten Verfahren im Zusammenhang z.B. mit KenFM).

Das wirft dann zwar auch diverse grundrechtliche Fragen auf, aber wenn ich hier keinen komplett falschen Eindruck bekomme geht die Diskussion hier doch primär darüber wie man journalistische Ethik im Sinne eines Pressekodex weiter verbreitet und durchsetzbar bekommt, also mehr über das "wie" als über das "ob", da hier ja weitestgehend Einigkeit hinsichtlich "journalistischer Standards" (bzw. deren Mangel) in weiten Teilen der Branche zu bestehen scheint.

Vielleicht könnten wir die Diskussion hier daher wieder ein wenig mehr abkühlen. Ich verstehe numfuddle beispielsweise nicht so, dass er unseren Staat aktuell mit der DDR oder dem 3. Reich gleichsetzen würde, sondern dass er solche Maßnahmen deshalb ablehnt, weil ein Staat sich ja auch entwickeln kann und auch andere Gruppierungen einen erheblichen Machtzuwachs erlangen können oder auch einzelne Personen oder Gruppierungen vorhandene Instrumente, die in einem demokratischen Staat nicht per se schlimm sind missbrauchen können und deshalb das Werkzeug von Beginn an fehlen sollte, um einen Missbrauch gar nicht erst zu ermöglichen - egal, wie demokratisch unser Staat jetzt gerade auch sein mag.
Im großen und ganzen fasst du meinen Standpunkt korrekt zusammen.

Mit einer Anmerkung: die Debatte um „Qualitätskriterien“ und einen „Meisterbrief“ oder eine geschützte Berufsbezeichnung ist an sich uralt. Genau so uralt ist der Versuch solche institutionellen Mechanismen als Gängelung und Erziehungsinstrument für unliebsame oder unbequeme Leute zu missbrauchen. Da muss ich dann wie im Fall Netzpolitik noch nicht mal mit der Nazikeule wedeln denn das macht dann die CDU/CSU Bundestagsfraktion auch schon mal gerne wenn ihnen ein Berichterstatter nicht in den Kram passt.

Es ist jetzt auch nicht so dass es nicht auch in DE eine unheilige Allianz aus z.B. CDU/CDU, FDP und AfD gäbe die aus dem einen oder anderen Grund gerne eher weniger (Ober besser noch gar keine) investigative Berichterstellung hätten.

Gut die AfD hat kein Interesse an gesetzlichen Einschränkungen weil deren Mitglieder die Presseleute am liebsten gleich am nächsten Laternenmast aufhängen würden.

Beckedshl z.B. musste die Akkreditierung auf dem Gerichtsweg einklagen.

Das war natürlich reine Schickane zeigt aber dass es auch bei uns Mechanismen gibt um der Presse das Leben schwer zumachen.

Es gibt einen Grund warum der Begriff der Presse und Meinungsfreiheit absichtlich sonweit gefasst wurde
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Axel
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Axel »

VikingBK1981 hat geschrieben: 14. Okt 2021, 14:52 Eben nicht, denn die halten sich komischerweise an Pressestandards.
Hatten die Journalisten, die jahrelang zum Sachsensumpf recherchierten! Und, was hat es ihnen gebracht? Sie mussten sich dennoch Jahrelang juristisch verantworten, weil das die sächsische Politik und Justiz mal garnicht lustig fand, was die da so ausgegraben haben.

Und wer nicht ganz blind war, hat in den letzten Jahren immer wieder mitbekommen, wie die Bundespolitik den Quellenschutz mit Hilfe des BND-Gesetzes aufweichen wollte und sämtliche Journalistenverbände wirklich laut Alarm geschlagen haben. Siehe hier: https://www.reporter-ohne-grenzen.de/th ... sefreiheit

Tatsächlich zeigen meiner Ansicht nach die letzten Jahre sehr eindeutig, dass einwandfreie demokratische Standards auch in Deutschland nicht mehr uneingeschränkt gelten, besonders wenn sie unangenehm werden. Wir zeigen immer auf andere Länder, aber teilweise sind wir selbst nicht besser.

Noch ein Beispiel: Seit 1. Mai 2021 ist Christine Strobl Programmdirektorin des Ersten der ARD. Einer ihrer ersten Amtshandlungen? Gleich mal Pläne präsentieren die Sendezeit der Magazine Panorama, Monitor oder Fakt zu kürzen. Nun muss man wissen: Sie ist ältestes Kind von Wolfgang Schäuble und seit 1996 mit dem CDU Politiker Thomas Strobl verheiratet. Und auch sie ist CDU-Mitglied. Daher ist es schon auffällig, wenn sie die Sendezeit für journalistische Magazine kürzen will.
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XfrogX
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von XfrogX »

Ich finde es echt interessant was hier so alles geschrieben wird. Leider aber wenig wirklich zur Folge gehörend.

Vielleicht könnte man das ganze Thema Journalismus hier mal raus sortieren und wahrscheinlich als offtopic Thema dort hin schieben?
Glaube gerade weil es so interessant ist und sollte es nicht in einem folgen Thema hängen bleiben.
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Desotho
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Desotho »

Jörg Luibl war auch noch bei Gamersglobal im WoSchCa zu Gast:
https://www.gamersglobal.de/news/206184 ... oerg-luibl
El Psy Kongroo
Otis
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Otis »

Und erzählt er da was, was hier keine Erwähnung fand? (Ist 'ne Paywall davor.)
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Desotho
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Desotho »

Ich persönlich fand, dass der Cast durchaus auch andere Aspekte bietet, z.B. wie stark die Zäsur durch den Computec Kauf war.
El Psy Kongroo
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Pac-man
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Pac-man »

Sehr geile Folge! Toller Interviewpartner der sehr sympathisch rüberkommt. Da blickt man noch wehmütiger auf das Ende von 4Players.
Schön auch, wie Jochen in Interviews immer wieder kritisch nachhakt. Das fand' ich schon beim zweiten Interview mit Jörg Langer toll.
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VikingBK1981
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von VikingBK1981 »

Jörg Luibl hat auf jeden Fall die Tonqualität wie versprochen verbessert.
Micha
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Re: Runde #340: Auf ein Bier mit Jörg Luibl von 4Players

Beitrag von Micha »

Bin ich der einzige dem Jörg sehr unsympathisch rüber gekommen ist? Zum einen das Vermissen von mehr videospielpolitik in dem ein CoD pauschal ne 20 bekommt auch wenn man es nicht gespielt hat? Was ist daran spannend oder warum braucht man das? Ist es verwerflich Spiele mit leichter kost zu spielen? Wenn man "godfather" will geht man auch nicht in Avengers ins Kino. Das finde ich allgemein ein Problem: wenn man versucht eine Unterhaltunsindustrie versucht wie Literatur zu kritisieren. Klar kann man call of duty dafür kritisieren, dass die Story Müll ist. Nur kann ich dann den Redakteur nicht mehr ernst nehmen.


All die Vorwürfe gegenüber 4players hab ich eigentlich nur bestätigt bekommen. Ich empfand sie immer als kritisch wenn man es "durfte". Niemand wird sauer wenn man ein ubisoft open world Titel kritisiert und ner miserablen Wertung gibt. Wenn es dann aber um Lieblinge gibt war man doch vorsichtig. Nen mieserabler Zelda Port? Klar gibt's da ne 90 - zelda ist ja auch toll. Das hab ich an 4players immer so mies gesehen. Das man nie wirklich mutig war, sondern nur den Eindruck gemacht hat. Das hat sich auch beim kritischen Herbst bewahrheitet: hätte man Namen genannt, hätte man wirklich etwas riskiert.


Auch der Umgang das man keinen Service der Leser gegenüber geben möchte - klar sollte man das nicht nur machen. Aber was ist so mies daran news über Themen zu machen, die die Leute lesen wollen? Klar kann man sich dann brüsten, auch keine werbedeals anzunehmen. Das aber das Magazin dann scheitert liegt dann aber nicht daran weil andere so stark sind. Da könnte man ja auch den Fehler bei sich selbst suchen - passiert nur nicht. Schuld tragen die anderen. Zumal man ja sogar selbst clickbait betreibt, weil man den Begriff "test" nutzen möchte, da der besser funktioniert als Kolumne oder "meine subjektive Meinung".
Mir fehlt da völlig die Einsicht, welche Probleme es gab.

Auch sich abzuheben mit einem akademischen Titel, weil man ja so wissenschaftlich arbeitet. Die anderen Redakteure haben einen gebraucht, weil sie studienabbrecher oder einfache Arbeiter waren. Aber 10 Sekunden später sich wundern, warum die Kollegen einen als arrogant empfunden haben. Bitte was? Zumal nicht ganz deutlich wurde was man eigentlich studiert hat. War es Philosophie?

Vielleicht habe ich einen Abschnitt falsch verstanden. Aber hat man wirklich Redakteure kritisiert weil sie in die PR gegangen sind? Das finde ich wirklich mies. Das hat nichts damit zu tun, dass die Leute immer schon Werbung gemacht haben oder keine Integrität besitzen. Als Redalteur kommt man selbst mit Berufserfahrung nicht über 40.000 im Jahr hinaus. Den Leuten vorzuwerfen, dass sie ihren Beruf wechseln um mehr zu verdienen und in eine Branche in der sie vermutlich viele Leute kennen ist.. keine Ahnung. Mies.

Ich fand die Folge super spannend und mit tollen Interview Fragen.
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