The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artikel]

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DemianLucis
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The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artikel]

Beitrag von DemianLucis »

Hi,

ich bin von einem Freund über einen guten Artikel zu The Division aufmerksam gemacht worden, der eine Meta-Perspektive zu den im Spiel vermittelten Ansichten einnimmt und damit einen Schritt macht, den es häufiger braucht. Im englischen findet sich das ja, vermutlich nicht zuletzt weil deutlich mehr publiziert und das Publikum größer ist, häufiger.

Falls also Andre und Jochen mal künftig über The Division sprechen werden, bietet der Artikel bestimmt einige interessante Denkanstöße.

Ergänzender Artikel von piqd.
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DemianLucis
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von DemianLucis »

Axel hat geschrieben:Kann mir jemand kurz erklären was in dem Spiel so besonders ist? Also jetzt so von der reinen Oberfläche betrachtet ist das nur ein weiterer Action-Shooter wie es ihn in den letzten 20 Jahren 263536283 mal gegeben hat. Warum spricht jeder darüber?
Es ist ein Shooter mit größeren MMO(RPG)-Anleihen, ähnlich wie Destiny und insofern nicht eine bloße weitere Iteration, als das hier unterschiedliche Mechaniken miteinander kombiniert werden. Third-Person-Cover-Shooter, Open World, RPG-Skillsystem, Lootsystem, Koop, PvE- und PvP-Arenen (mit bis zu 24 Spieler -glaub ich). The Division ist eines jener Erzeugnisse, das als Hybrid mehr als die Summe der Einzelteile ist, wie es Mirco Kämpfer bei GS geschrieben hat.
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Nachtfischer
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von Nachtfischer »

Das mit dem "mehr als die Summe seiner Teile" wage ich aber stark zu bezweifeln. Es ist halt eine große Spielzeugkiste, befüllt mit den (leider) "best practices" der letzten 10 Jahre Spielerei (die ohnehin ziemlich finster waren, was "interessant interaktive Systeme" angeht).
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Max
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von Max »

In der Tat ein sehr guter Text, den es in dieser Form viel häufiger geben müsste. Auf moralischer Ebene kann man The Division absolut vergessen, wobei man fairerweise dazu sagen muss, dass das gesamte Medium Spiel da ganz häufig versagt. The Division ist ein Spiel, was auf mechanischer und technischer Ebene ganz hervorragend funktioniert. Ich hatte in den letzten Tagen durchaus viel Spaß damit (auch wenn das jetzt langsam schon abflaut). Die Faszination habe ich vor allem daraus gezogen, das doch sehr detailgetreue Manhattan zu erkunden und dabei immer wieder zu denken "Ach, da hatte ich letztes Jahr Kaffee getrunken. Wie cool, dass sie das so exakt nachgebaut haben".

Die Thesen des Textes kann ich gut nachvollziehen. Bei der Mission, in der man die Werbetafeln am Times Square wieder einschalten soll, habe ich auch gedacht "Are you kidding me?". The Division bemüht sich auch an keiner Stelle, zu erklären, wie es zu diesem "Krieg" innerhalb der Stadt wirklich kommen konnte. Das Spiel sagt dazu nur "Es kam ein Virus und Chaos brach aus". Es erklärt aber beispielsweise nirgends, ob es diplomatische Versuche gegeben hat, mit den drei feindlichen Gruppierungen zu einer Lösung zu kommen. The Division macht das, was in Spielen viel zu häufig vorkommt. Es setzt dich in der Spielwelt ab, sagt dir "Das sind deine Freunde, das sind deine Feinde" und das muss man dann akzeptieren, ohne es zu hinterfragen. Auch das Bild, was von bedürftigen Zivilisten gezeichnet wird, finde ich suspekt. Die kommen auf dich zu, du kannst ihnen dann einen Müsliriegel geben und dafür belohnen sie dich mit einem Kleidungsstück (was zu den dämlichsten Sachen gehört, die ich in Spielen in den letzten Jahren gesehen habe). Ständig rufen dir diese dann auch sowas wie "You're doing us a great service" oder "We need more people like you" zu, damit der Spieler ja nie in die Verlegenheit kommt, sich nicht wie der größte Held auf Erden zu fühlen, wenn er die nächsten zweihundert Gegner abknallt.

Einen Podcast zu dem Spiel fände ich auch spannend.
Marius
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von Marius »

Naja, es ist ja nur ein Spiel.
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Nachtfischer
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von Nachtfischer »

Marius hat geschrieben:Naja, es ist ja nur ein Spiel.
Und "Mein Kampf" nur ein Buch?
Marius
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von Marius »

Eigentlich hatte ich das eher humorvoll gemeint, und ich verstehe, worauf Du hinaus willst.

Aber auf der anderen Seite erinnere mich, dass in den Zeiten der Killerspieldebatte Spielen vorgewurfen wurde, sie böten oft nur Gewalt als einzige Lösungsmöglichkeit an, und deshalb sei die Botschaft und der Einfluss solcher Spiele problematisch. Das wurde bei den allermeisten Spielern abgetan mit: Ist ja nur ein Spiel. Man kann ja beides vertreten, ich persönlich stehe dem absolut unemotional und gleichgültig gegenüber, aber man sollte schon konsistent sein: Entweder, man sagt Spielen einen Einfluss auf die Spieler zu, dann muss man aber auch zugegeben, dass an den Killerspiel-Vorwürfen eventuell etwas dran ist. Sehr viele Spiele auch aus anderen Genres bieten nur Gewalt als Lösung an (oder beliebige andere Vereinfachungen und Verzerrungen der Realität in Spielen). Oder man lehnt das ab und sagt, es sei nur ein Spiel (und Schach und Risiko haben auch noch niemanden zum Bellizisten gemacht), dann sollte man eine angeblich "perverse Ideologie" in einem Spiel vielleicht ebenso entspannt sehen, weil sie eben nur die Ausschmückung für das Spielprinzip sind, so wie auch bei Doom oder Counterstrike.

Wie gesagt, mir ist die Sache persönlich egal (habe weder Interesse an The Division oder Tom Clancy, noch nehme ich Anstoß daran), wollte nur mal meinen Senf dazugeben.
Zuletzt geändert von Marius am 19. Mär 2016, 19:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Skizzenbildner
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Kapitalismus im Spiegel von The Division

Beitrag von Skizzenbildner »

Mir erscheint The Division - bisher nur Let's Play auf GameTube gesehen aber selbst (noch) nicht gespielt - eine sehr treffende Parabel auf den aktuellen Zustand der amerikanischen Gesellschaft zu sein.

Es geht schon damit los, dass das Medium, welches die Katastrophe durch die Verteilung eines Krankheitskeims auslöst, quasi das Fundament des amerikanischen Strebens nach Glück ist: Geld. Das Symbol und Medium des Kapitalismus als Ausdruck von Wachstum und Produktivität vernichtet in diesem Spiel die staatliche Ordnung, wobei Konsum und der damit verbundene Fluss des Geldes die Katastrophe überhaupt erst möglich machen.

Die Folgen sind - wie bereits heute in einigen Vierteln amerikanischer Großstädte zu beobachten - Anarchie und ein täglicher Kampf ums Überleben für eine größtenteils machtlose Bevölkerung, während die machthabenden Akteure - in The Division das Militär und die Politik ausserhalb des abgeriegelten New York - das in ihren Augen alternativlose Konzept von Ordnung, sprich den Kapitalismus, wiederaufbauen, verteidigen und am Leben erhalten wollen.

Das Interessante ist dabei, dass der Kapitalismus tatsächlich auch vom Spiel als alternativlos angesehen wird und ihm als Ideologie unhinterfragt und mit absoluter staatlicher Macht wieder zu allgemeiner Geltung verholfen werden soll. Das sich in einem von der Aussenwelt abgeriegelten New York sehr wahrscheinlich neue politische Strukturen und alternative Regelsysteme ausbilden dürften, wagt das Spiel nicht zu denken, geschweige denn durch den Spieler aktiv zu unterstützen. Dabei läge gerade in einem solchen Zeigen und (Durch-)spielen gesellschaftlicher Neuentwürfe für mich der besondere Reiz eines solchen Szenarios. Fallout und The Walking Dead machen es vor, aber The Division macht solche Gedanken lieber ganz schnell zunichte.

Da sich jedes Werk von Tom Clancy oder wo Tom Clancy draufsteht im Zweifel allerdings ja immer für die Verteidung des kapitalistischen Systems entscheidet, ist dies auch keine große Überraschung.
Als Anderaal in der Welt der Spiele und als Skizzenbildner überall sonst unterwegs.
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Andre Peschke
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von Andre Peschke »

Wirkich ein interessanter Artikel. Wer sich erinnert: In einem unserer ersten Vorab-Videos auf GameStar habe ich sogar selbst über das "Geld vernichtet die Menschheit"-Motiv kurz gesprochen. Nur war die Repräsentation im Spiel darüber hinaus so dünn, dass ich darin nichts weiter als einen Zufall gesehen habe. Bei Division habe ich das Gefühl, es regiert Gedankenlosigkeit der Entwickler, aus der sich dann wegen den gewählten realen Bezügen einfach zufällig lesbare Botschaften entwickeln. Emergent Storytelling sozusagen (was ja ganz nach Dear Esther immer die Folge ist, wenn man dem Spieler nur Bruchstücke serviert - er füllt die Lücken eben selbst, wo schlicht nichts vorhanden ist (siehe auch BioShock Infinite Intro)). Mein Kollege Julius bastelt da schon seit letzter Woche auch an einem Kommentar zu den oft eher willkürlichen (im narrativen Kontext) Designentscheidungen.

Interessant fand ich aber die politische Perspektive auf diese Direktive 51. Ich muss gestehen, da habe ich es versäumt, mich näher mit zu beschäftigen. Es passt aber ins Bild, dass das Spiel sich da einfach etwas nimmt und eventuelle Brisanz ignoriert oder übersieht. Die Mission mit den Werbetafeln habe ich noch nicht gespielt, klingt aber sensationell peinlich (wobei ich aus dem Bauch raus vermute, dass da vielleicht noch ein wenig Kontext fehlt - im Spiel die Werbung also als Signal für irgendwen eingesetzt wird oder sonstwas?).

Danke für den Link, auf jeden Fall.

Andre
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Malvitus
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von Malvitus »

Der Artikel ist zwar interessant, wirkt für mich aber auch etwas erzwungen. Ich glaube einfach nicht dass die Entwickler irgendeine derartige Intention hatten. Es ist einfach eine "schlechte" Story die sich ihrer eigenen politischen Aussagen nicht bewusst ist. Und das is für mich auch vollkommen Ok. Es ist doch schon recht offensichtlich, dass die Story hier nur Mittel zum Zweck ist um dem Spieler einen roten Faden zwischen den Kämpfen zu geben, dem er folgen kann. Deswegen kann ich es auch aktzeptieren das ich der unbestreitbar gute bin und die, die ich erschieße die unbestreitbar Bösen. Man kann kritisieren, dass die story banal patriotisch dumm ist, ihr deswegen eine politische Agenda zu unterstellen halt ich für übertrieben.

Es gibt außerdem finde ich noch eine andere Betrachtungsweise der Ganzen "Problematik". Fässt man The Division als Rollenspiel auf, ist es glasklar, dass ich in die Rolle des Guten schlüpfe und nicht hinterfrage, ob die anderen die Bösen sind. Ich bin ein Schläferagent der Regierung. Natürlich hinterfrage ich das nicht ;)
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Max
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von Max »

Malvitus hat geschrieben:Der Artikel ist zwar interessant, wirkt für mich aber auch etwas erzwungen. Ich glaube einfach nicht dass die Entwickler irgendeine derartige Intention hatten. Es ist einfach eine "schlechte" Story die sich ihrer eigenen politischen Aussagen nicht bewusst ist. Und das is für mich auch vollkommen Ok. Es ist doch schon recht offensichtlich, dass die Story hier nur Mittel zum Zweck ist um dem Spieler einen roten Faden zwischen den Kämpfen zu geben, dem er folgen kann. Deswegen kann ich es auch aktzeptieren das ich der unbestreitbar gute bin und die, die ich erschieße die unbestreitbar Bösen. Man kann kritisieren, dass die story banal patriotisch dumm ist, ihr deswegen eine politische Agenda zu unterstellen halt ich für übertrieben.
Um Jochen einen seiner Lieblingseinwände vorwegzunehmen: Die Intention des Autors ist für die Interpretation des Werkes unerheblich. Nur weil die Autoren nicht beabsichtigt haben, dass ein Werk eine bestimme Aussage trifft, heißt das nicht, dass es diese nicht trotzdem treffen kann. Ich bin da ganz bei Andre. Ich glaube auch, dass sich die Autoren da überhaupt keine Gedanken gemacht haben, wie das alles im Ganzen wirken kann. Ich würde auch nicht so weit gehen, dem Spiel eine Agenda zu unterstellen. Die Geschichte und das gesamte inhaltliche Drumherum des Spiels sind einfach vollkommen undurchdacht.
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Malvitus
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von Malvitus »

Max hat geschrieben:
Um Jochen einen seiner Lieblingseinwände vorwegzunehmen: Die Intention des Autors ist für die Interpretation des Werkes unerheblich. Nur weil die Autoren nicht beabsichtigt haben, dass ein Werk eine bestimme Aussage trifft, heißt das nicht, dass es diese nicht trotzdem treffen kann.
Gut Einwand, dem ich so auch zustimmen kann. Ich halte es jedoch für falsch, den Autor dafür verantwortlich zu machen, schließlich muss es ja auch erlaubt sein ein schlechter Autor zu sein. Ich finde der Artikel ist zwar eine interessante Analyse, geht jedoch mit seinen Schlussfolgerungen etwas zu weit. Gefühlt schreibt der Autor des Artikels sich Absatz für Absatz mehr in eine politische Rage und krönt das ganze mit dem Ruf nach Verantwortung. Die Sorglosigkeit der Autoren zu kritisieren wäre genug gewesen.
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DemianLucis
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von DemianLucis »

Malvitus hat geschrieben: Man kann kritisieren, dass die story banal patriotisch dumm ist, ihr deswegen eine politische Agenda zu unterstellen halt ich für übertrieben.

Es gibt außerdem finde ich noch eine andere Betrachtungsweise der Ganzen "Problematik". Fässt man The Division als Rollenspiel auf, ist es glasklar, dass ich in die Rolle des Guten schlüpfe und nicht hinterfrage, ob die anderen die Bösen sind. Ich bin ein Schläferagent der Regierung. Natürlich hinterfrage ich das nicht ;)
Häufig lässt sich "nicht politisch" oder "unpolitisch" als "Status Quo erhalten" dekonstruieren. Den Status Quo erhalten zu wollen ist aber eine politische Strömung, nämlich Konservatismus. Diese Form des Konservatismus ist passiv. Das dass auch anders aussehen kann, zeigt Pegida und AfD (Artikel von ZEIT). Für mich stellt sich das wie folgt dar: Auch keine politische Agenda zu haben ist eine politische Agenda. Damit bewege ich mich aber auch schon im Fahrwasser von diesem Thread :)

Andre Peschke hat geschrieben: Bei Division habe ich das Gefühl, es regiert Gedankenlosigkeit der Entwickler, aus der sich dann wegen den gewählten realen Bezügen einfach zufällig lesbare Botschaften entwickeln.

Interessant fand ich aber die politische Perspektive auf diese Direktive 51. Ich muss gestehen, da habe ich es versäumt, mich näher mit zu beschäftigen. Es passt aber ins Bild, dass das Spiel sich da einfach etwas nimmt und eventuelle Brisanz ignoriert oder übersieht.

Leider hat dieses phpBB-Forum keine Spoiler-Tags, also muss es so gehen. Ab hier gibt es leichte Spoiler zu einzelner Szenen von The Division.

Ich glaube nicht, dass die Entwickler und Storywriter im Besonderen "Gedankenlos" agiert haben. Dafür gibt es eine viel zu explizite Szene, die genau das Thema aufgreift. (Das ist aber auch die Einzige.)

BEGINN MINOR SPOILER

Ohne zu konkret werden zu wollen: Es wird deutlich herausgestellt, dass die Division die Checks-und-Balance des demokratischen Systems aushebelt und die Division-Agents quasi wie Judge Dredds umherlaufen (Habe den Inhalt paraphrasiert). Die Szene kam im Spiel, nachdem ich den Artikel gelesen habe, deswegen fiel sie mir besonders auf. Hier ist die Szene (engl. Version).
Gleich darauf wird die kritische Stimme von Sachzwängen, Patriotismus und der Tragik der Situation zum verstummen gebracht. Auch wenn die Entwickler selbst das nicht intentional hergestellt haben müssen, so bedienen sie bestimmte Erdzählstrukturen und verstärken sie dadurch wirksam.

Zum Time Square: Ist ne Level 12 Hauptmission. Das Ziel ist es das Power Relay wieder in Ordnung zu bringen, damit das Stromnetz nicht völlig zusammenbricht. Am Ende sagt Faye Lau, während der Spieler im illuminierten Time Square steht: "Jetzt sieht es wieder wie der Time Square aus. Und das wird einer Menge Leute etwas bedeuten". Ein unkommentierten Walkthrough gibt es hier. Ich habe mir erlaubt am entsprechenden Timecode zu kopieren.
MINOR SPOILER ENDE
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derFuchsi
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von derFuchsi »

Ich fand die Story interessant wenn man es in Verbindung sieht mit den immer wieder aufflammenden Bemühungen das Bargeld abzuschaffen (Jüngst waren ja die 500€ Scheine im Visier). Bargeld wurde im Spiel als Seuchenträger benutzt und somit als potentielle Gefahr gebrandmarkt. Unwillkürlich fragt man sich schon wie realistisch so ein Szenario wäre.
Ob Absicht oder nicht, das Spiel IMHO Propaganda für die Finanzindustrie. Die würden unser sauer erarbeitetes Geld ja sehr gerne in Geiselhaft nehmen (Stichwort negative Zinsen).
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Malvitus
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von Malvitus »

derFuchsi hat geschrieben:Ich fand die Story interessant wenn man es in Verbindung sieht mit den immer wieder aufflammenden Bemühungen das Bargeld abzuschaffen (Jüngst waren ja die 500€ Scheine im Visier). Bargeld wurde im Spiel als Seuchenträger benutzt und somit als potentielle Gefahr gebrandmarkt. Unwillkürlich fragt man sich schon wie realistisch so ein Szenario wäre.
Geld als Seuchenträger ist durchaus ein realistisches Szenario. Gibt zu dem Thema auch schon Studien, die ein signifikante Kontamination mit Bakterien etc. belegen, sowohl für Papiergeld als auch für Münzgeld.

derFuchsi hat geschrieben: Ob Absicht oder nicht, das Spiel IMHO Propaganda für die Finanzindustrie. Die würden unser sauer erarbeitetes Geld ja sehr gerne in Geiselhaft nehmen (Stichwort negative Zinsen).
Ouha eine Steile These. Könntest du das ganze etwas näher erläutern?
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derFuchsi
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Re: The perverse ideology of The Division [KillScreen-Artike

Beitrag von derFuchsi »

Malvitus hat geschrieben:
derFuchsi hat geschrieben: Ob Absicht oder nicht, das Spiel IMHO Propaganda für die Finanzindustrie. Die würden unser sauer erarbeitetes Geld ja sehr gerne in Geiselhaft nehmen (Stichwort negative Zinsen).
Ouha eine Steile These. Könntest du das ganze etwas näher erläutern?
Ich wollte darauf hinaus:
Durch Negativzinsen soll man gezwungen werden sein Geld auszugeben. Das wird derzeit bereits mit den Banken praktiziert. Wann das den Bürger erreicht ist noch offen. Damit man das Geld im Ernstfall nicht einfach in den Sparstrumpf steckt (Keine Zinsen sind besser als Negativzinsen) Müsste erstmal das Bargeld weg. Daran wird derzeit fleißig gearbeitet. Natürlich unter dem Deckmantel des Fortschrittes (Kein wühlen mehr nach Kleingeld) und der Verbrechensbekämpfung (Schwarzarbeit, Drogen, Bestechung...).
Bilder wie vor einiger Zeit in Griechenland wo die Menschen Schlange an der Bank standen um ihr Geld zu retten gäbe es im Ernstfall auch nicht mehr. Man wäre dem System völlig ausgeliefert.
Einfach mal nach Bargeldverbot und Negativzinsen googlen.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... orderlich/
http://finanzblog.lgt.com/wie-realistis ... eldverbot/
http://finanzmarktwelt.de/bargeldverbot ... hen-27067/
http://www.dasinvestment.com/institutio ... eldverbot/

Das Spiel ist zwar sicher nicht von der Finanzindustrie in Auftrag gegeben worden, das glaube ich nun nicht. Aber ob gewollt oder ungewollt spielt das Szenario der Finanzindustrie bei ihrem Vorhaben schön in die Hände.
Nur mal so zum nachdenken.
Das kommt jedenfalls zum im verlinkten Artikel besprochenen menschenverachtenden Szenario noch dazu.
Zuletzt geändert von NobodyJPH am 19. Mär 2019, 15:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Test
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