Runde #051: eSport oder Dinge, die wir nicht verstehen

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Dostoyesque
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Dostoyesque »

Ich schau z.B. recht gerne Schach, jedoch ist es beim Schach auch tatsächlich so, dass die Topspieler ein sehr strenges Kardioprogramm führen (ausser vlt. der ein oder andere 50+ Russe, der schon mal etwas angetrunken antanzt). Schach, wie auch Go, verlangt schon sehr viel ab vom Körper. ABER es ist relativ schwer zu erkennen. Die ganze Leistung wird reduziert und abstrahiert auf diese Figürchen, die sich alle 10 Minuten bewegen für 2 Sekunden. Das funktioniert bei den meisten Zuschauern eben nicht so gut. Kann das auch verstehen. Sport ist für viele was fürs Samstag Abend Krokodilhirn, es hat schon etwas sehr "Uriges" und Primitives, es wirkt auch "ehrlich", weil in der Regel Körper auf Körper treffen, womit es einfach ist, Erschöpfungsgrad und Ergebnis an der Körpersprache abzulesen. Das ist sowohl bei Schach als auch bei Esport deutlich subtiler. Auf der anderen Seite gibt es aber durchaus Sportarten, die nicht nur auf dieser primitiven Ebene funktionieren: Viele olympische Sportarten bewerten Ästhetik und funktionieren weniger über die konfrontative Ebene (Skisprung, Turmspringen, rhythmische Sportgymnastik, etc.), Sportarten wie Curling erfreuen sich großer Beliebtheit und leben eigentlich auch mehr von der ambience, ähnlich wie Snooker. Vielleicht fehlt dem E-Sport noch dieser Tick Ästhetik oder Ambience, um wirklich groß zu werden ausserhalb des males-between-16-to-28 Bereichs. Spiele sind eben oft, übertrieben ausgedrückt, "loud and obnoxious", meinem Vater waren das immer viel zu viele Reize, weswegen es schwer ist, momentan über die ästhetische Ebene ein größeres Publikum zu gewinnen. Dafür werden sie halt doch zu sehr für ein junges Publikum designed, das tendentiell weniger Wert auf ästhetische Werte legt im Sport (imho). 50-jährige tun sich das nicht an. Konfrontativ und kompetitiv sind E-Sport Spiele definitiv, aber man hat halt einen Abstraktionsgrad mehr drin, weil virtuell. Das machts für viele von Haus aus weniger interessant. Man muss ja nur mal sehen, was in den Formel 1 Foren teilweise los ist, wenn eine Regel im Sinne der Fahrersicherheit verabschiedet wird. "Dann könnens gleich mit dem bobby car fahren" heißts da sehr schnell. Viele *wollen*, dass der Sport lebensgefährlich ist.

Ich geb dem Andre schon recht, die richtig "großen" Sportarten leben von dieser einfachen Konfrontation verschiedener Menschen, die um den Sieg kämpfen, aber es gibt nichtsdestotrotz mehr als genug respektierte Sportarten, die eben nicht über diese Ebene funktionieren und trotzdem als Sport anerkannt werden. So sollte es mMn auch mit E-Sport sein.
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Dostoyesque
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Dostoyesque »

Übrigens finde ich es etwas schwierig, hier "geistige" und "körperliche" Sportarten zu kategorisieren. Was ein Ribery mit dem Fußball machen kann, zeugt auch von unheimlicher Intelligenz. Diese Form von ausserordentlichem Körpergefühl ist intelligent und geistreich, ich komm intuitiv nicht auf diese Bewegungsideen, auf die ein Ribery kommt. Von Spielverständnis und Raumgefühl ganz zu Schweigen. All das sind durchaus geistige Fähigkeiten und skills. Desweiteren tendieren "körperliche" Sportler dazu, eine besonders ausgeprägte somatische Intelligenz zu besitzen.
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Max
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Max »

Dostoyesque hat geschrieben:Übrigens finde ich es etwas schwierig, hier "geistige" und "körperliche" Sportarten zu kategorisieren. Was ein Ribery mit dem Fußball machen kann, zeugt auch von unheimlicher Intelligenz. Diese Form von ausserordentlichem Körpergefühl ist intelligent und geistreich, ich komm intuitiv nicht auf diese Bewegungsideen, auf die ein Ribery kommt. Von Spielverständnis und Raumgefühl ganz zu Schweigen. All das sind durchaus geistige Fähigkeiten und skills. Desweiteren tendieren "körperliche" Sportler dazu, eine besonders ausgeprägte somatische Intelligenz zu besitzen.
Ja, da hast du sicherlich recht. Das sollte man anders ausdrücken, auch wenn ich gerade keine Idee habe, wie.
Jochen

Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Jochen »

Dostoyesque hat geschrieben:Was ein Ribery mit dem Fußball machen kann, zeugt auch von unheimlicher Intelligenz
Von Intelligenz? Nee. Womit ich Ribery im Speziellen oder talentierte Fußballer/Sportler im Allgemeinen nicht geringschätzen möchte, aber mit Intelligenz haben physische Sportarten in der Regel überschaubar wenig zu tun. Die sind im Gegensatz zur Intelligenz meist erheblich instinkt- und eben nicht rational gesteuert.
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Andre Peschke
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Andre Peschke »

Ich glaube, das mit der Intelligenz ist genauso eine Bergiffs-Geschichte, wie mit "Sport". Vielleicht sollten wir von kognitiven Fähigkeiten sprechen. Denn Sportler müssen oft sehr subtile Muster sehr schnell erkennen und dann die richtige (oft natürlich bis auf's Instinktive einstudierte) Reaktion oder Verhaltensweise abrufen.

In MMA spricht man oft vom Fight-IQ der Athleten, die erkennen müssen, welche Strategie gerade angebracht ist und dabei in der Lage sein müssen, tief eingegrabenes, instinktives Verhalten auch mal zurückzuhalten, weil es eben opportun ist. Das hat mit herkömmlicher Intelligenz dann aber natürlich weniger zu tun, ist aber eine durchaus beeindruckende geistige Leistung. Auch Willensstärke, also zB in chaotischen Situationen die Ruhe zu bewahren, den Überblick zu behalten, Aktionen des Gegners vorauszuahnen etc sind ja mentale Fähigkeiten, auch wenn sie ebenfalls nicht klassisch das sind, woran man beim Begriff "Intelligenz" denkt.
akill0816
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von akill0816 »

Ob man Esport nun als Sport bezeichnet oder nicht, ist nicht so wichtig und eher eine Scheindiskussion.
Ich hätte bis vor einem Jahr auch gesagt, dass das schauen von Esports nichts gigt. Dann habe ich angefangen Dota 2 zu spielen. Und da Dota 2 ein Spiel ist, dass man entweder ganz oder gar nicht spielt, da es locker 200 Stunden Eingewöhnung braucht bis man die Mechaniken halbwegs nachvollziehen kann (es sei denn man kennt andere Mobas) habe ich mich viel mit Dota beschäftigt, weil man mit Guides und co schneller ins Spiel findet.
Und wenn man ein Mobas selbst mit Begeisterung spielt, ist der Schritt zum schauen von Esport nicht so weit her. Denn auch bei anderen Sportarten ist doch der entscheidende Faktor, welcher das Interesse anregt häufig die Tatsache, dass man selber gerne spielt aber über ein sehr bescheidenes Niveau nicht herauskommt und gerne echten Könnern zuschaut.
Fussball ist nur deshalb Nr. 1 der Sportarten in Europa weil er weit verbreitet ist und praktisch jeder Jungen und auch immer mehr Mädchen mit Fussballspielen aufwächst. Denn ganz objektiv ist Fussball ein recht langweiliger Sport zu anschauen. Es passiert wenig. Spiele werden oft durch Glück oder Schiedsrichter entschieden und es gibt in 90 Minuten 3-4 entscheidende Szenen.
Ich ertappe mich in letzter Zeit immermehr dabei, dass ich Dota sehr viel lieber schaue als Fussball der 30 Jahre lang meine TV-Sportart NR.1 war. Das liegt zum einen daran, dass ich Dota auch in fortgeschrittenem Alter (wenn auch leider sehr schlecht) spielen kann, während Fussball immer stärker auf die Knochen geht.
Aber letztlich ist Dota einfach taktisch dermaßen spannend weil strategische Überlegungen mit perfekter Ausführung als Team kombiniert werden, dass der Unterhaltungswert von wichtigen Dota-Spielen einfach enorm hoch ist.
Dabei erinnert mich die Sache in gewisser Weise an Football, weil auch dort strategische Entscheidungen einen viel größeren Einfluss haben als beispielsweise beim Fussball.
Allerdings sind Mobas immernoch das einzige was mich im Bereich des Esports anspricht. Shooter oder gar Sportspiele eignen sich meiner Meinung nach kaum zum zuschauen, da sich die Matches dort doch sehr ähneln.
Und ich finde bereits jetzt, dass zu viel Geld im Esport steckt. Wie stark Geld einen Sport kaputtmachen kann, zeigt doch die Entwicklung im Fussball seit der Einführung der Championsleague. Die nationalen Ligen werden immer langweiliger, da sich in allen großen Ligen Starteams herausbilden, die die Liga Jahr für Jahr dominieren und deren Ersatzbank hochkarätiger besetzt ist als die Mannschaften der meisten anderen Teams. Den Effekt des Bildens von Staressembles gibt es leider auch im Bereich Dota, da die Millionen, die für Siege ausgeschüttet werden einfach einen zu starken Anreiz bilden.

Ansonsten kann ich den Unterschied zwischen dem schauen von Esports und anderen Sportarten so nicht sehen. Bei beidem kann man sich fragen, ob es nicht sinnvoller wäre selbst zu spielen. Sowohl Esport als auch normaler Sportarten leben von der Spannnung und vom Aufeinandertreffen von Stars die Leistungen erbringen zu denen man selbst nicht in der Lage ist.
Es gibt bei großen Turnieren auch immer genügend Interviewsegmente und Schnitte auf die Spieler, sodass man Emotionen mitbekommt.

Groß wird der Esport im Bereich Mobas nicht werden, weil man Mobas selbst gespielt haben muss um zu verstehen was auf dem Bildschirm geschieht. Ich glaube man wird kaum Esportzuschauer haben, die keinerlei Bezug zum gespielten Spiel haben. Das Selbe Problem haben aber auch Randsportarten im TV.
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Dostoyesque
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Dostoyesque »

Ohne jetzt zu tief in die Definition von "Intelligenz" einzugehen: Ein Fußballer braucht eine durchaus sehr ausgeprägte fluide Intelligenz, weil er an sich 90 Minuten an Problemlösung und Mustererkennung (z.B. in Abwehrreihen) arbeitet. Viel unterbewusst, aber auch viel bewusst. Auch ein Physiker braucht eine gewisse kreative, intuitive Kraft, was bei den Geschichten zu Newton und Einstein durchaus auffällt. Auf manche Sachen sind die spontan bei Spaziergängen gekommen, ohne großes Nachdenken. Intelligenz wird zu unrecht auf "nachdenken und auf etwas intelligentes kommen, was man verbal ausdrücken kann" reduziert, der Intelligenzbegriff ist viel weiter zu interpretieren. Kenne persönlich keinen Fall von Profiballsportlern, die massive kognitive Einschränkungen besitzen. Ein Schizophrener mit Denkstörungen wird auch beim Fußball spielen Probleme haben und überfordert sein, und das kognitiv.
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Barry Lyndon
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Barry Lyndon »

Nimlod hat geschrieben: Mich würde interessieren, ob sich das auf meine Diskussion mit Jochen im Kommentarbereich bezieht?
Sollte es das, kann ich nur versuchen, weiterhin meinen Standpunkt zu verdeutlichen und mich nicht damit aufzuhalten, andere als dumm zu bezeichnen.
Anti-Rassimus-Kampagnen sind gut, keine Frage. Doch vor kurzem gab es bspw. einen Fall, in dem ein russischer Spieler das Konterfei von Putin unter dem Trikot trug. Dafür wurde er prompt bestraft. M.M.n. zu Recht. Doch wenn man pauschal Politik im Stadion erlauben möchte, muss man dann Spielern erlauben, Nelson Mandela oder Jesus mit Fotos zu ehren? Oder Obama, der hat schließlich auch den Nobelpreis. Aber was mache ich, wenn Trump Präsident würde. Wollen wir Spieler sehen, die dessen Konterfei rumtragen?
Es ist also nicht so einfach, pauschal Politik im Station zu erlauben. So eine Anti-Rassismus-Kampagne ist da unverfänglich, bei der Tagespolitik wird es viel schwieriger.
Achso, nein nein ;) Die Diskussion habe ich nicht gelesen. Meine Aussage war eher eine mehr oder weniger pauschale, ich wollte damit nicht (vielleicht) gute Argumente aus dieser Diskussion übergehen. Wobei ich nicht verstehe, warum wir unterschiedlicher Meinung sein sollen... das, was du da oben schreibst, würde ich doch auch so unterschreiben. Wobei ich eine politische Aussage wie den Fall mit dem Putin-T-Shirt kritischer finde, als wenn jemand da unter dem Trikot einen Jesus oder Mandela trägt, weil Letzterer niemandem wehtut und höchstens durch Pedanten hier ein Konflikpotential entsteht.
Das soll aber alles natürlich nicht heißen, dass sich die Vereine nicht im politischen Sinne engagieren dürfen, also eben wie beim Beispiel mit der Anti-Rassismus-Kampagne. So nach dem Motto "den Vereinen hat es gefälligst egal zu sein, ob einer ihrer Fans / Stadionbesucher Rassist oder Nazi ist, wir haben doch Meinungsfreiheit in Deutschland!". Das wäre nämlich eine, meiner Meinung nach, dramatisch falsche Deutung des Begriffes Meinungsfreiheit. Und nur darauf bezog sich mein Statement ;)
Nimlod
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Nimlod »

Barry Lyndon hat geschrieben: Achso, nein nein ;) Die Diskussion habe ich nicht gelesen. Meine Aussage war eher eine mehr oder weniger pauschale, ich wollte damit nicht (vielleicht) gute Argumente aus dieser Diskussion übergehen. Wobei ich nicht verstehe, warum wir unterschiedlicher Meinung sein sollen... das, was du da oben schreibst, würde ich doch auch so unterschreiben. Wobei ich eine politische Aussage wie den Fall mit dem Putin-T-Shirt kritischer finde, als wenn jemand da unter dem Trikot einen Jesus oder Mandela trägt, weil Letzterer niemandem wehtut und höchstens durch Pedanten hier ein Konflikpotential entsteht.
Das soll aber alles natürlich nicht heißen, dass sich die Vereine nicht im politischen Sinne engagieren dürfen, also eben wie beim Beispiel mit der Anti-Rassismus-Kampagne. So nach dem Motto "den Vereinen hat es gefälligst egal zu sein, ob einer ihrer Fans / Stadionbesucher Rassist oder Nazi ist, wir haben doch Meinungsfreiheit in Deutschland!". Das wäre nämlich eine, meiner Meinung nach, dramatisch falsche Deutung des Begriffes Meinungsfreiheit. Und nur darauf bezog sich mein Statement ;)
Okay, nichts für ungut also. :)
Nur um kurz einzuhaken. Jesus tut bei uns niemandem weh. Aber mach ein Spiel im Iran, ich weiß nicht, ob die das so toll finden. Andersherum wäre es gerade aktuell auch nicht gern gesehen, wenn jemand in der Bundesliga seine Tore mit "Allah ist groß!" bejubelt.
Teil 2: Stimme ich zu, sowas sollte einem Verein nicht egal sein. Aber kann ich bspw. gegen meine russischstämmigen Fans vorgehen, weil sie Sympathien für Russland und Putin aufbringen? Der ist schließlich offensichtlich nicht der größte Menschenfreund, aber auch noch lange nicht auf einer Ebene mit Nazis. Sobald man sich in solchen Politikdebatten von den offensichtlichen Fällen verabschiedet, verschwimmen die Grenzen zwischen dem was richtig und was falsch erscheint stark auf Basis der eigenen Überzeugungen und der Prägungen, die man sein Leben lang erfahren hat.
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Barry Lyndon
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Barry Lyndon »

Nimlod hat geschrieben: Okay, nichts für ungut also. :)
Nur um kurz einzuhaken. Jesus tut bei uns niemandem weh. Aber mach ein Spiel im Iran, ich weiß nicht, ob die das so toll finden. Andersherum wäre es gerade aktuell auch nicht gern gesehen, wenn jemand in der Bundesliga seine Tore mit "Allah ist groß!" bejubelt.
Also mir tut auch keiner weh, der mit einem Allah-T-Shirt unter dem Trikot jubelt...


Zu Teil 2: Ich will mir nicht anmaßen zu entscheiden, was da richtig oder falsch wäre, in dem Fall. Aber ich stimme dir zu, dass es da nicht schwarz-weiß zu sehen ist.
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ZERNICHTER
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von ZERNICHTER »

1. FIFA und Ähnliches sind doch Spiele, die den realen Sport nachahmen. Natürlich werden die den echten Sport NIE ersetzen. Fifa mit z.B. LoL oder Dota zu vergleichen sind Äpfel und Birnen.

2. Ich will den Spielern nicht dabei zugucken, wie sie vor dem Monitor sitzen. Ihr sagtet ja bereits dass man die Bewegungen nicht nachverfolgen könnte. Bei eSports geht es um Feinmechanik, Reaktionsschnelle und taktisches Denken. Der Spieler ist praktisch die Person die er spielt bzw den Charakter er kontrolliert. Deshalb macht es auch keinen Sinn den Spieler dauerhaft auf dem Bildschirm zu haben (und wenn, geht es mehr um die Emotionen die er dann zeigt bei guten oder schlechten Aktionen). Die mechanischen Skills lernt man nur durchs Spielen, aber gerade taktisch hilft es einem wirklich EXTREM bei den Profis zuzugucken. (Besonders bei MOBAS wo der Taktik Aspekt fast das wichtigste ist)

3. Die Diskussion dass eSport olypmisch werden soll oder als "offizieller" Sport angesehen werden soll, gab es in unterschiedlichen Foren zu unterschiedlichen eSport Titeln schon zu genüge und die große Mehrheit war dagegen!

4. Im eSport geht es viel mehr um Persönlichkeiten als im "echten" Sport. Gründe: Viele professionelle Spieler waren oder sind Streamer. Die Zuschauer gucken bestimmte Streams haupsächlich weil sie den Typen sympathisch/unterhaltsam finden und weil derjenige eben echt gut ist. Außerdem spielt der Gossip Faktor auch eine enorm große Rolle. Im eSport gibt es viele Skandale, es gibt viel Trashtalk usw. Es gibt ständig Geschichten zu erzählen. Teilweise werden ja einzelne Teams sogar mit der Kamera begleitet (TSM bei LoL). Man bekommt auch eben sehr selten diese vorgefertigten Antworten in Interviews wie bei Fußballern z.B. "Das wichtigste ist die Mannschaft. Wir schauen von Spiel zu Spiel" Eben dieses Interview Geschwafel was man so kennt.

Ich selbst gucke keinen eSport mehr, aber bis vor 3 4 Jahren hat mich das unglaublich interessiert und ich kann absolut verstehen warum sich Andere dafür begeistern können. Vielleicht seid ihr auch einfach zu alt und seid nicht damit groß geworden. Ich zwar auch nicht, aber ich bin vor 4-5 Jahren auf einen Stream bei Own3d.tv (rip) gestoßen (einer der ERSTEN Streamer) und fand den Kerl einfach super sympathisch und unterhaltsam der dann auch Pro geworden ist und extrem abgestürzt ist (vorallem in der Beliebtheit). Jetzt wo ich langsam auf die 30 zugehe sehe ich aber einfach keinen Sinn mehr darin 17 Jährigen beim zocken zuzusehen.
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Dostoyesque
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Dostoyesque »

...gerade den Pod gehört. Dirk Nowitzki ist wirklich, wirklich gut (6-bester Scorer der NBA Geschichte, klettert gerade in Richtung Chamberlain und Michael Jordan) und dank ihm sind die Mavericks in Deutschland sehr beliebt, was die Berichterstattung durchaus rechtfertigt. Wer quasi 15 Jahre lang den franchise player eines NBA Teams macht und auch noch einer titellosen franchise den Titel holt kann schon was ;) Ist ein sicherer Hall of Famer, hat eine Wurftechnik und einen move perfektioniert, den die ganze Liga versucht, zu kopieren und ist auf seiner Position wahrscheinlich in den Top 5 der NBA Geschichte. Hier ein paar Worte vom Besitzer der Mavericks zu Dirk Nowitzki, nachdem er den MVP award der regular season bekommen hat

Ein besseres Beispiel hierzu wär wahrscheinlich der noch relativ junge Dennis Schröder, der gerade für die Atlanta Hawks spielt und quasi das Zepter der NBA Berichterstattung in Deutschland übernimmt. Der macht sich aber momentan auch, verbessert sich kontinuierlich und ist durchaus eine sehr interessante Geschichte, die man verfolgen kann. Vom Rookie aus Deutschland zum NBA Spieler, dem bereits einen max contract angeboten wurde.

Und was die Zugunglücke angeht (falls es im thread noch nicht erwähnt wurde, habe jetzt nicht jeden Beitrag komplett gelesen, weil ich leider wenig Zeit habe) : Die Idee ist denke ich Information anzubieten für die zahlreichen Eltern in Deutschland, deren Kinder ggf. gerade Urlaub in diesen Ländern machen. Hat durchaus Wert für den deutschen Fernsehzuschauer, ob möglicherweise Personen aus dem Familien-/ Bekanntenkreis am Leben sind. Für mich war das bereits durchaus nützlich, letztens erst wieder bei den Anschlägen in Paris. Deswegen gibts im deutschen Fernsehen ja auch primär NAchrichten über Geschehnisse in Deutschland: Ist nun Mal möglicherweise relevanter für die Zuschauer. Nicht alles muss immer so zynisch und heuchlerisch sein. Wer weniger "deutsch" will in den Nachrichten kann ja zu Euronews umschalten.
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DemianLucis
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von DemianLucis »

Andre Peschke hat geschrieben:Ich glaube, das mit der Intelligenz ist genauso eine Bergiffs-Geschichte, wie mit "Sport". Vielleicht sollten wir von kognitiven Fähigkeiten sprechen. Denn Sportler müssen oft sehr subtile Muster sehr schnell erkennen und dann die richtige (oft natürlich bis auf's Instinktive einstudierte) Reaktion oder Verhaltensweise abrufen.
Vieles lässt sich unter dem Stichwort "Körperwissen" vereinen, was durchaus in die Richtung von Dostoyesques "ich komm intuitiv nicht auf diese Bewegungsideen" führt. Diese scheinbare Instinktsteuerung muss erst einmal hergestellt werden und das hat viel weniger mit Talent als mit investierter Zeit zu tun.

Das Problem das hierbei besteht ist, dass diese Form von implizitem Wissen, welches aus stillschweigenden Annahmen besteht, überhaupt nicht sprachfähig ist. Dazu gehört bspw. körperliches Können, Orientierungssinn, Geschicklichkeit oder Fingerspitzengefühl.
Körpersoziologische Praxistheorien verschieben daher bei ihrer Betrachtung den Wissensbegriff, da bei ihnen vorsprachliche Kompetenzen im Fokus stehen wogegen sprachliches Wissen nur eine kleine Restgröße besitzt. Die Frage lautet daher nicht: „Wer
weiß etwas?“, sondern: „Wie wird überhaupt etwas gewusst?“.

Dabei verschiebt sich auch die Art der Betrachtung: Während man früher davon ausging, dass Wissen in eindeutig umrissenen Containern gespeichert war (vor allem Text), gehen Praxistheorien davon aus, dass Wissen dezentral ist und sich in situiertem Wissen ausdrückt, etwa kundige Körper oder kluge Kommentare. Texte und Technologien werden als externe Wissensträger betrachtet.

Dass der Körper ein wichtiges Kommunikationsmedium darstellt, wird insbesondere dann deutlich, wenn er Funktionsstörungen aufweist. So wird versucht Blinde zu normalisieren, indem sie in der „Disziplin des Aussehens“ geschult werden, d.h. in dem versucht wird, dass gelernt wird, welche Wirkung das Äußere auf Sehende hat und wie man sich gestaltet. Damit wird sehr deutlich ersichtlich, dass der Körper schon für sich kommuniziert, ohne aktives zu tun von Ego. Und Alter nimmt diese Informationen in besonderer Weise auf – im Kontext von vor-sprachlichem Wissen.

Der Körper ist auch ein Speichermedium von der persönlichen Historie des Individuums. Wunden, Narben, Piercings und Tätowierungen hinterlassen physische Spuren auf dem Körper und können (mehr oder weniger) sichtbar Alter Informationen über Ego liefern.
Besonders an Tätowierungen und Piercings wird deutlich, dass es sich nicht nur um physische Spuren handelt, sondern um Zeichen, die eine Bedeutung haben. Vor-sprachliches Wissen wird in einer physischen Darstellung als Zeichen auf dem Körper sichtbar gemacht und zeigt Alter, dass Ego über dieses Wissen verfügt, ohne es sprachlich erfassen zu müssen.

Der Körper stellt aber nicht nur Wissen dar, er prozessiert es auch. Alles was in Sprache gefasst wird, muss durch die Stimmbänder in Laute gewandelt und durch Ohren gehört werden. Alles was Niedergeschrieben werden soll, muss durch die Motorik der Muskeln und Schreib- und Lesepraktiken zum Ausdruck gebracht werden. Der Körper prozessiert somit aktualisiertes Wissen und ist damit Teil des Vorgangs. Der Körper hat somit nicht nur einen Sitz in der Sprache, sondern Sprache hat auch einen Sitz im Körper. Taube und Blinde zeugen von den Exklusionseffekten bei Funktionsstörungen.

Die visuelle Präsenz in unserer heutigen Zeit, bei der sehr viel über digitale Kommunikation läuft, ist auch deshalb noch derartig wichtig, weil hier die Explikation von Wissen im „visuellen Ausdruck“ eine entscheidende Rolle spielt. Die Anwesenheit des Körpers ermöglich eine lokale Intensivierung und Fokussierung. Es gilt hier der vom Kommunikationstheoretiker und Philosophen Marshall McLuhan eingeführte Phrase:„The Medium is the Message“. Der Körper an sich expliziert schon ein Wissen über Kultur, Konvention und Gesellschaft. Er schafft Offensichtlichkeit und Evidenzen jenseits des Begründungszwanges. Wissen, dass über den Körper kommuniziert wird, ist zwar kein proportionales Wissen, aber dennoch explizites Wissen.
Literatur:
Hirschauer (2008) - Körper macht Wissen
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Andre Peschke
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Andre Peschke »

Dostoyesque hat geschrieben:Deswegen gibts im deutschen Fernsehen ja auch primär NAchrichten über Geschehnisse in Deutschland: Ist nun Mal möglicherweise relevanter für die Zuschauer. Nicht alles muss immer so zynisch und heuchlerisch sein. Wer weniger "deutsch" will in den Nachrichten kann ja zu Euronews umschalten.
Bin ich irre oder haben wir das doch im Podcast selbst gesagt? Ich wundere mich nur, weil das schon die Xte Erklärung ist, die ich dazu lese und ich denke: "Was in aller Welt haben wir denn da geredet, dass uns alle nochmal ausgerechnet die simplen Sachen neu erklären?" :D

Dirk Novitzki: Okay...ich habe gelernt: Boris Becker des Basketball. Merke ich mir. ;)

Andre
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Dostoyesque »

Andre Peschke hat geschrieben:
Dostoyesque hat geschrieben:Deswegen gibts im deutschen Fernsehen ja auch primär NAchrichten über Geschehnisse in Deutschland: Ist nun Mal möglicherweise relevanter für die Zuschauer. Nicht alles muss immer so zynisch und heuchlerisch sein. Wer weniger "deutsch" will in den Nachrichten kann ja zu Euronews umschalten.
Bin ich irre oder haben wir das doch im Podcast selbst gesagt? Ich wundere mich nur, weil das schon die Xte Erklärung ist, die ich dazu lese und ich denke: "Was in aller Welt haben wir denn da geredet, dass uns alle nochmal ausgerechnet die simplen Sachen neu erklären?" :D

Dirk Novitzki: Okay...ich habe gelernt: Boris Becker des Basketball. Merke ich mir. ;)

Andre
Es war sehr spät, aber ich hätts nicht gehört :D Der letzte Punkt war auch weniger als "Erklärung" gemeint, "damit ihr das versteht", sondern sollte das Argument einfach abrunden. Möchte ja nicht eure Intelligenz beleidigen ;)
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Dostoyesque »

DemianLucis hat geschrieben: Vieles lässt sich unter dem Stichwort "Körperwissen" vereinen, was durchaus in die Richtung von Dostoyesques "ich komm intuitiv nicht auf diese Bewegungsideen" führt. Diese scheinbare Instinktsteuerung muss erst einmal hergestellt werden und das hat viel weniger mit Talent als mit investierter Zeit zu tun.
Körperwissen geht finde ich eher in die Richtung somatische Intelligenz, was bei Sportlern aber auch stärker ausgeprägt ist, ja. Ich wollte darauf hinaus, dass ein Bewegungsablauf mit einem Ball auf dem Niveau eines Ribery mittlerweile eigentlich als "intelligent" klassifiziert wird, imho ianal. Ich hab mich diesbezüglich vor 2 Jahren mit einem Psychiater/Neurowissenschaftler darüber unterhalten, als mir aufgefallen ist, dass Patienten mit Denkstörungen (also klassisch z.B. schizophrene Patienten, für die das Nachdenken allein sehr anstrengend ist) sich eigentlich auch immer psychomotorisch entweder sehr einfach, primitiv oder reduziert bewegen. Dann wurde ich darüber aufgeklärt, wie unnötig possessiv der "belesenere" (for lack of a better word) Teil unserer Gesellschaft mit dem Begriff der Intelligenz umgeht, weil eigentlich auch Sport (vor allem eben jener, der über reine Athletik, z.B. im Stand hochspringen hinausgeht) eine hohe kognitive Leistung ist, vor allem im Profibereich. Ein Patient mit großen Denkstörungen (wie z.B. ein Schizophrener) wird Schwierigkeiten haben, das Gymnasium abzuschließen wie auch im Jugendsport auch nur ansatzweise bei der Elite (oder gar im Schulsport) mitzumachen, obwohl er an und für sich kein massives Defizit hat, wie es jetzt ein Patient mit Trisomie 21 hätte. Man würde meinen, es reicht für Fußball auf einem gewissen Niveau. Tut es aber nicht. Vielleicht find ich noch ne Studie dazu wenns irgendjemanden besonders interessiert. Es ist jedoch so, dass andere kognitive Fähigkeiten wie z.B. räumliches Sehen, Mustererkennung auf einem Blattpapier etc. 1. einfacher zu beurteilen sind und 2. oft relevanter für die jeweilige Teststelle sind, weswegen die gängigen Intelligenztests, auch in der Diagnostik, eher nicht auf Sport eingehen (siehe z.B. Medizineraufnahmetest in Österreich: für das Endziel ist es eben egal, ob die Teilnehmer gut im Sport sind). Ich möcht hier jetzt übrigens keine wilden Vergleiche zwischen Fußballern und Quantenphysikern anstellen, die komplett sinnfrei sind, weil sie sich in sehr unterschiedlichen Bereichen spezialisiert haben und ihre Talente besitzen.
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Maestro84
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Maestro84 »

Klagsam hat geschrieben:
Dunkelgrau hat geschrieben: Ohne auf - insbesondere Jochens - mutmaßliche politische Einstellung eingehen zu wollen, würde ich Euch bitten, beim Thema Games zu bleiben. Jochen selbst sagte bereits in dieser Folge etwas wie: "Wir wollen kein politischer Podcast werden." Dem kann ich nur beipflichten.
Du willst allen Ernstes Teilnehmern an einem (simulierten) Stammtisch verbieten, politische Aussagen zu treffen? Das finde ich mal eine lustige Idee...
Ich halte auch nicht viel davon, gewisse politische Grundströmungen in den Podcast einzubringen. Ich mag Jochen, auch wenn er ab und an etwas arrogant wirkt, aber ich will in einem Podcast über Spiele und Ähnliches - also auch bei den 80s, Stayforever oder Buffies - nicht das Thema Politik nebenbei haben. Das liegt auch daran, dass ich denke, dass ich politisch auf einer anderen Seite als vor allem Jochen stehe und damit, für mich, der Podcast am Ende nicht mehr hörenswert wäre.

Das Thema selbst war nicht so mein, aber allgemein kann ich mit Esports auch nichts anfangen. Ich will selbst spielen und nicht Kiddies, die z.T. halb so alt sind wie ich, beim Spielen zuschauen. Das mag auch arrogant klingen, aber ich habe ich habe ein Problem damit, wenn Jüngere mir etwas zeigen wollen, das ich schon ausübe, als diese noch ein Fleck in der Unterhose von Papi waren und dieser zur Schulzeiten mir mein Pausenbrot finanziert hat.
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Max
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Max »

Stimme Axel zu, finde die Aussage auch recht seltsam. Wenn es um extremistische Ansichten gehen würde, könnte ich es verstehen, aber das ist ja nicht der Fall.
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Nachtfischer
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Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Nachtfischer »

Max hat geschrieben:Wenn es um extremistische Ansichten gehen würde, könnte ich es verstehen, aber das ist ja nicht der Fall.
Und selbst wenn! "Extremistisch" wird ja allein vom herrschenden System definiert und ist nicht automatisch "unvernünftig" oder ähnliches.
Marius
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Registriert: 12. Feb 2016, 22:10

Re: Runde #51: Esports und so

Beitrag von Marius »

Darf ich auch mal?

Ich fände es ebenfalls nicht gut, wenn der Podcast politisch würde, aber das ist meiner Erinnerung nach auch nicht der Fall. Weder in dieser noch irgendeiner anderen Folge kann ich mich an eine wirklich politische Aussage erinnern. Meinungen ja, aber nichts, was man als politische Parteinahme ansehen könnte. Ich habe keine Vermutung, mit welchen Parteien und politischen Positionen Jochen oder André sympathisieren, und ich finde das auch gut so.

Ich persönlich wäre ja gegenüber fremden Leuten mit der Kundgabe meiner politischen Sympathien und Positionen sehr vorsichtig, weil bei Politik eben, vor allem im Internet, der Spaß aufhört. Das entspricht halt meiner Beobachtung. Politische Themen sollte man deshalb meiner Meinung nach nur mit Menschen erörtern, die man sehr gut kennt und mit denen man sich sehr gut versteht, und auch nur im direkten Gespräch. In der Öffentlichkeit und mit Fremden, oder auf einem sehr mittelbaren Kommunikationsweg - und im Internet ist all das der Fall - führt das nur zu Streit und alle sind wütend und man hat einen Teil der Leute vergrault. Im Grunde verlieren damit alle "Teilnehmer". Deshalb fände ich das weder im Podcast noch hier im Forum klug, aber wie gesagt, ich sehe das auch bislang nicht.
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