Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
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Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
eins ist klar: wenn irgendein Kind jemals an meinen Möbeln kratzt, komm ich mit der Sprühflasche!!
Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
„Mein Hausschwein braucht keine Windel, dein Kind schon - muss ich noch mehr sagen?“Jochen Gebauer hat geschrieben: ↑28. Nov 2021, 00:36Kann aus eigenen Feldversuchen ergänzen, dass "haha ja, mein Hund macht das auch" den Gesprächspartner sogar noch nachhaltiger verstimmt. Müsste man mal mit einem Hausschwein testen. Für die Wissenschaft!toxic_garden hat geschrieben: ↑28. Nov 2021, 00:34aus diversen Feldversuchen kann ich berichten: wenn jemand von irgendeiner total niedlichen Sache erzählt, die sein Kind gemacht hat und du dann sagst "haha ja, meine Katze macht sowas auch manchmal", amüsiert das aus unerfindlichen Gründen das zuhörende Umfeld mehr als den Gesprächspartner. Versteh ich auch nicht.
- Sir Horny Headcrab
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Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Verstehe auch nicht warum jemand der Podcast zu lang sein kann. Vielleicht liegt das ja an meinem Hörverhalten. Ich höre kaum eine Folge am Stück sondern immer wenn ich Mal etwas Zeit habe. Da ist mehr einfach nur besser, solange der Inhalt stimmt.zwometer hat geschrieben: ↑26. Nov 2021, 17:51 Wie André vorausgesagt hat, hier die entsprechende Reaktion auf Sebastians "Wir wollen die Mailbags ja kürzer machen":
Aber warum? Gerade die polythematischen Podcasts kann man ja ewig anhören, weil man nie denkt "puh, zu dem Thema/Spiel hab ich jetzt genug gehört."
Wenn noch Fragen da sind und ihr nicht gerade los müsst, um noch ein KFZ zu bewegen, dann macht gerne weiter!
Wenn ihr irgendwann mitten im Gespräch sagt "jetzt haben wir die Stunde voll, machen wir Schluss", klingt es fast ein bisschen so, als würdet ihr den Podcast pflichtschuldig aufnehmen, weil noch eine Lücke im Wochenprogramm ist. (Auch wenn es von euch bestimmt nicht so gemeint ist)
Das erinnert mich so eher daran wenn ich mit meiner Oma essen gehe und sie sich beschwert, dass die Portion vom leckeren Essen ja viel zu groß ist. Ja dann nimms halt mit und lass es dir morgen nochmal schmecken .
Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
verstehe das mit den zu langen Folgen auch nicht. gerade Mailbag eignet sich doch auch wunderbar dafür "gestückelt" zu hören je nach Bedarf. Time Stamps zu den verschiedenen Themen sind ja auch immer dabei.
- Andre Peschke
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Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Um sich endgültig als perfekter Elternversteher zu outen, gibt man dann Erziehungstipps auf Basis des eigenen Haustiers. Möglichst präskriptiv formuliert. Und wenn dann jemand sagt, daß sei nicht zu vergleichen und man muss Kinder anders behandeln als Tiere, ist der perfekte Moment gekommen um noch auf Peter Singers Praktische Ethik zu schwenken und ihnen zu erklären, dass die eigene Katze höher entwickelt ist, als jedes Baby und daher ihr Leben mindestens den gleichen Rang und Wert haben muss. Und übrigens auch im Zweifel als erstes aus dem brennenden Haus gerettet gehört. Alles andere ist Speziezismus.
DANN ist der Chemiecocktail aber so richtig am brodeln!
Andre
Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Stichwort Arcade Racer und überflutende Bundles.
habe grade das hier gesehen, vielleicht ist das was interessantes.
Vielleicht ist so ein bundle auch ne ganze Folge wert, ne Quicky Runde :p
https://www.fanatical.com/en/pick-and-m ... tro-bundle
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Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
"Viele machen ja, bevor sie Kinder bekommen, erstmal den Katzentest - um zu testen, wie das so ist, für ein kleines Lebewesen Verantwortung zu übernehmen.
Katzentest? Bist Du deppert? A Katze, wenns nervt, kannst an die Wand schmeißen!"
M. Mittermeier
Katzentest? Bist Du deppert? A Katze, wenns nervt, kannst an die Wand schmeißen!"
M. Mittermeier
Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Wollte auch nur mal da lassen das ich kein Problem mit langen Podcast habe. Hab auch von manchen schon Folgen mit 8stunden und mehr gehört. Da schiebe ich dann sogar andere Podcast dazwischen.
Viel schlimmer finde ich wenn etwas abgewürgt wird und dann am schlimmsten mit dem Verweis das man es irgendwann wieder aufgreift. Dann bin ich in nem Thema drin und irgendwann kommt vielleicht nochmal was oder oft auch nie.
Nicht das ich dieses Gefühl bei irgendeiner Folge von euch jetzt fest machen kann.
Aber ja gerade bei mailbag kann man natürlich schön immer nach einer Frage aussteigen, so das wenn dieses Format wohl eins der besseren ist um es zeitlich in einen Rahmen zu fassen. Nur könnte man dann auch mal bei vielen guten Fragen auch eine weitere Folge bringen mit den verbleibende Fragen.
Viel schlimmer finde ich wenn etwas abgewürgt wird und dann am schlimmsten mit dem Verweis das man es irgendwann wieder aufgreift. Dann bin ich in nem Thema drin und irgendwann kommt vielleicht nochmal was oder oft auch nie.
Nicht das ich dieses Gefühl bei irgendeiner Folge von euch jetzt fest machen kann.
Aber ja gerade bei mailbag kann man natürlich schön immer nach einer Frage aussteigen, so das wenn dieses Format wohl eins der besseren ist um es zeitlich in einen Rahmen zu fassen. Nur könnte man dann auch mal bei vielen guten Fragen auch eine weitere Folge bringen mit den verbleibende Fragen.
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Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Ja ! finde meinen Hund besonders hoch entwickelt, wenn er Pferdeäppel frist oder sich in irgendeiner Scheiße suhlt.. Katzen kann ich jetzt nicht so beurteilen - Naja - ich habe sowohl Kinder, als auch einen Hund und liebe beide abgöttisch - nur eben doch irgendwie anders..den Hund eigentlich mehr.Andre Peschke hat geschrieben: ↑28. Nov 2021, 11:59Um sich endgültig als perfekter Elternversteher zu outen, gibt man dann Erziehungstipps auf Basis des eigenen Haustiers. Möglichst präskriptiv formuliert. Und wenn dann jemand sagt, daß sei nicht zu vergleichen und man muss Kinder anders behandeln als Tiere, ist der perfekte Moment gekommen um noch auf Peter Singers Praktische Ethik zu schwenken und ihnen zu erklären, dass die eigene Katze höher entwickelt ist, als jedes Baby und daher ihr Leben mindestens den gleichen Rang und Wert haben muss. Und übrigens auch im Zweifel als erstes aus dem brennenden Haus gerettet gehört. Alles andere ist Speziezismus.
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Andre
..und noch zur Sendung - danke Sebastian an die Erinnerung an Excite Trucks.. man haben mir die fliegenden Trucks damals Spaß gemacht. Hatte ich schon ganz wieder vergessen !
- Sir Horny Headcrab
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Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Hab da Mal Grip mitgenommen. Erinnert an POD von damals . DankeJaken hat geschrieben: ↑28. Nov 2021, 12:52 Stichwort Arcade Racer und überflutende Bundles.
habe grade das hier gesehen, vielleicht ist das was interessantes.
Vielleicht ist so ein bundle auch ne ganze Folge wert, ne Quicky Runde :p
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Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Diese Anonymität ist aber auch eine Frage der Sicherheit und der Privatsphäre. Klar hat das dann auch die Kehrseite, dass sich manche mehr trauen als mit Klarnamen — was nebenbei nicht unbedingt nur negativ ausfallen muss — aber ich denke, damit zu leben ist machbar genug, dass auf diesen Schutz nicht verzichten werden muss.
Sehe ich nicht so. Eine gute Moderation macht einiges aus. Bei Spielen bin ich nicht viel online unterwegs, da ich kaum MP zocke, aber habe da selten schlechte Erfahrungen gemacht. (Was schlechtes Benehmen angeht. Könnte ich an einer Hand abzählen.) Es ist also zumindest möglich.Unter so einem Vorzeichen kann keine Debattenkultur entstehen oder mindestens ein respektvoller Umgang. Schon gar nicht bei Emotionsgeladenen Spielen im Chat.
Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Da verkürzt Du aber arg.Floki hat geschrieben: ↑29. Nov 2021, 23:05
Zu den Klarnamen: Klar, hat auch Vorteile anonym zu sein, aber für den normalen Bürger? Welche Vorteile? In Kuba mag das sein, aber hier? Der investigative Journalismus wird ja nicht von Privatleuten betrieben. Ich bin absolut dafür, dass eine Klarnamen Pflicht Bedingungen wird. Schau doch mal bei RT Deutschland bei deren facebook Seite. Da sind alles stramm rechte Trolle drunter, die russische Propaganda betreiben. Alles Fakeprofile.
Überhaupt: Unter jedem Nachrichtartikel - egal welches Magazin - kommen die Trollposts von Fakes. Entweder äußert man sich im Netz substantiiert und steht auch dazu oder hält die Klappe. Alles andere ist feige. Ist zumindest meine Sichtweise.
Auch in Deutschland kann man Probleme bekommen, wenn man identifizierbar gewisse Themen auch nur anspricht.
Frag mal alle, die beispielsweise bei Twitter, oft unter Klarnamen, in irgendwelchen Gebieten unterwegs sind, die gewissen, insbesondere den rechten, Bubbles, nicht passen.
Da werden explizit Listen geführt, Privatadressen veröffentlicht und ganz analog Drohnachrichten in Briefkästen geworfen werden. Die schwarze Autorin Jasmina Kuhnke (a.k.a Quattromilf) ist ziemlich laut bei Twitter und Co., und musste dieses Jahr in einer Nacht und Nebel-Aktion spontan umziehen, mit Mann und vier (teils ernst chronisch-kranken) Kindern, mitten in der Pandemie, weil ihre Privatadresse in rechten Netzwerken verteilt wurde und ganz explizite Morddrohungen vorgefallen sind. Ein Karl Lauterbach muss mit Personenschützern unterwegs sein, da er, bloß weil er es wagt, im Internet Fakten zu nennen, ebenfalls Morddrohungen erhält.
Bei einem Lauterbach vermute ich mal, dass er das "Glück" hat, den Personenschutz als Politiker gestellt zu bekommen, Kuhnke ist auf den Kosten erstmal sitzen geblieben (hat aber dann einige Spenden sammeln können, um zumindest den finanziellen Schlag etwas zu kompensieren).
Eine Klarnamenpflicht würde in solchen Fällen übrigens so ziemlich gar nichts helfen, zum einen Posten viele der Deppen ohnehin schon unter ihrem echten Namen bei Facebook und co., zum anderen müssen die wirklich gefährlichen Leute doch gar nicht öffentlich posten, die sammeln Daten und tauschen sich dann in privaten Netzen aus. Da muss man nicht nach Kuba oder so gucken, das passiert alles schon hier vor unserer Haustür. Von der Polizeit gibt es dann sogar noch teilweise so tollen Rat wie "löschen sie doch ihren Twitter-Account", wenn man versucht, etwas gegen Drohungen zu unternehmen.
Eine Klarnamenpflicht würde, durch das unkalkulierbare persönliche Risiko, was man mit einer Meinungsäußerung im Netz dann, noch mehr als jetzt bereits, eingehen würde, die Arbeit von LGBTQIA+-Aktivist*Innen, Feminist*Innen, Antirassist*Innen und Co. allerdings effektiv abwürgen. Zur Zeit kann sich noch jeder, der sich das persönliche Risiko nicht leisten kann oder mag, dennoch äußern, indem er es anonym tut (wobei man auch jetzt schon echt aufpassen muss, nicht doch irgendwo eine Schwachstelle zum Doxxing offen zu lassen).
Wenn diese Möglichkeit weg fallen sollte, gute Nacht freie Meinungsäußerung und offener Diskurs! Ganz ohne das Schreckgespenst eines totalitären staatlichen Eingriffs.
Von dem Thema, dass eine deutsche, oder auch europäische, Klarnamenpflicht ein regionaler (und mMn völlig untauglicher, siehe oben) Lösungsversuch für ein globales Problem wäre, was man technisch, ohne eine Abschottung des Netzes wie etwa in China, gar nicht bewerkstelligen kann, habe ich noch gar nicht angefangen.
Eine Klarnamenpflicht würde keines der Probleme beseitigen, aber dafür tausende neue Schaffen.
Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Also mal zusätzlich zu irgendwelchen Sicherheitsbedenken will ich einfach nicht, dass jeder meiner Kommentare auf ewig für alle Zeit unter meinem Klarnamen im Internet zu finden ist. Sprich, in einem Privaten Forum, in dem vielleicht sogar die Posts nqch ein paar Jahren gelöscht werden wäre das OK.Floki hat geschrieben: ↑29. Nov 2021, 23:05 Zu den Klarnamen: Klar, hat auch Vorteile anonym zu sein, aber für den normalen Bürger? Welche Vorteile? In Kuba mag das sein, aber hier? Der investigative Journalismus wird ja nicht von Privatleuten betrieben. Ich bin absolut dafür, dass eine Klarnamen Pflicht Bedingungen wird.
Aber in öffentlichen Foren wie hier ist man halt ungleich exponierter als im RL und Annonymität bedeutet für mich halt auch, dass ich nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen muss, ob mir das vielleicht in 5 Jahren noch mal zum Nachteil gereicht.
- GamingLord80
- Beiträge: 195
- Registriert: 21. Nov 2021, 21:19
Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Wäre aber vielleicht ganz gut wenn es so wäre. Ich wäre auch für eine Klarnamenpflicht.
auf Xbox live und PSN unter GamingLord80 zu finden
Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Schöne Diskussion über toxisches Verhalten in Onlinespielen. Allerdings wurde sich meiner Meinung nach zu sehr auf Beleidigungen konzentriert. Toxisches Verhalten ist so viel mehr als nur die Mutter meines Gegenspielers in den Dreck zu ziehen. Es ist der Drang einiger Individuen anderen das Spiel zu versauen. Da liegt die Betonung auf Verhalten. Wenn Jemand z.B. in einem Teamspiel aktiv gegen das eigene Team arbeitet kann ich das schlecht ignorieren. Wenn Jemand cheatet ist das für mich auch toxisches Verhalten. Absichtlich das Spiel der anderen Teilnehmer zu stören und zu zerstören, das ist für mich toxisches Verhalten. Der Chat ist da für mich wirklich noch das Harmloseste.
Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Kann man keine Kick-Funktion mehr nutzen? (Ernstgemeinte Frage, früher gab es sowas, aber vielleicht hat es nicht wirklich geholfen und wird nicht mehr angeboten.)
Davon abgesehen, dass unter meinem Klarnamen nicht nur ich selber zu leiden hätte, sondern auch meine Angehörigen. Kinder können z.B. nichts dafür, was ihre Eltern online so treiben, würden aber trotzdem die Folgen spüren, etwa durch Ausgrenzung oder Hänselei in der Schule.
Zudem gibt es im RL schüchterne Menschen, die online anonym etwas mehr aus sich heraus gehen und Gemeinschaft finden können. Und wenn es nur der zurückhaltende Teenager ist, der unter seinem Forennamen ein paar seiner Kurzgeschichten oder Zeichnungen oder so teilt und Zuspruch bekommt, was er sich sonst nicht getraut hätte.
Fällt es Dir wirklich so schwer, die Vorteil auch für Privatleute zu sehen?
Meine Sichtweise ist, dass wir das genau wie die Meinungs-, Religions- und sonstige Freiheiten sehen sollten: leider schließt das mit ein, dass auch Mist toleriert wird, für den man dann eben andere Lösungen finden muss. Ich schaffe ja auch nicht das Demonstrationsrecht ab, weil mir die Querdenkerdemo letzte Woche nicht gefiel.
Na gut, in Deinem Beitrag hattest Du aber schon Foren genannt und er las sich allg. nach Internet, z.B. Debattenkultur. Egal, zum MP: da gibt es ebenfalls die Möglichkeit der Moderation bzw. Nutzer auch einfach mal zu sperren. Muss man nur eben auch machen und zwar nicht erst, wenn jemand zwölf Straftatbestände aufweist.
Die, die ich nannte: Sicherheit und Privatsphäre. Mir lauert nicht jeder Gestörte, dem ein Beitrag von mir nicht gefallen hat, vor der Haustür auf. (Oder ein aufdringlicher Verehrer.) Und ich kann mich, wenn ich mag, auch zu vielleicht sogar mir peinlichen oder sonstwie sehr privaten Themen unterhalten oder Fragen stellen, ohne befürchten zu müssen, dass meine Familie oder der Arbeitgeber/Kollegen (bzw. Mitschüler) das mitbekommt oder von wo aus sonst negative Folgen zu erwarten sein könnten. Und dabei rede ich nicht von zu ächtendem oder gar kriminellem Verhalten, sondern einfach von Dingen, zu denen man sich frei äußern kann, was im persönlichen Umfeld nicht jeder mitlesen können soll.Zu den Klarnamen: Klar, hat auch Vorteile anonym zu sein, aber für den normalen Bürger? Welche Vorteile?
Davon abgesehen, dass unter meinem Klarnamen nicht nur ich selber zu leiden hätte, sondern auch meine Angehörigen. Kinder können z.B. nichts dafür, was ihre Eltern online so treiben, würden aber trotzdem die Folgen spüren, etwa durch Ausgrenzung oder Hänselei in der Schule.
Zudem gibt es im RL schüchterne Menschen, die online anonym etwas mehr aus sich heraus gehen und Gemeinschaft finden können. Und wenn es nur der zurückhaltende Teenager ist, der unter seinem Forennamen ein paar seiner Kurzgeschichten oder Zeichnungen oder so teilt und Zuspruch bekommt, was er sich sonst nicht getraut hätte.
Fällt es Dir wirklich so schwer, die Vorteil auch für Privatleute zu sehen?
Mit Social-Media kenne ich mich nicht aus, aber vielleicht kann man so eine Klarnamenpflicht ja auch selektiv anwenden und nicht generell fürs ganze Netz. Ich vermute aber mal, dass professionelle Fakeprofiltpropagandisten eh Mittel und Wege fänden, sowas zu umgehen.Ich bin absolut dafür, dass eine Klarnamen Pflicht Bedingungen wird. Schau doch mal bei RT Deutschland bei deren facebook Seite. Da sind alles stramm rechte Trolle drunter, die russische Propaganda betreiben. Alles Fakeprofile.
Die Frage ist doch, wozu überhaupt jede Senfgurke unter Nachrichtenartikeln o.ä. ihre Ergüsse absondern können muss. Die Kommentarfunktion ist einzig und allein dazu implementiert, mehr Traffic für Werbeeinnahmen auf der Seite zu erzeugen, umso mehr, wenn es im Kommentarbereich schön kracht. Was das Publikum an Weisheiten von sich lässt, interessiert die Seitenbetreiber in Wirklichkeit nicht die Bohne, geschweige denn irgendeine Art von Diskussionskultur. Den Quatsch abschaffen ist die deutlich sinnvollere Maßnahme.Überhaupt: Unter jedem Nachrichtartikel - egal welches Magazin - kommen die Trollposts von Fakes.
Ich nehme an, "Floki" ist jetzt auch nicht gerade, was bei Dir im Perso steht … Und ich habe den Eindruck, dass Du hier von recht spezifischen Problemzonen, wo eine Klarnamenpflicht sinnvoll sein könnte, aufs allgemeine schließt. Es wurden bereits gute Beispiele genannt, weshalb Anonymität wichtige Vorteile bietet, auch und gerade Privatpersonen.Entweder äußert man sich im Netz substantiiert und steht auch dazu oder hält die Klappe. Alles andere ist feige. Ist zumindest meine Sichtweise.
Meine Sichtweise ist, dass wir das genau wie die Meinungs-, Religions- und sonstige Freiheiten sehen sollten: leider schließt das mit ein, dass auch Mist toleriert wird, für den man dann eben andere Lösungen finden muss. Ich schaffe ja auch nicht das Demonstrationsrecht ab, weil mir die Querdenkerdemo letzte Woche nicht gefiel.
Zuletzt geändert von Otis am 30. Nov 2021, 09:20, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Klarnamenpflicht hat keinen messbaren Effekt. Auf den Plattformen wo es bereits heute Klarnamenpflicht gibt hat sich keine messbare Verbesserung ergeben. Gibt da sehr interessante Studien dazu.
Den besonders auffälligen Leuten ist es schlicht kein Hinderungsgrund unter ihrem echten Namen zu posten
Den besonders auffälligen Leuten ist es schlicht kein Hinderungsgrund unter ihrem echten Namen zu posten
Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Wie ich ausgeführt habe, Du betrachtest da nur ein Teilproblem und blendest den problematischen Teil einer Klarnamenspflicht komplett aus. Zudem verlangt Facebook heute bereits, dass sich die Nutzer mit ihren realen Namen anmelden, ein Teil hält sich dran, ein Teil nicht, aber gerade toxische Kommentare finden eben oft auch unter Klarnamen statt, die betreffenden Leute interessiert es schlicht nicht. Auch heute kann man bereits gegen entsprechende Kommentare vorgehen, die technischen und rechtlichen Voraussetzungen sind, zu einem nicht kleinen Teil, bereits vorhanden. Das Problem ist da eher die Umsetzung. Die Polizei zeigt sich oft unwillig, oder unfähig, was gut an mangelnder Technik und Ausbildung liegen mag, das entsprechend zu verfolgen, viel relevanter aber ist noch, dass die Moderation durch die großen Netzwerke nicht oder kaum stattfindet, da müsste man viel eher ansetzen, als durch eine Klarnamenspflicht Leute, die sich eben nicht toxisch verhalten, noch zusätzlich in Gefahr zu bringen (bzw. effektiv stumm zu machen, ich habe das oben sehr ausführlich erklärt). Ja, ein Lauterbach als Politiker wurde auch ohne soziale Medien Ziel von Hass, aber es trifft eben nicht nur Politiker, sondern auch "Privatpersonen", die eben keine Mittel haben, damit irgendwie umzugehen. Den Punkt ignorierst Du komplett. Dazu existieren die von mir genannten Bubbles ja gerade IN den klassischen Sozialen Medien, die (rechten) Trolle sind da wunderbar organisiert, führen gezielte und organisierte Kampagnen gegen jeden, der Sachen sagt, die ihnen nicht passen, und das eben teils auch in den offline-Alltag der Betroffenen hinein. Das Problem ist eben nicht die Anonymität, sondern die fehlende Moderation. Dem Problem, dass man bei öffentlicher Äußerung auf irgendeiner "Hassliste" landet kommt man so oder so nicht bei, denn sobald eine Meinungsäußerung öffentlich zugänglich ist, können diese durch jeden eingesehen werden und eben auch gesammelt werden. Eine Klarnamenspflicht würde eben dazu führen, dass "unliebsame" Diskutanten noch einfacher physisch zu identifizieren sind und damit auch in der offline-Welt noch leichter zum Ziel werden. Wie ich gesagt habe, damit macht man es für jeden, der irgendwie gegen Hass online laut ist im schlimmsten Fall zu einer Frage von körperlicher Unversehrtheit, ob man sich das leisten möchte, nicht mehr "nur" der geistigen, durch Hassspamm unter den eigenen Beiträgen.Floki hat geschrieben: ↑30. Nov 2021, 09:16
Ich finde, ihr setzt das in einen zu kurzen Kontext. Das System der Social Media muss angepasst werden. Ich rede nicht über Foren oder Bubbles. Ich rede von den klassischen Social Medias, auf denen Diskussionen stattfinden, allen voran Twitter und Facebook.
Wenn jemand eine Meinung hat, dann steht man dazu. Wenn man diese nur lesen kann, wenn das Netzwerk es zur Bedingung macht, mit seinem Klarnamen aktiv zu sein, sind wir auch schon einen Schritt weiter. Wenn aktuell Politiker und ihrem Namen Dinge sagen (was sie übrigens in Zeitungen auch schon vor bspw. 100 Jahren taten), dann ist es ein anderes Problem, dass hier Leute aktiv gegen sie vorgehen, am Klarnamen lag es nicht. Und wenn ein Lauterbach unter dem Pseudonym "Mumie" bspw. Ding twittern würde, würden auch weniger Leute zuhören. Auch das ist klar.
Ich sehe den Mehrwert einfach nicht, dass jeder A*sch einfach anonym, egal in welcher politischen Richtung, Dinge in die Welt posaunen kann.
Das Problem ist doch, dass der der toxische Teil der Gesellschaft mit seinen Fakeprofilen aktuell nach Herzenslust online zündeln kann. Wäre hier eine Legitimation der Identität als Einstiegshürde notwendig, sähe das schon anders aus.
Und wenn ich Angst habe, dass unreflektierte Äußerungen von mir mich eines Tages einholen, dann kann ich entweder Beiträge oder meinen Account löschen, ganz im Sinne der DSGVO. Ich habe sogar ein Recht darauf.
Re: Mailbag: Was kann man gegen toxische Communities tun?
Hier scheint ein Missverständnis zu bestehen, was mit "Bubble" gemeint ist. Die Bubble ist eine irgendwie geartete Gruppe von Leute, die in einem sozialen Netzwerk (zu denen Foren ja tatsächlich im Grunde auch gehören) irgendwie assoziiert ist, Bubbles sind Teil der SM, keine davon lose Entität.
Wie andere und ich bereits ausgeführt haben, dem wirst Du nur durch Moderation Herr. Du bekommst die störenden Kommentare auch heute bereits von Leuten, die da unter ihrem Klarnamen aktiv sind, die Klarnamenspflicht bringt da null komma gar nichts.Was aber passiert auf Plattformen, auf den man sich versucht objektiv auszutauschen und Informationen zu erlangen? Klar, man kann sagen, das facebook dafür gar nicht geeignet ist. Aber face the facts, es wird dafür genutzt und da muss sich die Politik der Wirklichkeit stellen, genau wie Unternehmen einen workflow brauchen, wie sie firmenintern mit WhatsApp umgehen, auch wenn das datenschutztechnisch nicht geht, wird es dennoch genutzt.
Und hier bewegst Du dich dann in ein, meiner Meinung nach, echt gefährliches Mindset, sorry. "man ist nicht gezwungen was zu posten/auf Demos mitzulaufen" ist ja im Grunde schon Täter-Opfer-Umkehr. Es gibt heute bereits Mechanismen, die dafür Sorgen, dass Leute Angst haben, ihre Ansichten zu teilen, nicht, weil sie Angst vor dem Staat haben, sondern vor Gruppen ihrer Mitbürger. Eine Klarnamenspflicht wäre in etwa sowas wie die Verpflichtung, auf Demonstrationen ein Namensschild tragen zu müssen. Damit macht man sich elementare Teile der politischen Teilhabe kaputt, und das nur, damit man vielleicht ein paar dumpfe Kommentare im Netz ausschaltet (was, nach allen bisherigen Erkenntnissen, ja auch nicht einmal funktioniert)? Es ist Aufgabe des Staates, die Bürger bei der Ausübung ihrer Recht zu schützen, nicht, sie durch Klarnamenspflicht oder andere Maßnahmen noch zusätzlich ins Fadenkreuz staatszersetzender Elemente zu setzen.Und um es klar zusagen und das geht in beiden Richtungen (links, rechts): Man ist auch nicht gezwungen etwas zu posten. Man ist auch nicht gezwungen auf Demonstrationen mitzulaufen, wenn man dies aber macht, dann kann man sich nicht beschweren, dass das Arbeitskollegen vielleicht sehen.