Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

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Jaken
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Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Jaken »

Ein sehr interessanter Podcast, muss aber sagen das sich für mich da am Ende folgendes ergab.

Blockchain ist eine interessante Absicherungstechnologie.

NFTs ist des Kaisers neue Kleider, bis genug Wert aufgebaut wird, was meiner Meinung nach derzeit noch eine Menge an Spekulation ist.

Ein langer Podcast über könnte, könnte, könnte,...

Mein großes Problem ist, dass es ein Markt ist, der inherent imaginär ist, noch mehr als der "reale" Markt.

Solange kein Ersteller ein NFT pflegt, ist es auf dem Niveau von Homäopathie.

Um wirklich etwas "wertvolles" zu sein, muss das NFT über dem eigentlichen System representativ sein.
Solange es nur in Breakpoint ist, z.B. finde ich den Wert gering (subjektiv) .

Stellt man sich aber vor, man kauft von H&K ein NFT (irgend ne Waffe) und die haben Verträge mit vielen virtuellen Welten (Spiele, VR, meta, whatever) und sie sieben dafür das dieses asset dann auch übergreifend da ist, dann wäre es wieder interessant.

Wobei dann wieder sowas wie P2W, etc oben drauf kommt.

Aber ohne Regulierung und Kontrolle ist das viel zu viel wilder Westen und vor allem Luftschlösser.
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Leonard Zelig
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Leonard Zelig »

Im aktuellen Gameminds-Podcast von SHOCK 2 haben sie auch darüber geredet. Problematisch sehe ich die Parallele zu Glücksspiel und dass die NFT-Games ultrabunt sind und auf eine jugendliche Zielgruppe abzielen.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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TriBoon
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von TriBoon »

Höre gerade den Podcast und bin fast durch, aber... ich versteh's nicht. Mir erschliesst sich dieses Thema einfach nicht. Gibt es noch mehr wie mich oder bin ich auf dem Auge einfach zu beschränkt um die Genialität zu begreifen?

verwirrter Gruss
Tri
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Smutje187
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Smutje187 »

TriBoon hat geschrieben: 15. Dez 2021, 08:15 Höre gerade den Podcast und bin fast durch, aber... ich versteh's nicht. Mir erschliesst sich dieses Thema einfach nicht. Gibt es noch mehr wie mich oder bin ich auf dem Auge einfach zu beschränkt um die Genialität zu begreifen?
Ja, die Verwirrung ist ganz natürlich, weil inhärent. NFT beinhaltet Krypto, damit man keiner Partei vertrauen muss (ein System für sich gegenseitig misstrauende Parteien), weil der Krypto-Anteil dafür sorgt, dass niemand (stimmt nicht, aber der Einfachheit halber mal angenommen) die Kette manipulieren kann. Wenn jetzt aber ein Spielehersteller NFT einführt, dann musst du ja grundsätzlich diesem Hersteller vertrauen, dass er die NFT auch in seinem Spiel honoriert (zum Beispiel in dem er deine besondere Waffe auch so darstellt, wie du denkst und nicht morgen einfach wieder entfernt. Oder dein PNG-NFT-Bild wegfällt, weil das neue Far Cry jetzt JPEG für die Waffenbilder benutzt oä.) - und damit wird der ganze Krypto-Aufwand hinfällig, weil Ubisoft einfach eine eigene Datenbank pflegen kann, in der steht, dass TriBoon die besondere Waffe 123X456 besitzt - keinerlei Notwendigkeit für eine Blockchain.

NFT sind eine Lösung auf der Suche nach einem Problem und solange Spiele NFT für proprietäre Zwecke benutzen, fällt das ganze Kartenhaus in sich zusammen.
TriBoon
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von TriBoon »

Smutje187 hat geschrieben: 15. Dez 2021, 08:54
TriBoon hat geschrieben: 15. Dez 2021, 08:15 Höre gerade den Podcast und bin fast durch, aber... ich versteh's nicht. Mir erschliesst sich dieses Thema einfach nicht. Gibt es noch mehr wie mich oder bin ich auf dem Auge einfach zu beschränkt um die Genialität zu begreifen?
Ja, die Verwirrung ist ganz natürlich, weil inhärent. NFT beinhaltet Krypto, damit man keiner Partei vertrauen muss (ein System für sich gegenseitig misstrauende Parteien), weil der Krypto-Anteil dafür sorgt, dass niemand (stimmt nicht, aber der Einfachheit halber mal angenommen) die Kette manipulieren kann. Wenn jetzt aber ein Spielehersteller NFT einführt, dann musst du ja grundsätzlich diesem Hersteller vertrauen, dass er die NFT auch in seinem Spiel honoriert (zum Beispiel in dem er deine besondere Waffe auch so darstellt, wie du denkst und nicht morgen einfach wieder entfernt. Oder dein PNG-NFT-Bild wegfällt, weil das neue Far Cry jetzt JPEG für die Waffenbilder benutzt oä.) - und damit wird der ganze Krypto-Aufwand hinfällig, weil Ubisoft einfach eine eigene Datenbank pflegen kann, in der steht, dass TriBoon die besondere Waffe 123X456 besitzt - keinerlei Notwendigkeit für eine Blockchain.

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THIS! Danke Smutje!
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Dr_Hasenbein
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Die Blockchain schafft vor allem Probleme, die wir ohne sie nicht hätten und nicht lösen müssten. Erst kürzlich hat sich auch Udi Wertheimer geäußert und sinngemäß gesagt, dass die Blockchain nichts ist, was man haben will. Es ist ein Abfallprodukt gewesen, ein notwendiges Übel.
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Andre Peschke
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Andre Peschke »

Smutje187 hat geschrieben: 15. Dez 2021, 08:54 NFT sind eine Lösung auf der Suche nach einem Problem und solange Spiele NFT für proprietäre Zwecke benutzen, fällt das ganze Kartenhaus in sich zusammen.
Grundsätzliche Zustimmung. Wobei ich es schon interessant fand, die Blockchain und ihre Möglichkeiten - darunter NFTs - als eine Art Freeware zu begreifen, die es Entwicklern leichter macht bestimmte Arten von Systemen manipulationssicher aufzusetzen. Ein Ubi kann sowas immer auch selber bauen und man vertraut ihnen auch. Aber kleinere und unbekanntere Unternehmen...für die mag das nützlich sein.

Wie im Podcast gesagt: Ich glaube aber, dass ist derzeit einfach Casino 2.0. Der Grund, warum das im Moment gemacht und genutzt wird, ist diese irrige Hoffnung, dass der Kram am Ende wenigstens für fünf Minuten einen Doge-Coin-Moment hat. Also, von den Sachen abgesehen, die von vornherein reine Scams sind.

Andre
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Smutje187
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Smutje187 »

Ich finde die grundsätzliche Technik und auch gerade die Fragestellung, wie man in einem sich gegenseitig misstrauendem System sowas wie Vertrauen aufbauen kann auch echt interessant - die Umsetzungen/Anwendungen sind nur so käsig und echt typisch „big business“ :ugly:
imanzuel
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von imanzuel »

Also grundsätzlich stehe ich NTFs, Blockchain und ähnliche Technologien neutral bis neugierig gegenüber. Neue interessante Technologien sind immer interessiert, technologischer Fortschritt sollte man grundsätzlich positiv gegenüberstehen, wenn die Rahmenbedienungen passen. Was aber mit NTFs gerade im Videospielbereich passiert ist mal wieder unter aller Sau, und war leider auch nicht anders zu erwarten. Natürlich sehen das Publisher als erste Linie als Lootbox 2.0, den nächsten Schritt um mehr Geld zu generieren. Das mögliche Versprechen an die Kunden, daran auch zu verdienen oder sogar reich zu werden hilft da natürlich nur den Publisher, das funktioniert auch besser als Lootboxes oder Skins in der 1.0 Version. Wie Michael Foertsch auch gesagt hat, die sind da, die bleiben da, jeder Publisher wird auf den Zug aufspringen, und auch Valve wird früher oder später die bei Steam zulassen. Und da sage ich ganz ehrlich, die Videospielzukunft wird nicht toll sein. Bestenfalls wird das alles auf Skins ausgelagert, ähnlich wie in CSGO. Schlimmstenfalls kommen solche "Spiele" wie Michael Foertsch es beschrieben hat, und da sage ich direkt, da bin ich raus. Wenn man mit der Geldbörse in Spiele herumlaufen kann und links und rechts mit den Scheinen jeden Müll kaufen kann (oder muss?), ne sorry. Das wäre für mich die nächste Evolution von F2P Pay 2 Win Spiele, die ich jetzt schon in jeder Form ignoriere. Und sowas als AAA-Produktion, beispielsweise GTA 6 Online das darauf basiert, ich würde schreiend von so einer Zukunft davon rennen.
Notiz für mich
2022: 1. Elden Ring 10/10 2. HFW 7/10 3. DL2 6/10
Dr_Hasenbein
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Dr_Hasenbein »

imanzuel hat geschrieben: 15. Dez 2021, 11:19 technologischer Fortschritt sollte man grundsätzlich positiv gegenüberstehen
Die Frage ist, ob Blockchain und NFTs ein technologischer Fortschritt sind. Zumindest laut Aussagen einiger Bitcoinentwickler kann man das bezweifeln. Bislang gibt es doch kein Projekt wo man sagen könnte, das ist ein gutes und sinnvolles Projekt, das ohne Blockchain und NFTs nicht möglich oder nicht gleich gut gewesen wäre.

Die Blockchain scheint bisher nur für jene interessant zu sein, die darin die dicke Kohle für sich sehen.
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Flo
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Flo »

Wenn man Gold schürft, kann man sich aus dem Gold ein Zahn machen, oder so. Mit Cryptocurrencies kann man das nicht. Deswegen halte ich die Metapher des Minings und speziell die Metapher des Goldrausches für irreführend. Ist imho PR Bullshit.

Des weiteren stelle ich das Narrativ infrage, dass man mit NFTs und/oder Cryptocurrencies reich werden kann, weil diese manchmal sprunghaft wertvoller können. Es heißt:
"Man wettet darauf, dass die coins an Wert gewinnen."

Klammert dieses Narrativ nicht ziemlich aggressiv den zentralen Kern dieses Vorgangs aus? Nämlich dass man anderen Menschen Geld abzockt. So wie wenn ich sagen:
"Mit 'Flupsidu' bekommt man die Chance, fantastisches Land quasi geschenkt zu bekommen."

- nur das 'Flupsidu' für 'Genozid an der nativen Bevölkerung' steht.

¿Wäre es nicht notwendig, (falls man keine irreführende PR Narrative reproduzieren möchte,) dass man sagt:
"Man wettet darauf, dass andere Menschen ihr Geld verlieren."
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limericks
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von limericks »

Flo hat geschrieben: 15. Dez 2021, 12:05 ¿Wäre es nicht notwendig, (falls man keine irreführende PR Narrative reproduzieren möchte,) dass man sagt:
"Man wettet darauf, dass andere Menschen ihr Geld verlieren."
Wäre im Endeffekt genauso eine verkürzte Aussage aber wahrscheinlich pädagogisch wertvoller weil abschreckender, wenn das das Ziel einer Berichterstattung ist?
Ist im Grunde doch bei jedem Handel von Spekulationsobjekten so: Der Wert entwickelt sich in die eine oder andere Richtung. Ein Handelspartner gewinnt dadurch Geld, der andere verliert (oder verpasst Gewinne).
Ob das alleine jetzt schon inhärent moralisch verwerflich ist, mag jeder selbst entscheiden.
Selbst wenn ich als aufgeklärter eigenverantwortlicher risikoabschätzender erwachsener Mensch mich an Spekulationen mit Kryptowährungen oder Aktien oder Kunst oder whatever beteilige, kann ich nie ausschließen dass auf der Gegenseite meines Handels jemand gerade sein Eigenheim verspielt.
Dr_Hasenbein
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Dr_Hasenbein »

Das gleiche gilt für Gold doch auch. Nur weil ich mir daraus einen Zahn machen kann, heißt das ja noch lange nicht, dass dieser irgendeinen Wert hat. Wieviel Wert Gold hat ist ja auch nur eine Konsensfrage. Wir können auch einfach entscheiden, dass Gold keinen Wert hat. Mit Gold kann man übrigens keine digitalen Transaktionen durchführen.
Ingoknito
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Ingoknito »

Flo hat geschrieben: 15. Dez 2021, 12:05 Wenn man Gold schürft, kann man sich aus dem Gold ein Zahn machen, oder so. Mit Cryptocurrencies kann man das nicht. Deswegen halte ich die Metapher des Minings und speziell die Metapher des Goldrausches für irreführend. Ist imho PR Bullshit.

Des weiteren stelle ich das Narrativ infrage, dass man mit NFTs und/oder Cryptocurrencies reich werden kann, weil diese manchmal sprunghaft wertvoller können. Es heißt:
"Man wettet darauf, dass die coins an Wert gewinnen."

Klammert dieses Narrativ nicht ziemlich aggressiv den zentralen Kern dieses Vorgangs aus? Nämlich dass man anderen Menschen Geld abzockt. So wie wenn ich sagen:
"Mit 'Flupsidu' bekommt man die Chance, fantastisches Land quasi geschenkt zu bekommen."

- nur das 'Flupsidu' für 'Genozid an der nativen Bevölkerung' steht.

¿Wäre es nicht notwendig, (falls man keine irreführende PR Narrative reproduzieren möchte,) dass man sagt:
"Man wettet darauf, dass andere Menschen ihr Geld verlieren."
Dieses ganze Gebilde funktioniert nach einer reinen Markt-Logik und ist daher eigentlich nichts Neues. Die Börse funktioniert auch immer mehr nach Spekulation und hat mit realem Wert nur noch wenig zu tun. Und wenn die Decke einer Aktie erreicht ist, können die selben Leute, die zuvor von infinite growth fantasiert haben auf die Gesetze des Marktes verweisen und sind aus dem Schneider. Man sollte daher sich nicht zu sehr an den NFTs oder Krypto aufhängen, sondern die Kritik auf den gesamten Sektor ausweiten. Diese Kryptowährungen bleiben nur ein Tool.
Ingoknito
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Ingoknito »

News von heute: Stalker 2 bekommt auch NFTs inklusive Metaverse:
https://www.theverge.com/2021/12/15/228 ... an-dmarket
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Smutje187
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Smutje187 »

The idea of the related NFT is to give the right to recreate its owner’s identity within the game through one of the NPCs. The person will need to come to our studio for a detailed scanning procedure and after that, we will have everything to make this person appear in the game world as one of the characters.
Joa, QED - totaler Marketingunfug halt, kein Wort davon, warum man genau jetzt die spezifischen Vorteile von NFT nutzt und nicht einfach jemandes Konterfei à la Kickstarter-Pledge ins Spiel bringen lässt.
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Andre Peschke
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Andre Peschke »

Flo hat geschrieben: 15. Dez 2021, 12:05 Wenn man Gold schürft, kann man sich aus dem Gold ein Zahn machen, oder so. Mit Cryptocurrencies kann man das nicht. Deswegen halte ich die ¿Wäre es nicht notwendig, (falls man keine irreführende PR Narrative reproduzieren möchte,) dass man sagt:
"Man wettet darauf, dass andere Menschen ihr Geld verlieren."
So funktionieren Wetten ja immer. Das Geld bei Sportwetten kommt ja auch nicht vom Anbieter. Das, finde ich, ist im Begriff schon inkludiert.

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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Numfuddle »

Ich möchte nochmal darauf hinweisen.

Ein NFT ist ein sehr schwer fälschbarer Kaufbeleg oder Kassenzettel es ist nicht das Ding das du gekauft hast.
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Flo
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Flo »

Andre Peschke hat geschrieben: 15. Dez 2021, 15:23
Flo hat geschrieben: 15. Dez 2021, 12:05 Wenn man Gold schürft, kann man sich aus dem Gold ein Zahn machen, oder so. Mit Cryptocurrencies kann man das nicht. Deswegen halte ich die ¿Wäre es nicht notwendig, (falls man keine irreführende PR Narrative reproduzieren möchte,) dass man sagt:
"Man wettet darauf, dass andere Menschen ihr Geld verlieren."
So funktionieren Wetten ja immer. Das Geld bei Sportwetten kommt ja auch nicht vom Anbieter. Das, finde ich, ist im Begriff schon inkludiert.

Andre
Nicht unbedingt. Bei Lootboxen geht man auch eine Wette ein, allerdings existiert dort kein Verlierer. Aber selbst wenn die Definitionen defacto korrekt wären, empfände ich das alleine noch nicht als angemessen.

Die Aussage "Du wettest darauf Geld zu bekommen" würde ich hier mal als 'subjektives Narrativ' und die Aussagen "Du wettest darauf, dass andere Geld [an dich] verlieren." als 'intersubjektives Narrativ' bezeichnen. Mit dem einen Narrativ kann man Geld verdienen, mit dem anderen nicht. Es existiert ein enormer finanzieller Incentiv, Menschen dahingehend zu manipulieren, dass sie die Konsequenzen ihres Handelns ignorieren. Wenn man Menschen weiß macht, dass es cool und stark und ein zeichen von intelligenz ist, wenn man Ignorant der Konsequenzen des eigenen Handelns ist, dann werden diese Menschen gerne in das System einsteigen.

Ich fühle mich sehr stark erinnert an das Anti-Impfstoff-tum. Es existiert für viele Leute und Unternehmen das Incentive, Menschen Angst vor den Impfstoff zu machen. Manche, Influencer und Medienunternehmen verdienen damit Reichweite, welche in Geld umgewandelt wird. Andere, Verschwörungspropheten und Sektenführer (und mindestens eine Bundestagspartei) okkupieren solche Narrative um nach neuen Anhängern zu fischen. Wieder andere organisieren Querdenker Kaffeefahrten im großen Stil und lassen sammeln Geld für eine angebliche Gerichtsstreit, der nie statt findet.

Diese Leute kommen von unterschiedlichsten richtungen, bedienen sich aber alle 'subjektiver Narrative'. Es geht immer nur darum, was der Impfstoff mit der eigenen Gesundheit anstellen könnte. Ein 'intersubjektives Narrativ' hingegen wäre, zu kommunizieren, welche Konsequenzen unterschiedlich hohe Impfquoten für alle haben. Darüber wird von solchen Agitatoren nichts erzählt. (Die antisemitischen Narrative jetzt mal ausgenommen.)

Und welchen Effekt diese das Anti-Impstoff-tum hat, ist ja bekannt. Sich nicht Impfen zu lassen ist für fast alle Menschen, auf allen Ebenen ein Nachteil. Leichter kann einen eine rationale Entscheidung nicht gemacht werden aus einer 'Intersubjektiven Perspektive'. Das stete prägen einer 'subjektiven Perspektive' ist imho der Nährboden um die Menschen zu dermaßen verunsicherten Wesen zu transformieren. An Fakten beißen sich Schlangenölverkäufer die Zähne aus, aber im 'Subjektiven Narrativ' geht's halt um die eigenen Gefühle und die sind manipulierbar.

Welcher Schaden angerichtet wurde, durch diese Narrative war am Anfang nicht ersichtlich. Das wurde erst nach und nach deutlich. Ich denke auch die Kommunikation der Regierungsparteien war Teil des Problems, wo stets darauf gepocht wurde, dass jede Wählerin mit sich selbst ausmachen soll, ob sie sich impfen lassen möchte oder nicht. Personal Responsibility und so. Und, um zurück zum Thema zu kommen, denke ich ist es ebenso ein Problem, wenn bei Cryptozeug ein 'subjektive Narrativ' kolportiert wird, anstatt eines 'Intersubjektives Narratives'.


...Ich hoffe ich habe den Begriff 'intersubjetiv' richtig verwendet.
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Guthwulf
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Re: Das Magazin Spezial: Blockchain, NFT, etc

Beitrag von Guthwulf »

Numfuddle hat geschrieben: 15. Dez 2021, 17:45 Ich möchte nochmal darauf hinweisen.

Ein NFT ist ein sehr schwer fälschbarer Kaufbeleg oder Kassenzettel es ist nicht das Ding das du gekauft hast.
Ein "Kaufbeleg" aus dem sich nur leider kein rechtlich haltbarer Besitzanspruch ableiten lässt, da das "Ding", das du "gekauft" hast (z.B. der "einzigartige" Helm in Breakpoint), weiterhin in Besitz und Eigentum von (im diesem Falle) Ubisoft verbleibt und wenn die entscheiden, dass sie Breakpoint einfach abschalten und du daher auf dein "Ding" nicht mehr zugreifen kannst und auch niemand sonst was mit diesem Kaufbeleg machen möchte, dann viel Spaß vor Gericht.
guthwulf04 (Steam), dreosan (PSN), Guthwulf06 (Xbox), Guthwulf16 (Switch: SW-7403-8257-5609)
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