Ich muss mich auch mal zu
Scarlet Nexus outen, habe das nämlich letztens sogar durchgespielt. Im Gegensatz nebenbei zu Code Vein, das ich abgebrochen habe, weil es spielerisch (und ich bin ein Souls Fan) und inhaltlich (Story hat mich überhaupt nicht gepackt) einfach viel zu langweilig war. Vor allem das Leveldesign in Code Vein ging einfach nicht klar, alles sieht komplett gleich aus, aber dann baut man mit diesen absolut monotonen Umgebungen noch möglichst labyrinthartige Level. Einfach nur nervig.
Na ja, aber mal zu Scarlet Nexus. Wo ich Jochen absolut recht gebe ist das vor allem diese Nummer mit den Kurzmitteilungen, Geschenken und den Bonding Episodes, also alles was man in dem Save Room so machen kann, absolut langweilig ist. Habe ich nach kürzestes Zeit alles geskippt. Da ich von Code Vein (gleiches Studio) noch diese Erinnerungsepisoden kannte, war mir auch klar das ich das ohne Probleme skippen kann und das dies wirklich komplett optional ist und nichts, aber auch wirklich nichts, zur Hauptstory beitragen wird. Und die Dialoge der Bonding Episodes sind teils so grenzdebil ("Oh, you're working out? Me too, I try to get strong muscles, because fitness is important!") das ich teils den Verdacht hatte es handelt sich wieder um abstrusen japanischen Humor, aber ich glaube es war tatsächlich einfach nur schlecht geschrieben und ist für eine spezielle Zielgruppe implementiert worden, der ich definitiv nicht angehöre.
Die Hauptstory hatte aber teils einige interessante Twists und krasse Eskalationsstufen, so das dieses Flashback, in dem Kitsune in der Vergangenheit von Yuito aufgetaucht ist, nur ein kleines Puzzelteil von ganz vielen ist und absolut nicht der entscheidende Plotpoint ist. Ich glaube er fragt sie auch danach noch recht früh in der Story. Die Story eskaliert sogar so hart, das das Spiel ab und zu dem Spieler noch mal in harten Expositionen alles rekapitulieren muss, was da gerade so passiert ist - das muss man aber auch nicht mögen
. Mich hat die Hauptstory halbwegs bei der Stange gehalten, am Ende haben sie mich dann doch noch etwas verloren, aber das Finale hat mich dann doch ganz gut zurückgeholt und das Spiel endet in einem (für mich) befriedigen Abschluss, mit einer schönen Message, die ich auch so unterstreichen konnte. Die ganzen "Social Interactions" habe ich aber konstant geskippt - das komplett mitzunehmen hätte ich dann tatsächlich auch nicht durchgehalten.
Dazu fand ich das Leveldesign nicht so anstrengend wie bei Code Vein, das war nämlich einfach nur schön linear. Und die Kämpfe und das Kampfsystem haben mir am besten gefallen. Sich einfach nur durch die Level zu prügeln hat mir einfach Spass gemacht, und ich spiele Spiele in erster Linie für's Gameplay, und nicht für die Story. Ich bin kein Fan von rundenbasierten JRPGs, das ist mir wiederum immer zu langweilig auf Dauer, aber das Action-Gameplay fetzt hier, deshalb habe ich den Game auch eine Chance gegeben. Und das Gameplay wird am Ende durchaus richtig taktisch, teils auch mal richtig knackig, da man wissen muss welche SAS Kombo man bei welchen Gegner verwenden muss. Da ist keine Kombo unnütz, alle haben ihren Anwendungsfall und das macht dann schon Spass wenn man Gegner mir der richtigen 'Ability' knackt.
Es gibt da auch so einen Moment im Spiel wo man die SAS Connection verliert und ganz auf sich allein gestellt ist, und wie schnell man da merkt wie schwierig dann plötzlich die Gegner werden, die man sonst mit der passenden Ability ruck-zuck zerlegen würde - da zeigt einem das Spiel dann auch spielerisch seine Botschaft, wie wichtig Teamwork und Zusammenhalt sind. Fand ich richtig gut gemacht.
Am Ende habe ich es auch nur gezockt wie es für umme im Game Pass war, und würde dem ganzen so eine solide 7.5 von 10 geben. Aber ganz so schlecht wie Jochen es da herunterredet ist es ganz bestimmt auch nicht. Vor allem da die Story in der zweiten Hälfte noch eine Menge an Überraschungen bietet, und abseits von den nervigen "Social Interactions" nicht ganz so generisch und unoriginell ist, wie man jetzt glauben könnte.
