Runde #053: Battlefield

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SANTAtheGREY
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Runde #053: Battlefield

Beitrag von SANTAtheGREY »

Ich bin natürlich ein bisschen spät dran, aber ich musste mich ja auch erstmal entschließen überhaupt was zu schreiben.
Aber ich kann ja nicht zulassen, dass Jochen in dem Glauben weiterleben muss, dass "Battlefield 4" Free to Play gegrinde oder gar Pay to Win enthält.
Dieser Eindruck wurde nämlich in dem (übrigens sehr schönen) Jubiläumspodcast erweckt.

Und deswegen wollte ich euch über ein paar Sachen aufklären, damit Ihr eine faire Einschätzung treffen könnt, falls Ihr nochmal darauf zusprechen kommt.

1. Alle Waffen sind ausbalanciert. D.h. die erste Waffe die jeder sofort in der Hand hält, ist etwa genau so gut wie die letzte die man in jeder Waffengattung freischaltet.
Sicherlich haben die meisten Waffen eine besondere Eigenschaft, die sie hervorhebt. Also zum Beispiel eine besonders hohe Feuerrate. Dafür haben sie aber auch immer einen passenden Malus, der das ausgleicht.
Im Podcast wurde über die SRR61 geredet, da nehme ich die doch einfach auch als Beweis/Beispiel. Die SRR ist das letzte Präzisionsgewehr, dass man freischaltet. Die M40A5 ist das erste, dass jeder von Anfang an hat. Und ja, die SRR ist besser für lange Distanzen geeignet. Dafür hat sie eine ziemlich langsame Schussfrequenz. Hier kann die M40A5 viel eher überzeugen. Sie ist eben eher dafür gedacht, auf mittlere Distanzen schnell mehrere Gegner zu bekämpfen. Und nicht dafür, am Rande der Karte zu liegen und über hohe Distanzen zu schießen, wie die SRR61. Und auch die SRR ist definitiv kein "Plasmagewehr mit dem man alles trifft". Sie hat halt eine 19% höhere Austrittsgeschwindigkeit und 19% höhere Reichweite.
Dafür hat die M40 eine 42% höhere Feuerrate und 10-17% schnelleres Nachladen. Man sieht also, es sind zwei unterschiedliche Waffen, aber keine ist "besser" als die andere. Nur einfach anders. Warum sollte es die sehr beliebte Internetseite "symthic.com", auf der Waffenstatistiken peinlichst genau verglichen werden können, überhaupt geben, wenn es ein klares Pay2Win System gäbe? Hier kann sich die Community darüber informieren, welche Waffe am besten zu ihrem Spielstil passt. "http://symthic.com/bf4-compare?SRR-61_vs_M40A5" Hier könnt ihr die beiden genannten Gewehre ja mal im Vergleich betrachten.
Zu behaupten, dass man gestorben ist weil der Gegner eine bessere Waffe hatte, ist also nichts als eine Ausrede.
Battlefield 4 ist also sehr wohl Skillbasiert.

2. Von "Hunderten von Stunden grind zum Unlocken" kann definitiv keine Rede sein
Es ist wirklich kein Aufwand und auch kein Grind, alles Freizuschalten. Das geht, wie in COD ja auch, sehr zügig von der Hand. Andre hatte diese Vermutung ja auch angesprochen.
Ich möchte an dieser Stelle nicht verschweigen, dass die Fahrzeuge nicht ganz so ausbalanciert sind wie die Schusswaffen. Die späteren Unlocks sind da durchaus teilweise besser als die Standartausstattung.Ich komme gleich noch dazu, warum das dennoch kein Problem ist.
Persönlich bin ich sehr empfindlich was diesen F2P Grind angeht. Wenn ich in Warthunder zum Beispiel bemerke, dass ich 50 Runden spielen müsste um auch nur in die Nähe des nächsten Flugzeuges zu kommen, vergeht mir sofort die Lust.
In Battlefield muss man einfach mal ein bisschen mit einer bestimmten Sache spielen, dann kann man prima im laufe von ein bis zwei Abenden alles dafür freischalten.
Hier nehme ich gerne wieder das Beispiel vom Jet, der im Podcast ja erwähnt wurde. 35000 Punkte mag sich ja nach einer Menge anhören. Dazu muss aber auch klar gestellt werden, wie viele Punkte man so verdient. Einen gegnerischen Jet abzuschießen gibt mindestens 250 Punkte, meist eher um die 300. Einen Punkt einzunehmen bringt mindestens 450 Punkte. Insbesondere letzteres kommt ziemlich oft vor. Selbst in einer eher schlechten Runde kann man mit Leichtigkeit 5000 Punkte machen.
Eine Runde dauert weniger als 30 Minuten. Dann gibt es auch noch Punkte Multiplikatoren, die man besonders am Anfang nachgeworfen bekommt. Wenn man also umbedingt jetzt sofort und am besten gestern schon alles für den Jet freischalten will, kann man das in 4 Stunden (schlechten) Spielens schaffen. "Hunderte Stunden Grind" sehen anders aus. Persönlich habe ich die Freischaltmechanik immer als kleine Motivation am Rande wahrgenommen. Denn durch dieses System freut man sich um so mehr, wenn man die ersten Kills mit einem neuen Fahrzeug macht, und es läd dazu ein, es doch noch einmal zu versuchen, auch wenn man mal gescheitert ist. Wenn man erstmal ein bisschen mit dem Fahrzeug spielt, schaltet man ratz-fatz alles Frei. Beim Panzer benötigt man zum Beispiel 69000 Punkte. Weil man mit Bodenfahrzeugen noch viel schneller Punkte kriegt. Ein guter Panzerfahrer kann durchaus mal mehr als 20000 Punkte pro Runde zusammenschießen.
Unterm Strich gilt also: Wer keine Lust hat das Spiel 10 Stunden lang normal zu spielen, sollte sich auch kein Shortcut kit kaufen. Der muss sich ein anderes Spiel besorgen.
Das wäre ja sonst wie nach dem Tutorial von Diablo III zu sagen "Wie, mein Schwert macht nicht 80000 Schaden?!?! Das dauert ja ewig hier!".

kurzer Einschub:
Im Podcast wurde die Frustration beim Jet fliegen erwähnt, weil man immer schnell mit Raketen abgeschossen wird. Hier muss ich aber klarstellen, dass der beschriebene "Air Superiority" Modus, in dem nur Jets gegeneinander kämpfen, einfach nicht sehr gelungen ist. Dementsprechend wird er auch nicht viel gespielt. Das Problem ist aber nicht, dass die anderen Spieler ach-so-überlegene Waffen haben. Das Problem liegt im Design dieses Spielmodus. Jeder Jet kann nur einmal seine Abwehrmaßnahme nutzen, dann braucht diese etwa 20-25 Sekunden um nachzuladen. Das funktioniert im fast ausschließlich gespielten Conquest Modus einwandfrei, da zu jedem Zeitpunkt höchstens zwei feindliche Jets in der Luft sind. Dazu kommen noch Lenkraketen vom Boden, von diesen ist man als Jet aber nicht allzu stark gefährdet. Im Conquest Modus kann man also seine Abwehrmaßnahme nutzen und dann abdrehen. Problem gelöst. Im Air Superiority Modus hat man zu diesem Zeitpunkt aber noch 10 andere Jets in der Luft, die alle solche Raketen haben. Entsprechend schnell wird man dann auch abgeschossen.
Worauf ich hinaus will: Dieser eine Modus ist einfach schlecht. Das heißt nicht, dass die anderen Spieler unfaire Vorteile haben. Die genannte "Active Radar" Rakete ist für Jets nicht mal mehr allzu gut mMn.
Ich persönlich spiele nur selten in dem angesprochen Jet. Nur wenn sich gerade nichts anderes ergibt. Also bin ich da weder der beste drin, noch verbringe ich viel Zeit in dem Teil. Im laufe der Zeit habe ich 177 Kills damit gemacht,
kein einziger damit mit der Active Radar Rakete. Das wollte ich nur erwähnen, um zu zeigen, dass diese Rakete weder "Over Powered" noch Pflicht ist.

3. Die kostenpflichtigen Shortcuts sind demnach unnötig.
Ich gehe davon aus, dass die Shortcuts wirklich nur ein kleiner Nebenverdienst für EA sind und sicherlich keine besonders gewichtige Einnahmequelle. Das würde man dem unlock System anmerken.
Die sind vermutlich wirklich nur für die Leute, die zu viel Geld und zu wenig Zeit haben. Für jeden normalen Battlefield Spieler sind die Dinger wirklich lachhaft. Es gibt einfach keinen sinnigen Kaufgrund. Sie wirken wirklich eher wie ein nachträglicher Einfall. Auch wenn sie das natürlich nicht sind. Die Verlockung ist also nicht sehr groß, sondern eher nonexistent.

So. Ich will wirklich niemandem zu nahe treten, aber das Gespräch über Battlefield war dann doch sehr einseitig und schlecht informiert. :D Das konnte ich so nicht einfach im Raum stehen lassen.
Battlefield 4 ist kein MMO, kein RPG und ganz bestimmt keine F2P/P2W abzocke. Sondern ein mMn sehr guter Multiplayer FPS.


Grüße,
Nikolaus
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lipt00n
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Re: #53 Darf ich kurz Battlefield verteidigen?

Beitrag von lipt00n »

Danke für den langen Beitrag, da kann ich mir selbst das Schreiben sparen und das einfach so unterzeichnen ;)
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Weapi
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Re: #53 Darf ich kurz Battlefield verteidigen?

Beitrag von Weapi »

Als altgedienter Battlefield Spieler muss ich zu dem Thema etwas schreiben.

Zu Battlefield 4 kann ich nicht viel sagen weil ich es nach einem Kauf über Origin ende letzten Jahres wieder zurück gegeben habe. Ich werde mich deswegen auch auf BF3 beziehen was ich seit Release 436h gespielt habe. Das war aber auch schon hart an der Grenze des erträglichen was F2P Mechanismen in einem Vollpreisspiel angeht. Aber DICE hat mit den Battlepacks in BF4 endgültig den Vogel abgeschossen. Im Battlepacks, die man erspielen oder kaufen kann, bekommt man Random Ausrüstung, Tarnungen Dogtags usw. Die gibt es in der Wertigkeiten Gold, Silber und Bronze. z.B. Du erspielst dir ein Bronze Battlepack und bekommt ein Visier für eine Waffe die du noch gar nicht hast. Verstärkt wird der F2P eindruck durch die Battlelog pflicht am PC.

Und natürlich sind die Shortcut Bundle in Battlefield P2W. Egal ob deine Waffe erst mit dem schweren Lauf, denn du mit 300 Kills bekommst, richtig Schaden machst, oder am APC die TOW Freischalten musst um effektiv MBT's zu knacken. Auch wenn das bei den Waffen nicht ganz so schlimm ist wie bei den Unlocks für die Fahrzeuge.

Natürlich ist das nur ein zeitlicher Vorteil und natürlich kann man sich alles freispielen. Genauso werben auch echte F2P Games, und EA hat zum Release von BF4 mit Premium (Seasson Pass) 120€ aufgerufen, ich finde das ist an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten.

Für mich hat an Battlefield neben den großen Maps immer die unterschiedlichen Fraktionen mit ihren eignen Waffen und Fahrzeugen Spaß gemacht. In den Forstbite Battlefields hat man einfach das Gefühl in einer generische Söldnerarmee zu kämpfen wo es im Gameplay bis auf ein paar Kleinigkeiten keinen unterschied mehr gibt. Es geht nur darum Punkte für den Rang und die Unlocks zu sammeln, das Ziel der Spielmodi ist den Spielern inzwischen egal, und dabei ist es unendlich Frustrierend den kürzeren zu ziehen weil der Gegner die bessere Ausrüstung hat. Es ist wie der Hörer im Podcast gesagt hat wie arbeit. Und davon habe ich mit meinen 35 Jahren so schon genug, das muss ich mir nicht auch noch beim Zocken antun. Ich habe meine Konsequenzen daraus gezogen. Shooter wo ich mir meine Waffen und meine Ausrüstung freispielen muss kaufe und spiele ich nicht mehr.

EA sollte aus Battlefield 5 einen hochwertigen und reinen F2P Shooter machen. Damit wären sie gegenüber ihren Kunden wenigstens ehrlich.
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SANTAtheGREY
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Re: #53 Darf ich kurz Battlefield verteidigen?

Beitrag von SANTAtheGREY »

Weapi hat geschrieben: Aber DICE hat mit den Battlepacks in BF4 endgültig den Vogel abgeschossen. Im Battlepacks, die man erspielen oder kaufen kann, bekommt man Random Ausrüstung, Tarnungen Dogtags usw. Die gibt es in der Wertigkeiten Gold, Silber und Bronze. z.B. Du erspielst dir ein Bronze Battlepack und bekommt ein Visier für eine Waffe die du noch gar nicht hast.
Ah ja. Zu Battlepacks kann ich folgendes sagen: Als ich gesehen habe dass man die auch kaufen kann, habe ich laut gelacht. Das ist keine Übertreibung.
Die Dinger sind so wertlos, dass es die absurdeste Idee überhaupt für mich ist, dafür Geld auszugeben. Man bekommt für jeden Levelaufstieg ein goldenes Battlepack. Und für alle möglichen anderen Sachen auch noch. Ich habe in den letzten 840 Stunden Battlefield nicht ein mal gedacht: "Mensch, was hätte ich jetzt gerne noch ein Battlepack". Denn sie enthalten nichts wirklich brauchbares. Ein paar Punkte Multiplikatoren, die man nicht braucht, kosmetische Items, die niemand richtig sieht und ein paar Aufsätze für Waffen, die man vielleicht gar nicht benutzt.
Weapi hat geschrieben: Und natürlich sind die Shortcut Bundle in Battlefield P2W. Egal ob deine Waffe erst mit dem schweren Lauf, denn du mit 300 Kills bekommst, richtig Schaden machst, oder am APC die TOW Freischalten musst um effektiv MBT's zu knacken. Auch wenn das bei den Waffen nicht ganz so schlimm ist wie bei den Unlocks für die Fahrzeuge.
Ah, ich sehe schon dass ich es mit einem Experten zu tun habe. Es gibt keinen einzigen Aufsatz, der den Schaden einer Waffe verändert. Der schwere Lauf, wie alle anderen Aufsätze auch, verändert minimal die stats einer Waffe. Dies nutzt man, um die Waffe noch besser an seinen Spielstiel anzupassen. Wie immer sind auch sie balanciert. Der schwere Lauf zum Beispiel sorgt für weniger Kugelstreuung, hat dafür aber mehr Rückstoß. Hier zum nachlesen:
http://symthic.com/bf4-compare?F2000_vs ... l&a22=None Mal abgesehen davon das 300 Kills nicht wirklich viel ist.(Subjektiv)

Ich hatte bereits erwähnt, dass die späteren Unlocks für Fahrzeuge durchaus einen Vorteil erzeugen. Man muss die Fahrzeuge dementsprechent am Anfang etwas anders Spielen als man das später kann. D.h. die Freischaltungen geben einem nur mehr Möglichkeiten. Am Anfang ist das "IFV", das "Infantry Fighting Vehicle" eben genau das. Ein gut gepanzertes Fahrzeug, dass Infanterie über den Jordan schickt. Wenn man dann nach 6000 Punkten (1-maximal 2 Runden mies Spielen) die TOW freischaltet, kann man auch Panzer effektiv angreifen. Schon ziemlich krass dieser F2P Grind. Da muss man am Ende das Spiel mehr als 10 Minuten spielen. Schrecklich.
Weapi hat geschrieben: [...] und EA hat zum Release von BF4 mit Premium (Seasson Pass) 120€ aufgerufen, ich finde das ist an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten.
Wenn dir deine 436 Stunden nicht 120€ wert sind, kauf es halt nicht zum Release. Das ist sowieso in allen Punkten geschickter. Gerade Bf4 war zu dem Zeitpunkt ziemlich unspielbar.
Ich weiß, eine Kosten-pro-Stunde Rechnung ist kein tolles Argument. Ich kann nur für mich sagen, dass ich so lange, so viel Spaß mit den Spielen habe, dass sich die Investition für mich locker gelohnt hat.
Das kann ja jeder für sich selbst entscheiden. Mich haben da 50€ für Assassins Creed 3 viel mehr gestört, da hatte ich 15 Stunden lang kaum Spaß mit^^.
Weapi hat geschrieben: In den Forstbite Battlefields hat man einfach das Gefühl in einer generische Söldnerarmee zu kämpfen wo es im Gameplay bis auf ein paar Kleinigkeiten keinen unterschied mehr gibt. Es geht nur darum Punkte für den Rang und die Unlocks zu sammeln, das Ziel der Spielmodi ist den Spielern inzwischen egal, und dabei ist es unendlich Frustrierend den kürzeren zu ziehen weil der Gegner die bessere Ausrüstung hat.
Ist Forstbite wenn einen der Förster ins Bein beißt? :D Sorry, das musste sein.
Back to topic: Was waren denn bitte vorher die gigantischen Unterschiede im Gameplay? Battlefield war zu keinem Zeitpunkt ein asymetrisches Multiplayer Spiel. (In Vietnam ein bisschen) Ja, in den alten Spielen hatte jede Fraktion die passenden Waffen und Fahrzeuge. In den Frostbite spielen sind nur noch die Fahrzeuge unterschiedlich. Das ist halt eine Design Entscheidung. Aber es ist nicht so, als wäre da jemals ein krasser Gameplay Unterschied gewesen. Die einen haben eine AK47, die andern eine M16. Das ist doch genauso eine "Kleinigkeit".
Ich hatte bereits gesagt, dass es eine billige Ausrede ist, zu behaupten dass die Gegner eine bessere Ausrüstung haben. Ich könnte mit der ersten Waffe ohne Aufsätze genau so gut spielen wie mit den Waffen die ich normalerweise nutze. Das ist allenfalls eine Frage der Gewohnheit.
Und es geht nur noch darum, Rang und Unlocks zu sammeln? Wirklich? Ich glaube kaum, dass du nach 436 Stunden noch nicht alles Freigeschaltet hast. Es sei denn du hast nur in Basis Däumchen gedreht. Kann ja sein.
Und wenn es nur darum ginge Punkte zu sammeln, würden ja alle um so lieber die Ziele des Spielmodus erfüllen. Dafür gibts schließlich die meisten Punkte.
Wie kann es denn dann sein, dass die meisten Spieler hunderte von Stunden spielen, wenn man so schnell alles Freischaltet? Ja, die Ränge zu erlangen dauert lange. Aber die Ränge haben auch absolut keine Auswirkung. Man schaltet mit ihnen nichts frei, man gewinnt durch sie nichts. Sie sind nur eine Anzeige für Erfahrung. Wenn sehe, dass ein Spieler Rang 140 (maximaler Rang) ist, kann ich zumindest davon ausgehen, dass ich mich auf ihn verlassen kann.
Ich halte es also für absurd zu behaupten, dass es nur um Punkte geht.

Und in Punkto Vermarktung und EAs angebotenen shortcuts/Battlepacks:
Ich finde es auch nicht so super, dass sie das überhaupt anbieten. Aber es wirkt wie gesagt eher wie ein Nebenverdienst, da es im Gegensatz zu F2P spielen so lächerlich wenig Vorteile bietet. Und dafür dann auch noch absurd viel kostet. Das an sich ist recht schmuddelig von EA. Aber das macht das Spiel und die enthaltene Unlock Mechanik nicht schlechter. Das ist wie als wenn einem der Autohändler anbietet: "Ok, für nur 2000€ extra fahre ich ihnen das auch noch durch die Waschstraße".
Klar ist das ein schmieriges und unnötiges Angebot, das niemand wahrnimmt. Aber das macht das Auto nicht schlechter.

Es ist ja in gewisser Weise verständlich, die Gründe für das eigene Versagen beim Spiel zu suchen. Aber wir müssen dabei doch fair bleiben und auf die Beweise schauen.
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Ager
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Re: #53 Darf ich kurz Battlefield verteidigen?

Beitrag von Ager »

Ich kann mich da nach hunderten Stunden BF3 und BF4 nur SANTAtheGREY anschließen. Die Vorwürfe in dem Podcast habe ich auch nicht verstanden und konnte diese wirklich nicht nachvollziehen.

Prinzipiell ist es natürlich eine sehr unschöne Entwicklung, dass in einem Vollpreisspiel überhaupt die Möglichkeit angeboten wird irgendetwas freizukaufen. Und wie in mehreren Podcasts erwähnt: Die Hürde für die dann das Spiel einfach etwas langwieriger zu designen ist natürlich deutlich größer, als wenn es dieses Angebot gar nicht gibt. In Battlefield 4 ist das allerdings überhaupt gar kein Problem, auch bei den Fahrzeugen ist es eher das schlechte Balancing in dem Punkt - als wirklich der Versuch hier F2P-mäßig etwas zu verkaufen. Und die Battlepacks habe ich erst bei Level 60 überhaupt so richtig bemerkt (in Nachhinein ziemlich doof) und bin vorher auch ohne problemlos klargekommen.

Es gibt da deutlich schlimmere Beispiele. Parallel spiele ich gerne mal FIFA an der Playstation, dort ist die Grenze im FUT-Modus deutlich überschritten. Ich bin generell überrascht, wie wenig Aufschrei es dort gibt - denn da kann ich mein Team problemlos mit richtig guten Spielern ausstatten. Natürlich macht eine gute Mannschaft auch dort noch keinen guten Spieler, aber gegen ebenbürtige Gegner hat man dann eben einen deutlichen Nachteil. Und das aktuelle FIFA bekommt man quasi gar nicht unter 70€, außen man wartet wirklich bis kurz vor Release des Nachfolgers - hat dann aber zusätzlich zu den Spielern die Echtgeld investieren noch den Nachteil, dass auch alle anderen Spieler durch den zeitlichen Vorsprung schon viel bessere Teams aufgebaut haben.
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Andre Peschke
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Re: #53 Darf ich kurz Battlefield verteidigen?

Beitrag von Andre Peschke »

Ich habe im Podcast ja auch bereits meine Skepsis zum Ausdruck gebracht. Was man vielleicht aber erwägen könnte ist, dass bestimmte Waffen/Ausrüstungs-Kombis sehr oft einen bestimmten Spielstil unterstützen. Bestimmte Spielstile bzw. bestimmte Spieltaktiken sind für den einzelnen Spieler dabei je nach seinen Fähigkeiten schwieriger oder einfacher. Wenn jemand zB super darin ist, den simulierten Rückstoß zu kompensieren, kommt ihm der Malus einer Waffe vielleicht als lächerlich vor.

Umgekehrt kann auch das Spiel wiederum bestimmte Strategien bevorzugen / fördern (zB durch das Map-Layout, durch die Menge an ausgeschütteter XP etc - genau diese Mittel setzen Entwickler ja auch ein, um zB bestimmte Spielstile zu "belohnen" (Assist-Punkte, XP für Medics / Supply - Rollen die oft sonst von weniger Spielern ausgefüllt würden)).

Wenn jemand da mit seinem persönlichen Profil ein wenig zwischen den Stühlen sitzt, fühlen sich Boni vielleicht eher wie P2W an, als für andere. Effektiv müsste man da aber wohl eher den Schluss ziehen: Das Spiel ist nicht für dich (ideal).

Andre
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lipt00n
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Re: #53 Darf ich kurz Battlefield verteidigen?

Beitrag von lipt00n »

Schon gleich zu Beginn des Spiels, nach den ersten paar Runden, finden sich bereits Waffen mit verschiedenen Schwerpunkten für verschiedene Spielstile. Die späteren Unlocks sind da evtl noch etwas deutlicher oder liefern andere Kombinationen oder aber sind einfach nur andere Soundsets, ein anderes Waffenmodel und andere Texturen und der Unterschied bewegt sich oft im Bereich "nicht spürbar" und ist eher rein subjektiver Natur (der geneigte Shooterfan geht ja auch immer mit Vorbehalten/Erwartungen an ein bestimmtes Kriegsgerät heran).

Bis man auf einem Niveau spielt auf dem man davon sprechen kann, dass die Waffenperks über Sieg und Niederlage entscheiden können, versickern aber viele hundert Spielstunden im Sand der Zeit -und damit wären etwaige Unlocks sowieso schon freigespielt.
Die Freischaltungen für die Fahrzeuge, die ja auch via "Shortcut" erhältlich sind, verstehe ich die Aufregung auch nicht. Freigeschaltete Perks alleine machen mich noch lange nicht zur Killermaschine. Wenn ich mir einen Porsche leisten kann, bin ich ja auch nicht automatisch ein guter Autofahrer. In der Vergangenheit gab es da für kurze Zeiträume zwar immer Dinge, die plötzlich sehr beliebt waren (Stichwort Aktivradar) und selbst dem hinterletzten Noob das Anti-Air-Vehicle schmackhaft gemacht haben. Zum Einen wurde das auch wieder via Patch ausbalanciert, zum Anderen war dieses Verhalten aber auch kein Gamebreaker und liess sich jederzeit spielerisch lösen.
Auch wenn in meinem lockeren Spielverbund ein oder zwei Unlockenthusiasten sind, die selbst den letzten Mist noch freispielen wollen, so lässt die 100% Marke die meisten doch eher kalt. Auch die in der sogenannten "Community" oft als "uberpwnageh4xx0rwe4p0n" deklarierten Waffen fanden in der Praxis bei uns nicht mehr Anklang, als andere Waffen auch.

Und zu guter Letzt: Ich habe noch niemals jemanden getroffen, der so dämlich war, für so einen Mist Geld auszugeben.
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