Also ich bin ja echt großer Point-&-Click-Adventure-Fan, aber der Darkside Detective hat mich jetzt (vielleicht gerade deswegen?) nicht so richtig abgeholt. Ich musste zwar schon an ein paar Stellen lachen (gerade die Episode in der Polizeistation mit dem schnöseligen Rivalen-Polizisten fand ich ganz gelungen) aber insgesamt waren mir da viel zu viele Augenroller-Rohrkrepierer und zu viel nicht so lustiges Gelaber drin. Also Doms Gag-Nacherzählung am Anfang des Podcasts war um Längen lustiger als das Spiel, der Moment war echt zum Wegschmeißen.
Für mich fühlte sich das Spiel auch irgendwie so "egal" an, sowohl durch die sehr simplen Rätsel, als auch dadurch, dass es sich selbst durch das ständige Vierte-Wand-Durchbrechen so wenig ernst nimmt. Wenn man da zum Beispiel in die mysteriöse Darkside-Welt eintritt und man erstmal irgendwas von "San Frankensteincisco" erzählt kriegt, dann ist das irgendwie so albern, dass dieses ganze Worldbuilding direkt in sich zusammenfällt. Das ist mir auch für ein Comedy-Adventure dann zu bescheuert, weil es offensichtlich gar nicht versucht, da irgendwas Interessantes draus zu machen. Ich mochte auch nicht, dass alle Dialoge immer identisch wiederholt werden, wenn man sie erneut auslöst, weil das aus der Handlung heraus sehr oft überhaupt keinen Sinn ergibt und dann ein bisschen faul wirkt. Das ist ja auch keine Frage des Budgets, da ein paar zusätzliche Dialoge zu schreiben. Zusammen mit dem sehr minimalistischen Art Style, bei dem es ja nicht mal Gesichter gibt, hat das dann diesen egalen Eindruck bei mir ergeben. Ich war dann auch ein bisschen entsetzt, als am Ende noch diese drei Bonusepisoden aufgeploppt sind, weil ich echt keinen Bock mehr hatte.
Die Weihnachtsepisode hab ich noch kurz angefangen, aber da ging mir der Humor in Kombination mit den plötzlich ziemlich umfangreichen Gebieten dann doch zu sehr auf den Keks.
Die Argumentation im Podcast konnte ich einerseits schon verstehen, aber für mich ist Darkside Detective jetzt echt keine besonders spannende Entwicklung für das Genre, sondern eher das Gegenteil von dem was ich in so einem Spiel haben will. Die Alternative zu unlösbar überkomplizierten absurden Rätseln wären doch eher nachvollziehbare und gleichzeitig kreative Rätselideen und nicht "Gib mir den Schlüssel!" - "Ok, da isser!"
Ich musste jetzt vor allem immer an den Vergleich mit Toonstruck denken, das ich vor einer Weile nochmal gespielt hatte, und das in jeder Hinsicht so viel kreativer, witziger und dann eben auch mit viel originelleren Rätseln bestückt ist als jetzt der Darkside Detective. Natürlich kann man da auch mal hängen bleiben, aber das gehört sich doch auch so in nem Adventure!
Guthwulf hat geschrieben: ↑16. Jan 2022, 20:35
Ma gucken, wir mir Kathy Rain gefällt. Wenn wer dazu ne Meinung hat, was zu den drei "Pile Of Shame" Adventures weiß (welches ist z.B. das beste von denen?) oder vielleicht weitere Empfehlungen aus der 2D Adventure Ecke hat, dann immer her damit
.
Bei "Whispers of a Machine" bin ich wegen einem Bug leider in einer Sackgasse gelandet und hatte dann erstmal keine Lust es wieder komplett von vorne anzufangen, aber von den anderen Spielen find ich "Technobabylon" ganz klar am besten. Das fand ich richtig großartig, sowohl in Sachen Präsentation als auch so von der ganzen Erzählung her. Ansonsten würde ich auch die Blackwell-Spiele empfehlen und "Primordia". Das sind so für mich zusammen mit Technobabylon die besten Adventures der letzten Jahre.