Runde #355 & Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision-Blizzard

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GoodLord
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Re: Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision

Beitrag von GoodLord »

Game Pass ist halt einfach ein Spieleabo und insofern vergleichbar mit Netflix und Co. Aber aus technischer Sicht werden die Spiele ganz normal lokal installiert und ausgeführt. Je nach tier gibt es als Zusatzfeature auch noch die Möglichkeit die (meisten ?) xbox Spiele zu streamen. Das ist aber glaube ich noch in der Beta Phase.

Andre und Jochen haben halt vorausgesagt, dass es in einigen Jahren fast nurnoch streaming geben wird und daran hat sich dann die Diskussion im Forum entzündet.
Zuletzt geändert von GoodLord am 27. Jan 2022, 07:32, insgesamt 1-mal geändert.
chris_pii
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Re: Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision

Beitrag von chris_pii »

GoodLord hat geschrieben: 26. Jan 2022, 23:15 Game Pass ist halt einfach ein Spieleabo und insofern vergleichbar mit Netflix und Co. Aber aus technischer Sicht werden die Spiele ganz normal lokal installiert und ausgeführt. Je nach tier gives als Zustandekommen auch noch die Möglichkeit die (meisten ?) xbox Spiele zu streamen. Das ist aber glaube ich noch in der Beta Phase.
Das ist halt nicht die Realität. Lokal hast du absolut nicht die gleichen Verhältnisse. Wenn ich einen Film herunterlade, ist das nicht vergleichbar mit einem Spiel. Auf 100 Ebenen kann man da nicht vergleichen was da alles passiert. Deswegen ist der Vergleich im Podcast schon nicht sehr repräsentativ.
GoodLord
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Re: Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision

Beitrag von GoodLord »

chris_pii hat geschrieben: 26. Jan 2022, 23:56
GoodLord hat geschrieben: 26. Jan 2022, 23:15 Game Pass ist halt einfach ein Spieleabo und insofern vergleichbar mit Netflix und Co. Aber aus technischer Sicht werden die Spiele ganz normal lokal installiert und ausgeführt. Je nach tier gives als Zustandekommen auch noch die Möglichkeit die (meisten ?) xbox Spiele zu streamen. Das ist aber glaube ich noch in der Beta Phase.
Das ist halt nicht die Realität. Lokal hast du absolut nicht die gleichen Verhältnisse.
Hab ich doch auch garnicht geschrieben?
chris_pii
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Re: Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision

Beitrag von chris_pii »

GoodLord hat geschrieben: 27. Jan 2022, 07:35
chris_pii hat geschrieben: 26. Jan 2022, 23:56
GoodLord hat geschrieben: 26. Jan 2022, 23:15 Game Pass ist halt einfach ein Spieleabo und insofern vergleichbar mit Netflix und Co. Aber aus technischer Sicht werden die Spiele ganz normal lokal installiert und ausgeführt. Je nach tier gives als Zustandekommen auch noch die Möglichkeit die (meisten ?) xbox Spiele zu streamen. Das ist aber glaube ich noch in der Beta Phase.
Das ist halt nicht die Realität. Lokal hast du absolut nicht die gleichen Verhältnisse.
Hab ich doch auch garnicht geschrieben?
Naja doch, du vergleichst es mit Netflix und Co. und das ist es halt dadurch nicht. Eine Netflix Serie kann ich mir auch Lokal holen und ansehen, dafür brauche ich aber keine 3080 in meinem PC. Deswegen ist es auch nicht so ganz miteinander vergleichbar.
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Re: Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision

Beitrag von GoodLord »

chris_pii hat geschrieben: 27. Jan 2022, 09:29
GoodLord hat geschrieben: 27. Jan 2022, 07:35
chris_pii hat geschrieben: 26. Jan 2022, 23:56
Das ist halt nicht die Realität. Lokal hast du absolut nicht die gleichen Verhältnisse.
Hab ich doch auch garnicht geschrieben?
Naja doch, du vergleichst es mit Netflix und Co. und das ist es halt dadurch nicht. Eine Netflix Serie kann ich mir auch Lokal holen und ansehen, dafür brauche ich aber keine 3080 in meinem PC. Deswegen ist es auch nicht so ganz miteinander vergleichbar.
Ich hab geschrieben
GoodLord hat geschrieben: 26. Jan 2022, 23:15 Game Pass ist halt einfach ein Spieleabo und insofern vergleichbar mit Netflix und Co.
D.h. bzgl. der Abonatur/des Geschäftsmodells ist es vergleichbar. Und dann hab ich auf die technischen Unterschiede (Streaming Vs lokale Installation) hingewiesen:
GoodLord hat geschrieben: 26. Jan 2022, 23:15 Aber aus technischer Sicht werden die Spiele ganz normal lokal installiert und ausgeführt.
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Andre Peschke
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Re: Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision

Beitrag von Andre Peschke »

GoodLord hat geschrieben: 26. Jan 2022, 23:15 Andre und Jochen haben halt vorausgesagt, dass es in einigen Jahren fast nurnoch streaming geben wird und daran hat sich dann die Diskussion im Forum entzündet.
Nah, Vorsicht: Andre hat vorhergesagt, dass sich dieses Subscription-Modell durchsetzen wird (wie bei Film & Musik auch). Perspektivisch wird das auch auf Streaming umschwenken. Wann letzteres passiert, da bin ich mir aber nicht so sicher und denke, das wird noch locker 10 Jahre dauern. Mehr würde mich nicht wundern. Etwas weniger auch nicht. Deutlich weniger (5 Jahre) allerdings schon - da ist Jochen optimistischer als ich (optimistisch, was die Beseitigung von technischen Hürden & nachfolgende Marktdurchdringung angeht).
Smutje187 hat geschrieben: 26. Jan 2022, 22:45 Leider macht Sebastian in der Folge wieder den Fehler, anzunehmen, dass man latenzvernachlässigbare Spiele wie Adventures im Streaming spielen wird
IIRC hat er nur gesagt, die seien eben besonders geeignet. Nicht, dass da jetzt die Adventure-Renaissance ansteht.

Andre
GoodLord
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Re: Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision

Beitrag von GoodLord »

Andre Peschke hat geschrieben: 27. Jan 2022, 09:36
GoodLord hat geschrieben: 26. Jan 2022, 23:15 Andre und Jochen haben halt vorausgesagt, dass es in einigen Jahren fast nurnoch streaming geben wird und daran hat sich dann die Diskussion im Forum entzündet.
Nah, Vorsicht: Andre hat vorhergesagt, dass sich dieses Subscription-Modell durchsetzen wird (wie bei Film & Musik auch). Perspektivisch wird das auch auf Streaming umschwenken. Wann letzteres passiert, da bin ich mir aber nicht so sicher und denke, das wird noch locker 10 Jahre dauern. Mehr würde mich nicht wundern. Etwas weniger auch nicht. Deutlich weniger (5 Jahre) allerdings schon - da ist Jochen optimistischer als ich (optimistisch, was die Beseitigung von technischen Hürden & nachfolgende Marktdurchdringung angeht).
Sorry, ich gebst zu: Ich wollte mich mit der Formulierung "einige Jahre" durchwurschteln :oops: . Dass du da mit der Prognose deutlich vorsichtiger warst hätte ich reinschreiben sollen.
Insbesondere ging es in den meisten Kommentaren hier im Forum ja um die steile These von Jochen (?), dass es nur noch eine (?) neue Konsolengerneration geben wird, bevor alles nurnoch gestreamt wird. Ich glaube da warst du ebenfalls deutlich zurückhaltender (aber ich bin jetzt zu faul die Folgen noch mal anzuhören).
Dass sich Streaming früher oder später in der Breite etablieren wird ist denke ich eine wesentlich weniger kontroverse These.
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Felidae
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Re: Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision

Beitrag von Felidae »

GoodLord hat geschrieben: 27. Jan 2022, 09:47 Insbesondere ging es in den meisten Kommentaren hier im Forum ja um die steile These von Jochen (?), dass es nur noch eine (?) neue Konsolengerneration geben wird, bevor alles nurnoch gestreamt wird.
Wobei Jochen ja AUCH gesagt hat, dass das - an derzeit üblichen Releaseintervallen bemessen - ungefähr 2032 der Fall sein wird. Und zehn Jahre halte ich jetzt tatsächlich nicht für so extrem unrealistisch, was die reine Technik angeht.

Viel spannender wird in dem Kontext eh sein, wo die Welt 2032 insgesamt so stehen wird - politisch, ökologisch, sozial.
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Heretic
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Re: Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision

Beitrag von Heretic »

Andre Peschke hat geschrieben: 27. Jan 2022, 09:36 IIRC hat er nur gesagt, die seien eben besonders geeignet. Nicht, dass da jetzt die Adventure-Renaissance ansteht.
Hach, das wär' mal was. Technisch anspruchsvolle (3D-)Spiele, die nicht mit Non-Stop-Action, sondern mit rätsellastigem Gameplay und guten Geschichten daherkommen. Die nächste Stufe der Quantic Dream-Spiele ohne nervige QTEs und prätentiöse David Cage-Story sozusagen. Oder ein neues "L.A. Noire". "Beyond a Steel Sky" im AAA-Gewand. Da hätte ich absolut nichts gegen einzuwenden. Wird aber wohl leider nicht passieren...
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Re: Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision

Beitrag von MaxDetroit »

Andre Peschke hat geschrieben: 27. Jan 2022, 09:36 Nah, Vorsicht: Andre hat vorhergesagt, dass sich dieses Subscription-Modell durchsetzen wird (wie bei Film & Musik auch). Perspektivisch wird das auch auf Streaming umschwenken. Wann letzteres passiert, da bin ich mir aber nicht so sicher und denke, das wird noch locker 10 Jahre dauern. Mehr würde mich nicht wundern. Etwas weniger auch nicht. Deutlich weniger (5 Jahre) allerdings schon - da ist Jochen optimistischer als ich (optimistisch, was die Beseitigung von technischen Hürden & nachfolgende Marktdurchdringung angeht).
Grundsätzlich sehe ich das ja ähnlich, es gibt aber noch ein paar Punkte, bei denen ich unsicher bin wie stark die in die Entwicklung reinspielen werden. Besonders die Unterschiede von Gaming Verhalten zum TV- und Film-Konsum sind da interessant, und ich kann auch nicht sagen wie die sich auswirken werden:

1. Spieldauer
Einen Film hast du in zwei Stunden gesehen, eine Serie 'bingen' heute Leute an einem, Wochenende durch. Ein Spiel kann einen da schon mal über Tage oder gar Wochen beschäftigen. Während man also beim TV- und Serien Subscription-Service immer wieder mehr, schneller und besseren Nachschub zum gucken liefern muss, ist das beim Gaming Service vielleicht etwas anders. Viele haben ja jetzt schon einen Pile of Shame von Games auf Steam rumfliegen, man hat gar nicht Zeit alles zu zocken - was will man da noch mit einem Gaming Subscription Service der jeden Monat 10 neue Spiele rausballert, von denen man aufgrund des Zeit-Limits höchstens eins oder zwei zocken kann, wenn man nicht so und so noch mit älteren Games beschäftigt ist. -> Hier müssten sich tatsächlich die Games, die für so einen Subscription Service gemacht werden, dahingehend ändern, das sei entweder nur zwei, drei Stunden lang dauern (Film) oder episodenhaft in ein, zwei Stunden Häppchen konsumierbar werden (wie eine Serie). Aber wollen die Spieler das dann auch so?

Anmerkung: So und so vermisse ich ein Feature wie eine geschätzt Spieldauer für die Spiele im Game Pass, ich muss da immer auf howlongtobeat.com oder gamepassport.net nachschauen um das einschätzen zu können. Und das ist bei Spielen ja wesentlich schwieriger zu bestimmen (aufgrund verschiedener Spielertypen) als bei Filmen oder Serien. Auch so ein Thema das irgendwie gelöst werden muss, aber nicht damit gelöst werden sollte das man die Spiele einfach vom Schwierigkeitsgrad so runterschraubt das da jeder blind durchläuft, damit jeder die gleiche Spielzeit am Ende hat.

2. Spieler, die nur ein Spiel zocken
Ich glaube es gibt da draussen sehr viele Spieler, vor allem im Multiplayer Bereich, die nur ein einziges Spiel spielen - das eine, das sie die ganze Zeit zocken. Sei es League of Legends, Fortnite, Counterstrike, World of Warcraft, FF14, World of Tanks, Destiny, Fifa oder Call of Duty. Und und und. Diese Leute spielen nur dieses eine Spiel und zahlen sogar eine Subscription (Abo, Battle Pass, Season Pass, DLCs, etc.) nur für dieses eine Spiel. Was wollen die mit einem Subscription Service wie dem Game Pass? Microsoft versucht jetzt schon "Perks" für solche Spiele da rein zu stecken (z.B. bekommst du durch den Game Pass Cosmetics für eines der Spiele da oben) um Leute anzulocken, aber ich weiß nicht wie sehr das fruchtet. Ich glaube sogar das die meisten Spieler da draussen so sind, und Leute die gerne viele unterschiedliche Spiele spielen (zu der Gruppe gehöre ich), gesamtgesehen eher in der Unterzahl sind. Trotzdem ist das Game Pass Modell immer noch sehr auf Leute ausgelegt die eher Singleplayer oder ein Coop-Game mit Freunden spielen wollen, und halt nicht so attraktiv für die Spieler, die komplett mit einem Spiel verheiratet sind. Bei TV- und Serien gibt dazu ja überhaupt kein Äquivalent, deshalb könnte das durchaus interessant werden, wie sich das auf die Gaming Subscription Services a la Game Pass auswirkt.

Anmerkung: Wie Microsoft das mit Halo Inifinte handhabt, könnte das schon ein Versuch sein, wie man das in Zukunft ausbauen will. Hier hat man den Singleplayer 'for free' im Game Pass, in dem man auch Skins und Goodies für den Multiplayer freischalten kann, dazu bekommt man auch welche von den oben genannten Perks ebenfalls im Game Pass (jeden Monat mal einen neuen Skin geschenkt), während der Multiplayer Free2Play ist mit einem eigenen Battle Pass dahinter, der nochmal extra kostet.

3. ?
Am Ende weiß ich auch nicht wie sich Gaming wandeln wird, und ob die Subscription Services a la Game Pass die Spiele verändern werden, oder ob sich der Game Pass doch irgendwann noch den heutigen Spielen und Spielern anpassen muss - und so wie er gerade ist, einfach nicht weiterwachsen kann.
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JPS
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Re: Folge #355 & Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision-Blizzard [Diskussionsthread]

Beitrag von JPS »

Bzgl. der Zukunft des klassischen Konsolenmodells und ob es in 10 Jahren noch eine Playstation gibt, ist der einzig relevante Punkt, ob die Zielgruppe groß genug bleibt, um eine Spielkonsole wirtschaftlich rentabel anzubieten.

Dass diese Zielgruppe an Markanteil verliert nehme ich durchaus auch an. Das aber nicht speziell durch Streaming, sondern durch mehrere Faktoren:

1. Grafisch/technisch besonders anspruchsvolle User bevorzugen den PC als Plattform. Wenn es wie bisher Spiele von Microsoft immer auch für den PC gibt und Sony vermehrt Titel auf den PC portiert und das zukünftig vermutlich auch mit weniger langen Exklusivitätszeiten und weniger lückenhaft, geht das Interesse diese Gruppe an Konsolen zurück. Das schaukelt sich dann natürlich auch noch weiter hoch, da mit zunehmender Attraktivität des PCs auch Sony immer mehr unter Druck gerät die Spiele zeitnah und vollständig am PC anzubieten.

2. Grafisch/technischer weniger anspruchsvolle User bevorzugen eine hybride Lösung oder können sich zumindest damit anfreunden und stehen dieser nicht vollkommen ablehnend gegenüber, selbst wenn sie dann doch nur zu 95% am TV spielen. Durch den technischen Fortschritt bei gleichzeitig immer weniger deutlich sichtbaren grafischen Fortschritten wird der wahrgenommene Abstand dabei in 10 Jahren auch geringer sein als noch jetzt zwischen PS4 (Pro) und Switch. Ich könnte mir daher durchaus vorstellen, dass auch Sony irgendwann auf ein Hybrid-System umschwenkt, wenn der Markt für rein stationäre Systeme zu klein werden sollte. Das wäre für mich aber noch immer eine Konsole, wenn auch nicht mehr genau in der aktuellen Form.

3. Streaming sehe ich hingegen hauptsächlich bei den Gelegenheitsusern, bei denen der Kaufpreis einer Konsole ein relevanter Faktor ist. Wenn man nur 1-2 Spiele im Jahr kauft, fällt der Kaufpreis einer Konsole weit mehr ins Gewicht, als wenn man ohnehin pro Generation tausende Euro für Spiele ausgibt. Und 1-2 Spiele pro Jahr dürften gar nicht so unüblich sein, wenn man bedenkt dass die Konsolen/Spiele-Ratio oftmals mit nur 10-15 verkauften Spielen pro Konsole angegeben wird - bedenkt man dann noch Heavy User, die hunderte Spiele kaufen, muss es etliche Käufer geben die weniger als 2 Spiele pro Jahr erwerben.

Sebastian rechnet ja z.B. vor, dass Konsolen im Rechenzentrum sehr viel besser ausgelastet werden können. Das stimmt natürlich, trifft aber viel mehr bei diesen Gelegenheitsusern zu. Denn bei den intensiven Usern wird man wohl zu den Stoßzeiten nicht auf unter 10% Auslastung kommen. Und diese Stoßzeiten sind entscheidend und lassen sich auch nicht durch die verschiedenen Zeitzonen der User ausgleichen, da wie Sebastian ebenfalls aufführt, die Systeme für gute Performance schon halbwegs nah beim Kunden aufgestellt sein müssen und sich daher nicht User auf verschiedenen Kontinenten (in der Regel nicht einmal in verschiedenen Ländern oder bei größeren Ländern Bundesstaaten) durch unterschiedlichen Zeitzonen die gleiche Hardware teilen können.

Spätestens wenn dann beim Launch von beliebten Titeln zu Stoßzeiten über Tage die Server überlastet sind, werden die etwas anspruchsvolleren User der Plattform den Rücken kehren (oder auf Grund entsprechender Berichte in den Medien gar nicht erst ins Streaming-Modell einsteigen). Hier wäre für mich nur denkbar, dass MS die Rechenleistung dieser Server dann tagsüber für Business-Anwendungen nutzt. Das ist aber eine durchaus komplexe Herausforderung welche dann auch die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen erhöht. Und nein, Microsoft sind die die Software-Götter die eine solche Komplexität spielend leicht überwinden können, wie sicher jeder weiß der mit Produkten und Services von Microsoft beruflich zu tun hat.

Wenn ein intensiverer Spieler am Feierabend eingeplant hat ein bestimmtes Spiel zu spielen, dann muss dieses zu weit mehr als 99% auch funktionieren - wenn hier regelmäßige Wartungstermine und Service-Ausfälle (die auch außerhalb des Einflussbereichs des Streaming-Providers liegen können) zu beobachten sind, wird eine eigene Hardware, die zumindest für Single-Player-Titel immer mit maximaler Performance und ohne Ausfallzeiten funktioniert, schnell wieder interessant. Bei mehrtägigen Ausfällen und Instabilitäten, die es in der Vergangenheit durchaus schon mehrfach bei nahezu allen Online-Plattformen und Cloud-Diensten gab, werden dann selbst etwas moderatere User ihre Entscheidung nochmal genauer überdenken und sich die Frage stellen, ob ein paar Euro Ersparnis diesen Kontrollverlust aufwiegen können.

Dass Streaming auch für wirtschaftlich schwache Regionen interessant ist stimmt zwar grundsätzlich, aber hierbei handelt es sich dann um komplett neue Kundenkreise, die also nichts an der Wirtschaftlichkeit und Nutzerzahl des klassischen Konsolen-Modells ändern. Diese Kundenschicht müssen die Streaming-Anbieter stattdessen aus dem Mobile-Bereich akquirieren. Im Gegenteil wird sich in diesen Ländern in den nächsten 10 Jahren sogar die Anzahl der User erhöhen, die sich für PCs und (Hybrid-)Konsolen interessieren, daher also zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit des klassischen Konsolenmodells (und somit dessen Überleben) beitragen.

Um nochmal auf den Punkt von ganz oben zurückzukommen, darf man natürlich nicht den Fehler machen nur den Marktanteil zu betrachten. Ob eine Plattform rentabel bleibt hängt von der Anzahl der User ab und nicht davon ob diese Gruppe durch die Erschließung neuer Zielgruppen künftig einen kleineren Anteil am gesamten Markt einnimmt. Diesen Fehler machen viele auch beim Blick auf den Mobile-Markt - tatsächlich hat der Mobile-Markt aber das klassische Konsolenmodell in seiner Größe nicht negativ beeinflusst - stattdessen verkaufen sich PS4 und Switch weiterhin hervorragend und selbst die PS5 stellt trotz schlechter Verfügbarkeit bereits wieder Verkaufsrekorde auf.
Zuletzt geändert von JPS am 27. Jan 2022, 12:23, insgesamt 2-mal geändert.
Numfuddle
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Re: Folge #355 & Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision-Blizzard [Diskussionsthread]

Beitrag von Numfuddle »

Der Marktanteil ist aber für große Konzerne wie Sony vermutlich das wichtigste Kriterium da Business Units von der Größe der Playstation Sparte oder der XBOX Division Kostenstrukturen haben die es ihnen unmöglich machen nur von profitablen Nischen zu leben.

Rentabilität einer Plattform hört für solche großen Firmen irgendwann auf selbst wenn die Nutzerzahlen noch hoch genug wären und die Sparte an sich noch profitabel sobald die Plattform nicht mehr kostendeckend ist unter den Rahmenbedingungen des Herstellers/Betreibers.

Dann muss entweder die Struktur verkleinert werden (Rückbau/Entlassung) oder man verlässt den Markt und schließt entweder den Teil oder verkauft ihn.
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JPS
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Re: Folge #355 & Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision-Blizzard [Diskussionsthread]

Beitrag von JPS »

Numfuddle hat geschrieben: 27. Jan 2022, 12:20 Der Marktanteil ist aber für große Konzerne wie Sony vermutlich das wichtigste Kriterium da Business Units von der Größe der Playstation Sparte oder der XBOX Division Kostenstrukturen haben die es ihnen unmöglich machen nur von profitablen Nischen zu leben.

Rentabilität einer Plattform hört für solche großen Firmen irgendwann auf selbst wenn die Nutzerzahlen noch hoch genug wären und die Sparte an sich noch profitabel sobald die Plattform nicht mehr kostendeckend ist unter den Rahmenbedingungen des Herstellers/Betreibers.

Dann muss entweder die Struktur verkleinert werden (Rückbau/Entlassung) oder man verlässt den Markt und schließt entweder den Teil oder verkauft ihn.
Bereiche die einen großen Marktanteil ausmachen und in einem Aufwärtstrend liegen sind natürlich immer interessant, da sie Wachstum versprechen. Zur Bedienung bestehender Kostenstrukturen sind sie jedoch nicht erforderlich, so lange der ursprüngliche Markt nicht schrumpft.

Auch sollte man bedenken, dass sich auf Bereiche mit großen Marktanteilen alle Unternehmen stürzen, die Konkurrenzsituation dort daher viel härter ist. Sieht man im kleinen auch bei einzelnen Genres - nach dem Erfolg von PUBG/Fortnite haben dann auch viele Entwickler entsprechende Spiele entwickelt - ernsthaft erfolgreich waren davon aber dann nur sehr wenige. Solchen Trends und Hype-Märkten nachzulaufen kann daher auch ein Fehler sein.

Und ich sehe nicht, dass Sony gut genug aufgestellt ist um bei Alphabet, Meta, Microsoft & Co. mitzuspielen. Sony wäre IMO gut beraten sich für ein erfolgsversprechendes Vorgehen an Nintendo zu orientieren und sich darauf zu konzentrieren im bisher erfolgreichen Marktsegment erfolgreich zu bleiben und diesem das zu geben was es sich erwartet.

Selbst wenn die Umsätze und Gewinne etwas einbrechen sollten (was schwer einzuschätzen ist, da es neben Abgängen durch den größeren Gesamtmarkt auch Zugänge geben wird) kann es Sinn machen das auszusitzen und zu warten, bis die XBOX sich aus dem rückgängigen Markt zurückzieht.
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GamingLord80
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Re: Folge #355 & Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision-Blizzard [Diskussionsthread]

Beitrag von GamingLord80 »

JPS hat geschrieben: 27. Jan 2022, 12:07 Bzgl. der Zukunft des klassischen Konsolenmodells und ob es in 10 Jahren noch eine Playstation gibt, ist der einzig relevante Punkt, ob die Zielgruppe groß genug bleibt, um eine Spielkonsole wirtschaftlich rentabel anzubieten.

Dass diese Zielgruppe an Markanteil verliert nehme ich durchaus auch an. Das aber nicht speziell durch Streaming, sondern durch mehrere Faktoren:

1. Grafisch/technisch besonders anspruchsvolle User bevorzugen den PC als Plattform. Wenn es wie bisher Spiele von Microsoft immer auch für den PC gibt und Sony vermehrt Titel auf den PC portiert und das zukünftig vermutlich auch mit weniger langen Exklusivitätszeiten und weniger lückenhaft, geht das Interesse diese Gruppe an Konsolen zurück. Das schaukelt sich dann natürlich auch noch weiter hoch, da mit zunehmender Attraktivität des PCs auch Sony immer mehr unter Druck gerät die Spiele zeitnah und vollständig am PC anzubieten.

2. Grafisch/technischer weniger anspruchsvolle User bevorzugen eine hybride Lösung oder können sich zumindest damit anfreunden und stehen dieser nicht vollkommen ablehnend gegenüber, selbst wenn sie dann doch nur zu 95% am TV spielen. Durch den technischen Fortschritt bei gleichzeitig immer weniger deutlich sichtbaren grafischen Fortschritten wird der wahrgenommene Abstand dabei in 10 Jahren auch geringer sein als noch jetzt zwischen PS4 (Pro) und Switch. Ich könnte mir daher durchaus vorstellen, dass auch Sony irgendwann auf ein Hybrid-System umschwenkt, wenn der Markt für rein stationäre Systeme zu klein werden sollte. Das wäre für mich aber noch immer eine Konsole, wenn auch nicht mehr genau in der aktuellen Form.

3. Streaming sehe ich hingegen hauptsächlich bei den Gelegenheitsusern, bei denen der Kaufpreis einer Konsole ein relevanter Faktor ist. Wenn man nur 1-2 Spiele im Jahr kauft, fällt der Kaufpreis einer Konsole weit mehr ins Gewicht, als wenn man ohnehin pro Generation tausende Euro für Spiele ausgibt. Und 1-2 Spiele pro Jahr dürften gar nicht so unüblich sein, wenn man bedenkt dass die Konsolen/Spiele-Ratio oftmals mit nur 10-15 verkauften Spielen pro Konsole angegeben wird - bedenkt man dann noch Heavy User, die hunderte Spiele kaufen, muss es etliche Käufer geben die weniger als 2 Spiele pro Jahr erwerben.

Sebastian rechnet ja z.B. vor, dass Konsolen im Rechenzentrum sehr viel besser ausgelastet werden können. Das stimmt natürlich, trifft aber viel mehr bei diesen Gelegenheitsusern zu. Denn bei den intensiven Usern wird man wohl zu den Stoßzeiten nicht auf unter 10% Auslastung kommen. Und diese Stoßzeiten sind entscheidend und lassen sich auch nicht durch die verschiedenen Zeitzonen der User ausgleichen, da wie Sebastian ebenfalls aufführt, die Systeme für gute Performance schon halbwegs nah beim Kunden aufgestellt sein müssen und sich daher nicht User auf verschiedenen Kontinenten (in der Regel nicht einmal in verschiedenen Ländern oder bei größeren Ländern Bundesstaaten) durch unterschiedlichen Zeitzonen die gleiche Hardware teilen können.

Spätestens wenn dann beim Launch von beliebten Titeln zu Stoßzeiten über Tage die Server überlastet sind, werden die etwas anspruchsvolleren User der Plattform den Rücken kehren (oder auf Grund entsprechender Berichte in den Medien gar nicht erst ins Streaming-Modell einsteigen). Hier wäre für mich nur denkbar, dass MS die Rechenleistung dieser Server dann tagsüber für Business-Anwendungen nutzt. Das ist aber eine durchaus komplexe Herausforderung welche dann auch die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen erhöht. Und nein, Microsoft sind die die Software-Götter die eine solche Komplexität spielend leicht überwinden können, wie sicher jeder weiß der mit Produkten und Services von Microsoft beruflich zu tun hat.

Wenn ein intensiverer Spieler am Feierabend eingeplant hat ein bestimmtes Spiel zu spielen, dann muss dieses zu weit mehr als 99% auch funktionieren - wenn hier regelmäßige Wartungstermine und Service-Ausfälle (die auch außerhalb des Einflussbereichs des Streaming-Providers liegen können) zu beobachten sind, wird eine eigene Hardware, die zumindest für Single-Player-Titel immer mit maximaler Performance und ohne Ausfallzeiten funktioniert, schnell wieder interessant. Bei mehrtägigen Ausfällen und Instabilitäten, die es in der Vergangenheit durchaus schon mehrfach bei nahezu allen Online-Plattformen und Cloud-Diensten gab, werden dann selbst etwas moderatere User ihre Entscheidung nochmal genauer überdenken und sich die Frage stellen, ob ein paar Euro Ersparnis diesen Kontrollverlust aufwiegen können.

Dass Streaming auch für wirtschaftlich schwache Regionen interessant ist stimmt zwar grundsätzlich, aber hierbei handelt es sich dann um komplett neue Kundenkreise, die also nichts an der Wirtschaftlichkeit und Nutzerzahl des klassischen Konsolen-Modells ändern. Diese Kundenschicht müssen die Streaming-Anbieter stattdessen aus dem Mobile-Bereich akquirieren. Im Gegenteil wird sich in diesen Ländern in den nächsten 10 Jahren sogar die Anzahl der User erhöhen, die sich für PCs und (Hybrid-)Konsolen interessieren, daher also zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit des klassischen Konsolenmodells (und somit dessen Überleben) beitragen.

Um nochmal auf den Punkt von ganz oben zurückzukommen, darf man natürlich nicht den Fehler machen nur den Marktanteil zu betrachten. Ob eine Plattform rentabel bleibt hängt von der Anzahl der User ab und nicht davon ob diese Gruppe durch die Erschließung neuer Zielgruppen künftig einen kleineren Anteil am gesamten Markt einnimmt. Diesen Fehler machen viele auch beim Blick auf den Mobile-Markt - tatsächlich hat der Mobile-Markt aber das klassische Konsolenmodell in seiner Größe nicht negativ beeinflusst - stattdessen verkaufen sich PS4 und Switch weiterhin hervorragend und selbst die PS5 stellt trotz schlechter Verfügbarkeit bereits wieder Verkaufsrekorde auf.

Steile These, frage mich auf welcher Grundlage diese beruht. Ich bin sehr versessen auf Grafik und spiele trotzdem nicht mehr am PC. Denn der PC ist einfach zu teuer geworden. Dazu kommen immer wieder komische Trends und Entwicklungen die mich dort nerven.
Und ich weiß nicht ob du Kinder hast, mein ältester ist 15. Keiner seiner Freunde spielt am PC oder hält das auch nur ansatzweise für gut. Alle haben eine Konsole.
Klar kann man jetzt sagen, was bedeutet schon die Sichtweise eines Kindes und dessen Schul- und sonstige Freunde. Aber schaut man sich auch mal die einschlägigen Spielzeiten mit überwiegend PC Spieler an, ist da das Durchschnittsalter deutlich höher. Und ich denke die Anzahl an User für den PC Markt steigt nicht ansatzweise so schnell wie der für Konsolen.
Und für Konsolenspieler dürfte der Wechsel zum Streaming deutlich einfacher sein.
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chris_pii
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Re: Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision

Beitrag von chris_pii »

Andre Peschke hat geschrieben: 27. Jan 2022, 09:36 Nah, Vorsicht: Andre hat vorhergesagt, dass sich dieses Subscription-Modell durchsetzen wird (wie bei Film & Musik auch). Perspektivisch wird das auch auf Streaming umschwenken. Wann letzteres passiert, da bin ich mir aber nicht so sicher und denke, das wird noch locker 10 Jahre dauern. Mehr würde mich nicht wundern. Etwas weniger auch nicht. Deutlich weniger (5 Jahre) allerdings schon - da ist Jochen optimistischer als ich (optimistisch, was die Beseitigung von technischen Hürden & nachfolgende Marktdurchdringung angeht).
Game Streaming steht und fällt damit wie sich die Netzwerk Infrastruktur entwickelt. Filmstreaming frisst jetzt schon den meisten Anteil der Ressourcen, aber da kann mir eine Latenz von 100 bis 500 egal sein. Beim Game Streaming nicht, da wird das Spiel mit einer Latenz zwischen 100 und 500 unspielbar. Wenn die Regierung beim Ausbau mehr auf 5G statt Glasfaser setzt, seh ich nicht viel Land für eine breite Etablierung von Game Streaming. Ich bin mir zwar sicher, dass 5G nicht komplett unbrauchbar dafür ist aber der Knackpunkt wird sein wie es dann ist wenn mehrere Leute gleichzeitig auf einem 5G Mast eingeloggt sind und wie gut die Verbindung sein muss.

Und um noch ein wenig Witz in die Runde zu bringen:
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Re: Folge #355 & Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision-Blizzard [Diskussionsthread]

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GamingLord80 hat geschrieben: 27. Jan 2022, 14:08 Steile These, frage mich auf welcher Grundlage diese beruht. Ich bin sehr versessen auf Grafik und spiele trotzdem nicht mehr am PC. Denn der PC ist einfach zu teuer geworden. Dazu kommen immer wieder komische Trends und Entwicklungen die mich dort nerven.
Wenn Du wirklich sehr viel Wert auf Grafik/Technik legen würdest, kämst Du am PC nicht vorbei. Wer in dem Punkt anspruchsvoll ist, kann doch nicht ernsthaft mit den 30fps auf PS4(Pro) zufrieden gewesen sein, wenn es am PC die gleichen Spiele in 60-144fps gab.

Die PS5 und Series X sind hier grundsätzlich eine erfreuliche Entwicklung, da man nun endlich auch auf Konsole wieder regelmäßig 60fps, teilweise sogar 120fps bekommt, aber die Schere geht auch mit der nächsten und übernächsten Grafikkartengeneration wieder weiter auseinander und ich fürchte dass sich auch wieder mehr 30fps only Titel einschleichen werden.

So ein Daumenkino wie die Matrix-Demo spricht mich nicht wirklich an - ist zwar ein netter Ausblick auf die Zukunft, aber bevor das nicht in der doppelten Framerate (also im 50fps VRR-Bereich) läuft, wäre ein solches Spiel für mich uninteressant. Und eine gute Framerate ist bei solchen aufwendigen Titeln eher auf der nächsten oder übernächsten Grafikkartengeneration realistisch.

VRR fehlt auf der PS5 auch noch um eine optimalen Sweetspot aus Grafikqualität und Framerate bieten zu können, wobei dieser Mangel hoffentlich durch Sony noch abgestellt wird - das wäre jedenfalls weit hilfreicher als der 40fps Mode von Ratchet, obwohl der natürlich auch das beste aus der aktuellen Situation macht und die 30fps Problematik zumindest ein wenig abschwächt.

Trotz des vergleichsweise guten Hardwaredesigns der aktuellen Konsolen (die PS4/XO waren schon beim Release durch die schwachen CPUs problematisch) bekommt man bereits jetzt am PC dank DLSS und besserem Raytracing der nVidia-Karten eine etwas bessere Qualität. Cyberpunk auf einer RTX3080 ist z.B. schon seit über einem Jahr ein grafischer Meilenstein, während man auf Konsolen irgendwann mal eine PS5/SeriesX-Version bekommen wird, die trotzdem gewisse Abstriche (vor allem beim Raytracing) machen muss.

Von daher bin ich mir relativ sicher, dass sich einige Konsolenspieler in Richtung PC umorientieren werden, wenn sie dort dann auch das immer größer werdende Sortiment von Microsoft bekommen und selbst Sony inzwischen PC Ports anbietet. Die Alternative wäre der Kauf einer XBOX, da man langfristig mit der Playstation allein zu viel verpassen wird.
Und ich weiß nicht ob du Kinder hast, mein ältester ist 15. Keiner seiner Freunde spielt am PC oder hält das auch nur ansatzweise für gut. Alle haben eine Konsole. Klar kann man jetzt sagen, was bedeutet schon die Sichtweise eines Kindes und dessen Schul- und sonstige Freunde. Aber schaut man sich auch mal die einschlägigen Spielzeiten mit überwiegend PC Spieler an, ist da das Durchschnittsalter deutlich höher. Und ich denke die Anzahl an User für den PC Markt steigt nicht ansatzweise so schnell wie der für Konsolen.
Da würden mich tatsächlich Zahlen interessieren. So eine lokale Beobachtung ist immer kritisch - in meiner Jugend hatte auch fast die halbe Klasse einen Amiga, während andere aus dem gleichen Jahrgang berichten, dass sie keinen einzigen "Gleichgesinnten" gefunden haben um ihr Hobby zu teilen.
Und für Konsolenspieler dürfte der Wechsel zum Streaming deutlich einfacher sein.
Denke ich auch - aber hauptsächlich, weil Konsolenspieler schon jetzt kompromissbereiter sind was Technik/Grafik angeht. Besitzer von High-End-PCs werden sich deutlich weniger häufig auf die Kompromisse einer Streaming-Plattform einlassen. Gerade für die intensiveren Konsolenspieler dürfte Streaming aber auch nicht sonderlich ansprechend sein, da bei diesen die Kosten der Hardware auch eher im Gesamtbudget untergehen und daher kein großer finanzieller Anreiz besteht die technischen Nachteile von Streaming zu akzeptieren.
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Re: Folge #355 & Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision-Blizzard [Diskussionsthread]

Beitrag von Numfuddle »

Aktuell reden wir da über Investitionen von 2000 Euro Listenpreis und aufwärts für ein aktuelles Ryzen 5000 oder Intel Core 12000 System wenn Leistung und Grafikqualität signifikant besser sein sollen als bei der Series X oder PS5.

Aktuelle Straßenpreise sind nochmal deutlich drüber.

Da sind wir im Enthusiasten Hardcore Bereich. Die PC-Spieler spielen in der Mehrheit auf 500 Euro Laptop-Kartoffeln oder Jahre alten Rechnern.

Selbst im Steam HW Survey ist das Gros der Nutzer auf Core 7000 oder Core 9000 und GeForce 1070 Niveau.
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JPS
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Re: Folge #355 & Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision-Blizzard [Diskussionsthread]

Beitrag von JPS »

Ja, aktuell braucht man einen High End Gaming PC um eine PS5 sichtbar zu übertreffen. Diese Gruppe meinte ich aber mit der Aussage "Grafisch/technisch besonders anspruchsvolle User bevorzugen den PC als Plattform".

Es ging dabei nicht um die Einschätzung des durchschnittlichen PC-Users oder PC-Systems, sondern darum dass zur Plattform "stationäre Konsole" in verschiedene Richtungen Alternativen existieren und Konsolen zwar einerseits von ihrer Position in der "gemäßigten Mitte" profitieren, dadurch gleichzeitig aber auch eine Abwanderung in mehrere Richtungen droht, während z.B. der High-End PC Gaming Bereich weit weniger stark in einer Konkurrenzsituation zu Hybrid-Konsolen und Streaming-Diensten steht und daher mit geringerer Wahrscheinlichkeit davon bedroht ist in den nächsten 10-15 Jahren an Bedeutung zu verlieren.

Wobei nach meiner Einschätzung Hybrid-Systeme die größte Bedrohung für eine stationäre Playstation-Konsole darstellen, so wie auch immer weniger User einen stationären PC für Office/Internet nutzen, auch wenn das Notebook dann doch zu 99% in der eigenen Wohnung genutzt wird.

Sollte es so kommen und der Trend Richtung Hybrid-Systeme gehen, verschiebt das aber natürlich wieder User in Richtung High-End PC, die nicht bereit sind Leistung für die Portabilität eines Systems einzutauschen. Wenn hier erst einmal der Stein ins Rollen gekommen ist, kann der Bereich der stationären Konsolen durchaus in die Richtungen PC, Hybrid und Streaming auseinanderbrechen und dadurch wirtschaftlich unrentabel werden oder zumindest an Bedeutung verlieren und keine zwei Anbieter mehr tragen - wobei ich dann eher die XBOX auf dem Rückzug sehe - vermutlich aber mit dem Deal, dass der Gamepass auf die Playstation-Plattform kommt.
Zuletzt geändert von JPS am 27. Jan 2022, 19:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Folge #355 & Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision-Blizzard [Diskussionsthread]

Beitrag von Rince81 »

JPS hat geschrieben: 27. Jan 2022, 14:47 Denke ich auch - aber hauptsächlich, weil Konsolenspieler schon jetzt kompromissbereiter sind was Technik/Grafik angeht. Besitzer von High-End-PCs werden sich deutlich weniger häufig auf die Kompromisse einer Streaming-Plattform einlassen.
Nicht in der aktuellen Situation. Grafikkarten mit RTX sind nur zu abnormalen Preisen zu bekommen, wenn überhaupt. Aktuelle High-End PC Besitzer sind - mehr denn je - eine Nische. Dazu würde ich auch den Qualitätsanspruch der Konsolenspieler nicht unterschätzen. Es dürfte einen Grund haben, warum du wirklich JEDERZEIT eine Series S bestellen oder in jedem Mediasaturn direkt kaufen kannst - die Series X oder die Playstation 5 aber nach wie vor Goldstaub sind.
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GamingLord80
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Re: Folge #355 & Mailbag Spezial: Microsoft kauft Activision-Blizzard [Diskussionsthread]

Beitrag von GamingLord80 »

JPS hat geschrieben: 27. Jan 2022, 16:19 Ja, aktuell braucht man einen High End Gaming PC um eine PS5 sichtbar zu übertreffen. Diese Gruppe meinte ich aber mit der Aussage "Grafisch/technisch besonders anspruchsvolle User bevorzugen den PC als Plattform".

Es ging dabei nicht um die Einschätzung des durchschnittlichen PC-Users, sondern darum dass zur Plattform "stationäre Konsole" in verschiedene Richtungen Alternativen bestehen und Konsolen zwar einerseits von ihrer Position in der "gemäßigte Mitte" profitieren, dadurch gleichzeitig aber auch eine Abwanderung in mehrere Richtungen droht, während z.B. der High-End Gaming Bereich weit weniger stark in einer Konkurrenzsituation zu Hybrid-Konsolen und Streaming-Diensten steht und daher mit geringerer Wahrscheinlichkeit davon bedroht ist in den nächsten 10-15 Jahren an Bedeutung zu verlieren.
Ohne dir zu nah treten zu wollen. Deine Ansicht von Grafisch / technisch anspruchsvollen Spieler ist für mich eher ein Irrweg. 120 FpS, 8K, Bla Bla Bla. Völlig Vergeudung von Ressourcen. Dadurch sieht ein Spiel nicht besser aus. Ich möchte Spiele im 4K mit flüssigen Frames auf meinem 65“ TV mit meinem 5.1 System genießen und nicht FpS zählen. PC Spiele sehen nicht besser aus, nur weil etwas mehr Details bieten oder mehr Frames bieten. Denn auch bei über 100Fps merke ich wenn es mal 60 und dann wieder 100FpS sind.
Und ich muss dich enttäuschen. Um so höher der Preis der Hardware wird, um so weniger werden auch nur überlegen zu wechseln. Warum auch? 2000€ oder mehr ausgeben und die ungefähre Leistung einer 400€ Konsole zu haben? WOW. Und dann zockt man trotzdem God of War was kaum zu unterscheiden ist selbst wenn man es auf einer PS4 Pro spielt.
Ne ne das sehe ich nicht. Ja es wird immer die geben die auf technische Details wert legen, aber sie sind deutlich in der Unterzahl.
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