Runde #360: Im Westen nix Neues (Horizon: Forbidden West)

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Patruso
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Re: Horizon: Forbidden West

Beitrag von Patruso »

Ich finde beide Spiele geben eher die Entwicklung her, dass Aloy wissen will, woher sie kommt und wo sie dazugehört. Sie wird auf diesem Weg zur Retterin der Welt am Ende des 1. Teils... aber innerlich wird sie ihrer Welt auf eine gewisse Art sogar fremder und der untergegangenen verbundener. Ihr Wissen trennt sie von der Welt, die sie retten will.

Das finde ich nachvollziehbar erzählt. Ihre "Verachtung" bekommt in Teil 2 ja sehr schnell Nuancen, gerade in den Nebenquests in Plainsong.
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Jochen Gebauer
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Re: Horizon: Forbidden West

Beitrag von Jochen Gebauer »

Hmm. Gute Argumente. Muss ich drüber nachdenken. Hab ich bislang überhaupt nicht so gelesen ... aber da ist was dran. Danke euch!
Rince81
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Re: Horizon: Forbidden West

Beitrag von Rince81 »

nachtgiger hat geschrieben: 28. Feb 2022, 20:45 Ah fuck. Danke für den Tipp. Ja, es handelt sich um den Track "The World on Her Shoulders". Ein Gegencheck auf Reddit sagt mir, dass es sich dabei um einen Bug handelt... Das treibt mich gerade in den Wahnsinn und ruiniert mir echt das Spiel. Das erste Mal seit Ewigkeit, dass ich mir einen AAA-Titel in der Release-Woche kaufe, und das hat man nun davon.
https://www.reddit.com/r/horizon/commen ... patch_106/
Some players have reported that the music track “The World on Her Shoulders” keeps repeating during their playthrough. We have a partial fix included in this patch to prevent this issue from happening to players who did not encounter this issue during their playthrough yet. We are still looking into a fix for players who are currently experiencing this issue.
Sie arbeiten dran. Ich an deiner stelle würde warten. Ich finde die musikalische Untermalung stimmig und toll, es wäre ärgerlich sich wegen solch eines Bugs das spiel zu versauen.

Edit:
Aloy will not mention her stash quite as often as before.
:ugly:
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
Patruso
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Re: Horizon: Forbidden West

Beitrag von Patruso »

Rince81 hat geschrieben: 2. Mär 2022, 11:53

Edit:
Aloy will not mention her stash quite as often as before.
:ugly:

Oh bitte, ja!
GoodLord
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Re: Horizon: Forbidden West

Beitrag von GoodLord »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 1. Mär 2022, 18:36
TimF hat geschrieben: 1. Mär 2022, 17:40By the way Jochen... meinen ersten Beitrag hier im Thread gelesen?
Oh. Übersehen. Aber jetzt:

Interessantes Gegenargument, das leider vom Spiel nicht gestützt wird. Konkret vom ersten Teil. Denn Aloy wächst zwar als Outcast auf, will aber unbedingt zum Stamm gehören. Sie verachtet ihn nicht, sie will Teil davon werden. Der erste Storyteil dreht sich ja explizit darum, wie sie 12 Jahre (!) verbissen für den Initiationsritus trainiert, der ihr endlich den ersehnten Platz in der Stammesgemeinschaft sichert.
Wenn ich mich richtig erinnere wollte Aloy bei dem Initiationsritus vor allem deshalb mitmachen, damit sie die Matriarchs fragen kann woher sie kommt bzw. was mit iherer Mutter ist. Die Aufnahme in den Stamm war im wesentlichen ein Mittel zum Zweck.

EDIT: Sorry,hätte die diskussion erst weiter lesen sollen.
Otis
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Re: Horizon: Forbidden West

Beitrag von Otis »

Rince81 hat geschrieben: 2. Mär 2022, 11:53Some players have reported that the music track “The World on Her Shoulders” keeps repeating during their playthrough.
Ist das diese Bass-Folge, die ewig vor sich hin schrammelt? Dachte schon, da war einer ganz verliebt in das Stück.
nijonoto
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Re: Horizon: Forbidden West

Beitrag von nijonoto »

Mein Horizon-Marathon geht weiter und ich bin mittlerweile aus den „Frozen Wilds“ gen „Forbidden West“ aufgebrochen. Erster Eindruck nach 3,5 Stunden im Fidelity-Modus: „Wow! So sieht (und hört sich an) also Next Gen bzw. Current Gen aus“. Beleuchtung, Details und vor allem die Fotografie, Kamerafahrten, Dialog-Regie sowie die Performance der englischen Sprecher*innen — beeindruckend. Dagegen wirken die gestelzten Dialoge und schlecht geschriebenen Wort-Fetzen der üblichen Open-World-Stangenware fast schon amateurhaft.

Da ich direkt aus den Vorgängern komme und ohne zeitliche Verzögerung zwischen den Teilen, ergeben die Anknüpfpunkte und das Wiedersehen mit Protaginist*innen aus Zero Dawn für mich wahrscheinlich mehr Sinn als für Neulinge oder Spieler*innen, die seit 2017 keinen Kontakt mit der Franchise hatten.

Den Willen der Autor*innen, direkt an die erzählte Geschichte anknüpfen zu wollen und das Word Building bzw. die Lore konsequent auszubauen, finde ich gut. Das fehlt vielen modernen Spieleserien, die oftmals versuchen auch für Neueinsteiger ohne Vorwissen zugänglich zu sein und den Inhalt ihrer Vorgänger, mehr oder weniger, ignorieren.
nijonoto
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Re: Horizon: Forbidden West

Beitrag von nijonoto »

Bei der Story erwarte ich freilich keine Wunder. Ähnlich wie bei Mass Effect 1, kann es den großen „Reveal“ eben nur einmal geben. Trotzdem war Mass Effect 2 durch viele Detailverbesserungen und tolle Companion-Dialoge bzw. Quests das bessere Spiel. Insofern besteht Hoffnung.
Otis
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Re: Horizon: Forbidden West

Beitrag von Otis »

Sonst noch jemand das Problem, dass Jobs plötzlich nicht mehr funktionieren? Ich erstelle einen via Overwrite-Terminal, aber die Sparte Jobs im Questlog bleibt leer. ??? Das hat definitiv schon mal geklappt, vielleicht wegen des Patches nicht mehr?
Rince81
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Re: Horizon: Forbidden West

Beitrag von Rince81 »

Wäre mir nicht aufgefallen.

Bin jetzt nach fast 70 Stunden mit der Hauptstory durch. Das driftet am Ende wirklich in Richtung Popcornkino aber unterhält. Ich bin nach wie vor völlig begeistert von dem Spiel. Imho beste Open-World bisher und setzt insbesondere technisch neue Maßstäbe. Vor allem habe ich nach wie vor Lust drauf, es geht also weiter, da ist noch ein Tallneck, mehrere Brutstätten, Nebenmissionen und der ganze andere Kram, der noch nicht geschafft ist.
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Otis
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Re: Horizon: Forbidden West

Beitrag von Otis »

Habe gestern einen Job an der Werkbank erstellt, das hat auch funktioniert. Nur wenn ich einen an dem Overwrite-Terminal in der Basis erstelle, passiert nichts.

Naja, da muss eh noch einiges ausgebügelt werden. Wie (im falschen Thread) schon erwähnt, bereits erledigte Dinge werden mir wieder auf der Karte angezeigt. An einer Stelle hätte ich für eine Quest, um weiter zu kommen, eine Metallblume aktivieren müssen. Problem: die hatte ich zuvor schon beim Erkunden aktiviert. Ging jetzt nicht mehr, aber die Ranken, die dabei eigentlich verschwinden, waren wieder da. Zum Glück konnte ich nach ein paar Anläufen von einem nahen Hügel/Berg per Gleitschirm dorthin, wo es weiter geht, aber schon nervig sowas.
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ragdel
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Re: Runde #360: Im Westen nix Neues (Horizon: Forbidden West)

Beitrag von ragdel »

Kommt da eigentlich noch ein Spoilercast wie es in dem Sonntagscast überlegt wurde? Gucke schon immer gespannt in den wochenplan aber bisher ist noch nichts drin.
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bluttrinker13
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Re: Runde #360: Im Westen nix Neues (Horizon: Forbidden West)

Beitrag von bluttrinker13 »

ragdel hat geschrieben: 7. Mär 2022, 14:46 Kommt da eigentlich noch ein Spoilercast wie es in dem Sonntagscast überlegt wurde? Gucke schon immer gespannt in den wochenplan aber bisher ist noch nichts drin.
Würde mich auch interessieren. Spoilercast zur Story wäre für mich auch das Interessanteste an der ganzen Spielbesprechung.
Rince81
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Re: Runde #360: Im Westen nix Neues (Horizon: Forbidden West)

Beitrag von Rince81 »

Nochmal ein paar Gedanken zum Spiel. Mal zwei Sachen vorweg.

1. Klettern ist doof.
2. Wer zum Geier kam auf die Idee, dass das Jagen von Tieren für die Beutel und Köcher eine geile Idee ist und vor allem ausgebaut werden muss??? Das war schon im Vorgänger nicht geil aber in ner halben Stunde im Startgebiet erledigt. Jetzt muss man über die gesamte Karte hetzen um in allen möglichen Biomen über 20(!) verschiedene Tierarten zu jagen um von denen im Zufallsprinzip eine von verschiedenen nötigen Komponenten zu bekommen. Da das in verschiedenen Ausbaustufen stattfindet muss man immer wieder zurückreisen, weil man jetzt doch noch eine Lachsgräte braucht.

Ansonsten ist das für mich das kompetenteste und schönste Open-World Spiel bisher, abgesehen von fehlenden überraschenden Storytwists ein in jeder Hinsicht verbesserter Nachfolger. Ich bin überrascht, dass der bei der Kritik anscheinend oft hinter dem hervorragenden Vorgänger landet, da Forbidden West einfach das bessere und rundere Spiel ist, der jeden richtigen Kritikpunkt am Vorgänger behoben hat - teilweise in einer Art und Weise, die vollkommen absurd ist. Im Vorgänger wurden die Gesprächsanimationen kritisiert? Jetzt ist das bis in die kleinste Nebenquest mit Motion Capturing superaufwendig umgesetzt und bis in die kleinste Nebenrolle im englischen hervorragend besetzt. Das ist imho sogar über Naughty Dog Niveau - in einem riesigen Open World Spiel mit zig Charakteren! Die Wasseranimation im Vorgänger war meh? Jetzt gibt es Gebirgsbäche, rauschendes Meer und Sandstrand mit heranrollenden Wellen mit Gischt.
https://www.youtube.com/watch?v=s2LkQDOqAbg
Die Nebenmissionen im Vorgänger waren allesamt meh und einfach nur folge den Brotkrumen mit dem Fokus und kille ein paar Maschinen? Hier sind sie der Star des Spiels und haben regelmäßig Momente zum erinnern, bauen teilweise aufeinander auf und enthalten einige der besten Charaktere.
SpoilerShow
Sei es die erste Ballonfahrt seit über tausend Jahren oder eine Oseram, die einem Funksignal nachspürt oder Kotallo, der seinen verlorenen Arm ersetzen möchte.
Mich wundert, dass ihr euch im Cast darüber beschwert, dass das Spiel (wie jedes Open World Spiel) eine Dringlichkeit anmahnt und dann voller Aktivitäten steckt. Da würde ich widersprechen.
SpoilerShow
Gaia sagt selbst, dass Aloy ca. 4 Monate Zeit hat eh sie die Biosphäre nicht mehr korrigieren kann und nach jeder gefunden Unterfunktion gewinnt Aloy mehr Zeit - einfach Gaia fragen. Das ist in der Spielwelt auch sichtbar! Nach Ether verschwinden die heftigen Stürme, nach Minerva verschwinden die roten Ranken. Dazu vergeht während des Spiels erkennbar Zeit. Die Gefährten richten die Basis ein, zwischen Varl und Zo entwickelt sich eine Beziehung, da vergehen erkennbar im Spiel Monate.
Dazu eilt Aloy auch jeweils ihr Ruf voraus, eine Siedlung entsteht, etc. All das braucht Zeit und das Spiel nimmt sich die und gibt sie auch dem Spieler. Erst ab einem Punkt in der Geschichte gibt es Zeitdruck - und da werden dann aber auch andere Quests gesperrt um dem Spieler zu vermitteln, jetzt wird es "zeitlich eng".

Besonders freut mich, dass sie darauf verzichtet haben das Spiel nach Abschluss der Hauptstory einfach um eine Mission zurückzusetzen, sondern dass man im Anschluss weiterspielen kann, sogar mit passenden Dialogen, wenn man einige Quests erst nach Abschluss der Hauptstory annimmt. :clap:

Dazu strotzt das Spiel vor lauter kleinen Details die einfach nur irre sind.
Die "Gesendet von meinem HTC11 Life mit Tapatalk"-Signatur
nijonoto
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Re: Runde #360: Im Westen nix Neues (Horizon: Forbidden West)

Beitrag von nijonoto »

Kann mich Rince nur anschließen. Bin jetzt 20 Stunden dabei und Forbidden West ist nahezu in allen Belangen besser als der Vorgänger und enthält nützliche Convenience-Verbesserungen wie die Lager mit dem Stash, die bessere Sortierung des Inventars nach Kategorien. Habe ca. 12 Nebenquests bislang und davon war bislang keine einzige eine zeitraubende Fetch-Quest wie z. B. der Schwachsinn mit den “Shards” in Dragon Age Inquisition. Selbst die Sammelobjekte haben nette Rätsel- oder Klettersequenzen, die an Tomb Raider und Zelda erinnern. Zwar relativ leicht, aber dennoch wird die Umgebungsarchitektur gut eingebunden.

Was für mich super funktioniert: Schaltet alles ab im HUD und blendet alle Sammelobjekte und Geheimeingänge auf der Karte aus. Dann einfach drauflos laufen und entdecken. Ich habe die Tallnecks links liegen gelassen und bin einfach an die Ränder der Karte gelaufen und geklettert, um danach mit dem Gleiter ins offene Land zurückzufliegen. Dabei habe ich jede Menge versteckte Höhlen, Lager und Locations entdeckt, die zu diesem Zeitpunkt sicher nicht vorgesehen waren.
Henselinho
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Re: Runde #360: Im Westen nix Neues (Horizon: Forbidden West)

Beitrag von Henselinho »

Bin nach knapp 60 Std jetzt auch durch und bereue keine Minute. Muss mich da meinen Vorrednern anschließen, die Open World ist einfach grandios, die Nebenaufgaben motivieren mit ihren kleinen Geschichten und auch die Hauptstory mitsamt des fantastischen Finales bleibt mir im Gedächtnis.
EndsequenzShow
Der Teaser zum dritten Teil traf mich komplett offguard. Wow... Nachdem ich mit leichten Bedenken bzgl. der Story des zweiten Teils an das Spiel gegangen bin die restlos weggewischt wurden bin ich jetzt wahnsinnig gespannt wie es mit dieser Transzendenzgeschichte weitergeht. und Jochen schlägt vermutlich die Hände über dem Kopf zusammen :lol:
Was ich allerdings nicht verstanden habe:
letzte HauptmissionShow
Wie konnte Beta Hephaestus in die Fabrikationsanlage einspielen? Sie ist doch gefangen genommen worden, haben Sie sie da einfach frei rumlaufen lassen mit Zugang zu nem Terminal? Gab's da eine Erklärungt zu die ich verpasst habe oder ist das einfach "Isso"?
Da ich zum Ende hin die Nebenaufgaben links liegen ließ und nur noch durch die Hauptstory durchrushte um mich Elden Ring widmen zu können bevor ich unfreiwillig alles gepoilert bekomme ("How to beat Boss XYZ / How to get the magnificient Weapon ABC", eine neumoderne Qual...), werde ich nach Elden Ring aber wieder zu Horizon zurückkehren und den Rest erledigen.

Chapeau Guerrilla Games

PS: Auf den Spoilertalk freue ich mich auch wie Bolle. Besonders wenn Jochen auch mitmacht. Er ließ ja schon durchhorchen das Ihn die Story nicht so abholte wie der Rest des Spiels.
TimF
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Re: Runde #360: Im Westen nix Neues (Horizon: Forbidden West)

Beitrag von TimF »

Gerade spielt eine gute Freundin Forbidden West und es ist ein Fest alle paar Stunden ihre Discord Nachrichten zu bekommen und mitzubekommen dass sie genauso viel Spaß mit dem Spiel hat wie ich hatte beim Durchspielen. Sie hat eben davon gesprochen dass sie die Charakterentwicklung von Aloy total super findet. (was ich übrigens genauso super finde... im Gegensatz zu Jochens Meinung ;))
Rince81
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Re: Runde #360: Im Westen nix Neues (Horizon: Forbidden West)

Beitrag von Rince81 »

Da ich mir den Cast vor dem Einschlafen noch einmal angehört habe doch noch ein Kommentar zu dem Punkt, Darstellung der Stämme in Forbidden West. Ich denke, dass ihr, insbesondere Jochen und dann vor allem Dom schon aufgrund eurer Wortwahl irgendwann stur euch gegenseitig bestärkend in eine Richtung galoppiert seid. Das konnte man richtig schön nachverfolgen, als ihr euch dem Thema "Stämme" und "Eingeborene" widmet und dann bei der Bezeichnung beim vermeidlich korrekten Ausdruck "indigen" landet, damit eure Schablone habt und das dann passend gemacht wird. Das artet dann soweit aus, dass Dom irgendwann die arme Aloy als das imperialistische/kolonialistische Element bezeichnend und zuerst schockiert(!) war, wie das Spiel seine indigenen Stämme behandelt.

Das Problem dabei ist, es sind der Definition nach überhaupt keine indigenen Völker. Ein Volk ist nicht automatisch indigen, auch nicht wenn es in Stämmen lebt. Wiki sagt dazu:
Indigene (von indigena „eingeboren“) Völker sind im Sinne der Definition der UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen von 1982 Bevölkerungsgruppen, die sich als Nachkommen der Bewohner eines bestimmten räumlichen Gebietes betrachten, die bereits vor der Eroberung, Kolonisierung oder Staatsgründung durch Fremde dort lebten, die eine enge (emotionale, wirtschaftliche und/oder spirituelle) Bindung an ihren Lebensraum haben und die über eine ausgeprägte ethnisch-kulturelle Identität als Gemeinschaft mit eigenen soziopolitischen und kulturellen Traditionen verfügen.
Der markierte Teil fehlt bei den Stämmen im Horizon Universum komplett. Wir bezeichnen Iren oder Franzosen ja auch nicht als indigen. Eure Diskussion ist da in meinen Augen leider völlig in die Richtung "indigen" als politischer Begriff im Rahmen Kolonialisierung und "wilde Stämme" gegangen, der in der postapokalyptischen Welt von Horizon aber völlig an der Spielrealität und dem Spieluniversum vorbei geht. Schade, da wäre vermutlich deutlich mehr gegangen, wenn ihr euch nicht selbst die Scheuklappen aufgesetzt, sondern offener und mit anderer Wortwahl diskutiert hättet.

Was auch schade ist, dass Jochen die Stämme und ihre Kultur als völlig uninspiriert und als indigene Klischees bezeichnet, was ich auch nicht nachvollziehen kann. Die Entwickler geben sich wirklich viel Mühe hier im Worldbuilding die Völker zu verankern bzw. ihre Idee dafür umzusetzen. Jochen kritisiert, dass es so viele indigene Völker gibt, die man sich als Vorlage oder Inspiration hätte nehmen können, dabei tun die Entwickler das überhaupt nicht, haben sie schon im ersten Teil nicht getan. Die Inspiration für die Kulturen liegt allesamt darin, wie sie sich einen Reim auf die Welt voller Ruinen und Relikte machen.
Das ist in Forbidden West bei den Tenakth und den
VolknameShow
Quen
so schön rausgearbeitet, dass es einfach nur Spaß macht die Besonderheiten und Details der Völker - insbesondere in ihrer Sprache und Wortwahl - zu bemerken und zu erforschen.
Darstellung der VölkerShow
Bei den Quen ist das ihre Suche nach Daten der Ahnen, wobei sie durch technische Inkompatibilitäten über die Zero Dawn Problematik kein Wissen haben, dafür aber eine Art verherrlichende "IT-Tech-Kultur" entwickelt haben, in der Ceo ein Name für einen religiösen Führer ist, es einen Aufsichtsrat als Herrschaftsgremium gibt und die Umhänger der Quen bei Bohai und Alva Wifi-Symbole in unterschiedlicher Empfangsstärke sind. Bei den Tenakth der Fokus auf die unvollständigen Hologramme und militärische Propaganda. Wenn man sich die Zeit nimmt macht das soviel Spaß, die Referenzen in der Sprache auf Militärbegriffe zu bemerken, zu sehen, wie die gesamte Kultur sich immer wieder auf diese Infoschnipsel mit den Hologrammen bezieht und diese interpretiert.
Zuletzt geändert von Rince81 am 9. Mär 2022, 03:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Rince81
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Re: Runde #360: Im Westen nix Neues (Horizon: Forbidden West)

Beitrag von Rince81 »

Was ich allerdings nicht verstanden habe:
letzte HauptmissionShow
Wie konnte Beta Hephaestus in die Fabrikationsanlage einspielen? Sie ist doch gefangen genommen worden, haben Sie sie da einfach frei rumlaufen lassen mit Zugang zu nem Terminal? Gab's da eine Erklärungt zu die ich verpasst habe oder ist das einfach "Isso"?
SpoilerShow
Ihre Aufgabe war es Gaia mit den übrigen Unterfunktionen zu verbinden, sie hatte daher Zugriff auf ein Terminal
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Henselinho
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Re: Runde #360: Im Westen nix Neues (Horizon: Forbidden West)

Beitrag von Henselinho »

Rince81 hat geschrieben: 9. Mär 2022, 03:45 Was ich allerdings nicht verstanden habe:
letzte HauptmissionShow
Wie konnte Beta Hephaestus in die Fabrikationsanlage einspielen? Sie ist doch gefangen genommen worden, haben Sie sie da einfach frei rumlaufen lassen mit Zugang zu nem Terminal? Gab's da eine Erklärungt zu die ich verpasst habe oder ist das einfach "Isso"?
SpoilerShow
Ihre Aufgabe war es Gaia mit den übrigen Unterfunktionen zu verbinden, sie hatte daher Zugriff auf ein Terminal
Ah ok, macht Sinn. Danke, diese Info ist mir auf dem Weg irgendwo abhanden gekommen.
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