Gänsehaut: The Dark Pictures

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Metalmonni
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Gänsehaut: The Dark Pictures

Beitrag von Metalmonni »

Hallo zusammen!

Mal wieder eine tolle Folge von Gänsehaut meiner Meinung nach, vor allem ein richtig (humorvoller) Verriss der Dark Pictures Anthology ^^.

Ich finde es vor allem witzig, dass die Spiele offenbar so kryptisch sind, dass weder Dom noch Nils herausgefunden haben, dass sowohl Man of Medan, als auch Little Hope tatsächlich eine "mundane" (also keine übernatürliche) Auflösung haben, die ich jetzt hier mal nicht spoilern möchte ^^.
Darüber hinaus scheint Man of Medan für Dom sogar so vergessenswert gewesen zu sein, dass er das Flugzeugwrack zu dem man zunächst hinuntertaucht und das große, über Wasser treibende Wrack des Frachters später, einfach zu einem ganzen zusammenmatscht :D.

Dennoch, in den beiden angespielten Titeln sind die vorgetragenen Kritikpunkte vorhanden und valide.

Es ist allerdings ein bisschen schade, idealerweise hätten Dom und Nils den zweiten Teil (Little Hope) auslassen sollen, der ist nämlich mit Abstand der Schwächste. Man of Medan war meiner Meinung nach "ganz nett", Little Hope war furchtbar und House of Ashes war dann tatsächlich ganz gut, weil hier einige kritische Punkte gelöst wurden. Zum Beispiel gibt es hier gute Einstellungen für die Schwierigkeit, es sind (deutlich) weniger sinnlose Jumpscares vorhanden und die Beziehungen der Charaktere verändern tatsächlich nachvollziehbar etwas im Spielverlauf. Hier ist sogar nachlesbar was und an welcher Beziehung es lag. Sogar die "Vorzeichen" waren in diesem Spiel mal echt sinnvoll, um todbringende Entscheidungen zu vermeiden.

Zuletzt lasse ich noch ein paar Tipps hier. Sollte jemand die Spiele auch nach diesem Verriss noch anspielen wollen: So hat es mir und meiner Frau am meisten Spaß gemacht:

- Lasst Little Hope aus, wenn ihr kein Completionist seid. Die sinnlosen Jumpscares und die verwirrende Story kann man sich echt sparen.
- Spielt die Spiele, soweit möglich, auf Englisch. Die deutsche Syncro ist leider für die Füße.
- Stellt das Spiel auf so einfach wie möglich ein und aktiviert die QTE Vorwarnung. Ein so storylastiges Spiel gewinnt mMn nichts dadurch, dass man ständig unangekündigte Quick Time Events innerhalb von 1,5 Sekunden schaffen muss.
- Erkundet so viel wie möglich, so lange es möglich ist. Lest alles, was das Speil euch anbietet. Das sind nun mal explorative Spiele. Es wird deutlich belangloser, wenn man nicht herausfindet, was es mit dem Ganzen auf sich hat. Und die Hintergrundgeschichte findet man eigentlich nur heraus, wenn man gut aufklärt.
- Vergebt dem Spiel einige seltsame Charakterentscheidungen und komische Ungereimtheiten. Die ergeben sich fast zwangsläufig aus Entscheidungen des Spielers, die irgendwie zusammengewoben werden müssen. Das wird meiner Meinung nach in House of Ashes besser ^^.
- Spielt, wenn möglich, zu zweit oder zu mehreren. Dann kann es ein echtes Erlebnis werden, auch ohne Koop. Allein ist das Ganze tatsächlich ziemlich belanglos.

So viel zu meiner Meinung zu diesen Spielen. Wir hatten mit 1 & 3 Spaß, trotz der bekannten Probleme ^^.

Coole Folge, Vielen Dank dafür!

Gruß
Daniel
Zuletzt geändert von Metalmonni am 16. Mär 2022, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Dom Schott
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Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von Dom Schott »

Hehe, das weckt meine Vorfreude auf Teil 3, dem wir auf jeden Fall mit etwas Abstand auch noch eine ehrliche Chance geben werden! Und sonst: Danke für die lieben Worte!!
Katzen sind super, Zitronenlimo auch und Archäologie ebenfalls.
https://okcool.space/
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Timberfox13
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Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von Timberfox13 »

Hallo ihr zwei Finsterprinzen,

schade dass ihr mit der Dark Pictures Anthology nicht ganz so viel Spass hattet.
Ich würde euch mal wieder ein so richtig schön schauriges Spiel wünschen :D

Ich hab persönlich mit Horror nicht ganz so viel am Hut und bin eigentlich nur hier, um Folgendes zu klären:

Ob nun Gänsehaut oder Gänseschauer ist natürlich irrelevant, da beide Ausdrücke vollkommen falsch sind.
Es gibt nur einen universell im deutschen Sprachraum anerkannten Ausdruck für dieses Gefühl und der wäre:

Erpelanzug!

einen gruseligen Gruß euch Beiden! :twisted:
CETERUM CENSEO BLASPHEMOUS II ESSE LUDENDAM
Slartie
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Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von Slartie »

Ich habe mich während des Hörens auch sehr darüber amüsiert, wie sich Dom wieder und wieder darüber aufregt, dass da übernatürliches Zeug passiert und ihn das abtörnt. Ich hab Little Hope nicht gespielt (tatsächlich genau deswegen: ich mag auch übernatürliches Zeug so ganz ohne Bemühung um einen wenigstens halbwegs plausiblen Science-Background eher nicht so, und mit Hexenkram im Speziellen kann man mich jagen, so dass mich allein die Vorschau auf Teil 2 massiv abgeschreckt hat) aber mit Man of Medan hatte ich mehrere Durchläufe lang einen gewissen Spaß, bis ich alle Figuren durchgebracht hatte, und schon im ersten Durchlauf bin ich zumindest am Rande über die ganz und gar nicht übernatürliche Auflösung des Mysteriums um die Geschehnisse auf dem Schiff gestolpert. Es ist mir ein Rätsel, wie zwei Personen das komplett übersehen konnten - in meiner Erinnerung ist das halbe Schiff übersät mit Hinweisen auf die Lösung gewesen.

Aber gut, den Rest der Kritik kann ich schon nachvollziehen, insbesondere der "Erzähler" und die Steuerung und Kameraführung gingen mir auch gewaltig auf die Nerven.
Metalmonni
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Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von Metalmonni »

Slartie hat geschrieben: 16. Mär 2022, 18:00 Ich habe mich während des Hörens auch sehr darüber amüsiert, wie sich Dom wieder und wieder darüber aufregt, dass da übernatürliches Zeug passiert und ihn das abtörnt. Ich hab Little Hope nicht gespielt (tatsächlich genau deswegen: ich mag auch übernatürliches Zeug so ganz ohne Bemühung um einen wenigstens halbwegs plausiblen Science-Background eher nicht so, und mit Hexenkram im Speziellen kann man mich jagen, so dass mich allein die Vorschau auf Teil 2 massiv abgeschreckt hat) aber mit Man of Medan hatte ich mehrere Durchläufe lang einen gewissen Spaß, bis ich alle Figuren durchgebracht hatte, und schon im ersten Durchlauf bin ich zumindest am Rande über die ganz und gar nicht übernatürliche Auflösung des Mysteriums um die Geschehnisse auf dem Schiff gestolpert. Es ist mir ein Rätsel, wie zwei Personen das komplett übersehen konnten - in meiner Erinnerung ist das halbe Schiff übersät mit Hinweisen auf die Lösung gewesen.

Aber gut, den Rest der Kritik kann ich schon nachvollziehen, insbesondere der "Erzähler" und die Steuerung und Kameraführung gingen mir auch gewaltig auf die Nerven.
Wie ich schon gesagt hatte, "Man of Medan" hat eine (wirklich deutliche) "mundane" Auflösung, von Übernatürlichem tatsächlich kaum eine Spur :D. Little Hope ist da etwas verklausulierter, die Auflösung ist nicht ganz so eindeutig, aber auch hier ist alles - ich sage mal - wissenschaftlich erklärbar.

Ich fand es auch krass, wie den Beiden das so absolut entgangen sein konnte 8-)
Otis
Beiträge: 1311
Registriert: 23. Mai 2021, 19:30

Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von Otis »

Der Podcast hat mich echt überrascht.

Zum einen, dass hier tatsächlich zwei Leute (und evtl. noch deren Koop-Partner) nicht mitbekommen haben, worum es in Man of Medan geht, einem Spiel, das einem seine Auflösung so penetrant und aufdringlich wie kein anderes vom Prolog an bis zum Schluss nicht nur unter die Nase reibt, sondern es einem nahezu im Minutentakt mit nassen Lappen um die Ohren schlägt. Und wenn man das aus irgendwelchen Gründen selber nicht mitkriegt, wird es einem in den Unmengen an Dokumenten zusätzlich direkt gesagt. (Mal davon abgesehen, dass die Charaktere es so ab der Hälfte der Geschichte auch zu begreifen und zu artikulieren beginnen, aber natürlich nicht, wenn sie tot sind.)

Nebenbei beruht Man of Medan auf einer "wahren" Begebenheit, denn den Fall des Geisterschiffes Urang Medan gibt es wirklich und die Erklärung, die das Spiel bietet, entpricht auch einer der populäreren Erklärungen, die für die RL-Vorkommnisse angenommen werden. (Wobei man das RL dabei schon großzügig durchwinken muss.) Zum Glück hatte ich davon erst gelesen, nachdem ich das Spiel durch hatte. Von den Machern des Spiels meiner Meinung nach eine schlechte Entscheidung, nicht nur den Namen des Schiffes zu übernehmen, sondern auch noch das Spiel so zu nennen; spoilert die Story im Prinzip schon mit dem Titel, wenn man den Bericht schon kennt.

Dass man es bei Little Hope nicht unbedingt merkt, ist nachvollziehbarer. Mir sind die beiden Hinweise am Anfang, die einem verraten, was los ist, leider aufgefallen, sie sind auch nicht sonderlich versteckt, aber wenigstens hält sich das Spiel danach damit zurück. Dafür wird es am Ende dann aber auch nochmal explizit verraten, von daher auch hier von mir Unverständnis, wie man da ratlos zurück bleiben kann, außer man ist vielleicht eingeschlafen und hat die Auflösung verpasst. Oder, weil sie so dermaßen beschi— ist, gleich verdrängt.

Die extreme Vorhersehbarkeit und die wirklich nervig vielen und komplett unnötigen Jumpscares sind für mich die Schwachstellen von Man of Medan. (Und ich habe per se nichts gegen Jumpscares, aber alle 30s einer, das nutzt sich doch bisschen ab.) Ansonsten fand ich das ziemlich großartig und auch sehr spannend, gerade weil man halt parallel noch die Bedrohung durch die Piraten hat, und die gesamte Inszenierung ist für mich wahnsinnig gelungen.

Die Beziehungen zwischen den Leuten und freigespielte Charaktermerkmale wirken sich sehr wohl auch auf den Handlungsverlauf aus. Merkt man bei nur einmaligem Durchspielen natürlich nicht, daher umso seltsamer, dass darüber so abfällig gesprochen wurde, weil, wie gesagt, wie will man das so bitte beurteilen?

Überhaupt war ich ziemlich beeindruckt, wie viele und wie stark unterschiedliche Verläufe es im großen und im kleinen je nach Entscheidungen, gefundenen Items und QTE-(Miss)Erfolgen gibt. Ich meine, schon alleine Conrad, der gleich am Anfang entweder Fliehen oder Sterben kann … der kann genauso gut auch mit an Bord des Schiffes kommen und hat dort etliche Szenen, die man nicht zu sehen bekommt, wenn man mit ihm eben geflohen oder gestorben ist.

Den Kurator finde ich auch recht unspektakulär. Ich verstehe, was damit erreicht werden soll, aber ich hätte den nicht gebraucht. Er stört mich aber auch nicht weiter. Ist allerdings lustig, dass Dom sich von dem irgendwie Hilfe erwartet hat, ist doch ziemlich offensichtlich, dass er einen nur aufzieht bzw. verunsichern will mit seinen Ratschlägen. Genau wie bei den Vorschau-Gemälden, wie kommt Ihr darauf, das die als Tipps o.ä. gedacht sind?

Dass Euch Little Hope besser gefallen hat, überrascht mich ebenfalls, weil das eigentlich überhaupt nichts gut macht. (Na gut, der Prolog war wirklich spannend.) Die Idee mit der Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit war super, aber wird halt nichts daraus gemacht und es wird letztlich weder die Vergangenheits- noch die Gegenwartshandlung auch nur annähernd befriedigend oder überhaupt beendet, denn
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es war ja alles nur die Einbildung eines Mannes.
Würg. Hatte bis zum Schluss gehofft, dass ich mich irre, aber als das dann bestätigt wurde, ist erstmal der Controller gegen die Wand geflogen, so blöde wie diese Auflösung war. Die Gegenwartsstory an sich war auch ein Reinfall, wie die da willkürlich in ein Gebäude nach dem anderen einbrechen, nur um drinnen dann sofort rumzuwundern, wie sie jetzt wieder raus kommen sollen. Gruselig fand ich Little Hope auch kein bisschen und diese Monster, die die da verfolgen und umzubringen versuchen, ja, kann man sich mit Hinblick auf das Ende vielleicht irgendwie eine Erklärung für aus den Fingern saugen, aber letztlich war das ziemlich bescheuert. Noch dazu war Little Hope total kurz, hat mich richtig vor den Kopf geschlagen, wie es mitten in der Story plötzlich hieß, so jetzt ist Schluss, war
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übrigens alles nur Verarsche.
Schade, dass ausgerechnet House of Ashes nicht gespielt wurde. Auch nicht perfekt, aber die Story macht echt Laune und hat auch nicht so ein BS-Ende. Geht bisschen Richtung Hollywood-Actionfilm, weniger Horror, aber schon recht gelungen.

Insgesamt mag ich die Anthology bislang sehr gerne. Wurde im Podcast auch schon gesagt, selbst wenn die im Writing ihre Schwächen haben, diese Art von Gameplay und Erzählweise gibt es einfach nicht noch mal. Sowas bekommt man aktuell von niemandem sonst und wer das mag, kommt da halt nicht drum herum.
Metalmonni
Beiträge: 31
Registriert: 13. Mai 2019, 17:01
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Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von Metalmonni »

Otis hat geschrieben: 17. Mär 2022, 01:05
Schade, dass ausgerechnet House of Ashes nicht gespielt wurde. Auch nicht perfekt, aber die Story macht echt Laune und hat auch nicht so ein BS-Ende. Geht bisschen Richtung Hollywood-Actionfilm, weniger Horror, aber schon recht gelungen.

Insgesamt mag ich die Anthology bislang sehr gerne. Wurde im Podcast auch schon gesagt, selbst wenn die im Writing ihre Schwächen haben, diese Art von Gameplay und Erzählweise gibt es einfach nicht noch mal. Sowas bekommt man aktuell von niemandem sonst und wer das mag, kommt da halt nicht drum herum.
Ich finde es ganz cool, offenbar sind wir uns hier recht einig. Ich habe jeden der Teile (außer Little Hope) mehrmals gespielt, und fand Man of Medan und House of Ashes jeweils wirklich cool. Little Hope ist hier aus vielen Gründen der Schwächste Teil der Reihe.

Du hast nun deutlicher klargemacht, dass Man of Medan und Little Hope (sehr offensichtlich) eine "weltliche" Erklärung mitbringen, das hatte ich vermieden, damit hast auf den Punkt gebracht, was ich aussagen wollte. Gerade die Tatsache, dass Little Hope einem echt den Stinkefinder vorhält, wenn man versucht zu ergründen, was denn nun wirklich da los ist.

Allgemein cool zu wissen dass ich nicht allein in meiner Einschätzung bin. Ich mochte den Podcast dennoch sehr, auch wenn ich festgestellt habe, dass den Podcastern offensichtlich essentielle Informationen entgangen sind ^^

Gruß
Daniel
green-ed
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Registriert: 31. Mai 2016, 14:59

Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von green-ed »

Ich spiele eher wenig Horrorspiele und vielleicht fällt es mir erst jetzt auf, wo ich jedes von den Supermassive Spielen gespielt habe und damit eine eigene Meinung zu dem Besprochenem bilden konnte: Ich fand den Podcast erstaunlich oberflächlich.

Meiner Meinung nach wurde sich recht wenig mit den jeweiligen Geschichten auseinandergesetzt (kein Kodex gelesen, etc.), obwohl erkannt wurde, dass ein wesentlicher Bestandteil des Game-Designs ist, dass es passieren kann das man rausgeht und wenig verstanden hat, weil man nur geradlinig durchgerusht ist. Und die Geschichten sind nicht so kompliziert, dass man sie NUR mit dem Kodex verstehen könnte, aber allgemein wurde zu früh aufgehört sich auf die Geschichte einzulassen ("Das ist totaler Quatsch!", "Ich hab keine Lust auf sowas Übernatürliches!"). Man of Medans Story ist z.B. "bodenständiger" als von den beiden angenommen. Wenn man mit der Haltung an die Spiele geht oder direkt am Anfang der doch recht überschaubaren Spielzeit schon fest gebildet hat, dann sollte man so einen Podcast auch direkt sein lassen finde ich. Das wird den Spielen dann einfach nicht gerecht.

Klar gibt es offensichtliche Kritikpunkte, die zum Teil auch richtigerweise benannt worden sind (z.B. stellenweise Logikprobleme in den Dialogen, Performance, häufige Verwendung von Jump Scares, etc), aber die wurden meiner Meinung nach mit jedem Spiel etwas besser.

Und QTE-Ankündigung konnte man übrigens in den Optionen ein-/ausschalten, da sich im Podcast gewundert wurde, dass in einem Spiel geht und in dem anderen wieder nicht.
DesireSFM
Beiträge: 13
Registriert: 16. Jul 2018, 19:17

Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von DesireSFM »

Ich finde es schade, dass ihr die Chance nicht genutzt und Man of Medan im Online-Koop gespielt habt (ohne VoIP). Diesen hat Dom falsch erklärt, dieser ist nämlich fundamental anders als der Couch-Koop-Modus.
Man of Medan ist tatsächlich sowohl vom Gameplay als auch der Story vollständig auf diesen Online-Koop ausgelegt und in diesem Genre wahrscheinlich einer der innovativsten Titel der letzten Jahre.

Wie stark der Koop-Fokus ist, merkt man schon daran, dass die Entscheidung, welchen der beiden Soldaten man zu Beginn auswählt, darüber entscheidet, welchen Content einem das Spiel zeigt. Je nach Auswahl erlebt ihr ca. 50% komplett unterschiedliche Szenen. Im Koop spielen beide Spieler entsprechend sehr häufig diese Szenen gleichzeitig (und nicht hintereinander, wie im Couch-Koop).

Während Dom z.B. am Anfang die Piraten reizt, ist der andere Spieler gerade am Flugzeugwracktauchen. Und als Dom dabei der Grill explodiert, wirkt es unter Wasser so, als ob das Boot angegriffen wird (wodurch der tauchende Spieler hier z.B. eine später sehr verhängnisvolle Entscheidung treffen kann).
Gerade wenn man sich dabei nicht unterhält, sorgt das Spiel für richtig Nervenkitzel, da beide Spieler gleichzeitig Szenen aus unterschiedlichen Blickwinkeln erleben, diese aber teils komplett unterschiedlich wahrnehmen und durch ihre Entscheidungen Einfluss auf das Erlebnis des anderen Spielers haben.

Lässt einen z.B. ein anderer Charakter im Stich, ist das keine Script-Entscheidung, sondern die Entscheidung des anderen Spielers, wodurch dieser Verrat dann natürlich einen viel größeren Impact hat.

Dazu macht auch der Maintwist im Spiel erst im Koop Sinn:
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Das Nervengas sorgt ja dafür, dass man halluziniert. Tatsächlich ist es so, dass immer, wenn ein Monster im Spiel auftaucht, dies immer der andere Spieler ist, der entsprechend seine QTEs spielt. Sprich die beiden Spieler kämpfen unbewusst gegeneinander, bzw. laufen voreinander weg.
Das Spiel sorgt zwar dafür, dass man eine gute Chance hat, früh hinter diesen Twist zu kommen, aber sofern man nicht beim Zocken mit dem anderen Spieler kommuniziert, kann man sich nicht sicher sein, dass dieser den Twist auch schon durchschaut hat.
Entsprechend möchte man dann das Monster eigentlich nicht mehr angreifen, aber dann besteht halt die Gefahr, dass der andere Spieler einen evtl. tötet, schließlich sieht auch er uns als Monster. Das sorgt dafür, dass bis zum Schluss jedes QTE hochspannend ist, weil es nicht mehr darum geht, die richtige Taste zu drücken, sondern darum mit jedem Tastendruck über Leben und Tod der eigenen oder eben der Spielfigur des Mitspielers zu entscheiden.
Und deshalb ist Man of Medan mMn eines der besten und originellsten Koop-Erlebnisse der letzten Jahre. <3

Bei Little Hope haben sie dieses großartige Konzept dann leider größtenteils über Bord geworfen. Wahrscheinlich weil der Koop in der Rezeption fast vollständig ignoriert und deshalb kaum jemand auf diesen genialen Modus aufmerksam gemacht wurde.
foxxio
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Registriert: 5. Nov 2020, 23:02

Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von foxxio »

Hab gestern Man of Medan im SP gespielt -> von mir auch keine Empfehlung...

Man of Medan macht einfach zuviele schwerwiegende handwerkliche Fehler, das könnte auch eine tolle Handlung, ob sie jetzt übernatürlich ist oder "geerdet", nicht retten. Für einen Horrorfan ist das nichts.

Exploration? Wird vom Spiel aktiv behindert, bzw macht keinen Spass durch die fummelige Steuerung und die langen Animationen. Alleine das Aufheben und Ansehen eines Textschnipsels dauert ewig. Da habe ich auch Verständnis, wenn man die Handlung nicht verfolgt.

Atmosphäre? Wie von Nils erklärt, stören die vielen und billigen Jump-Scares schon sehr. Das verhindert recht effektiv, dass sich eine beklemmende Atmosphäre bilden kann. Ein Horrorspiel muss hier eigentlich punkten, ansonsten ist es eine Themaverfehlung.
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EchnaTron
Beiträge: 271
Registriert: 21. Jun 2017, 12:20

Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von EchnaTron »

Also die Dark Pictures haben ja bisher schon von vielen Seiten sehr viel negative Kritik eingeheimst und auch in diesem Podcast wurden ja lediglich vereinzelte gute Haare an ihr gelassen. Die vorgetragenen Kritikpunkte kann ich durchaus zum größten Teil nachvollziehe, wobei ich sagen muss, dass einige der Flash Forwards mir schon helfen konnten und ich dadurch im entsprechenden Moment wusste, was zu tun oder zu vermeiden war, um eine Figur zu retten. Allerdings trifft das weiß Gott nicht auf alle zu, manche sind in der Tat so kurz und wenig kontextualisiert, dass man sie nicht mal wiedererkennt, wenn die tatsächliche Situation eintritt.

Ein Punkt konnte mir bisher aber noch von niemandem wirklich glaubhaft gemacht werden: Inwiefern Until Dawn so viel besser gewesen sein soll. Gut, wenn man mir sagt, dass er die Figuren in Until Dawn besser fand oder das Szenario ihm besser gefallen hat, dann sei das dahin gestellt. Aber viele der hier angesprochenen Punkte (kryptische Flash Forwards, Jumpscares, nicht gerade schlaue Figuren, übernatürliche Elemente, unnatürliche Gesichtsanimationen...) gab es schon genauso in Until Dawn und dennoch wird das immer sehr hoch gehalten. Nicht, dass ich es schlechter gestellt sehen möchte, ich weiß nur nicht, warum diese Punkte dort offenbar so wenige Leute gestört haben, bei The Dark Pictures aber umso mehr.
Möglicherweise liegt es daran, dass Until Dawn zwei bis dreimal so lang war, wie ein Dark-Pictures-Spiel und die unangenehmen Punkte daher über eine längere Zeit verteilt und nicht so konzentriert waren. Anders kann ich es mir jedenfalls nicht erklären.

Für mich war tatsächlich Little Hope noch der beste Teil der Reihe, weil mir einfach das Szenario besser gefallen hat als bei Man of Medan und House of Ashes. Bei letzterem war die Auflösung mal ein bisschen was anderes, dafür waren die Gegner meiner Ansicht nach ziemlich lahm und keine der Figuren war mir auch nur annähernd sympathisch. Allerdings trifft das bei so ziemlich jedem der Spiele von Super Massive Games zu, auch bei Until Dawn :-).
SheranUOdal
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Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von SheranUOdal »

Hallo Zusammen,
ich bin seit einiger Zeit Hörer von Auf ein Bier und habe dann im Februar den „Fehler“ begangen das volle Programm einzukaufen. Gefühlt brauche ich extra 24 Stunden am Tag um überhaupt mal alles was mich interessiert nachzuholen. Ich springe also regelmäßig zwischen älteren und neueren Folgen hin und her und habe gerade einiges zu den Supermassive Games gehört (Gänsehaut zu Until Dawn, Wertschätzung The Quarry).

Ich schicke voraus das ich die kritische Auseinandersetzung mit der Dark Pictures Anthology noch nicht gehört habe, aber diese Serie oft, wie auch in den vorhergehenden Posts kritisiert wird.

Ich persönlich und auch ein guter Freund mit dem ich jedes Mal im Oktober voller Vorfreude den „Filmabend Modus“ starte haben unheimlich viel Freude mit diesen Spielen.

Gerade das hier viel gescholtene Litte Hope war und ist unser bisheriges Highlight dieser Reihe.

Ich denke wenn man Lust auf diese Art der Unterhaltung hat (und ja als vollwertige Spiele mit Anspruch gehen diese nicht durch), dann kann man sich hier sehr gut wiederfinden und der Reiz eben alle durchzubringen, was in der Regel beim ersten Mal nicht klappt, funktioniert für mich einwandfrei.

Natürlich lernt man im Laufe der Zeit die Denkweise der Entwickler und so habe ich jetzt bei The Quarry schon im ersten Versuch alle durch die Nacht bekommen.

Hier würde ich mir wünschen das die Entscheidungen etwas unvorhersehbarer währen oder klar gute Entscheidung durch Twists in die falsche Richtung gehen um den Spieler zu schocken.

Ansonsten freue ich mich bereits sehr auf „The Devil In Me“ und einen wohlig schaurigen Oktoberabend.

Beste Grüße
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Melchiah
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Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von Melchiah »

SheranUOdal hat geschrieben: 22. Jul 2022, 18:13 Ich persönlich und auch ein guter Freund mit dem ich jedes Mal im Oktober voller Vorfreude den „Filmabend Modus“ starte haben unheimlich viel Freude mit diesen Spielen.
Ich denke, davon lebt diese Reihe: Man spielt zusammen mit anderen und gruselt sich stellenweise (insbesondere über die deutsche Sprachausgabe) oder lacht eben gemeinschaftlich über die Unzulänglichkeiten dieser Spiele. Aber wer sich effektiv gruseln will, kann aber auch richtig gute Horrorspiele in der Gruppe spielen, finde ich. Wenn man die Dark Pictures wirklich allein spielen muss, kann man fast nur zu dem Urteil aus dem Podcast kommen. Oder?
SheranUOdal
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Re: Gänsehaut - The Dark Pictures

Beitrag von SheranUOdal »

Ich habe es nicht dazu geschrieben aber wir machen meistens einen Solo und einen Coop Durchgang.

Bei Man of Medan und The Quarry erst Solo und dann gemeinsam und bei Little Hope und House of Ashes umgekehrt.

Ich mag es sowohl zusammen als auch alleine, das ist für mich kein Unterschied und über die deutsche Synchronisation grusel ich mich schon Jahre nicht mehr, da wir immer im englischen Original spielen.
Otis
Beiträge: 1311
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Re: Gänsehaut: The Dark Pictures

Beitrag von Otis »

Wie schaut's denn mit einer Nachfolgebesprechung aus? Teil 3 & 4 sind ja mittlerweile erhältlich …
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