Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

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Smutje187
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Smutje187 »

Apropos „Mensch mit Schattenseiten“ - beispielsweise eine von Lovecraft inspirierte Geschichte voller Xenophobie in „bester“ Lovecraft-Manier wäre heute bestenfalls nur noch schwer erträglich und Lovecraft ohne Anpassungen mittlerweile höchstwahrscheinlich nur noch marginal relevant - ein Werk bewusst von der Quelle abwandeln kann also auch massiv Vorteile haben.
Rigolax
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Rigolax »

Smutje187 hat geschrieben: 14. Apr 2022, 00:28 Apropos „Mensch mit Schattenseiten“ - beispielsweise eine von Lovecraft inspirierte Geschichte voller Xenophobie in „bester“ Lovecraft-Manier wäre heute bestenfalls nur noch schwer erträglich und Lovecraft ohne Anpassungen mittlerweile höchstwahrscheinlich nur noch marginal relevant - ein Werk bewusst von der Quelle abwandeln kann also auch massiv Vorteile haben.
Na ja, kommt drauf an. Nicht alle Lovecraft-Stories sind xenophob oder rassistisch. Manche auf jeden Fall though.

Ich find das Videospiel Call of the Sea ja ganz interessant als Quasi-Adaption, invertiert einige Tropes. Allgemein mag ich Lovecraft nicht soooo sehr, find ihn zu anstrengend zu lesen und hat nicht genug pay-off für mich. Da guck ich lieber die ersten Staffeln Twilight Zone. :ugly:
skade hat geschrieben: 14. Apr 2022, 00:20 Davon abgesehen mag ich an PHD durchaus, dass relative Einigkeit darüber besteht, dass er ein Mensch mit vielen Schattenseiten und Problemen war. Das macht seine Sachen ja nicht weniger lesenswert.
Ja, ich denke, er war auf jeden Fall irgendwann ziemlich, eh, bonkers. Also im Kopf. Und ich meine das nicht abwertend per se, es ist einfach so. Und man merkt's an seinen Werken.

Ich mochte Ubik sehr, schon abgefahren. The Three Stigmata of Palmer Eldritch hat quasi eine Vorform von VR, auch sehr cool imo. Aber egal, das ist ja hier nicht der PKD-Appreciation-Thread.
Otis
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Otis »

Ingoknito hat geschrieben: 13. Apr 2022, 23:03Dann kann ich dich ja aufklären.
"Versuch, was zu tun?"
"Kapiere gerade weder, warum Du mir überhaupt etwas vorhalten willst …"

Es wurde diesbezüglich nichts aufgeklärt. Die Fragen waren aber ernst gemeint, da ich vermute, es liegt ein Missverständnis vor.
Man soll auch nicht "blacks" (die Schwarzen) in den USA sagen, kommt da eher weniger gut an. Dasselbe gilt für andere maginalisierte Gruppen.
"Die Schwarzen" wollen allerdings nicht blacks genannt werden, weil der Begriff dort durch Missbrauch kulturell als Beleidigung vorbelastet ist, nicht weil sie generell keine Bezeichnung wünschen. Dementsprechend gibt es Alternativen, die akzeptiert und auch selber gebraucht werden. (Bin auch gar nicht so sicher, ob black wirklich so abgelehnt wird.) Diese Belastung liegt bei dem Wort transsexuell nicht vor, das einfach der allgemein gebräuchliche Fachbegriff dafür ist und auch von den Betroffenen verwendet wird. Deine Erklärung legt auch nicht dar, was an dem Begriff reduzierend sein soll.
Davon abgesehen war dein Aussage dass man nur Filme mit transsexuellen Menschen und nicht über sie machen soll einfach sinnbereit und zeigt was da oft falsch läuft in dieser Diskussions-Kultur
Das habe ich ausdrücklich nicht geschrieben. Kann es sein, dass Du mich massiv missverstanden hast? Ich verstehe nämlich auch nicht, woher Deine leicht feindselige Haltung mir gegenüber kommt, und denke, Du hast Dich von mir angegriffen gefühlt. Stimmt das? Warum? Würde das gerne geklärt haben, da das nicht von mir beabsichtigt war!
MaxDetroit
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von MaxDetroit »

Kaum ist man mal einen Tag nicht da, wird sich schon wieder über Political Correctness gefetzt. Ich muss gestehen, ich kann es einfach nicht mehr hören. Ich bin auch nicht mehr auf Social Media unterwegs, auf Twitter schon gar nicht, aber selbst auf Seiten wo man früher nur wegen blöder Memes oder witziger Comics unterwegs war ist gerade nur noch Kulturkampf angesagt. Das ganze Internet nervt gerade nur noch. Am Ende kann man seine Einstellung zu solchen Dingen nur selber in der Realität vorleben, in dem man sich entsprechend verhält, aber nicht anderen aufzwingen.

Und geht es in den ganzen Diskussionen im Internet wirklich darum, die Welt zu einem besseren Platz zu machen? Manchmal glaub ich die meisten User twittern und diskutieren wegen der Diskussion willen, oder es ist einfach nur Lagerkampf. Außerdem sind das viel zu oft Themen aus den USA, die ohne zu hinterfragen eins zu eins importiert werden, die uns aber teils überhaupt nicht in dem Maße betreffen. Dann fetz ich mich lieber über Playstation+ und Game Pass, das tut keinem wirklich weh.
skade
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von skade »

Otis hat geschrieben: 14. Apr 2022, 07:16
Man soll auch nicht "blacks" (die Schwarzen) in den USA sagen, kommt da eher weniger gut an. Dasselbe gilt für andere maginalisierte Gruppen.
"Die Schwarzen" wollen allerdings nicht blacks genannt werden, weil der Begriff dort durch Missbrauch kulturell als Beleidigung vorbelastet ist, nicht weil sie generell keine Bezeichnung wünschen. Dementsprechend gibt es Alternativen, die akzeptiert und auch selber gebraucht werden. (Bin auch gar nicht so sicher, ob black wirklich so abgelehnt wird.) Diese Belastung liegt bei dem Wort transsexuell nicht vor, das einfach der allgemein gebräuchliche Fachbegriff dafür ist und auch von den Betroffenen verwendet wird. Deine Erklärung legt auch nicht dar, was an dem Begriff reduzierend sein soll.
Ich denke, hier würde auf beiden Seiten etwas De-Eskalation helfen. Vor allem mit weniger Brustton der Überzeugung. „transsexuell“ ist nämlich durchaus veraltet und belastet (weil mit dem Stigma einer Krankheitsdiagnose behaftet) und „Trans“ als Attribut wird eher gerne gesehen.

Die Antidiskrimierungsstelle des Bundes hat hier eine gute Handreichung: https://www.antidiskriminierungsstelle. ... -node.html

Die Zusammenfassung von Lifeline ist auch okay. https://www.lifeline.de/sexualitaet/tra ... 84429.html

That being said: der Begriff ist veraltet und belastet, aber das ist ein eher neuer Drift der letzten 10 Jahre. Wenn man da nicht immer auf der Höhe ist, ist das schon okay, ich kenne niemanden, der einen dafür gleich transfeindlich nennen würde, ausser wenn sie darauf bestehen, den unbedingt weiter verwenden zu wollen.
Rigolax
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Rigolax »

Otis hat geschrieben: 14. Apr 2022, 07:16 "Die Schwarzen" wollen allerdings nicht blacks genannt werden, weil der Begriff dort durch Missbrauch kulturell als Beleidigung vorbelastet ist, nicht weil sie generell keine Bezeichnung wünschen. Dementsprechend gibt es Alternativen, die akzeptiert und auch selber gebraucht werden. (Bin auch gar nicht so sicher, ob black wirklich so abgelehnt wird.) Diese Belastung liegt bei dem Wort transsexuell nicht vor, das einfach der allgemein gebräuchliche Fachbegriff dafür ist und auch von den Betroffenen verwendet wird. Deine Erklärung legt auch nicht dar, was an dem Begriff reduzierend sein soll.
Also ich hab das gestern bzw. letzte Nacht kurz gegoogelt, weil ich verwirrt war: "blacks" (im Plural) kann bzw. wird öfter wohl abwertend aufgenommen werden, "black people" eigentlich kaum bis gar nicht. PoC bzw. BIPoC dagegen ist meines Erachtens eher ein Medienkonstrukt bzw. findet sich im alltäglichen Sprachgebrauch außerhalb sozioökonomisch privilegierter Schichten kaum wieder -- und selbst dann, sollte dann jemand sagen "ich bin eine BIPoC", wenn dort ja "black" drin steckt, und "BIPoC" wurde ja auch erst geschaffen, weil manche "PoC" abgelehnt haben oder zu ungenau fanden, glaub ich. Dann gibt's noch "African-American", was aber ja iirc überholt ist und ich selbst albern finde (wer nach X-Generationen in den USA lebt und selbst faktisch keine Bezüge mehr nach Afrika hat, der ist erst einmal nur "American" für mich). Dann wäre noch "colored person", ist glaub extrem outdated und schon offensive.

Also der Standard ist "black people" bzw. eine einzelne schwarze Person ist eine "black person"; damit fährt man am besten, denke ich.

Bzgl. "Transsexuell": Also hier wirklich mein ernst gemeinter Rat: Das Wort vermeiden, insb. im US-Twitter-Diskurs. Es wird wirklich nur noch von "Transgender" gesprochen, soweit ich das sehen kann. "Transsexuell" könnte als offensive aufgefasst werden, in jedem Fall wirkt es klar outdated imho. Das geht in Richtung "Transvestit" in der Nicht-Verwendbarkeit. (Wobei "transsexuell" in Abgrenzung zu "transgender" auch eine leicht andere Definition haben kann in Diskussionen, aber das ist faktisch nicht relevant für den Alltag, denke ich). EDIT: skade war schneller
Alexandre
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Alexandre »

MaxDetroit hat geschrieben: 14. Apr 2022, 08:35 Kaum ist man mal einen Tag nicht da, wird sich schon wieder über Political Correctness gefetzt. Ich muss gestehen, ich kann es einfach nicht mehr hören. Ich bin auch nicht mehr auf Social Media unterwegs, auf Twitter schon gar nicht, aber selbst auf Seiten wo man früher nur wegen blöder Memes oder witziger Comics unterwegs war ist gerade nur noch Kulturkampf angesagt. Das ganze Internet nervt gerade nur noch. Am Ende kann man seine Einstellung zu solchen Dingen nur selber in der Realität vorleben, in dem man sich entsprechend verhält, aber nicht anderen aufzwingen.

Und geht es in den ganzen Diskussionen im Internet wirklich darum, die Welt zu einem besseren Platz zu machen? Manchmal glaub ich die meisten User twittern und diskutieren wegen der Diskussion willen, oder es ist einfach nur Lagerkampf. Außerdem sind das viel zu oft Themen aus den USA, die ohne zu hinterfragen eins zu eins importiert werden, die uns aber teils überhaupt nicht in dem Maße betreffen. Dann fetz ich mich lieber über Playstation+ und Game Pass, das tut keinem wirklich weh.
Dem stimme ich zu. Amüsant ist vor allem die starke Fokussierung deutscher Diskursteilnehmer auf die amerikanischen Sprachregelungen und Konventionen. Scheinbar reden vor allem Menschen über den richtigen Gebrauch von "Schwarz" die keinen direkten Kontakt zum Sujet haben und daher *hust* Sekundärliteratur verwenden müssen.

Die Sprachregelungen in anderen europäischen Ländern mit höherem Schwarzen-Anteil ist teilweise völlig anders. Ich stelle mir dann immer gerne vor, wie besonders enthusiastische und scheinbar rücksichtsvolle Gutmenschen (um das Schimpfwort SJW zu vermeiden) auf die gelebte Realität treffen und ganzen Gesellschaften erklären, dass sie SO ja nicht reden können. Dass sie DIESE Worte ja nicht benutzen dürfen. Letztlich gipfelt das natürlich darin, dass der Weiße dem Schwarzen erklärt, was OK ist und was nicht.

Hat man das ein paar Male verfolgt - und vor allem die in der Regel deutlichen Ansagen die darauf folgen - nimmt man diese ganzen Sprachwissenschaftler einfach weniger ernst. Ich betrachte solche Menschen einfach nur als wohlwollend, aber unreif. Unfähig eigenes Fehlverhalten zu erkennen aber hyperwachsam bei anderen. Vermutlich aufgrund der kindlichen Unterscheidung der Welt in gut/böse, wobei klar ist, wo man selbst zu verorten ist.

Das ist seltsam, denn bereits im Kindergarten sollte man eigentlich gelernt haben, dass jedes Wort, sogar jede Geste oder jeder Blick, eine Unverschämtheit sein kann, wenn sie respektlos gemeint ist. Wer respektvoll mit seinem Gegenüber umgeht braucht keine Selbstzensur!
Mastertronic
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Mastertronic »

Na, dann muss man ja bald an die VHS, um zu lernen wie man mit Menschen anderer Hautfarbe oder anderen Geschlechtes richtig redet und es ändert sich ja auch noch alle Nase lang. Puuh - kompliziert.. Wer legt diese Nomenklaturen eigentlich fest und ratifiziert die dann - Twitter kann es ja hoffentlich nicht sein.. ?

Bezüglich der Diskussion um den schwarzen Elfen hier - die Hautfarbe ist für die Geschichte doch völlig irrelevant und natürlich kann ein Charakter dann auch schwarz sein - warum denn nicht ?

Ähnlich aber irgendwie anders finde ich auch die Frage ob James Bond schwarz oder auch eine Frau sein kann/soll.. Eigentlich will man hier ja sofort ja schreien, aber er ist ja nun seit den 60ern der stereotype britische "weiße" Gentleman-Agent und man verändert damit ja dann doch sehr seine DNA.
Ist es dann noch James Bond ?? Umgekehrt will auch niemand einen weißen Shaft sehen..
Natürlich will man den Sekretärinnen auf den Hintern Klaps gebenden weißen Alt-Macho aus den 60´ern heute nicht mehr sehen, aber vielleicht darf eine Filmserie dann auch als Zeitkolorit einfach mal sterben und muss nicht bis zur Unkenntlichkeit runderneuert werden.
Otis
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Otis »

Geht klar, dass transsexuell als abwertend empfunden wird, wusste ich nicht, habe es immer als schlichte Übersetzung des englischen Begriffs transgender kennen gelernt und noch nie als abwertend oder beleidigend, wie man es halt vom Begriff black/-s kennt. Wird für die Zukunft vermerkt, danke.

Geht aber letztlich an der eigentlichen Aussage vorbei, habe schließlich einfach den Begriff übernommen, den auch Ingoknito verwendet hatte; das Wort an sich war also nicht das Problem, sondern sein Argument, durch die Verwendung eines Gruppenbegriffes würde ich Menschen auf eine Eigenschaft reduzieren, zumal ich auch nicht verstehe, inwiefern das als Antwort auf das passt, was ich geschrieben hatte. Tauschen wir das Wort halt durch Transgender aus, sehe darin keine Reduzierung.

Mich würde jetzt abschließend halt noch interessieren, was ihn, bzw. Dich, um nicht unhöflich in dritter Person zu schreiben, an meiner ursprünglichen Aussage so aufgestachelt hat, damit ich mich dafür entschuldigen und es besser formulieren kann.
Rigolax
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Rigolax »

Alexandre hat geschrieben: 14. Apr 2022, 11:11 Dem stimme ich zu. Amüsant ist vor allem die starke Fokussierung deutscher Diskursteilnehmer auf die amerikanischen Sprachregelungen und Konventionen. Scheinbar reden vor allem Menschen über den richtigen Gebrauch von "Schwarz" die keinen direkten Kontakt zum Sujet haben und daher *hust* Sekundärliteratur verwenden müssen.
Eh, die Sekundärliteratur benutzen wohl auch manchmal Amerikaner, macht man als Deutscher doch auch bei manchen Begriffen mit speziell deutschem Bezug, dann guckt man in den Duden etc.?

Warum ist das Amerikanische so relevant? Na ja, "we're all living in America". Solche Debatten sind allgemein aber ja interessant als soziale Phänomene und Entwicklungen. Ich find's zudem schlicht linguistisch interessant, wenn etwa manche Formulierungen anscheinend eher adjektivisch formuliert positiv gesehen werden (zum Beispiel "trans Frau" statt "Trans-Frau", weil "Trans-Frau" ausdrücken könnte, dass man von keiner "richtigen" Frauen redet, sondern nur einer Bindestrich-Frau). Man muss natürlich aufpassen, nicht unangemessen für andere Leute/Gruppen zu sprechen bzw. sprechen zu wollen, aber man kann natürlich versuchen, es nachvollziehen und darüber diskutieren.
Alexandre hat geschrieben: 14. Apr 2022, 11:11 Die Sprachregelungen in anderen europäischen Ländern mit höherem Schwarzen-Anteil ist teilweise völlig anders.
IIRC sagt man in Frankreich übrigens als Anglizismus mittlerweile "black", ist mir irgendwann mal aufgefallen. Aber keine Garantie, ob das flächendeckend akzeptabel ist. So etwas ist eh immer nur approximativ zu verstehen.
Alexandre hat geschrieben: 14. Apr 2022, 11:11Das ist seltsam, denn bereits im Kindergarten sollte man eigentlich gelernt haben, dass jedes Wort, sogar jede Geste oder jeder Blick, eine Unverschämtheit sein kann, wenn sie respektlos gemeint ist. Wer respektvoll mit seinem Gegenüber umgeht braucht keine Selbstzensur!
Ob man es jetzt "Selbstzensur" nennt oder Selbstkontrolle, Rücksichtnahme, Fingerspitzengefühl, Kalkül, EQ oder sonst etwas: Man wird an einem bestimmten Punkt sich fragen müssen, ob es sich wirklich lohnt bestimmte Sprachmöglichkeiten zu nutzen oder es einfach zu lassen. Selbst als latenter Free Speech Warrior finde ich das ja richtig, dass man durchaus Zugeständnisse macht -- es gibt aber auch Grenzen und im Idealfall ist die Motivation nicht nur extrinsisch, sondern auch intrinsisch, man versteht also, empfindet nach, warum man bestimmte Wörter nicht benutzen sollte -- zugegeben ist das aber auch nicht immer einfach (für mich). Bzgl. "respektvoll": die USA sind etwa auch eher eine sog. high-context culture, die deutsche eher eine low-context culture, also man muss schon aufpassen je nach Kulturkreis, wie sensibel reagiert wird auf Nuancen und (vermeintlich) implizierte Informationen (https://en.wikipedia.org/wiki/High-cont ... t_cultures)
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Heretic
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Heretic »

Mastertronic hat geschrieben: 14. Apr 2022, 11:26 [...] aber vielleicht darf eine Filmserie dann auch als Zeitkolorit einfach mal sterben und muss nicht bis zur Unkenntlichkeit runderneuert werden.
Solange man mit einer altbekannten Marke noch Geld scheffeln kann, wird das nicht passieren. Und James Bond ist immer noch 'ne Hausnummer. Die man imo aber auch gut neu interpretieren kann. Schwieriger wird's z. B. bei Indiana Jones, da sich der Charakter stark über Harrison Ford definiert. Aber höchstwahrscheinlich hat man das früher bezüglich Bond und Sean Connery genauso gesehen.
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Felidae
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Felidae »

Keine Ahnung, wo das Problem bei Bond liegen soll - die Filmserie hat von Anfang an auf die sich verändernde Welt reagiert. In den Romanen von Fleming waren die Russen die Bösen - typische späte 50er-Denkweise. Schon die Verfilmung von "From Russia with love" geht da nen komplett anderen Weg - in dem mit SPECTRE eine Organisation der Böse ist, die Ost und West gegeneinander ausspielen will. Und so zieht sich das durch die ganze Reihe - bei Pierce Brosnan waren Frauen zum ersten Mal gleichwertige Partnerinnen, auf die er zuweilen sogar angewiesen ist. Es gibt keinerlei Grund, warum der Gentleman-Agent Bond im 21. Jahrhundert nicht eine andere Hautfarbe haben sollte. Und das unterscheidet ihn übrigens von Shaft: Shaft ist als Figur bewusst als schwarzer Detektiv angelegt, der sich entsprechend im schwarzen Milieu bewegt. DA ist die Hautfarbe für die Geschichte tatsächlich wichtig. Bei Bond heutzutage null.

Edit: Was "Frau" angeht, denke ich übrigens, dass auch das machbar wäre - denke aber auch, dass dann eher eine Art Spin-Off sinnvoll wäre. (Trotzdem würde ich mir Jamie Bond garantiert angucken, sollten sie es ausprobieren - entscheidend ist ja, was sie dann draus machen. Siehe der 2016er Ghostbusters - das Problem waren nicht die vier Frauen. Der Film wäre mit Männern vermutlich genauso scheiße gewesen.) Was aber wirklich mal spannend wäre: Ein schwuler Bond. Bisexualität wurde in Skyfall ja bereits angedeutet...
Mastertronic
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Mastertronic »

Gar kein Problem und ja die Serie hat sich sehr über die Jahre geändert, aber die einzige Konstante über die letzten 60 Jahre war der "mit-40er" weiße, männliche Superagent - wenn man den jetzt auch noch abändert - bleibt eben gar nichts mehr von der ursprünglichen Ian Flemming Figur übrig und dann braucht man es IMO auch nicht mehr Bond nennen, aber wie Heretic richtigerweise geschrieben hat, will man die erfolgreiche Marke natürlich weiter abschöpfen..
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Alexandre »

Ob man es jetzt "Selbstzensur" nennt oder Selbstkontrolle, Rücksichtnahme, Fingerspitzengefühl, Kalkül, EQ oder sonst etwas: Man wird an einem bestimmten Punkt sich fragen müssen, ob es sich wirklich lohnt bestimmte Sprachmöglichkeiten zu nutzen oder es einfach zu lassen.
Ja, da redest du an mir vorbei, aber das liegt sicher an mir. Wollte eigentlich kein explizites Beispiel bringen, aber es klappt wohl nicht anders.

Ausgehend von dem hier:
Also ich hab das gestern bzw. letzte Nacht kurz gegoogelt, weil ich verwirrt war: "blacks" (im Plural) kann bzw. wird öfter wohl abwertend aufgenommen werden, "black people" eigentlich kaum bis gar nicht.
usw.

Dagegen steht die Selbstbezeichnung "Schwarz" die Menschen in meinem Umfeld verwenden, verwendet haben und weiterverwenden wollen. Jetzt werde ich dafür keine Quellenangabe liefern, weil so ein Beispiel dummerweise eben genau das nicht kann, aber... es klappt ja sonst anscheinend nicht. Die gleiche Bezeichnung erbittet man sich auch von mir. Paraphrasiert: "So wie du weiß bist, bin ich schwarz."

Mir geht es hier NICHT darum, respektlos mein "Recht" auf freie Wortwahl auszuüben. Weiß nicht wo das herkommt...
Mir geht es mehr darum, dass ich keine Kritik / Hilfestellung / Bevormundung / Beurteilung von außen brauche, wenn ich mit Menschen anderer Hautfarbe interagiere. Wir kriegen das schon hin. In der Regel respektvoll und wenn es sein muss auch mal respektlos, wenn ein Depp es unabhängig von seiner Hautfarbe sich verdient hat.

Wenn du die Angst hast, ich würde in völliger Ignoranz das N-Wort verwenden und dann auch noch glauben, das sei ja alles OK so, weil respektvoll und so....glaubst du denn wirklich deine Mitmenschen sind alles Idioten?
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Felidae
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Felidae »

Mastertronic hat geschrieben: 14. Apr 2022, 12:22 Gar kein Problem und ja die Serie hat sich sehr über die Jahre geändert, aber die einzige Konstante über die letzten 60 Jahre war der "mit-40er" weiße, männliche Superagent - wenn man den jetzt auch noch abändert - bleibt eben gar nichts mehr von der ursprünglichen Ian Flemming Figur übrig und dann braucht man es IMO auch nicht mehr Bond nennen, aber wie Heretic richtigerweise geschrieben hat, will man die erfolgreiche Marke natürlich weiter abschöpfen..
Die Bezeichnung "Superagent" würde ich spätestens seit Craig doch sehr in Frage stellen - aber auch schon Lazenby und Dalton waren sehr viel bodenständiger.

Tatsächliche Konstanten im Bond-Universe sind hingegen:

- MI 6
- M
- Q
- Moneypenny
- Casino-Szenen
- exotische Schauplätze
- Gadgets
- Verfolgungsjagden in schicken mit Extras bestückten Autos
- Bondgirls
- natürlich die ikonische 007 mit den damit verbundenen handlungsrelevanten Auswirkungen (der Lizenz zu töten)
etc etc

Willst Du ernsthaft behaupten, durch das Ändern der Hautfarbe verliert die Reihe ihre Identität?

Edit: Schon der allererste "offizielle" Bond (Connery) hatte wenig von Flemings Figur. Insofern ist dieses Argument seit 1962 hinfällig.
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Voigt »

Habe zwar nur drei Bonds oder so gesehen, aber da war zumindest noch eine gewisse High Class Britishness da. Aber Briten gibt es ja viele, könnte mir beispielsweise sehr gut einen indisch-britischen Gentlement Agenten vorstellen.
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Rigolax »

Alexandre hat geschrieben: 14. Apr 2022, 12:27
Ob man es jetzt "Selbstzensur" nennt oder Selbstkontrolle, Rücksichtnahme, Fingerspitzengefühl, Kalkül, EQ oder sonst etwas: Man wird an einem bestimmten Punkt sich fragen müssen, ob es sich wirklich lohnt bestimmte Sprachmöglichkeiten zu nutzen oder es einfach zu lassen.
Ja, da redest du an mir vorbei, aber das liegt sicher an mir. Wollte eigentlich kein explizites Beispiel bringen, aber es klappt wohl nicht anders.
Häh, war mir klar, worauf du dich beziehen wolltest.
Alexandre hat geschrieben: 14. Apr 2022, 12:27Wenn du die Angst hast, ich würde in völliger Ignoranz das N-Wort verwenden und dann auch noch glauben, das sei ja alles OK so, weil respektvoll und so....glaubst du denn wirklich deine Mitmenschen sind alles Idioten?
Nein? Dann nimm meinen Post doch nicht so ernst, als ob ich dir ins Gesicht gespuckt hätte.

Und nein, ich denke nicht, dass alle meine Mitmenschen Idioten sind.

EDIT:
Alexandre hat geschrieben: 14. Apr 2022, 12:27 Dagegen steht die Selbstbezeichnung "Schwarz" die Menschen in meinem Umfeld verwenden, verwendet haben und weiterverwenden wollen. Jetzt werde ich dafür keine Quellenangabe liefern, weil so ein Beispiel dummerweise eben genau das nicht kann, aber... es klappt ja sonst anscheinend nicht. Die gleiche Bezeichnung erbittet man sich auch von mir. Paraphrasiert: "So wie du weiß bist, bin ich schwarz."
Um das vielleicht endlich abzuschließen, falls es wirklich nicht klar war: "Blacks" im Plural ist wohl tendenziell offensive, lieber "black people" sagen. Okay? Ich find das gar nicht so selbsterklärend. In Bezug auf einzelne Personen benutzt man "black" halt adjektivisch, "he's black" etc., das ist Standard, oder eben "a black man". (Edit2: Btw, dann wird oftmals "black" auch großgeschrieben, also "Black", aber ich bin ja schon ruhig.)
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Mastertronic »

Naja einige Deiner "Konstanten Beispiele" sind ja inzwischen auch nicht mehr existent oder überholt. Auch exotische Schauplätze oder auch Verfolgungsjagden gibt es in fast jedem 2ten Actionfilm, das ist nicht mehr James Bond eigen.. Fast alles wofür James Bond mal klassisch Stand ist ja inzwischen nicht mehr existent, da aus der Zeit gefallen.

Man ändert auch nicht die Identität der Reihe, dies habe ich m.E. auch nicht behauptet, sondern die Optik der Figur des James Bond aus den letzten 60 Jahren.. Die letzten 6 waren eben alle sehr identische Typen.. alle in etwa gleich alt, alle männlich, alle weiß etc.. Ist es wichtig für die Rolle , natürlich nicht, aber so sieht er eben aus. z.B. Superman sieht ja in den Werken auch immer sehr identisch aus...

Darf man dies ändern - Klar, darf man - es kann auch ein schwarzer oder auch asiatischer Schauspieler die Rolle übernehmen - aber wenn nichts mehr so ist wie es mal war , kann man die Franchise eben auch einstellen und etwas neues kreieren.. wo wir wieder bei Heretic wären, warum dies nicht gemacht wird.

ich persönlich bin spätesten seit Daniel Craig durch mit der Reihe und verfolge sie nicht mehr.. Für mich hat James Bond in etwa den gleichen Stellenwert wie Bud Spencer und Terence Hill . Das sind schöne aus der Zeit gefallene Kindheitserinnerungen. Für mich braucht es da keine Überführung in die Neuzeit, da gibt es aktuellere Actionhelden/Geschichten die auch in die heutige Zeit passen..
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Felidae »

Mastertronic hat geschrieben: 14. Apr 2022, 13:29 Naja einige Deiner "Konstanten Beispiele" sind ja inzwischen auch nicht mehr existent oder überholt. Auch exotische Schauplätze oder auch Verfolgungsjagden gibt es in fast jedem 2ten Actionfilm, das ist nicht mehr James Bond eigen.. Fast alles wofür James Bond mal klassisch Stand ist ja inzwischen nicht mehr existent, da aus der Zeit gefallen.

Man ändert auch nicht die Identität der Reihe, dies habe ich m.E. auch nicht behauptet, sondern die Optik der Figur des James Bond aus den letzten 60 Jahren.. Die letzten 6 waren eben alle sehr identische Typen.. alle in etwa gleich alt, alle männlich, alle weiß etc.. Ist es wichtig für die Rolle , natürlich nicht, aber so sieht er eben aus. z.B. Superman sieht ja in den Werken auch immer sehr identisch aus...

Darf man dies ändern - Klar, darf man - es kann auch ein schwarzer oder auch asiatischer Schauspieler die Rolle übernehmen - aber wenn nichts mehr so ist wie es mal war , kann man die Franchise eben auch einstellen und etwas neues kreieren.. wo wir wieder bei Heretic wären, warum dies nicht gemacht wird.

ich persönlich bin spätesten seit Daniel Craig durch mit der Reihe und verfolge sie nicht mehr.. Für mich hat James Bond in etwa den gleichen Stellenwert wie Bud Spencer und Terence Hill . Das sind schöne aus der Zeit gefallene Kindheitserinnerungen. Für mich braucht es da keine Überführung in die Neuzeit, da gibt es aktuellere Actionhelden/Geschichten die auch in die heutige Zeit passen..
Naja, aber weiße Helden sind jetzt AUCH nicht direkt der USP von Bond. :ugly: Und dass man mit der Änderung der Hautfarbe das Aussehen der Figur verändert, ja, dem kann ich kaum widersprechen. Aber bei Craig haben sich am Anfang viele beschwert, dass Bond nicht blond zu sein habe - und auch DAS haben wir irgendwie verkraftet.

Und wenn Dich Bond eh nicht mehr interessiert - dann müssen die Produzenten auf Dich ja auch keine Rücksicht nehmen. ;)

Warum man übrigens nichts "neues" kreiert - neben dem Vorteil einer bestehenden Franchise (wobei da ja, wie man grade in den letzten Jahren gesehen hat, umgekehrt auch sehr große Risiken bestehen, es sich mit einer toxischen Fanbubble zu verscherzen) gibt es durchaus auch eine künstlerische Motivation: Alten Geschichten/Figuren neue Facetten abzugewinnen, sie in die aktuelle Zeit zu holen etc. Wäre dem nicht so, gäbe es keinerlei Grund, heute im Theater noch Shakespeare und Schiller aufzuführen statt für jede Premiere ein neues Stück zu schreiben.

Edit: Man merkt allerdings überdeutlich, dass Du Craig-Bonds nicht mehr geschaut hast. Die haben den Sprung ins 21. Jahrhundert nämlich verdammt gut geschafft und sind eben beileibe nicht nur Unsinn für Kinder. Nach Brosnan haben sie die Reihe wirklich extrem gut modernisiert und den ganzen Klamauk rausgeworfen. Insofern ist es natürlich auch bisschen müßig, über eine zeitgemäße Bond-Interpretation im Jahr 2022 zu diskutieren - wenn Du schon die Skyfall-, SPECTRE- und No time to die-Interpretation gar nicht kennst...
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Re: Runde #366: Playstation Plus Extra Premium Gold Ultimate!

Beitrag von Mastertronic »

Ja , ich denke auch - Dir gefällt eben scheinbar der Wandel bei James Bond und für mich ist diese Rolle/Figur auserzählt und ich benötige da keine weitere Überfühurng in die Moderne mehr. Ich guck dann lieber gleich was ursprünglich Modernes.

Ja bei den Massen an Hollywoodprodzuenten die mich anrufen und mich nach meiner Meinung fragen, ist mir der Anruf des James Bond Produzenten wohl bisher durchgerutscht :D
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