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Fehlkauf Nr. 1: Mass Effect 3. Ich hätte es wie bei der Matrixtrilogie halten sollen und ignorieren das es einen dritten Teil gibt. So ein uninspiriertes Fanservice Machwerk. Ich könnte eine dreißigseitige Abhandlung darüber schreiben, was bei diesem Spiel alles schlecht ist bzw. zumindest schlechter als bei seinem direkten Vorgänger. Die allergrößte Frechheit ist aber mit Sicherheit mir die DLCs bis heute, für insgesamt um die 60€ andrehen zu wollen, ohne die Möglichkeit die jemals irgendwo günstiger zu ergattern. Dabei dann tatsächlich auch noch Story DLCs; die nach allem was man so hört viele Logiklöcher und merkwürdige Platzhalter im Hauptspiel (sind mir direkt aufgefallen - vielen Dank an dieser Stelle es nicht einmal verschleiern zu wollen EA) stopfen sollen, die ehrlich gesagt schon von vornherein im Spiel enthalten sein sollten.
Ich habe generell nichts gegen DLCs wenn Sie die Geschichte weiterführen oder dem Spiel gar neue Mechaniken hinzufügen. Aber wenn es sich von vornherein anfühlt als hätte man dem Hauptspiel ein Kernstück seiner Geschichte entrissen, eine Tapete drübergeklebt mit einem Zettel dran: ,,Komm schon kauf mich. Du bist doch ein Fan und willst eine vernünftige Geschichte haben. Wir haben dich mit den ersten beiden Titeln angefixt und jetzt nutzen wir deine Unzufriedenheit mit unserem Hauptprodukt aus dir unseren überteuerten Mist anzudrehen. Du bist Fan und zahlst eh alles!", dann ist da irgendwo ein Punkt erreicht an dem ich als mündiger Kunde nur sagen kann: ,,Das unterstütze ich nicht. Auch wenn mir Eure B-Movie Niveau Storyline dann halt sogar wie eine C-Movie Storyline vorkommt, bei dem der Regisseur sich mittendrin erschossen hat und Michael Bay gerade auf das Rendern seiner Autobotkampfszenen warten musste und das fix weitergesponnen hat.".
Das Erreichen des perfekten Endes dann auch noch daran zu knüpfen im Multiplayer zu leveln und nicht daran zu denken, das eben dieser Multiplayer irgendwann halt nicht mehr gespielt wird; dem Kunden es also unmöglich ist zu leveln und trotz all seiner Anstrengungen im Spiel ein gutes Ende zu erreichen - ist schon ein bisschen Hirnrissig. Ein Schelm wer böses dabei denkt das nun eine "Verbesserte Version" der ersten 3 Teile angeteasert wurde - Jaja von wegen die Leute waren damals nicht bereit dazu und sind es nun. Die Anzahl an Fans die das Spiel nun spielen aber merken das es im Kern halt nicht möglich ist es zu Ende zu spielen, hat wahrscheinlich nun eine kritische, betriebswirtschaftlich verlockende Masse erreicht. BWLer nennen das Upselling. Im ESL-Jargon würde man sowas NextGen-Tactics nennen: Das hereinfallen des Gegners auf einen Trick
(gute Spiele mit der Zeit in sein Herz zu schließen) bzw. sein erwarten eben jenes Tricks voraussehen
(dritten Teil trotz offensichtlicher Designschwächen kaufen), dessen Gegenreaktion einplanen (DLCs kaufen und trotzdem enttäuscht sein weil man das gute Ende ja trotzdem nicht bekommt) und schon bereit stehen um just in diesem Augenblick mit dem finalen Schlag zu gewinnen
(Remastered Edition rausbringen, um endlich einen Strich unter diese Geschichte setzen zu können).
Fehlkauf Nr. 2: Lords of the Fallen. Mein erstes und letztes Vorbesteller-Spiel. Das selbst 3 Monate nach Release nicht über 10 Frames per Second und mit Abstürzen auf meinem, den offiziellen Systemanforderungen des Herstellers genügenden, PC lief. Steam hielt meinen verzweifelten 5-stündigen Versuch mit Hilfe von INI-Datei rumzudoktern und verschiedene Grafikeinstellungen/Treiber auszuprobieren, offenbar für Spielzeit und somit war eine Rückgabe des Spiels nicht möglich. Der Support von Lords of the Fallen - Deck 13 dazu (freies Gedächtnisprotokoll): ,,Wir bedauern Ihre Probleme mit dem Spiel, aber arbeiten nach wie vor an einer Lösung des Problems. Leider können wir Ihnen eine Rückgabe des Spiels nicht anbieten." - Ein Spiel das nicht mal im Ansatz so lange nach Release völlig unspielbar war ist mir dabei in 15 Jahren Spieleerfahrung noch nicht untergekommen. Tatsächlich das einzige (auch noch deutsche

) Entwicklerstudio dem ich nach der Aktion die Schließung von ganzem Herzen wünsche und bis zum bitteren Ende mein persönliches Handelsembargo ertragen müssen wird. Ich erwarte bereits jeden Moment den panisch flehenden Anruf des Entwicklerstudios das mich bittet, die Sache doch nochmal zu überdenken
Zukünftiger Fehlkauf Nr. 3: Aquanox - Deep Descent. Ich verbinde mit dem Spiel großartige Jugenderinnerungen und wahrscheinlich ist mir die Atmosphäre und Story deshalb besser in Erinnerung als Sie es objektiv betrachtet tatsächlich ist. Aber wenn Nordic Games es schafft in einer 12 minütigen Präsentation das Wort: ,,Story" oder etwaige Synonyme, nicht mit einer einzigen Silbe zu erwähnen und die wunderbar lineare Erzählweise der beiden direkten Vorgänger, mit einem mal wieder ohne Not bereitgestellten OpenWorld-Unterbau zu verwässern, schwarmt mir doch Böses. Naja bin Fan - wird wahrscheinlich trotzdem ungesehen gekauft, um sich hinterher darüber zu ärgern.
