Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

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MarkAurel121
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Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von MarkAurel121 »

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Zuletzt geändert von MarkAurel121 am 1. Jun 2022, 09:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Vinter
Foul Tarnished
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Vinter »

Zu Final Fantasy 7 kann ich nur zustimmen. Das Spiel fängt sensationell an: Als Umweltterroristen in einer düsteren Sci-Fi Stadt, die sich gegen einen großen Konzern auflehnt. Wahnsinn. Seiner Zeit absolut voraus. Aber sobald man Midgar verlässt, verirrt sich das Spiel in einer haarsträubenden Melange aus unverständlichen, esoterischen Mumbojumbo, dass ich selbst mit parallelem lesen einer Storyzusammenfassung kaum nachvollziehen konnte, was da abgeht.

Ich hoffe nur, dass sie beim Remake den Mut haben, den generellen Plot zu destillieren und verständlich zu erzählen.
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Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Numfuddle »

Ich fand die Liste interessant bis Platz 3 aber dann kam Bioshock Infinite.

Kein Bioshock dieser Welt hat irgendwas auf einer Liste der besten Story Spiele verloren.

Das ist einfach von vorne bis hinten pseudo-wissenschaftliche Multiversums Grütze von einem Autoren der irgendwann mal was von Quanten gehört und das mit allerlei Esoterik aufgeladen hat.

Das einzige Spiel das mich in den letzten Jahren noch mehr geärgert hat war Heavy Rain
MaxDetroit
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von MaxDetroit »

Numfuddle hat geschrieben: 4. Mai 2022, 09:53 Das ist einfach von vorne bis hinten pseudo-wissenschaftliche Multiversums Grütze von einem Autoren der irgendwann mal was von Quanten gehört und das mit allerlei Esoterik aufgeladen hat.
Hihihi, kleine Randbemerkung: Die Beschreibung trifft für mich zu fast hundert Prozent auch auf Death Stranding zu 😉
Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Numfuddle »

Weil ihr the Dig von Lucas Arts erwähnt habt und euch gefragt habt ob das eine gute Story hat.

Nein.

Es ist die typische Steven Spielberg “Alien Zivilisation ging an ihrer eigenen Hybris zugrunde” Geschichte.

Die Protagonisten sind allesamt komplette Arschkrampen, das Spiel hat eine Frau als eine der Protagonisten und behandelt sie wie einen Deppen. Das Spiel ist unterschwellig wissenschaftsfeindlich und misogyn und die handelnden Personen verhalten sich noch bescheuerter als die Wissenschaftler in Prometheus.

Außerdem enthält es eines der dümmsten und schlimmsten Rätsel der Adventure-Geschichte
Ingoknito
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Ingoknito »

Detroit hat keine gute Story. Vielleicht noch schlechter als die von Heavy Rain und die war schon sehr mies :D
Numfuddle
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Numfuddle »

Ich würde übrigens dem Podcast Team Chrono Trigger sehr ans Herz legen.
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bluttrinker13
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von bluttrinker13 »

Numfuddle hat geschrieben: 4. Mai 2022, 09:53 Ich fand die Liste interessant bis Platz 3 aber dann kam Bioshock Infinite.

Kein Bioshock dieser Welt hat irgendwas auf einer Liste der besten Story Spiele verloren.

Das ist einfach von vorne bis hinten pseudo-wissenschaftliche Multiversums Grütze von einem Autoren der irgendwann mal was von Quanten gehört und das mit allerlei Esoterik aufgeladen hat.

Das einzige Spiel das mich in den letzten Jahren noch mehr geärgert hat war Heavy Rain
An mein Herz!, oh selten angetroffener Bruder im Geiste... :romance-heartsthree:

Es gab kaum ein Spiel, wo ich mich so über das Ende (und das ich's bis dahin gespielt habe) so geärgert habe, wie bei Bioshock Infinite. Esoterik! Ja genau!!!!
MaxDetroit
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von MaxDetroit »

Ich habe gerade nur viele Fragen.

Die ersten Fragen die ich mir stelle sind: Wie definiert man eigentlich Story? Vor allem, was ist der Unterschied zwischen Plot und Story?

Es geht ja meistens nicht um den reinen Inhalt der Geschichte, der sie so interessant macht, sondern wie die Geschichte erzählt wird. Siehe z.B. den Film Memento von Nolan als Extrembeispiel: Die reine Geschichte, wenn man sie chronologisch erzählen würde, wäre langweilig - die Art wie er sie erzählt macht es halt richtig interessant. Also gibt es schon einen Unterschied zwischen dem Plot (Erzählweise) und der Geschichte an sich.

Und da gehen mir noch weitere Fragen auf: Wie können Geschichten in Videospeilen erzählt werden? Was ist da der Unterschied zu Filmen? Wie kann man sie gut und spannend erzählen und in Harmonie mit dem Gameplay bringen? So etwas wie Ludonarrative Dissonanz ist z.B. ein Thema was es fast ausschließlich nur bei Games gibt, das heißt es gibt schon Unterschiede beim Storytelling + Gameplay im Verglich zu klassischen Medien. In welchen Spielen ist die Erzählweise sehr innovativ und kreativ mit dem Gameplay verknüpft? Das würde ich eher hervorheben als einen gut geschriebenen, aber traditionell erzählten Plot, der z.B. ausschließlich in Cutscenes vorangetrieben wird.

Ehrlich gesagt, einfach nur ein: "Das Spiel hat einen tollen Main-Plot, deshalb landet es bei mir in den Top 10." - das reicht mir aus analytischer Sicht irgendwie nicht so ganz aus. Auch wenn ich sicher nicht die emotionale, subjektive Seite ("Das Spiel hat mich irgendwie berührt und mitgenommen") herunterspielen möchte.
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Symm
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Symm »

Numfuddle hat geschrieben: 4. Mai 2022, 10:16 Weil ihr the Dig von Lucas Arts erwähnt habt und euch gefragt habt ob das eine gute Story hat.

Nein.

Es ist die typische Steven Spielberg “Alien Zivilisation ging an ihrer eigenen Hybris zugrunde” Geschichte.

Die Protagonisten sind allesamt komplette Arschkrampen, das Spiel hat eine Frau als eine der Protagonisten und behandelt sie wie einen Deppen. Das Spiel ist unterschwellig wissenschaftsfeindlich und misogyn und die handelnden Personen verhalten sich noch bescheuerter als die Wissenschaftler in Prometheus.

Außerdem enthält es eines der dümmsten und schlimmsten Rätsel der Adventure-Geschichte
Hab erst vor kurzem ein Long Play von The Dig geschaut und war schon etwas verwundert wie mies die Dialoge sind. Eins der wenigen LA Adventures das ich nie gespielt habe.
SpoilerShow
Sie: "Hey wir sollten uns Trennen"
Er: "Ich finde wir sollten zusammenbleiben"
Sie: "Wir sind auf einem fremden Planten auf dem es Aliens gab/gib, Trennen ist die einzig richtige Option"
Er: "...ok"

War ja schon im jeden Horrorfilm seit 1950 immer die beste Option

Und dann kommt sie nach der Hälfte des Spiels in der man sie nicht mehr sieht und hat mal eben in 2h Spielzeit die komplette Sprache entziffert und gelernt
Und die Dialoge waren platt bis zum geht nicht mehr und oft grenzwertiger aus heutiger Sicht, gerade wenn es um die weibliche Protagonistin ging bzw. über sie.
Steam: Symm Xbox: Symmster PSN: Symmse
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schreckofant
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von schreckofant »

Zitat Jochen:
"Was offensichtlich fehlt ist Planescape Torment, also das wird garantiert noch kommen"

Oh sweet summer child. 😅
SirGaiwan&TheGreenT
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von SirGaiwan&TheGreenT »

bluttrinker13 hat geschrieben: 4. Mai 2022, 10:50
Numfuddle hat geschrieben: 4. Mai 2022, 09:53 Ich fand die Liste interessant bis Platz 3 aber dann kam Bioshock Infinite.

Kein Bioshock dieser Welt hat irgendwas auf einer Liste der besten Story Spiele verloren.

Das ist einfach von vorne bis hinten pseudo-wissenschaftliche Multiversums Grütze von einem Autoren der irgendwann mal was von Quanten gehört und das mit allerlei Esoterik aufgeladen hat.

Das einzige Spiel das mich in den letzten Jahren noch mehr geärgert hat war Heavy Rain
An mein Herz!, oh selten angetroffener Bruder im Geiste... :romance-heartsthree:

Es gab kaum ein Spiel, wo ich mich so über das Ende (und das ich's bis dahin gespielt habe) so geärgert habe, wie bei Bioshock Infinite. Esoterik! Ja genau!!!!
Ach, wie schön. Ich kann mich bei euch einreihen.

Wobei ich mich an der Story an sich wenig gestört habe. Die Grundprämisse, ob nun pseudowissenschaftlicher Sci-Fi-Quatsch, Paralleluniversen, Mythologie oder Fantasy, bin ich am Anfang noch gewillt zu schlucken, sonst funktionieren die meisten Geschichten nicht mehr. Und die Geschichte von Bioshock Infinite war zwar nicht weltbewegend gut, aber auch nicht wirklich grausam. Die war recht mittelmäßig und hat in mir wenig Emotionen geweckt.

Was mich aber sehr gestört hat, war die Art und Weise, wie sie erzählt wurde. Am Anfang gibt es eine Einführung, dann kommt lange Zeit nur Gameplay mit ganz wenigen Storybrocken und zum Schluss, nach dem du es spielerisch mit dem letzten Kampf beendet hast, kommt noch so ein riesiger Wulst an Reststory und Erklärungen. Für mich war das so, als ob ich für das Durchspielen noch als Extra eine Geschichte erzählt bekomme. Und das ist nicht nur ganz schlimmes Pacing, nein, die Entwickler haben es in meinen Augen überhaupt nicht auf die Reihe bekommen, das Spiel und die Geschichte zu verweben.

Und weil die Geschichte selber das dann nicht mehr retten konnte und sich das Gameplay auch schnell abgenutzt hat, fühlte sich Bioshock Infinite für mich sehr unbefriedigend an. Zuerst ein zähes Gameplayding und dann als Belohnung eine mäßige Storyauflösung. Ich mochte das überhaupt nicht.

Edit: Rechtschreibung, Grammatik, Kommasetzung
Zuletzt geändert von SirGaiwan&TheGreenT am 4. Mai 2022, 12:01, insgesamt 4-mal geändert.
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Leonard Zelig
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Leonard Zelig »

MarkAurel121 hat geschrieben: 4. Mai 2022, 09:17 @Sebastian: Der wohl beste DualSense Showcase ist das PS5 pack-in Spiel Astro's Playroom, schau da vielleicht mal rein.

Zum Thema "Wo sind die next-gen Spiele?": Zum einen gibt es ja schon ein paar mit Demon's Souls, Ratchet & Clank: Rift Apart oder Returnal (und einige Cross-Gen Spiele machen eine großen Sprung auf der PS5 im vergleich zur PS4, z.B. Horizon Forbidden West), zum anderen muss man bedenken, dass Corona diesen ganzen Start der neuen Konsolengeneration extrem verlangsamt hat. Und Konsolenstarts waren auch schon in der Vergangenheit immer eher langsam. Ich denke (und hoffe) das ganze normalisiert sich ein wenig ab nächstem oder übernächstem Jahr.
Ich denke das liegt nicht nur an Corona, sondern auch daran, dass sich die Konsolengenerationen technisch sehr ähnlich sind. Ein Spiel parallel für PS4 und PS5 zu entwickeln ist einfacher als ein Spiel parallel für PS3 und PS4 zu entwickeln. Durch die Zwischenschritte PS4 Pro und Xbox One X dürfte es auch mehr Leute geben, die noch mit dem Wechsel warten. Aber sicher wird irgendwann in den nächsten zwei Jahren der Cut kommen im AAA-Bereich. Die Unterschiede in puncto CPU-Power und SSD-Speed sind dann doch zu erheblich, sodass es die Entwicklung blockiert, wenn man noch auf die PS4 und Xbox One von 2013 Rücksicht nehmen muss.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Vinter
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Vinter »

Ich muss hier doch nochmal eine Lanze für das schmerzlich ignorierte Dragon Quest XI brechen, denn was das Spiel macht ist super cool. Im Prinzip spielt man da drei JRPGs hintereinander weg oder zumindest eine vollständige Trilogie.
Akt 1Show
Das Spiel beginnt wie ein gewöhnliches JRPG. Man ist der Außerwählte und muss das Böse aufhalten, von dem prophezeit wird, dass es bald die Welt unterjochen wird. Also begibt man sich auf seine Quest zum Weltenbaum, wo man mächtig genug werden soll, um das Böse zu bekämpfen. Nebenbei sammelt man natürlich eine Reihe von Kumpels auf, die einem alle bei der Suche unterstützen. Nur das Böse tritt nie in Erscheinung. Man hört immer Gemurmel und Gerüchte, aber einen echten Bösewicht bekommt man nie zu sehen, weder aus Sicht der Charaktere, noch in einer Zwischensequenz, die sich an den Spieler richtet.

Erst als man an der Spitze des Weltenbaum ankommt, ganz zum Schluss, wenn nach 40 Spielstunden die ersehnte Macht wortwörtlich greifbar ist, taucht der Böse plötzlich auf.... und der Held verliert.
Akt 2Show
Dramaturgisch beginnt das Spiel an dieser Stelle vom neuen, denn jetzt hat man quasi die normale Ausgangssituation für ein JRPG: Das Böse hat die Welt unterjocht, man ist (immer noch) der Auserwählte und muss ihn bekämpfen. Also begibt man sich auf die Reise durch die nun viel, viel düsteren Landen und sammelt dabei alle seine Partykollegen (wieder) ein, denn die wurden nach der Niederlage in alle Himmelsrichtungen verstreut.

Nur ein Partymitglied, Veronica, ist nirgends zu finden. Fast ganz am Schluss, kurz bevor es in den Endkampf geht, stellt sich raus, dass diese Figur die Niederlage in Akt 1 nicht überlebt hat. Sie hat alle gerettet und sich dabei selbst geopfert. Und das Schlimme: Sie war auch noch der coolste Begleiter von allen! Das ist nicht irgendeine verzichtbare Tröte, nein, diese Begleiterin will man dabei haben. Außerdem hat man noch ihre Zwillingsschwester mit an Bord, die natürlich ebenfalls fassungslos ist, dass Veronica nicht mehr da sein soll.

Der Zorn auf den Bösewicht ist natürlich die beste Voraussetzung für den Endkampf, also sucht man den ihn in seinem Schloss auf und streckt ihn nieder. Ende?
Akt 3Show
Das Böse ist besiegt, aber Veronica ist noch immer tot. Und jetzt macht das Spiel was wirklich cooles: Der Held findet einen Weg, in der Zeit zurückzureisen, bis ganz kurz vor der Niederlage in Akt 1, wenn Veronica noch lebt. Und das Spiel merkt sich sogar den Status aller Figuren. Alle Begleiter haben genau das Level, Ausrüstung und Skillung, die sie auch in Akt 1 zu diesem Zeitpunkt hatten. Aber der in der Zeit zurückgereiste Held ist natürlich mittlerweile erheblich stärker und dank des Wissens um das, was passieren wird, gelingt es, die Niederlage abzuwenden und Veronica zu retten...

... nur, dass sich dadurch der Lauf der Geschichte natürlich auf viel dramatischere Weise ändert, als vorhergesehen! Es stellt sich nämlich heraus, dass der Böse, der uns am Ende von Akt 1 besiegt hat und den wir durch den gesamten Akt 2 verfolgt haben, gar nicht der Böse aus der Prophezeiung ist. Stattdessen hatte dieser Typ nach seinem Sieg in Akt 1 das wahre Böse in seiner "Larvenform" ausgeschaltet. Doch durch unsere Spielerei mit der Zeitlinie und unseren Sieg am Weltenbaum passiert das nun nicht mehr. Demzufolge kann das wahre Böse schlüpfen und nun droht nichts weniger als die Vernichtung der Welt. Und damit beginnt die JRPG-Dramaturgie um den prophezeiten Auserwählten ein drittes Mal :lol:
Und das ist einfach alles klasse. Wie Dragon Quest XI einerseits wie ein ganz traditionelles, heimeliges JRPG wirkt und gleichzeitig die bekannten Motive und Formeln auf eine sehr interessante Art und Weise neu anordnet, so dass man trotzdem immer wieder davon überrascht wird, ist einfach toll. Nicht ohne Grund neben Xenoblade Chronicles 2 mein liebstes JRPG.
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skade
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von skade »

Ich hab vor kurzem nochmal BioShock Infinite gespielt und mal geschluckt und das Spiel einfach auf „leicht“ gestellt. Das macht den Shooter-Part besser, weil nicht so dominant. Ich mochte die Story, allerdings kann ich sehr verstehen, warum man mit dem Quanten-Teil nicht zurecht kommt und sich ärgert. Was mich allerdings dringehalten hat ist gerade die Details rund um American Exceptionalism, der ja durchaus mit der Story verwoben wird. Was mich auch sehr angesprochen hat ist eine Erzählung, die es geschafft hat, die Klippe zu umschiffen, die Handlungen der Charaktere und ihre Entscheidungen als unausweichliche Konsequenzen darzustellen - alle landen aufgrund ihrer Entscheidungen wo sie sind, aber es spielt gerade mit der Alternative, wenn sie sich anders entschieden hätten.

Ich finde die BioShocks generell in dem Genre schon die besten Story-Spiele. Burial at Sea hab ich dann übrigens hinterher gespielt und fand sie… interessant, weil die Story rund um Elizabeth und Booker DeWitt ziemlich drastisch beendet.

Aaaallerdings, und das ist mir aufgefallen, als Jochen System Shock 2 erwähnte: ist die Story hier wirklich gut? Das Szenario run um den Weltraumflug und so ist sicherlich super, aber das Spiel ist für seine Größe auf nem Bierdeckel zusammengefasst und hat sehr wenige Punkte.

Ich hab mit großer Liebe auch Prey und ähnliche Spiele gespielt. Ich liebe sie aber nicht wegen der Story, sondern wegen der Erkundung. Ob ich jetzt die Von Braun in System Shock oder Talos in Prey erkunde, mir macht das wirklich Spass, diese Orte zu durchlaufen und die kleine Geschichten der Leute, die da vor mir waren. Die Story ist mir relativ wumpe.

Und da kommen wir glaube zu dem Punkt warum Planescape für mich so einzigartig ist: es erlaubt mir, eine Story zu erkunden, was mir viele andere Spiele nicht ermöglichen.
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Terranigma
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Terranigma »

Vinter hat geschrieben: 4. Mai 2022, 09:23Aber sobald man Midgar verlässt, verirrt sich das Spiel in einer haarsträubenden Melange aus unverständlichen, esoterischen Mumbojumbo, dass ich selbst mit parallelem lesen einer Storyzusammenfassung kaum nachvollziehen konnte, was da abgeht.
Ich lese und höre des Öfteren, dass insb. die Handlung von Final Fantasy VII als auch X als "Esoterik" bezeichnet wird. Kann auch nachvollziehen, woher diese Lesart kommt, eben weil in den Erzählungen allerlei Elemente vorhanden sind, die wir aus unserer Brille mit unseren Verständnis von Religion - unsachlich verkürzt: Steingebäude in denen Menschen auf die Knie fallen und zu einem personifizierten Gott beten - in die Esoterik-Schublade stecken. Beispielsweise: Beseeltheit der Natur, Naturgeister, Medien, karmische Lebenskreisläufe, die Existenz einer Geisterwelt zu denen Personen in Kontakt stehen (z.B. Aerith). Das man u.a. diese Elemente als Esoterik wahrnimmt, kann ich mit Blick auf westliche Sozialisation verstehen. Allerdings empfinde ich diese Einordnung auch interkulturell etwas unsensibel, weil "Estorik" ja klar negativ konnotiert ist. Das ist so, als würde man z.B. nicht-christliche Religionen als "Aberglaube" bezeichnen - das beinhaltet eine sehr klare (Ab-)Wertung.

Viele dieser Elemente, die man als esoterisch empfindet, sind in anderen Kulturkreisen allerdings etablierter Bestandteil gängiger (religiöser) Vorstellungen, insb. die animistischen Elemente des Settings. Dass die Erzählung von Final Fantasy VII extrem verworren wird, da gehe ich natürlich mit. Aber das ist eine Frage der Umsetzung - etwa: das Spiel eröffnet gleichzeitig allerlei Fässer, läuft etliche Erzählstränge parallel verlaufen - die teils direkt miteinander zusammenhängen - und arbeitet mit Flashbacks, um nebst noch seine Figuren auszuarbeiten. Aber beim "Esoterik"-Urteil gehe ich nicht mit. Ich würde es eher wohlwollend als "verworrenen Clusterfuck" bezeichnen. Aber wohlwollend! :D
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Axel
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Axel »

Ihr dürft bei Final Fantasy VII etwas ganz entscheidendes nicht vergessen: Die offiziellen Übersetzungen sind grausam! Die US-Fassung der PSX / PC - Version ist ein inhaltlicher Clusterfuck, wie auch die darauf aufbauende deutsche Fassung. Für beide Fassungen gibt es aber seit Jahren von Fans erstelle Neuübersetzungen, die wesentlich stringender, logischer sind und sich sehr eng ans japanische Original halten.

https://ff7.live/
http://www.cebix.net/ff7/

Mit diesen Neuübersetzungen macht Final Fantasy VII sehr viel mehr Spaß!
Mastertronic
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Registriert: 18. Nov 2019, 16:54

Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Mastertronic »

Die Gamestar hat zu dem von Jochen angesprochenen Artikel auch einen eigenen frei verfügbaren Podcast mit Micha, Steffi und Christian Schiffer von Last Game standing gemacht.

Christian hat die Gamestar- Redaktion schon reichlich ins Achtung gestellt , dass Planescape nicht in der Liste ist.. Nummer eins ist bei denen übrigens Disco Elysium was ja derzeit irgendwie erwartbar war.
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Axel
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Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Axel »

Für mich erzählt übrigens immer noch Suikoden II die beste Geschichte, die je ein JRPG erzählt hat. Suikoden war eine JRPG Reihe von Konami, die stark von der mittelalterlichen, chinesischen Geschichte "Die Räuber vom Liang-Schan-Moor" inspiriert wurde. Sei es die Themen, aber natürlich auch das System mit den 108 Mitstreitern, die sich auch in der Spielereihe durchzieht.

Die Geschichte selbst ist eigentlich sehr basic: Luca Blight ist ein sadistischer, psychopathischer General der Highland Army, der nicht davor zurückschreckt Dörfer abzufackeln, die Bevölkerung zu foltern und zu ermorden. Das alles wird auch sehr detailiert gezeigt, was für die damaligen Verhältnisse schon ne krasse Sache war. Gegen die Highland Army gibt es vereinzelten Widerstand aus Undergrund-Gruppen. Der Spieler übernimmt die Rolle des jungen Soldaten Riou, der mit seinem besten Freund Jowy von der Highland Army abhaut, als sie Zeuge von Lucas Brutalität werden. Sie schließen sich solch einer Gruppe an und fortan gilt es die Welt zu bereisen um ein breites Bündnis verschiedener Länder gegen die Highland Army aufzubauen.

Dabei gibt es am laufenden Band Storytwists, Foreshadowing (das aufgelöst wird!) und ganz viel politische Intrigen. Das Spiel ist tatsächlich sehr story driven, was für damaligen Zeit etwas einzigartiges war. Es gibt ein rudimentäres Kampfsystem, aber es ist nicht der Hauptfokus da stundenlang zu grinden u.ä. - tatsächlich ist der Pacing sehr flott und innerhalb 30 Stunden ist das Spiel zuende.

Für mich ist das Ding bis heute eines der besterzählten JRPGs. Einmal, weil es sehr abwechslungsreich und schnell ist, weil die Dialoge schnell auf den Punkt kommen (etwas was ich bei modernen JRPGs hasse: Dass die alle so quatschig sind und in zigtausenden Dialogen nicht substanzielles zu erzählen haben). Dazu finde ich das World Building und die Charaktere super geschrieben. Es hat auch nicht so viel High Fantasy Gedöns, sondern bleibt die meiste Zeit sehr... erdig? Ja, erdig beschreibt es am besten.
Zuletzt geändert von Axel am 4. Mai 2022, 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
Butchnass
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Registriert: 7. Feb 2018, 22:00

Re: Feierabendbier: Jochens liebste Spiele-Stories

Beitrag von Butchnass »

Mafia hat tatsächlich nicht nur ein Remaster sondern eine Remake bekommen. Dieses habe ich letztes Jahr noch mal gespielt und mir hat es nach 20 Jahren wieder sehr gut gefallen.
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