Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

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Jochen Gebauer
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Jochen Gebauer »

Jo, dachte mir schon, dass die mächtig gut dastehen müssen, um diesen Preis zu rechtfertigen. Hab's dann selbst auch nochmal nachgeschlagen. Von wegen der Brettspielmarkt ist tot (lese ich immer wieder).
Numfuddle
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Numfuddle »

Dem Brettspielmarkt ging es noch nie so gut wie heute. Wenn ich alleine sehe wie viel Umsatz alleine auf Kickstarter für Brettspiele generiert wird
Numfuddle
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Numfuddle »

und Asmodee macht auch Brettspielumsetzungen für Computer.

Selbst Komplexitätsmonster wie Gloomhaven verkaufen sich als echtes „Brettspiel“ und PC Umsetzung ziemlich gut.

Nicht gut genug für AAA Studios oder Hasbro aber für ein Asmodee/Embracer immer noch eine lukrative Nische
MaxDetroit
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von MaxDetroit »

Danke für den Podcast, sehr unterhaltsames und interessantes Thema.

Erstmal: Ich denke nicht das Square Enix Rechnung aufgeht (aber, dafür glaube ich das die Rechnung von Empbracer aufgehen wird) - denn: es ist ja momentan der Stand das Gaas wie Fortnite, Fifa oder Genshin Impact die finanziell erfolgreichsten 'Spiele' und damit regelrechte Gelddruckmaschinen sind. Neben den wenigen, extrem erfolgreichen Titeln gibt es aber auch wieder unzählige Service Games die mit zu kleiner Playerbase zu kämpfen haben, teils gescheitert sind oder schon wieder komplett eingestampft wurden. Meines Erachtens ist das Risiko in dem Bereich einen kompletten Fehlschlag zu landen um ein wesentliches höher als bei reinen Singleplayer Games. Auch die Wette das der Erfolg von Service Games so bleiben wird oder sich in Zukunft noch steigern wird, die Wette gehe ich langfristig nicht mit - wenn sich nicht was an den Services ändert.

Dies beruht natürlich auf meiner eigenen Erfahrung mit diesen Games, und ich habe viele Spieler kennengelernt denen es so ähnlich geht. Ich habe im letzten Jahrzehnt (die 10er Jahre) erst viele MMOs (besonders auch das genannte FF14 habe ich insgesamt sicher so zwei, drei Jahre lang gezockt, mit Unterbrechungen). Und habe dann auch andere Gaas wie Destiny, Path of Exile oder Overwatch lange und ausführlich gezockt. Ich habe im letzten Jahrzehnt zwar auch Singeplayer Spiele gezockt, aber ich war da wirklich hauptsächlich ein Online Zocker. Nun, das Thema Gaas ist auch in den letzten zehn Jahren erst richtig entstanden und groß geworden und es hat mich da auch immer gereizt neue Erfahrungen im Gaming Bereich zu machen und da gab es halt im Online und Multiplayer Bereich halt auch die meisten innovativen Entwicklungen. Nun empfinde ich seit einigen Jahren große Müdigkeit, fast schon einen Burnout, was Service Games angeht. Und so spiele ich gerade wesentlich mehr entspannte Singleplayer Games, vor allem im Game Pass.

Erstens arbeiten zu viele Gaas mit dem FOMO (Fear of missing out) Prinzip, also z.B. gerade Destiny begrenzt fast alles irgendwie zeitlich. Events, Seasons, Weekly und Daily Quests und dazu noch der ganzen Vaulting Kram, das sogar ganze Missionen, Maps, Raids, und Waffen nur zeitlich begrenzt im Spiel verfügbar sind. Das mag am Anfang noch funktionieren das man mit FOMO Leute bei der Stange hält, so das sie immer wieder einloggen um nichts zu verpassen. Aber aus eigener Erfahrung: Nach ein paar Monaten geht dir das tierisch auf die Eier, denn Angst ist kein guter, langfristiger Motivator. Ich glaube das viele Gaas, die z.B. mit Seasons und zeitlich begrenzten Content arbeiten, nach und nach ihre User einfach an Burnout verlieren werden - das kann auf Dauer nicht funktionieren.

Dann der World-of-Warcraft Effekt, den man von ehemaligen Spielern oft hört. Die haben da so viel Zeit und Energie in WoW gesteckt (und das wissen die Spieler auch, wie viel Zeitaufwand das war) das sie sich sagen: So viel Zeit steckt ich bestimmt nicht nochmal in ein weiteres Spiel: Nein, Danke. Und wenn das Spiel jede Season bzw. nach jedem Add-On von dir verlangt wieder gefühlt von 0 anzufangen und wieder alles von vorne zu farmen und zu grinden, da sind die meisten Spieler dann auch irgendwann raus aus der Tretmühle, wenn sie denn merken wie der Hase läuft. So sind ja auch nach WoW ein Klon nach dem anderen gescheitert, weil die Leute entweder schon mit WOW vollkommen bedient waren, oder nicht den gleichen Scheiß nochmal durchlaufen wollten. Ich höre oft den Spruch: Das erste MMO war das Beste. So ist es bei mir auch (in meinem Fall: Lotro) - danach hat man einfach keinen Bock mehr nochmal so viel in ein Spiel zu investieren. Ich glaube gerade in den letzten zehn Jahren haben sehr viele Spieler ähnliche Erfahrungen mit MMOs und Gaas gemacht. Ich glaube das diese Erfahrungen die Spielerschaft als Ganzes nach und nach verändert haben und noch verändern. So das in ein paar Jahren viele Leute vielleicht gar nicht mehr solche krassen Zeitfresser zocken wollen (so geht es mir zumindest gerade), das wird leider in den Prognosen nicht mit einkalkuliert.

Drittens: Content. Service Games müssen schnell und effektiv Content nachschieben (selbst PvP Games brauchen neue Charaktere und Maps usw.) - hier wird die Konkurrenz auch immer härter. Wenn Du ein, zwei Seasons nicht genug Content nachschieben kannst, laufen dir die Leute weg. Ein Destiny hat z.B. meines Erachtens richtig große Probleme genug Content jede Season nachzuschieben und da wird deshalb extrem viel recycelt. Selbst ein FF14 mit ihrem eingespielten drei Monats Rhythmus sind immer wieder hart am kämpfen das alles zu wuppen. Und so wächst auch hier die Konkurrenz, um mit der Größe und Regelmäßig von Content-Updates wie zum Beispiel bei Fortnite mithalten zu können musst du am Ende auch richtig Geld in die Hand nehmen und ganze Teams für beschäftigen. Einfach ein Spiel Online stellen und Gaas drankleben reicht ja schon lange nicht mehr aus, wenn der Content nicht fließt ist das Spiel auch relativ schnell wieder weg vom Fenster.

PS: Ich kann mir vorstellen das Gaas für mich wieder funktionieren können, aber bis dahin müssen sie lernen die Zeit das Spielers wesentlich mehr zu respektieren.
Numfuddle
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Numfuddle »

Zum WoW Argument:

Ich habe 6 Jahre sehr sehr intensiv WoW gespielt inklusive Raids, mehrere Alts, Gilde etc.

Das hat mich nachhaltig für jedes Online und Service Spiel verbrannt. Ich spiele nichts mehr forbears man eine Gruppe von Leuten online braucht und wo ich dauernd online auseinander und Energie investieren muss.
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Indii
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Indii »

Numfuddle hat geschrieben: 16. Mai 2022, 12:40 Jochen, Asmodee ist irgendwo zwischen Platz 2 und Platz 1 im Spielemarkt mit mehr Umsatz und Gewinn als Wizards of the Coast (mittlerweile die Gewinnstärkste Abteilung bei Hasbro).

1,1 Milliarden Umsatz, 30 % EBIT, kaum Schulden, wenig Capex, 2000 Mitarbeiter , 22 Studios, über 500 IPs. 30 % Wachstum year over year

Asmodee sind sowas wie die Embracer Group für Brettspiele und wesentlich besser in ihrem Markt aufgestellt als Square Enix bei Videospielen
Das ist schon irre. Der Videospielmarkt mag insgesamt viel größer sein, aber was Leute bereit sind, für ein einziges Brettspiel auszugeben (inkl. dem dazugehörigen Equivalent an DLCs, Erweiterungen und Mikrotransaktionen), ist manchmal eine ganz andere Liga. Und das gilt ja nicht nur für Kickstarter, sondern auch für „reguläre“ Veröffentlichungen.
Numfuddle
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Numfuddle »

Die Renaissance der Brettspiele ist so ein „Swing“ wie den den sich Jochen und André im Podcast ja auch im „AA“ Bereich erhoffen jetzt wo Embracer das Segment besetzt.

Vor Kickstarter war der Brettspielmarkt ziemlich erstarrt. Ohne Publisher ging nichts und die Publisher die noch übrig waren wollten - wie Square ja auch - die Million Seller haben, das nächste Catan oder halt irgend ein Lizenzprodukt mit dem man Millionen verkaufen kann. Nischen fanden kaum noch statt. Kleine Verlage hatten keine Option auf Regalplatz, kaum Optionen für sichtbares Marketing und wenig Budget.

Kickstarter hat den aktuellen Brettspiel-Markt revitalisiert und überhaupt erst ermöglicht
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Jaken
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Jaken »

So, wollte ja auch etwas einhaken in das Thema.

Square Enix und West vs East. Wer sich mal die Produkte von SE in den Online Stores angesehen hat, der wird bemerken das alle japanischen Marken kaum rabatiert werden, während die westlichen Marken recht schnell halbiert oder fast verschenkt werden.
Spiele, die eher im A oder AA Bereich wären, werden für 40+ rausgehauen (Lost Sphear, Oninaki, Octopath), oder auch die Pixel Remakes (20€).

Da wurde gefühlt schon immer Stiefmütterlich gehandelt. Bist du nicht Kernmarke in Japan, so geh halt billig raus und hol dir dein Geld so wieder rein.

Einzig Final Fantasy 15, wahrscheinlich nach den Bewertungen, war das erste Spiel was ich schnell im Preis fallen sah.

Asmodee ist, wie bereits von anderen erwähnt definitiv mit einer der Großen am Markt. Vor allem haben sie einen Haufen Lizenzen im Tabletopbereich (Star Wars, Game of Thrones, etc... ) welche vielleicht gut mit dem neuen Crystal Dynamics Deal synergie Laufen können.

Auch haben sie mehrere Auszeichnungen für ihre Spiele erhalten.

Im Digitalbereich haben sie auch einige gute Umsetzungen, wobei sie scheinbar den Weg aus den direkten Umsetzungen zu eigenen Spielen auf dem Markt versuchen.

Avengers ist ein Spiel was ich dummerweise zu Release kaufte, mit dem Gedanken: "So schlecht kann es doch nicht sein". Nun, es ist auch nicht schlecht. Im Gegenteil, das Core Gameplay ist sogar richtig gut und die Figuren fühlen sich passend an, für die Art Spiel die es ist. Auch die Story an sich ist für ein Superhelden Spiel eher im oberen Bereich anzusiedeln, was vor allem dem Fokus auf die junge Kamalah Khan zu Schulden ist.

Das Problem ist, das der Hauptfokus auf eine Instanzierte wiederholende 4 Spieler Multiplayer Serviceform, welches so auch im Hauptspiel hart intigiert ist, eher negativ beeinflusst.
Auch ist die Gegnervielfalt im Spiel sehr gering. Wer schon bei Destiny 2 genervt ist, noch immer das gleiche Kanonenfutter zu zerschlagen wie in Destiny 1, der wird hier nach dem 100sten Androiden oder AIM Soldaten ebenfalls genervt sein. Egal wie cool die Takedowns sind, oder wie geil sich Thor's Hammer anfühlt.
Hinzu kam (es wurde einiges gepatched) jeder mögliche Fehler den man machen konnte. Schlechte Belohnungen, mittelmäßige Performance auf alten Konsolen und der dauernde druck in den Shop zu gehen, denn nur da gibts die coolen Outfits (Die man zum Glück nicht braucht, es aber sehr nervig ist, denn im Spiel bekam man sie echt selten.)

Dabei hat sich CD reingeschmissen. Ein Patch nach dem anderen. Einer der ersten Next-Gen upgrades, die man auch merkte, und natürlich Ingame Events und neue Charaktere.
Leider merkte man auch da, wie sehr der Druck da war, Gewinn zu machen. Denn wenn neue Charaktere und Levels umsonst waren, so waren freischaltbare Sachen wieder gering und im Store.

Allgmein ist es aber, trotz den Haufen an Negativität, mindestens ein Spiel das einem die Avengers nah genug bringt und man in einem Sale (oder im Gamepass) ruhig mal ausprobieren kann. Mindestens für die Story.

Final Fantasy ist ein Thema das mich in letzter Zeit auch etwas mehr beschäftigt (Vor allem weil ich dem Channel/Podcast Resonance Arc folge, welche sich auf mehren Ebenen immer wieder mit dem Design oder der Philosphie hinter den Spielen beschäftig. Wie auch in folgendem Excerpt: What is the Spirit of Final Fantasy).
Als Serie, war FF immer im Flux. Sie haben immer etwas verändert, angepasst. Das ATB Kampfsystem, was viele mit den meisten Teilen in Verbindung bringen, wurde erst nachträglich in alte Teile eingefügt zum Beispiel.
Die Spiele haben aber um FF7 einen Wechsel durchzogen. Dies war nicht FF8, wie man vielleicht vermutet. Dies war nur das erste Mal wo die Zügel von Sakaguchi ("Vater der Serie") locker genug gelassen wurden, so das sein damals junges Team sich etwas entfalten konnte. Dies hat er mit FF9 dann wieder an sich genommen, wobei aber FF10 und FF11 gleichzeitig von anderen Teams entwickelt wurden. Hier war er aber nur noch "ausführender Produzent".
Da sich FF8 gut verkaufte und sich seine "Schüler" auch entsprechend verdient hatten, hatten sie auch entsprechend Narrenfreiheit, aber bis FF10 war er noch dabei.

Dann kam "Spirits within" und andere interne Sachen und die Person die immer die Hand über die Serie gehalten hatte, vierließ Square Enix.
Mit ihm gingen auch einige Regeln die bisher für die Serie galten.
Eine Hauptregel war: "Keine Fortsetungen"
Sakaguchi war der Auffassung, dass ein Spiel besser ist, wenn man es als Abgeschlossen ansieht. Wenn man fertig ist, dann ist da auch alles drin was darein gehört.
Dies sahen einige anders und kaum war er weg, bekamen wir nicht nur erst Final Fantasy X-2 als Prototyp, sondern kurz danach die "Compilation of Final Fantasy", welches uns 1 Gutes, 1 Schlechtes, 1 nie außerhalb von japan erschienendes Mobile Game (Andre, das ist deine Zeit gewesen) bescherte, sowie die Filme Advent Children (welchen man sich nicht in extended ansehen sollte. Viel zu lang) und Last Order (war ganz amüsant, aber zu Anime)

Die Kampfszenen in Advent Children waren eine Inspiration für Tetsuya Nomura und Yoshinori Kitase, die neuen Direktoren der Serie und damit auch ein Ziel in welche Richtung sie die Serie entwickeln wollen.

Dies begann mit der Fabula Nova Crystallis und wir wissen ja wie sehr sie sich da überschätzt haben, bis zu dem Punkt das nach dem Release des Hauptspiels FF13, alle anderen Projekte darin ihre Verbindung dazu verloren haben (Agito 13 wurde Type-0 und VS13 wurde Final Fantasy 15, welches nun wohl wieder in Kingdom hearts 4 wiederbelebt wird... Ja, Tetsuya will es nicht sterben lassen)

Tl;dr
Im Grunde kann man sagen, dass die Serie sich immer veränderte und experiementierte. Als aber die Person ausstieg, die sie immer auf Kurs hielt und neue seinen Platz einnahmen, so änderte sich auch der Fokus und die Richtung.
Man merkt einen harten Versuch die Serie in eine ganz andere, "moderne" Richtung zu bringen. Sich mehr dem westlichen Markt anzubiedern (Wobei sie da wohl langsam zurückrudern). Bis FF12 war es noch die Serie des Vaters. Danach sind es die Söhne die übernommen haben und zwanghaft das Erbe weiterführen wollen, aber in "ihrer" Art.
Asgon
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Asgon »

Am Ende des Tages können wir bei Square nur Hoffen das FF11 & FF14 weiterhin die Firma finanziell tragen und das dadurch eingenommene Kapital weiterhin in andere Spiele investiert werden kann.

Zumindest der Vorteil bei FF14 ist der das sie immer weiter auf eine Einzelspielererfahrung der Story setzen, indem sie jetzt auch für das Grundspiel und in nachfolgenden Erweiterungen die KI-Kameraden einpatchen, damit die Dungeons nicht zwingend andere Spieler erfordern, falls jemand nur das RPG haben möchte anstatt den üblichen (MMO) Multiplayer-Teil.

Würde mich daher am Ende des Tages auch nicht verwundern, wenn ein FF14 Complete als Singleplayerspiel erscheint, falls die Server irgendwann mal offline gehen sollten. Naoki Yoshida ist sich des Singleplayer-Erbes der alten FF-Teile durchaus bewusst.
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Azralex
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Azralex »

Axel hat geschrieben: 15. Mai 2022, 05:14 Aber ich habe in den letzten 10 Jahren noch eine andere Beobachtung gemacht, über die komischerweise auch niemand schreibt: Japanische Marken sind im Westen beliebter geworden.
Das ist ein gutes Argument. Eidos wurden von SE inmitten der ersten Generation der HD Konsolen aufgekauft, in welcher sich viele japanische Entwickler in einer Sinnkriese befanden und auch viele den technischen Anschluss verloren haben. In der Zeit wurde versucht sich dem westlichen Markt zu nähern, was seltsame Blüten wie den im Westen entwickelten Devil May Cry "DmC" Reboot und Resi Ballerbuden hervorgebracht hat.
Mit der Folgegeneration haben die Japaner imho aber die Erkenntnis erlangt, dass westliche Spieler japanische Spiele eben dafür mögen, dass sie anders als westliche Spiele sind.

In einer perfekten Welt würde ich mir einfach wünschen, dass SE sich mit dem Verkauf nun darauf konzentrieren können, richtig gute SP Erfahrungen zu entwerfen, was angesichts der kommunizierten Strategie aber leider zumindest nicht im Großen und Ganzen der Fall sein wird.

Ist schon eine komische Situation in welcher sich die Firma befindet. Im Gegensatz zu vergleichbaren westlichen Publishern hauen sie gelegentlich noch gute SP Spiele raus, FF 7R etwa hat mich echt sehr positiv überrascht, das hatte ich ihnen gar nicht mehr zugetraut. Dann kommen sie aus dem Nichts mit einem Trials of Mana Remake daher, werkeln auf einmal an einem Remake eines eher obskuren 90er Japan only Titel (Live A Live) und beschließen ein Chrono Cross Remaster mitsamt japanischer VN auf den Markt zu bringen.

Auf der anderen Seite stehen da aber F2P Mobile Games und zukünftig scheinbar auch NFTs, sehr eigenartig das Ganze.

Ich denke auch nicht dass sie bald aufgekauft werden. Microsoft hat keinen Fuß im japanischen Markt, Sony orientiert sich mit der PS5 eher gen Westen und SE hat noch, wie Andre sagte, zu viel Ballast an Board, welchen Sony nicht interessieren sollte. Außerdem liegt SE mit einem Bein noch mit Switch Exclusives bei Nintendo im Bett, ich denke auch nicht dass sie sich da aktuell zwischen Sony und Nintendo entscheiden wollen würden.

SE lebt aktuell aber stark vom Glanz alter Marken und deren Remakes / Remasters / Fortsetzungen. Was kommt wenn dieser Brunnen mal erschöpft ist? Seine mit weiten Abstand besten Jahren hatte der Laden in Sachen Output in den 90ern, seit der Enix Fusion ist imho nicht mehr so viel bei herumgekommen.

Ich denke aber dass die Eidos Marken bei Embracer besser aufgehoben sind, bin mal auf das nächste Tomb Raider gespannt, vllt. sehen wir ja auch mal was neues von der Legacy of Kain Reihe...
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Axel
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Axel »

Azralex hat geschrieben: 17. Mai 2022, 19:47 In der Zeit wurde versucht sich dem westlichen Markt zu nähern, was seltsame Blüten wie den im Westen entwickelten Devil May Cry "DmC" Reboot und Resi Ballerbuden hervorgebracht hat.
Ach, da gab es ganz allgemein einiges an grausames Zeugs damals. Beispielsweise Dirge of Cerberus, dieser grottenschlechte Shooter im Final Fantasy 7 Universum für die Playstation 2! :mrgreen:
In einer perfekten Welt würde ich mir einfach wünschen, dass SE sich mit dem Verkauf nun darauf konzentrieren können, richtig gute SP Erfahrungen zu entwerfen, was angesichts der kommunizierten Strategie aber leider zumindest nicht im Großen und Ganzen der Fall sein wird.

Ist schon eine komische Situation in welcher sich die Firma befindet. Im Gegensatz zu vergleichbaren westlichen Publishern hauen sie gelegentlich noch gute SP Spiele raus, FF 7R etwa hat mich echt sehr positiv überrascht, das hatte ich ihnen gar nicht mehr zugetraut. Dann kommen sie aus dem Nichts mit einem Trials of Mana Remake daher, werkeln auf einmal an einem Remake eines eher obskuren 90er Japan only Titel (Live A Live) und beschließen ein Chrono Cross Remaster mitsamt japanischer VN auf den Markt zu bringen.

Auf der anderen Seite stehen da aber F2P Mobile Games und zukünftig scheinbar auch NFTs, sehr eigenartig das Ganze.
Naja, wie sja schon erläutert: Mobile Gaming ist in Japan extrem groß. Auch auf Handys. Es wäre ja wahnsinn, wenn sie diesen Bereich aufgeben würden. Das muss uns westlichen Core Gamern nicht gefallen. Aber diese Spiele bringen nun mal extrem viel Geld rein. Ist bei Nintendo ja genauso. Was für ein absurdes Geld die mit ihren paar F2P Spielen einnehmen, da schlackern mir immer wieder die Ohren.
Azralex hat geschrieben: 17. Mai 2022, 19:47 SE lebt aktuell aber stark vom Glanz alter Marken und deren Remakes / Remasters / Fortsetzungen. Was kommt wenn dieser Brunnen mal erschöpft ist? Seine mit weiten Abstand besten Jahren hatte der Laden in Sachen Output in den 90ern, seit der Enix Fusion ist imho nicht mehr so viel bei herumgekommen.
Das ist tatsächlich aber gar nicht so neu. Schon in den 90ern fing man an seitens Square und Enix Remaster und Remakes anzufertigen. Das früheste was mir einfällt wären die Remakes der ersten Dragon Quest Quadrologie vom NES für das SNES. Oder auf der ersten Playstation: Final Fantasy Anthology, Final Fantasy Origin und Final Fantasy Chronicles - Alles Sammlungen mit Spielen aus der SNES Zeit. Oder denke mal an die Remaster Spiele für den GBA zurück. Oder die Remakes auf dem Nintendo DS. Das neu Auflegen von alten Spielen gehört seit über 25 Jahren zur festen DNA von SE. Fällt halt nur jetzt mehr auf, weil früher vieles in Japan geblieben ist.

Und es gebe da noch einiges aus der gemeinsamen Firmengeschichte von Square und Enix, was man neu auflegen könnte: Star Ocean, die ganzen Quintet-Spiele (sollte das irgendwann mal rechtlich möglich sein), Chrono Trigger, Front Mission, Bahamut Lagoon, Brave Fencer Musashi, Parasite Eve, Vagrant Story, Valkyrie Profile und und und. Meine, wenn man selbst sowas wie Live A Live neu auflegt... Und bei ner neuen Geräte-Generation geht's dann wieder fröhlich von vorne los. :mrgreen: Dieser Brunnen wird nie erschöpft sein.

Nintendo pflegt ja auch seit 40 Jahren seine Mario Franchise, Zelda, Metroid, usw. Das ist ja auch nie erschöpft. Und so ist das bei ner Marke wie Final Fantasy. Auch weil Final Fantasy als Überschrift für so vieles steht. Sei es irgendwelche Minispiele oder Dungeon Crawler mit den Chocobos. Sei es das klassische bunte Final Fantasy, sei es irgendwelche Sci-Fi- oder Steampunk-Welten. Und man könnte ja auch mal wieder ein Final Fantasy Tactics machen. Final Fantasy ist in seiner Wandlungsfähigkeit genauso vielfältig wie Mario.


Und da fällt mir ein: SE haben ja mitte der 2000er Taito gekauft und deren Marken. Die ganze Groove Coaster Reihe ist auf Mobile extrem populär! Und letztes Jahr erschien sogar ein VR-Spiel aus der Puzzle Bobble Reihe. Auch so ein Franchise, dass es seit den 80ern gibt und bis heute unverwüstlich ist. Bringt man mit SE nicht so in Verbindung, weil man für die Spiele weiter die Taito Marke nutzt. Aber auch dahinter steht SE.
Pampelmusensirup
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Pampelmusensirup »

Man sollte auch nicht vergessen, dass aktuell (immer) noch Anlagenotstand herrscht. Du kannst dich als Unternehmen für ein Butterbrot bis unters Dach mit Fremdkapital vollstopfen und damit auf Shopping Tour gehen. Die Inflation der letzten Jahre ist im Aktien- und Immobilienmarkt. Und die Verkäufer wissen um die vollen Taschen.

Die Preise, die für Unternehmen wie Asmodee oder Gearbox bezahlt werden, basieren sicher auczh darauf. Das Geld muss raus.
Numfuddle
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Numfuddle »

SE ist aber auch im mobile gaming Markt schlecht aufgestellt.

Viele Flops und ausschließlicher Fokus auf Japan. Ich weiß nicht wo sie ohne FF11 und FF14 stünden.

Außerdem würde ich auch nicht sagen das japanische Spiele im Westen populärer geworden sind.

Japanische Spiele die „westlicher“ geworden sind (wie z.B. Monster Hunter) sind erfolgreich und ein Genshin Impact macht noch keinen Sommer.

Ich habe aus SEs Historie heraus auch nicht den Eindruck als würden sie Eidos und Crystal Dynamics jetzt verkaufen weil sie mit den Kernmarken international so erfolgreich sind.

SE war schon immer eher eine Firma die mir dem ausländischen Märkten nichts anfangen konnte und wollte. Square und Enix haben beide schon immer stark mit dem Ausland gefremdelt.

Ich möchte auch noch eine Saxhe ansprechen.
Square hat nicht wirklich Enix gekauft, genauso wenig wie Enix wirklich Square gekauft hat.

Das war ein Merger aus der Not heraus weil es beiden Firmen aus unterschiedlichen Gründen sehr schlecht ging.

Es ist in Japan recht üblich und von Staat und Politik gewünscht wenn es dann zu Mergern zwischen Einheimischen Firmen kommt und keine japanische Firma aus dem Ausland gekauft wird.

Deshalb sieht man auch solche Firmen-Zusammenschlüsse recht häufig
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Stew_TM
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Stew_TM »

Numfuddle hat geschrieben: 18. Mai 2022, 09:06 Außerdem würde ich auch nicht sagen das japanische Spiele im Westen populärer geworden sind.

Japanische Spiele die „westlicher“ geworden sind (wie z.B. Monster Hunter) sind erfolgreich und ein Genshin Impact macht noch keinen Sommer.
Kann natürlich auch wieder so eine Bubble-Sache sein, aber ich habe schon den Eindruck, dass japanische Spiele hierzulande deutlich mehr Popularität genießen (und dieser persönliche Eindruck wird z.B. durch sowas wie Testfrequenz oder die Anzahl der Steam-Reviews schon bestätigt, finde ich). Alleine dass selbst nischigere Titel inzwischen Day 1 zumindest mit englischer Lokalisierung hier erscheinen zeigt ja auch, dass die japanischen Publisher dem westlichen Markt eine signifikante Bedeutung beimessen. Auf diese kleineren bis mittelgroßen Spiele bezog sich die These von Axel ja insbesondere.

Und es gibt da über Monster Hunter hinaus auch einige Erfolgsbeispiele auf dem Niveau, das Jochen wohl inzwischen als AA bezeichnen würde: NieR, Xenoblade, das Revival von Resident Evil ...

Nebenbei kommt Genshin Impact gar nicht aus Japan sondern aus China :D
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Numfuddle »

Ich weiß das Genshin aus China kommt aber das war auch so das letzte Ostasiatische Spiel das im Westen wirklich Hype erzeugt hat. Die Hentai, Dating Sim und Waifu Game Sparte auf Steam bedeutet jetzt für mich noch nicht das japanische Spiele hier erfolgreich sind.

Ich würde da übrigens differenzieren.

Spiele aus Japan vs. Japanische Spiele

Resident Evil ist für mich ein Spiel aus Japan mit englischer Lokalisation und einer „international“ ausgerichteten Präsentation und Erzählstruktur für ein weltweites Publikum.

Persona und Shin Megami Tensei z.B. sind für mich japanische Spiele teilweise ohne Lokalisierung und teilweise ohne internationalem Vertrieb deren Inhalt und Präsentation sich an ein heimisches Publikum richtet.

Resident Evil ist für mich kein japanisches Spiel, es kommt zwar aus Japan aber wurde speziell für einen internationalen Markt konzipiert. Es sagt ja auch keiner das französische Spiele mittlerweile erfolgreich im Westen sind weil UbiSoft aus Frankreich stammt.
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Numfuddle »

Square und Enix waren schon immer - zu ihrem Nachteil - sehr stark auf den heimischen Markt fokussiert und hatten teilweise auch einfach Glück das ihre auf den Heimatmarkt zugeschnittenen Spielen zum Teil auch außerhalb Japans erfolgreich waren.

Das hat bei Atlus mit Persona/SMT und teilweise auch bei Capcom nur funktioniert weil sie ihre Spielereihen bewusst für den internationalen Markt geöffnet haben
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Axel
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Axel »

Numfuddle hat geschrieben: 18. Mai 2022, 09:06 Außerdem würde ich auch nicht sagen das japanische Spiele im Westen populärer geworden sind.

Japanische Spiele die „westlicher“ geworden sind (wie z.B. Monster Hunter) sind erfolgreich und ein Genshin Impact macht noch keinen Sommer.
Dagegen spricht jedoch die Veröffentlichungspolitik seitens japanischer Entwickler und Publisher. Als Beispiel mal Visual Novels, ein sehr japanisches Genre. Gibt es in Japan seit den frühen 80ern und kamen erst Ende der 2000er vereinzelt in den Westen. Heute gibt es quasi kaum ein VN aus Japan, das nicht mindestens auch auf Englisch erscheint. Das wäre vor noch 10, 15 Jahren undenkbar gewesen, dass Spielereihen wie Danganronpa oder Steins;Gate überhaupt einen westlichen Release bekommen. Und das wäre auch heute nicht so, würden sich diese Spiele nicht verkaufen. Selbst Spiele wie die Persona Reihe, die sehr stark auf die japanische Kultur fokussiert sind, laufen im Westen gut. Genauso wie die Atelier-Reihe: War das vor 10 Jahren absolute Nische im Westen, habe ich heute den Eindruck, dass diese Spiele eben auch in Europa und USA populärer geworden sind. Oder schau Dir mal an, wie erfolgreich die Eiyuden Chronicle Kickstarter-Kampagne war mit am Ende über 4,5 Millionen Dollar.

Und so könnte ich noch etliche Beispiele nehmen. Verändert hat sich, wie schon jemand schrieb, das Mindset japanischer Entwickler und Publisher. Vor 10, 15 Jahren war man noch sehr zögerlich was Releases im Westen betrifft (und damit ja auch verbundene Kosten wie Lokalisation). Heute treten diese Entwickler und Publisher im Westen mit einem ganz anderen Selbstbewusstsein und Verständnis auf. In dem Wissen, dass genau dieser Stil (gerne Manga-Figuren, gerne technisch ein wenig vom heutigen Standard weg, gerne spielerisch auch ein wenig sperriger) abseits von Japan Freunde hat, die genau solche Erfahrungen haben wollen.

Und klar: Wir sprechen hier nicht vom AAA-Massenmarkt. Aber wie ja schon geschrieben, den gibt es in Japan selbst in dieser Form auch gar nicht.
Zuletzt geändert von Axel am 18. Mai 2022, 12:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Stew_TM
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Stew_TM »

Numfuddle hat geschrieben: 18. Mai 2022, 12:27 Resident Evil ist für mich kein japanisches Spiel, es kommt zwar aus Japan aber wurde speziell für einen internationalen Markt konzipiert.
Ich weiß nicht inwiefern das so stimmt, nur weil RE in fiktiven amerikanischen Städten spielt, muss es nicht speziell für einen internationalen Markt konzipiert sein (natürlich ist es das ein Stück weit, aber in der Absolutheit würde ich der Aussage nicht zustimmen). Außerdem wird die Reihe AFAIK komplett in Japan entwickelt, was ja widerum im Kontext der Diskussion über den Verkauf von Crystal Dynamics und Eidos Montreal von Relevanz ist. Wenn überhaupt sind Capcom und RE hier das perfekte Beispiel für Square Enix, dass es für Erfolge im internationalen Markt in diesem Größenbereich eben keine eigenen Studios im Westen braucht :D

Zum Vergleich, Sales zum 31.12.2021 laut Gematsu:
Resident Evil Village (PS5, Xbox Series, PS4, Xbox One, PC) has sold 5.7 million units (900,000 additional units since September 30)
Resident Evil 2 (PS4, Xbox One, PC) has sold 9.3 million units (400,000 additional units since September 30)
Resident Evil 7 biohazard (PS4, Xbox One, PC) has sold 10.6 million units (400,000 additional units since September 30)
Resident Evil 3 (PS4, Xbox One, PC) has sold 4.9 million units (300,000 additional units since September 30)
Wäre mal interessant, den Anteil der Verkäufe in Japan vs. International zu kennen.

Das mit den nischigeren Spielen bezog sich nun nicht unbedingt auf Hentaispiele :ugly: Sondern eher auf sowas wie die Remakes zu Live a Live und co. Oder jetzt neulich (etwas größerer Maßstab) Triangle Strategy. Und da bin ich bei Axel: Das wird sich selbstverständlich alles deutlich schlechter verkaufen als Tomb Raider, aber auch so viel weniger kosten, dass es ein Sweet Spot für Square Enix sein könnte. Tomb Raider lag wohl in der Gesamtrechnung einfach zu sehr im Niemandsland zwischen den ganz ganz großen AAA-Titeln und dem, was im (nach Jochens Definition) Bereich von A bis AA an Marge abzugreifen ist. Zumindest im Kontext der (vermutlich einfach unrealistischen) Erwartungen von Square Enix.
Numfuddle
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Numfuddle »

Das ist ja richtig, wenn Square wie ein AA oder B Publisher aufgestellt wäre und eine Unternehmensstruktur wie ein solcher Developer/Publisher hätte.

Aber SE fand ja schon immer das Tomb Raider zu wenig verkauft. SE braucht die Vollpreisverkäufe eines Final Fantasy oder die Abo- und MT Einnahmen eines FF 14 oder der Mobile-Sparte weil sie 5000 Mitarbeiter und ursprünglich mal 12 interne Studios finanzieren müssen.

Das japanische Genres wie Visual Novels oder lang laufende AA Titel wie Monster Hunter oder Persona mittlerweile auch im Westen populärer sind streite ich ja auch gar nicht ab.

Aber für diesen Sweet Spot ist SE zu groß sind zu sehr auf den heimischen Markt fokussiert. Das funktioniert bei Capcom oder funktionierte bei Konami oder bei Bandai Namco. Aber keine dieser Firmen braucht für diese Titel Verkäufe die so hoch sind das ein 5 Mio+ Tomb Raider als Misserfolg gewertet werden müsste.

Natürlich könnten weniger kostenintensive Spielen oder Genres auch für SE lukrativ sein aber laut eigener Aussage wären ja selbst die 8 Millionen Verkäufe für ein Monster Hunter oder Redident Evil 8 zu wenig und das sind beides im Vergleich zu FF7 Remake oder einem FF15 deutlich günstigere Titel
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Stew_TM
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Re: Runde #371: Als Lara Croft nach Schweden ging

Beitrag von Stew_TM »

Da sind wir uns einig :) Es ist vor diesem Hintergrund eine nachvollziehbare Entscheidung von Square Enix, Crystal Dynamics und Eidos zu verkaufen.
Aber deine ursprüngliche von mir zitierte Aussage war ja schon eindeutig, dass du die gestiegene Popularität von japanischen Spielen im Westen bezweifelst. Ausschließlich auf diese habe ich mich bezogen und Widerspruch angemeldet.

Bezüglich des Sweet Spots habe ich mich dann evtl. nicht eindeutig genug ausgedrückt: Ich meinte nicht, dass Triangle Strategy und co. nun Tomb Raider substituieren sollen (was ja nach eigener Aussage auch nicht der Plan von SE ist, das sollen vielmehr Blockchains, NFT und co. in Zukunft leisten :mrgreen:). Ich wollte nur sagen, dass es vor dem Hintergrund der Existenz dieses etwaigen Sweet Spots für JRPGs aus deren Perspektive noch weniger sinnvoll ist, so etwas wie Tomb Raider als "nichts halbes und nichts ganzes" im Portfolio zu behalten.
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