Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

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Rigolax
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Rigolax »

Felidae hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:02 Ich mag ab und zu wirklich einen richtig dummen Film wie "Phantom-Kommando". Oder "Rambo 3". Hab ich zuweilen tierisch Spaß dran. Und es juckt mich nicht die Bohne, dass ich gleichzeitig weiß, dass ich mir da gewaltverherrlichende menschenverachtende Scheiße anschaue. Man DARF sich sowas nämlich anschauen. Problematisch - ;) - wäre aber, wenn ich verlangen würde, dass man diese Filme nicht genau als das bezeichnet, was sie eben sind - gewaltverherrlichende menschenverachtende Scheiße.
Die Diskussion hatten wir ja schon in einem anderen Thread: Du kannst derartiges solange konsumieren bzw. solange vergleichbare Produkte, die erst noch produziert werden müssen, zukünftig konsumieren, solange sie faktisch konsumiert werden können oder dürfen. "Gewaltverherrlichend" ist ja schon ein justiziabler Begriff gemäß § 131 StGB und diverse kulturell hochrelevante Filme standen/stehen unter einem Verbreitungsverbot in Deutschland (unter Regie von Peter Jackson, Sam Raimi oder mit Elijah Wood in der Hauptrolle, etc.) oder auch Spiele (von Capcom, von Rockstar, von Valve, etc.); man kann/konnte sie noch beziehen in DE, aber nur weil andere Länder nicht derartige Verbote kennen/kannten, sonst wären die Darstellungen so nie entstanden, weil nicht rentabel. Aber wenn wir solche regelrechten Verbote mal ausklammern, selbst wenn es nur um Public Relations geht: Ich kann nur betonen, es gibt seit ca. 2014 im Videospielbereich sexuelle Darstellungen, die mal "normal" waren und etwa vergleichbar mit den Intro-Sequenzen bei James Bond (früher), etwa bei der Ridge Racer-Reihe, die heute wohl faktisch nicht mehr so (re-)produziert werden können, weil ökonomische und PR-Gründe es faktisch nicht zulassen, aufgrund eines (so empfundenen) öffentlichen/journalistischen Drucks. Nun mag man das gut finden, aber wer solche Darstellungen mag oder zumindest begrenzt gut finden kann, wird das schlecht finden. Und vielleicht liegen die Fans von Anno 1800 so-wie-es-ist gar nicht so daneben, wenn sie eben nicht wollen, dass Anno 1800 so-wie-es-ist "problematisiert" wird; das ist aus deren Sicht meines Erachtens absolut rational.
Voigt
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Voigt »

Für mich persönlich ist es bloß, wie sag ich.. "irritierend"? Ne eigentlich schwächer als das, vielleicht "auffällig"?, dass die fehlende Sklavereidarstellung in Anno 1800 als "faktisches Problem" besprochen wird, und nicht als ein "ich finde..".

Halt ähnlich zu den Diskussionen die wir (das Forum) mit Jochen schon hatten. Ist halt nur ein Ding der Ausdrucksweise, die verkürzte Weise, wodurch es zumindest Anschein der Faktbesprechung hat, oder verlängerte, damit literarisch unschön, aber präziser mit "ich finde.. " und "denke ich".

Weil ich halt gerade die Punkte aus Doms Artikel nicht überzeugend als Argumente fand, ist das wiederholte hervorkramen des Themas, mit jedes mal so ein "das ist so" halt merkwürdig. Aber ich arrangiere mich, so wie ich mich auch mit Jochens Ausdrucksweise arrangiere.

Dazu sei aber wichtig gesagt, ich bin jetzt erst von Arbeit zurück, heute früh konnte ich erst die ersten 20min der Folge hören wo es noch um Kingdom Come ging, die Anno 1800 Diskussion in der Folge selbst liegt noch vor mir.
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Felidae
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Felidae »

@Rigolax
Ich liebe Dom. Heiß und innig. Aber selbst ich in meiner grenzenlosen Dom-Verehrung sehe nicht den Hauch einer Chance, dass Ubisoft zukünftig wegen Doms Artikeln aufhören wird, "Anno" so zu produzieren, wie sie es wollen.
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Terranigma
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Terranigma »

Rigolax hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:11Und vielleicht liegen die Fans von Anno 1800 so-wie-es-ist gar nicht so daneben, wenn sie eben nicht wollen, dass Anno 1800 so-wie-es-ist "problematisiert" wird; das ist aus deren Sicht meines Erachtens absolut rational.
Dieses Anliegen kann ich gut nachvollziehen. Ich fände es aber problematisch - um den Begriff erneut zu verwenden - wenn man aus Sorge um die Ableitungen eines Diskurses den Diskurs verweigert oder gar Personen, die ihn führen wollen, deshalb angeht. Den Diskurs über problematische Aspekte zu verweigern oder gar aktiv zu behindern, weil der Diskurs zu Konsequenzen führen könnte, die einem nicht gefallen, nun ... dazu fällt mir gerade kein passendes Adjektiv ein, außer vielleicht "ignorant" im neutralen Wortsinne von "nicht wissen wollend."

So eine Haltung fände ich in einer aufgeklärten Gesellschaft mehr als unangenehm.
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Felidae
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Felidae »

Terranigma hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:22 Ich fände es aber problematisch - um den Begriff erneut zu verwenden - wenn man aus Sorge um die Ableitungen eines Diskurses den Diskurs verweigert oder gar Personen, die ihn führen wollen, deshalb angeht. [...]
So eine Haltung fände ich in einer aufgeklärten Gesellschaft mehr als unangenehm.
Danke!
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Rigolax »

Felidae hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:18 @Rigolax
Ich liebe Dom. Heiß und innig. Aber selbst ich in meiner grenzenlosen Dom-Verehrung sehe nicht den Hauch einer Chance, dass Ubisoft zukünftig wegen Doms Artikeln aufhören wird, "Anno" so zu produzieren, wie sie es wollen.
Dann würde ich ja fragen, warum man sich die Mühe macht, journalistisch Kritik anzubringen, wenn man sich sicher ist, eh nichts zu verändern. Die Möglichkeit der Einflussnahme besteht imho durchaus: steter Tropfen höhlt den Stein. Sicherlich wäre es dann nicht der alleinige "Verdienst" einer einzigen Person, aber eine einzige oder wenige Personen kann/können auch im Sinne des Agenda Settings eine Diskussion derart ins Rollen bringen, dass am Ende ein signifikanter Einfluss steht. So funktioniert ja auch politische Meinungsbildung in repräsentativen Demokratien bzw. so wirkt auch Lobbyismus.

Du hast ja deine Meinung bzgl. der Schwierigkeitsgrad-Diskussion bei From-Software-Spielen geändert. Nicht doch, weil du gerne möchtest, dass es so bleibt, wie es aktuell ist?
Terranigma hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:22 Dieses Anliegen kann ich gut nachvollziehen. Ich fände es aber problematisch - um den Begriff erneut zu verwenden - wenn man aus Sorge um die Ableitungen eines Diskurses den Diskurs verweigert oder gar Personen, die ihn führen wollen, deshalb angeht. Den Diskurs über problematische Aspekte zu verweigern oder gar aktiv zu behindern, weil der Diskurs zu Konsequenzen führen könnte, die einem nicht gefallen, nun ... dazu fällt mir gerade kein passendes Adjektiv ein, außer vielleicht "ignorant" im neutralen Wortsinne von "nicht wissen wollend."

So eine Haltung fände ich in einer aufgeklärten Gesellschaft mehr als unangenehm.
"Gut" finde ich es auch nicht unbedingt, aber absolut rational. Solange es möglich scheint, ist die beste Option, zu leugnen, dass es überhaupt ein Problem gibt und damit den Diskurs direkt im Keim zu ersticken. Das scheint vor allem dann sinnvoll, wenn man absehen kann, welche Position am Ende die Oberhand gewinnt, weil sie nicht bloß Eskapismus auf ihrer Seite hat, sondern ein soziales Anliegen und damit besser vertretbar/verkaufbar scheint bzw. man eben vergleichbare Fälle sich ansieht, wo es so abgelaufen ist meines Erachtens.
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Felidae
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Felidae »

Rigolax hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:45 Dann würde ich ja fragen, warum man sich die Mühe macht, journalistisch Kritik anzubringen, wenn man sich sicher ist, eh nichts zu verändern. Die Möglichkeit der Einflussnahme besteht imho durchaus: steter Tropfen höhlt den Stein. Sicherlich wäre es dann nicht der alleinige "Verdienst" einer einzigen Person, aber eine einzige oder wenige Personen kann/können auch im Sinne des Agenda Settings eine Diskussion derart ins Rollen bringen, dass am Ende ein signifikanter Einfluss steht. So funktioniert ja auch politische Meinungsbildung in repräsentativen Demokratien bzw. so wirkt auch Lobbyismus.

Du hast ja deine Meinung bzgl. der Schwierigkeitsgrad-Diskussion bei From-Software-Spielen geändert. Nicht doch, weil du gerne möchtest, dass es so bleibt, wie es aktuell ist?
Du übersiehst eine wesentliche Möglichkeit - die Urheber:innen könnten aufgrund der Kritik tatsächlich ihre Meinung ändern. Weil sie sich ÜBERZEUGEN lassen.

Und wir sind uns ja hoffentlich einig, dass Spiele-Entwickler:innen dazulernen dürfen und aufgrund von Erkenntnisgewinnen, nicht aufgrund von Druck, zukünftig andere Spiele entwickeln dürfen? Oder sind wir DANN wieder an dem Punkt, an dem Entwickler:innen doch bitte NICHT das tun sollen, was sie selbst für richtig halten?

Und ja, ich habe meine Meinung geändert. Eben WEIL ich dazulernen kann. Aber ich hätte kein Problem damit, wenn From Software zukünftig eine andere Art Spiel machen würde, die völlig andere Herangehensweisen an den Schwierigkeitsgrad hätte. Ich verstehe mittlerweile nur, dass From Software-Spiele nicht "einfach so" einen Easy-Modus zusätzlich anbieten können, weil das das ganze Spiel zerschießen würde. Übertragen auf "Anno" wäre das wieder die Lösung: Geh den Weg der "Siedler", und niemand wird sich beschweren, dass Du die dunklen Seite der Geschichte ausklammerst.
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Terranigma
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Terranigma »

Felidae hat geschrieben: 25. Mai 2022, 19:50Übertragen auf "Anno" wäre das wieder die Lösung: Geh den Weg der "Siedler", und niemand wird sich beschweren, dass Du die dunklen Seite der Geschichte ausklammerst.
Da nur eingeworfen: Ich denke es ist ebenso okay, wenn sich Personen beschweren und unglücklich über die Entscheidungen sind, welche Designer treffen. Persönlich würde ich von der Anno-Reihe keine Änderung verlangen, auch weil ich Helges Frage im Podcast sehr pointiert und schlüssig fand, weil sich eben nicht recht entscheiden lässt, welche Perspektiven in einem konkreten Werk berücksichtigt werden sollten. Es muss notwendigerweise immerzu etwas ausgeschlossen werden; das passiert selbst in der Wissenschaft, weil jedwedes Werk einen Fokus hat - und jenes, was außerhalb der Fokus liegt, liegt eben außerhalb. Das gilt für Unterhaltung ebenso wie für Forschung.

Insofern finde ich da auch Bastians Einwurf produktiver: anstatt in die Richtung zu denken, dass Entwickler bereits etablierte Reihen umbauen, wäre es wünschenswert, wenn das Angebot diverser aufgestellt wird, d.h. wenn neben der Anno-Reihe wie eskapistische Romantik sein will und auch jedes Recht hat dies sein zu dürfen - analog zu Abenteuerfilmen welche die Historie nur als Tapete gebrauchen, z.B. Piratenfilme - es auch Titel gibt, die sich mit dem hist. Sachverhalt differenzierter auseinandersetzen - analog zu Historiendramen, z.B. eben Schindler's Liste. Ich glaube, das wäre der beste Kompromiss: mehr Vielfalt im Angebot schaffen, anstatt Bestehendes umzubauen.
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Rigolax »

Felidae hat geschrieben: 25. Mai 2022, 19:50 Du übersiehst eine wesentliche Möglichkeit - die Urheber:innen könnten aufgrund der Kritik tatsächlich ihre Meinung ändern. Weil sie sich ÜBERZEUGEN lassen.

Und wir sind uns ja hoffentlich einig, dass Spiele-Entwickler:innen dazulernen dürfen und aufgrund von Erkenntnisgewinnen, nicht aufgrund von Druck, zukünftig andere Spiele entwickeln dürfen? Oder sind wir DANN wieder an dem Punkt, an dem Entwickler:innen doch bitte NICHT das tun sollen, was sie selbst für richtig halten?
Kann man wohl nicht falsifizieren, ob es intrinsisch oder extrinsisch motiviert ist: Warum "lernen" Menschen dazu und lassen sich "überzeugen"? Ein Nudist würde vielleicht gerne überall nackt rumlaufen, aber er "lernt" dazu, hat den "Erkenntnisgewinnen", dass es nicht immer gut ankommt, lässt sich davon "überzeugen", es in aller Öffentlichkeit doch besser zu unterlassen, weil ihm sonst Strafe/Reputationsverlust droht/drohen könnte.

Also ja, kann man wohl kaum falsifizieren, wenn entgegnet wird, dass Änderungen aus freien Stücken erfolgen. Wobei es ja wohl auch wahrscheinlich immer einen Teil an Entwicklern bei größeren Firmen gibt, die es anders sehen, aber überstimmt werden.
Felidae hat geschrieben: 25. Mai 2022, 19:50Und ja, ich habe meine Meinung geändert. Eben WEIL ich dazulernen kann. Aber ich hätte kein Problem damit, wenn From Software zukünftig eine andere Art Spiel machen würde, die völlig andere Herangehensweisen an den Schwierigkeitsgrad hätte. Ich verstehe mittlerweile nur, dass From Software-Spiele nicht "einfach so" einen Easy-Modus zusätzlich anbieten können, weil das das ganze Spiel zerschießen würde. Übertragen auf "Anno" wäre das wieder die Lösung: Geh den Weg der "Siedler", und niemand wird sich beschweren, dass Du die dunklen Seite der Geschichte ausklammerst.
Wenn man behaupten würde, Anno 1800 mit Sklaverei könnte nicht funktionieren, zerschösse das Spiel, zerstöre den Eskapismus, ruiniere die Atmosphäre, dann verweigert man aber angeblich den Diskurs, lasse keine legitime Problematisierung zu? Also so nehme ich es wahr. Aber ist das dann nicht doch eine legitime Position?
Zuletzt geändert von Rigolax am 25. Mai 2022, 20:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Felidae
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Felidae »

Terranigma hat geschrieben: 25. Mai 2022, 20:09
Felidae hat geschrieben: 25. Mai 2022, 19:50Übertragen auf "Anno" wäre das wieder die Lösung: Geh den Weg der "Siedler", und niemand wird sich beschweren, dass Du die dunklen Seite der Geschichte ausklammerst.
Da nur eingeworfen: Ich denke es ist ebenso okay, wenn sich Personen beschweren und unglücklich über die Entscheidungen sind, welche Designer treffen. Persönlich würde ich von der Anno-Reihe keine Änderung verlangen, auch weil ich Helges Frage im Podcast sehr pointiert und schlüssig fand, weil sich eben nicht recht entscheiden lässt, welche Perspektiven in einem konkreten Werk berücksichtigt werden sollten. Es muss notwendigerweise immerzu etwas ausgeschlossen werden; das passiert selbst in der Wissenschaft, weil jedwedes Werk einen Fokus hat - und jenes, was außerhalb der Fokus liegt, liegt eben außerhalb. Das gilt für Unterhaltung ebenso wie für Forschung.

Insofern finde ich da auch Bastians Einwurf produktiver: anstatt in die Richtung zu denken, dass Entwickler bereits etablierte Reihen umbauen, wäre es wünschenswert, wenn das Angebot diverser aufgestellt wird, d.h. wenn neben der Anno-Reihe wie eskapistische Romantik sein will und auch jedes Recht hat dies sein zu dürfen - analog zu Abenteuerfilmen welche die Historie nur als Tapete gebrauchen, z.B. Piratenfilme - es auch Titel gibt, die sich mit dem hist. Sachverhalt differenzierter auseinandersetzen - analog zu Historiendramen, z.B. eben Schindler's Liste. Ich glaube, das wäre der beste Kompromiss: mehr Vielfalt im Angebot schaffen, anstatt Bestehendes umzubauen.
Ich sagte ja auch nicht, dass die "Anno"-Entwickler das SOLLEN. Ich sagte nur, dass sie auf diese Art entsprechender Kritik aus dem Weg gehen würden. :)
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Terranigma »

Verstehe. Ja, gut, ... das stimmt natürlich. :D
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Felidae »

Rigolax hat geschrieben: 25. Mai 2022, 20:13

Kann man wohl nicht falsifizieren, ob es intrinsisch oder extrinsisch motiviert ist: Warum "lernen" Menschen dazu und lassen sich "überzeugen"? Ein Nudist würde vielleicht gerne überall nackt rumlaufen, aber er "lernt" dazu, hat den "Erkenntnisgewinnen", dass es nicht immer gut ankommt, lässt sich davon "überzeugen", es in aller Öffentlichkeit doch besser zu unterlassen, weil ihm sonst Strafe/Reputationsverlust droht/drohen könnte.

Also ja, kann man wohl kaum falsifizieren, wenn entgegnet wird, dass Änderungen aus freien Stücken erfolgen. Wobei es ja wohl auch wahrscheinlich immer einen Teil an Entwicklern bei größeren Firmen gibt, die es anders sehen, aber überstimmt werden.

[...]

Wenn man behaupten würde, Anno 1800 mit Sklaverei könnte nicht funktionieren, zerschösse das Spiel, zerstöre den Eskapismus, ruiniere die Atmosphäre, dann verweigert man aber angeblich den Kurs, lasse keine legitime Problematisierung zu? Also so nehme ich es wahr. Aber ist das dann nicht doch eine legitime Position?
Ja, man kann natürlich immer unterstellen, dass jemand nicht dazulernt. Ich konstatiere: Wenn Entwickler:innen das tun, was die breite Spielerschaft will, dann tun sie das, weil es genau das ist, was sie machen wollen, und es läuft unter "künstlerische Freiheit". Wenn sie aber auf Kritik hören, sie verstehen und zukünftig beherzigen, dann haben sie sich dem Druck gebeugt. An der Stelle sehe ich jetzt keinen Sinn mehr in weiteren Diskussionen dazu.

Deshalb abschließend: "Anno" kann machen, was es will. Nur muss es eben mit der entsprechenden Kritik leben. So wie From Software-Spiele auch. Auch DIE werden ja dafür kritisiert, zu schwer zu sein.
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Voigt »

Mal ein bissel zurückgegangen, wo kommt eigentlich genau diese Metadiskussion her, dass eine Diskussion über Sklavereidarstellung hier im ThePod Forum von einigen Usern ungewollt ist? Das es ein Beißrefley gibt sobald versucht wird darüber zu reden.
Hätte gedacht wurde bloß alte Standpunkte zum Thema reiteriert, aber keine Abneigung, dass man "über sowas doch nich reden kann"

Oder verstehe ich da grundlegend was falsch?
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Heretic »

Felidae hat geschrieben: 25. Mai 2022, 19:50 Ich verstehe mittlerweile nur, dass From Software-Spiele nicht "einfach so" einen Easy-Modus zusätzlich anbieten können, weil das das ganze Spiel zerschießen würde.
Doch, könnten sie. Und zwar ohne das irgendwas zerschossen würde. Haben sie in "Elden Ring" auf mannigfaltige Art und Weise ja auch getan. Nur eben nicht in Form eines im Hauptmenü einstellbaren Schwierigkeitsgrades. Hätte aber auch funktioniert. Aber das ist eine Diskussion für einen anderen Thread. ;)
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Felidae »

Heretic hat geschrieben: 25. Mai 2022, 20:41
Felidae hat geschrieben: 25. Mai 2022, 19:50 Ich verstehe mittlerweile nur, dass From Software-Spiele nicht "einfach so" einen Easy-Modus zusätzlich anbieten können, weil das das ganze Spiel zerschießen würde.
Doch, könnten sie. Und zwar ohne das irgendwas zerschossen würde. Haben sie in "Elden Ring" auf mannigfaltige Art und Weise ja auch getan. Nur eben nicht in Form eines im Hauptmenü einstellbaren Schwierigkeitsgrades. Hätte aber auch funktioniert. Aber das ist eine Diskussion für einen anderen Thread. ;)
Die Art Easy Mode gibts aber auch schon in DS1, wenn auch nicht ganz so extrem. Aber die Art reicht vielen ja nicht.
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Ingoknito »

Mal ganz davon abgesehen wie Sklaverei in Spielen (nicht) dargestellt, finde ich es immer irritierend wenn so getan wird als würden die Spieler selbst das bestimmen wie soetwas dargestellt wird und nicht die Spiele/Entwickler. (übrigens auch bei der Schwierigkeitsdebatte um Dark Souls). Ich glaube es war Dom der sogar erwartet hat, dass die Entwickler von Anno zu seinen Ansichten Stellung beziehen und mit ihm ins Gespräch kommen sollten. Und war dann ziemlich ernüchtert als dies nicht passierte.
Ich finde Kritik und Analysen zu dem Thema wirklich spannend. Aber gerade hier in Deutschland habe ich das Gefühl, dass sofort nach irgendeiner Formel gesucht wird was denn nun der beste Weg ist Sklaverei darzustellen, anstatt sich überhaupt ausreichend mit der Analyse befasst zu haben.
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Felidae
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Felidae »

Ingoknito hat geschrieben: 25. Mai 2022, 20:53 Ich glaube es war Dom der sogar erwartet hat, dass die Entwickler von Anno zu seinen Ansichten Stellung beziehen und mit ihm ins Gespräch kommen sollten. Und war dann ziemlich ernüchtert als dies nicht passierte.
Nun ja, das nennt man "Journalismus".
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lolaldanee
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von lolaldanee »

Terranigma hat geschrieben: 25. Mai 2022, 20:09 Insofern finde ich da auch Bastians Einwurf produktiver: anstatt in die Richtung zu denken, dass Entwickler bereits etablierte Reihen umbauen, wäre es wünschenswert, wenn das Angebot diverser aufgestellt wird, d.h. wenn neben der Anno-Reihe wie eskapistische Romantik sein will und auch jedes Recht hat dies sein zu dürfen - analog zu Abenteuerfilmen welche die Historie nur als Tapete gebrauchen, z.B. Piratenfilme - es auch Titel gibt, die sich mit dem hist. Sachverhalt differenzierter auseinandersetzen - analog zu Historiendramen, z.B. eben Schindler's Liste. Ich glaube, das wäre der beste Kompromiss: mehr Vielfalt im Angebot schaffen, anstatt Bestehendes umzubauen.
das ist das hüpfende Komma!
ich persönlich stoße mich irgendwie an der gefühlte Position "Anno fehlt irgendwas, wenn es Aspekte wie Sklaverei ausklammert."
Nö, halt nö, da fehlt exakt gar nix. Eher noch fehlen Dinge wie, dass Warenkonsum weniger abstrakt dargestellt wird oder dergleichen. Halt Dinge die mit dem Spiel an sich auch was zu tun haben.

Ein ganz anderes Spiel, oder auch ein Anno Ableger, der auf andere Mechaniken seinen Fokus legt, das wäre ne ganz andere Diskussion. Wie du schreibst, es fehlen halt die Titel, die die Historie zu mehr als nur Kulisse nützen. Die fehlen sogar ganz extrem. Aber das ist nicht die Schuld der Titel, die nur Historien Tapete sind.
Würde ja auch kein geistig gesunder Mensch Asterix vorwerfen, dass der Comic das römische Staatswesen nicht korrekt abbildet. Daneben könnte natürlich aber auch super ein Comic existieren, der die Keltisch-Römische Welt ernsthaft versucht abzubilden.
Pyri
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Pyri »

Terranigma hat geschrieben: 25. Mai 2022, 17:22 ... Ich fände es aber problematisch - um den Begriff erneut zu verwenden - wenn man aus Sorge um die Ableitungen eines Diskurses den Diskurs verweigert oder gar Personen, die ihn führen wollen, deshalb angeht. Den Diskurs über problematische Aspekte zu verweigern oder gar aktiv zu behindern, weil der Diskurs zu Konsequenzen führen könnte, die einem nicht gefallen, nun ... dazu fällt mir gerade kein passendes Adjektiv ein, außer vielleicht "ignorant" im neutralen Wortsinne von "nicht wissen wollend."

So eine Haltung fände ich in einer aufgeklärten Gesellschaft mehr als unangenehm.
Unangenehm - und einer aufgeklärten Gesellschaft absolut nicht würdig - finde ich hingegen, wenn die Intention hinter dieser oder anderer "Kritik" scheinbar überhaupt keine Berücksichtigung finden soll, ja (in neutraler Hinsicht) komplett ignoriert wird: als ich mich früher im Jahr hierfür angemeldet habe war mir sofort bewusst, dass für Menschen wie mich hier kein Platz ist. Deshalb zog ich mich auch umgehend wieder zurück.
Manches Personal kannte ich zudem schon von früher und als Ergebnis von Debatten aus den vergangenen fast zwanzig Jahren meine ich diese bei meinem Hintergrund auch längst nicht mehr "nötig" zu haben: mit Zeitgeist-bezogenen buzz words und einer vermeintlichen "Archäologie" des Wissens kann aus meiner Sicht kein ernst zu nehmender Diskurs entstehen oder sinnvoll weiterentwickelt werden, sondern nur in verwerflicher und ermüdender Weise verlängert respektive wiederholt.

Es ist einfach beleidigend und eine unendliche Herabwürdigung anderen mangelhafte Kenntnisse zu unterstellen, ganz abgesehen vom Aspekt der "Belehrung" eine gewisse Weltfremdheit oder sonst etwas vorzuhalten. Von "Fehlverhalten" und sozialen Überlegenheitsdünkeln in anderen Kontexten ganz zu schweigen.

Dennoch kann ich es nur zurückweisen deshalb als "Fan" von etwas zu gelten: spätestens seit der Reaktion auf "Mass Effect 3", von Industrie- und (!) Publikumsseite, lehne ich die Interessen von "Fans" an sich ab. Grundlegende Aspekte der populären Kultur lehne ich darüber hinaus vollständig ab, etwa nicht "gespoilert" werden zu wollen: bei narrativen Spielen möchte ich meistens noch bevor ich sie mir zulege (oder damit beginne) wissen wie sie enden oder was mich darin wenigstens ansatzweise erwartet.
Für mich handelt es sich um die unmittelbarste Definition von Bigotterie und Umkehrung derselben: einerseits mit Hilfe eines Universalismus bestimmte "schützenswerte" Menschengruppen zu definieren, oder diese betreffende Zusammenhänge meinen erst erklären zu sollen, andererseits andere (zu denen ich mich immer selbst zähle) nur zu verachten.
Und nicht einmal den Vorwurf der Weltflucht kann ich dabei aus kulturhistorischer Sicht für stichhaltig oder zielführend erachten:

-

Denn abgesehen von expliziten Darstellungen in die eine oder andere Richtung (wie bei "Sex" und "Gewalt") oder dem zentralen Vorwurf der Zeitverschwendung bzw. negativen "Wirkung" des Mediums (wiederum in die eine oder andere Richtung) war der Vorwurf gegenüber Videospielen immer schon derjenige dass sie keine (historische oder gegenwärtige) "Realität" abbilden würden.
Und diese sich ständig, ja seit Jahrzehnten und über mittlerweile doch viele Generationen hinweg, wiederholenden Vorwürfe finde ich etwa (darüber hinaus) "problematisch" sowie ja, auch völlig unreflektiert.

Der Maßstab ist immer eine sich wie auch immer anders vorgestellte "Realität". Weshalb?
Ja, ich kenne praktisch keine anderen Beispiele - falls welche existieren würde ich mich sehr freuen davon zu erfahren: immer geht es um vermeintlich andere historische Zusammenhänge, andere Menschenbilder (etwa Frauenbilder) usw.
Das ist allerdings eine grundlegend falsche Vorstellung von Geschichte und Kunstgeschichte: zu fragen "wie etwas" richtiger "gewesen wäre" eine eigentlich zutiefst reaktionäre und damit selbst entlarvende Auffassung die nirgendwo anders als im Historismus (Ranke) fußt und damit dem "Herz der Finsternis" des Kolonialismus selbst. Abgesehen davon dass diese anmaßende Fragestellung unfassbar arrogant ist.

Historische Fragestellungen können abgesehen von bestimmten Daten immer nur mittelbar und über Annäherungen an ein Thema, eine Sache, behandelt werden (Geschichte keineswegs anders erfahren, solange wir nicht in die Zeit selbst zurückreisen).
Genauso wie die Romantik als Epoche an keinem Eskapismus (im Sinne eines weiteren Schwarz-Weiß-Denkens) interessiert gewesen ist, sondern stattdessen Ideale formuliert hatte. In "heller" Hinsicht Ideale einer heilen Welt, wie sie etwa im deutschen Schlager immer noch vorkommen - wo Inhalte auch nur allzu gerne als "Kitsch" herabgewürdigt werden und scheinbar keinerlei Wertschätzung außerhalb ihrer jeweiligen "Blasen" erfahren dürfen. Dabei geht es auch darum was als literarische Qualität angesehen wird, neudeutsch "wertig" wäre.
Und die zentrale Frage welche ich mir dabei stelle lautet nicht etwa wie dieser "Kitsch" oder eine negativ gedachte Gefahr dessen vermieden werden könnte, wie Videospiele, sondern geradezu weshalb Medien wie Videospiele anders "problematisch" wären - eine so geringe Wertschätzung erfahren.

In der (konservativen) Geschichtswissenschaft ist gerne von "Topographien" die Rede: die Topographie von "Anno" dabei, sogar in ursprünglich geografischer Hinsicht, für mich besonders interessant zu nennen.
In dem Vierteljahrhundert ihres Bestehens hat sich die Franchise nämlich durchaus verändert: ästhetisch und inhaltlich. "Anno" war zunächst viel abstrakter als heute und ja, mit der ab "Anno 1404" zu beobachtenden Konkretisierung einzelner Phasen der Menschheitsgeschichte begann auch eine höhere Verpflichtung zur Übernahme größerer Verantwortung die "Anno" (bislang) sicher nicht erfüllt hat - je kommerzieller und erfolgreicher es wurde. Also diesem Diskurs möchte ich mich garantiert auch nicht verschließen, "Anno" hat kein Versprechen eines Realismus einlösen können, nur war das eben sicher keine Entwicklung in nur eine Richtung: die Konstante die blieb war zum Beispiel die Inselwelt.

Dabei diente das sozusagen "columbianische" Modell der Entdeckung einer neuen Welt zwar als offensichtliches Vorbild, spiegelte sich in der Darstellung zunächst jedoch überhaupt nicht wieder. Da gab es zwar einen (aktiven) Vulkan, aber die Vegetation (bis hin zu den dominanten Bäumen) mutete vor allem zentraleuropäisch an und vermittelte keinerlei eurozentrische Exotik - weder in Richtung Karibik noch nach Fernost: wir "wissen" vielmehr, dass in Zentraleuropa keine Inselwelten vom Ausmaß eines "Anno 1602" existieren. Nur ist dieser Umstand nicht politisch aufgeladen und deshalb scheinbar keiner "Kritik" wert - irrelevant. Warum?

Am Anfang, als "Anno" noch hier in Schladming entwickelt wurde, wurden Parteien nur Farben zugeordnet und verfügten nicht einmal über konkrete Namen (geschweige denn dass sie existente Kolonialmächte gewesen wären) - erst am Ende der hiesigen Entwicklung, mit "Anno 1503", seinen Klimazonen und stereotypen Bewohnern, nahm die Konkretisierung von der ich schrieb ihren Lauf.
Ich würde in Abwandlung Siegfried Kracauers zum Film deshalb jedenfalls eher fragen: was wissen Videospiele, was weiß "Anno", was wir nicht wissen?
Ingoknito
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Re: Nachgeforscht: Verfälschte Geschichte im Computerspiel

Beitrag von Ingoknito »

Felidae hat geschrieben: 25. Mai 2022, 20:58
Ingoknito hat geschrieben: 25. Mai 2022, 20:53 Ich glaube es war Dom der sogar erwartet hat, dass die Entwickler von Anno zu seinen Ansichten Stellung beziehen und mit ihm ins Gespräch kommen sollten. Und war dann ziemlich ernüchtert als dies nicht passierte.
Nun ja, das nennt man "Journalismus".
Da drehen sich glaube einige Journalisten gerade im Grabe um wenn dass deine Definition von Journalismus ist. Jeder kann irgendwelche Meinungen haben und darauf beharren dass der Angesprochene darauf zu antworten und sich zu rechtfertigen habe. hat nur nichts mit Journalismus zu tun.
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