Streitfrage Keyseller

[Kingslayer]

Das nicht, aber man kann das Risiko minimieren.

[tobias]

Würde bei solchen Läden auch nichts kaufen - einfach mal Erfahrungen durchlesen. Die wollen häufig Ausweiskopien, sonst geben die das gekaufte Spiel nicht heraus. Aber nicht wegen dem Jugendschutz, sondern "wegen der Sicherheit".

Welche sind denn 'solche Läden'? Ich wurde noch nie nach einer Ausweiskopie gefragt...

MMOGA, Gamesrocket..einfach mal "[Laden] Ausweis" googeln:

hier mal Beispiele:
http://www.computerbase.de/forum/showth ... ?t=1415353
http://www.computerbase.de/forum/showth ... ?t=1209709

Ausweiskopien waren noch bis vor kurzem noch generell verboten, seriös ist das auf keinen Fall...

Habe bei MMOGA vor einigen Jahren da mal was gekauft, habe es dann aber nicht mehr getan, da dort mit Gold und Powerleveling gehandelt wird. Wie gesagt: nach einem Ausweis wurde ich nie gefragt.

Wäre mal interessant nach welchem Kriterium dann manche nach einem Ausweis gefragt werden.

Aber bei einer solchen Anfrage würde ich sofort vom Kauf zurücktreten.

[Malvitus]

Wer garantiert dir, dass der Gebrauchtwagen nicht gestohlen wurde? Selbst bei Amazon kann man derzeit gefälschte Grafikkarte mit manipuliertem BIOS kaufen. Sicherheit hast du nie.

Bei Amazon geht das allerdings auch nur über dritte Personen, d.h dass ist so als würde ich vom Typ hinterm Bahnhof meine Grafikkarte kaufen. Bei Amazon selbst, HumbeBundle, GOG, Steam etc. kann ich mir hingegen sicher sein, dass der Key funktioniert und vom publisher stammt, da diese Händler verifiziert sind. Diese Garantie kann mir MMOGA etc. afaik nicht geben.

Wenn ich meinen Gebrauchtwagen bei einem zertifizierten Händler kaufe, habe ich einen Menschen vor Ort, den ich dafür verantwortlich machen kann. Wenn ich natürlich meinen Gebrauchtwagen vom Hinterhofhändler kaufe hast du Recht. Der Wagen könnte gestohlen sein. Deswegen kaufe ich auch bei solchen Händlern nicht

[Vinter]

Ich bin nun kein Experte für Gebrauchtwagen, aber wie genau kannst du mit 100%iger Sicherheit garantieren, dass ein Auto nicht gestohlen ist? Kann man das überhaupt jemals, bei irgend einer Ware? Und soviel ich weiß kamen die gestohlenen Keys damals ebenfalls nicht vom Plattformbetreiber, sondern von Leuten, die als Dritthändler über diese Plattform aufgetreten ist.

[Dostoyesque]

Sind die Keyseller eigentlich nach wie vor ein exklusives PC-Ding oder hat das mittlerweile bei Konsolen auch Einhalt gefunden?

[Max]

Gibt es mittlerweile auch für Konsolen, insbesondere seit mit PS4 und Xbox One der Region Lock weggefallen ist.

[Dostoyesque]

Die Historie eines Gebrauchtwagens ist deutlich einfach zu dokumentieren, beweisen und nachzuvollziehen. Die Idee, dass hier das Risiko für gestohlene Ware ähnlich hoch ist ist absurd, imho. Klar werden hie und da mal gestohlene Autos verkauft, aber der Kaufprozess ist eben so transparent, wie du es verlangst. Wenn dir der Informationsgehalt nicht reicht oder irgendetwas nicht zu stimmen scheint kaufst du eben nicht. Eben deswegen meidet man ja nicht vertrauenswürdige Händler, eben deswegen gibts noch Autohäuser, weil man hier mehr Sicherheit hat. Desweiteren kann ich wenn alle Stricke reißen auf den Händler verweisen, der mir gestohlene Ware verkauft hat. Bei Keys wüsste ich ehrlich gesagt nicht, bei wem ich mich beschweren soll, falls die entscheiden mir z.B. keinen Ersatz bei nicht funktionierendem Key zu geben. Könnte höchstens versuchen, die Zahlung per PayPal zurückzunehmen.

Heißt zwar immer noch nicht, dass die Keys gestohlen sind, aber ich weiß beim Kauf des Keys eigentlich gar nichts was die Herkunft des Keys angeht und kann mir die Information auch nicht einholen. Ist ein großer Unterschied zum Gebrauchtwagenhandel. Auch das Argument, dass theoretisch alles gestohlen sein könnte und man sich nirgendswo sicher ist ist mMn mehr Verschwörungstheorie als eine realistische Einschätzung der Dinge. Und sogar wenn nichts zu 100% sicher ist, gibts trotzdem eine Menge Abstufungen in Sachen Risiko, man kann da nicht einfach alles entweder in eine Kategorie "100% sicher"oder eine zweite Kategorie "nicht zu 100% sicher" werfen. Alles unter den "ist nicht 100% sicher" Hut zu werfen ist schon sehr gebiased und verklärt die Realität etwas. Keyseller sind nun Mal sehr intransparent im Vergleich zum konventionellen Handel, da gibts kein Drumherum, imo. Muss nicht heißen, dass alles geklaut ist, aber diese Information aktiv herausfinden bzw. das Risiko abwägen und basierend auf der erhaltenen Information eine KAufentscheidung treffen kannst du nicht bzw. deutlich schlechter.

Irgendwie denk ich, dass die besten Argumente für beide Positionen bereits ausgesprochen wurden, imho.

[Malvitus]

Und soviel ich weiß kamen die gestohlenen Keys damals ebenfalls nicht vom Plattformbetreiber, sondern von Leuten, die als Dritthändler über diese Plattform aufgetreten ist.

Sind die meisten Keyseller nicht sowieso immer nur als Vermittler und Platform Anbieter unterwegs, eben damit sie im Falle des Falles aus dem Schneider sind?

[Max]

Womit wir eigentlich beim nächsten Thema sind. Wer garantiert mir denn, dass die Keys die da verkauft werden aus legalen Quellen stammen, und nicht etwa gestohlen sind? Es gab ja bereits Bannwellen bei Ubisoft von Keys die mit gestohlenen Kreditkarten gekauft und dann auf Keyseller Webseiten weiterverkauft wurden. Eigentlich ein ziemlich netter Trick zur Geldwäsche.

Passenderweise gab es genau dazu heute einen Artikel auf Eurogamer.

[...] Nichiporchik, however, described G2A's business model as "fundamentally flawed" and said it "facilitates a black market economy". He accused G2A users of using a database of stolen credit cards to buy game keys in bulk from a bundle or third-party key reseller, then putting them up on G2A to sell them at half the retail price. [...]

Quelle: http://www.eurogamer.net/articles/2016- ... -developer

[Andre Peschke]

Wollte ich auch gerade posten. Auf Polygon ist auch ein Beitrag dazu. Basiert alles auf dem Blog von Tonybuild: http://tinybuild.com/g2a-sold-450k-wort ... -game-keys

Wobei es da speziell um G2A geht, was insofern speziell ist, weil die wohl so eine ARt Ebay für Keys sind. Da kauft dann irgendwer mit geklauten Kreditkartendaten ein paar Hundert Humblebundles oder so und vercheckt dann dort die Keys.

Andre

[Leonard Zelig]

Ekelhafte Geschäftspraktiken. Aber auch wenig verwunderlich angesichts der Tatsache, dass viele Spiele wegen Denuvo nicht mehr kopierbar sind und Kopien nun mal nicht in der eigenen Steam-Bibliothek auftauchen. Raubkopierer geben wenigstens nicht vor ihre Spiele ehrlich erworben zu haben.

Aus den Polygon-Kommentaren:

G2A is a half-assed fraudulent shit show. I had the displeasure of dealing with them while working for Ubisoft, when we revoked thousands of keys that were obtained illegally. Eventually, Ubisoft allowed customers to keep and play their fraudulent games, though I had to handle hundreds of support calls/emails telling clients that G2A screwed them over.

[sirc0nn0r]

Grundsätzlich mache ich das nicht, habs aber schon mal getan.

[bigben666]

Kaufe Keys nur bei den Adressen, bei denen ich ein gutes Gefühl habe, dass da kein Schindluder passiert: Gamesrocket und Humblestore.

[Weizegger]

Mal abgesehen von den im Podcast und hier aufgeführten Problemen, schaffen so günstige Spiele schnell den sogenannten "Pile of shame". Nicht nur innerhalb eines Spiels (wie zb Dragon Age Inquisition) wird das Spielen zur belastenden Arbeit sondern dann auch auf der dazugehörigen Metaebene von immer mehr Spielen an sich. Das ist wie wenn man viele Projekte bei der Arbeit hat. Man hat das Gefühl garnirgens mehr fertig zu werden. Ich bin somit grundsätzlich gegen derart günstige Spiele . Die oft erwähnte Steam-"Was wurde wie lang gespielt"- Statistik kann man dazu auch noch erwähnen.

[derFuchsi]

Ich sag doch, der Peschke ist ein notorischer Fremdgänger! Ts ts ts. Hier wieder bei Insert Moin zum Thema Keyseller: http://insertmoin.de/im1615-le-brunch-s ... ntwickler/

Kann man sich anhören.
Andre sagt hier eigentlich alles Wesentliche was zu dem Thema gesagt werden kann denke ich.

[tobias]

Ich bin somit grundsätzlich gegen derart günstige Spiele . Die oft erwähnte Steam-"Was wurde wie lang gespielt"- Statistik kann man dazu auch noch erwähnen.

In der Statistik der meist gespielten Spiele sind aber lauter Spiele oben dabei, welche man zum absoluten Ramschpreis erwerben kann oder gar kostenlos sind:

• Dota 2 (Free to Play)
• Counter-Strike: Global Offensive (gerade 7€ bei Steam)
• Team Fortress 2 (Free to Play)
• GTA V (gerade 35€ bei Steam, 40% reduziert; beim Keyeller meines Vertrauens für 28€)
• ARK: Survival Evolved (gerade 15€ bei Steam, 45% reduziert; gibt es selbst bei Keysellern nicht günstiger)

Das sind die ersten fünf Titel. Es ist bei den nächsten fünf also nicht anders.

Das viele Spiele also nicht viel oder weit gespielt werden liegt also nicht am niedrigen Preis, sondern daran das sie die Spieler nicht halten können oder die Vielspieler seit Ewigkeiten auf den gleichen Titeln sitzen (Civ, Dota, CS, TF, D3, etc.). Für die Top 10 der meistgespielten Spiele auf Steam scheint der niedrige Preis sogar eine Bedingung zu sein.

[Leonard Zelig]

Von Gamestar.de

"Nach den Vorwürfen des Indiestudios tinyBuild gegen den Plattformbetreiber G2A haben sich auch andere Entwickler zu Wort gemeldet. In einem Reddit-Forum hat sich der Entwickler des Spiels Action Henk lautstark in die Diskussion eingemischt und sehr klar Position bezogen:

Ich bin Entwickler mit einem Spiel auf Steam und bitte kopiert mein Spiel lieber, als dass ihr zwielichtige Reseller unterstützt. Ich gebe euch sogar den Download-Link zum Torrent. Ich habe Verständnis dafür, wenn Leute nicht immer das Geld zur Verfügung haben um den vollen Preis für Spiele zu zahlen. Aber ehrlich gesagt ist es das Wichtigste für mich, dass Leute meine Spiele spielen. Ladet es lieber illegal herunter, als dass ihr das Geld in die falschen Hände gebt.

http://www.gamestar.de/spiele/action-he ... 75008.html

[tobias]

Von Gamestar.de

"Nach den Vorwürfen des Indiestudios tinyBuild gegen den Plattformbetreiber G2A haben sich auch andere Entwickler zu Wort gemeldet. In einem Reddit-Forum hat sich der Entwickler des Spiels Action Henk lautstark in die Diskussion eingemischt und sehr klar Position bezogen:

Ich bin Entwickler mit einem Spiel auf Steam und bitte kopiert mein Spiel lieber, als dass ihr zwielichtige Reseller unterstützt. Ich gebe euch sogar den Download-Link zum Torrent. Ich habe Verständnis dafür, wenn Leute nicht immer das Geld zur Verfügung haben um den vollen Preis für Spiele zu zahlen. Aber ehrlich gesagt ist es das Wichtigste für mich, dass Leute meine Spiele spielen. Ladet es lieber illegal herunter, als dass ihr das Geld in die falschen Hände gebt.

http://www.gamestar.de/spiele/action-he ... 75008.html

Ach bitte, das ist doch ein Zirkus. Betrug ist Betrug, egal bei welchem Geschäftsmodell. Betrug gehört geahndet. Das Kaufen und Verkaufen von Keys ist aber prinzipiell weder straf- noch zivilrechtlich untersagt. Ich vermag noch nicht einmal ein moralisches Problem zu erkennen.

Hier die Leute zu einer Tat aufzufordern die zivilrechtlich Konsequenzen haben könnte aufzufordern anstatt eine ganz normalen Handel abzuschließen ist dagegen doch recht bedenklich.

[derFuchsi]

Hier die Leute zu einer Tat aufzufordern die zivilrechtlich Konsequenzen haben könnte aufzufordern anstatt eine ganz normalen Handel abzuschließen ist dagegen doch recht bedenklich.

Ja genau. Ausgerechnet Torrents, wo doch jeder weiß dass man da fürs Verteilen bestraft wird.
Direkte Downloads wären besser.

[Nachtfischer]

Direkte Downloads wären besser.

Und zum Hosten eine eigene Serverfarm. Quasi als Entzugsklinik für die Key-Junkies.