Runde #063: Ein Tyrann. Ein Visionär. Ein Rückblick. (ft. Jörg Langer)

[Leonard Zelig]

Anmerken möchte ich aber, dass ich das mit den 21 Jahren nicht ganz glauben kann. Wenn alle öffentlichen Quellen Recht haben, Wikipedia bspw., müsste Jörg bei der Gamestargründung 25 Jahre jung gewesen sein. Das ändert an seiner Argumentation nichts und ist eigentlich nur ein kleines Detail, da es aber auch im Text zur Folge auftaucht, dachte ich, man könnte das nochmal überprüfen.

Das fiel mir auch sofort auf, auch ohne die Quellen zu kennen. Wenn er bei der Gründung 21 gewesen sein will, vorher schon bei der PC Player arbeitete und studierte, wann hat er denn dann Abi gemacht? Mit 16?

Ich sehe ihn als Führungskraft durchaus kritisch, gerade weil ich auch einiges an Erfahrung mit Vorgesetzten hatte, die fachlich top waren, dafür aber (vorsichtig gesagt) Defizite im Umgang mit ihren Mitarbeitern hatte. Das mag zwar nach außen erst einmal zu einem guten Ergebnis führen, nach innen fährt man den Karren aber auf Dauer an die Wand, weil die Betroffenen das nur eine beschränkte Zeit mitmachen. Meiner Erfahrung nach führt das dazu, dass die Leute entweder abwandern, "Dienst nach Vorschrift" schiebt, weil die eigene Kreativität bzw. Leistung nicht anerkannt wird oder man sich in eine Art "innere Emigration" zurückzieht.

Bei GamersGlobal ist es ja nur ein 3-Mann-Team mit ihm Benjamin und Christoph. Ich glaube das liegt ihm mehr als ein 30-Mann-Team bei Gamestar, wo die Hierarchie wichtiger war und der private Kontakt untereinander seltener.

[Andre Peschke]

Das fiel mir auch sofort auf, auch ohne die Quellen zu kennen. Wenn er bei der Gründung 21 gewesen sein will, vorher schon bei der PC Player arbeitete und studierte, wann hat er denn dann Abi gemacht? Mit 16?

AFAIK hat er nur Realschulabschluss. Aber das mit dem Alter stimmt... ich frage einfach mal.

Andre

[derFuchsi]

Anmerken möchte ich aber, dass ich das mit den 21 Jahren nicht ganz glauben kann. Wenn alle öffentlichen Quellen Recht haben, Wikipedia bspw., müsste Jörg bei der Gamestargründung 25 Jahre jung gewesen sein. Das ändert an seiner Argumentation nichts und ist eigentlich nur ein kleines Detail, da es aber auch im Text zur Folge auftaucht, dachte ich, man könnte das nochmal überprüfen.

Falls er das so gesagt haben sollte hat er sich evtl vertan. Laut Wikipedia wird er wohl mit 21 bei der PC Player angefangen haben. Auch ein wichtiger Zeitpunkt, kann man heute mit 44 schonmal durcheinanderbringen

[Lord MacLeod]

AFAIK ist Jörg Baujahr '72, hat mit 19 Abitur gemacht und ist, nach einem kurzen Ausflug an die Uni, dann mit 21 bei der PC Player gelandet.

Die erste Ausgabe der GameStar erschien im Herbst 1997, Jörg müsste also zu diesem Zeitpunkt 25 Jahre alt gewesen sein.

...extra dafür jetzt angemeldet.

[Andre Peschke]

Stimmt...Uni und so... wo hab ich das mit der Realschule nun wieder gehört...irgendwer meinte mal, dass er ein Beispiel dafür sei, dass Schulabschlüsse eh egal sind, was Leistungsprognosen angeht. Naja, wurscht. Aber da sieht man mal, was über den Mann alles erzählt wird. Wir sollten seine Geburtsurkunde fordern, Obama-style!

Andre

[Leonard Zelig]

SWir sollten seine Geburtsurkunde fordern, Obama-style!

Wohl eher Trump-Style.

[Andre Peschke]

Also, nun ganz offiziell: 24 Jahre. Er hat das mit seinem Start bei der Player durcheinandergewürfelt.

Andre

[sunday84]

Jörg sagt im Interview mehrmals, er wäre 1994 bei IDG angefangen. Er wird die Jahreszahlen durcheinander bekommen haben, damit auch sein Alter. Die erste Ausgabe der Gamestar kam 10/97 raus.

[TNousy]

Ich fand das Interview grossartig. Wie in einem guten Interview zu erwarten, haben Jochen und Andre die Fragen fair aber trotzdem direkt formuliert. Die Antworten von Jörg Langer haben mir einen bisher nie dagewesenen einblick in den Game-Journalismus und die Entstehungsgeschichte von GameStar gegeben. Auch dass sich die Podcaster bei langen Antworten zurückgehalten haben und Jörg ausreden haben lassen fand ich gut, auch wenn dadurch längere Monologe entstanden sind. Aber genau dadurch bekommt der Interviewte ein gutes Gefühl und lässt einen tieferen Einblick zu.

Der einzige negativ Punkt: Dass Jochen den Podcast vorzeitig verlässt, finde ich, kann nicht sein. Einen "so wichtigen" Termin wie ein Interview mit einem Externen kann man nicht verlassen. Auch wenn Ihr das immer noch als Hobby macht, mangelt es bei dieser Aktion an Professionalität (Ich weiss: Hobby und Professionalität wiederspricht sich, aber immerhin bekommt ihr knapp 1500Euro/Monat). Dies hinterlässt den Anschein, als dass der Gast nicht ganz ernst genommen wird.
Skurril erscheint auch, dass Jochen den Podcast verlässt, bevor das heikle Thema des "Praktikums" zur Sprache kommt. So wie ich das verstanden habe, ist ja erst durch diese Meinungsverschiedenheit zu dem Podcast gekommen. Jochen hat auf GG im Kommentarbereich Jörg zu dem Thema zur Rede gestellt (nett ausgedrückt), woraufhin Jörg den Vorschlag gemacht hat dies in einem gemeinsamen Podcast zu besprechen. Dass dann genau bei diesem Thema Jochen fehlt, finde ich seltsam/unpassend.

[Herrmann]

Jürgen Langer.

JÖRG

[Andre Peschke]

Der einzige negativ Punkt: Dass Jochen den Podcast vorzeitig verlässt, finde ich, kann nicht sein. Einen "so wichtigen" Termin wie ein Interview mit einem Externen kann man nicht verlassen.

Jörg hatte sich ein klein wenig verspätet. Zudem wollte er eigentlich nach 2 Stunden selbst weg, konnte aber dann unerwartet länger. Eigentlich ist Jochen also aus seiner Sicht ganz kurz vor Schluss raus. Und Termine hat man - erst recht, wenn man das beruflich macht.

Skurril erscheint auch, dass Jochen den Podcast verlässt, bevor das heikle Thema des "Praktikums" zur Sprache kommt. So wie ich das verstanden habe, ist ja erst durch diese Meinungsverschiedenheit zu dem Podcast gekommen.

Nein, das ist falsch. Als die Diskussion hier im Forum zur Martin-Deppe-Episode losging, habe ich Jörg der Fairness halber eine Email geschrieben und einen Link zu dem Podcast geschickt, damit das nicht hinter seinem Rücken geschieht. Er hat sich dann bedankt, aber die Forendiskussion wollte er sich nicht anschauen. Ich hab ihn dann stattdessen zum Podcast eingeladen und das hat er angenommen. Die Diskussion zwischen ihm und Jochen fand dann erst statt, als die Einladung schon stand.

Ich hatte Jochen auch vor dem Podcast gesagt, dass ich diese ganze Praktikums-Debatte nicht besonders interessant finde, auch wenn wir sie der Vollständigkeit ansprechen müssen, weil es sonst heißt, wir hätten das trotz unserer Kenntnis ausgeklammert. Ich habe ihn daher gebeten, das Thema nicht ewig weit zu verfolgen. Jörg sollte sich dazu äußern und gut. Weil die anderen, spannenden Themen so lange gedauert haben, kam Jochen dann gar nicht dazu, nehme ich an und vorher hat er sich auf meine Bitte hin enthalten (bzw vermutlich fand er den Gesprächsverlauf auch einfach so interessant, dass er auch kein Interesse mehr hatte, zu was anderem zu springen). Ich habe es dann später nur aufgegriffen, weil ich mir dachte, das seine Bemerkung "Qualität hat einen Preis" vermutlich viele Leute an genau diese Debatte erinnert und sie es als Versäumnis begreifen, wenn das da nicht kommt.

Andre

[lolaldanee]

Das war euer bisher bester Podcast, hochgradig spannend, wenn man wie ich seit fast Anfang an Gamestar Abonnent ist
Kompliment auch an Jörg, das war stark, sich so zu stellen

[Heretic]

Ein wirklich sehr spannendes und gut geführtes Interview. Daumen hoch!

... auch wenn dadurch längere Monologe entstanden sind.

"Langer Monolog" ist auf GG schon fast zum geflügelten Wort geworden.

[tobias]

Der erste (un-)frewillige Leak der AufEinBier Historie - spätestens jetzt schwimmt man mit den großen Fischen

Ich bin dafür das wir es den Langer Leak nennen.

[bigben666]

Unglaublich gutes Interview. Ich fand die letzten schon super, aber das Ihr das noch toppen konntet. Großen Respekt dafür. Weiß garnicht, wann ich mal so ein gutes Interview gehört habe.

[bluttrinker13]

@BIER

Sternburg Export. Sauber, Jochen! Und schön dass du dem Bier ne Chance gegeben hast, anstatt wie viele andere angesichts Aufmachung und Preis vorzuverurteilen.

Ich erinnere mich noch, wie ich im Sommer 2003 in Berlin mein erstes Sterni von nem Punk geschenkt bekommen habe. Danach hat es mich gut durch Studium und Doktorandenzeit gebracht. Und unvergessen, als ich meine erste volle Stelle hatte fragte mich ein Kumpel: "Sag mal warum kaufst du denn immernoch Sterni, du kannst dir doch jetzt was besseres leisten?" Na weil's schmeckt, du Dödel!

Gut es ist sicherlich speziell (vor allem süffig, nix für Wernesgrüner-Fans!) und nicht das beste Bier der Welt (das ist entweder das Augustiner oder das Staropramen, nicht sicher), aber es ist nice, ne sichere Bank und man kann es sich immer leisten.

Insofern - ich hoffe, Jochen, es ist dir gut bekommen. Und kudos an den Leser der es dir schickte!

[JayTheKay]

Auf jeden Fall eine der besten Folgen bisher. Als langjähriger GameStar Leser war das für mich ein sehr spannendes Thema.
Ich finde ihr habt damit einen wertvollen journalistischen Beitrag zur Dokumentation und Aufarbeitung der Entstehungs- und Blütezeit und der inneren Konflikte der GameStar geliefert, sehr beeindruckend.

Als Wunsch für eine zukünftige Folge hätte ich persönlich noch Gunnar Lott und seine Zeit als Chefredakteur, einfach um auch seine Sichtweise zu bekommen.

[derFuchsi]

So, bin gerade durch.
Hatte nur reingehört und wollte mir demnächst den Rest anhören aber ich konnte nicht aufhören . Also lag ich zuhause auf der Couch rum und hörte gespannt Jörgs Monologen zu.
Auch wenn mir gerade ein wenig die Ohren bluten - einfach nur wow.
Ein super offener sympatischer Jörg und zwei verdächtig ruhige Podcaster. Andre und Jochen waren entweder vor Ehrfurcht erstarrt oder sie hörten selbst gespannt zu. Jedenfalls wart ihr verdächtig ruhig.
Blöd dass ausgerechnet in der Folge Jochen weg musste. Naja man hört sich ja vielleicht wieder. In einer weiteren Folge oder beim Gegenbesuch bei den Veteranen.

Ich glaube jetzt muss ich mich doch mal mit diesem Gamersglobal befassen

[Leonard Zelig]

Als Wunsch für eine zukünftige Folge hätte ich persönlich noch Gunnar Lott und seine Zeit als Chefredakteur, einfach um auch seine Sichtweise zu bekommen.

Dann aber bitte über die Gamepro reden!

Er war ja der erste Chefredakteur des Magazins. Beim Gewinnspiel in der ersten Ausgabe hab ich damals eine Playstation 2 mit Final Fantasy X gewonnen.

[tobias]

Mit der Folge haben die Beiden erneut belegt das Interviews eine ihrer Stärken sind.

Schade allerdings das Jochen früher gehen musste. Gerade die Sache mit dem Praktikum hätte durchaus noch interessant werden können.