Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
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Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Mir ist aufgefallen, dass bei euch und auch bei Stayforever die Gründer des Podcasts "gescheiterte" Akademiker sind. Ich weiß, dass in der Presse selten Personen arbeiten, die studierte Journalisten sind. Darum geht es mir nicht.
Ein Studium sagt erstmal nichts aus, aber es scheint ein Sammelbecken für Quereinsteiger zu sein.
Ich nehme aber wahr, dass es in der Gamingpresse darum zu gehen scheint, gut zu formulieren (logisch) und ein passionierter Spieler zu sein. Aber kann man dann noch ein guter Journalist sein, bzw. wäre es nicht auch gut oder teilweise besser, wenn man mehr Abstand zu den Spielen hat? Bspw. hat Jochen sehr viele Rollenspiele gespielt. Die meisten davon kenne ich nicht und viele davon finde ich langweilig. Wenn er neue Rollenspiele bewertet, kommt seine Historie mit dem Medium natürlich immer durch. Deshalb ist seine Bewertung für viele Spieler nicht sonderlich repräsentativ. Ein Journalist mit Abstand zum Medium könnte das doch etwas anders und objektiver behandeln. Im Fußball finde ich es auch unpassend, wenn Fans bestimmter Vereine über diese Vereine berichten.
Zudem kommen auch viele Personen (zumindest in den 90ern) der Gamingbranche aus dem Pen and Paperbereich. Das verzehrt meiner Meinung nach auch die Bewertung von Spielen. Ich weiß, dass auch viele Spielemacher aus dem Bereich kommen.
Vielleicht könnte mit kompetenten Journalisten (kompetent im Sinne des Handwerks also der Qualität und nicht kompetent in der Quantität des Spielekennens und gespielt haben) die Bewertung weg von Grafik, Gameplay usw. hin zu anderen Kategorien gehen.
Keine Ahnung, ob das schonmal bei euch thematisiert wurde.
Ein Studium sagt erstmal nichts aus, aber es scheint ein Sammelbecken für Quereinsteiger zu sein.
Ich nehme aber wahr, dass es in der Gamingpresse darum zu gehen scheint, gut zu formulieren (logisch) und ein passionierter Spieler zu sein. Aber kann man dann noch ein guter Journalist sein, bzw. wäre es nicht auch gut oder teilweise besser, wenn man mehr Abstand zu den Spielen hat? Bspw. hat Jochen sehr viele Rollenspiele gespielt. Die meisten davon kenne ich nicht und viele davon finde ich langweilig. Wenn er neue Rollenspiele bewertet, kommt seine Historie mit dem Medium natürlich immer durch. Deshalb ist seine Bewertung für viele Spieler nicht sonderlich repräsentativ. Ein Journalist mit Abstand zum Medium könnte das doch etwas anders und objektiver behandeln. Im Fußball finde ich es auch unpassend, wenn Fans bestimmter Vereine über diese Vereine berichten.
Zudem kommen auch viele Personen (zumindest in den 90ern) der Gamingbranche aus dem Pen and Paperbereich. Das verzehrt meiner Meinung nach auch die Bewertung von Spielen. Ich weiß, dass auch viele Spielemacher aus dem Bereich kommen.
Vielleicht könnte mit kompetenten Journalisten (kompetent im Sinne des Handwerks also der Qualität und nicht kompetent in der Quantität des Spielekennens und gespielt haben) die Bewertung weg von Grafik, Gameplay usw. hin zu anderen Kategorien gehen.
Keine Ahnung, ob das schonmal bei euch thematisiert wurde.
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Ja, das Thema kam schon unzählige Male auf und es ist auch kein Zufall, dass „klassische“ Waschmaschinentests von Games an sich heute kein Magazin mehr tragen
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Da steckt irgendwo eine interessante Frage für einen Mailbag. Doch dann lese ich etwas von wegen "objektiv" und "Distanz". Zudem ist der Fussballvergleich unpassend. Du müsstest vielmehr eine Ebene höher gehen und dich fragen, ob es Sinn ergibt, dass ein Basketballfan über Fussball berichtet. Jemand, der in der Materie steckt, sich damit auseinandersetzt, wird aufgrund seines Wissens eine viel bessere Berichterstattung abliefern als ein Themenfremder. Im Weiteren stellt sich die Frage, welches Ziel die Bewertung von Spielen verfolgt. Für Kaufempfehlungen ist das Wissen der Genrekenner unabdingbar. Doch auch wenn das Ziel verfolgt wird, das Spiel in einem grösseren Kontext (bspw. kulturell) zu stellen, kann dies mit Detailkenntnissen eher gelingen als ohne.
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Jemanden der über Kinofilme berichtet, kann man aber auch nicht vorwerfen viele Filme gesehen zu haben. Und ein Fussballreporter sollte vermutlich auch Ahnung von Fussball an sich haben.
Natürlich gibt es verschiedene Perspektiven auf ein Spiel, jemand kann berechtigte Kritikpunkte haben die für mich persönlich wiederum nicht ins Gewicht fallen.
Und da sind wir immer noch im Bereich eines Produkttests.
Natürlich gibt es verschiedene Perspektiven auf ein Spiel, jemand kann berechtigte Kritikpunkte haben die für mich persönlich wiederum nicht ins Gewicht fallen.
Und da sind wir immer noch im Bereich eines Produkttests.
El Psy Kongroo
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Die Detailkenntnis ist halt gleichzeitig Fluch und Segen. Klar, wenn ich ein Genre gut kenne, will ich eine Besprechung zu dem neuesten Vertreter lesen, die das Spiel einordnet. Ich möchte erfahren, warum es bestimmte Dinge genauso gut macht wie Lieblingsspiel XY, die kleineren Designmacken von Lieblingsspiel YZ sogar noch ausmerzt etc.
Das ganze bringt mir aber nichts, wenn ich neugierig auf das Genre bin, aber noch nie ein entsprechendes Spiel gespielt habe. Dann juckt mich "ist genauso gut wie Baldur's Gate 2" absolut nicht - ich will nur wissen, "hab ich als Neuling eine Chance, Zugang zu finden?". Das auch an André, der im Feierabend neulich meinte, welchen Erkenntnisgewinn seine Besprechung von RTS bringen könnte. Genau diesen.
Generell gibt es übrigens mittlerweile durchaus Journalist:innen, die eine andere Herangehensweise an Spielejournalismus haben. Einer davon arbeitet sogar bei ThePod. Aber diese andere Herangehensweise bekommt dann oft genug von Spieler:innen die Hucke voll - denn "der soll nur das Spiel testen, nicht so abgehobenen Quatsch schreiben".
Das ganze bringt mir aber nichts, wenn ich neugierig auf das Genre bin, aber noch nie ein entsprechendes Spiel gespielt habe. Dann juckt mich "ist genauso gut wie Baldur's Gate 2" absolut nicht - ich will nur wissen, "hab ich als Neuling eine Chance, Zugang zu finden?". Das auch an André, der im Feierabend neulich meinte, welchen Erkenntnisgewinn seine Besprechung von RTS bringen könnte. Genau diesen.
Generell gibt es übrigens mittlerweile durchaus Journalist:innen, die eine andere Herangehensweise an Spielejournalismus haben. Einer davon arbeitet sogar bei ThePod. Aber diese andere Herangehensweise bekommt dann oft genug von Spieler:innen die Hucke voll - denn "der soll nur das Spiel testen, nicht so abgehobenen Quatsch schreiben".
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Nee, denke ich nicht. Ein RPG-Veteran mag vielleicht den ein oder anderen Vergleich anbringen, der nur für RPG-Fans mit dem entsprechenden Hintergrundwissen hilfreich ist. Wenn er aber gleichzeitig alle relevanten Details zur Spielmechanik, Story, Grafik usw. liefert, sollte seine Kritik auch für Genre-Neulinge genug Informationsgehalt haben. Jemanden ein Spiel testen zu lassen, der mit dem Genre wenig bis nichts am Hut hat kann interessant sein, aber mir ist ein Tester mit "Fachwissen" dann doch lieber. Eben weil er Vergleiche ziehen kann.tanneralf hat geschrieben: ↑13. Jun 2022, 07:35 Ich nehme aber wahr, dass es in der Gamingpresse darum zu gehen scheint, gut zu formulieren (logisch) und ein passionierter Spieler zu sein. Aber kann man dann noch ein guter Journalist sein, bzw. wäre es nicht auch gut oder teilweise besser, wenn man mehr Abstand zu den Spielen hat? Bspw. hat Jochen sehr viele Rollenspiele gespielt. Die meisten davon kenne ich nicht und viele davon finde ich langweilig. Wenn er neue Rollenspiele bewertet, kommt seine Historie mit dem Medium natürlich immer durch. Deshalb ist seine Bewertung für viele Spieler nicht sonderlich repräsentativ. Ein Journalist mit Abstand zum Medium könnte das doch etwas anders und objektiver behandeln.
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Kann das Argument durch auch verstehen, würde persönlich die Qualifizierte Meinung dennoch bevorzugen.
Um ein Spiel analytisch auseinander zu nehmen brauch man auch einen gewissen grad an Erfahrung. Sonst bleibt die Analyse eines Spiels nur sehr oberflächlich und die Einschätzung taugt nichts.
Möchtest ja in einem Podcast mehr hören als find ich toll oder das Spiel war Mist.
Um ein Spiel analytisch auseinander zu nehmen brauch man auch einen gewissen grad an Erfahrung. Sonst bleibt die Analyse eines Spiels nur sehr oberflächlich und die Einschätzung taugt nichts.
Möchtest ja in einem Podcast mehr hören als find ich toll oder das Spiel war Mist.
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Ein Kritiker sollte niemals Fan sein.
Sowieso verstehe ich nicht warum immer angenommen wird man sei automatisch Fan wenn man etwas gut findet oder viel spielt.
Ausgebildete Journalisten bringen auch recht wenig, wenn sie sich den genau gleichen Strukturen unterwerfen müssen (meistens kommerzieller Art).
Sowieso verstehe ich nicht warum immer angenommen wird man sei automatisch Fan wenn man etwas gut findet oder viel spielt.
Ausgebildete Journalisten bringen auch recht wenig, wenn sie sich den genau gleichen Strukturen unterwerfen müssen (meistens kommerzieller Art).
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Seh ich anders. Denn gerade Fans können gute Kritiken formulieren. Sie sind tief im Thema, aber gleichzeitig können sie auch noch eine Persoektive von außen einnehmen. Zudem haben sie einen sehr großen Fundus an Wissen. Anders verhält es sich wenn wir über Fanboys reden.
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Man kann auch großes Wissen haben ohne dass man Fan ist. Fan ist sowieso nur ein Identifikationsbegriff ohne Wert. Man kann auch wenig Ahnung vom Spiel haben und sich trotzdem als Fan bezeichnen. Und man kann ein Spiel gut finden ohne Fan zu sein.Axel hat geschrieben: ↑13. Jun 2022, 15:50Seh ich anders. Denn gerade Fans können gute Kritiken formulieren. Sie sind tief im Thema, aber gleichzeitig können sie auch noch eine Persoektive von außen einnehmen. Zudem haben sie einen sehr großen Fundus an Wissen. Anders verhält es sich wenn wir über Fanboys reden.
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Ab wann zählt man denn für Dich als Fan?
Bei der üblichen Themenwahl im Games-Bereich sicherlich nicht. Irgendwelche twitter-Konten nach 3-Mann-Shitstorms durchkämmen, Pressemitteilungen inkl. vorgefertigter Screenshots wiederkäuen oder eben auch Reviews, da braucht man echt keine Journalistenausbildung für. Dann bleibt es aber eben auch dabei. Ja, Du sprichst an, "wenn sie sich den gleichen Strukturen unterwerfen müssen", aber ich denke trotzdem, dass richtige Journalisten letztlich auch bessere Berichte abliefern, wenigtens thematisch, wenn man sie wenigstens ein bisschen lässt.Ausgebildete Journalisten bringen auch recht wenig, wenn sie sich den genau gleichen Strukturen unterwerfen müssen (meistens kommerzieller Art).
Will die Spieleberichterstattung jetzt auch nicht schlechter machen, als sie ist, aber zumindest bei der Themenauswahl ist da nicht viel Journalismus zu holen. Kann man für die kleinen und großen Skandale ab und zu ja schon fast dankbar sein, wenn dann doch mal über mehr geschrieben wird als "Die 10 schärfsten Tussen auf der PS3 und weshalb das sexistischt ist"- The Slideshow. (Ich übertreibe, gönnt mir den Spaß.)
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Das sehe ich auch so.Ingoknito hat geschrieben: ↑13. Jun 2022, 16:22Man kann auch großes Wissen haben ohne dass man Fan ist. Fan ist sowieso nur ein Identifikationsbegriff ohne Wert. Man kann auch wenig Ahnung vom Spiel haben und sich trotzdem als Fan bezeichnen. Und man kann ein Spiel gut finden ohne Fan zu sein.Axel hat geschrieben: ↑13. Jun 2022, 15:50Seh ich anders. Denn gerade Fans können gute Kritiken formulieren. Sie sind tief im Thema, aber gleichzeitig können sie auch noch eine Persoektive von außen einnehmen. Zudem haben sie einen sehr großen Fundus an Wissen. Anders verhält es sich wenn wir über Fanboys reden.
Ein Fan hat eine emotionale Nähe zu dem wofür er oder sie Fan ist.
Eine journalistisch einwandfreie Kritik ist dann nicht mehr möglich. Das ist aber möglich, wenn der Kritiker das zu Kritisierende von grausam bis herausragend findet.
Ein Fan kann gute Kritikpunkte nennen und diese bis ins Detail ausführen, weil er sich mit der Materie besonders viel beschäftigt (wegen der emotionalen Nähe).
Wenn man etwas sehr gut findet, baut man leichter einen emotionalen Bezug zur Sache auf und kann zum Fan werden. Von Journalisten und Journalistinnen erhoffe ich mir aber, dass sie ihre emotionale Distanz wahren, professionell bleiben.
Wenn sie es nicht können, dann bitte einen Fan-Disclaimer machen ("ich war bei allen WoW Addons immer nachts im Mediamarkt und fand das geil!"; "Die neueste High-End AMD Grafikkarte bestelle ich mir immer vor!"), sodass sich die Leser eine eigene Meinung über die Kritik bilden können.
https://steamcommunity.com/id/Jon-Zen/ | Unsere Biervorräte schwinden dahin, Sire!
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Wenn der Fan gleichzeitig ein guter Journalist ist, sollte das trotzdem funktioneren.
Fan sein bedeutet ja nicht automatisch rosarote Brille. Ich bin Fan von Piranha Bytes, sehe aber auch die Schwachstellen in ihren Spielen. Ich kann als Fan zwar darüber hinwegsehen, sie verhageln mir nicht den Spielspaß, da für mich die positiven Aspekte überwiegen. In einem Test würde ich sie aber ganz klar benennen und auch kritisieren. Und ich bin nichtmal Journalist, geschweige denn ein guter.
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
nur wenn man sich selbst als Fan bezeichnet. Ähnlich sieht es mit der Bezeichnung "Gamer" aus.
für mich sind das nichtssagende Begriffe und sie werden im Spielejournalismus dazu verwendet um sich an den Leser/Zuschauer anzubiedern. nach dem Motto "Guck ich bin einer von euch". Ich halte es für weitaus sinnvoller das zu bewerten was der Spielejournalist rein inhaltlich zu sagen hat.
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Journalist ist ein freier Beruf und jede/r kann sich so nennen. Es gibt auch keine klassische Ausbildung, sondern Voluntariate / Trainee als praxisnahe Einarbeitung. Und davon gibt es schon ein paar die diesen Weg gegangen sind. Maurice Weber von der GameStar würde mir zB einfallen.
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Ein guter Kritiker kann seine Kritik von der emotionalen Nähe differenzieren, würde ich behaupten. Gleichzeitig wird es nie einen Journalisten geben, der sich komplett neutral mit einem Thema wie Spiele befassen kann, so funktionieren Emotionen beim Menschen nicht. Das (Meister-)Handwerk liegt genau darin, Emotion und Urteil voneinander zu trennen.Heretic hat geschrieben: ↑14. Jun 2022, 19:31Wenn der Fan gleichzeitig ein guter Journalist ist, sollte das trotzdem funktioneren.
Fan sein bedeutet ja nicht automatisch rosarote Brille. Ich bin Fan von Piranha Bytes, sehe aber auch die Schwachstellen in ihren Spielen. Ich kann als Fan zwar darüber hinwegsehen, sie verhageln mir nicht den Spielspaß, da für mich die positiven Aspekte überwiegen. In einem Test würde ich sie aber ganz klar benennen und auch kritisieren. Und ich bin nichtmal Journalist, geschweige denn ein guter.
Egal ob Sport, Musik oder Games, wir sind hier in der Unterhaltungsbranche, nicht in der Politik. Ich glaube hier darf man eh eine gewisse Nähe zu seinem Berufsfeld erwarten - ohne die wäre man wahrscheinlich gar nicht dahin gekommen.
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Dabei leben Games, Musik, Filme doch gerade von Emotionen!? Wie soll da denn eine emotionale Distanz funktionieren?
Ich meine, nach Deiner Sichtweise wären weder Dom noch Paul gute Journalisten, denn beide legen sehr viel Emotion in ihre Arbeit und zeigen auch erkennbar Emotionen zu den besprochenen Spielen.
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Die Frage, ob ein Spielekritiker mit stärkerem journalistischen Hintergrund der Berichterstattung interessante neue Aspekte abgewinnen könnte, habe ich mir auch schon oft gestellt. In der Hinsicht empfand ich Christian Schmidts Artikel im Spiegel (2011 glaube ich) als interessanten Denkanstoß für die Branche.
Verloren hat mich der Threadersteller dann beim Thema Objektivität. Viele Spieleberichterstatter sind schon immer der Meinung gewesen ihre dargestellte Meinung sei in irgendeiner Weise objektiv und vor allem objektiver als die eines Nicht-Spieleberichterstatters. Ich kann mich noch gut an kuriose Debatten mit Jörg Langer zu diesem Thema erinnern, der darauf beharrt hat, er könne ein Spiel objektiv bewerten. Das halte ich für einen grundsätzlichen Trugschluss. Ein Spiel lässt sich nicht objektiv bewerten. Ich kann Leistungsspektren einer genutzten Grafikengine auf dem Papier miteinander vergleichen. Ich kann Performancetests durchführen und objektiv sagen, dass Spiel A auf Rechnerkonstellation XY besser läuft als Spiel B. Trotzdem können zwei Menschen das gleiche Spiel spielen und einer von Beiden findet die Grafik in Spiel A schöner als in Spiel B und der Andere empfindet das genau umgekehrt. Spiele sind Medien, die man mit seinen Sinnen empfindet und damit meiner Meinung nach nur rein subjektiv zu bewerten.
Die ganze Idee, bestimmte Aspekte eines Spiels wie z.B. Grafik, Sound etc. in Kategorien zusammenzufassen, zu bewerten und dann in einer Gesamtnote zusammenzurechnen war ein großer Fehler der Spieleberichterstattungsbranche. Inzwischen sind Gott sei Dank die meisten Magazine / Webseiten / Podcasts davon abgekommen. Aber meiner Meinung nach hat es der Spieleberichterstattung als "ernsthaftem" Journalismus nachhaltig geschadet und sie hat sich bis heute nicht davon erholt. Daher ist das Wort Spielejournalismus für mich auch nach wie vor ein Oxymoron.
Verloren hat mich der Threadersteller dann beim Thema Objektivität. Viele Spieleberichterstatter sind schon immer der Meinung gewesen ihre dargestellte Meinung sei in irgendeiner Weise objektiv und vor allem objektiver als die eines Nicht-Spieleberichterstatters. Ich kann mich noch gut an kuriose Debatten mit Jörg Langer zu diesem Thema erinnern, der darauf beharrt hat, er könne ein Spiel objektiv bewerten. Das halte ich für einen grundsätzlichen Trugschluss. Ein Spiel lässt sich nicht objektiv bewerten. Ich kann Leistungsspektren einer genutzten Grafikengine auf dem Papier miteinander vergleichen. Ich kann Performancetests durchführen und objektiv sagen, dass Spiel A auf Rechnerkonstellation XY besser läuft als Spiel B. Trotzdem können zwei Menschen das gleiche Spiel spielen und einer von Beiden findet die Grafik in Spiel A schöner als in Spiel B und der Andere empfindet das genau umgekehrt. Spiele sind Medien, die man mit seinen Sinnen empfindet und damit meiner Meinung nach nur rein subjektiv zu bewerten.
Die ganze Idee, bestimmte Aspekte eines Spiels wie z.B. Grafik, Sound etc. in Kategorien zusammenzufassen, zu bewerten und dann in einer Gesamtnote zusammenzurechnen war ein großer Fehler der Spieleberichterstattungsbranche. Inzwischen sind Gott sei Dank die meisten Magazine / Webseiten / Podcasts davon abgekommen. Aber meiner Meinung nach hat es der Spieleberichterstattung als "ernsthaftem" Journalismus nachhaltig geschadet und sie hat sich bis heute nicht davon erholt. Daher ist das Wort Spielejournalismus für mich auch nach wie vor ein Oxymoron.
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Gamersglobal ist auch schon paar Jahre davon abgerückt (https://www.gamersglobal.de/sonstiges/sotestenwir).
Ich habe vor kurzem z.B. auch Eiyuden Chronicle: Rising durchgespielt, was ja in den Tests eher im 70er Bereich gelandet ist. Und "objektiv" kann man da auch einiges kritisieren, wie z.B. die Anreihung von Fetch Quests. Aber es halt hat Spaß gemacht.
Ich habe vor kurzem z.B. auch Eiyuden Chronicle: Rising durchgespielt, was ja in den Tests eher im 70er Bereich gelandet ist. Und "objektiv" kann man da auch einiges kritisieren, wie z.B. die Anreihung von Fetch Quests. Aber es halt hat Spaß gemacht.
El Psy Kongroo
- RobertThomas
- Beiträge: 48
- Registriert: 22. Jan 2021, 15:23
Re: Gibt es richtige Journalisten in der Gamingbranche?
Ob es ganz in den Thread reinpasst, weiß ich nicht ... was ich aber sagen möchte, das ich bin ganz froh bin das jeder der Podcaster sich mit Spielen auskennt - und vor allem jeder seine eigenen Präferenzen, Ansichten und Meinungen hat und diese unterschiedlichen Standpunkte dann bei den Besprechungen einbringt. Da über die Zeit man diese dann kennt, kann man für sich das dann eben einordnen (ohne immer dieselbe Meinung zu haben, ist das aber trotzdem genau deshalb so wertvoll).
Persönlich benutze ich den Podcast auch vor allem zum schauen welche Spiele ich selbst mal ausprobieren möchte ... bei der Flut neuer und guter alter Spiele, gepaart mit wenig Zeit (Alter, Kinder), ist dieses ein für mich sehr wichtiger Mehrwert des Podcasts. Ich wechsele auch gerne mal das Genre, abhängig von Lust und Laune, und kann dann die Meinung zu dem Spiel von Dom, Andre, Sebastian, Jochen (und allen anderen wie Paul usw.) für mich einordnen und dann entscheiden was ich selbst mal angehen möchte.
Leute welche mit dem Thema Spielen nicht soviel am Hut haben, und auch nicht auf die Spiel (und "Scene") Erfahrungen zurückgreifen können, könnten meiner Meinung nach nicht diesen Mehrwert liefern, und auch hätten (wegen der fehlenden Industrie/Scene Erlebnisse) auch sonst so wenig Background / Neben Stories beizutragen.
Persönlich benutze ich den Podcast auch vor allem zum schauen welche Spiele ich selbst mal ausprobieren möchte ... bei der Flut neuer und guter alter Spiele, gepaart mit wenig Zeit (Alter, Kinder), ist dieses ein für mich sehr wichtiger Mehrwert des Podcasts. Ich wechsele auch gerne mal das Genre, abhängig von Lust und Laune, und kann dann die Meinung zu dem Spiel von Dom, Andre, Sebastian, Jochen (und allen anderen wie Paul usw.) für mich einordnen und dann entscheiden was ich selbst mal angehen möchte.
Leute welche mit dem Thema Spielen nicht soviel am Hut haben, und auch nicht auf die Spiel (und "Scene") Erfahrungen zurückgreifen können, könnten meiner Meinung nach nicht diesen Mehrwert liefern, und auch hätten (wegen der fehlenden Industrie/Scene Erlebnisse) auch sonst so wenig Background / Neben Stories beizutragen.