Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

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Salvatore2910
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Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Salvatore2910 »

Die Folge hat mit viel Spaß gemacht zu hören.

Nur eine kurze Frage dazu. Habt ihr mittendrin eine Frage rausgeschnitten?
Wenn das Absicht war, möchte ich darauf hinweisen, dass die Stelle für den Schnitt ungünstig gewählt war. 😅
Jochen kündigt noch eine Frage von Felidae (also die er ausgesucht hat) bei Minute 39 und dann geht es weiter mit einer Frage von Sebastian.
Maestro84
Beiträge: 735
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Maestro84 »

Ich rieche Chauvinismus. :ugly:
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ragdel
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von ragdel »

Ich habe da mehrere Vermutungen:

1) Ich denke der Markt hat sich einfach geändert. Immer weniger sehen vermutlich Gaming als journalistisch interessant.
Für viele ist es halt einfach ein Hobby und man möchte da informiert bleiben. Hier sind vermutlich auch einige, die einfach der „guten alten Zeit“ hinterhertrauern.

Zumindest mir geht es so. Mir sind da auch lieber dann Podcasts und Themen von Leuten die begeistert sind von den Spielen und das auch rüberbringen können, als eine trockene kritische journalistische Bewertung.
Besonders weil es dann nicht mal konsequent durchgezogen wird.

Beispiel: Es werden dann Kritikpunkte angesprochen und oft hört man „dazu sag ich nix, wäre ein Spoiler - aber manche Quests sind nicht gut“. „XY ist doof, aber wäre Spoiler da Zuviel zu sagen“.
Dann muss auch der Mut da sein, dass man konsequent über ein Spiel redet.

2) Ich habe manchmal das Gefühl, dass es auch einfach eine gewisse Art von Elitarismus ist.

Hier ist der Ultra kritische Journalismus nicht so wie bei Gamestar etc.
Wer hier zuhört ist der kritische Gamer nicht so wie bei anderer Seite. Mir fällt leider keine ein.
Es wird halt oft auch einfach nur nach einem Grund gesucht um über die da drüben zu meckern. Kommt mir zumindest manchmal so vor.


Vielleicht liegt das auch einfach an mir, da mir das Hobby Gaming immer mehr zum reinen Hobby wird.
Ich möchte da einfach nur coole Begeisterung und tolle Spiele. Der Rest ist mir egal. Wer welches Monetarisierungsmodell wählt ist mir total egal. Wenn es zu viel ist, dann spiele ich es halt nicht.
Bin da vielleicht wirklich hier eine Ausnahme. Fremdel deswegen auch immer mehr mit dem Forum


Möglicherweise klingt das nun auch alles so pessimistisch.

Aber zum Thema: Über einen reinen Podcast würde ich mich aber freuen. Finde das einen interessanten Punkt.
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Leonard Zelig
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Leonard Zelig »

Ich hatte gestern eine Führung durch das Gebäude von DuMont (KSTA) in Köln. Dort haben sie auch beschrieben, dass ihnen die nachwachsenden Leser fehlen. Viele Schüler wissen gar nicht mehr, was eine Zeitung ist. Und die Anzahl Abonnementen für das ePaper sind überschaubar. Als große Stärke haben sie den Lokaljournalismus genannt, aber dafür interessiert man sich in der Regel erst in den 30ern, wenn man sesshaft wird und die Kinder zur örtlichen Schule gehen.

Früher habe ich etliche Printmagazine gelesen, heutzutage habe ich nur noch die M!Games im Abo. Tolles Magazin mit 40 bis 50 Tests pro Monat (was sich für Internetmagazine null lohnen würde), aber die meisten Leser sind schon seit den 90ern dabei. Daher drehen sich auch viele Specials um Retro-Themen und nicht um prominente Influencer und Streamer. So wird es natürlich schwierig die Jugendlichen von heute als neue Leser zu gewinnen.
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."

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Raptor 2101
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Raptor 2101 »

Salvatore2910 hat geschrieben: 24. Jun 2022, 01:42 Jochen kündigt noch eine Frage von Felidae (also die er ausgesucht hat) bei Minute 39 und dann geht es weiter mit einer Frage von Sebastian.
same here, das wirkt wie ein ganz komischer cut
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Felidae
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Felidae »

Schnüff.
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Jochen Gebauer
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Sorry für den Cut. Eine Frage musste leider raus, weil es da Probleme gab - scheinbar hat Lars nicht alles davon erwischt
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Felidae
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Felidae »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 24. Jun 2022, 10:19 Sorry für den Cut. Eine Frage musste leider raus, weil es da Probleme gab - scheinbar hat Lars nicht alles davon erwischt
Darf ich dann um Wiedervorlage nächstes Mal bitten? :)
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Jochen Gebauer
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Jochen Gebauer »

Felidae hat geschrieben: 24. Jun 2022, 10:23Darf ich dann um Wiedervorlage nächstes Mal bitten?
Unbedingt!
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Andre Peschke
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Andre Peschke »

Jochen Gebauer hat geschrieben: 24. Jun 2022, 10:29
Felidae hat geschrieben: 24. Jun 2022, 10:23Darf ich dann um Wiedervorlage nächstes Mal bitten?
Unbedingt!
Wäre aber gut, wenn sie von einem Mann nochmal neu gestellt wird!

Andre
Maestro84
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Maestro84 »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Jun 2022, 10:43
Jochen Gebauer hat geschrieben: 24. Jun 2022, 10:29
Felidae hat geschrieben: 24. Jun 2022, 10:23Darf ich dann um Wiedervorlage nächstes Mal bitten?
Unbedingt!
Wäre aber gut, wenn sie von einem Mann nochmal neu gestellt wird!

Andre
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Felidae
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Felidae »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Jun 2022, 10:43
Jochen Gebauer hat geschrieben: 24. Jun 2022, 10:29
Felidae hat geschrieben: 24. Jun 2022, 10:23Darf ich dann um Wiedervorlage nächstes Mal bitten?
Unbedingt!
Wäre aber gut, wenn sie von einem Mann nochmal neu gestellt wird!

Andre
Sorry, aber - "?".
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Andre Peschke
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Andre Peschke »

Felidae hat geschrieben: 24. Jun 2022, 11:51 Sorry, aber - "?".
War ein Gag bezogen auf den Post von Blacksun:
BlackSun84 hat geschrieben: 24. Jun 2022, 08:09 Ich rieche Chauvinismus. :ugly:
Andre
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Felidae
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Felidae »

Andre Peschke hat geschrieben: 24. Jun 2022, 11:51 War ein Gag bezogen auf den Post von Blacksun:
BlackSun84 hat geschrieben: 24. Jun 2022, 08:09 Ich rieche Chauvinismus. :ugly:
Andre
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Ingoknito
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Registriert: 19. Jul 2021, 21:55

Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Ingoknito »

Würde nicht sagen, dass es im heutigen Spielejournalismus mehr um den Spieler geht und um das was ihn interessiert. Es ist nämlich ein Unterschied ob man dahin optimiert, dass die Headline oft angeklickt wird oder ob man inhaltlich wirklich das bringt was die Spieler interessiert. Selbst das Interesse der Spieler an entsprechenden Headlines würde ich anzweifeln. Vielen kennen es sicherlich auch von anderen Webseiten, wo einen das Thema nicht wirklich interessiert, aber man oft dem Bait der Überschrift und dem Mechanismus dahinter nachgibt.

Generell sehe ich immer noch einen großen Einfluss vom Spielejournalismus. Sowas wie der Metacritic-Score scheint nicht an Bedeutung eingebüßt zu haben, ganz im Gegenteil sogar.
Ob sich die finanziellen Abhängigkeiten gegenüber den Publishern überhaupt verändert haben, weiss ich nicht. Viele schalten jedenfalls immer noch Werbung auf den Webseiten.
Sicherlich spielen da auch andere Faktoren rein wie bspw eine Wertung zustande kommt, wie z. B die Gewöhnung der Leser an ein Wertungsspektrum.
Aber die ehemaligen Chefredakteure bei The Pod könnten glaub ich bestätigen dass bei einer 10/100 Wertung für das nächste FIFA die Hütte brennen würde und die Beziehung zu EA immens leiden würde. (vorausgesetzt andere internationale Magazine wie IGN würden um ein vielfaches besser werten und nur die Gamestar nach unten ausreissen).
Mein Mitleid für Spielejournalisten hält sich auch in Grenzen, wenn man wirklich versucht mit Tik Tokern und Influencern zu konkurrieren bzw sich auf der selben Stufe sieht.
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Dicker
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Registriert: 20. Mai 2017, 20:29

Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Dicker »

Da man im aktuellen Mailbag Thread ja nur Fragen stellen soll, will ich nur kurz sagen:

30 Gedichte, we can do it!!!
Numfuddle
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Registriert: 21. Mär 2018, 22:51

Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Numfuddle »

Seltene Erden sind übrigens keine Erden und auch nicht selten. Fast alle dieser Elemente kommen in der Erdkruste häufiger vor als Blei.

Die „seltenen Erden“ sind auch relativ gleichmäßig über die Erde verteilt und Deutschland könnte selbst welche Fördern.

Die Extraktion dieser Elemente ist aufwendig aber selten sind sie nicht
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tanair
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von tanair »

Mich würde tatsächlich ein Podcast zum Spielejournalismus interessieren. Ich denke auch, dass viele kleinere Artikel (gerade diese Social Media Artikel "Streamerin wurde gesperrt") in meinMMO, etc. gar nicht von fest eingestellten Redakteuren, sondern von freien Journalisten verfasst werden.

Der YouTuber Balandor hat dazu ein Video gemacht: https://youtu.be/XpUtjdxNB-s
So zahlt die Störer Mediengruppe (GIGA) für einen Artikel mit 300 Wörtern nur 12 Euro. Für diese 12 Euro muss der Autor das Thema erstmal recherchieren, schreiben, Korrektur lesen und dann auch noch Suchmaschinen optimieren und Affiliated Links dazu packen.
Dementsprechend kann man sich vorstellen, welche Qualität ein solcher Artikel hat.

IGN zahlt übrigens 20 Dollar für einen Basis-Newsartikel (also eine News aus einer anderen Quelle umschreiben), 50 Dollar für eigenständigen Artikel (also etwas interessantes wie eine Community-Perspektive, z.B. interessante Forenbeiträge zu einen Spiel) und 300 Dollar für einen ausführlichen eigenständigen Artikel mit mehreren Quellen. https://youtu.be/9RlX2NoTQao
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Helix
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Registriert: 16. Mai 2022, 23:22

Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Helix »

Eine schöne Folge. Vielen Dank, dass ihr die Frage thematisiert habt. Was ihr am Ende erzählt habt, dass die Berichterstattung heutzutage viel breiter gefächert ist und Magazine weniger meinungsprägend sind, fand ich sehr spannend. Würde mich freuen, wenn ihr dazu in einem anderen Format noch ausschweifender plaudert (z.B. Feierabendbier).

Die Frage für den Mailbag kam mir, nachdem ich Andres Interview mit Jason Schreier gehört habe und dieser dort u.a. sagte, er sei überglücklich, dass ihn sein Arbeitgeber bezahlt und machen lässt, was er will (z.B. den Investigativjournalismus zu Arbeitsbedingungen bei Spieleentwicklern). Die Antwort hatte ich nicht erwartet. Irgendwie dachte ich, da würde noch jemand über Schreier sitzen und diese Arbeit voran treiben - vielleicht so ein rauchender und fluchender Chefredakteur, der sagt "Morgen schaut ihr bei FromSoftware nach, wie dort gearbeitet wird. Bis Freitag liegt die Story auf meinem Tisch!". Alle Magazine müssen doch wirtschaftlich denken um zu bestehen, gibt es da nur die Modelle feier Artikel + Werbung und Premiumcontent hinter der Paywall? Und wenn man bei Magazinen von einer Paywall spricht (wie bei der Gamestar), hat sich da im Laufe der Zeit viel verändert? Früher war doch das Print Heft die "Paywall".
Voigt
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Registriert: 14. Jun 2016, 14:43
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Re: Mailbag: Wofür steht Spielejournalismus?

Beitrag von Voigt »

Vor paar Monaten kam ich durch YouTube Vorschläge auf diesen Kanal der über VR berichtet, scheint einer der größten in dem Bereich zu sein.
Bin zwar nicht supper happy mit dem Stil, aber Inhalte sind schon interessant.

Daher für Sebbe: https://www.youtube.com/watch?v=NC-puJQRVGI
Die Valve Index ist nun mittlerweile ziemlich alt, und es gibt schon einige Fortschritte seitdem, ein Beispiel sieht man in dem Video.

Für Jochen: https://www.youtube.com/watch?v=WYizRjKm_eY
Es gibt außerdem auch Fortschritte in eine andere Richtung mit nicht mehr Panel performance, sondern genau dein Kritikpunkt, dass man die Headsets kleienr macht, im Idealfall zu Brillen.

In jedem Fall gibt es ja auch VR Multiplayer Spiele, wo einer das VR Headset auf hat, die anderen Spieler auf dem Fernseher spielen und den Typen der das VR Headset aufhat beeinflussen können. Nur weil man ein Headset aufhat, muss man nicht abgeschotten sein in der virtuellen Welt.

Bin aber selber kein VR Nutzer, finde es nur interessant wie sich insbesondere im Business Bereich VR fest etabliert hat, und dort Entwicklungen gut weitergehen, während "die Gamingpresse" jetzt schon mehrmals den verspäteten Tot von VR herbeigerufen hat, da nix neues von Meta oder Valve kam, als wäre die die einzigen Anbieter.

Jochen hat aber zumindest recht, dass die ganz optimistischen initialen Erwartungen, dass in Zukunft alle nurnoch in VR spielen werden, bisher nicht eingetroffen sind, und das wahrscheinlich wenn überhaupt, noch eine ganze Weile dauern wird.
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